„aufschwung“ auf ein wort - handel-scout Hessen

Die EC-Karte muss gesetzliches Zahlungsmittel wer- den! .... Services genutzt werden. Die Parkkosten wer- den „kundenbequem“ vom Konto abgebucht.
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03.2016 Handelsverband Hessen

AUF EIN WORT

29. ECC-FORUM „Customer-Engagement – Der Kunde im Fokus“ - lautet das Motto des 29. ECCForums, das am 5. April in Köln stattfindet. Sichern Sie sich jetzt Ihre Eintrittskarte. Als Mitglied des H ­ andelsverbandes Hessen erhalten Sie 20 Prozent auf den ­normalen Ticketpreis. Der Code-Abruf erfolgt über unser Verbandsbüro in Frankfurt, Telefon: 069 1330910, E-Mail: service@ einzelhandelsverband.de.

BAR ODER MIT KARTE? Aus der Diskussion um die Einführung von europaweiten Obergrenzen von Bargeldgeschäften ist emotional ein Streit um die angebliche Bargeldabschaffung entbrannt. Fakt ist, der Anteil der Kartenzahlungen steigt seit Jahren kontinuierlich an. Zukünftige technische Entwicklungen wie Mobile Payment werden den Rückgang der Bargeld­ nutzung weiter verstärken. Viele ­Funktionen des täglichen Umgangs kommen aufs Mobiltelefon – sicher auch die Z ­ ahlung. Statt über Verbote zu diskutieren, sollte man den bargeldlosen Zahlungsverkehr stärken – anstatt den baren ­einzuschränken. Kostensenkungen für Händler, Banken und Verbraucher und mehr Service und Schnelligkeit bei der ­Abwicklung müssen das Ziel sein. Die EC-Karte muss gesetzliches Zahlungsmittel werden! Dann können innovative Händler bargeldlose Läden testen und Kunden haben die Gewissheit, dass Sie immer mit Karte zahlen können. Überall, schnell, sicher, evtl. kontaktlos. Die nächste Generation wird sich über diese Diskussion rückwirkend wundern. So wie heute die Verbraucher in ­Skandinavien. Dr. Joachim Stoll Handelsverband Hessen-Süd

Während der Tagung erfahren Sie, wie Sie mit Interaktion und Emotionalisierung das Customer-Engagement und damit die Kundenbindung nachhaltig erhöhen können. Programmdetails finden Sie hier: www.ifhkoeln.de/ecc-forum

10. „AUFSCHWUNG“ Das Programm der 10. „Aufschwung – Messe und Kongress für Existenzgründer und junge Unternehmen“ ist jetzt freigeschaltet. Informieren Sie sich hier: www.aufschwung-messe.de/ ­ programm/ Die Veranstaltung findet am 21. April 2016 von 9.30 Uhr bis 18 Uhr statt. Die „Aufschwung“ ist der größte Branchentreffpunkt der Gründerszene Frankfurt/Rhein-Main. Über 300 Experten werden an Messeständen ihre Dienstleis­ tungen rund um die Existenzgründung präsentieren. Auch der Handelsverband Hessen ist mit einem Messestand – im Plenarsaal, 2. Obergeschoss – vertreten. Vorträge, Diskussionsrunden, Quick Checks, Workshops mit ­Präsentationen, Mentoren-Matching-Events, Campfire-Gespräche in kleiner Runde, ­Podiumsdiskussionen und Start-up-Präsentationen vor ­Investoren runden das vielseitige Programm ab. Mitglieder des Handelsverbandes Hessen erhalten k ­ ostenlos Eintrittskarten; bei Interesse s­ enden Sie bitte eine E-Mail (mit Angabe Ihrer Mitgliedsnummer oder Ihrer Firmen-Kontaktdaten) an: Ali Tarraf, [email protected].

TERMINE 5. September 2016, 18.30 Uhr, Frankfurt: Netzwerktreffen „­ Expansion im Handel“

5. Oktober 2016, Wiesbaden, Kurhaus ­Kolonnaden: Hessischer Handelstag 2016

7. November 2016, Gelnhausen: ERFA-Tagung „Stadt und Handel“

Die Einladung richtet sich an Entscheider in Politik, Stadt und Handel sowie auf Investoren­seite. Während des Netzwerktreffens werden ­Lösungen für eine nachhaltige Innenstadtentwicklung diskutiert und es findet ein Experten­dialog zu den Anforderungen an einen optimalen Handelsstandort statt. Die Veranstaltung steht ganz im Zeichen eines Meinungs- und Erfahrungsaustauschs. Die Teilnahme ist kostenfrei. www.hessen.handel-scout.de

