Am Wendepunkt

01.12.2014 - Euro für den Globalen Fonds zur Bekämpfung von Tuberkulose,. Aids und Malaria vorgesehen. Im Vergleich zum Jahr 2014 erhält der Globale ...
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Am Wendepunkt – Das globale Engagement gegen Aids ONE Aids-Bericht 2014 Die Informationen unterliegen einer Sperrfrist bis Montag, 01.12.2014, 01.01 Uhr Der ONE Aids-Bericht 2014 „Am Wendepunkt“ untersucht, welche Erfolge im Kampf gegen HIV/Aids weltweit gemacht wurden und vor welchen Herausforderungen wir noch stehen. Am Ende des Berichts stehen drei Empfehlungen dazu, was getan werden muss, um das Ende von Aids zu erreichen. Der Bericht ist ab dem 1. Dezember 2014, 01:01 Uhr online: www.one.org/aidsreport

Die wichtigsten Ergebnisse des Berichts 1.

Wir haben den Anfang vom Ende von Aids erreicht: 2013 wurden erstmalig weltweit mehr Menschen in Behandlungsprogramme mit lebensrettenden Aids-Medikamenten aufgenommen, als sich neu infiziert haben  Dieser Erfolg ist zum Großteil der Aufstockung der finanziellen Mittel auf 19,1 Milliarden US-Dollar im letzten Jahr geschuldet. Jedoch liegt auch diese Summe noch immer 3-5 Milliarden US-Dollar unter dem Betrag, der laut UNAIDS jährlich notwendig ist, um die Krankheit einzudämmen.  Im Bundeshaushalt 2015 sind 210 Mio. Euro für den Globalen Fonds zur Bekämpfung von Tuberkulose, Aids und Malaria vorgesehen. Im Vergleich zum Jahr 2014 erhält der Globale Fonds damit 35 Mio. Euro weniger. Dies ist bedenklich, denn der erreichte Fortschritt ist fragil und kann durch mangelnde Investitionen in Behandlungsprogramme schnell kippen. Ein Rückfall hinter den Wendepunkt passiert, wenn die Zahl der Neuinfektionen steigt, oder die Zahl der neu Behandelten sinkt. ONE fordert, dass Deutschland den seiner Wirtschaftskraft angemessenen Anteil von 400 Mio. Euro jährlich für den Globalen Fonds aufbringt.  Drastischer Anstieg von Menschen in Behandlungsprogrammen o 2013 wurden 2,3 Millionen Menschen neu in Aids-Behandlungsprogramme aufgenommen. 2012 waren es 1,6 Millionen. Die Gesamtzahl der HIV-Neuinfektionen sank von 2,2 auf 2,1 Millionen  Erfolg bei Neuinfektionen in Subsahara-Afrika o Die Fortschritte bei der Zahl der Neuinfektionen zwischen 2005 bis 2013 liegt in Afrika mit 31,8 Prozent südlich der Sahara über dem weltweiten Durchschnitt von 27,6 Prozent o Dennoch entfielen 2013 immer noch 71 Prozent der HIV-Neuinfektionen auf diese Region o In Subsahara-Afrika leben mehr als 9 Millionen der 12,9 Millionen Menschen, die lebensrettende Aids-Medikamente erhalten o Die Behandlungsdichte in der Region liegt bei 39 Prozent und damit leicht über dem Weltdurchschnitt (38 Prozent) o Von den 36 Ländern, für die Vergleichsdaten vorlagen, haben 15 den Wendepunkt im Jahr 2013 geschafft. Darunter sind 4 Länder (Äthiopien, Togo, Uganda und Mosambik), denen dies erstmalig gelang, und 11, die es bereits 2012 schafften und ihr Niveau halten konnten. Innerhalb der restlichen 21 Länder konnten 7 Länder Fortschritte erzielen, während 14 zurückfielen. o HIV-Belastung konzentriert sich auf einige wenige Länder. Ca. 38 Prozent der HIV-positiven Menschen und 36 Prozent der Aids-Toten entfallen allein auf Nigeria und Südafrika. Über die Hälfte der gesamten Neuinfektionen entfallen auf lediglich 4 Länder (Nigeria, Südafrika, Uganda und Mosambik)

2.

