Ausserordentliche Versammlung der SGBR vom 26. Oktober 2007

Zum Vergleich wurde dann mit C42 und MCR 01 mit identischer Last die möglichst gleiche .... Finanzierung durch verzinste Darlehen (4%). Allenfalls.
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Ausserordentliche Versammlung der SGBR vom 26. Oktober 2007 Bericht der ARGRUZ Schleppbetrieb der SGBR Vortrag von Peter Von Burg Diskussion

Was ist die ARGRUZ – Schlepp SGBR Durch den Vorstand im August 2006 ins Leben gerufene Arbeitsgruppe Auftrag: - aktueller Schleppbetrieb analysieren - Szenarien für den zukünftigen Schleppbetrieb entwickeln Zielvorgabe: Der jetzige Schleppbetrieb soll sowohl bezüglich Kapazität und Service aufrechterhalten werden Nach Möglichkeit mit sinkenden Kosten Die Gewährleistung eines sicheren Schleppbetriebs hat Priorität Mitglieder: Thomas Holzer (Schleppkoordinator, Vorstand) Willi Gubser (Finanzen zum Projekt) Kari Helbling (Mitglied Gruppe Flüsterschlepp) Andi Meisser (Schlepppilot & Eigenbauer) Aktivitäten: Analyse der aktuellen Situation rund um den Schleppbetrieb der SGBR Informationstagung Flüsterschlepp Variantenevaluation Finanzbetrachtungen

ARGRUZ - Aktivitäten Sammeln von Informationen, Tests und Erfahrungsberichten rund um die "Schleppszene Schweiz", insbesondere zum Thema Schleppen mit Ecolights Kontakte zu Gruppen, Organisationen und Herstellern knüpfen Analyse und Auswertung des jetzigen Schleppbetriebs organisatorisch, finanziell und betrieblich Die ARGRUZ: ... hat sich zu insgesamt 5 Sitzungen getroffen, davon 2 mit dem Vorstand ... hat die jeweiligen Tagungen im Birrfeld zum Thema Flüsterschlepp besucht ... am 9./10. Juni 2007 einen Ecolight Testschleppbetrieb organisiert Die AGRUZ hat sich ein detailliertes Bild, sowohl über den Schleppbetrieb der SG Bad Ragaz als auch über die Ecolight Schlepperei in der Schweiz gebildet Die ARGUZ ist in der Lage, der Gruppe heute Abend Vorschläge und Empfehlungen zum zukünftigen Schleppbetrieb zu unterbreiten

Analyse der aktuellen Situation Allgemeine Situation des Segelfluges in der Schweiz Rückläufige Mitglieder und Schülerzahlen (Trend gebrochen ?) Steigende Kosten Teilweise zunehmend akute Gefährdung des Flugbetriebes durch Lärmgegner Maule MX-7 235PS der SG Bad Ragaz Bald 4‚100 Flugstunden und 24‘000 Landungen Keine gesetzliche Motorenrevision mehr vorgeschrieben, müsste aber trotzdem in den nächsten 6 -12 Monaten durchgeführt werden (TBO bei 2'200 Motorenstunden / 4'200 Flugstunden) Kosten für TBO ca. CHF 85'000 bis 90'000 plus CHF 25‘000 bis 35‘000 für Zellen(teil)revision Allgemeine Situation Schleppbetrieb SGBR Kurzer Flugplatz mit Hindernissen und oftmals schwierigen Windverhältnissen Überdurchschnittlich lange Schleppzeiten für Thermikflüge meistens bis in Höhen von 2’200 AMSL oder höher, mit entsprechend langen Absink- und Rückflugphasen Überdurchschnittlich hoher Anteil an Doppelsitzerschlepps (> 50%) Steigende Kosten der Schleppminute wegen höheren Treibstoff-, Wartungs- und Rückstellungskosten Vollkostenrechnung: 1 Minute Maule kostet CHF 8.30

Testschleppbetrieb vom 9./10. Juni 2007 Es wurde mit der Maule ein „Eichschlepp“ mit angehängter doppelsitzig belegter DG 505 auf eine Höhe von 2‘500 Metern in den Bereich des Vilans durchgeführt. Zum Vergleich wurde dann mit C42 und MCR 01 mit identischer Last die möglichst gleiche Schlepproute nachgeflogen. Zudem wurden weitere Schlepps mit verschiedenen Ein- und Doppelsitzern (inkl. Motor Twin Astir) auf verschiedenen Routen und mit unterschiedlichen Klinkhöhen durchgeführt. Alle Flüge wurden mittels Loggern erfasst und ausgewertet.

