3. Salzburger Kammermusik Festival - InstantEncore

21.06.2013 - 1989 gründete Christopher Widauer gemeinsam mit Julia Reichert das Kabinetttheater, mit dem er seit 1990 zahlreiche Tournéen u.a. in Deutschland, Italien, Schweiz, Dänemark, Ukraine, Thailand und Korea unternimmt. Auftritte bei und Koproduktionen mit großen Festivals und in wichtigen. Häusern wie ...
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3. Salzburger Kammermusik Festival collaborate 20. — 23. Juni 2013

Freitag, 21. Juni 2013 11.00 / 15.00 / 20.00 Uhr Solitär Universität Mozarteum Salzburg Mirabellplatz 1

Geleitwort

Grußwort

Die Gründung des Sándor Végh Institutes für Kammermusik im Jahr 2010 macht sich an der Universität Mozarteum in vielerlei Hinsicht positiv bemerkbar. Immer öfter finden sich junge Ensembles zu vielversprechenden Kammermusik-Partnerschaften zusammen. Von internationalen Austauschprogrammen über die Vernetzung und Ausweitung des entsprechenden Studienangebotes am Mozarteum bis hin zur Gründung eines Kammerorchesters wird das Ensemblespiel gezielt gefördert. Die Kammermusik erhält dadurch im Studium angehender Berufsmusikerinnen und Berufsmusiker den ihr gebührenden Stellenwert als „dritte künstlerische Säule“ neben solistischer Ausbildung und Orchesterspiel.

Liebe Musikfreunde, herzlich willkommen beim 3. Salzburger Kammermusik Festival! Wenn man ein Musikfestival zum dritten Mal ausrichtet, dann ist man unweigerlich mit den Begriffen Neues und Altbewährtes, Erweiterung, Tradition und mit dem eigenen Profil konfrontiert. Im Programm des diesjährigen Festivals haben wir versucht, dem hohen Qualitätsanspruch zu genügen und sowohl Ihnen, als auch den Mitwirkenden ein noch umfassenderes Spektrum an Werken und Programmideen zu bieten. Dabei spielt der Untertitel des heurigen Festivals als Grundgedanke eine wesentliche Rolle: „collaborate“ – das „Gemeinsame“ – die „Zusammenarbeit“ – Begriffe, ohne die die Kammermusik ansich nicht vorstellbar wäre. Im Festivalprogramm werden Sie also nicht nur die Tradition im Sinne der Gemeinsamkeit von jungen und arrivierten Musikern wieder erleben, sondern eben auch eine Erweiterung, sowohl im Umfang des Festivals, als auch in der Zusammenarbeit mit namhaften internationalen Musikinstitutionen. Neben Musikern aus London und Montréal werden gleich beim Eröffnungskonzert Studierende der Scuola di Musica di Fiesole gemeinsam mit den Musikern des Sándor Végh Institut Kammerorchesters musizieren. Der Begriff „collaborate“ bezieht sich aber auch auf einen erstmals realisierten Wunsch meinerseits, eine unmittelbare Zusammenarbeit mit anderen Abteilungen unserer Universität zu finden: So wird das Institut für Alte Musik ein Konzert bestreiten, die Vorbereitungsklassen stellen sich in einem speziellen Kinder- und Jugendkonzert vor und die Abteilung Bildende Künste, Kunst- und Werkpädagogik wird während des Festivals Objekte und Kunstwerke von Studierenden ausstellen. Es freut mich weiters, dass viele prominente Lehrende unserer Universität sofort bereit waren, gemeinsam mit ausgewählten Studierenden Programme zu erarbeiten, die exklusiv in unserem Festival erklingen werden. Erweitert hat sich auch die Bandbreite des Programms: Mit Werken von Henry Purcell bis zu Luciano Berio sind quasi alle Epochen der Musikgeschichte vertreten. Einen Schwerpunkt bilden die Komponisten Beethoven, Schubert und Mendelssohn Bartholdy, von denen jeweils mehrere Meisterwerke zu Gehör gebracht werden. Gemeinsam mit einigen weltberühmten Interpreten wie dem Tenor Werner Güra, dem Auryn Quartett oder dem groovig-jazzigen radio.string.quartet.vienna soll es ein Festival der Musizierfreude werden, getragen von den besten Ensembles des Sándor Végh Institutes für Kammermusik und gefeiert mit Ihnen als Zuhörer! In diesem Sinne wünsche ich Ihnen viele wunderbare Hörerlebnisse und bleiben Sie der Kammermusik und unserem Festival gewogen. Und: Freuen Sie sich gemeinsam mit uns schon jetzt auf ein noch umfangreicheres Festival im nächsten Jahr vom 18.-22. Juni 2014!

