Bürgermeister schwer in der Kritik

sere. Eigenschadenversiche- rung eingeschaltet. Die genaue Höhe des Scha- dens wird erst nach Abschluss des Insolvenzverfahrens exakt zu ermitteln sein. Da die Ursa- chen für das Zustandekom- men des Schadens noch nicht klar sind, werde ich umgehend das Rechnungsprüfungsamt des Kreises Unna als unabhän-.
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DerWesten.de/holzwickede

Samstag, 24. April 2010

RHO01 NR.95

r Holzwickede

Holzwickede Redaktion: Tel.: (02303) 2508024 Fax: (02303) 2508030 Sportredaktion: Tel.: (02307) 9123127+28 Fax: (02307) 9123133 Leserservice: Telefon: 0 18 02 / 40 40 76 * Telefax: 0 18 02 / 40 40 86 * (* 6 Cent pro Anruf/Fax aus dem Festnetz der Dt. Telekom, Mobilfunk max. 0,42 €/Min) E-Mail: [email protected]

TERMINE SAMSTAG Messen & Märkte Ulrike Vogel-Hof: Kleistraße 16, im Garten , 10 bis 17 Uhr 2. Hoftrödel.

Senioren Rat & Tat Senioren helfen Senioren: Kontakt: Wilfried Knoke ꇴ 2029.

Vereine & Verbände Aktionskreis Pater Beda, Frühjahrsammlung von Altpapier und gebrauchter Kleidung im ganzen Gemeindegebiet, ab 12 Uhr. Freiwillige Feuerwehr Holzwickede Löschgruppe Mitte: Feuerwehrgerätehaus Mitte, 12 bis 22 Uhr Tag der offenen Tür. Hundesportverein Holzwickede: Vereinsanlage Am Oelpfad, von 10 bis 13 Uhr Welpentreff und More dogs. Tennis-Club Holzwickede: Auf dem Blick, 14 Uhr Familientag.

SONNTAG Chöre Kolpingsfamilie: Pausenhalle Aloysiusschule, 16 Uhr Benefizkonzert.

Vereine & Verbände Angel-Sport-Club: Abfahrt Marktplatz , 5.30 Uhr Hegefischen an der Lippe. Historischer Verein: Dorfstraße 6, Heimatstube, von 14.30 bis 17 Uhr Heimatstube, Sondertermine für Gruppen unter ꇴ 7460.

NOTDIENSTE Schnellste Hilfe: ꇴ 112. Rettungsleitstelle Kreis Unna: ꇴ 02303 16001. Zentraler ärztlicher Notdienst: ꇴ 19292. Zahnarzt: ꇴ 02306/8677 oder 8678. Apotheke: Samstag – LöwenApotheke, Bahnhofstr. 5, Unna, ꇴ 02303/12217 Sonntag – Mozart-Apotheke, Nordring 35, Unna, ꇴ 02303/ 250670 Bereitschaft kommunale Wasserversorgung: ꇴ 01608854247. Blaues Kreuz: ꇴ 14283.

unna@ westfaelische-rundschau.de

„Aloys liest”: Kinder sind die wahren Künstler

Verfahren gegen Dr. Lipphardt vom Tisch

Holzwickede. Die Aloysiusschule hatte sich etwas Besonderes ausgedacht, um die Kinder zum Lesen zu verlocken und sie auf den Welttag des Buches gestern einzustimmen. Eine Woche lang drehte sich in der Grundschule alles um Bücher, Kunst und Kultur. Die Kinder beschäftigten sich mit ausgewählter Kinder- und Jugendliteratur. Jede Klasse setzte sich mit einem Buch auseinander. Über das Landesprogramm „Kultur und Schule“ gefördert, entwickelte die Künstlerin Petra Linden mit der Schule das Projekt „Wahre Freunde“ zum gleichnamigen Kinderbuch von Manuela Olten. Die Kinder setzten sich mit Gefühlen wie Wut, Trauer, Angst und Freude auseinander und stellten sie bildlich und tänzerisch dar. Die Buchwoche endete gestern mit der Präsentation der Ergebnisse in der Pausenhalle. Eltern und interessierte Zuschauer waren beeindruckt von der Ideenvielfalt der Kinder.