Die Resultate sollten Auskunft geben über: - die Leistungsfähigkeit der Schleppmaschine beim Start (Leitung) - die Schleppzeiten (inkl. Rückflug) im Vergleich zur Maule und damit über - die Schleppkapazität, insbesondere bei hohen Klinkhöhen - das "Feeling" im geschleppten Segelflugzeug - das verhalten der ROTAX Motoren unter hoher Belastung

Loggerdaten Maule mit DG 505

Loggerdaten C42 mit DG 505

Loggerdaten MCR 01 mit DG 505

Auswertungen Loggerdaten: Höhe zu Distanz Auswertung: Walter Krebs

Flughöhe vs Distanz (nur Doppelsitzer) 200

150

Höhe über Piste [m]

MCR01R_DG505_2500M_1341.igc 100

MCR01R_DG500_2700M_1221.igc

MCR01R_TWIN3SL_2500M_1251.igc 50

KDS_DG500_2500M_1051.igc

HV-Mast

0 0

500

1000

-50 Distanz ab Pistenschw elle [m ]

1500

2000

Auswertung Loggerdaten: Zeiten / Steigen / Sinken Auswertung: Peter Fässler / Walter Krebs

MCR

C42

CS

Einsitzer Doppelsitzer

DG-500

Twin

Startzeit

12.15 h

12.50 h

Schleppzeit in Minuten

26.8

Klinkhöhe

Maule

ASK 23

ASK 23

DG 505

DG 505

DG 505

DG 500

ASK 21

13.20 h

13.41 h

10.18 h

11.04 h

11.28 h

12.29 h

10.48 h

11.53 h

26.5

17.8

22.3

28.6

20.9

29.8

17.9

20.3

10.5

2730

2544

2514

2529

2509

2529

2540

2217

2544

1428

Steigzeit in Minuten

21.6

21.6

13.2

17

23.7

17

24.8

13.8

15.6

6.4

Sink-Zeit nach dem Klinken in Minuten

5.2

4.9

4.6

5.3

4.9

3.9

5

4.1

4.7

4.1

mittleres Steigen

1.7

1.6

2.5

2

1.4

2

1.4

2.1

2.2

2.4

mittleres Sinken nach dem Klinken

7.2

6.9

7.4

6.4

6.8

8.6

6.8

7

7.2

3.8

Zeit bis auf 800 m in Min.

2.8

3.2

2

2.6

3.5

2.2

4

2.3

2.3

2

mittleres Steigen bis 800 m

1.8

1.6

2.6

2

1.4

2.4

1.3

2.3

2.2

2.6

Anfangsphase bis 800m

Auswertung Loggerdaten Auswertung: Peter Fässler

Schlepphöhe vs Zeit (nur Doppelsitzer) 3000

2500

Höhe [m]

2000

MCR01R_DG505_2500M_1341.igc

MCR01R_DG500_2700M_1221.igc

1500

MCR01R_TWIN3SL_2500M_1251.igc 1000 KDS_DG500_2500M_1051.igc

500

0 -2

0

2

4

6

8

10

12

14 Zeit [min]

16

18

20

22

24

26

28

30

Auswertung FLARM Daten: Flüge mit DG 505 (1) Messung und Auswertung: Peter von Burg

Auswertung FLARM Daten: Flüge mit DG 505 (2) Messung und Auswertung: Peter von Burg

Auswertung Schallausdehnung (10 Flüge/h davon 20% Doppelsitzer) Quelle: www.fluesterschlepp.ch

Schallausdehnung 1:25‘000 Schlepp mit Robin DR400/180

Schallausdehnung 1:25‘000 Schlepp mit MCR 01 R

Fazit: Die massgebende 55dB Linie beschränkt sich beim Ecoschlepp auf den Pistenbereich !

Erfahrungen mit der Ecolight-Schlepperei (1) Bemerkung: Die Flüge mit der CT2000 wurden nicht berücksichtigt Die Flüge mit der C42 dienen als Vergleichswerte  Die MCR benötigt für einen Schlepp auf 2500 ASL mit einer DG 505 oder dem Motoren Twin Astir ca. 22 - 23 min., die Maule ca. 20.5 - 22 min, die C42 knapp 30 min.  Berücksichtigt man die Nichtvertrautheit des Schleppiloten mit den örtlichen Verhältnisse und die technischen Optimierungsmöglichkeiten (Verstellpropeller), so kann man davon ausgehen, dass sich diese Zeit wohl auf durchschnittlich 300km/h) und sehr steile Landeanflüge erlauben. Die Sicht aus der MCR ist hervorragend, ausser nach vorn. Die Einschränkung durch das hohe Panel soll bei den nächsten Serienflugzeugen aber korrigiert werden. Handling und Bedienung sind leichtgängig und fein (segelflugzeugartig) Die MCR ist kein Flugzeug für Traktorfahrer! Der Turbolader verlangt vor dem Abstellen jeweils eine Abkühlphase von 2 Minuten bei laufendem Triebwerk Das "Bodenhandling" (stossen, zerren, putzen, hangarieren, etc.) verlangt grosse Rücksichtsnahme und eine sehr schonende Behandlung