Ein wichtiger Bestandteil dieser Stärkung der Kammermusik war vom Start weg die Etablierung eines „Salzburger Kammermusik Festivals“. Wenngleich die Mitwirkung weltweit bekannter Künstlerinnen und Künstler einer solchen Großveranstaltung mit zehn Konzerten über mehr als drei Tage hinweg wichtige Impulse verleiht, sind wir auf eine Tatsache besonders stolz: Das „Salzburger Kammermusik Festival“ wird maßgeblich von Studierenden der Universität Mozarteum Salzburg und unseren Partnerinstitutionen im Ausland getragen. Sie werden ihr Können in den Sparten Streichquartett und Klaviertrio, aber auch in größeren Gruppierungen bis hin zum Kammerorchester präsentieren. Wir laden Sie herzlich zur dritten Auflage dieses Festivals ein und würden uns freuen, wenn Sie auch heuer wieder an der Mischung aus studentischen Ensembles und renommierten Kammermusikern Gefallen finden. Reinhart von Gutzeit Rektor der Universität Mozarteum Salzburg

Herzlich, Ihr Wolfgang Redik Künstlerischer Leiter des Salzburger Kammermusik Festivals und Leiter des Sándor Végh Institutes für Kammermusik

Freitag, 21. Juni 2013, 11.00 Uhr Solitär, Universität Mozarteum Kinder- und Jugendkonzert

Programm

„Karneval der Tiere“

in Zusammenarbeit mit den Vorbereitungsklassen der Universität Mozarteum Maurice Ravel aus der Rapsodie espagnole für 2 Klaviere (1875-1937) Habanera Feria Johanna Aichriedler, Klavier Theresa Gierlinger, Klavier Darius Milhaud Suite für Violine, Klarinette und Klavier op. 157b (1892-1974) Ouverture Divertissement Jeu Introduction et Final Franziska Kneissl, Violine Hannah Stöger, Klarinette Leon Tomić, Klavier Camille Saint-Saëns Der Karneval der Tiere (1835-1921) Suite für Kammerensemble Christopher Widauer, Sprecher Ensemble des Sándor Végh Institutes für Kammermusik: Wolfgang Redik, Violine Hannelore Farnleitner, Violine Christoph Slenczka, Viola Evamaria Pfanner, Violoncello Margeritha Naldini, Kontrabass Ahran Kim, Flöte Marius Birtea, Klarinette Egle Staskute, Klavier Florian Podgoreanu, Klavier Simon Forster, Schlagwerk Sergej Mikhaljrnko, Schlagwerk

Die „Rapsodie espagnole“ ist den meisten Zuhörern als eine der aufsehenerregenden Orchestersuiten Maurice Ravels bekannt. Dabei ist festzustellen, dass die Version für 2 Klaviere vermutlich davor entstand. Weiters ist es erstaunlich, dass es Ravel in der Klavierfassung gelingt, viele der Farben der Orchesterversion trotz fehlendem Instrumentarium zu verwirklichen. Die im heutigen Konzert gespielte Habanera geht auf eine Komposition Ravels aus dem Jahre 1895 zurück. Die Feria, der letzte Satz der Rapsodie, ist ein Paradebeispiel für kompositorische und auch pianistische Virtuosität – ähnlich wie im Klaviertrio Ravels, welches in unserem Festival in der Matinee am Sonntag zu hören sein wird, gelingt es Ravel, ein absolut orchestrales Spektrum mit nur wenigen Mitteln zu erreichen. Der Franzose Darius Milhaud war einer der produktivsten Komponisten, von dem über 400 Werke überliefert sind. Sein kompositorisches Schaffen reicht von Kammermusik, Liedern und Konzerten bis zu großen sinfonischen Werken und Opern. Ein besonderer Schwerpunkt Milhauds war auch die Beschäftigung mit Filmmusik. Unter seinen kammermusikalischen Werken finden sich neben 18 Streichquartetten fast ausschließlich Kompositionen für Bläser. In Zeiten wie heute, in denen die Wünsche und Spielanordnungen der Komponisten durch Urtextausgaben, durch die Beschäftigung mit Originalklängen und durch die weitverbreitete Werktreue höchste Priorität für den Interpreten haben, dürfte – streng genommen – die Suite „Der Karneval der Tiere“ von Camille Saint-Saëns gar nicht öffentlich aufgeführt werden. Saint-Saëns machte sich nämlich in dieser Programm-Musik, bestehend aus 14 kurzen Sätzen und dezidiert nur für den privaten Gebrauch bestimmt, über einige Komponisten und deren Stile lustig. Obgleich die besagten Komponisten selbst zu diesem Zeitpunkt nicht mehr lebten, wollte Saint-Saëns die Anhängerschaft der Komponisten nicht vergrämen. So kam es zur ersten öffentlichen Aufführung des 1886 entstandenen Werkes erst im Jahre 1922, also kurz nach Saint-Saëns´ Tod. Aus heutiger Sicht ist es sicherlich amüsant, neben den vielen Tierlaut-Zitaten diese subtilen „Angriffe“ auf andere Kompositionsstile zu hören: Hector Berlioz beim „Elefanten“, Jacques Offenbach in den „Schildkröten“ oder Gioachino Rossini versteckt unter den „Fossilien“. Daneben ist Saint-Saëns ein lautmalerischer Geniestreich gelungen, der es auch dem ungelernten Ohr erlaubt, die Assoziation mit gewissen Tiergattungen schnell und deutlich zu erkennen. Wolfgang Redik