Holzwickede. Der Bundesgerichtshof (BGH) hat in einer Grundsatzentscheidung zum Außenwirtschaftsrecht das Urteil des Landgerichts Dortmund und damit die Verurteilung von Dr. Peter Lipphardt und Michael Lipphardt, ehemalige Geschäftsführer der Montanhydraulik GmbH, aufgehoben. Der BGH hat das Verfahren wegen Verjährung eingestellt. Es ging dabei um den Vorwurf, Hydraulikzylinder für eine Startrampe der indischen Mittelstreckenrakete AGNI II geliefert zu haben anstelle der Verwendung in einem Brückenlegepanzer der indischen Armee. Außerdem sei das Landgericht Dortmund dem Antrag der Verteidigung nicht nachgekommen, den wichtigsten indischen Zeugen zu hören. Der BGH folgte auch nicht der Wertung des Landgerichts, dass die von der Montanhydraulik gelieferten Zylinder „für militärische Zwecke besonders konstruierte” Bestandteile seien. Soweit es um Punkte der Anklage geht, die noch nicht verjährt sind, wurden diese zur neuer Verhandlung und Entscheidung an eine andere Strafkammer des Landgerichts Dortmund zurückverwiesen. Deren Entscheidung wird abzuwarten bleiben. peg

Erlaubtes Vorsagen: Kleine Texthilfe für die Mitschüler beim Liedvortrag zum Abschluss der Buchwoche in der Aloysiusschule.

Foto: Karl Dittrich

Opposition lehnt Stellenplan ab: Personalpolitik ohne Konzept – Außenstände von Ratskellerwirt Dota größer als angenommen

Bürgermeister schwer in der Kritik Peter Gräber Holzwickede. Der Ratskeller und die Personalpolitik des Bürgermeisters sorgten für einen Paukenschlag im Hauptund Finanzausschuss. Während SPD-Fraktionschef Michael Klimziak im öffentlichen Teil den Stellenplan kritiklos abnicken wollte, hagelte es von der Opposition geschlossene, scharfe Kritik: Sie lehnte den Stellenplan 2010 rundweg ab. Zum Auftakt mahnte CDU-Sprecher Rolf Kersting zum wiederholten Male ein fehlendes Personalkonzept und die Besetzung der Stelle des Beigeordneten an. „Wie nötig ein solcher Beigeordneter ist, zeigen gerade auch die Vorfälle um den Ratskeller, die im anschließenden nichtöffentlichen Teil noch näher zu besprechen sind.” Heinrich Schlinkmann schlug in diese Kerbe: Insbesondere kritisierte der Bürgerblock-Sprecher, dass der Stellenplan trotz Haushaltssicherung erneut ausgeweitet wurde – obwohl formal eine halbe Stelle weniger ausgewiesen wird. So sei zwar die Stelle des Beigeordneten gestrichen worden, die seiner Assistenzkraft aber nicht. Mehr noch: Es wurde auch noch eine zusätzliche Assistenzkraft für den Bürgermeister eingestellt. „Statt einer halben Stelle hätten es eigentlich zwei ganze Stellen weniger sein müssen: die des Beigeordneten und seiner Assistenzkraft.” Obendrein sei die Sekretärin des Beigeordneten nicht etwa ins Vorzimmer des Bürgermeis-

ters versetzt worden, sondern eine ganz neue Assistenzkraft eingestellt worden. „Jetzt muss eine Berufsanfängerin die erfahrenste und höchstbezahlte Sekretärin im Rathaus vertreten. Warum, ist nicht nachvollziehbar”, so Schlinkmann weiter. Dies belege einmal mehr, dass Personalpolitik vom Bürgermeister „nicht nach sachlich-organisatorischen Kriterien, sondern allein personenabhängig” betrieben werde. Dass die neu eingestellte Sekretärin Rothers die Tochter des ehemaligen Rathauswirtes ist, verleiht dem ganzen Vorgang ein zusätzliches Geschmäckle. Um die Abstimmungsniederlage abzuwenden, machte die SPD einen Rückzieher:

