20140712 Wiesbadener Kurier Stadtausgabe


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ZEITUNG FÜR DIE LANDESHAUPTSTADT Angriff mit Reizgas auf Arztpraxis

Großeinsatz der Rettungskräfte in der Wiesbadener Innenstadt. . WIESBADEN

Whiskey und Leitungswasser

Kommunikationsdesigner zeigen ihre Arbeiten in einer Werkschau. . WIESBADEN

Gold zum Anfassen

Bundesbank öffnet ihre Türen. . WIRTSCHAFT

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Samstag, 12. Juli 2014 | Nr. 159 | 70. Jahrgang

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Handwerk ausgegrenzt?

Wiesbaden kämpft mit dem Hochwasser

WETTER

WIESBADEN (isi). Entschieden gegen ein von der Projektgesellschaft OFB finanziertes Stadtmuseum sprachen sich die Teilnehmer einer Podiumsdiskussion im Wiesbadener Georg-Buch-Haus aus. Örtliche Handwerker fürchten, von dem Bauprojekt ausgegrenzt zu werden. Vielmehr müsse die Stadt Herrin des Verfahrens bleiben, so Kreishandwerkermeister Siegfried Huhle. Zudem, so ExOB Achim Exner, könne niemand so günstig finanzieren wie eine Kommune. . WIESBADEN

. FERNSEHEN / WETTER

HEUTE Die Köpfe hinter dem Weltkriegsausbruch Was hatte Wilhelm II. 1914 noch zu sagen? Warum tötete Gavrilo Princip? Wieso war Franz Ferdinand unbeliebt? Weltgeschichte anhand von drei Porträts.

. HINTERGRUND

Zitterpartie um Karstadt

„Deutschlands Beste!“: Ranking manipuliert Prominente wurden hochgestuft, um sie besser in die ZDF-Show-Sendung einladen zu können.

. PANORAMA

WIESBADEN (kr). Sintflutartige Regenfälle haben am Freitagnachmittag Teile der Stadt überflutet: In Rambach liefen 70 Keller voll Wasser, der Hofgartenplatz in Sonnenberg war

Die Themen im Wochenend-Journal Singen ist gesund: Das Musizieren im Chor sorgt für Wohlbefinden. Mit Natur und immer edleren Hotels lockt die thailändische Insel Koh Samui. Dies und mehr lesen Sie im aktuellen

BÖRSE

Von Rasmus Buchsteiner

Dax im Plus Dax 9666,34 (+7,21) Euro Stoxx 50 3157,05 (+6,46) Nikkei 15 164,04 (-52,43) Dow Jones 16 943,81 (+28,74) Dollar 0,7356 € (0,7351)

. WIRTSCHAFT

VIDEO DES TAGES WM-Orakel Dancer tippt Finale QR-Code scannen und unser Video des Tages anschauen!

BERLIN. Knapp ein Jahr nach Einführung des neuen Betreuungsgeldes ist die Zahl der Anträge bundesweit auf mehr als 280000 gestiegen. Das ergab eine Umfrage des Berliner Büros dieser Zeitung bei den zuständigen Ministerien und Behörden der 16 Bundesländer. Die bundesweite Zahl der Antragssteller dürfte jedoch deutlich oberhalb von 300000 liegen, da einige Länder lediglich Angaben zu den Anträgen bis Ende Januar oder Ende März machen konnten.

NRW an der Spitze

INHALT HESSEN

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KULTUR WIRTSCHAFT

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TERMINE

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überflutet, auch in der Innenstadt waren Straßen nicht befahrbar und Grünflächen überschwemmt. Gegen Abend war das Wasser dann im Kurhaus und in der Tiefgarage unterm

Bowling Green angekommen. Das Kurhaus musste evakuiert werden. Am Frankfurter Flughafen fielen zahlreiche Flüge aus. Foto: Neitmann . WIESBADEN/FRANKFURT

Betreuungsgeld kommt an Fotos: imago, dpa

. JOURNAL

Spitzenreiter bleibt NordrheinWestfalen mit 70578 Anträgen bis Ende Juni. Dahinter folgt Bayern mit rund 68000 Anträgen (Ende Juni). In Baden-Würt-

FAMILIE Mehr als 280 000 Anträge knapp ein Jahr nach der Einführung BETREUUNGS- UND ELTERNGELD

. Eltern, die für ihr Kind im zweiten Lebensjahr keine öffentlich geförderte Betreuung in Anspruch nehmen, erhalten derzeit monatlich 100 Euro Betreuungsgeld. Ab dem 1. August sind es 150 Euro monatlich. . Das Betreuungsgeld schließt temberg waren bis dahin 61062 Anträge bei der zuständigen Landesbank eingegangen, 58865 wurden bewilligt. Bei den Ämtern für Versorgung und Soziales in Hessen belief sich die Zahl der Betreuungsgeld-Anträge auf 24627, bewilligt wurden 21 216. In Niedersachsen sind zwischen August 2013 und Ende März 2014 17648 Anträge bewilligt worden. In Rheinland-Pfalz be-

an das einkommensabhängige Elterngeld an, das in den ersten bis zu 14 Lebensmonaten des Kindes gezahlt wird. . Nach Angaben des Statistischen Bundesamtes beziehen jährlich mehr als 800 000 Väter und Mütter Elterngeld. zogen im ersten Quartal 2014 insgesamt 6675 Väter oder Mütter Betreuungsgeld. In Hamburg waren bis Ende Juni 5623 Anträge gestellt worden, in Berlin 4560 bis Ende April. Thüringen meldet 3676 Anträge bis Ende Juni, das Saarland 3262, Mecklenburg-Vorpommern 1711, Sachsen-Anhalt 1435, Bremen 1246 bis Ende Mai. In SchleswigHolstein waren es bis Ende Janu-

ar 5506 Anträge gewesen, in Sachsen 3824 ebenfalls bis Ende Januar. In Brandenburg haben im ersten Quartal 946 Personen Betreuungsgeld bezogen. Die „Väterquote“ beim Betreuungsgeld schwankt zwischen 3,2 Prozent in Bayern und 7,6 Prozent in Rheinland-Pfalz.

Unterschiedliche Urteile Die Bilanz zum Betreuungsgeld fällt in den Bundesländern sehr unterschiedlich aus. „Das Betreuungsgeld ist ein wahres Erfolgsmodell. Bis heute haben es über 72 Prozent der anspruchsberechtigten Eltern in Bayern beantragt“, erklärte Bayerns Familienministerin Emilia Müller (CSU): „Seine Einführung war goldrichtig.“ Die rheinland-pfälzische Familienministerin Irene Alt (Grüne) erklärte da-

gegen, die Landesregierung lehne das Betreuungsgeld weiterhin als „eine bildungs-, sozial- und frauenpolitisch verfehlte Leistung“ ab: „Die Milliarden, die jetzt ins Betreuungsgeld fließen, wären im Kita-Ausbau besser investiert. Ich bedaure es ausdrücklich, dass die neue Bundesregierung an dieser unsinnigen Leistung des Betreuungsgeldes festhält.“ Ein Sprecher des niedersächsischen Sozialministeriums erklärte, die Landesregierung sehe das dem Betreuungsgeldgesetz zugrunde gelegte Familienbild weiter „als familien- und gleichstellungspolitischen Rückschritt“. Hamburg hatte im Frühjahr 2013 Klage beim Bundesverfassungsgericht gegen das Betreuungsgeldgesetz eingereicht und die Zuständigkeit des Bundes infrage gestellt. . KOMMENTAR/POLITIK

FAMILIENANZEIGEN 26 SPORT ROMAN FERNSEHEN

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WM-Finale: Die Titel-Zuversicht wächst

DFB-TEAM: Kapitän Philipp Lahm: „Wir wollen Weltmeister werden“ / Auch die Argentinier um Messi wittern am Sonntag die große Chance RIO DE JANEIRO (dpa). 24 Jahre nach dem bislang letzten Triumph glaubt FußballDeutschland fest an den vierten WM-Erfolg. „Wir sind optimis-

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tisch, wir wollen den Weltmeistertitel endlich wieder nach Deutschland bringen“, sagte Kapitän Philipp Lahm am Freitag im Teamquartier in Santo André. Auch die hiesige Sportprominenz ist sich sicher, dass der Champion nur Deutschland heißen kann. „Wir werden Weltmeister. Wir sind jetzt einfach dran“, sagte Ex-Nationalspieler Rudi Völler. Nach Meinung von

Wahrscheinlich mit dem gleichen Team wie im Halbfinale gegen Brasilien geht die deutsche Nationalelf am Sonntag ins Finale. Die Mannschaft ist heiß auf den Weltmeister-Titel. Foto: dpa Franz Beckenbauer geht die DFB-Elf als klarer Favorit ins Finale. „Beim Blick auf die Ausgangssituation sind eigentlich alle Vorteile auf deutscher Seite“,

sagte der „Kaiser“. Auf die Frage nach dem neuen Weltmeister antwortete der frühere Teamchef klipp und klar: „Der kann nur Deutschland heißen.“

Am Sonntag (21 Uhr / ARD) trifft das deutsche Team zum dritten Mal in einem WM-Finale auf Argentinien. 1986 gewannen die Südamerikaner mit einem

3:2-Sieg in Mexiko-Stadt den Titel, 1990 gelang Deutschland in Rom durch einen 1:0-Erfolg die Revanche. Bereits am Samstag (22 Uhr) will der von Deutschland entzauberte Gastgeber Brasilien im Spiel um den dritten Platz in Brasilia gegen die Niederlande für einen versöhnlichen Turnierabschluss sorgen. Nach der 7:1-Gala im Halbfinale gegen Gastgeber Brasilien geht das deutsche Team als Favorit auf den Platz. Es wäre der erste Triumph einer Nationalmannschaft aus Europa bei einer WM-Endrunde auf dem südamerikanischen Kontinent. Das wollen die Argentinier unbedingt verhindern. „Das ist die Chance, von der wir unser Leben lang geträumt haben“, betonte Argentiniens heimlicher Chef Javier Mascherano vor dem Duell der Weltmeister. . KOMMENTAR/POLITIK

ESSEN (dpa). Nach dem überraschenden Abgang von KarstadtChefin Eva-Lotta Sjöstedt bleibt der Kurs der angeschlagenen Warenhauskette weiter unklar. Laut „Bild“-Zeitung soll KarstadtEigentümer Nicolas Berggruen über einen Verkauf an die österreichische Investorengruppe Signa verhandeln. Ein Signa-Sprecher wollte den Bericht nicht kommentieren, Karstadt war für eine Stellungnahme nicht zu erreichen. Sjöstedts Rückzug stehe im Zusammenhang mit den Gesprächen, schreibt die Zeitung unter Berufung auf informierte . WIRTSCHAFT Kreise.

Grünes Licht für grünen Strom BERLIN (dpa). Die ÖkostromReform kann zum 1. August in Kraft treten. Die Länder billigten das Gesetzespaket im Bundesrat. Mit verbindlichen Ausbauzielen, Förderkürzungen und mehr Wettbewerb sollen die Kosten beim Grünstrom-Ausbau bis 2017 zumindest stabil bleiben. Die Ministerpräsidenten hätten das Regierungsprojekt ohnehin nicht mehr stoppen, aber durch eine Anrufung des Vermittlungsausschusses verzögern können.

Berlin: Mann zündet sich an BERLIN (dpa). Vor der libyschen Botschaft in Berlin hat sich am Freitag ein Mann angezündet. Er sei lebensgefährlich verletzt worden, teilte die Polizei mit. Der etwa 25 Jahre alte Mann, der in Tunesien geboren sein soll, habe sich zuvor mit Lampenöl übergossen. Polizisten und Wachleute löschten die Flammen. Nach ersten Erkenntnissen stellte der Mann keine politischen Forderungen, sondern lag im Streit mit der Botschaft um Versorgungsansprüche für Kriegsverletzte.

Spione – Berlin will Neuanfang BERLIN (dpa). Nach der Ausreiseaufforderung an den obersten US-Geheimdienstrepräsentanten in Deutschland setzt die Bundesregierung auf einen Neuanfang in den Beziehungen zu den USA. Außenminister Frank-Walter Steinmeier (SPD) will dazu bereits an diesem Wochenende mit US-Außenminister John Kerry zusammentreffen. . POLITIK

Samstag, 12. Juli 2014 | Rhein Main Presse

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POLITIK KOMMENTAR

FRAGE DER WOCHE

Die beste WM aller Zeiten?

Friedrich Roeingh zu Sport und Politik

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MAINZ (red). Am Sonntagabend wissen wir, ob Deutschland zum vierten Mal Weltmeister ist. Schon jetzt ist aber eines klar: Es war eine außergewöhnliche Fußball-WM, die sich in den vergangenen Wochen in Brasilien abgespielt hat: viele torreiche Spiele in der Gruppenphase, Favoritenstürze, Dramatik in der K. o.Runde, entfesselte Begeisterung auf den Rängen und dann das sensationelle 7:1 der Deutschen gegen Brasilien. Was meinen Sie: War Brasilien 2014 die beste Fußball-WM aller Zeiten? Abstimmen können Sie bei uns im Internet.

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Hinschauen

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eht die Kanzlerin wieder in die Kabine? Nur wenn die deutsche Mannschaft den Titel holt oder auch, wenn sie das Endspiel gegen Argentinien verlieren sollte? Diese Fragen sind so lapidar, wie sie kollektive Fantasien freisetzen. Und sie zeigen, wie sparsam, aber wirkungsvoll Angela Merkel Gesten und Symbole einzusetzen weiß. Sport und Politik, das Begriffspaar kommt nicht immer so harmlos daher wie in diesem Fall. Das Begriffspaar klingt auch gleich nach einem Skandalon. Dabei sind die beiden Sphären Sport und Politik so wenig voneinander zu trennen, wie sie stets ambivalente Wirkungen entfalten. Im internationalen Leistungssport geht es immer um Nationalstolz, der leicht in Nationalismus umschlagen kann, und zugleich auch um Fair Play und Verständigung. Das Integrierende des Sports und die Diskriminierung liegen ebenfalls eng beieinander. Vor allem aber lässt sich der Sport — die Identifikation mit den Helden unserer Zeit, die Chance, sich der Welt als Ausrichter zu präsentieren — trefflich politisch missbrauchen. Doch auch hier sind die Fragen leichter zu stellen, als die Antworten zu geben. War es ein Fehler, die letzten Olympischen Winterspiele und die nächste Fußball-WM an Russland zu vergeben? Oder hat andersherum betrachtet Wladimir Putin seine kriegerische Politik in der Ostukraine nicht deshalb beendet, weil er bei der morgigen Staffelübergabe in Rio de Janeiro nicht mehr als Aggressor wahrgenommen werden will? Brasilien, Russland, Katar, die Reihe macht schon deutlich, wie unterschiedlich die Problemlagen sind. Bei der Vergabe der Spiele und Turniere wie im 20. Jahrhundert fast ausschließlich den europäisch-nordamerikanischen Club der vermeintlich Aufgeklärten zu berücksichtigen, kann jedenfalls die Lösung nicht sein. Es geht vielmehr um die Bedingungen, zu denen die Weltereignisse des Sports vergeben werden. Und es geht darum, soviel wie möglich dafür zu tun, dass sie eine positive Wirkung entfalten. Die Verantwortung der Fifa und des Olympischen Komitees ist enorm gewachsen, und beide werden ihr zweifelsohne bisher nicht gerecht. Sie drücken sich mit der Ausrede der Zurückhaltung des Gastes und der verqueren Haltung, den Sport nicht politisieren zu wollen. Aber auch wir haben es in der Hand, wie Weltmeisterschaften oder Olympische Spiele nachwirken. Interessieren wir uns (ganz persönlich, unsere Politiker, unsere Medien) nach dem Schlusspfiff von Rio noch für die mörderische soziale Spaltung der brasilianischen Gesellschaft? Oder schauen wir demnächst lieber weg, wenn die Massen wieder auf die Straße gehen werden?

Stefan Schröder

zu Betreuungsgeld

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VORWOCHE-ERGEBNIS

„Auf ehrlicher Grundlage“

Unsere Frage war: Sind Drogen in kleinen Mengen Privatsache? Ja

SPIONAGEAFFÄRE Deutschland setzt auf einen Neuanfang mit den USA

Von Christoph Sator

WASHINGTON SCHWEIGT

BERLIN. Alles Zufall natürlich. Aber es gibt der Spionageaffäre mit den USA noch einmal eine besondere Note, dass jetzt ausgerechnet in Wien ein Neuanfang gemacht werden soll. Österreichs Hauptstadt, wo sich nach dem Rausschmiss des Berliner CIA-Chefs an diesem Sonntag nun die beiden Außenminister Frank-Walter Steinmeier und John Kerry zum ersten Mal wieder treffen, war im Kalten Krieg einer der wichtigsten Agenten-Treffpunkte überhaupt. An Spaziergänge auf den Spuren von „Drittem Mann“ und Kollegen dürften die Minister allerdings kaum denken können. Abgesehen vom eigentlichen Anlass – den Atomverhandlungen mit dem Iran – haben beide genug damit zu tun, die „Abwärtsspirale in den deutsch-amerikanischen Beziehungen“ („The Economist“) zu stoppen. Steinmeier brachte das am Freitag auf die Formel: „Wir wollen unsere Partnerschaft, unsere Freundschaft auf ehrlicher Grundlage neu beleben.“ Nur: Wie kann das gelingen?