Schwerpunktthema des diesjährigen Hessischen Handelstages ist der „Handel zwischen ­stationärer Inszenierung und Digitalisierung“; zudem steht das Thema „Digitales Personalmarketing und -recruiting“ im Fokus. Hoch­ karätige Referenten informieren über neueste Forschungsergebnisse, Trends und Möglichkeiten. Am Nachmittag steht eine Paneldis­ kussion auf dem Programm. Zahlreiche Infostände runden das Angebot ab. www.handelstag-hessen.de

„Lokale Identität wahren – Back to the ­future“ und „Brauchtum im Digitalen Zeit­ alter“ – so lauten die Hauptthemen der ­diesjährigen ERFA-Tagung der Werbegemeinschaften, Wirtschaftsförderer und Stadtmarketingorganisationen. Fundierte Vorträge, die Vorstellung von Best-PracticeBeispielen und intensiver Gedankenaustausch über nachhaltige Innenstadtentwicklung machen den Wert der Tagung aus. www.hessen.handel-scout.de

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„SMART CITY“ – DIE ZUKUNFT DER STADT Die Zukunft der modernen Stadt ist vernetzt – und alle Innenstadtakteure sind Teil dieses Netzes. Auch und gerade der Handel bildet einen wichtigen Strang in diesem Geflecht, das unterschiedlichste Lebensbereiche miteinander verknüpft – mit dem Ergebnis: „Smart City“.

U

nseren Städten steht ohne Frage ein umfassender Strukturwandel bevor. Ressourcenverknappung, demografischer und Klimawandel sind die Herausforderungen des 21. Jahrhunderts und werden die Gestaltung unserer Städte ebenso stark beeinflussen wie die zunehmende Digitalisierung des Alltags, des Lebens. Vielerorts hat dieser Strukturwandel bereits begonnen – mit der Umsetzung des Konzepts „Smart City“. Smart City steht per definitionem für informiert, vernetzt, mobil, sicher und nachhaltig. Grundsätzlich geht es um die intelligente Steuerung städtischer Systeme, will heißen: Alle im Zuge der Digitalisierung entstehenden Daten werden ausgewertet, zusammengeführt und für intelligente – also: smarte – Prozessentwicklungen in den Bereichen Wohnen, Arbeiten, Freizeit sowie Nahversorgung genutzt. Gerhard Ablasser, Stadt Graz, erläuterte im Rahmen der ERFATagung des Handelsverbandes im November 2015: „Smart City ist ein ,Platz für Menschen‘Konzept. Es gilt, die Qualität des öffentlichen Raums zu erhöhen, die Stadt dem Leben zurückzugeben. Eine gute Aufenthaltsqualität schraubt die Frequenz in den Innenstädten hoch.“

Innovative Technologien In einer Smart City werden also vor allem innovative Informations- und Kommunikationstechnologien eingesetzt, um smarte Lösungen für die Stadtentwicklung im Hinblick auf Infrastruktur, Mobilität, Handel und Dienstleistungen sowie Sicherheit zu generieren. Die optimale Verbindung von Menschen, Institutionen und Unternehmen soll den Alltag in der Stadt in allen Lebensbereichen erleichtern und für ökologisch nachhaltige Lösungen sorgen. Es gilt, die Energie- und Ressourceneffizienz zu steigern, die wirtschaftliche Wettbewerbsfähigkeit zu erhöhen und die Lebensqualität der Stadtbewohner zu verbessern. Da der Zugang zu Informationen der Schlüssel zur intelligenten Stadt von morgen ist, basiert die Entwicklung einer „Smart City“ auf der Bereitstellung einer breitbandigen Kommunikationsinfrastruktur. Große Datenbestände und deren Analyse sind grund-

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53 legend für das Funktionieren und die Leistungsfähigkeit einer smarten Stadt. In smarten Städten werden etwa die gesamte Verwaltung, das Datenmanagement, die Kommunikation mit Bürgern und Unternehmen via einer „City Data Cloud“ abgewickelt, um so innovative Mehrwertdienste für alle Beteiligten zu schaffen. Nahtlose, transparente Prozesse und effektive OnlineTools stehen für einen ungehinderten Informationsfluss. Auch der Verkehrsfluss soll in Smart Citys besser funktionieren: Autos und LKWs werden vollständig miteinander vernetzt und so unablässig für alle Verkehrsteilnehmer relevante Daten austauschen beziehungsweise erzeugen können. Dies ermöglicht die intelligente Lenkung von Verkehrsströmen und die Vermeidung von Unfällen und Staus. Digitalisierte Parkleitsysteme werden den Verkehrsteilnehmern den Weg zum freien und kostengünstigen Parkplatz erleichtern. Dr. Dietmar Geppert, Apcoa Parking Deutschland GmbH, stellte während der bereits erwähnten ERFA-Tagung „Parkway“, das Parkraumbewirtschaftungskonzept seines Unternehmens, vor. Er erklärte: „Die Digitalisierung verändert das Parken enorm. In drei Jahren wird nichts mehr so sein, wie es jetzt ist. In Skandinavien zahlen mittlerweile über 90 Prozent der Kunden ihre Parkgebühren mobil. Mit ‚Parkway‘ setzen wir hier auch in Deutschland an. Einmal bei uns registriert