Johanna Aichriedler, Klavier wurde 1995 in Salzburg geboren und besucht derzeit das Bundesgymnasium Seekirchen. Im Alter von sechs Jahren erhielt sie ihren ersten Klavierunterricht am Musikum Seekirchen bei Alexander Vavtar. Seit ihrem 10. Lebensjahr erhält sie Fagott-Unterricht und studiert dieses Instrument seit Herbst 2012 an der Anton Bruckner Privatuniversität in Linz bei Philipp Tutzer. Sie hat mit den beiden Instrumenten mehrmals erfolgreich am Wettbewerb „Prima la Musica“ auf Landes- und Bundesebene teilgenommen. Ab Herbst 2013 wird Johanna Aichriedler an der Universität Mozarteum Salzburg in der Klasse von Gereon Kleiner Klavier studieren. Theresa Gierlinger, Klavier wurde 1995 in Oberndorf bei Salzburg geboren und maturiert derzeit am Bundesgymnasium Salzburg Nonntal. Im Alter von sieben Jahren begann sie bei Alexander Vavtar am Musikum Oberndorf Klavier zu lernen. 2012 bestand sie dort ihre Abschlussprüfung mit ausgezeichnetem Erfolg. Im selben Jahr wurde sie an der Universität Mozarteum Salzburg für den Vorbereitungslehrgang aufgenommen, wo sie seit Herbst 2012 von Gereon Kleiner unterrichtet wird. Sie ist mehrfache Preisträgerin des Jugendmusikwettbewerbes „Prima la Musica“, sowohl in der Wertung „Klavier-solo“, als auch in der Wertung „Kammermusik für Klavier“ im Duo Kla(r)VIERhände mit Johanna Aichriedler. Im Rahmen dieses Wettbewerbes erhielt sie außerdem zwei Mal den „Aspekte Sonderpreis“. Franziska Kneissl, Violine wurde 1996 in Prien am Chiemsee in Bayern geboren und erhielt ab dem sechsten Lebensjahr Violinunterricht bei Brigitte Schmid an der Musikschule Trostberg. Derzeit besucht sie das Musische Gymnasium in Salzburg und beginnt zudem im Herbst den Vorbereitungslehrgang an der Universität Mozarteum Salzburg. Sie ist mehrfache Preisträgerin des Wettbewerbes „Jugend Musiziert“ auf Bundesebene und gewann 2013 einen ersten Preis beim österreichischen Wettbewerb „Prima la Musica“. Sie ist Mitglied des Bayerischen Landesjugendorchesters, des Salzburger Landesjugendorchesters und des Chiemgau Jugendsymphonieorchesters. Hannah Stöger, Klarinette wurde 1996 in Salzburg geboren und besucht das Musische Gymnasium in Salzburg. 2005 erhielt sie ihren ersten Klarinettenunterricht bei Joseph Handl an der Landesmusikschule Mondsee, seit 2011 erhält sie Privatunterricht bei Ferdinand Steiner. Im Herbst 2012 wurde sie in den Vorbereitungslehrgang der Klasse Alois Brandhofer an der Universität Mozarteum Salzburg aufgenommen. Sie ist mehrfache Preisträgerin des Wettbewerbes „Prima la Musica“. Zuletzt erhielt sie 2013 im Bundeswettbewerb in der Solo- und in der Kammermusikwertung einen 1. Preis.

Leon Tomić, Klavier wurde 1997 in Salzburg geboren und besucht das Musische Gymnasium Salzburg. Er begann 2008 mit dem Klavierunterricht am Musikum Salzburg und wechselte danach zu Damir Sertić. Seit 2011 studiert er an der Universität Mozarteum Salzburg bei Gereon Kleiner. Neben seinen solistischen Aktivitäten - u.a. spielte er im Dezember 2012 in der Aula der Paris Lodron Universität das Schumann-Klavierkonzert mit dem Orchester des Musischen Gymnasiums - komponiert Leon Tomić und ist ein begeisterter Kammermusiker. 2013 gewann er zwei erste Preise mit dem Trio Triada und dem Trio Mania beim Bundeswettbewerb „Prima la Musica“. Christopher Widauer, Erzähler wurde 1961 in Salzburg geboren und studierte Architektur in Wien sowie Philosophie und Kunstgeschichte in Salzburg. Er war in folgenden kulturellen Bereichen tätig: 1986–1987 Assistent des Geschäftsführers der Schubertiade Hohenems, 1987–1988 in der Konzertabteilung Austroconcert, Sekretär Friedrich Guldas, 1988–1990 Intendant der Styriarte Graz, 1991– 1993 Künstlerische Leitung und PR Mürztaler Werkstatt, 1994–1996 Programm–Mitarbeit, PR und Werbung für SZENE Salzburg, 1995 und 1996 Entwicklung, Programmierung und Durchführung der Sommerakademie „VACANZ“ in Vorarlberg. 1989 gründete Christopher Widauer gemeinsam mit Julia Reichert das Kabinetttheater, mit dem er seit 1990 zahlreiche Tournéen u.a. in Deutschland, Italien, Schweiz, Dänemark, Ukraine, Thailand und Korea unternimmt. Auftritte bei und Koproduktionen mit großen Festivals und in wichtigen Häusern wie Ludwigsburger Schloßfestspiele, Bregenzer Festspiele, Luzern Festival (Zauberflöte mit Daniel Harding), Styriarte Graz, Konzerthäuser Berlin, Wien und Göteborg. Von 2007 bis 2010 war er bei acht Koproduktionen mit dem Theater an der Wien beteiligt, 2005 bis 2012 trat er bei 24 Konzerten mit den Wiener Symphonikern im Konzerthaus auf. Über seine künstlerische Arbeit hinaus war Christopher Widauer in folgenden Bereichen tätig: 1990–1995 Entwicklung und europaweiter Vertrieb einer Ticketing–Software (heute in Wien im Einsatz im Konzerthaus und Volkstheater), 1999-2010 Kunst– und Architekturvermittlung im Auftrag des Bundeskurators für Bildende Kunst, des Unterrichtsministeriums, der Stadt Wien und der Architektenkammer, seit 2000 regelmäßige Lehrtätigkeit an der Technischen Universität Wien und der Universität für Musik und darstellende Kunst Wien. Seit 2002 ist er auch außerhalb des Kabinetttheaters als Regisseur tätig, wie zum Beispiel 2006 in Karl Kraus´ „Die letzten Tage der Menschheit“ und 2007 in Hugo von Hofmannsthals „Der Schwierige“ bei den Festspielen Reichenau.