. In Washington wurde die Spionageaffäre auch am Freitag so weit wie irgendmöglich ignoriert. Präsident Obamas Sprecher Josh Earnest sagte nur: „JeVoraussetzung wäre, dass die Amerikaner ihren Chief of Station (COS), wie der Repräsentant der Geheimdienste an USBotschaften heißt, nun tatsächlich auch „zeitnah“ abziehen, wie dies die Bundesregierung verlangt. Alles andere würde die Sache nur noch viel komplizierter machen. Daran hat keine der beiden Seiten Interesse. Der CIA-Mann soll jedenfalls schon damit begonnen haben, seine Koffer zu packen. In den nächsten Tagen dürfte die Mitteilung kommen, dass er ins Flugzeug gestiegen ist.

„Normale“ Kontakte Mit entsprechenden Gegenmaßnahmen der Amerikaner – nach alter Ost-West-Logik müsste sich der Bundesnachrichtendienst um seine Leute in Washington nun arge Sorgen

de Art von Kommentar über jegliche berichteten GeheimdienstHandlungen würde das Vermögen, Personal und die nationale Sicherheit der USA gefährden.“ machen – rechnet in Berlin niemand. Allerdings wird befürchtet, dass die US-Dienste mit der Weitergabe abgeschöpfter Informationen in nächster Zeit etwas zurückhaltender sein könnten. Ob das tatsächlich so ist, wird man wohl erst in einigen Wochen merken. Bislang jedoch, so heißt es in deutschen Sicherheitskreisen, laufen die Kontakte zu den USDiensten normal weiter. Von einer vermeintlichen Anweisung, die Geheimdienst-Verbindungen aufs Nötigste zu beschränken, will man dort nichts wissen. Das wäre auch nicht klug: Allen Experten ist klar, dass Bundesregierung und deutsche Dienste auf die Erkenntnisse der Amerikaner angewiesen sind. In Afghanistan zum Beispiel wäre ansonsten wohl schon längst kein Soldat der Bundeswehr mehr.

Ähnlich stark ist die Verknüpfung in der Außenpolitik – zumal Deutschland aktuell als die Nation gilt, auf die es in Europa besonders ankommt. Auf internationalem Gebiet arbeitet man eng miteinander zusammen. Afghanistan, Ukraine, Syrien, Irak, Iran und jetzt auch wieder Nahost – in allen großen Konflikten dieser Zeit gehören regelmäßige Absprachen zum Standard. Steinmeier dazu: „Es wäre eine Illusion zu glauben, dass eine Entschärfung der Konflikte und die Erarbeitung politischer Lösungen ohne enge Zusammenarbeit mit den USA gelingen könnte.“ Bei durchaus unterschiedlich ausgeprägtem Groll über die Spionage-Aktivitäten ist man sich in dieser Einschätzung innerhalb der Bundesregierung einig. Kanzlerin Angela Merkel sagte dazu schon am Donnerstag: „Wir haben so viele Probleme. Wir sollten uns auf das Wesentliche konzentrieren. Wenn ich allein nur an die Herausforderungen denke, vor denen wir in Syrien stehen ...“ Dennoch verzichtete sie zunächst auf ein weiteres Telefonat mit US-Präsident Barack Obama.

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LEXIKON

Erzbistum Köln Das Erzbistum Köln ist mit über zwei Millionen Katholiken das mitgliederstärkste Bistum Deutschlands und eines der bedeutendsten der katholischen Kirche überhaupt. Es reicht vom Ruhrgebiet bis nach RheinlandPfalz. Begründet wurde es vor über 1700 Jahren. Im Mittelalter war der Erzbischof von Köln einer der sieben Kurfürsten, die den deutschen Kaiser bestimmten. Berühmt ist das Erzbistum für den Kölner Dom, Deutschlands meistbesuchtes Bauwerk. In Deutschland gibt es sieben Erzbistümer und 20 Bistümer.

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Schlechte Verlierer

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as mussten sich die Erfinder des Betreuungsgeldes nicht alles anhören. Herdprämie hieß das gute Stück bei den erklärten Gegnern. So recht wollte nicht mal die damalige Familienministerin Schröder für diese Alternative zu einer frühkindlichen Kita-Betreuung öffentlich einstehen. Es galt als Kuckuckskind von der CSU. Und die war, wie sich jetzt herauszustellen scheint, wesentlich näher am Ohr des Volkes als manche selbst ernannte Gleichstellungsbeauftragte. Im Grundgesetz steht es: Die Eltern kümmern sich um die Erziehung ihrer Kinder, der Staat hilft dabei. Zu viele haben das in den letzten Jahren genau anders herum verstanden. Diese öffentlich propagierte Zwangsbeglückung hat dazu geführt, dass sich kaum noch jemand getraut hat zuzugeben, sein Kind auch über das erste Lebensjahr hinaus ganztags bei sich haben zu wollen. Ein Grund, warum auch die gesetzlich verpflichtende Betreuung für Kleinkinder ohne Probleme erfüllt wurde, liegt genau hier. Wesentlich mehr Eltern als erwartet verzichten offenbar auf die Betreuung in einer Kita und finden für sich und ihre Kinder andere Lösungen. So soll es auch sein. Denn nur in einem sind sich die Wissenschaftler bei der Bewertung der frühkindlichen Erziehung wirklich einig. Jedes Kind ist anders, und jede Familiensituation muss anders bewertet werden. Solange die Gesellschaft sicher sein kann, dass die zur Erziehung Berechtigten geistig und körperlich dazu in der Lage sind, dürfen und müssen diese über das Wohl und Wehe ihrer Kleinkinder entscheiden. Und all die, die Andersdenkenden immer noch ein „falsches Familienbild“ unterstellen, sind schlechte Verlierer.

Wein’ nicht um dich, Argentinien AUS, AUS, AUS Aus dem Hintergrund müsste halt mal wieder einer schießen, aber hoffentlich kein bekloppter Spion Geschätzte Brasilianer. Und vor allem: sehr verehrte, liebe Brasilianerinnen! Seid uns nicht bös‘. Lebbe geht weider. Es war nicht so gemeint. Wir wollten nur spielen. Aber wie das dann so ist. 4:0 hatte noch gar nix zu bedeuten, wir lagen mal 4:0 gegen Schweden vorne....Wie meinen? Ihr kennt Schweden nicht? Also, das sind die, die ihr bei der WM 1958 im Finale mit 5:2 abgefiedelt habt. Mit einem gewissen Pelé. Der hätte euch auch am Dienstag auf dem Platz auf jeden Fall helfen können, im Sturm oder in der Abwehr, egal. * Also. Wir haben 2012 in der WM-Quali 4:0 gegen Schweden geführt und dann 4:4 gespielt. Deshalb musste es am Dienstag weitergehen. Bei „5“ wär‘s dann eigentlich genug gewesen. Aber ihr wisst ja: diese jungen Leute heutzutage. Der Schürrle zum Beispiel. Der wurde in Ludwigshafen geboren, und da hast Du das genetisch im Blut, dass Du das Ding unter die Latte des Gegners bretterst, damit Du berühmt wirst und dann nach London darfst, nach Leverkusen und sogar nach Mainz. Ein anderer

sehr berühmter Ludwigshafener hat das übrigens auch immer so gemacht und kam damit sogar bis nach Bonn. Noch heute nennt man ihn ehrfürchtig den „Oggersheimer“. Und so hat der Schürrle dann auch noch mal zugeschlagen, aber es war eh schon wurscht. Vielleicht hat es irgend-

DIE WOCHE von REINHARD BREIDENBACH

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wie auch daran gelegen, dass das ganze Stadion immer „Neymar, Neymar!“ gebrüllt hat, aber Euer Trainer hatte vergessen, seiner Mannschaft zu sagen, dass der Neymar gar nicht dabei ist. Also, nix für ungut. * Brasilien zu Ehren nennen wir den Bundestrainer nur noch

„Zuckerhut-Jogi“ oder „LimboLöw“, den Hummels „Maracana-Mats“, und den Khedira...Wie meinen? Ja, das ist der Schöne mit dem Stirnband. Pfff! Also, wir nennen ihn Samba-Sami. * Im Finale hätten wir ja nur allzu gerne gegen die kleinen Goudas gespielt. Andererseits wär das aber Quatsch gewesen, extra in Brasilien, das Ding können wir auch auf dem WohnwagenCampingplatz neben dem Kamener Kreuz ausschießen. Hör mal, Robben, gegen Argentinien im Elfmeterschießen verlieren, hallo? Soweit wir uns erinnern, ist Frau Antje doch sonst immer ganz zum Schluss am besten, oder? Jetzt also wir gegen Argentinien. Morgens Fango//abends Tango. * In Berlin gibt es jetzt fast nur noch Spione, so viele, dass sich die Nicht-Spione ernsthaft überlegen, sich als Nicht-Spione zu outen, bevor es die CIA tut. Auch wir persönlich zucken schuldbewusst zusammen. Denn wir nennen die Verteidigungsministerin von der Leyen ja voller Zuneigung „U-Boot-Ursula“, aber „U-

Boot“ ist bekanntlich eine Umschreibung für einen Maulwurf. Wir schwören: Wir wollen keine schlafenden Hunde wecken. Auch nicht sonstige „Schläfer“. * Wir phantasieren mal über Fälle, die einem komisch vorkommen und wo Verdacht entstehen könnte. Spioniert Andrea Nahles für den DGB? Oder für die Jusos? Spioniert Klaus Wowereit für die Bahn und für den Frankfurter Flughafen, und wendet er dabei das Mittel der planmäßigen Zersetzung gegen den angeblich geplanten Berliner Großflughafen BER an? Spioniert Energieminister Gabriel, StromlinienSiggi, wie wir ihn nennen, für Weight Watchers (wenn auch vollkommen sinnlos)? Spioniert Uli Hoeneß für den Bund der Steuerzahler? Spioniert Verkehrsminister Dobrindt (CSU) fürs Finanzamt, indem dass er mit seinen Mautplänen herauskriegt, dass der deutsche Autofahrer am Ende des Monats tatsächlich noch die letzten 50 Cent im Portemonnaie hat, die man ihm noch abluchsen könnte? Und vor allem: Spioniert unser aller Kanzlerin, ohne Entgelt

und nur um der guten Sache willen, für Dreiwetter-Taft? * Laut Europäischem Gerichtshof sind deutsche Sprachtests für türkische Ehepartner von in Deutschland lebenden Türken illegal. Legal sind dagegen, so schließen wir daraus, Deutschtests für bayerischstämmige Mätressen von in Deutschland lebenden Schwaben sowie Englischtests für in Brüssel lebende schwäbische EU-Kommissare, die vorher schon mehrfach durch bewusst einfach gehaltene Deutschtests gefallen sind. Einfache Sprachtests bestehen laut Spiegel online etwa darin, dass der Prüfling nach dem Weg fragen oder sich vorstellen können muss. Bei letzterem würde es nicht ausreichen, wenn der gemeine Schwabe sagt: „Mir sin die wo gwinne welle.“ Und bei ersterem wäre es einmal mehr sinnlos, wenn der EU-Kommissar Günter Oe. aus S. stammeln würde: „I question you after the away.“

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Samstag, 12. Juli 2014 | Rhein Main Presse

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HINTERGRUND ERSTER WELTKRIEG . Menschen machen Geschichte und Biografien erzählen davon. Der Ausbruch des Ersten Weltkriegs ist derzeit allgegenwärtig – aber wer waren die Menschen, die vor 100 Jahren Weltkriegsgeschichte gemacht haben? Drei Namen sind mit der Julikrise von 1914 bis heute untrennbar verbunden: Der österreichische Thronfolger Franz Ferdinand und der serbische Nationalist Gavrilo Princip, dazu der deutsche Kaiser Wilhelm II., dessen Macht und Ohnmacht sich im anschließenden diplomatischen Drama offenbart. Um sie geht es auf dieser Seite.

TRAUER UM EINEN FREUND . Der Kaiser trauerte um einen Freund.Wilhelm II. und der österreichische Kronprinz Franz Ferdinand waren nicht nur Herrscherkollegen. Gerade erst hatten die beiden zusammen mit ihren Ehefrauen ein paar Tage auf Franz Ferdinands böhmischen Ländereien verbracht. Jetzt war das Thronfolgerpaar der Donaumonarchie tot – ermordet von einem serbischen Nationalisten. Wilhelms Zorn richtete sich weniger gegen den Attentäter Gavrilo Princip als gegen die Regierung in Belgrad, die er hinter der Bluttat vermutete. Die Serben sorgten mit ihren gesamtslawischen Großmachtfantasien für ständige Unruhe auf dem Balkan. Um markige Worte war Wilhelm nicht verlegen: „Mit den Serben muss aufgeräumt werden“, befindet der Kaiser wenige Tage nach den tödlichen Schüssen, „jetzt oder nie!“

Der österreichisch-ungarische Thronfolger Franz Ferdinand (r.) im Jahr 1909 zu Besuch bei Kaiser Wilhelm II. (l.) in Berlin.

Mobilmachung im August 1914 in Deutschland: Bayerische Soldaten winken in euphorischem Glauben an einen schnellen Sieg aus den Fenstern eines Zuges, der sie an die Front bringt. Kaiser Wilhelm II., der zuvor großspurig tönte und den Krieg gefordert hatte, will ihn kurz vor Ausbruch eigentlich nicht mehr. Doch der von Schmeichlern umgebene, unsichere Herrscher hat da nicht mehr die Macht, die Katastrophe zu stoppen. Archivfotos: dpa

Ein Kaiser, der viele Worte macht

WILHELM II. Aber was hat der Regent im Juli 1914 tatsächlich noch zu sagen? / Monarch ist in der Krise nicht wirklich Herr der Lage Von Gernot Uhl MAINZ/WIESBADEN. Wilhelm II. kommt 1859 unter dramatischen Umständen zur Welt: Der linke Arm, den man in höchster Not als Hebel benutzt, um das Kind im Mutterleib zu drehen, bleibt dauerhaft unbeweglich. Ihr Sohn werde „nie männlich und selbstständig sein wie andere Jungen“, klagt Mutter Victoria. Trost wird der kleine Wilhelm bei ihr nie finden. Damit richtet Victoria mehr Schaden an, als ein zu kurzer Arm es je sein könnte: Wilhelm wird zeitlebens versuchen, seine Behinderung zu überspielen und seine Männlichkeit zu beweisen. Davon zeugt sein übertriebener Eifer bei der Jagd und beim Holzhacken. Auch in Reden und Interviews markiert er immer wieder den starken Mann: „Pardon wird nicht gegeben!“, ruft er einem ausrückenden Expeditionskorps zu, „Gefangene werden nicht gemacht!“ Den zweiten folgenschweren Fehler in der Erziehung des heranwachsenden Prinzen begehen seine Ausbilder. Sie versagen ihm jedes Lob, sosehr er sich auch danach sehnt. Noch als Kaiser

lechzt Wilhelm nach Anerkennung – selbst auf durchschaubare Schmeicheleien fällt er herein. Das weiß auch der österreichische Botschafter Graf Szögyény, als er Wilhelm am 5. Juli 1914 beim Mittagessen um den deut-

1914 2014

100 JAHRE 1. WELTKRIEG

schen Beistand im Konflikt mit Serbien bittet. Der Kaiser ist zögerlich, er fürchtet zu Recht „ernste europäische Komplikationen“. Aber Szögyény, ein erfahrener Diplomat, bleibt ruhig. Er plaudert eine Weile über dies und das, streichelt die Kaiserseele mit huldvollen Worten und wartet ab, bis sein Gastgeber beim Nachtisch empfänglicher für die erbetene Rückendeckung ist. Mit Erfolg: Man werde die Österreicher bei einer Strafak-

tion gegen Serbien nicht hängen lassen, lässt ihn Wilhelm wissen. „Nach seiner Meinung“, telegrafiert Szögyény nach Wien, „muss mit dieser Aktion nicht zugewartet werden.“ Selbst wenn es darüber zum Krieg der Großmächte kommen sollte, weil Russland hinter Serbien und Frankreich hinter Russland steht, werde Deutschland „in gewohnter Bundestreue“ an Österreichs Seite stehen. Zwar müsste der deutsche Reichskanzler Bethmann Hollweg noch zustimmen, aber darin sehe der Kaiser kein Problem. Das ist kein Wunder. Den einzigen Kanz-

Weltgeschichte in zwei Sekunden

TÄTER Der 19-jährige Gavrilo Princip tötet aus Überzeugung – und mit Hilfe von Hintermännern Von Gernot Uhl MAINZ/WIESBADEN. Gavrilo Princip bietet ein Bild des Jammers, als er dem österreichischen Untersuchungsrichter Leo Pfeffer vorgeführt wird: Die wütende Menschenmenge hat ihn halb gelyncht, nachdem er Franz Ferdinand und dessen Frau Sophie erschossen hat. Noch dazu hat das Gift, das er rasch geschluckt hat, nicht richtig gewirkt. Vom Zyanid noch halb benommen, soll er die entscheidende Frage beantworten: Wer sind die Hintermänner des Attentats von Sarajewo? Gavrilo Princip wird 1894 in einem bosnischen Gebirgsdorf geboren. Seine Eltern Nana und Pepo leben von der Hand in den Mund. Was sie als Bauern erwirtschaften, reicht vorne und hinten nicht: Sechs der neun Geschwister von Gavrilo Princip sterben früh. Auch der spätere Attentäter ist kein kräftiges Kind, aber er ist willensstark. Ihn zieht es nach Sarajewo. Dort soll ihm sein älterer Bruder Jovo zu einer soliden Ausbildung verhelfen. Der setzt auf die Besatzungsmacht (Bosnien und die Herzegowina werden seit 1878 von Wien aus verwaltet) und will Gavrilo zur Ka-

dettenschule der österreichischungarischen Armee schicken. Wütend geht ein Bekannter dazwischen: „Willst Du ihn zum Feind unseres Volkes machen?“ Das sitzt. Gavrilo Princip geht nun doch auf die Handelsschule. In diesen Jahren liebäugelt er mit denen, die ein großserbisches Reich errichten wollen. Er pilgert zum Grab eines erfolglo-

sen Attentäters und will sich – ebenso erfolglos – zum Kämpfer gegen die verhassten Habsburger ausbilden lassen. Erst als er auf eigene Faust und mit einigen Freunden das Attentat auf Franz Ferdinand plant, ist die politisch einflussreiche Untergrundorganisation „Schwarze Hand“ mit logistischer Unterstützung, Waffen und Munition zur Stelle: Der

Kopf der „Schwarzen Hand“ ist Chef des serbischen Geheimdienstes. Sein Netzwerk an VLeuten reicht von einfachen Bahnbeamten über die höheren Dienstgrade von Militär und Verwaltung bis in die Regierung um Ministerpräsident Nikola Pašic. Mit solcher Schützenhilfe reifen Princips dilettantische Attentatspläne zu einem professionellen Mordkomplott, dessen Ausführung in zwei Sekunden Weltgeschichte schreiben wird.