und den persönlichen ‚Parkway‘-Chip an der Windschutzscheibe montiert und aktiviert, erlebt der Autofahrer urbane Mobilität.“ Im Detail heißt das: Jedes registrierte Fahrzeug wird in allen angeschlossenen Parkhäusern an der Schranke erkannt und erhält berührungslos Zufahrt. Für eine nahtlose Anschlussmobilität können ticket- und bargeldlos Kurzzeitparkplätze, Dauerparkplätze, Parkplätze für E-Mobile und viele weitere Services genutzt werden. Die Parkkosten werden „kundenbequem“ vom Konto abgebucht. Eine ausgefeilte Verkehrslogistik, in der auch die Komponenten „Fahrradfahrer“, „Fußgänger“ und „öffentlicher Nahverkehr“ eine wichtige Rolle spielen, unterstützt Kunden und Handelsunternehmen gleichermaßen. Summa summarum verspricht smarte Mobilität, (energie-)effizient, emissionsarm, sicher und kostengünstig zu sein. Smart ist also, was allen nützt. Grundlage für Smart Citys ist daher eine gut funktionierende digitale Infrastruktur, die es allen, die es möchten, ermöglicht, sich miteinander zu vernetzen. Daten müssen kommen und gehen können, wollen sinnvoll genutzt sein. Für den Handel sind die entscheidenden Stichworte „öffentliches WLAN“, „vernetzte Schaufenster“, „Mobile Payment“ und „komfortable Check-out-Prozesse“. Fazit: Smart Citys fördern den Handel, smarter Handel die Entwicklung von Smart Cities.

DARMSTADT AUF DEM WEG ZUR SMART GREEN CITY Dank innovativer Maßnahmen von Kommunikationsunternehmen entwickelt sich Darmstadt bis zum Jahr 2040 zu einer Smart City. Wenn im Jahr 2040 nahezu die gesamte Bevölkerung Deutschlands online ist, wird längst auch jeder der 5,8 Millionen hessischen Bürger und 155.000 Darmstädter jederzeit und überall Zugang zum Internet haben. Mehr noch: Schon 2020 wird in Darmstadt die Mehrzahl der Haushalte mit einem 100-MegabitBreitbandanschluss versorgt sein. Die steigende digitale Vernetzung via Internet und Mobilkommunikation ist ein Megatrend. Sie dringt in immer mehr Bereiche des Alltags, der Ökonomie, der Kultur und des Konsums vor.

Illustration: Willypd/Fotolia

Die dynamische Entwicklung des Internets und der Telekommunikation eröffnet einen riesigen Zukunftsmarkt für innovative Anwendungen. So avancieren Kommunikationstechnologien zum Treiber für wirtschaftliches Wachstum. Sie bieten in den kommenden Jahrzehnten vielfache Anknüpfungspunkte für integrierte Dienstleistungen und neue Geschäftsmodelle.

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Gerade ältere Menschen zeigen sich fortschrittlicher als lange Zeit vermutet. In den nächsten Jahren wächst die Akzeptanz von Internetanwendungen, Neuen Medien und digitalen Services in der Generation 60 plus rapide. Ihr Surfverhalten passt sich zunehmend dem allgemeinen Zeitgeist an. Smartphones, Apps, soziale Netzwerke, mobile Online-Anwendungen, all das wird im Jahr 2040 selbst für 80- und 90-Jährige integraler Bestandteil ihres täglichen Lebens sein. (Auszug aus einer Auftragsstudie des Zukunftsinstituts für die Darmstädter HEAG. Konnektivität 2040: Auf dem Weg in die Smart City, 2012)

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LEARNING FROM AMERICA: DIE BEACONS KOMMEN! Ein neues Schlagwort geistert durch die Handelsbranche: Beacon-Technologie. Für viele Unternehmer ist es das Zauberwort …