Freitag, 21. Juni 2013, 15.00 Uhr Solitär, Universität Mozarteum Kammerkonzert / Akademie I

Programm

„Lukas Hagen“ Giuseppe Verdi Streichquartett e-Moll (1813-1901) Allegro Andantino con eleganza Prestissimo Scherzo. Fuga. Allegro assai mosso Belmonte Quartett Johanna Zaunschirm, Violine Clemens Flieder, Violine Clemens Gordon, Viola Gundula Leitner, Violoncello Ländlerische und deutsche Tänze von W. A. Mozart, Ludwig v. Beethoven und Franz Schubert Joseph Lanner (1801-1843)

Marienwalzer Lukas Hagen, Violine Anna Lindenbaum, Violine Lea Hausmann, Violine Christian Junger, Kontrabass --- Pause ---

Zu den erstaunlichsten Entwicklungen in der europäischen Musikgeschichte gehört die Tatsache, dass im traditionsreichen Italien des 19. Jahrhunderts durch die Vorherrschaft der Gattung Oper die reine Instrumentalmusik fast in die Bedeutungslosigkeit verschwand. Sieht man von einigen wenigen Konzerten für Soloinstrumente ab, wurden kaum Instrumentalwerke geschrieben. Das einzige Werk, das bis heute als Repertoirestück überlebt hat, ist das e-Moll Streichquartett von Giuseppe Verdi aus dem Jahre 1873. Eigentlich als Gelegenheitswerk geschrieben und ursprünglich für private Aufführungen angedacht, ließ Verdi sein Quartett aufgrund seines Erfolges nach zwei Aufführungen durch seinen Verleger drucken. Das Werk lehnt sich in Form und Struktur deutlich an klassische Vorbilder wie Haydn und Mozart an. Trotzdem sind immer wieder opernhafte Sequenzen zu hören und in seinen Opern verwendete Elemente wie Begleitfigurationen zu arienhaften Melodien zu erkennen. Verdi selbst sagte einmal (aus heutiger Sicht als klares „understatement“ zu interpretieren) zu seinem Streichquartett: „Ich weiß nicht, ob es gut oder schlecht ist, aber ein Quartett ist es.“ Die Literatur für Klavierquintett ist zwar überschaubar, doch die substanzielle Qualität der uns überlieferten Werke steht in Relation zur Quantität fast solitär da. Schubert, Schumann, Brahms, César Franck und eben Antonín Dvořák: die großen Klavierquintette der romantischen Ära sind alle absolute Meisterwerke und gehören zu den eindrucksvollsten Werken der gesamten Kammermusik-Literatur. Die Entstehung des Klavierquintetts von Dvořák ist nennenswert: Auf der vergeblichen Suche nach einem früheren Entwurf eines Quintetts in seinem eigenen Notenarchiv entschloss sich Dvořák kurzerhand, lieber ein neues Werk zu komponieren. Durch diesen „Glücksfall“ entstand dieses großartige, viersätzige Werk, in dem zumindest in den beiden Mittelsätzen die Nähe zur volkstümlichen Musik sehr deutlich spür- und hörbar ist. Der Wechsel von ruhigen, wunderbar kantablen Sequenzen mit vorwärtstreibenden, raschen und unruhigeren Teilen wird in beiden Sätzen zelebriert, sowohl in der Dumka, dem 2. Satz, als auch im Scherzo. Der 1. Satz ist ein beinahe ausufernd kantabler, reichhaltiger, mit vielen kompositorischen Raffinessen bestückter Satz. Der Finalsatz ein polka-ähnlicher Satz mit einer rasanten Schluss-Stretta. Wolfgang Redik

Antonín Dvořák Klavierquintett A-Dur, op. 81 (1841-1904) Allegro ma non tanto Dumka Molto vivace Allegro Liv Migdal, Violine Miranda Liu, Violine Andrea Burger, Viola Un-Mi Han, Violoncello Egle Staskute, Klavier