Ex-Ratskellerwirt Pino Dota. Der Stellenplan wurde mit ihren Stimmen zur weiteren Beratung in den Arbeitskreis Haushaltssicherung vertagt. Hinter verschlossenen Türen ging es danach um den Ratskeller. Hier kam dann he-

raus, dass die Außenstände des Ex-Pächters Pino Dota noch erheblich größer sind, als bislang bekannt. Dabei ging es weniger um die rund 52 000 Euro Steuerschulden bei Finanzamt, Berufsgenossenschaft und IHK, die letztlich dazu führten, dass der Ratskeller geschlossen werden musste. Es ging allein um die Außenstände der Gemeinde. Und wie sich zeigte, kommen neben den Gewerbesteuerschulden von 49 176,62 Euro (wir berichteten) weitere Pacht- und Gebührenrückstände in fast ähnlicher Höhe hinzu. „Wir sind nur deshalb nicht im sechsstelligen Bereich”, so Heinrich Schlinkmann, „weil Säumniszuschläge und Zinsen noch gar nicht

berücksichtigt sind. Aber die wären auch lange verjährt.” Denn die Forderungen der Gemeinde haben sich seit 2001 angesammelt. „Eine Erklärung, warum über diese lange Zeit nichts unternommen wurde, die Außenstände einzufordern, haben wir trotz mehrmaliger Nachfrage nicht bekommen”, stellen Schlinkmann, aber auch FDP-Chef Jochen Hake fest. „Wenn der Bürgermeister die Verantwortung für diese skandalösen Vorgänge übernimmt, muss er eigentlich auch für den Schaden gerade stehen, der entstanden ist”, findet Schlinkmann. „Und vielleicht sollte er auch mal darüber nachdenken, ob es nicht besser wäre, in den Ruhestand zu gehen.”

Stellungnahme des Holzwickeder Bürgermeisters zu den Vorgängen um den Ratskeller

Rother räumt schlimme Versäumnisse ein Holzwickede. Nach der nichtöffentlichen Sitzung des Haupt- und Finanzausschusses gab Bürgermeister Jenz Rother eine Stellungnahme ab, die wir hier im Wortlaut veröffentlichen: „Seit Wochen ist die Situation des Ratskellers ein wesentliches Gesprächsthema in Holzwickede. Als Bürgermeister unserer Gemeinde muss ich einräumen, dass es innerhalb der Verwaltung im oben genannten Fall über Jahre schlimme Versäumnisse gab, die letztlich zu einem Schaden in fünfstelliger Höhe geführt

haben. Im Februar dieses Jahres hat das Finanzamt angeregt, aufgrund von Unzuverlässigkeit des Pächters ordnungsrechtlich einzuschreiten und dem Pächter die Konzession zu entziehen. Das Gewerbeuntersagungsverfahren wurde umgehend eingeleitet und in keinster Weise behindert. Dem Pächter blieb letztlich kein anderer Weg, als einen Insolvenzantrag zu stellen. Gleichzeitig legte er Rechtsmittel gegen die Schließung des Lokals ein. Umgehend nach Verwal-

tungsgerichtsbescheid wurde das Lokal geschlossen. Um den der Gemeinde entstandenen Schaden so gering wie möglich zu halten, haben wir bereits die zu Beginn des Pachtverhältnisses hinterlegte Bürgschaft abgerufen und unsere Eigenschadenversicherung eingeschaltet. Die genaue Höhe des Schadens wird erst nach Abschluss des Insolvenzverfahrens exakt zu ermitteln sein. Da die Ursachen für das Zustandekommen des Schadens noch nicht klar sind, werde ich umgehend das Rechnungsprüfungsamt

des Kreises Unna als unabhängige neutrale Stelle mit einer Untersuchung der Angelegenheit beauftragen, um eine Wiederholung absolut auszuschließen. Mir werden zukünftig monatlich alle Außenstände über 5 000 € vorzulegen sein, und wir werden gemeinsam entscheiden, wie damit umzugehen ist. Ich bedauere zutiefst das Zustandekommen dieses Missstandes und weiß, dass ich als Chef der Verwaltung letzte Verantwortung dafür trage.”