Der Kampf gegen HIV/Aids bleibt unterfinanziert. Die am stärksten betroffenen Bevölkerungsgruppen werden vernachlässigt Der Großteil der internationalen Aids-Bekämpfung wird von den USA, Großbritannien und Frankreich finanziert. Die internationale Gebergemeinschaft ist somit nicht breit genug aufgestellt, um langfristig eine nachhaltige Finanzierung zu sichern. Viele afrikanische Regierungen haben Probleme, ihre Zusagen für den Gesundheitsbereich einzuhalten. Zudem gibt es einen besorgniserregenden Trend: Die Neu-Infektionsraten sind, verglichen mit dem Rest der erwachsenen Bevölkerung, bei intravenös konsumierenden Drogenabhängigen 28 Mal, bei homosexuellen Männern 19 Mal und bei Prostituierten 12 Mal höher.

1 Die wichtigsten Ergebnisse des ONE Aids-Berichts 2014 Pressekontakt ONE: Karoline Lerche, Email: [email protected]; Tel.: 030/819891576 oder 0173/2490094

Am Wendepunkt – Das globale Engagement gegen Aids ONE Aids-Bericht 2014 Finanzierung Aidsbekämpfung 2013  Anstieg der aufgebrachten Mittel um 0,2 Milliarden von 18,9 auf 19,1 Milliarden US-Dollar; 8,5 Milliarden US-Dollar davon kommen aus internationalen Hilfsgeldern. Länder mit niedrigem und mittlerem Einkommen steuern somit im dritten Jahr in Folge mehr als die Hälfte der weltweiten Mittel bei.  Doch nur 6 von 43 Ländern in Subsahara-Afrika erfüllen die Abuja-Verpflichtung (15 Prozent des BNE für das Gesundheitssystem auszugeben). Allein im Jahr 2012 betrug die Lücke zwischen den tatsächlichen Ausgaben der Länder der Sub-Sahara und der Einhaltung der Abuja-Verpflichtung fast 20 Milliarden USDollar.  UNAIDS schätzt den finanziellen Bedarf, der zur Eindämmung der Krankheit benötigt wird, auf 22-24 Milliarden US-Dollar. Es fehlen also 3-5 Milliarden US-Dollar.  Die G7-Geber und die Europäische Kommission stockten ihre bi- und multilateralen Beiträge um 7,7 Prozent von 7,0 auf 7,5 Milliarden US-Dollar auf. Damit stellen sie 88 Prozent der internationalen Mittel zur Verfügung.  Deutschland kürzte seine Aids-Ausgaben 2013 leicht (von 288,5 auf 285,3 Millionen US-Dollar). Auf den Globalen Fonds entfielen 200 Millionen Euro im Jahr 2013. (2014 erhielt der Globale Fonds 245 Millionen, 2015 sind 210 Millionen Euro vorgesehen).  Staatliche Mittel bleiben wichtigste Finanzierungsquelle für Aids-Programme. Der private Sektor spielt eine kleine, aber wichtige Rolle. In den letzten Jahren ist ein Rückgang der Beiträge der Stiftungen und der Partner im privaten Sektor für den Globalen Fonds zu verzeichnen. 3.

Obwohl der weltweite Wendepunkt Im Kampf gegen HIV/Aids erreicht wurde, gibt es keine Garantie dafür, dass dieser Erfolg bleibt. ONE gibt drei Empfehlungen, um die Erfolge Jahre zu verstetigen und einen raschen Fortschritt zu gewährleisten. 1. 2. 3.

Es müssen mehr zusätzliche Mittel aus mehr Quellen bereitgestellt werden. Die Krankheit muss dort bekämpft werden, wo sie ist und nicht dort, wo sie am einfachsten zu bekämpfen ist. Es müssen krisenfeste Gesundheitssysteme aufgebaut werden, die nicht nur gewappnet sind, um HIV/Aids zu bekämpfen, sondern auch anderen Gesundheitsgefahren Stand halten.

2 Die wichtigsten Ergebnisse des ONE Aids-Berichts 2014 Pressekontakt ONE: Karoline Lerche, Email: [email protected]; Tel.: 030/819891576 oder 0173/2490094