Auch in Paris kennt man die „Alte Schule Oberglinde“!

Anfang Juni habe ich von Herrn Dr. Pesnel aus Paris die untenstehende. E-Mail erhalten. Mit seiner Erlaubnis möchte ich dieses Schreiben veröffentlichen.
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Auch in Paris kennt man die „Alte Schule Oberglinde“!

E-Mail aus Paris Anfang Juni habe ich von Herrn Dr. Pesnel aus Paris die untenstehende E-Mail erhalten. Mit seiner Erlaubnis möchte ich dieses Schreiben veröffentlichen. Es ist doch toll, dass sogar in Paris Moorrege und die "Alte Schule Oberglinde" für einige Menschen ein Thema ist und persönliche Erinnerungen damit verbunden sind.

Sehr geehrte Frau Tobuschat, mit großem Interesse habe ich vor kurzem Ihre Bürgerinitiative im Internet entdeckt und würde mich freuen, vom weiteren Verlauf der Ereignisse zu erfahren. Und vor allem möchte ich der Initiative "Gegenwind" gutes Gelingen wünschen. Ich war sehr gerührt, als ich die Geschichte der Oberglinder Schule gelesen habe, die auf Ihrer Internetseite rekonstruiert wurde. Mein Großvater, Johannes König, war Lehrer an dieser Schule nach dem Zweiten Weltkrieg. Die Lehrerwohnung in Oberglinde war die erste Wohnung meiner Familie nach der Flucht aus Pommern. Später konnten meine Großeltern in ein Haus im Meisenweg ziehen. Ich selber habe die Alte Schule nicht gekannt (bei Spaziergängen sind wir natürlich öfters am Gebäude vorbeigegangen), aber meine Mutter, die letztes Jahr 80 geworden ist, spricht oft davon. Die Alte Schule ist für sie und ihre Geschwister ein Stück Familiengeschichte. Auf dem Gruppenfoto auf Ihrer Internetseite, das leider etwas unscharf ist, glaube ich meinen Großvater zu erkennen. In Moorrege bin ich selber seit langen Jahren nicht mehr gewesen, denke aber oft und sehnsüchtig an die Ferien bei unseren Großeltern und an die Schönheit der dortigen Landschaften, an das ganz besondere Licht von Schleswig-Holstein. Mit freundlichen Grüßen und in der Hoffnung, dass die Alte Schule nicht zerstört wird, Ihr Stephan Pesnel

Dr. Stephan PESNEL MCF littérature allemande et autrichienne XVIIIe-XXe siècle UFR d'études germaniques et nordiques / EA 3556 REIGENN Sorbonne Université, 108 bd. Malesherbes, F-75017 Paris

Persönliche Erinnerungen aus den Jahren 1965/66 von Herrn Klaus Petzold Auch Herr Klaus Petzold hat uns seine persönlichen Erinnerungen mitgeteilt. Mein persönlicher Weg führte mich aus Dithmarschen über Seestermühe nach Oberglinde. Das war’s! OBERGLINDE. Ein klingender Name und eine tolle Kombination aus Siedlung und Natur. Ruhige (!) Straßen, in denen wir „frei“ herumlaufen konnten. Ein Spielplatz. Wiesen. Wald. Und: Ein Freibad!!! WIE G…UT IST DAS DENN!!! Nun gut: Der kleine Einkaufsladen ist nicht mehr...,aber dafür ist ein neuer Supermarkt entstanden mit weitergehenden Angeboten. Auch schulisch hat sich die Gemeinde weiterentwickelt. Toll! Jedoch: Vergangenheit sollte man achten. Vergangenheit, die gut war, sollte man erhalten bzw. ihrem Sinn nach tradieren (übergeben/Tradition). Wer die Erinnerungen des Stephan Pesnel gelesen hat, dem muss doch spätestens klar werden, welch Wege die Erinnerungen manchmal gehen und dass bei jeder Zerstörung von Tradition darauf geachtet werden sollte, ob es nicht sinnvoll ist, sie zu erhalten. Ihre Erinnerungen auf der Homepage enden ja schlagartig im Jahre 1958… und werden erst wieder wach durch den Verkauf des Gebäudes/Areals. Doch Herr Pesnel erinnert an die Zeit dazwischen: Sein Großvater, Johannes König, wohnte in diesem Gebäude. Er war Konrektor der Schule Klinkerstraße. Und er hat noch als Pensionär weitergearbeitet: Die 4. Klasse habe ich bei ihm absolviert: Streng, aber gütig. Auf jeden Fall unvergessen! Und…nun kommt es: Als Herr König mit seiner Frau aus der Oberglinder Schule auszog, zogen „wir“ ein. Unsere Familie hatte damals 8 Mitlieder! Der Lärmpegel an der Pinneberger Chaussee erhöhte sich schlagartig (quatsch!). Ich möchte nicht in Erinnerungen schwelgen. Nur so viel: Nachdem ich bereits in 4 Orten gelebt hatte, war Oberglinde für mich ein richtiges „Wow-Erlebnis“! Dieser Ort hatte alles, was es als Kind brauchte! Eine beneidenswerte Infrastruktur (für Kinder!!!) und eine gelungene Mischung aus Ortschaft und Ortsrand. Und das sollte Oberglinde (am besten mit der alten Schule als Treffpunkt) bleiben: Der atmende Ortsrand einer aufstrebenden Gemeinde mit Anbindung zum Wald und Freibad!

Versucht, so viel wie möglich zu erhalten! Diese Atmosphäre lebt von lockerer Bebauung! Nicht zu hoch, nicht zu dicht und mit viel Platz für Kinder: Denn für wen wollt Ihr bauen, wenn nicht für die Kinder!?! Selbst wenn die Schule „fällt“: Der Gedanke an die Kinder muss gerade an diesem Ort erhalten, eher vorrangig betont werden! In den Gemeinden, in denen wir zuvor gelebt hatten, wurden immer die Schulgebäude geehrt, erhalten, mit Leben erfüllt: Schaftstedt, Seestermühe (die Orte Groß Büttel und Neufelderkoog wollen wir nicht wirklich mit Moorrege vergleichen). Danach zogen wir nach Heidrege: Auch hier wurde das ehemalige Schulgebäude erhalten und mit Leben erfüllt. Heutigen Tages in Uetersen (wo man sogar hemmungslos das Bleekerstift (ein Stift!!!) abreißt, scheint es bei den Schulen so etwas wie „Rest-KulturBewusstsein“ zu geben. Die Vernunft spricht also in jedem Fall für den Erhalt. Wird wegen des Geldes Kultur „niedergetru/ampelt“??? Viel Kraft, gutes Gelingen und „gemeindliches Einvernehmen“ wünscht Euch Klaus Petzold

Wir hoffen, dass Sie Spaß beim Lesen hatten. Und dass es Sie genauso freut wie uns, dass es Menschen gibt, die mit Moorrege und der „Alten Schule Oberglinde“ persönlich eng verbunden sind.

Informieren Sie sich auch auf unserer Internetseite:

www.bi-gegenwind.com

Ansprechpartner Ulrike u. Günter Krziwanie Pinneberger Chaussee 60 Moorrege Tel.: 0 41 22 / 8 13 02 E-Mail: [email protected]

Ute Tobuschat Siedlerweg 9 Moorrege Tel.: 0 41 22 / 8 28 24 E-Mail: [email protected]

Katharina Stahl Siedlerweg 3 Moorrege Tel.: 0 41 22 / 8 14 07 E-Mail: [email protected]