KOMMENTAR

Mehr als unglücklich Von Peter Gräber So angeschlagen war Holzwickedes Bürgermeister noch nie in seiner Amtszeit: Jenz Rother hat allerdings auch mehr als unglücklich agiert. Nicht nur, dass er sich mit der Einstellung seiner neuen Sekretärin nach außen hin angreifbar gemacht hat. Er soll, wie es heißt, die Tochter Dotas auch am Personalrat vorbei eingestellt haben. Und was die Außenstände des Ex-Ratskellerwirtes angeht, gibt es ja nur zwei Möglichkeiten: Entweder der Verwaltungschef hat wirklich nichts davon gewusst. Dann hätte er seinen eigenen Laden nicht im Griff. Oder er hat seine schützenden Hände über einen persönlichen Freund gehalten. Das eine wie das andere wäre kein Ruhmesblatt für Jenz Rother. Nur um die Dimensionen zu verdeutlichen: Etwa ein Drittel aller Außenstände der Gemeindekasse entfallen allein auf den ehemaligen Rathauswirt. Da fällt es wirklich schwer, daran zu glauben, dass der Chef im Rathaus davon nichts gewusst haben soll.

WILLKOMMEN

Jenz Rother, Bürgermeister

Betreutes Wohnen ganz ohne Heizkosten für die Mieter

Grundstein für neues Atrium-Haus gelegt

Grundsteinlegung, v.r.: Dirk Salewski (Beta-Geschäftsführer) und Bürgermeister Jenz Rother. Foto: Dittrich

Holzwickede. Der Grundstein für ein ganz besonderes Projekt ist gestern gelegt worden: Im Auftrag der Familie Mohring, die auch das benachbarte Seniorenhaus betreibt, errichtet die Beta-Eigenheim auf der Carolinefläche ein AtriumHaus mit ingesamt 2 180 m2 Nutzfläche und 32 altenge-

rechten Wohnungen (wir berichteten). In allen Wohnungen wird betreutes Wohnen angeboten. Vermietung und Service erfolgt über die Familie Mohring. Das Atrium–Haus soll Ende des Jahres fertig und so energiefreundlich sein, dass Heizkosten für die Mieter nicht anfallen werden.

Nilaya Aurora Berber wurde am 19. April um 8.59 Uhr geboren. Sie wog 4 020 Gramm und war 53 cm groß. Es freuen sich Thaioweh und Timmy Berber und ihre Geschwister Joel, Jamie und Joice.

DerWesten.de/holzwickede

Samstag, 24. April 2010

RHO01 NR.95

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Holzwickede Redaktion: Tel.: (02303) 2508024 Fax: (02303) 2508030 Sportredaktion: Tel.: (02307) 9123127+28 Fax: (02307) 9123133 Leserservice: Telefon: 0 18 02 / 40 40 76 * Telefax: 0 18 02 / 40 40 86 * (* 6 Cent pro Anruf/Fax aus dem Festnetz der Dt. Telekom, Mobilfunk max. 0,42 €/Min) E-Mail: [email protected]

TERMINE SAMSTAG Messen & Märkte Ulrike Vogel-Hof: Kleistraße 16, im Garten , 10 bis 17 Uhr 2. Hoftrödel.

Senioren Rat & Tat Senioren helfen Senioren: Kontakt: Wilfried Knoke ꇴ 2029.

Vereine & Verbände Aktionskreis Pater Beda, Frühjahrsammlung von Altpapier und gebrauchter Kleidung im ganzen Gemeindegebiet, ab 12 Uhr. Freiwillige Feuerwehr Holzwickede Löschgruppe Mitte: Feuerwehrgerätehaus Mitte, 12 bis 22 Uhr Tag der offenen Tür. Hundesportverein Holzwickede: Vereinsanlage Am Oelpfad, von 10 bis 13 Uhr Welpentreff und More dogs. Tennis-Club Holzwickede: Auf dem Blick, 14 Uhr Familientag.

SONNTAG Chöre Kolpingsfamilie: Pausenhalle Aloysiusschule, 16 Uhr Benefizkonzert.

Vereine & Verbände Angel-Sport-Club: Abfahrt Marktplatz , 5.30 Uhr Hegefischen an der Lippe. Historischer Verein: Dorfstraße 6, Heimatstube, von 14.30 bis 17 Uhr Heimatstube, Sondertermine für Gruppen unter ꇴ 7460.