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n den USA sind Beacons bereits bestens bekannt und weit verbreitet, in Deutschland kommen sie gerade an. Und das – auch und gerade – im übertragenen Sinne des Wortes: Besonders stationäre Einzelhändler interessieren sich sehr für die neue Beacon-Technologie, verspricht sie doch die Chance, im Zusammenspiel mit Smartphone und Smartwatch digitales Leben in den eigenen Laden zu bringen – und den Kunden somit ein ganz neues, ein smartes Einkaufserlebnis bieten zu können. Beacons – eine interessante und vielversprechende technische „Kleinigkeit“!? Das englische Wort „beacon“ bedeutet „Leuchtfeuer“. Bei Beacons handelt es sich um kleine Funksender, die auf dem Über­ tragungsstandard Bluetooth, Low Energy (BLE), einer „neuen“, energiesparenden Form von Bluetooth basieren. Bislang wurde Bluetooth in erster Linie für die Datenübertragung bei der Nutzung von Headsets und Freisprechanlagen verwendet – und kostete die mobilen Geräte hohe Akkuleistungen. BLE arbeitet wesentlich effizienter. Das macht Beacons für den Einsatz im stationären Handel interessant, zumal sie nicht teuer und schnell installiert sind. Indoor-Navigation, Gewinnung von Kundendaten, Analyse von Einkaufsverhalten und eine damit verbundene Optimierung der internen Prozesse, integrierte Loyalty-Programme und Mobile Payment sind schon heute mittels Beacons möglich.

Damit die neue Technologie funktioniert, müssen Kunden, die per Beacons erreicht werden sollen, eine entsprechende App des Händlers auf dem Smartphone installiert haben. Zudem sollten die Smartphone-Besitzer in das Empfangen von standortbasierten Nachrichten per Opt-in-Verfahren eingewilligt haben. Sobald dies geschehen ist, kann es losgehen: Händler können PushNachrichten auf Geräte senden, die sich im Radius des Funksenders – meist zehn bis 30 Meter – befinden. Bei diesen Mitteilungen kann es sich um Werbung, Sonderangebote, den Hinweis auf spezielle Events oder Ähnliches handeln. Der Fantasie der Händler sind im Grunde genommen keine Grenzen gesetzt. Ist ein Kunde erst einmal im Laden, kann er sich über Beacons zum Beispiel zu einem bestimmten Produkt navigieren lassen oder auch seinen Einkauf kontaktlos per App bezahlen. Dabei muss das Smartphone nicht unbedingt nah an das Kassensystem gehalten werden; die erwähnte Reichweite macht es möglich. Darüber hinaus können Händler mittels Beacons die Laufwege ihrer Kunden nachvollziehen und besonders hochfrequentierte Bereiche im Laden erkennen. Diese Daten erleichtern das Customer-Flow-Management und die Kundenfrequenzmessung. Auch wenn die neue Technologie technisch noch nicht ganz ausgereift scheint – so

gibt es etwa über Reichweiten und Batterielaufzeiten keine konkreten Angaben –, so bietet sich deren Einsatz vor allem dann an, wenn eine technikaffine und/oder junge Zielgruppe angesprochen werden soll. Die Tatsache, dass immer mehr Kunden Smartphones nutzen, eröffnet dem stationären Handel enorme Möglichkeiten zur Kundenpflege und -gewinnung. Wie so oft gilt: Probieren geht über Studieren. Testen ist das Zauberwort!

„VIELZAHL VON INSELLÖSUNGEN ZUSAMMENFÜHREN“ Drei Fragen zum Thema „Beacons“ an Max Weiland, Geschäftsführer beaconsmind AG, Zürich. Das Unternehmen unterstützt vor allem Händler bei der Digitalisierung ihrer Geschäftsmodelle – mittels der Software „beaconsmind Suite“. hessenmagazin: Herr ­Weiland, warum und wie profitieren Händler von ­Ihrem Angebot? Max Weiland: Die i­Beacon-Technologie schließt die Lücke zwischen Mobile-Marketing und ­physischem Marketing im stationären Geschäft. Davon profitieren nicht nur unsere Kunden, sondern auch ­deren Konsumenten. Ein Beispiel: Für Tommy Hilfiger haben wir die erste iBeacon-fähige Mobile-App erstellt, die

BEACON-IMPLEMENTIERUNG IN NUR 4 SCHRITTEN Strukturierter Ablauf zum Einsatz der Beacons in Verbindung mit der beaconsmind Suite

1. iBeacon-Installation in Filialen

2. Anpassung der Mobile-App

Verbindung von Kassen-, POSund CRM-Systemen mittels der ­beaconsmind Suite

Implementierung des ­beaconsmind SDK, damit die Mobile-App Beacon-Signale empfangen kann

3. Kampagnen und Push-Nachrichten

4. Datenspeicherung und Analyse

Erstellung und Versand von Push-Nachrichten über die ­beaconsmind Suite

Datenerfassung aus POS, Auswertung, Analyse und Reporting  * POS = Point of Sale/Geschäft.