Spur führt nach Belgrad

Gavrilo Princip – im Bild mit einem Kreuz markiert – bei seiner Festnahme am 28. Juni 1914.

Professionell bleibt Princip auch im Vernehmungszimmer des Untersuchungsrichters Leo Pfeffer: Er bereut, dass er versehentlich auch Sophie erschossen hat, bleibt aber ansonsten dabei, dass sein Attentat kein Mord, sondern ein persönlicher Angriff auf die Besatzungsmacht war. Dass die Spuren seiner Hintermänner nach Belgrad führen, versucht er allerdings vergeblich zu verwischen. Nach dem Prozess verschwindet Gavrilo Princip in den dunklen Kerkern der Kleinen Festung von Theresienstadt, wo er im April 1918 an Knochentuberkulose stirbt.

ler, der es gewagt hat, Wilhelm zu widersprechen – Otto von Bismarck –, hat er zwei Jahre nach der Thronbesteigung von 1888 abgesägt. Der ehrgeizige Wilhelm will selbst Politik machen: Er entlässt unbequeme Minister und errichtet mit willfährigen Vertrauten ein persönliches Regiment. Dabei verfällt er mehr und mehr dem Größenwahn. Mit einer noch zu bauenden Flotte will Wilhelm Weltpolitik betreiben. Seine eigene Selbstüberschätzung geht noch weiter: „Für immer und ewig gibt es nur einen wirklichen Kaiser in der Welt“, schreibt er seiner Mutter, „und das ist der Deutsche.“ Denn

verpflichtet fühlt er sich nur Gott, von dessen Gnaden er seine Krone empfangen hat. Im realpolitischen Alltag dreht der Wind um die Jahrhundertwende. Die zivile Führung des Deutschen Reiches regiert zusehends unbemerkt am Kaiser vorbei: Man nutzt seine oft wochenund monatelangen Reisen, informiert den Monarchen nur unvollständig und auch nicht immer rechtzeitig über das aktuelle Geschehen.

Regiert wird am Kaiser vorbei So auch im Juli 1914: Bestärkt von Wilhelms uneingeschränkter Solidarität haben die Österreicher an Serbien unannehmbare Forderungen gestellt, um einen Krieg zu provozieren. Die Serben antworten ausweichend, aber das genügt Wilhelm. „Damit fällt jeder Kriegsgrund fort“, notiert der Kaiser beruhigt, als man ihm die Nachricht hereinreicht. Dann lässt er der österreichischen Regierung zu einem „großen moralischen Erfolg“ gratulieren. Vergebens: Zu lange hat man Wilhelm die Note vorenthalten, zu lange hält man

BIOGRAFIEN-BLOG . Gernot Uhl erzählt in seinem Biografien-Blog Eulengezwitscher von Menschen, die Geschichte geschrieben haben. Bis Anfang August berichtet er dort in Kurzbiografien vom Ausbruch des Ersten Weltkriegs. www.eulengezwitscher.de auch seinen Glückwunschbrief zurück. Österreich hat Serbien mittlerweile den Krieg erklärt und es kommt, wie es kommen muss. So sehr Wilhelm den Krieg gefordert hatte, so wenig will er ihn jetzt. Wenigstens auf Englands Neutralität hofft er noch und verzögert die schon begonnene Mobilmachung, um Verhandlungsangebote aus London nicht zu unterlaufen. Erst als von dort keine versöhnlichen Signale mehr kommen, kapituliert der Kaiser vor seinem Generalstabschef Helmuth von Moltke: „Nun können Sie machen, was Sie wollen!“ Die Zeit markiger Worte ist vorüber – und damit auch die Zeit Wilhelms II. So laut er dreißig Jahre gebellt hat, so heimlich, still und leise tritt er bei Kriegsende 1918 ab.

Ungeliebter Prinz, geliebter Vater OPFER Der österreichische Thronfolger Franz Ferdinand gilt in Wien als unbequem

Von Gernot Uhl MAINZ/WIESBADEN. Schlechter hätte er seine letzten Worte kaum wählen können: „Es ist nichts…“, haucht Franz Ferdinand seinem Leibwächter ins Ohr, kurz bevor er das Bewusstsein verliert. Wenige Minuten später ist der Kronprinz tot. Was Franz Ferdinand nicht mehr erahnt: Die Schüsse von Sarajewo bedeuten alles: Sie sind die ersten Schüsse des Ersten Weltkriegs. Die Sonne lacht über Europa im Frühsommer 1914. Am Mord des künftigen Habsburger-Kaisers nimmt man artig Anteil, aber die Trauer hält sich in Grenzen. Selbst in Wien hatte Franz Ferdinand keinen leichten Stand. Weder am Hof noch in der Bevölkerung ist der Kronprinz gut gelitten – ganz im Gegensatz zum großväterlichen Kaiser Franz Joseph I. Der uralte Monarch, der in Wien seit 1848 regiert, verkörpert die gute alte Zeit. Franz Ferdinand steht dagegen im Ruf, ein ungemütlicher Grantler zu sein, der nicht zulassen wird, dass das Habsburgerreich zu einem Museum des 19. Jahrhunderts verkommt. In der Thronfolge rangiert der 1863 geborene Kaiser-

neffe zunächst nur unter ferner liefen. Franz Ferdinand vertreibt sich die viele Freizeit mit der Jagd: über eine Viertelmillion Abschüsse hat er in seinen Tagebüchern verzeichnet. So oft muss der ursprüngliche Thronfolger Rudolf (Franz Josephs Sohn) nicht abdrücken: ihm genügen zwei Kugeln: eine für seine Angebetete und eine für sich selbst.

Pläne zu politischem Umbruch Franz Ferdinands Vater will nicht Kaiser werden und so rückt er selbst zum Thronfolger auf – und bereitet eine politische Renaissance vor: Er will die verrostete Armee auf Vordermann bringen und die Monarchie fit für das 20. Jahrhundert machen, ohne demokratische Ideen aufkommen zu lassen. Weniger streng nimmt er die Ehe-Regeln der Habsburger: Er liebt die ehemalige Hofdame Sophie Chotek und pfeift auf das dynastische Reinheitsgebot. Privat ist Franz Ferdinand ein ausnehmend liebevoller Familienvater. Aus Sarajewo schreiben der Thronfolger und seine Frau an ihre Kinder, wie sehr sie sich auf ein Wiedersehen freuen. Dieser Wunsch bleibt unerfüllt.

Der österreichische Thronfolger Franz Ferdinand bei der Elefantenjagd in Sri Lanka. Das Foto ist derzeit in der Wiener Ausstellung „Franz is here“ zu sehen.

Samstag, 12. Juli 2014 | Rhein Main Presse

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POLITIK INLAND Papst ernennt Woelki offiziell KÖLN/BERLIN (dpa). Papst Franziskus hat den Berliner Erzbischof Rainer Maria Woelki zum neuen Erzbischof von Köln ernannt. Dies gab die katholische Kirche am Freitag zeitgleich in Rom und Köln bekannt. Der gebürtige Kölner ist seit knapp drei Jahren Erzbischof von Berlin. Der 57-jährige Kardinal wird Nachfolger von Kardinal Joachim Meisner (80), der Ende Februar in den Ruhestand ging. Woelki wird am 20. September in sein neues Amt . LEXIKON eingeführt.

Scharfe Kritik an Ministerin BERLIN (dpa). In einem Brandbrief hat der Personalrat des Bundesumweltministeriums mit der Postenvergabe unter Ministerin Barbara Hendricks (SPD) abgerechnet. So ist von fehlender Transparenz bei Personalentscheidungen im Haus sowie von „mangelhafter und interessengesteuerter Informationspolitik“ die Rede. Intern wird vor allem die Bevorzugung von SPD-Mitgliedern und die Abschiebung von CDUMitgliedern in unbedeutende Abteilungen angeprangert. „Die Parteibücher dürfen keine Rolle spielen“, hieß es aus Kreisen des Ministeriums. Eine Sprecherin der Ministerin zeigte sich erstaunt über die Vorwürfe.

AUSLAND Polen: Regierung Tusk bleibt im Amt WARSCHAU (dpa). Der Versuch der nationalkonservativen Opposition in Polen, die Regierung von Donald Tusk mit einem konstruktiven Misstrauensvotum zu Fall zu bringen, ist gescheitert. Der mit einer Abhöraffäre begründete Antrag wurde am Freitag von 236 Abgeordneten der Koalitionsparteien zurückgewiesen. 155 Parlamentarier stimmten für den Misstrauensantrag der Partei Recht und Gerechtigkeit (PiS). Die anwesenden 60 Abgeordneten der linken Opposition enthielten sich der Stimme.

Erfolgsmodell oder falsche Richtung? FRAGEN & ANTWORTEN Die Nachfrage nach dem Betreuungsgeld steigt, aber es bleibt umstritten

Von Rasmus Buchsteiner BERLIN. Von Kritikern als „Herdprämie“ diffamiert, von Befürwortern als Beitrag zu mehr Wahlfreiheit für Eltern gefeiert: Am neuen Betreuungsgeld scheiden sich die Geister. Knapp ein Jahr nach dem Start der neuen Familienleistung ist die Zahl der Anträge bundesweit auf mehr als 280000 gestiegen. Unsinnige Förderung oder Erfolgsgeschichte? Hintergründe zur Debatte zur Bilanz des Betreuungsgeldes. Wer erhält Betreuungsgeld? Das Betreuungsgeld wird für ein- und zweijährige Kinder gezahlt, die nach dem 1. August 2012 geboren sind und keinen staatlich geförderten Betreuungsplatz in Anspruch nehmen. Betreuungsgeld und Berufstätigkeit können auch kombiniert werden – etwa, wenn Oma, Opa oder Kinderfrau für das Kind sorgen. Was ist das Ziel des Betreuungsgeldes? Es sollte den Rechtsanspruch auf einen Betreuungsplatz ergänzen, der ebenfalls zum 1. August 2013 in Kraft getreten ist. Regierung und Schwarz-Gelb sehen im Betreuungsgeld einen Beitrag zu mehr Wahlfreiheit. „Die Eltern haben damit die Wahl zwischen einem Kita-Platz, der staatlich mit rund 1000 Euro im Monat bezuschusst wird, oder dem Betreuungsgeld als Barleistung, wenn sie die Kinderbetreuung anders organisieren wollen“, hieß es im vergangenen Jahr aus dem Bundesfamilienministerium. Die jetzige Familienministerin Manuela Schwesig (SPD) gilt als Betreuungsgeld-

Das Betreuungsgeld wird offenbar gut angenommen. Allerdings gibt es große regionale Unterschiede. Gegnerin. Sie hat aber bisher aus Rücksicht auf den Koalitionspartner verzichtet, die neue Familienleistung offen in Frage zu stellen. Wie sieht die Wissenschaft das Betreuungsgeld? Eine Studie der TU Dortmund, gefördert vom Bundesfamilienministerium, kam kürzlich zu dem Ergebnis, dass das Betreuungsgeld besonders attraktiv für Familien sei, „die eine geringe Erwerbsbeteiligung aufweisen, durch eine gewisse Bildungsfer-

DIE KOSTEN . Für das laufende Jahr sind Ausgaben von 515 Millionen Euro veranschlagt. 2015 dürfte es sich dann um rund eine Milliarde Euro handeln. ne gekennzeichnet sind und einen Migrationshintergrund haben“. Von den Familien mit Migrationshintergrund, die sich keine außerhäusliche Betreuung wünschen, hätten 25 Prozent angegeben, das Betreuungsgeld sei

Kurden greifen nach irakischem Ölfeld KIRKUK (dpa). Im Machtkampf mit dem irakischen Ministerpräsidenten Nuri al-Maliki greifen die Kurden nach dem Öl. Nach Angaben des Ölministeriums im Bagdad übernahm die kurdische Peschmerga-Armee am Freitag die Kontrolle der wichtigen Anlagen auf den Feldern Bai Hassan und Kirkuk. Um die ölreichen Landstriche streiten sich die Zentralregierung und die kurdische Autonomieregion im Norden schon seit Jahren. Das ÖlMinisterium in Bagdad verurteilte die Übernahme der Felder und warnte Kurdistan vor ernsten Folgen.

Wie groß ist die Nachfrage? Mehr und mehr Eltern nehmen die neue Leistung inzwischen in Anspruch. Auffällig: In Bayern nehmen im Schnitt rund drei von vier anspruchsberechtigten Eltern das Betreuungsgeld in Anspruch. Sind Änderungen beim Betreuungsgeld geplant?

Nein. Union und SPD haben in ihrem Koalitionsvertrag keine Änderungen vereinbart. Bereits vor der Bundestagswahl war entschieden worden, dass der monatliche Zahlbetrag beim Betreuungsgeld ab dem 1. August 2014 von 100 auf 150 Euro steigen soll. Spannung verspricht die laufende Überprüfung des Betreuungsgeldes durch das Bundesverfassungsgericht. Das Bundesland Hamburg hatte im Frühjahr 2013 Klage beim Bundesverfassungsgericht gegen das Betreuungsgeldgesetz eingereicht.

Mindestlohn mit Einschränkungen

BUNDESRAT Länderkammer beschließt viele Gesetze

Angriff auf Botschaft vor Aufklärung BELGRAD (dpa). Der Angriff serbischer Nationalisten auf die deutsche Botschaft in Belgrad im Februar 2008 steht nach einem Medienbericht vor der Aufklärung. Es seien bisher unbekannte oder unter Verschluss gehaltene Video- und Audio-Aufnahmen gefunden worden, die klar die Schuldigen hinter diesen Ausschreitungen zeigten, berichtete die Zeitung „Nase Novine“. Nach einer Demonstration gegen die Unabhängigkeit der Provinz Kosovo hatte die aufgebrachte Menge die US-Botschaft in Brand gesetzt und an der deutschen Vertretung Scheiben eingeworfen.

der Grund dafür gewesen. Bei den Familien ohne Migrationshintergrund liege dieser Anteil bei lediglich 13 Prozent.

Foto: dpa

Während der Flughafen in Tel Aviv ins Visier der Raketenangriffe der Hamas geriet, gab es in vielen islamischen Metropolen, wie hier in Istanbul, Demonstrationen gegen die israelische Offensive im Gazastreifen. Foto: dpa

Flughafen im Visier der Hamas NAHER OSTEN Mehr als 100 Tote nach israelischen Luftangriffen auf Gazastreifen TEL AVIV/GENF (dpa). Israels Ministerpräsident Benjamin Netanjahu hält trotz steigender Opferzahlen und internationaler Kritik an den massiven Luftangriffen auf den Gazastreifen fest. Der Einsatz werde fortgesetzt, bis von dort keine Raketen mehr auf Israel abgeschossen würden und wieder Ruhe herrsche, sagte der Regierungschef am Freitag in Tel Aviv. Vier Tage nach Beginn der Offensive wurden bei Luftschlägen israelischer Kampfflugzeuge nach palästinensischen Angaben bislang mindestens 103 Menschen getötet und knapp 700 weitere verletzt. Im Gegenzug weiteten militante Palästinensergruppen ihre Raketenangriffe auf Israel aus. Ins Visier nahmen sie dabei erstmals den internationalen Flughafen Ben Gurion bei Tel Aviv. Erstmals seit Beginn des Schlagabtausches wurden auch aus dem Libanon

Raketen auf Israel abgefeuert. Ein Geschoss sei in der Nähe der Grenzstadt Metullah gefunden worden, sagte Israels Armeesprecher Lerner. Israelische Artillerie habe in den Libanon zurückgeschossen. Israels Sicherheitskabinett erwägt weiter eine Bodeninvasion, um den Raketenbeschuss aus dem Gazastreifen zu unterbinden. An der Grenze wurden bereits massive Truppenverbände zusammengezogen. „Wir schließen keine Option aus“, sagte Netanjahu. Die UN-Menschenrechtskommissarin Navi Pillay rief Israel wie auch Palästinenser auf, die Rechte der Zivilbevölkerung zu respektieren. Berichte über die Bombardierung von Wohnhäusern im Gazastreifen gäben Anlass zur Sorge, dass Israel die Menschenrechte verletze, sagte Pillay in Genf.