NOTDIENSTE Schnellste Hilfe: ꇴ 112. Rettungsleitstelle Kreis Unna: ꇴ 02303 16001. Zentraler ärztlicher Notdienst: ꇴ 19292. Zahnarzt: ꇴ 02306/8677 oder 8678. Apotheke: Samstag – LöwenApotheke, Bahnhofstr. 5, Unna, ꇴ 02303/12217 Sonntag – Mozart-Apotheke, Nordring 35, Unna, ꇴ 02303/ 250670 Bereitschaft kommunale Wasserversorgung: ꇴ 01608854247. Blaues Kreuz: ꇴ 14283.

unna@ westfaelische-rundschau.de

„Aloys liest”: Kinder sind die wahren Künstler

Verfahren gegen Dr. Lipphardt vom Tisch

Holzwickede. Die Aloysiusschule hatte sich etwas Besonderes ausgedacht, um die Kinder zum Lesen zu verlocken und sie auf den Welttag des Buches gestern einzustimmen. Eine Woche lang drehte sich in der Grundschule alles um Bücher, Kunst und Kultur. Die Kinder beschäftigten sich mit ausgewählter Kinder- und Jugendliteratur. Jede Klasse setzte sich mit einem Buch auseinander. Über das Landesprogramm „Kultur und Schule“ gefördert, entwickelte die Künstlerin Petra Linden mit der Schule das Projekt „Wahre Freunde“ zum gleichnamigen Kinderbuch von Manuela Olten. Die Kinder setzten sich mit Gefühlen wie Wut, Trauer, Angst und Freude auseinander und stellten sie bildlich und tänzerisch dar. Die Buchwoche endete gestern mit der Präsentation der Ergebnisse in der Pausenhalle. Eltern und interessierte Zuschauer waren beeindruckt von der Ideenvielfalt der Kinder.

Holzwickede. Der Bundesgerichtshof (BGH) hat in einer Grundsatzentscheidung zum Außenwirtschaftsrecht das Urteil des Landgerichts Dortmund und damit die Verurteilung von Dr. Peter Lipphardt und Michael Lipphardt, ehemalige Geschäftsführer der Montanhydraulik GmbH, aufgehoben. Der BGH hat das Verfahren wegen Verjährung eingestellt. Es ging dabei um den Vorwurf, Hydraulikzylinder für eine Startrampe der indischen Mittelstreckenrakete AGNI II geliefert zu haben anstelle der Verwendung in einem Brückenlegepanzer der indischen Armee. Außerdem sei das Landgericht Dortmund dem Antrag der Verteidigung nicht nachgekommen, den wichtigsten indischen Zeugen zu hören. Der BGH folgte auch nicht der Wertung des Landgerichts, dass die von der Montanhydraulik gelieferten Zylinder „für militärische Zwecke besonders konstruierte” Bestandteile seien. Soweit es um Punkte der Anklage geht, die noch nicht verjährt sind, wurden diese zur neuer Verhandlung und Entscheidung an eine andere Strafkammer des Landgerichts Dortmund zurückverwiesen. Deren Entscheidung wird abzuwarten bleiben. peg

Erlaubtes Vorsagen: Kleine Texthilfe für die Mitschüler beim Liedvortrag zum Abschluss der Buchwoche in der Aloysiusschule.

Foto: Karl Dittrich

Opposition lehnt Stellenplan ab: Personalpolitik ohne Konzept – Außenstände von Ratskellerwirt Dota größer als angenommen