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FAHRRADFREUNDLICHE EINKAUFSBEDINGUNGEN SCHAFFEN Radfahren ist in. Immer mehr Menschen nutzen alltäglich ihr Fahrrad. Auch für den „Einkaufs­verkehr“ gewinnt diese Art der Fortbewegung an Bedeutung: Radfahrer sind ein kaufkräftiges und zudem wachsendes Marktsegment.

T Max Weiland, Geschäftsführer beaconsmind AG, Zürich

zugleich eine digitale Kundenkarte ist. Über die App erreichen wir Kunden mittels personalisierter Push-Nachrichten. Auf diesem Weg ­belohnen wir sie für ihre Einkäufe und ihre Treue, motivieren sie zu einem neuerlichen Besuch oder informieren sie einfach über neue Produkte. Das funktioniert sowohl lokal als auch überregional und kommt gut an. Alle von uns ermittelten Daten zu Umsätzen, Warenkorbwerten oder Stornierungen stellen wir dann on demand in unserer Suite bereit, damit sie für weitere Marketingmaßnahmen verwendet werden können. hessenmagazin: Können die Vorteile, die der Handel von Ihrem Angebot hat, auch Kommunen und Städten von Nutzen sein? Max Weiland: Davon bin ich überzeugt. Insbesondere öffentliche Plätze bieten sich für den Aufbau von iBeacon-Infrastrukturen an. Sie können dazu dienen, Bürger via MobileApp über wichtige Ereignisse zu informieren oder Touristen auf kulturelle und ShoppingAngebote aufmerksam zu machen.

raditionsgemäß sind innerstädtische Geschäfte und ihr Umfeld an den Erfordernissen des Autoverkehrs ausgerichtet, werden großflächige Parkplätze und gute Pkw-Erreichbarkeit als Erfolgsfaktoren für Einzelhandelsstandorte bewertet. Das wird sich ändern – und damit die Anforderungen an moderne Verkehrskonzepte. In Zukunft muss sichergestellt sein, dass grundsätzlich alle Verkehrsteilnehmer als gleichberechtigte Partner agieren können. Fahrradfreundliche Einkaufsbedingungen zu schaffen, muss eine gemeinsame Aufgabe, ein gemeinsames Ziel von Einzelhandel, Stadtmarketinggesellschaften und Lokalpolitik sein. Da Einkäufe mit dem Fahrrad überwiegend in der näheren Umgebung der Wohnorte erledigt werden, wird so die Kaufkraft in den Innenstädten, kleineren Gemeinden und Wohngebieten gestärkt und der lokale Handel unterstützt. Eine Innenstadt, die den Radverkehr fördert, wird zu einer attraktive(re)n (Einkaufs-) Stadt: Beim Einkaufen schätzen die Menschen Ruhe und autofreie Zonen. Freier Raum, der durch die Reduzierung von Pkw-Parkplätzen entsteht, eröffnet Möglichkeiten für eine ansprechende Gestaltung des Einkaufsumfeldes. Die Aufenthaltsqualität eines Ortes und der Erfolg des Handels bedingen sich gegenseitig. Eine der wichtigsten Voraussetzungen, Radfahrer für sich zu gewinnen, ist, den „Einkauf auf zwei Rädern“ möglichst angenehm zu gestalten. Zum Serviceangebot sollten zählen:

hessenmagazin: Welche Herausforderungen ­müssen Unternehmen und Städte im Zuge ihrer Digitalisierung meistern?