US-Präsident Barack Obama bot dem israelischen Ministerpräsidenten Benjamin Netanjahu eine Vermittlung an. Zugleich signalisierte Washington Israel Rückendeckung im Fall einer Bodenoffensive im Gazastreifen. Derweil bemüht sich Ägypten um eine Waffenruhe. Das Außenministerium in Kairo sprach am Freitag von „intensiven Gesprächen“, um die Gewalt in Nahost zu beenden. Die Menschenrechtsorganisation „Betselem“ kritisierte Israel wegen der gezielten Bombardierung der Wohnhäuser militanter Palästinenser. Die Angriffe stellten „einen schweren Bruch des Völkerrechts“ dar. Nach Angaben der UN-Hilfsorganisation für Palästinaflüchtlinge (UNRWA) wurden schätzungsweise 300000 der 1,8 Millionen Bewohner des Gazastreifens zum Verlassen ihrer Häuser aufgefordert.

BERLIN (dpa). Auf seiner letzten Sitzung vor der Sommerpause hat der Bundesrat den Weg für die Anfang 2015 vorgesehene Einführung des gesetzlichen Mindestlohns von 8,50 Euro frei gemacht. Auch die Reform der Lebensversicherung ließ er passieren. Insgesamt standen mehr als 60 Punkte auf der Tagesordnung: Lebensversicherer: Kunden, deren Vertrag demnächst endet oder die ihn kündigen wollen, werden nicht mehr zur Hälfte an Bewertungsreserven bei festverzinslichen Wertpapieren beteiligt. Der Garantiezins für Neu-Verträge sinkt zum 1. Januar 2015 von 1,75 auf 1,25 Prozent. Mindestlohn: In Deutschland gilt von 2015 an ein gesetzlicher Mindestlohn von 8,50 Euro. Jugendliche unter 18 Jahren sind von der Regelung ausgenommen. Langzeitarbeitslose haben bei Annahme einer Beschäftigung erst nach sechs Monaten Anspruch auf den Mindestlohn. Krankenkassen: Anfang 2015 sinkt der Beitragssatz von 15,5 auf 14,6 Prozent. Der zu gleichen Teilen von Arbeitnehmern und -gebern bezahlte Beitragssatz soll fest bleiben. Im Gegenzug können die Kassen dann vom Einkommen abhängige Aufschläge erheben. Wegen absehbarer Kostensteigerungen ist mit Zusatzbeiträgen zu rechnen. „Ghetto-Rente“: Tausende Überlebende aus Ghettos der Nazi-Zeit haben Anspruch auf eine Renten-Nachzahlung. Die Gesetzesnovelle sieht für sämtliche Betroffene eine Rentenzahlung rückwirkend zum Jahr 1997 vor – auch in jenen Fällen, in denen die sogenannte Ghet-

to-Rente zunächst nur rückwirkend für vier Jahre gewährt wurde. Windräder: Die Bundesländer können künftig Mindestabstände zwischen Windrädern und Wohngebieten von deutlich über einem Kilometer festlegen. Bayern will sogar bis zu zwei Kilometer. Steuern: Lebenspartnerschaften werden steuerlich jetzt Ehepaaren gleichgestellt. Nach der vom Bundesverfassungsgericht erzwungenen Ausweitung des steuergünstigen Ehegattensplittings gibt es jetzt eine Anpassung auch in allen anderen Bereichen. Crystal Meth: Der Bundesrat will der Ausbreitung der verheerenden Droge nicht tatenlos zusehen, fordert mehr Kontrollen von Bundespolizei und Zoll – vor allem an der tschechischen Grenze. Patienten-Datenbanken: Sie sollen Skandale wie jenen um fehlerhafte Brustimplantate vermeiden helfen. Bei Problemen mit Medizinprodukten sollen Betroffene so besser ausfindig gemacht werden können. Umwelt/Verpackungen: Für Gelben Sack und Gelbe Tonne gelten bald neue Regeln. Sie zielen darauf, Schlupflöcher zu schließen, durch die dem Dualen System jährlich mehr als 100 Millionen Euro an Einnahmen entgehen. Lärmschutz: Die Bundesregierung soll die Lärmschutzverordnung ändern, damit die Länder mehr Spielraum bei der Planung von Sportanlagen haben. Die aktuelle Regelung führe zunehmend zur Verdrängung von Sportanlagen aus Wohngebieten.

„Mehr Geld für Regionalverkehr“ BERLIN (dpa). Zur Finanzierung von Regionalzügen und Bussen für Millionen Pendler in Deutschland fordern die Länder deutlich mehr Geld vom Bund. Eine größere Unterstützung sei nötig, um langfristig eine Alternative zum Auto zu bieten, sagte der Vorsitzende der LänderVerkehrsminister, Reinhard Meyer (SPD) aus SchleswigHolstein, am Freitag nach einer Sonderkonferenz in Berlin. Die Länder verlangen, diese sogenannten Regionalisierungsmittel von aktuell 7,3 Milliarden Euro auf mindestens 8,5 Milliarden Euro im Jahr zu erhöhen. Sie sollen zudem jährlich um 2,8 Prozent statt wie bisher um 1,5 Prozent anwachsen. Hintergrund seien stark steigende Kosten etwa für Nutzungsgebühren von Zugtrassen und für Energie. Mit dem Geld können Länder oder regionale Verkehrsverbünde Bus- und Bahnlinien bei Verkehrsunternehmen bestellen. Für einen Verteilungsschlüssel zwischen den Ländern soll bis zum Herbst ein Konzept erarbeitet werden.

Gauck akzeptiert Diätenerhöhung BERLIN (dpa). Trotz verfassungsrechtlicher Bedenken hat Bundespräsident Joachim Gauck das Gesetz über die Diätenerhöhung der Bundestagsabgeordneten passieren lassen. Die Bedenken seien nicht so durchgreifend, dass sie Gauck an einer Ausfertigung gehindert hätten, teilte das Bundespräsidialamt am Freitag in Berlin mit. Damit können die Diäten wie geplant in zwei Stufen steigen: rückwirkend zum 1. Juli von bisher 8252 auf 8667 Euro im Monat und Anfang kommenden Jahres auf 9082 Euro. Gauck hatte das Gesetz zunächst nicht unterschrieben, sondern intensiv auf Übereinstimmung mit dem Grundgesetz und den verfassungsgerichtlichen Vorgaben zur Abgeordnetenentschädigung geprüft, so das Präsidialamt. In diesem Jahr kostet die Erhöhung 1,7 Millionen Euro mehr, für das Jahr 2015 rechnet die Koalition mit 3,5 Millionen Euro zusätzlich.

Bundespräsident Joachim Gauck hat das Gesetz über die Diätenerhöhung unterschrieben. Foto: dpa

Heftige Kämpfe in der Ukraine LUGANSK (dpa). Bei ihrer „Anti-Terror-Operation“ gegen prorussische Separatisten hat die ukrainische Armee schwere Verluste hinnehmen müssen. Aufständische beschossen Regierungstruppen bei Selenopolje im Raum Lugansk mit Raketen und töteten mindestens 19 Soldaten. Etwa 93 Armeeangehörige wurden verletzt. Bei einem zweiten Raketenwerferangriff bei Lugansk starben weitere vier Grenzsoldaten. Die Separatisten attackierten auch erneut Sicherheitskräfte rund um die Flughäfen von Lugansk und Donezk. Kremlchef Wladimir Putin und Bundeskanzlerin Angela Merkel sprechen an diesem Sonntag am Rande des Fußball-WM-Endspiels in Rio de Janeiro kurz über die Ukraine-Krise, wie Putins Sprecher Dmitri Peskow mitteilte.

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HESSEN Wenig Lust auf Kifög

Vater Kehle durchgeschnitten HANAU (dpa). Ein 20 Jahre alter Mann soll seinem Vater nach einem jahrelangen Streit die Kehle durchgeschnitten haben – vor dem Landgericht Hanau hat er die Tat eingeräumt. Er habe seinen Vater umbringen wollen, sagte der Mann aus Hanau zum Prozessauftakt am Freitag. Der Tatvorwurf der Staatsanwaltschaft lautet: Totschlag. Nach einem Streit war der Vater (48) am 26. Januar vormittags vom Balkon der Wohnung im zweiten Stock in den Innenhof gesprungen. Der Sohn folgte ihm und schnitt ihm mit einem Küchenmesser die Kehle durch. Der Vater starb wenig später an Ort und Stelle. In der Auseinandersetzung zuvor hatte der Sohn dem Vater Pfefferspray ins Gesicht gesprüht. Der Eskalation war ein tiefes Zerwürfnis in der Familie vorausgegangen.

KURZ NOTIERT Nach Missbrauch in Haft OFFENBACH (dpa). Die Polizei hat einen 38-Jährigen in Offenbach gefasst, der zwei Jungen im Alter von neun und elf Jahren missbraucht haben soll. Wie die Beamten am Freitag mitteilten, hatte er die Kinder aus seiner Nachbarschaft in einen Kellerverschlag gelockt, wo er Süßigkeiten und Computer hatte. Den Angaben zufolge missbrauchte er den älteren Jungen über einen längeren Zeitraum. Der Neunjährige ging gleich nach dem ersten Übergriff zu seinen Eltern, die die Polizei alarmierten.

. REDAKTION HESSEN Sekretariat: Claudia Winkler Telefon: Fax: E-Mail: Redaktion: Christoph Cuntz (cc) Karl Schlieker (kas) Christian Stang (chs)

0611/355-5337 0611/355-3344 [email protected] -5365 -5422 -5323

Ohne Worte

KINDERBETREUUNG Das umstrittene Gesetz wird nur schleppend umgesetzt

Braucht der Landtag Gebärdendolmetscher?

Von Christoph Cuntz WIESBADEN. Das umstrittene Kinderförderungsgesetz (Kifög), das Anfang des Jahres in Kraft getreten ist, wird in Hessen schleppend umgesetzt. Bislang wenden nur 15 Prozent der Einrichtungen das Gesetz an, nach dem die Zahl der Erzieherinnen pro Kind berechnet wird und nicht mehr pro Gruppe. Zudem müssen die Kindertagesstätten mit der Neuregelung für jedes Kind angeben, wie lange es betreut wird und wie alt es ist. Auch daraus wird errechnet, wie hoch der Fachkräfte-Bedarf ist. Solche Rechnungen seien komplex, so Familienminister Stefan Grüttner (CDU). Auch müssten die Einrichtungen neue Betriebsgenehmigungen stellen. Ihm sei klar, „dass wir entbürokratisieren müssen“.

Doch kein „Murks“ Gegen das Kifög, das ein Gesetz der ehemaligen schwarzgelben Landesregierung ist, hatte sich breiter Protest entfaltet. Die damals oppositionellen Grünen hatten es als „Murks“ bezeichnet. Jetzt zeigte sich der Grünen-Abgeordnete Marcus Bocklet mit den Ergebnissen eines „Runden Tisches“ zur Kinderbetreuung zufrieden. Vereinbart sei, dass die Wirkung des Kifög wissenschaftlich ausgewertet wird. Die Koalition werde, wo es Nachbesserungsbedarf gebe, nach Lösungen suchen. Die Notwendigkeit dazu sieht der Koalitionspartner von der CDU

72-Jähriger schwer verletzt BENSHEIM (dpa). Ein 72 Jahre alter Fußgänger ist im südhessischen Bensheim von einem Lastwagen angefahren und schwer verletzt worden. Der Mann schob am Donnerstagabend sein Fahrrad über die Straße, der 50-jährige Lastwagenfahrer sah ihn zu spät und konnte nicht mehr rechtzeitig bremsen.

DIE WOCHE IN HESSEN

Kinderbetreuung in Hessen: Die Landesregierung zieht eine positive Zwischenbilanz. derzeit nicht. Das Gesetz habe „keine negativen Folgen“, resümiert der Abgeordnete RalfNorbert Bartelt die ersten Er-

KIFÖG VERTAGT . Die Gemeinde Elz bei Limburg hat die Umstellung auf das Kinderförderungsgesetz (Kifög) vertagt. Nach dem neuen Personalschlüssel zwischen Erziehern und Kindern hätte die Kommune mehr zahlen oder die Öffnungszeiten verkürzen müssen. In Elz leben viele Pendler, die auf lange Betreuungszeiten angewiesen sind.

fahrungen. CDU und Grüne hatten in ihrem Koalitionsvertrag den „Runden Tisch“ vereinbart, an dem unter anderem Vertreter der Kommunen, der Kirchen, von Elterninitiativen und Gewerkschaften teilgenommen haben. Familienminister Grüttner hat von dort die Zuversicht mitgenommen, dass künftig der Fachkräftebedarf für die Betreuung der Kinder gedeckt werden kann. Es gebe aktuell einen massiven Ansturm auf die Ausbildungsplätze. Zwar kann nach Einschätzung des Grünen-Abgeordneten Bocklet im Ballungsraum nach wie vor keine Entwarnung gegeben werden. Aber auch er räumt ein: „Der Dra-

Foto: dpa

matik ist die Spitze genommen“. Grüttner bilanziert weiter, Hessen habe sein Soll beim Ausbau von Krippenplätzen sogar „übererfüllt“. Zum Stichtag 1. August 2013 hatten in Hessen 36,3 Prozent aller Kinder unter drei Jahren einen Betreuungsplatz. Für den weiteren Ausbau des Angebotes stünden 15 Millionen Euro zur Verfügung, so der Minister. CDU und Grüne kündigten darüber hinaus an, die Landesregierung werde für die Betreuung von Kindern mit Behinderungen im kommenden Haushaltsjahr zusätzliche zehn Millionen Euro zur Verfügung stellen.

CDU und Grüne: Die Null steht

BEAMTE Besoldung wird 2015 nicht angehoben / Urteil aus NRW nicht auf Hessen übertragbar Von Christian Stang WIESBADEN. Die hessische Landesregierung lässt sich auch durch das jüngste Urteil aus Nordrhein-Westfalen nicht in ihren Sparplänen bei der Besoldung von Beamten beirren. CDU und Grüne hatten in ihrem Koalitionsvertrag für das kommende Jahr eine Nullrunde für die gut 100 000 Beamten bei Land und Kommunen vereinbart. Von 2016 an sollen die Bezüge jedes Jahr lediglich um ein Prozent steigen. Das Urteil des nordrhein-westfälischen Verfassungsgerichtshofs zur Besoldungsanpassung sei nicht auf Hessen übertragbar, sagte Innenminister Peter Beuth

(CDU). NRW wollte bei der Übernahme des Tarifabschlusses für den Öffentlichen Dienst den höheren Dienst ausnehmen. Nur Beamte der unteren und mittleren Besoldungsgruppen sollten in den Genuss der Erhöhung kommen. Dies hatte das Gericht in Münster vergangene Woche als verfassungswidrig verworfen. Die Entscheidung des Gerichtshofs beziehe sich auf die spezifischen Regelungen in NRW, erklärte Beuth. Dabei gehe es um die unterschiedliche Behandlung der verschiedenen Besoldungsgruppen. Dies sei in Hessen nicht geplant und die Entscheidung daher nicht übertragbar. „Die Vereinbarungen

der Regierungskoalition in Hessen, den Anstieg der Personalausgaben zu begrenzen, können weiterhin gesetzeskonform umgesetzt werden“, sagte der Innenminister. Aus Sicht der FDP hat das Verfassungsgericht dagegen klargestellt, dass bei allen notwendigen Sparbemühungen eine angemessene Alimentation gewährleistet bleiben müsse. Auch Beamte müssten an einer positiven Entwicklung der wirtschaftlichen und finanziellen Verhältnisse teilhaben, sagte Fraktionschef Florian Rentsch. Verfassungswidrige Sonderopfer seien absolut inakzeptabel. Die Landesregierung habe in jüngster Zeit „schubkarrenwei-

se Gründe geliefert bekommen, ihre Pläne zu überdenken“. Anfang des Jahres hatte das Verwaltungsgericht Koblenz erkennen lassen, dass es die Deckelung der Besoldungssteigerungen für mehrere Jahre auf ein Prozent in Rheinland-Pfalz für verfassungswidrig hält und die Frage dem Bundesverfassungsgericht zur Klärung vorgelegt. Auch die SPD äußert Zweifel an der hessischen Regelung. Widerspruch dazu kam auch vom Deutschen Gewerkschaftsbund, der den Beamten im Fall von Klagen Unterstützung gegen das „eindeutig verfassungswidrige“ Vorhaben der Koalition zugesagt hat.