Belmonte Quartett Das österreichische Belmonte Quartett bildete sich im Herbst 2009 aus den vier Studierenden der Universität Mozarteum Salzburg Johanna Zaunschirm, Clemens Flieder, Clemens Gordon und Gundula Leitner. In der kurzen Zeit seines Bestehens hat sich das junge Streichquartett, unter Anleitung von Paul Roczek (Wiener Solisten, Österreichisches Streichquartett, Streichtrio Anton Webern), Wolfgang Redik (Wiener Klaviertrio), Rainer Schmidt (Hagen Quartett), Thomas Riebl (Wiener Streichsextett, Schubert Quartett) und Harald Herzl (Pro Arte Quartett), intensiv mit der Kammermusikliteratur auseinandergesetzt, sodass das Repertoire des Ensembles nun Streichquartette aus der Wiener Klassik und der Romantik genauso wie zeitgenössische Werke umfasst. Das Belmonte Quartett nimmt regelmäßig an Meisterklassen teil, so u. a. bei Mitgliedern des Borodin Quartetts und des Belcea Quartetts, und kann auf eine Fülle von Konzerten in Österreich, Deutschland, Italien, Polen, Russland und der Türkei sowie auf zahlreiche CD- und DVD-Produktionen zurückblicken. Lukas Hagen, Violine Der gebürtige Salzburger absolvierte 1983 an der Hochschule Mozarteum und erhielt Privatunterricht bei Gidon Kremer. Seit mehr als 30 Jahren bereist er als Primarius des Hagen Quartetts alle großen Musikzentren der Welt. Das Quartett ist erster Preisträger internationaler Wettbewerbe und gewann den Echo Klassik Preis als Ensemble des Jahres. Es spielte 20 Jahre exklusiv bei der Deutschen Grammophon Gesellschaft etwa 40 CDs ein. Die neuesten, vielfach prämierten Einspielungen erscheinen nun bei Myrios Classics. Seit 1999 ist Lukas Hagen Professor an der Universität Mozarteum für Violine und Kammermusik. Im Herbst 2006 übernahm er auch das Amt des Vizerektors für künstlerische Projekte. Er erhält Einladungen in Jurys internationaler Wettbewerbe und zu Meisterklassen. Neben dem Quartett ist er Geiger des Serapion Ensembles und der Salzburger Streich. Er war sieben Jahre lang Konzertmeister im Chamber Orchestra of Europe und Mitglied des Luzern Festival Orchesters unter Claudio Abbado. Im Jahre 2004 gründete Lukas Hagen zusammen mit seiner Frau Iris das Kammermusikfestival „Hagen Open“ auf Burg Feistritz, südlich von Wien. Anna Lindenbaum, Violine wurde 1993 in Wien geboren und studierte an der Universität für Musik und darstellende Kunst Wien zunächst bei Ulla Schulz, danach bei Thomas Fheodoroff. 2011 kam sie an die Universität Mozarteum Salzburg in die Klasse von Benjamin Schmid, seit 2013 studiert sie bei Esther Hoppe. Sie ist mehrfache 1. Preisträgerin des Wettbewerbes „Prima La Musica“, sowohl als Solistin als auch als Kammermusikerin. Als Mitglied der „Jungen Wiener Solisten“ war sie auf Tourneen in Asien und gab 2011 ihr solistisches Debüt im Musikverein. Im Wiener Jeunesse Orchester war sie sowohl als Solobratschistin als auch als Konzertmeisterin tätig und ist

Gründungsmitglied des Ensembles „Offstring“. Die Beschäftigung mit zeitgenössischer Musik führte zur Mitwirkung in einigen Improvisationsensembles sowie zu mehreren Uraufführungen ihr gewidmeter Werke. Sie nahm an Meisterkursen von Alexandra Rappitsch, Thomas Fheodoroff, Nicolas Koeckert und Ernst Kovacic teil, weitere musikalische Impulse erhielt sie von Danja Lukan und Thomas Selditz. Lea Hausmann, Violine wurde 1993 in Frankfurt am Main geboren und studierte ab 2003 bei Daniel Gaede an der Universität für Musik Nürnberg. 2009 führte sie ihre Studien an der Idyllwild Arts Academy, USA bei Todor Pelev fort. Im Herbst 2010 begann sie ihr Bachelor-Studium bei Lukas Hagen an der Universität Mozarteum Salzburg. Sie ist mehrfache 1. Preisträgerin des Wettbewerbes „Jugend musiziert“ und wurde 2012 zu Konzerten und Meisterkursen zum „Sarasota Music Festival“ in Florida eingeladen. Seit 2003 konzertierte sie als Solistin mit dem Frankfurter Kammerorchester. Meisterkurse absolvierte sie u.a. bei Igor Ozim, Ilya Grubert, Pamela Frank, Joseph Silverstein und Mauricio Fuks. Liv Migdal, Violine studierte zunächst bei Christiane Hutcap an der Hochschule für Musik und Theater in Rostock, zur Zeit ist sie Studentin bei Igor Ozim an der Universität Mozarteum Salzburg. Weiters besuchte sie Meisterkurse bei Thomas Brandis und Mauricio Fuks. Sie ist Preisträgerin des 1. Internationalen Hindemith Wettbewerbes in Berlin und wurde beim Internationalen Fritz Kreisler Wettbewerb in Wien mit einem Sonderpreis ausgezeichnet. Im Oktober 2012 errang sie beim Internationalen Richard Bellon-Musikbewerb den 1. Preis. Liv Migdal gab zahlreiche Konzerte in Europa, Israel und Fernost. Sie war Gast bei internationalen Festivals und konzertierte als Solistin u.a. mit der Polnischen Kammerphilharmonie, der Neuen Philharmonie Westfalen, den Bochumer Symphonikern, der Norddeutschen Philharmonie, der Klassischen Philharmonie Bonn und dem Folkwang Kammerorchester unter Dirigenten wie Wojciech Rajski, Andreas Hotz und Johannes Wildner. Miranda Liu, Violine Die 16jährige studiert seit 2007 an der Universität Mozarteum Salzburg bei Paul Roczek und wird ab dem Wintersemester 2013 ihr Studium bei Pierre Amoyal fortsetzen. Zusätzlich arbeitet sie mit Eszter Perényi in Budapest, Roman Nodel, György Pauk und Imre Rohmann. Als Solistin trat sie mit der New World Symphony, dem Nationalen Rundfunkorchester Rumänien, der Philharmonie Salzburg, dem Philharmonischen Orchester Budweis, der Las Vegas Philharmonic, der Rhode Island Philharmonic und dem Neuen Sinfonieorchester Berlin auf und wirkte bei zahlreichen Solo- und Kammermusikfestivals in Europa und den USA mit. Sie gewann Preise bei mehreren Wettbewerben und konzertiert auf einer Violine von Nicoló Amati von ca. 1676.