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Weitere Informationen finden Sie hier: www.radwende.de

Abbildungen: Scholz & Volkmer

Max Weiland: Die meisten Unternehmen stehen sich zurzeit auf Grund ihrer gewachsenen IT-Infrastruktur selbst im Weg. Warum sage ich das? Weil sich im Laufe der Jahre eine Vielzahl von „Insel­lösungen“ wie CRM-Systeme, BI-Plattformen, POS- und Kassensysteme etabliert hat. Solange diese Instrumente Daten dezentral speichern und diese Daten nicht zusammengeführt werden, kann eine Digitalisierung nicht stattfinden. Herausforderung wird also sein, diese „Insellösungen“ zusammen­zuführen – unter anderem mit dem Einsatz der i­Beacon-Technologie.

komfortable Abstellanlagen (standfest, bewacht, überdacht und beleuchtet) in der Nähe der Ladenlokale und/oder regelrechte Fahrradparkhäuser an zentralen Punkten im Quartier Bereitstellung von Luftpumpen, Flickzeug und Fahrradstadtplänen Möglichkeiten der Gepäckaufbewahrung (Schließfächer oder bewachte Gepäckstationen) Lieferservice – am besten per Fahrrad In Wiesbaden entwickelte die dort ansässige Agentur Scholz & Volkmer 2013 – die Landeshauptstadt war gerade zur fahrradunfreundlichsten Stadt Deutschlands gekürt worden – das Projekt „Radwende“. Oberste Ziele sind, die Fahrradfahrer Wiesbadens mit Hilfe der „Radwende“-App überhaupt erst einmal „sichtbar“ zu machen und so auf digitalem Weg eine Planungsgrundlage für ein besseres Radwegenetz zu generieren. Für die App-Nutzer bedeutet dies: einfach vor jeder Fahrradfahrt das Tracking starten und hinterher stoppen. Die Strecke wird automatisch aufgezeichnet. Alle in Wiesbaden gefahrenen Routen werden kontinuierlich in einer Karte „gesammelt“ (siehe Foto) und zeigen so die für Radfahrer wichtigsten Routen – und die, die sie, aus welchen Gründen auch immer, meiden. Die Stadt Wiesbaden zeigt bislang wenig Interesse an dieser beeindruckenden Karte und den aussagekräftigen Daten. Andere Städte in Deutschland schon. 

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„CONVENIENCE“ MUSS ­SELBSTVERSTÄNDLICH SEIN Mit hochwertigen Waren oder „lokaler Identität“ punkten – das gilt insbesondere für den Shoppingtourismus. Daneben brauchen Händler aber auch qualifiziertes Personal mit hoher Beratungskompetenz.

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ultur- und Städtetouristen, Geschäftsund Urlaubsreisende, Kurzurlauber und Tagesreisende aus dem In- und Ausland bilden eine für den Einzelhandel äußerst interessante, frequenzträchtige Kundengruppe: die Shoppingtouristen. Das Potenzial, das sie darstellen, ist bei weitem noch nicht ausgeschöpft. Wer einige wichtige Punkte im Umgang mit Shoppingtouristen beachtet, kann auf diesem Feld erheblich punkten. Unbedingte Voraussetzungen für erfolgreiches Handeln mit Shoppingtouristen ist ein qualitativ hochwertiges Einzelhandelsangebot, sind Markensortimente wie globale als auch „Made in Germany“-Marken, die für sich, für Hochwertigkeit oder auch für „lokale Identität“ stehen, sowie ein konsequent hohes Ser-

viceniveau. Dieses basiert vor allem auf fachlich qualifiziertem Personal mit hoher Beratungskompetenz und hinreichenden Fremdsprachenkenntnissen, das heißt: Englisch und

Französisch plus Arabisch, Russisch, Japanisch, Chinesisch … Wichtig ist auch, das Personal im Hinblick auf die ethnischen, die kulturellen, die religiösen Besonderheiten von Kunden

DURCHSCHNITTLICHE EINKAUFSBETRÄGE DER TOP-10-EINKAUFSNATIONEN 2015 IN DEUTSCHLAND Touristen geben in Deutschland im Durchschnitt 353 € pro Einkauf im E ­ inzelhandel aus.

Sonstige Saudi-Arabien USA Israel Thailand Taiwan

WARUM TAX-FREE-SHOPPING? • Preisvorteil verschaffen • Rabatt erhöht den Kaufanreiz • Servicegedanke • Zusatzumsatz generieren • Erwartungshaltung erfüllen (z.B. Chinesen rechnen mit Tax-Free)

Kuwait Ver. Arabische Emirate Schweiz Russland China

0

ÜBERBLICK DER TOP 10 EINKAUFSNATIONEN IN DEUTSCHLAND 2015

100

200

300

400

500

600

WOFÜR GABEN CHINESISCHE TOURISTEN 2015 IN DEUTSCHLAND IHR GELD AUS?