WIESBADEN. Was hat die Be- dolmetschers bezahlt wird. Geerdigung von Nelson Mandela meint sind jene Menschen, die mit einer Debatte im hessi- so schnell tippen, wie hessische schen Landtag zu tun? Für bei- Landtagsabgeordnete babbeln. de Veranstaltungen wurde ein Das alles läuft unter dem Gebärdendolmetscher beauf- Stichwort barrierefreies Intertragt. Der auf der Beerdigung net. Es war ein Testlauf, der in Südafrika hieß Thamsanqa fürs Erste beendet wird. AngeJantjie und konnte wild gesti- sichts der Kosten hatte der Älkulieren. Nur mit Gebärden- testenrat des Landtages Skrusprache hatte das nichts zu tun. pel, den Auftrag so ohne WeiteSein seltsames Verhalten bei res zu verlängern. Zum einen, der Trauerfeier, bei der er unter weil dazu wohl eine europaanderem die Rede von US-Prä- weite Ausschreibung nötig wäsidenten Barack re. Zum anderen Obama in Gebäraber gibt es vieldensprache überleicht preiswertere setzte, hatte Thamund sogar bessere sanqa Jantjie mit Alternativen: Die einem SchizophreLandtagsverwaltung nie-Anfall erklärt. jedenfalls hat jetzt Wir kennen nicht den Auftrag, solche die Namen der Gezu suchen. Geprüft bärdendolmetwird in diesem AufChristoph Cuntz scher, die die Landwasch auch, ob für tags-Debatten für den Live-Stream, Gehörlose und Schwerhörige die Online-Übertragung von übersetzen. Aber die Firma, für Landtagsdebatten, weiterhin die sie arbeiten, heißt Verba 6 000 Euro im Jahr gezahlt werVoice. Nach allem, was zu hö- den. Und zwar an den Radioren ist, arbeiten deren Dolmet- sender FFH, an den der Landscher grundsolide. Allerdings tag noch bis Januar vertraglich gibt es nur wenige, die das be- gebunden ist. Immerhin 1083 stätigen können: Das im Inter- Interessierte hatten im Mai net publizierte Angebot nutzt Landtagsreden auf dem FFHnur eine handverlesene Schar. Stream hören wollen. Sie hatWährend des Landtags-Ple- ten nach durchschnittlich zwei nums im Mai, das wie üblich Minuten und 17 Sekunden zweieinhalb Tage dauerte, grif- wieder weggeklickt. Warum fen 135 Internet-Nutzer auf das auch immer. Angebot zu. Ihre durchschnittDas Lamento der SPD, das liche Verweildauer lag bei drei barrierefreie Internet dürfe Minuten und 57 Sekunden. nicht aus Kostengründen geop15 000 Euro hat der Spaß den fert werden, ist verfrüht. Eines Steuerzahler gekostet. Im Jahr aber ist sicher: Über das Dolsind das bei zehn Plenarsitzun- metschen von Landtags-Debatgen 150 000 Euro. Macht für ten werden die Verba Voicedie Dauer einer ganzen Legis- Mitarbeiter niemals so belaturperiode 750 000 Euro. rühmt werden wie Thamsanqa Wobei der Vollständigkeit Jantjie. Eine israelische Interhalber zu berichten ist, dass net-Firma hat ihn engagiert. In mit so viel Geld auch das Ange- deren Auftrag wirbt er jetzt für bot des sogenannten Schrift- eine Smartphone-App.

Auf der Internet-Seite des Radiosenders FFH findet sich sowohl der Live-Stream als auch das Angebot von Verba Voice.

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FRANKFURT / MAINZ Wohnbau contra Rainer Laub

ZIVILPROZESS Mainzer Unternehmen verlangt von früherem Geschäftsführer über zwölf Millionen Euro Schadensersatz Von Monika Nellessen und Frank Schmidt-Wyk MAINZ. Schadensersatz in Höhe von mehr als zwölf Millionen Euro will die Mainzer Wohnbau von ihrem früheren Geschäftsführer Rainer Laub erstreiten. Der Prozess beginnt am Donnerstag vor der Kammer für Handelssachen des Landgerichts Mainz. Die Anwälte werden unter sich sein, denn die persönliche Anwesenheit des Beklagten ist, anders als im Strafprozess, in zivilrechtlichen Verfahren nicht grundsätzlich Pflicht. Nach Auskunft von Gerichtssprecher Bernd Hechenblaikner wirft die stadtnahe Wohnungsbau-Gesellschaft ihrem Ex-Chef Pflichtverletzungen in zehn Punkten vor. Außerdem soll Laub für eine 160 000 Euro teure Sonderprüfung geradestehen, die das Unternehmen nach seinem Abgang in Auftrag gegeben hatte. Laubs Anwälte weisen alle Vorwürfe zurück. Der mit Abstand größte Brocken der Forderungen: Ein Schaden von 10,6 Millionen Euro soll dem stadtnahen Unternehmen entstanden sein, da der Ex-Chef seine Aufsichtspflicht bei riskanten Derivatgeschäften des früheren Wohnbau-Finanzprokuristen vernachlässigt habe. Zwei sogenannte Swaps (eigentlich Risikoabsi-

auf Fortzahlung der Pacht bestand. Das Autohaus ging kurz darauf pleite.

Im Strafprozess verurteilt

Bei Einweihungen (hier 2008) präsentieren sie sich gern als stolze Macher (vorne v. l.): Baudezernent Norbert Schüler, Oberbürgermeister Jens Beutel sowie die Wohnbau-Geschäftsführer Thomas Will und Rainer Laub. Archivfoto: Sascha Kopp cherungen bei Krediten) der Landesbank Rheinland-Pfalz hätten nach Laubs Abgang mit einem Minus von 4,5 Millionen aufgelöst werden müssen, vier weitere Derivatgeschäfte beim Frankfurter Bankhaus Lampe hätten ein Defizit von insgesamt 6,2 Millionen Euro verursacht. Verluste in Höhe von 700 000 Euro macht die Wohnbau bei der Verpachtung der einstigen Wohnbau-Gastronomie im Pro-

viantmagazin an die Mainzer Messegesellschaft geltend: Es habe gewinnträchtigere Angebote von Brauereien gegeben. Der Streit kreist darum, ob diese Bewerber auch die Proviantmagazin-Mitarbeiter übernommen hätten, worauf der jetzt gegen Laub klagende Aufsichtsrat ausdrücklich bestand. Dem Aufsichtsrat gegenüber stellte Laub dies damals in Abrede. Dem Vernehmen nach

bringt die heutige Wohnbau vor, ihr früherer Chef habe es aber auch versäumt, die Personalübernahme durch die Messegesellschaft im Vertrag zu fixieren. Auch ein Mietschaden in Höhe von 78 000 Euro wird Laub angelastet: Er soll das ehemalige Autohaus Karrell gekauft und an den Besitzer verpachtet haben, obwohl zu diesem Zeitpunkt schon klar gewesen sei, dass keine realistische Chance

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Im Strafprozess hatte Laub bereits schon einmal vor Gericht gestanden. Nach 17 Verhandlungstagen wurde er im März 2012 vom Landgericht Koblenz wegen vierfacher Untreue zu einer Geldstrafe von 24 000 Euro verurteilt. In seiner Urteilsbegründung fand der Kammervorsitzende Winfried Hertger deutliche Worte. Die Auslagerung vielfältiger kommunaler Aufgaben, unter anderem der Stadtentwicklung, in eine privatrechtliche GmbH, deren eigentlicher Unternehmenszweck der soziale Wohnungsbau sei, brandmarkte er als Konstrukt, das „leicht zum Missbrauch öffentlicher Mittel führt.“

WOHNUNGEN NACH WIESBADEN . Die Krise die Ex-Geschäftsführer Rainer Laub auslöste, führte vor drei Jahren dazu, dass die Wohnbau 2500 Wohnungen in den Wiesbadener Stadtteilen Amöneburg. Kostheim und Kastel an die Wiesbadener Wohnungsbaugesellschaft GWW verkaufte.

Einkaufscenter wird kleiner MAINZER CITY Investor konnte sich nicht mit Eigentümer einigen / Aktuelle Pläne ohne Pavillon Von Monika Nellessen und Michael Erfurth MAINZ. Das umstrittene Einkaufsquartier an der Ludwigsstraße in der Mainzer Innenstadt wird kleiner als geplant. Der Neubau beschränkt sich jetzt nur noch auf den Bereich zwischen Fuststraße und Weißliliengasse. Das bestätigte Oberbürgermeister Michael Ebling am Freitag. „ECE will nicht mehr jenseits der Fuststraße bauen“, sagte er. Dem Vernehmen nach ist es dem Investor ECE bislang nicht gelungen, sich mit der Eigentümerfamilie des „China-Pavillons“ am Gutenbergplatz über den Kauf zu einigen. Demnach wäre es für ECE auch nicht mehr sinnvoll, eine Richtung Bischofsplatz liegende Immobilie des Bistums zu erwerben. Eine ECE-Sprecherin wollte das Scheitern der Kaufverhandlungen nicht bestätigen. Zum Stand von Grundstücksangelegenheiten äußere sich ECE prinzipiell nicht. Das Unternehmen halte die „große Lösung“ nach wie vor für die bessere Lösung. Sollte aber der Kauf des Pavillons nicht zustande kommen, seien ECE so flexibel, das Einkaufsquartier auch ohne

Fußball-Party in der Tangoschule

WM Jeder zweite Argentinier feiert in Frankfurt Von Sandra Trauner FRANKFURT. Fabiana Jarma ist nicht wiederzuerkennen an diesen Tagen. Ihre Schüler kennen die Tango-Lehrerin elegant gekleidet mit langen schwarzen Haaren und hochhackigen Schuhen. Am Sonntag wird die 47-Jährige wieder unter einer hellblau-weiß-gestreiften Lockenperücke verschwinden und ein Trikot in den Nationalfarben tragen. Schon zum Halbfinale hatten rund 200 Fußballfans die Academia de Tango im Frankfurter Ostend besetzt. In der „tango y tapas bar“, im größeren Teil des Tanzsaales und auf der Straße vor der Academia regierte der Fußball. Ein Beamer und vier Bildschirme versorgten alle Ecken der verwinkelten Räumlichkeiten mit Bild und Ton. „Am Sonntag kommen noch mehr“, sagt die Chefin. Bis dahin wird der komplette Bürgersteig zur Public-Viewing-Zone ausgebaut.

die Räume. Tango und Fußball haben viel gemeinsam, glaubt die Tänzerin, die seit 26 Jahren in Deutschland lebt. „Beides ist Leidenschaft pur.“ Bis Sonntag ist die eine Leidenschaft auf jeden Fall stärker als die andere: Schon beim Halbfinale wurden die Tangotänzer in einen abgetrennten Nebenraum verbannt. DJ Julio stand mit einem „Messi“-Trikot an der Musikanlage. Und spätestens beim Elfmeterschießen gaben auch die fußball-uninteressiertesten Tangotänzer auf und stellten sich vor einen der Fernseher. Evelyn Labadie-Görzig arbeitet beim Kulturzentrum „Centro Argentino“. Sie schaut das Finale zusammen mit ihrem deutschen Mann und dem sechsjährigen Sohn. „Er hat zwei Trikots“, erzählt die 39Jährige, ein deutsches und ein argentinisches. Wenn die Deutschen bei der WM spielten, zog

Autokorso mit Musik Der Autokorso steht für den Fall des Sieges schon bereit. Fabiana Jarma hat ihr weißes Auto – ein Pickup mit offener Ladefläche – mit hellblauen Streifen zur fahrenden Flagge umfunktioniert. Gerade wird die Musikanlage eingebaut, damit der geplante Autokorso durch Frankfurt auch standesgemäß beschallt werden kann. Nachdem sich die Argentinier am Mittwoch per Elfmeter ins Finale geschossen hatten, feierten die Gäste bis drei Uhr nachts. Schon Stunden vor dem Spiel gab es argentinische Stimmungsmusik, argentinisches Bier und Essen, GlitzerTattoos in den Nationalfarben. Mindestens die Hälfte der Gäste war in weiß-blau gestreiften Trikots aufgelaufen, einige hatten die Haare angesprüht oder das Gesicht bemalt. Beim lang ersehnten Sieg gegen Holland wogte ein Fahnenmeer durch

er das weiße, bei den Argentiniern das Weißblaue an. Und welches trägt er am Sonntag? „Das ist die Frage.“ Die meisten Frankfurter Argentinier schauten in der Tangoschule, sagt sie. Der argentinische Kulturverein hat 200 Mitglieder, aber keinen festen Ort. Fabiana Jarma ist es egal, wer die WM gewinnt: „Für mich ist die WM zu Ende. Ich habe jetzt schon gewonnen: Meine beiden Länder sind im Finale.“ Gefeiert wird am Sonntag auf jeden Fall. „Sicherheitshalber vorher und in der Pause.“ Wer weiß, ob es danach Grund gibt, weiterzufeiern? „Die Deutschen sind immer konzentriert, immer präzise. Die verlieren keine Zeit mit so Blödsinn wie feiern“, sagt sie schmunzelnd.

diese Fläche zu bauen. Entsprechende Planungen würden auf den Weg gebracht. Ebling sagte, er wisse noch nicht, um wie viele Quadratmeter sich die Verkaufsfläche reduziere. Sicher sei nur, dass das Quartier „wesentlich kleiner“ werde als das vertraglich fixierte Maximum von 26 500 Quadratmetern: „Dies sehe ich als Chance, Kritiker ins Boot zu holen.“ So weit er wisse, biete auch die neue Lösung die Möglichkeit, Karstadt zu beherbergen. Angesichts der aktuellen Meldungen über Karstadt sei es aber „vernünftig, andere Szenarien zu bedenken“. Bislang war davon die Rede, das Warenhaus am Gutenbergplatz auf rund 6000 Quadratmetern unterzubringen, dazu sollten Flächen im Untergeschoss für Lebensmittel und an anderer Stelle für „Karstadt Sports“ kommen.

Geschäfte stagnieren Eine veränderte Geschäftsstrategie zeichnet sich laut „Immobilienzeitung“ bei ECE ab. Demnach schraubt ECE-Chef Alexander Otto den Neubau zurück, weil zuletzt eröffnete ECE-Center stagnieren.

120 Starts annulliert FRANKFURT (dpa). Blitz, Donner und Starkregen haben erneut auch am Flughafen gewütet. Dort seien am Nachmittag und Abend wegen Unwetter rund 120 Starts und Landungen annulliert worden, sagte ein Fraport-Sprecher am Freitagabend. Die Reisenden würden umgebucht, die Hallen seien voller Passagiere - „aber es herrscht noch kein Chaos“. Ein heftiges Unwetter hatte bereits am Donnerstagabend in Frankfurt viele Flugpassagiere nicht an ihr Ziel kommen lassen.

KURZ NOTIERT Wieder Testflüge in der Nacht FRANKFURT (red). Von Montag, 14., bis Donnerstag, 17. Juli, finden von 23 Uhr bis 5 Uhr am Flughafen Frankfurt wieder Vermessungsflüge statt. Dabei werden beide Betriebsrichtungen (Ost- und Westwetterlage) beflogen. Dabei werden zweimotorige Propellermaschinen eingesetzt. Trotz des Nachtflugverbots am Flughafen Frankfurt dürfen technische Überprüfungsflüge, wie zum Beispiel Vermessungsflüge, auch während der Nacht stattfinden.

Betrunkener Geisterfahrer FRANKFURT (dpa). Ein betrunkener Geisterfahrer hat in der Nacht zum Freitag in der Nähe des Frankfurter Flughafens einen Unfall verursacht, bei dem drei Menschen verletzt wurden. Wie die Polizei mitteilte, war der 26-Jährige mit seinem Kleinlaster auf der Bundesstraße 40 zwischen den Anschlussstellen Kelsterbach und Sindlingen in der falschen Richtung unterwegs. Ein ihm entgegenkommender Lkw bremste ab. Der Kleinlaster krachte jedoch frontal mit ihm zusammen. Alle drei Beteiligten wurden leicht verletzt. Ein Test ergab, dass der Geisterfahrer 3,06 Promille Alkohol im Blut hatte.

Samstag, 12. Juli 2014 | Rhein Main Presse

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KULTUR „Es darf auch mal der Hintern wackeln“

1. (1)

Love Runs Out OneRepublic

2. (2)

We Are One (Ole Ola) Pitbull feat. Jennifer Lopez & Claudia Leitte

häppchentauglich zu machen und so die Musik ein Stück weit verrate. Unterm Strich bin ich so wie das, was ich musikalisch mache. Und ich habe auch kein Problem damit, wenn bei einem Stück von mir einfach mal der Hintern wackelt.

3. (3)

Summer Calvin Harris

4. (4)

Hideaway Kiesza

5. (5)

Calm After The Storm The Common Linnets

6. (6)

My Love Route 94

Ihre Lippen haben Sie sich versichern lassen... Das stimmt. Man sollte aber nicht zu vorsichtig sein. Ich kenne die Gefahren ja. Handgemengen versuche ich aus dem Weg zu gehen, aber das gilt ja eigentlich auch für andere Menschen. Allem, was mir das Gesicht, den Mund verletzen könnte, versuche ich etwas entgegenzuwirken. Bis hin zur Kälte. Aber ich lebe nicht in Watte gepackt.