Andrea Burger, Viola wurde 1990 in Richterswil, Schweiz geboren und studierte Viola zunächst bei Nobuko Imai an der Haute Ecole de Musique de Genève. Seit Herbst 2012 studiert sie in der Klasse von Thomas Riebl an der Universität Mozarteum Salzburg. Sie besuchte Meisterkurse u.a. bei Nobuko Imai, Garth Knox und Hatto Beyerle. Weitere Impulse erhielt sie von Michael Barenboim, Maxim Rysanov und dem Michelangelo Quartett. Sie war Semifinalistin beim Internationalen Violawettbewerb in Markneukirchen 2013, beim Internationalen Beethoven-Wettbewerb „Beethovenuv Hradec“ 2011 in Hradec nad Moravici, Tschechien und wurde 2012 bei der Tokyo International Viola Competition in Japan als Semifinalistin mit einem Spezialpreis ausgezeichnet. Rege Konzerttätigkeit als Kammermusikerin in verschiedenen Formationen bei dem Zagreb Chamber Music Festival sowie bei dem Festival Bad Ragaz. Orchestererfahrung konnte sie im Gustav Mahler Jugendorchester und dem Orchestre de la Suisse Romande sammeln. Un-Mi Han, Violoncello wurden 1988 in München geboren und studierte zunächst bei Walter Nothas an der Musikhochschule München, wo sie 2007 abschloss. Danach kam sie an der Universität Mozarteum Salzburg in die Klasse von Clemens Hagen, seit 2008 studiert sie bei Heidi Litschauer. 2012 schloss sie Ihr Studium mit Auszeichnung ab. Sie ist mehrfache Preisträgerin bei internationalen Wettbewerben in Korea und Österreich. Weiters besuchte sie Meisterkurse u.a. bei Mischa Maisky, Young-Chang Cho, Walter Nothas, Gustav Rivinius und Peter Bruns. Un-Mi Han trat bereits mit zahlreichen internationalen Orchestern unter Dirigenten wie Zubin Metha und André Previn auf. Sie konzertierte mit dem Münchener Rundfunkorchester im Gasteig und war in Recitals u.a. in München, London und Dresden zu hören. 2008 bekam sie ein Stipendium des Musikvereins Boswil Buenzen in der Schweiz. Sie konzertierte mit der Camerata Salzburg, dem Salzburger Kammerorchester und der Mozart Sinfonietta Salzburg und war Mitglied der Orchesterakademie des Münchener Rundfunk Orchesters sowie der Luzern Festival Akademie. Seit Oktober 2012 unterrichtet sie an der Musikschule Freilassing. 2013 wurde sie als Mitglied in das JSB-Ensembe Stuttgart aufgenommen. Egle Staskute, Klavier wurde in Vilnius, Litauen geboren und studiert seit 2008 an der Universität Mozarteum Salzburg, wo sie im Sommer 2012 in der Klasse von Rolf Plagge mit der Auszeichnung ihren Bachelor abschloss. Seit Oktober 2012 absolviert sie ihr Masterstudium bei Jacques Rouvier. Schon früh gewann sie Preise bei nationalen und internationalen Wettbewerben in Litauen, Deutschland, Österreich und Italien. Sie ist auch die Gewinnerin des großen Stipendien-Wettbewerbes der Österreichischen Musikuniversitäten, gestiftet von Hildegard Maschmann. Sie besuchte Meisterkurse bei namhaften Musikern wie Pavel Gililov, Paul Badura-Skoda, Anthony Spiri, Sergey Maltsev, Arkadi Zenzipér, Mūza Rubackytė und Oleg Poliansky. Solo- und Kammermusikkonzerte gab sie u.a. in Litauen, Polen, Deutschland, Österreich, Italien, Spanien und in der Schweiz.

Freitag, 21. Juni 2013, 20.00 Uhr Solitär, Universität Mozarteum radio.string.quartet.vienna

„Vom Streichquartett zur Jazzrock-Fusion Group“ Best of radio waves radio.string.quartett.vienna Bernie Mallinger, Violine Igmar Jenner, Violine Cynthia Liao, Viola Asja Valcic, Violoncello

Das radio.string.quartet.vienna wird im Laufe des Konzertes Informationen zu den gespielten Stücken geben.