Bürgermeister schwer in der Kritik Peter Gräber Holzwickede. Der Ratskeller und die Personalpolitik des Bürgermeisters sorgten für einen Paukenschlag im Hauptund Finanzausschuss. Während SPD-Fraktionschef Michael Klimziak im öffentlichen Teil den Stellenplan kritiklos abnicken wollte, hagelte es von der Opposition geschlossene, scharfe Kritik: Sie lehnte den Stellenplan 2010 rundweg ab. Zum Auftakt mahnte CDU-Sprecher Rolf Kersting zum wiederholten Male ein fehlendes Personalkonzept und die Besetzung der Stelle des Beigeordneten an. „Wie nötig ein solcher Beigeordneter ist, zeigen gerade auch die Vorfälle um den Ratskeller, die im anschließenden nichtöffentlichen Teil noch näher zu besprechen sind.” Heinrich Schlinkmann schlug in diese Kerbe: Insbesondere kritisierte der Bürgerblock-Sprecher, dass der Stellenplan trotz Haushaltssicherung erneut ausgeweitet wurde – obwohl formal eine halbe Stelle weniger ausgewiesen wird. So sei zwar die Stelle des Beigeordneten gestrichen worden, die seiner Assistenzkraft aber nicht. Mehr noch: Es wurde auch noch eine zusätzliche Assistenzkraft für den Bürgermeister eingestellt. „Statt einer halben Stelle hätten es eigentlich zwei ganze Stellen weniger sein müssen: die des Beigeordneten und seiner Assistenzkraft.” Obendrein sei die Sekretärin des Beigeordneten nicht etwa ins Vorzimmer des Bürgermeis-

ters versetzt worden, sondern eine ganz neue Assistenzkraft eingestellt worden. „Jetzt muss eine Berufsanfängerin die erfahrenste und höchstbezahlte Sekretärin im Rathaus vertreten. Warum, ist nicht nachvollziehbar”, so Schlinkmann weiter. Dies belege einmal mehr, dass Personalpolitik vom Bürgermeister „nicht nach sachlich-organisatorischen Kriterien, sondern allein personenabhängig” betrieben werde. Dass die neu eingestellte Sekretärin Rothers die Tochter des ehemaligen Rathauswirtes ist, verleiht dem ganzen Vorgang ein zusätzliches Geschmäckle. Um die Abstimmungsniederlage abzuwenden, machte die SPD einen Rückzieher:

Ex-Ratskellerwirt Pino Dota. Der Stellenplan wurde mit ihren Stimmen zur weiteren Beratung in den Arbeitskreis Haushaltssicherung vertagt. Hinter verschlossenen Türen ging es danach um den Ratskeller. Hier kam dann he-

raus, dass die Außenstände des Ex-Pächters Pino Dota noch erheblich größer sind, als bislang bekannt. Dabei ging es weniger um die rund 52 000 Euro Steuerschulden bei Finanzamt, Berufsgenossenschaft und IHK, die letztlich dazu führten, dass der Ratskeller geschlossen werden musste. Es ging allein um die Außenstände der Gemeinde. Und wie sich zeigte, kommen neben den Gewerbesteuerschulden von 49 176,62 Euro (wir berichteten) weitere Pacht- und Gebührenrückstände in fast ähnlicher Höhe hinzu. „Wir sind nur deshalb nicht im sechsstelligen Bereich”, so Heinrich Schlinkmann, „weil Säumniszuschläge und Zinsen noch gar nicht

berücksichtigt sind. Aber die wären auch lange verjährt.” Denn die Forderungen der Gemeinde haben sich seit 2001 angesammelt. „Eine Erklärung, warum über diese lange Zeit nichts unternommen wurde, die Außenstände einzufordern, haben wir trotz mehrmaliger Nachfrage nicht bekommen”, stellen Schlinkmann, aber auch FDP-Chef Jochen Hake fest. „Wenn der Bürgermeister die Verantwortung für diese skandalösen Vorgänge übernimmt, muss er eigentlich auch für den Schaden gerade stehen, der entstanden ist”, findet Schlinkmann. „Und vielleicht sollte er auch mal darüber nachdenken, ob es nicht besser wäre, in den Ruhestand zu gehen.”

Stellungnahme des Holzwickeder Bürgermeisters zu den Vorgängen um den Ratskeller

Rother räumt schlimme Versäumnisse ein Holzwickede. Nach der nichtöffentlichen Sitzung des Haupt- und Finanzausschusses gab Bürgermeister Jenz Rother eine Stellungnahme ab, die wir hier im Wortlaut veröffentlichen: „Seit Wochen ist die Situation des Ratskellers ein wesentliches Gesprächsthema in Holzwickede. Als Bürgermeister unserer Gemeinde muss ich einräumen, dass es innerhalb der Verwaltung im oben genannten Fall über Jahre schlimme Versäumnisse gab, die letztlich zu einem Schaden in fünfstelliger Höhe geführt