7. (8)

Love Never Felt So Good Michael Jackson & Justin Timberlake

TILL BRÖNNER Der Jazztrompeter über seinen „Schlüsselmoment“ mit Charlie Parker und die Gratwanderung zwischen Tradition und Moderne MAINZ. Es ist auffällig, wie oft in einem Gespräch mit Till Brönner die Wörter „heute“ und „heutzutage“ fallen. Die Blütezeit seiner großen Liebe, des Jazz, ist längst Geschichte. Der Trompeter hat sie verpasst, ist gerade einmal 42 Jahre alt. Brönners Bühne ist der Grat zwischen Tradition und Moderne. Herr Brönner, es war fast wie eine sexuelle Erfahrung, als Sie das erste Mal Charlie Parker hörten. Knistert es immer noch zwischen Ihnen? Das ist immer noch so. Es liegt sicher daran, dass diese Erfahrung für mich ein absoluter Schlüsselmoment war, den man nicht mehr reproduzieren kann. So müssen sich die Menschen gefühlt haben, die diese Musik zum ersten Mal hörten, als sie neu war. Diese Leute erlitten damals eine Schockstarre. Zu Recht. Und danach kam Begeisterung. Die Musik ist inzwischen eine Art erschlossene Wissenschaft. Jetzt geht es eher um Persönliches, nicht mehr um Bahnbrechendes. Mir ist jedenfalls lange nichts mehr untergekommen, bei dem ich das Gefühl hatte: Das habe ich noch nicht gehört. Wann war das zuletzt der Fall? Als es in den 90er Jahren mit Techno losging, hatte ich das Gefühl, dass die musikalische Gestaltung auf ein ganz anderes, reduziertes Level heruntergebrannt wurde. Bei Techno spielte der phy-

IN MAINZ, WORMS UND DARMSTADT . Till Brönner spielt am 25.7. im Rahmen von „Summer in the City“ auf der Zitadelle in Mainz. Am 17.8. ist er bei „Jazz and Joy“ in Worms zu Gast. Außerdem spielt er am 26.7. auf der Mathildenhöhe in Darmstadt.

sische Aspekt eine große Rolle – die Lautstärke und der Bewusstseinszustand. Da wurde zuletzt ein Gesetz gebrochen. Heute geht es oft um den Wiedererkennungswert. Waren Sie denn schon mal auf einem Rave? Nein, obwohl ich damals schon in Berlin lebte. Der Love Parade versuchte ich aus dem Weg zu gehen, aber man kam nicht umhin, die Musik zu hören. Aus der ganzen Welt strömten die Menschen dort hin und gerieten teilweise an

INTERVIEW ihre körperlichen Grenzen. Das kann man nicht vergessen. Viele sagten damals: Das wird sich nicht lange halten. Aber das Phänomen gibt es bis heute, was ich bemerkenswert finde.

Sie stehen für die zugänglichere Seite des Jazz. Wollen Sie die teils festgefahrenen Strukturen bewusst aufbrechen? Natürlich denke ich mir dabei etwas, aber weit weniger als mir ab und an unterstellt wird. Es heißt ja öfters, dass ich versuche, den Jazz

Guttenberg präsentiert „seine“ Neunte KLASSIK Grandioser Beethoven im Kurhaus Wiesbaden

Von Axel Zibulski WIESBADEN. Kein Festival-Jubiläum und keine politische Zeitenwende standen an, kein Ereignis von europäischem Rang, nicht einmal ein Jahreswechsel, bei dem es gerne nach Schiller und Ode und Freude tönt. Ohne Anlass, mitten im Sommer und beim 27. Rheingau Musik Festival dirigierte Enoch zu Guttenberg Ludwig van Beethovens Sinfonie Nr. 9 d-Moll op. 125, mit den Ensembles seiner Münchner „KlangVerwaltung“. Beethovens Neunte zu dirigieren, das wäre Guttenberg, dem Stammgast des Rheingau Musik Festivals, früher nicht in den Sinn gekommen. Oder höchstens „unter Androhung schwerer Strafen“, wie der 67-Jährige unlängst in einem Interview zugab. Weil ein kritisch reflektierender Charakter wie er mit vordergründighymnischem Pathos wenig anfangen kann, natürlich. Mit Beethovens Neunter, auf seine Weise, aber doch, wie es das Publikum im Thiersch-Saal des Wiesbadener Kurhauses würdigte, als es nach 80 Minuten zu Ovationen hingerissen war. Zu hören war die charakteristische Guttenberg-Mischung aus historisch authentischer Spielweise und der Subjektivität eines unmittelbar zupackenden Ausdrucks. Wahr sind ihm nicht die über zwei Jahrhunderte weitergereichten Noten, wahr ist ihm der dahinterstehende Geist. Im ersten Satz mit all seinem Lasten, Gären, Sich-Entwickeln, Fortschrauben und Aufder-Stelle-Treten, das sein „KlangVerwaltungs“-Orchester hier auf-

Größen wie James Last oder Paul Kuhn sind oder waren bis zuletzt auf Tour. Ist das auch für Sie erstrebenswert? Als ich 18 war, rief mich Paul Kuhn an und fragte: Willst Du nicht mal bei mir mitspielen? Ich hatte Zutritt in eine Welt, in die ich damals unbedingt hinein wollte. Das war wie der Zirkus. Jetzt geht’s in die Manege. Jetzt bist Du auch einer von den Clowns. Paul Kuhn war ein 360-Grad-Künstler. Diese Spezies scheint heutzutage ausgestorben zu sein. Inzwischen treffen wir allerorts eher auf Fachidioten und vorübergehende Sternchen. Lady Gaga hat man lange nachgesagt, sie sei ein Star für die Ewigkeit. Jetzt sinkt der Stern.

In ihrer Jugend waren Sie also eher ein Außenseiter... Absolut. Das ist eine Hürde, die man nehmen muss. Für Kinder ist das streckenweise schon hart. Es ist eine große Herausforderung, herauszufinden, dass man nicht dazugehört. Heutzutage erleben wir in Schulen die große Gleichmacherei. Wenn ein Kind nicht mehr mitkommt, wird sofort gemutmaßt, dass es Schwächen hat. Vielleicht sind das aber auch einfach Stärken. Du musst Dich eben durchbeißen. Das hat mir die eine oder andere Lektion fürs Leben erteilt. Ich bin Gegenwind gewöhnt.

staffelte. Eingangs lauernd und gärend in den Streichern, knackigtrocken in den Pauken, jäh und natürlich-direkt seitens der Bläser. Wie neutral dagegen klangen die Mittelsätze. Traute Guttenberg der ruppigen Zerrissenheit des Scherzos etwa nicht? Band er es deshalb fast weich, ziemlich verbindlich und nicht selten statisch ein? Sind ihm etwa nur die selbst erdachten krassen Kontraste legitim? Oder warum fehlte dem folgenden, hier gar nicht so langsamen Satz mit seinen himmlischen Adagio-Weiten, seinem Gesang noch ohne Worte viel von ergreifender Erhabenheit?

Zwischendurch zu neutral Da blieb zwischendurch doch ziemlich viel auf der Strecke, was der überragende Chor der „KlangVerwaltung“ im Finale freilich wettmachen sollte. Auch hier bürstete Guttenberg die Musik gegen den Strich, hinterfragte Hörgewohnheiten. Und überzeugte doch mit der unmittelbaren natürlichen Ansprache seines Chores, der von der „Götterfunken“-Freude über die hier besonders nachdrücklich an Menschlichkeit mahnenden „Brüder“-Appelle bis zur alles überstrahlenden Gottes-Anrufung bewegte und ergriff. Gemischter der Eindruck von den Solisten, dem stolz und opulent ausgreifenden Bass Thomas E. Bauers, dem liedhaft-feinen Tenor von Christoph Prégardien, aber auch den intonatorisch ziemlich freizügig klingenden Beiträgen von Susanne Bernhard (Sopran) und Gerhild Romberger (Alt).

Sie werden also auf der Bühne altern? Ich habe ja nichts anderes gelernt (lacht). Ich werde mit der Musik alt werden. Sie ist mein Leben.

„Ich werde mit der Musik alt werden“, sagt Till Brönner – hier bei einem Auftritt beim Rheingau Musik Festival im Jahr 2012 zu sehen. Zu hören ist er in der Region demnächst gleich dreimal. Archivfoto: RMF/Klostermann

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8. (10) West Coast Lana Del Rey 9. (neu) I sing a Liad fur di Andreas Gabalier 10. (neu) I Got U Duke Dumont Stand: 11.07.2014; ( )= Platz Vorwoche Quelle: Musicload.de

GEBURTSTAG Nobelpreisträger Soyinka wird 80 ABUJA (dpa). Als Wole Soyinka 1986 der Literaturnobelpreis zugesprochen wurde, war das für ihn nicht nur eine „Überraschung“, sondern geradezu ein „Schock“, wie er Jahre später in einem Interview bemerkte. Schließlich war der Nigerianer mit der ausgeprägten Passion für das politische Geschehen in seiner Heimat der erste Afrikaner, dem diese Ehre zuteil wurde. In der Begründung hieß es, Soyinka gestalte „in breiter kultureller Perspektive und mit poetischen Obertönen das Drama der menschlichen Existenz“. Am Sonntag wird das Multitalent 80 Jahre alt.

Das Interview führte Simon Michaelis.

Von wegen Nichtfarbe! AUSSTELLUNG Im Frankfurter Museum für Angewandte Kunst stehen die Zeichen derzeit auf Weiß Von Christian Huther FRANKFURT. Gelingt das Trinken aus der Halbtasse oder stört doch die Nase? Eigentlich eine überflüssige Frage. Denn die halbkugelförmige Tasse ist ein ästhetischer Geniestreich von Kasimir Malewitsch. Dieses unsymmetrische Kunstobjekt von 1922 unterwirft die Form der Funktion und spart nebenbei an der teuren Porzellanmasse. Noch komplexer ist Malewitschs rund ein Jahrzehnt später entworfene Teekanne. Der Korpus ist aus einem Zylinder entwickelt, geht in ein Polyeder über und zieht sich bis zur Tülle aus Kugel, Flächen und gebogener Form. Malewitsch, der Hauptvertreter der russischen abstrakten Kunst, übertrug das Prinzip des Konstruktivismus einfach aufs weiße Porzellan, ohne ein Tüpfelchen Farbe auf den Tassen oder der Kanne. Zwei Hingucker unter den rund 160 weißen Exponaten, die jetzt das Frankfurter Museum Angewandte Kunst in seiner zweiten Depotschau aus dem Gesamtbestand von 70000 Objekten versammelt. Die Werke stammen von Europa bis Asien und umspannen einen Zeitraum von 1300 Jahren, vom 7. Jahrhundert nach Christus bis heute.

– oder der Betrachter stärker auf die Form achtet. Doch Kurator Stephan Graf von der Schulenburg gruppiert die Objekte eher spielerisch, mal nach formalen Kriterien wie der Geometrie, mal nach kulinarischen Aspekten wie dem Kaffee- oder Teegenuss, mal auch mit dem Kontrast von Groß und Klein. So steht der schick frisierte Bologneser Hund von 1730-40 des Meißener Porzellanmodelleurs Johann Joachim Kändler gegenüber von winzigen chinesischen

Löwen des 17./18. Jahrhunderts. Während der Hund ein reines Schaustück für den Kaminsims war, dienten die Löwen als Briefbeschwerer und Wasserbefeuchter. Dagegen muss sich die Krankenpflegerin mit Rot-Kreuz-Binde, 1910 als Keramikfigur in Kopenhagen zur Welt gekommen, doch etwas fremd vorkommen inmitten von klobigen BraunProdukten der 60er-Jahre, vom Handmixer über Bügeleisen und Rasierer bis zum Feuerzeug. Der mittlerweile betagte Designer

Eine kleine Kulturgeschichte Dank solcher Querverweise zwischen den Objekten schreibt die Schau eine kleine Kulturund Kunstgeschichte der Farbe Weiß. Zumindest in unseren Breitengraden passt Weiß gut zur nüchternen Moderne, von der legendären Bauhaus-Architektur bis zum US-Amerikaner Richard Meier, der vor rund 30 Jahren das Museum für Angewandte Kunst baute. Dabei dockte er an eine klassizistische Villa drei Kuben an – in reinstem Blütenweiß. Wie groß das Spektrum dieser so genannten Nichtfarbe ist, fällt bei den Porzellanen auf. So verströmen die asiatischen Objekte einen weichen und schimmernden Glanz, mit leichten Grünoder Braun-Tönungen – sie scheinen zu atmen. Dagegen wirkt das Weiß der europäischen Porzellane fast ein wenig kalt.

Von Büchern bis Porzellan Alle Sammlungsbereiche vom Buch bis zum Design sind vertreten, aber naturgemäß mit Akzent auf dem Porzellan, das gern auch als weißes Gold bezeichnet wird. Allerdings besagt eine eiserne Regel, dass eine Reduzierung der Farbe automatisch eine Akzentuierung der Form nach sich zieht

Dieter Rams hat das Weiß zum Markenzeichen von Braun gemacht – und die Firma Apple hat dies kopiert, ebenso die schnörkellose und rein funktionale Gestaltung der Bedienelemente. „Weniger, aber besser“ lautet Rams’ Devise, in Anlehnung an Mies van der Rohes „Weniger ist mehr“. Auch die 1958 gegründete Düsseldorfer ZERO-Gruppe suchte nach einem neuem Anfang und fand ihn in der abstrakten, vom gleißendem Licht erfüllten Kunst. Etwas davon hallt noch in Günther Ueckers Prägedruck von 1973 nach, untermalt mit religiösen und mystischen Texten.

Dieser Fischotter von Max Esser stammt aus dem Jahr 1980 – in Frankfurt steht er neben alten asiatischenVasen und 60er-Jahre-Mixern. Foto:Museum

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Bis 31. August; Di.-So. 10-18, Mi. 10-20 Uhr.

Wole Soyinka

Foto: dpa

KURZ NOTIERT Kein Denkmal zur Einheit in Leipzig LEIPZIG (dpa). In Leipzig wird es in naher Zukunft kein Freiheits- und Einheitsdenkmal geben. Der Wettbewerb soll beendet werden. Die Fraktionen von SPD, CDU und Grünen hätten sich auf einen entsprechenden gemeinsamen Antrag im Stadtrat verständigt, sagte der Fraktionsgeschäftsführer der Grünen, Ingo Sasama, am Freitag. Zuvor hatte die „Leipziger Volkszeitung“ darüber berichtet. Das Denkmal sollte ursprünglich diesen Herbst zum 25. Jahrestag des Mauerfalls fertig sein.

Bollywood-Star 102-jährig gestorben NEU DELHI (dpa). Zohra Sehgal, die „große alte Dame des indischen Kinos“, ist tot. Sie starb am Donnerstag im Alter von 102 Jahren in einem Krankenhaus in Neu Delhi. „Sie erfreute unzählige Bollywood- und Hollywood-Kinogänger mit ihrer unvergesslichen Schauspielkunst und ungebrochenen Energie“, erklärte Indiens Präsident Pranab Mukherjee. Am Freitag ist Sehgal in Neu Delhi eingeäschert worden. Mehr als sieben Jahrzehnte stand sie erst als Tänzerin und später als Schauspielerin auf Bühnen und vor Kameras, bis ins sehr hohe Alter.

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WIRTSCHAFT BÖRSENTENDENZ

Behauptet Der deutsche Aktienmarkt hat sich am Freitag kaum von den deutlichen Verlusten in dieser Woche erholt. Der Dax endete mit einem Plus von 0,07 Prozent bei 9666 Punkten. Auf Wochensicht kam es jedoch zu einem Verlust von 3,42 Prozent. Die Turbulenzen um Espírito Santo hätten die bereits in Vergessenheit geratene europäische Schuldenkrise wieder in das Gedächtnis der Anleger gerufen, sagte Andreas Paciorek von CMC Markets. Mit Blick auf einzelne Unternehmen spielte die Musik vor allem im MDax. Die Titel von Rheinmetall zogen um gut zwei Prozent an. Der Rüstungskonzern will einem Pressebericht zufolge den geplanten Zusammenschluss der Konkurrenten Nexter und Krauss-Maffei Wegmann (KMW) torpedieren. MTU-Aktien rückten dank eines Auftrags um knapp zwei Prozent vor. Südzucker-Aktien rutschten am MDax-Ende um fünf Prozent ab Am Rentenmarkt stieg die Umlaufrendite börsennotierter Bundeswertpapiere von 0,99 Prozent am Vortag auf 1,00 Prozent.

Operation Gold läuft nach Plan

BÖRSENTICKER . Volkswagen Mit einem soliden Verkaufsplus im Rücken nimmt Europas größter Autobauer Volkswagen die zweite Jahreshälfte in Angriff. Von Anfang Januar bis Ende Juni lieferten die Wolfsburger weltweit 4,97 Millionen Pkw und leichte Nutzfahrzeuge aus, wie VW am Freitag mitteilte – eine Steigerung von 5,9 Prozent im Vergleich zur ersten Jahreshälfte 2013.

BUNDESBANK Hunderte Tonnen des Edelmetalls werden nach Deutschland gebracht / Barren zum Anfassen Von Harald Schmidt und Jörn Bender FRANKFURT. Viele Deutsche sähen den Goldschatz der Bundesbank lieber in der Heimat als in fremden Tresoren. Die Notenbank hat auf die Kritik reagiert und holt schrittweise Tausende Barren aus den USA und Frankreich nach Deutschland. Einen Einblick in ihre Tresore gewährt die Notenbank nicht – aus Sicherheitsgründen. Doch Bundesbank-Präsident Jens Weidmann weiß, wie wichtig das Vertrauen der Bürger ist. Deshalb öffnet die Notenbank heute und morgen erstmals in ihrer Geschichte die Türen für die Bevölkerung.

. Banco Espírito Santo Die Krise um die portugiesische Großbank Banco Espírito Santo (BES) hat sich entspannt. Portugals Regierung und die Zentralbank versicherten am Freitag, die Einlagen bei dem Geldhaus seien sicher. Der am Vortag ausgesetzte Handel mit Aktien der Bank wurde wieder aufgenommen.