radio.string.quartett.vienna Die Musik-Metropole Wien dürfte weltweit die höchste Dichte an klassischen Streichquartetten aufweisen. Das im Jahr 2004 gegründete radio.string.quartet.vienna hat sich auf diesem Markt nicht eingereiht. Denn dieses Ensemble hat von Anfang an ganz andere Musik gemacht. Die vier Mitglieder Bernie Mallinger (Violine), Igmar Jenner (Violine), Asja Valcic (Violoncello), Cynthia Liao (Viola) eint der Anspruch, das Klangspektrum des Streichquartetts zu erweitern. Alles ist möglich auf den 16 Saiten. Ob jazzrockiger Groove oder popverliebte Gesänge, Neue Musik oder europäische Folk-Tradition: Das „r.s.q.v.“ hat bislang schon etliche Grenzgänge absolviert – und sie bislang auf sechs, stilistisch höchst unterschiedlichen Alben festgehalten. Und international gesehen gebührt den Wienern im Non-Classical-String-Quartet-Genre ein herausragender Platz neben den US-Pionieren vom Kronos Quartet und dem Turtle Island Quartet. Zwar hat die Klang-Expedition im Laufe der Jahre einige Umbesetzungen mit sich gebracht, doch stehen die Gründungsmitglieder Asja Valcic und Bernie Mallinger zugleich für eine große Kontinuität in diesem kreativen Prozess. Die Zusammenarbeit der beiden Musiker geht zurück auf ihre Teilnahme an dem CD-Projekt „Movimiento“ (2000) des Akkordeonisten Klaus Paier. Dieser hatte seine vom Tango, Jazz und der Klassik geprägte Musik um Streicher-Klänge erweitern wollen. Ein eklektischer Ansatz, der über das erfolgreiche „Movimiento“-Album (nominiert für den österreichischen Musikpreis AMADEUS) hinaus bis heute eine entscheidende Inspirationsquelle geblieben ist. Im Jahr 2004 erscheint das Debüt-Album „radio string quartet“, bei dem Klaus Paier als Komponist wie Hauptsolist eine tragende Rolle einnimmt.

Entscheidend für die Weiterentwicklung des Quartetts ist die Auseinandersetzung mit der Musik des Mahavishnu Orchestras, gegründet vom Gitarristen John McLaughlin als eine der stilprägenden Gruppen des Jazzrocks der 70er Jahre. Das nun mit Johannes Dickbauer (Violine) und Cynthia Liao (Bratsche) komplettierte „r.s.q.v.“ überträgt die rhythmische und harmonische Vielfalt von „Mahavishnu“ in einen ganz eigenen Sound. Der charakteristisch auch für die Folgeprojekte wird: Ein Streichquartett, das groovt – und in dem die schwingenden Saiten gleichzeitig als Percussion- und Schlaginstrumente eingesetzt werden. Die Live-Präsentation ist einer der umjubelten Höhepunkte beim Berliner Jazzfest 2006. Mit der Einspielung „Celebrating the Mahavishnu Orchestra“ (2007) wird das Ensemble vom namhaften Jazz-Label ACT unter Vertrag genommen. Ein Mitschnitt vom Duisburger Traumzeit Festival (2008), bei dem auch Mentor John McLaughlin auftritt, erscheint auf DVD. Mit drei unterschiedlichen CD-Projekten setzt das Quartett (das inzwischen „vienna“ zum Namen hinzugefügt hat) seine entdeckungsfreudige Reise fort: Auf eine Zusammenarbeit mit dem Gitarristen Ulf Wakenius („Love Is Real“, 2008) folgt ein erneutes Projekt mit dem Akkordeonisten Klaus Paier („Radiotree“, 2008) und ein Jazz-Pop-Album mit der Sängerin Rigmor Gustafsson („Calling You“, 2010). Auf ausgedehnten Touren durch Europa und die USA wird das „r.s.q.v.“ für seine dynamische, mitreißende Performance gefeiert – darunter auch Auftritte bei renommierten Jazz-Festivals u.a. in Vancouver und Paris. In den vergangenen Monaten ist das Radio Sting Quartet bereits bei namhaften Festivals und Venues aufgetreten, als da wären die Philharmonie Luxemburg, das Jazzfestival Basel, Belgrad Jazzfestival, Movimentos Wolfsburg, Winterzauber Bad Kissingen, Paris Jazz Festival, Pori Jazz Festival, Traumzeit Festival und die Göteborg Concert Hall. Im Rahmen des Jazzfestes Wien kommt es im Juni 2011 zu der Uraufführung des Programmes „Zawinul Report“ – eine Huldigung an den 2007 verstorbenen, gebürtigen Wiener Joe Zawinul, der als Komponist und Mastermind der Band „Weather Report“ zu den Giganten des Jazz zählt. Das Quartett hat Klassiker wie „In A Silent Way“ oder „Black Market“ neu arrangiert – und präsentiert diese anlässlich des 80. Geburtstages von Joe Zawinul im Jahr 2012 auch bei ausgesuchten Konzerten. Das letzte Album „Radiodream“ (2011) markiert einen neuen Abschnitt in der Band-Geschichte: Die darauf enthaltenen musikalischen Traumdeutungen und Ton-Collagen verwenden Musik von Franz Liszt bis Billie Holiday. Gleichzeitig ist es das bislang eigenständigste Werk des Quartetts mit einem hohen Anteil an Eigenkompositionen. Für den ausgeschiedenen Johannes Dickbauer ist erstmals Igmar Jenner an der Violine zu hören. Im radio.string.quartet.vienna finden alle vier Musiker die Freiheit, ihre musikalischen Ideen wie ihre kulturelle Identität einzubringen. Die Arrangements entstehen in Teamarbeit, alle EnsembleMitglieder steuern Eigenkompositionen bei. In diesem Sinne verstehen sich die Süd-Österreicher Mallinger und Jenner, die Kroatin Valcic und die Taiwanesin Liao als Protagonisten einer neuen Wiener Streicherschule: Wien mit seiner reichen Musiktradition, aber auch mit seiner neuen multikulturellen Offenheit.