Ausgangslage für das weitere Vorgehen Gemäss Kassier stehen für Revisionsarbeiten oder Neuanschaffungen per Ende 2007 ca. CHF 110‘000 aus der Gruppenkasse zur Verfügung Der Restwert der Maule per Ende 2007 beläuft sich auf ca. CHF 50‘000 Per Ende 2007 stehen noch knapp 200 Schleppstunden zur Verfügung Ein endgültiger Entscheid bezüglich Neuanschaffung oder Revision der Maule muss spätestens im November 2007 gefällt werden

Antrag Variante 1 Motorrevision Maule und Teilrevision Zelle Motorrevision Zellen(teil)revision Total

ca. CHF ca. CHF ca. CHF

80‘000 35‘000 115‘000

Nicht gedeckter Betrag

ca. CHF

5‘000

Resultierender Schlepppreis bei einem Deckungsbeitrag von CHF 1.- / min.

ca. CHF

8.30.- / min.

Antrag Variante 1: Bewertung + bewährte Variante innerhalb der Erfahrungswerte, ohne grössere Unbekannte -

Zustand der Zelle erfordert mittelfristig (1 - 2 Jahre) eine grosse Revision Hoher Schleppreis Keine Verbesserung der Umweltsituation (Lärm, Image) Hoher Verbrauch, 60l/h AVGAS Konkurrenz der Ecolight und VLA-Flugzeuge erschwert es zunehmen, eine Maule in 2 - 3 Jahren zu verkaufen

Antrag Variante 2 Anschaffung einer MCR01 in Vollausstattung wie Verstellprop., FLARM und Sicherheitssystem auf die Saison 2008 Beschaffung MCR01 Verkaufserlös Maule Total

ca. CHF ca. CHF ca. CHF

210‘000 50‘000 160‘000

Nicht gedeckter Betrag

ca. CHF

50‘000

Resultierender Schlepppreis bei einem Deckungsbeitrag von CHF 1.- / min.

ca. CHF

5.30.- / min.

Die Rechnung berücksichtigt, dass der Motor nach der Hälfte der TBO (1‘200h) ausgewechselt werden könnte. Zudem ist die Abschreibedauer auf 10Jahre festgelegt (Maule 20 Jahre). Finanzierung durch verzinste Darlehen (4%). Allenfalls Überbrückungsfinanzierung bis zum Verkauf der Maule.

Antrag Variante 2: Bewertung -

Variante mit Veränderungscharakter noch ohne grössere Erfahrungswerte Rechnerische Kapazitätseinbussen von ca. 4% bei ungünstigen Bedingungen Fremdfinanzierungsanteil höher, aber finanzielles Risiko kleiner

+ tiefer Schlepppreis mit Reserve, verbesserte Kostensituation und getätigte Rückstellungen + deutliche Verbesserung der Umweltsituation bezüglich Lärm (halber Lärmpegel) und Verbrauch (ca. 22l/h MOGAS)  Imagepflege, Zukunftsträchtig + Turbomotor mit deutlich weniger Leistungseinbussen bei warmen Temperaturen und/oder hohen Klinkhöhen (Konstante Leistungsabgabe bis 2700 AMSL) + Anreiz für neue Flugschüler, bessere Konkurrenzfähigkeit + Trend in LSZE: MOGAS Tankstelle, 4 neue VLA‘s, Wartung vor Ort (Adi von Rotz ist ROTAX zertifiziert) + Ausbaufähiges Konzept: Spätere Anschaffung eines zweiten ECO‘s denkbar + Bereits 5 MCR01 im Einsatz: Sion, Courtelary, Bellechasse, Grenchen und Buttwil

Fazit & Empfehlung Die Mitglieder der Arbeitsgruppe zukünftiger Schleppbetrieb der SG Bad Ragaz empfehlen Mitgliedern und Vorstand die Anschaffung eines neuen Schleppflugzeuges vom Typ MCR01. Die Erkenntnisse aus den Tests, aber auch aus Erfahrungen anderer Gruppen und Experten zeigen auf, dass... die Sicherheitsanforderungen für den Schleppbetrieb in Bad Ragaz erfüllt sind die Leistung der Maschine unseren Anforderungen genügt die Anforderungen an die Piloten vergleichbar hoch sind wie bei der Maule grosse Vorteile bezüglich Kosten und Umweltfaktoren anfallen mit 5 ausgelieferten Maschinen die Pionierphase abgeschlossen ist der Bad Ragazer Schleppbetrieb auf eine zukunftsfähige, moderne und sichere Basis gestellt werden kann Willi Gubser, Kari Helbling, Thomas Holzer, Andi Meisser Bad Ragaz, 26. Oktober 2007