400000 Euro in der Hand Dabei gibt es sogar Gold zum Anfassen: In einer Sicherheitsvitrine wird ein 12,5 Kilogramm schwerer Goldbarren liegen. Aktueller Marktwert des Goldstücks, das kleiner als eine Milchtüte ist: etwa 400000 Euro. Das erst kürzlich aus New York gelieferte Edelmetall kann berührt und hochgehoben, aber nicht aus der Vitrine herausgenommen werden. Deutschland besitzt nach der US-Notenbank Fed den zweit-

Einen Barren des deutschen Goldschatzes können Besucher am Wochenende in Frankfurt sehen und anfassen. größten Goldschatz der Welt. Doch als Relikt aus Zeiten des Kalten Krieges lagern fast zwei Drittel des Edelmetalls im Ausland. Noch. Denn spätestens 2020 soll mehr als die Hälfte der zuletzt 3387 Tonnen deutschen Goldes im Gesamtwert von aktuell 102,1 Milliarden Euro in den

DER DEUTSCHE GOLDSCHATZ

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. Die Bundesbank hat mit 3387 Tonnen (Stand Ende 2013) nach der US-Notenbank Fed (8133 Tonnen) den zweitgrößten Goldschatz der Welt. Unter Berücksichtigung der Einwohnerzahlen liegt Deutschland aber mit 41 Kilogramm pro 1000 Einwohner weit hinter der Schweiz (130 kg/1000 Einwohner) und dem Libanon (65)

auf dem dritten Platz – in etwa auf einem Niveau mit den Euro-Partnerländern Italien (40), Frankreich (37), Niederlande (37) und Portugal (36). Die Fed besitzt zwar weit mehr als doppelt so viel Gold wie die Bundesbank – im Pro-Kopf-Vergleich landen die USA aber mit 26 Kilogramm je 1000 Einwohner nur auf Rang neun.

Tresoren der Bundesbank lagern. Ende 2013 war in den Kellern in Frankfurt nicht einmal jeder dritte der Goldbarren gestapelt. Auch wenn die Verlagerung schleppend begann und 2013 nur 37 der insgesamt geplanten 674 Tonnen Gold aus Paris und New York nach Frankfurt überführt wurden – Bundesbank-Vorstand Carl-Ludwig Thiele bleibt optimistisch: „Wir liegen voll im Plan und werden den Zeitplan einhalten können.“ Nach früheren Angaben sollen in diesem Jahr 30 bis 50 Tonnen Gold aus New York und 50 Tonnen aus Paris nach Frankfurt gebracht werden. Weil viele der New Yorker Barren nicht dem heute gültigen Standard entsprechen, lässt die Bundesbank sie umschmelzen. Dabei habe sich gezeigt, dass alle

Unkenrufe der Kritiker unberechtigt waren. „Bei dem bisher nach Deutschland verlagerten Gold war alles so, wie es sein soll“, betont Thiele. Ohnehin haben die Bundesbanker uneingeschränktes Vertrauen in ihre USKollegen: „Wir haben keine Zweifel an der Integrität der Federal Reserve Bank of New York. Unser Gold liegt dort sicher verwahrt.“

Historisch bedingt Dass der Großteil des deutschen Goldes in den Tresoren der Fed, der Banque de France in Paris und der Bank of England in London lagert, hat historische Gründe. Ab Mitte 1951 baute die Bank deutscher Länder als Vorgängerin der Bundesbank erste

Foto: dpa

Goldreserven auf, in den 50er und 60er Jahren wuchs der deutsche Goldschatz rasant: Die Wirtschaftswunderjahre brachten der Bundesrepublik dank des Exports viele Dollar ein, die bei der US-Zentralbank gegen Goldforderungen eingetauscht werden konnten. Während des Kalten Krieges war es durchaus gewollt, deutsches Gold „westlich des Rheins“ und möglichst weit außerhalb der Landesgrenzen aufzubewahren. Der Ost-West-Konflikt ist lange Geschichte. Seit 1999 rechnet Europa zudem in einer gemeinsamen Währung, dem Euro. Seither ist zumindest für den Standort Paris auch das Argument hinfällig, man könne das dort gelagerte Gold im Krisenfall in Devisen umtauschen.

. Wells Fargo Wells Fargo beweist ein weiteres Mal, dass eine Bank auch abseits der Wall Street gigantische Gewinne einfahren kann. Das bei Privatkunden starke Geldhaus aus San Francisco verdiente im zweiten Quartal unterm Strich 5,7 Milliarden Dollar (4,2 Milliarden Euro) und damit vier Prozent mehr als im Vorjahreszeitraum. . Deutsche Telekom Die Deutsche Telekom hat sich einem Pressebericht zufolge im Verkaufspoker um T-Mobile US grundsätzlich mit der japanischen Sprint-Mutter Softbank geeinigt. Die Japaner, denen der US-Mobilfunker Sprint zu vier Fünfteln gehört, bezifferten die Kosten für die Übernahme von mehr als 50 Prozent der von der Telekom gehaltenen Anteile auf mehr als 16 Milliarden US-Dollar, wie die japanische Wirtschaftszeitung „Nikkei“ berichtete.

Samstag, 12. Juli 2014 | Rhein Main Presse

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WIRTSCHAFT Atempause im Alltagsstress

Daimler will Motorräder STUTTGART (dpa). Daimler hat Interesse an einem Einstieg beim italienischen Motorradhersteller MV Agusta. Wie das „Handelsblatt“ schreibt, prüfen die Stuttgarter eine Beteiligung an dem Unternehmen, bei dem ein teilweiser Börsengang bevorstehen könnte. Auch die „Börsenzeitung“ hatte über das Thema berichtet. Den Informationen der Zeitungen zufolge soll Daimlers Tuning-Tochter AMG mit den Italienern eine Allianz schließen. Rivale Audi hat mit Ducati bereits einen anderen großen italienischen Motorradbauer unter seinem Dach. Auch BMW verkauft unter seiner Hausmarke Motorräder.

DEMOGRAFIE Tarifverträge sollen Beschäftigte in persönlichen Krisenzeiten unterstützen und enger an die Firma binden Von Karl Schlieker WIESBADEN/KÖLN. Wenn das Projekt in der Firma auf der Kippe steht und morgens die Babyflasche auf dem Frühstückstisch ausläuft, kann die Doppelbelastung in Dauerfrust umschlagen. Wenn der demente Vater sich die Zahnpasta in die Haare schmiert und der Dienstbeginn unweigerlich naht, ist es Zeit für einen Neustart.

Manchmal wird es eng „In bestimmten Phasen des Erwerbslebens wird es eng“, berichtet der Demografieberater des Arbeitgeberverbands Hessen Chemie, Clemens Volkwein, in Wiesbaden. Wer keine berufliche oder private Unterstützung finde, suche sich früher oder später einen Ausweg. Der Erste wird krank, der Zweite verlässt das Unternehmen

FONDSLÖSUNG . Demografiefonds sind ein betrieblich geschaffener Topf, in dem die vom Arbeitgeber geleisteten Demografiebeiträge für Tarifmitarbeiter gesammelt werden. Damit sollen Instrumente für die Gestaltung des demografischen Wandels finanziert werden.

oder der Dritte seine Familie – je nach Charakter und Möglichkeiten. Die Chemieindustrie versucht mit einer Erweiterung des Demografie-Tarifvertrags den Betroffenen eine Atempause im Alltagsstress zu ermöglichen und den Wiedereinstieg ins Berufsleben zu organisieren. Für sechs Monate kann ein Mitarbeiter seine Arbeitszeit reduzieren und erhält trotzdem volles Gehalt. Finanziert wird das durch einen Demografiefonds, in den die Unternehmen einzahlen. Der Materialtechnologiespezialist Umicore in Hanau will auf diesem Weg schnell und unbürokratisch Mitarbeiter unterstützen, die in besonderen Situationen besonders belastet sind. Damit sollen in Zeiten alternder Belegschaften Fachkräfte enger an das Unternehmen gebunden werden, wie Personalleiter Carsten Neumann im Demografie-Blog der Hessen Chemie zitiert wird.

Kein Einzelfall Das Institut der deutschen Wirtschaft (IW) in Köln zeigt in einer Analyse, dass das kein Einzelfall ist. Demografie-Tarifverträge finden sich demnach in der Metall- und Elektroindustrie ebenso wie in der Eisen- und Stahlbranche oder bei Post und Bahn. Ziel ist es, ältere Mit-

BÖRSENWOCHE Gewinner 11.07.2014 (Veränderung in %)

Kind und Beruf – die Doppelbelastung setzt viele Mütter unter Druck. arbeiter länger an Bord zu halten und flexible Übergänge in den Ruhestand zu organisieren. Über ein Arbeitszeitwertkonto ermöglicht die Deutsche Post beispielsweise Freistellungen zur Verlängerung der Elternzeit, ein Sabbatical oder eine Auszeit zur Pflege von Angehörigen. Mit einer Kombination von Zeitwertkonto und Demografiefonds wird zudem ein fle-

In-App-Käufe im Visier AMAZON US-Regierung verklagt Online-Händler / Kein Schutz für Kinder WASHINGTON (dpa). Die USRegierung hat jetzt auch Amazon mit dem Vorwurf zu lascher Vorkehrungen gegen In-AppKäufe von Kindern ins Visier genommen. Die Handelsbehörde FTC reichte eine Klage gegen den weltgrößten Online-Händler ein. Den Kunden soll der unberechtigt in Rechnung gestellte Millionen-Betrag zurückgezahlt werden, verlangt die Aufsichtsbehörde. Außerdem sollen künftig höhere Hürden für Käufe eingerichtet werden. Das Problem

war zuvor schon bei anderen App-Store-Plattformen aufgetaucht: In vielen kostenlosen Spielen wird Geld für virtuelle Gegenstände verlangt, Kinder greifen zu und schrauben so die Rechnung ihrer Eltern hoch. Apple musste sich wegen eines Zeitfensters von einer Viertelstunde rechtfertigen, in dem man nach Eingabe eines Passworts alles kaufen konnte, ohne erneut das Kennwort eingeben zu müssen. Der iPhone-Konzern gab dem Druck der Behörden

nach und stimmte einem über 30 Millionen Dollar schweren Vergleich zu. Amazon lehnte diesen Weg ab . Die FTC kritisiert, dass Amazon beim Start seines App Stores gar kein Passwort bei In-AppKäufen abgefragt habe. Auch als das geändert wurde, sei es zunächst nur um Käufe im Wert von über 20 Dollar gegangen. Bei der Ausweitung des Passwortschutzes auf kleinere Beträge 2013 sei dies nicht gleichzeitig für alle Apps passiert.

Inflation steigt leicht

xibler Übergang in die Rente erleichtert. Generell enthalten die Demografie-Tarifverträge laut IW Regelungen zur Arbeitszeit, Übergang in den Ruhestand und lebenslange Qualifizierung. Auch der Gesundheitsschutz beziehungsweise die altersgerechte Arbeitsgestaltung spielen eine Rolle. Vorreiter der Entwicklung war die Chemieindustrie, die bereits

Archivfoto: dpa

im Jahr 2008 den Tarifvertrag „Lebensarbeitszeit und Demografie“ mit der Gewerkschaft BAVC abgeschlossen hat. Um das Management für das Problem zu sensibilisieren, sollte zunächst jedes Unternehmen die Altersstruktur der Belegschaft in der Zukunft einschätzen. Der neu eingerichtete Demografiefonds soll Arbeitszeitkorridore bei demografiebedingten Eng-

1,5 Prozent mehr zahlen. Sie machen etwa ein Fünftel der Konsumausgaben der Privathaushalte aus. Teurer wurden zu Beginn der Sommerreisezeit auch Pauschalreisen (plus 2,6 Prozent). Für den Friseurbesuch mussten die Verbraucher ebenfalls tiefer in die Tasche greifen. Insgesamt erhöhten sich die Dienstleistungspreise den Angaben zufolge mit 1,6 Prozent überdurchschnittlich.

Während die Mieten weiter steigen, müssen die Deutschen an der Supermarktkasse nicht tiefer in die Tasche greifen. Foto: dpa

Sprit und Heizöl wurden binnen Jahresfrist billiger, allerdings schwächte sich der Preisrückgang erneut ab. Insgesamt sanken die Energiepreise um 0,3 Prozent. Der in den vergangenen Monaten teilweise sehr starke Preisauftrieb bei Nahrungsmitteln wurde gestoppt: Im Juni kostete Nahrung genauso viel wie vor einem Jahr. Ohne Nahrungsmittel und Energie wäre die Teuerungsrate im Juni mit 1,4 Prozent deutlich höher ausgefallen, erklärten die Statistiker. Besonders Obstsorten der neuen Saison wie Pfirsiche oder Kirschen wurden billiger. Nach Einschätzung von Experten dürften die Preise für die wichtigsten Getreidesorten in den nächsten ein bis zwei Jahren weltweit weiter sinken. Nach Rekordernten 2013 hatten die Preise – vor einiger Zeit noch hoch wie nie – schon deutlich nachgegeben. Fleisch, Milchprodukte und Fisch dagegen werden teurer. Das geht aus einem Bericht mit AgrarTrends hervor, den die Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD) und die UN-Organisation für Ernährung und Landwirtschaft (FAO) in Rom veröffentlichten.

pässen und lebensphasenorientiere Arbeitszeitmodelle finanzieren. Eine allgemeine Bilanz, wie die Angebote angenommen werden, lässt sich laut Volkwein nicht ziehen. Aus seinen Erfahrungen aus der Demografieberatung weiß er aber, dass die Frage alternder Belegschaften die Betriebe zunehmend beschäftigt. „Das bleibt für die Tarifpolitik eine Dauerbaustelle.“

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PREISE Teure Pauschalreisen und höhere Mieten / Entlastung bei Nahrungsmitteln WIESBADEN (dpa). Die Inflation in Deutschland bleibt trotz höherer Preise für Pauschalreisen und steigender Nettokaltmieten niedrig. Die jährliche Teuerungsrate stieg im Juni nur leicht auf 1,0 Prozent nach 0,9 Prozent im Mai, wie das Statistische Bundesamt mitteilte. Die Behörde bestätigte damit erste Schätzungen. Gegenüber dem Vorjahresmonat mussten die Verbraucher nach Angaben der Statistiker für Nettokaltmieten

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Samstag, 12. Juli 2014 | Rhein Main Presse

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WIRTSCHAFT Gebühren sollen sinken BONN (dpa). Die Bundesnetzagentur will die Gebühren erneut senken, die die Telekom von ihren Wettbewerbern für die Durchleitung von Gesprächen verlangen darf. Dazu hat die Agentur einen ersten Vorschlag für Entgelte für Festnetz-Zusammenschaltungen veröffentlicht. Die aktuelle Netzmodernisierung der Telekom sei darin berücksichtigt, teilte die Agentur mit. Die Telekom wertet die „massive Absenkung“ um rund 20 Prozent als ein „schlechtes Signal für weitere Investitionen in moderne Breitbandnetze“. Nach Vorgaben aus Europa sollen die zu erhebenden Gebühren alle zwei Jahre aktualisiert werden, erklärte eine Sprecherin der Bundesnetzagentur. Vor zwei Jahren wurde bereits eine Absenkung um rund 20 Prozent festgesetzt. Dabei sollten sowohl sinkende Kosten für die Durchleitung als auch zusätzliche Aufwendungen für den Aufbau moderner Netze berücksichtigt worden sein.

Apple-Uhr vor Weihnachten CUPERTINO (dpa). Apples Computeruhr wird voraussichtlich später auf den Markt kommen als bisher vermutet. Das berichtet das Portal Apple Insider am Freitag und beruft sich dabei auf den gewöhnlich gut informierten Analysten MingChi Kuo vom US-Marktforschungsunternehmen KGI. Der bisher anvisierte Start der Massenproduktion der ersten Apple-Uhr werde um zwei Monate nach hinten verschoben. Statt im September beginne die Produktion erst im November. Damit könnte der Verkauf erst unmittelbar zum Weihnachtsgeschäft starten. Als Grund für die Verzögerung werden Probleme sowohl bei der Hard- als auch bei der Software benannt. Apple hat sich bislang nicht zu Plänen einer Smartwatch geäußert.

KURZ NOTIERT Die EU-Kommission will das Fütterungsverbot von Tiermehl an Schweine und Geflügel aufheben. Wissenschaftliche Analysen würden nahelegen, dass das Risiko zur Übertragung von BSE („Rinderwahnsinn“) sehr gering sei, heißt es in einem internen Papier der EU-Kommission, das dem Informationsdienst dpa Insight EU vorliegt. Das Verbot solle unter bestimmten Bedingungen „Schritt für Schritt“ aufgeboben werden. Der im Umbau steckende Smartphone-Pionier Blackberry gibt eine weitere deutsche Tochter auf. Der Münchner Spielespezialist Scoreloop werde zum 1. Dezember seine Dienste einstellen, erklärte eine BlackberrySprecherin. Sie ließ offen, wie viele Mitarbeiter betroffen sind. Die Commerzbank hat personelle Konsequenzen aus Geschäften mit sanktionierten Staaten gezogen. Das seit der Finanzkrise teilverstaatlichte Institut habe sich bereits vor einiger Zeit von Mitarbeitern in Hamburg getrennt, die Geschäfte von Kunden in Ländern wie Iran und Sudan verschleiert haben sollen, berichtete die „Frankfurter Allgemeine Zeitung“ unter Berufung auf „Kenner der Verhältnisse“.

. WIRTSCHAFTS-REDAKTION Sekretariat: Telefon: 0611/355-5337 Fax: 0611/355-3377 E-Mail: [email protected] Redaktion: Oliver Bär (olb) Ralf Heidenreich (hei) Karl Schlieker (kas) Christiane Stein (cris) Stefanie Widmann (wid)

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KOMMENTAR

Stefanie Widmann zu Karstadt

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[email protected]

Noch Hoffnung?