6,8 % Sonstiges

2 % Taiwan 2 % Thailand 2 % Israel 2 % USA 2 % Saudi-Arabien 2 % Sonstige

3,1 % Unterhaltungselektronik & Haushaltsgeräte

4,4 % diverser Einzelhandel

3 % Kuwait 12 % Warenhäuser

Arabische Emirate

45 %

44 % China

Uhren &Schmuck

6 % Schweiz

11 % Russland

Quelle: Global Blue

4 % Vereinigte

28 % Mode und Bekleidung

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57 GLOBAL BLUE – ERFINDER DES TAX-FREE-SHOPPING-PRINZIPS des Geldbetrages auf dem gewünschten Als Experte für internationales Einkaufen Weg. Für diesen Service behält es eine Serund Bezahlen steht das Unternehmen für einvicegebühr ein. Die Höhe der Servicegebühr fache und profitable Geschäftstransaktionen hängt von der Höhe des Kaufpreises sowie zwischen Einzelhändlern und ihren davon ab, in welchem Reiseland der Kunde ausländischen Kunden. eingekauft hat. In Deutschland beträgt der Tax-free-Shopping erfüllt alle steuerlichen Mindesteinkaufsbetrag 25 Euro. und rechtlichen Anforderungen und bietet Global Blue bietet dem Einzelhandel Schulundem Handel einen einfachen Abwicklungsgen, etwa zum Thema „interkulturelles Verprozess. Das Tax-free-Zeichen von Global kaufen“, sowie internationale Mediaprodukte Blue steht bei Auslandskunden für „Qualität“; (Print, Online, Mobile/Kampagnen im HerEinzelhändler, die mit diesem Zeichen werkunftsland) zwecks Frequenzerhöhung an. ben, gelten als zuverlässig, vertrauenswürdig Das Unternehmen hat Niederlassungen in und serviceorientiert. 43 Ländern und beschäftigt mehr als 1.700 Global Blue bietet Reisenden einen einfaMitarbeiter auf fünf Kontinenten. chen, unkomplizierten Weltweit haben sich 270.000 Rückerstattungsservice Händler Global Blue angeschlosder Mehrwertsteuer an sen, pro Tag nutzen mehr als und wickelt den gesamten 60.000 Reisende die angeboteProzess im Namen des nen Serviceleistungen. Käufers ab: Das Unternehmen kümmert sich um die notwendigen Formulare, Weitere Informationen über die Abstimmung der DoGlobal Blue finden Sie hier: kumente mit den BehörPino Dufter, Sales Manager www.global-blue.com den sowie die Auszahlung bei Global Blue

IMPRESSUM Herausgeber: WIRTSCHAFTSDIENST DES HESSISCHEN EINZELHANDELS GmbH, Flughafenstr. 4 a, 60528 Frankfurt am Main, Tel.: 069 1330-910, Fax: 069 13309-199, V. i. S. d. P.: RA Michael Kullmann Redaktion: Silvio Zeizinger, Sven Rohde, Bernhard Mann, Bettina ­Bettmann, Birgit Schönig, Christian Frank, Mike Lanfermann, Tugce Gündüz. E-Mail an die Redaktion: [email protected]. Anzeigenverkauf: Bernhard Mann, [email protected] Verlag: corps. Corporate Publishing Services GmbH, Kasernenstr. 69, 40213 Düsseldorf, ­Tel.: 0211 54227-700, Fax: 0211 54227-722, www.corps-verlag.de

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Foto: Global Blue Deutschland GmbH

aus Übersee zu schulen, es darauf hinzuweisen, dass es unter Umständen besondere Umgangsformen zu wahren gilt. Die Akzeptanz von Kreditkarten und allen relevanten Fremdwährungen, unkomplizierte Verpackungs- und Versandservices, attraktive Ladenöffnungszeiten, Tax-free-Angebote – einfach alles, was „Convenience“ garantiert – müssen ebenso selbstverständlich sein. Aus dem hohen Anspruch an die Qualität des Handelsangebots ergibt sich das Erfordernis einer professionellen und angemessenen Gestaltung der Ladenlokale, einer transparenten Preisauszeichnung sowie eines ansprechenden und gepflegten Gesamteindrucks der Einkaufszonen, in denen der Shoppingtourist flaniert. Der konsequente Aufbau einer „Shoppingtourismus-Marke“ basiert auf einem durchgängigen Corporate Design, einer grundsätzlich auch internationalen Zielgruppenansprache und der regelmäßigen Durchführung attraktivitätssteigernder Events. Leitsysteme, Flyer und Homepages – alles muss passen und aufeinander abgestimmt sein, je nach Bedarf in digitaler und Papierversion vorliegen. Das erforderliche Marketingniveau ist durch die Kooperation von Handel, Gastronomie und Dienstleistungsbranche in einer entsprechenden Organisationsstruktur sicherzustellen. Erfolgreiche Beispiele zeichnen sich vor allem durch das Verfolgen einer langfristigen Strategie aus, zu der ein touristisches Leitbild gehört, das das Einkaufen als wesentliches Motiv – neben Kultur, geschäftlichen oder privaten Motiven – versteht und entsprechend herausstellt. Interessante touristische „Angebotspakete“ in Verbindung mit Shopping bieten die Möglichkeit, einen Mehrwert zu einem reinen Städtebesuch zu generieren. Shopping wird Teil des Reiseerlebnisses. Beim Schnüren solcher „Pakete“ ist vor allem die Kreativität des Handels gefragt: Welche zusätzlichen Anreize – neben der reinen Zurschaustellung der Ware – biete ich als Händler meinen potenziellen Shoppingtourismus-Kunden?