Zur neuen Platte „Posting Joe“, die im April 2013 bei ACT erscheint: 
„Ich habe ihm einmal die Hand geschüttelt, eine nähere Bekanntschaft kann man das wohl nicht nennen“, antwortet Bernie Mallinger typisch wienerisch auf die Frage nach seiner persönlichen Bekanntschaft mit Joe Zawinul. Trotzdem ist die Musik seines österreichischen Landsmannes für ihn wie auch die anderen Mitglieder des radio.string.quartet.vienna ( r.s.q.v ) allgegenwärtig. Wie könnte es auch anders sein, gehört Zawinul doch zu den prägendsten Gestalten des Jazz: als stilbildender Pianist der Hardbop-Ära bei „Cannonball“ Adderley; als Wegbereiter des Fusion-Jazz erst bei Miles Davis‘ bahnbrechenden Einspielungen „In A Silent Way“ und „Bitches Brew“, dann mit seiner eigenen, mit Wayne Shorter gegründeten Band „Weather Report“; und schließlich mit seinem „Syndicate“, als Brückenbauer eines der Weltmusik zugewandten Jazz. Zawinuls formal sehr eigenwilligen Kompositionen müssen die vier mit ausgeklügelter, fast Bachscher Stimmführung begegnen, und mit dem Ausreizen aller Klangmöglichkeiten der Saiten. So ist es auch hier wieder die Umkehrung der Hörgewohnheiten, die das r.s.q.v so spannend und einzigartig macht: Galt für Zawinul das gerne kolportierte Bonmot: „Spiele elektrisch, aber klinge akustisch“, so ist es hier oft genau umgekehrt und wurde damit zum Leitmotiv der Band für „Posting Joe“: 
„We sing the body acoustic“! radio.string.quartet.vienna ist: Bernie Mallinger, aus Wolfsberg/Kärnten, studierte Violine an der Kunst-Universität Graz und reiste nach seinem Abschluss in die USA, wo er u.a. Workshops an der Manhattan School of Music und der Juilliard School in New York belegte. Seit 1997 arbeitet Mallinger als freischaffender Musiker, der sich früh für genreübergreifende Sounds interessiert. Er wirkte bei zahlreichen Projekten in den Bereichen Jazz, Folk, Rock, Pop und Neue Musik mit. 
 Asja Valcic, gebürtige Kroatin, studierte Violoncello an der Musikakademie Zagreb. Nach Studienaufenthalten in den USA und Russland schloss sie die Musikhochschule in Detmold mit dem Solisten-Examen ab. Valcic hat mit Kammermusik-Partnern wie Gerhard Schulz (Alban Berg Quartett) und Ian Belton (Brodsky Quartet) gespielt und ist als Solistin mit verschiedenen Orchestern (u.a. mit Dirigent Zubin Mehta) aufgetreten. Mit Klaus Paier (Akkordeon/Bandoneon) unterhält sie seit 2008 ein festes Duo. Cynthia Liao, aus Taipei/Taiwan, studierte Viola an der Universität für Musik und darstellende Kunst in Wien. Als Solo-Bratschistin hat sie u.a. mit dem Wiener Jeunesse Orchester und dem „Orchestra Sinfonica di Milano, Giusseppe Verdi“ gespielt. Liao ist Mitglied der Wiener Kammerphilharmonie und im Ensemble Reconsil für zeitgenössische Musik. 
 Igmar Jenner, geboren in Berlin, studierte Kammermusik an der Kunst-Universität Graz. Als Stipendiant des „Henry Mancini Institute“/Los Angeles hat er in den USA mit Musikern wie Herbie Hancock, Bobby McFerrin und Vince Mendoza gespielt. Der Österreicher arbeitet als freier Komponist und Arrangeur. Mit dem Duo Igmar Jenner & Borut Mori (Geige/Akkordeon) gewann er den „Austrian World Music Award 2010“. Außerdem leitet er das Streich-Ensemble „String Syndicate“. 


3. Salzburger Kammermusik Festival - Vorschau Samstag, 22. Juni 2013, 11.00 Uhr Matinee Alte Musik: „Orpheus britannicus“ Werke von M. Locke, H. Purcell, J. Blow, C. Simpson und H. Ashton Matthijs Lunenburg, Vittorio Ghielmi, Florian Birsak u.a. Samstag, 22. Juni 2013, 15.00 Uhr Kammerkonzert / Akademie II: „Pavel Gililov“ Werke von L. v. Beethoven, F. Mendelssohn Bartholdy und J. Brahms Samstag, 22. Juni 2013, 20.00 Uhr Lieder- und Sonatenabend: „Schubertiade“ Werke von F. Schubert Werner Güra, Thomas Riebl, Wolfgang Redik, Christoph Berner u.a. Sonntag, 23. Juni 2013, 11.00 Uhr Kammermusik-Matinee: „Exchange - Austausch“ Werke von L. v. Beethoven, F. Mendelssohn Bartholdy und M. Ravel Trio Imago Salzburg, Trio Isimsiz, Klaviertrio McGill University Montréal Sonntag, 23. Juni 2013, 15.00 Uhr Kammerkonzert / Akademie III: „Enrico Bronzi, Giovanni Gnocchi, Esther Hoppe“ Werke von R. Schumann, F. Mendelssohn Bartholdy und L. Cherubini Sara De Ascaniis, Victor Aguirre, Esther Hoppe, Irina Rusu, Enrico Bronzi, Giovanni Gnocchi u.a. Sonntag, 23. Juni 2013, 20.00 Uhr Abschlusskonzert: „Der Tod und das Mädchen“ Werke von L. v. Beethoven und F. Schubert Auryn Quartett

________________________________________________________ 4. Salzburger Kammermusik Festival 18. - 22. Juni 2014 Solitär, Universität Mozarteum, Mirabellplatz 1