haben. Im Februar dieses Jahres hat das Finanzamt angeregt, aufgrund von Unzuverlässigkeit des Pächters ordnungsrechtlich einzuschreiten und dem Pächter die Konzession zu entziehen. Das Gewerbeuntersagungsverfahren wurde umgehend eingeleitet und in keinster Weise behindert. Dem Pächter blieb letztlich kein anderer Weg, als einen Insolvenzantrag zu stellen. Gleichzeitig legte er Rechtsmittel gegen die Schließung des Lokals ein. Umgehend nach Verwal-

tungsgerichtsbescheid wurde das Lokal geschlossen. Um den der Gemeinde entstandenen Schaden so gering wie möglich zu halten, haben wir bereits die zu Beginn des Pachtverhältnisses hinterlegte Bürgschaft abgerufen und unsere Eigenschadenversicherung eingeschaltet. Die genaue Höhe des Schadens wird erst nach Abschluss des Insolvenzverfahrens exakt zu ermitteln sein. Da die Ursachen für das Zustandekommen des Schadens noch nicht klar sind, werde ich umgehend das Rechnungsprüfungsamt

des Kreises Unna als unabhängige neutrale Stelle mit einer Untersuchung der Angelegenheit beauftragen, um eine Wiederholung absolut auszuschließen. Mir werden zukünftig monatlich alle Außenstände über 5 000 € vorzulegen sein, und wir werden gemeinsam entscheiden, wie damit umzugehen ist. Ich bedauere zutiefst das Zustandekommen dieses Missstandes und weiß, dass ich als Chef der Verwaltung letzte Verantwortung dafür trage.”

KOMMENTAR

Mehr als unglücklich Von Peter Gräber So angeschlagen war Holzwickedes Bürgermeister noch nie in seiner Amtszeit: Jenz Rother hat allerdings auch mehr als unglücklich agiert. Nicht nur, dass er sich mit der Einstellung seiner neuen Sekretärin nach außen hin angreifbar gemacht hat. Er soll, wie es heißt, die Tochter Dotas auch am Personalrat vorbei eingestellt haben. Und was die Außenstände des Ex-Ratskellerwirtes angeht, gibt es ja nur zwei Möglichkeiten: Entweder der Verwaltungschef hat wirklich nichts davon gewusst. Dann hätte er seinen eigenen Laden nicht im Griff. Oder er hat seine schützenden Hände über einen persönlichen Freund gehalten. Das eine wie das andere wäre kein Ruhmesblatt für Jenz Rother. Nur um die Dimensionen zu verdeutlichen: Etwa ein Drittel aller Außenstände der Gemeindekasse entfallen allein auf den ehemaligen Rathauswirt. Da fällt es wirklich schwer, daran zu glauben, dass der Chef im Rathaus davon nichts gewusst haben soll.

WILLKOMMEN

Jenz Rother, Bürgermeister

Betreutes Wohnen ganz ohne Heizkosten für die Mieter

Grundstein für neues Atrium-Haus gelegt

Grundsteinlegung, v.r.: Dirk Salewski (Beta-Geschäftsführer) und Bürgermeister Jenz Rother. Foto: Dittrich

Holzwickede. Der Grundstein für ein ganz besonderes Projekt ist gestern gelegt worden: Im Auftrag der Familie Mohring, die auch das benachbarte Seniorenhaus betreibt, errichtet die Beta-Eigenheim auf der Carolinefläche ein AtriumHaus mit ingesamt 2 180 m2 Nutzfläche und 32 altenge-

rechten Wohnungen (wir berichteten). In allen Wohnungen wird betreutes Wohnen angeboten. Vermietung und Service erfolgt über die Familie Mohring. Das Atrium–Haus soll Ende des Jahres fertig und so energiefreundlich sein, dass Heizkosten für die Mieter nicht anfallen werden.

Nilaya Aurora Berber wurde am 19. April um 8.59 Uhr geboren. Sie wog 4 020 Gramm und war 53 cm groß. Es freuen sich Thaioweh und Timmy Berber und ihre Geschwister Joel, Jamie und Joice.