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10. HESSISCHER STADTMARKETINGTAG

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er diesjährige, 10. Hessische Stadtmarketingtag ist dem Thema „Stadtmarketinggegenwart“ gewidmet. Die Tagung, die am 12. Mai 2016, 9 Uhr– 16 Uhr, im Congress Park Hanau stattfindet, wird von Steffen Ball, Ballcom Digital Public Relations, moderiert. Der Hessische Stadtmarketingtag zählt zu den größten und renommiertesten Stadtmarketingveranstaltungen bundesweit und wird zunehmend auch von Teilnehmern aus anderen Bundesländern besucht. Hochkarätige Referenten zu aktuellen Stadtmarketingthemen, die Vorstellung von Best-Practice-Beispielen und die Möglichkeit, zum intensiven Networking, bilden die Basis für diesen Erfolg. Veranstalter ist die Hanau Marketing GmbH, die gemeinsam mit den hessischen IHKs, und dem Handelsverband Hessen den Hessischen Stadtmarketingtag vor zehn Jahren ins Leben gerufen und seitdem

kontinuierlich weiterentwickelt hat. Der Hessische Stadtmarketingtag richtet sich an die Entscheider im Stadtmarketing und alle Interessierten aus Stadt, Handel und Tourismus. Einen aktuellen Ausblick auf das Programm des 10. Hessischen Stadtmarketingtages gewährt die unten stehende Grafik. Zu den Ausstellern zählen MK Illumination, Bereich Weihnachtsbeleuchtung, und die CIMA Beratung + Management GmbH. Die Teilnahmegebühr beträgt 108 Euro zzgl. MwSt. pro Person; Tagungsgetränke und Mittagsbuffet sind in diesem Betrag inbegriffen. Die Veranstaltung ist als Credit des ICR-Studienganges für City- und Regional­ , manager/-innen anerkannt.

WEITERE INFORMATIONEN Kontakt: Barbara Battenhausen Weitere Informationen sowie das Anmeldeformular für die Veranstaltung finden Sie hier: www.HessischerStadtmarketingTag.Hanau.de Sollten Sie Fragen haben, wenden Sie sich bitte an: Hanau Marketing GmbH, Telefon: 06181 / 42 89 480, E-Mail: [email protected]

VORLÄUFIGES PROGRAMM Wer? Moderation: Steffen Ball, Ballcom Digital Public Relations

Was?

Stadtmarketing. Aktuell hinterfragt. Roland Wölfel, CIMA Beratung + Management GmbH

Andreas Reiter, ZTB Zukunftsbüro, Wien Dr. Jan-Peter Halves, CityInitiative Bremen Werbung e. V.

Was macht Städte attraktiv? Vorstellung der Ergebnisse der aktuellen Studie „Cima Monitor“ und Ausblick auf Attraktivitätsfaktoren von Städten Arbeitstitel: Arrival City – Stadt und Stadt­marketing in Zeiten soziokultureller ­Transformation Citymarketing 3.0 – smart, integriert, digital?

Stadtmarketing.digital.erleben. Dr. Eddy Donut, GMA-Gesellschaft für Markt- und ­Absatzforschung mbH, Büro Dresden Jens Mofina, city&bits GmbH, Berlin Martin Bieberle, Stadtentwickler Stadt Hanau, Hanau Marketing GmbH

Der Weihnachtsmarkt zwischen Tradition und I­nszenierung? Was erwarten Besucher und Touristen? Ergebnisse einer bundesweiten Befragung im Dezember 2015 Cyberville, Stadt 4.0, Smart City – Schlagworte oder echte Trends: Wie Kommunen sich der ­Digitalisierung stellen. Von Hanau baut um zu Hanau neu erleben: 7 Jahre Stadtumbau – ein erstes Resümee anknüpfend: Hanau hat umgebaut: der Stadtrundgang