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Einst als Retter gefeiert, scheint Nicolas Berggruen derzeit an seinem Abgang zu arbeiten.

Foto: dpa

Was treibt Berggruen?

KARSTADT Investor steht vor Scherbenhaufen / Spekulationen um Verkauf schießen ins Kraut Von Uta Knapp und Eruch Reimann ESSEN. Karstadt zwischen Hoffen und Bangen: Vier Jahre nach seinem Einstieg bei der Essener Warenhauskette steht der einst als Retter gefeierte Investor Nicolas Berggruen vor einem Scherbenhaufen. Der plötzliche Abgang der erst vor knapp fünf Monaten angetretenen Karstadt-Chefin Eva-Lotta Sjöstedt hat offensichtlich gemacht, wie prekär die Lage des Traditionsuntenehmens nach wie vor ist. Die 17 000 Mitarbeiter bangen um ihre Zukunft. Während das Unternehmen auf alle Anfragen mit beharrlichem Schweigen reagiert, machen Spekulationen die Runde. Laut einem Bericht der „Bild“Zeitung vom Freitag soll Karstadt-Eigentümer Berggruen bereits über einen Verkauf an die österreichische Investorengruppe Signa verhandeln. Die SignaGruppe des Tiroler Unternehmers René Benko soll früheren Medienberichten zufolge eine

Option haben, die Mehrheit an den 83 regulären Karstadt-Warenhäusern zum symbolischen Preis von einem Euro zu übernehmen.

Schnelle Sanierung? Doch Fachleute wie der Handelsexperte Thomas Roeb sind skeptisch: „Die Übernahme von Karstadt macht für Benko nur dann Sinn, wenn er daran glaubt, dass Karstadt sich sehr schnell grundlegend sanieren lässt, wofür aber im Moment wenig spricht“, sagt er. Fest steht: Die Sanierungsbemühungen der vergangenen

Jahre sind zum großen Teil verpufft. „Die Häuser, die wir saniert haben, funktionieren nicht besser als die Häuser, die wir nicht saniert haben“, gestand Berggruen selbst schon vor einigen Monaten. Doch stand nach Einschätzung vieler Branchenkenner ohnehin nicht annähernd genug Geld für eine erfolgreiche Neuausrichtung zur Verfügung. Der Handelsexperte Gerrit Heinemann von der Hochschule Niederrhein schätzt, dass in den 83 Warenhäusern des Konzerns inzwischen ein Investitionsstau von mindestens 1,5 Milliarden Euro entstanden ist.

DEUTSCHE WARENHAUS AG . Eine Fusion von Kaufhof und Karstadt zu einer Deutschen Warenhaus AG galt noch vor einigen Jahren unter vielen Handelsexperten als naheliegende Antwort auf die Probleme der Vertriebsschiene, der Konkurrenten wie H&M und Zara, aber auch

der boomende Online-Handel zu schaffen machen. . Doch der Kaufhof-Mutterkonzern Metro steht nicht als Retter für den kriselnden Rivalen bereit. „Karstadt ist für uns kein Thema“, betonte Metro-Chef Olaf Koch.

„Berggruen hätte wahrscheinlich sein gesamtes Vermögen investieren müssen, um Karstadt fit zu machen für das Internetzeitalter. Was er im Übrigen ja immer noch tun könnte nach Vorbild der US-Warenhauskonzerne, wenn er es wirklich ernst meinen würde“, meint er. Schließlich gehe es darum, in den Geschäften ein überzeugendes Einkaufserlebnis zu bieten und gleichzeitig mit zukunftsfähigen Systemen stationären Handel und Online-Geschäft wirkungsvoll zu verknüpfen.

Konzept kann funktionieren Dass Warenhäuser auch heute noch in Deutschland erfolgreich agieren können, wenn genug investiert wird und das Management stimmt, zeigt der Rivale Kaufhof. Während Karstadt rote Zahlen schreibt, gelingt es der Metro-Tochter, sich erfolgreich auf dem hartumkämpften Markt zu behaupten. Umso schwerer wiegt der überraschende Abgang an der Karstadt-Spitze.

Vom Rhein nach Rio

ibt es noch Hoffnung für Karstadt? Experten sehen mittlerweile kaum noch Chancen für eine erfolgreiche Sanierung des einstigen Platzhirsches. Die müsste schnell und sehr konsequent geschehen – das heißt mit einem immensen finanziellen Aufwand. Aber wer soll, wer will geschätzte 1,45 Milliarden Euro in die Hand nehmen? Offenbar zu spät hat Berggruen das tatsächliche Ausmaß des Problems erkannt und die Konsequenz gezogen, einfach gar nichts statt seines gesamten Vermögens zu investieren. Die Hoffnung auf ihn zerstob ebenso wie zuletzt die auf Eva-Lotta Sjöstedt, wenn auch auf ganz verschiedene Art. Die seitdem täglich neuen Spekulationen und Gerüchte über mögliche Übernahmen auf der einen Seite und das eisige Schweigen auf der anderen sind für die rund 17000 Mitarbeiter eine Katastrophe, ein Zustand, der an den Nerven zerrt. Die immer wieder gehandelte Alternative eines Zusammenschlusses von Karstadt und Kaufhof scheint unrealistisch. Metro-Chef Olaf Koch hat längst abgewunken: „Kaufhof hat eine super Perspektive, Karstadt ist für uns überhaupt kein Thema.“ Prinzipiell sehen Branchenkenner auf dem deutschen Markt durchaus Platz für zwei Kaufhausketten; und wie man erfolgreich mit der Zeit geht, beweist der Kaufhof anschaulich. Findet sich also vielleicht doch noch jemand, der die Karstadt-Karre aus dem Dreck zieht. Die Hoffnung stirbt bekanntlich zuletzt.

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GRAFIK DES TAGES TEILZEITSTELLEN IN DEUTSCHLAND Teilzeitbeschäftigte Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer in Millionen 1992

TRECHTINGSHAUSEN. Es begann mit einem Missgeschick: Winfried Baaser, damals Schiedsrichter in der höchsten FußballAmateurliga, stellte bei einem Spiel in einer fremden Stadt fest, dass er Pfeife, Rote und Gelbe Karte, Notizblock – schlicht alles vergessen hatte. Das war peinlich. „Wieder zu Hause habe ich mir ein Etui besorgt, in dem ich

MENSCHEN DER WIRTSCHAFT von da an immer alles griffbereit dabei hatte“, erzählt der 71-Jährige. Der gelernte Sanitär- und Heizungsfachmann, damals Geschäftsführer eines Sanitär- und Heizungsgroßhandels, perfektionierte sein Mäppchen – etwa mit leuchtenden abgerundeten Kunststoff- statt der üblichen Pappkarten, mit einer selbst entwickelten Wählmarke und mit Spielnotizkarten, investierte 2500 D-Mark und brachte es auf den Markt. „Vorgestellt in der DFB-Schiedsrichter-Zeitung, verkaufte ich innerhalb von einem Jahr 30000 Etuis à 30 DMark“, sagt Baaser. Das Folgegeschäft mit weiteren Artikeln blühte. „Wir haben Tag und Nacht

gepackt, irgendwann ging es so nicht mehr weiter.“ Am 15. Februar 1975 wurde die Firma auf den Namen seiner Frau gegründet, Ende des Jahres gab er seinen Job auf, um sich ihr ganz zu widmen. „Es gab keine gescheite Schiedsrichterkleidung – die erste Hose habe ich selbst schwarz gefärbt“, erinnert er sich. Schwarze Trikots fanden bald reißenden Absatz, und als Baaser 1978 in Zürich der Fifa seine ersten leuchtenden neon-gelb-roten Linienrichterfahnen vorführte, bestellt diese wenige Tage später 200 Stück. Der Fuß war in der Tür. Seitdem ist er bei jeder Weltund Europameisterschaft mit seinen Produkten dabei – von der Pfeife über die Massagebank bis hin zum Tor –, und die Ideen für Neuheiten gehen ihm nicht aus. Mit „b+d Allzwecksport“, wurde Baaser nicht nur 2010 Unter-

nehmen des Jahres, er ist auch der größte Schiedsrichterausstatter weltweit. Schließlich hat er diesen Job lange genug gemacht. Nachdem er viele Jahre als Leistungssportler im Ring stand und ein Jahr „schlecht“ selbst Fußball spielte, legte er 1965 eher zufällig die Schiedsrichterprüfung ab. Innerhalb der folgenden 20 Jahre pfiff der Trechtingshäuser 1000 Spiele und war als Linienrichter in der Bundesliga dabei. Beim DFB kennt er sämtliche Leute, ist mit vielen per Du. Baasers Firma mit rund 30 Mitarbeitern – darunter seine Ehefrau, beide Töchter und beide Schwiegersöhne – residiert malerisch unterhalb von Burg Reichenstein am Ortseingang von Trechtingshau-

Männer 2012

9,6

8,8

7,8

7,2

6,0

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0,7

0,4

sen. Viele Jahre hatte Baaser als Schiedsrichterbetreuer eine Dauerkarte beim 1. FC Kaiserslautern, seit zwei Jahren konzentriert er sich aufs Geschäft. Und aufs Internet, ein Hobby, das ihm zusätzliche Einnahmen beschert: „Ausgefallenes, Zweite-Wahl-Artikel und Ladenhüter verkaufe ich über E-Bay – bisher 50000 Artikel.“ Im großen Stil stattet er Profis aus. „In Brasilien haben wir uns aus logistischen und Sicherheitsgründen ziemlich zurückgehalten“, sagt Baaser. Aber die Gelbe Karte und die Funkfahne kommen allemal auch beim Finale in Rio de Janeiro vom Mittelrhein.

2002

5,7

4,8 Mio.

Frauen

2007

7,0

6495 in Prozent aller Arbeitnehmer

in Prozent aller Arbeitnehmerinnen

WINFRIED BAASER Weltgrößter Schiedsrichterausstatter kommt aus Trechtingshausen Von Stefanie Widmann

1997

Gesamt

1992

%

2

%

5

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Quelle: Statistisches Bundesamt

rundungsbedingte Differenz

31

%

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%

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2002

2012

Bearbeitung: VRM/mz

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598,00

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Genius BasisRente

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0721/3535533

top3 (BHR)

585,00

06172/125-222

BWR

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0231/54330

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Winfried Baaser mit Eckfahne und gelber Karte. Foto: Thomas Schmidt

Stand: 08.07.2014 Mehr dazu finden Sie unter „Geld und Recht“ im Ratgeberbereich des Onlinedienstes Ihrer Tageszeitung oder unter www.rhein-main-presse.de/altersvorsorge Quelle: biallo.de/ Datenbasis MORGEN & MORGEN

Angaben ohne Gewähr.

Samstag, 12. Juli 2014 | Rhein Main Presse

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WIESBADEN

Der Kinderspielplatz am beliebten Ausflugsziel „Hockenberger Mühle“ ist teils zur Unterwasserwelt geworden. Foto: Walled Muassi

Rambach ist mit am schlimmsten betroffen. Der ganze Ort ist auf den Beinen, um gegen die Wassermassen zu helfen. Foto: wita/Uwe Stotz

Im alten Ortskern in Sonnenberg wird der Rambach zum reißenden Fluss. Der Hochwasserschutz, in den bereits viel Geld investiert wurde, hat nicht ausgereicht. Foto: wita/Uwe Stotz

Wassermassen suchen Stadt heim UNWETTER Überschwemmungen im Osten / Feuerwehr mit 500 Leuten im Einsatz / Kurhaus evakuiert

Die Wiesbadener Innenstadt hat das Unwetter auch getroffen. Der Dürer-Platz steht unter Wasser. Foto: wita/Uwe Stotz

WIESBADEN (kr/be/hz/pak/ sia). Große Teile Wiesbadens sind am Freitagnachmittag und frühen Abend nach starken Regenfällen überschwemmt worden: Besonders betroffen waren Rambach, Sonnenberg, Auringen und Naurod, aber auch Teile der Innenstadt standen unter Wasser, Straßen waren nicht befahrbar, Keller mussten ausgepumpt werden, der Busverkehr war teilweise eingestellt. Das präsentiert von

Die Wassermassen fluten die Tiefgarage unter dem Bowling Green. Die Leute kommen nicht an ihre Autos. Foto: Wiesbaden112.de

Kurhaus musste evakuiert werden, weil Wasser im Keller stand. In die Tiefgarage am Bowling Green ergoss sich das Wasser sturmflutartig. 500 Feuerwehrleute waren bis weit in die Nacht im Einsatz, um Keller auszupumpen. Neben der Berufsfeuerwehr und den freiwilligen Wehren waren auch das Technische Hilfswerk und Feuerwehren aus dem

Rheingau-Taunus-Kreis, dem Main-Taunus-Kreis und aus Frankfurt im Einsatz. Verletzte gab es nach jetzigem Stand der Dinge nicht, zum ganzen Ausmaß der Schäden konnte die Feuerwehr am Freitagabend noch nichts sagen. In Rambach standen innerhalb kürzester Zeit 70 Keller unter Wasser, der Rambach quoll mit Kraft über die Ufer. Die Eröffnung der 750-Jahr-Feier fiel ins Wasser. Statt Bieranstich war zunächst gemeinsames Aufräumen angesagt. In Naurod standen in kürzester Zeit mehrere Keller unter Wasser, zudem setzte Hagel den Naurodern zu. Vor allem auf der Kreuzung Fondetter Straße/Auringer Straße hat das Wasser gestanden. Der Tegut-Markt in der Fondetter Straße musste am Freitagabend schließen, weil das Wasser bis zu 15 Zentimeter hoch im Markt stand. Am Samstag soll wieder geöffnet werden. Auch Teile von Auringen waren

RAMBACHER WOLLEN TROTZDEM FEIERN

Der Park im Nerotal ist ein einziger See. Das Wasser kann nicht weiter abfließen. Foto: Frank Böhme

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. „Die Flutwelle hat alles weggespült, die ganze Ortsmitte.“ Gert Neitmann vom Lenkungsausschuss der 750-Jahr-Feier in Rambach war entsetzt. Gerade hatte man die historische Ausstellung eröffnet, da kam das Wasser angeschossen. Die Exponate wurden erst mal auf die Bänke gestellt, Wasser lief ins Zelt, „wir haben die alten Leute weggebracht“. Das Wasser sei dann ständig gestiegen, Bänke seien regelrecht angeschossen gekommen. Die Rambacher hätten dann aber

stundenlang das Wasser mit Besen weggefegt, mittendrin Bürgermeister Arno Goßmann, der Schirmherr. Auch OB Sven Gerich sei irgendwann als Feuerwehrdezernent dazugestoßen. Am Abend konnten die Rambacher die Besen zur Seite legen und doch noch ihre Stände aufmachen. Programmpunkte, die am Freitag ausfielen, würden auf den Samstag geschoben, auch die historische Ausstellung werde nach den Aufräumarbeiten wieder eröffnet.

von starken Regenfällen betroffen. Die Straße zwischen Kloppenheim und Auringen musste gesperrt werden. Die Feuerwehr musste auf Höhe der Auringer Mühle eine Person aus dem Auto befreien, die im hohen Wasser festsaß. Der Wickerbach ist auf die dreifache Größe angeschwollen. Das Tal an der Hockenberger Mühle ist überflutet. Auf einigen Straßen habe das Wasser bis zu einem Meter hochgestanden. Das Auringer Pumpwerk ist durch die Wassermassen zusammengebrochen, die Elektrik wurde zerstört. Dadurch sind ungeklärte Abwässer in den Wickerbach geflossen. 15 Mitarbeiter der Entsorgungsbetriebe haben dafür gesorgt, dass das Pumpwerk am Abend zumindest manuell wieder in Betrieb genommen werden konnte. Der Sonnenberger Hofgartenplatz war ebenfalls überflutet. Von Sonnenberg aus bahnte sich das Wasser dann seinen Weg in Richtung Innenstadt. Und auch vom Neroberg aus ergoss es sich in Richtung Stadtmitte. Schon am Nachmittag stand der Dürerplatz unter Wasser, die Taunusstraße und der Kranzplatz waren überschwemmt. Busse konnten weder Richtung Nerotal noch Richtung Sonnenberg fahren. Weil die Keller vollgelaufen waren, hat Kurhaus-Geschäftsführer Markus Ebel-Waldmann das gesamte Kurhaus samt ThierschSaal, Käfers und Spielkasino evakuieren lassen. Das Konzert von Bobby McFerrin im Rahmen des Rheingau-Musik-Festivals musste ausfallen. „Im Keller ist die ge-

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samte Haustechnik, alle Aggregate sind dort untergebracht.“ Vom Kurpark her strömte das Wasser auch in die Tiefgarage unter dem Bowling Green. Die Besucher des Kurhauses wurden zum Evakuierungssammelpunkt an den Kolonnaden gebracht. Der Rasen vor dem Kurhaus, wo am Sonntag das Public Viewing stattfinden soll, sei in gutem Zustand. Zuletzt im Jahr 1999 hatte das Tief „Frauke“ für einen reißenden Rambach gesorgt. Auch damals wurde das Kurhaus geflutet. Das Kurhaus war über mehrere Wochen geschlossen, der Schaden damals: zwei Millionen

Mark. Auch im Studio des Staatstheaters steht derzeit das Wasser. Das kleine Haus ist nicht betroffen. Erst am Donnerstagabend war die Wiesbadener Feuerwehr erneut mehr als 150 Mal im Einsatz: Durch den Starkregen waren 31 Keller vollgelaufen und mussten ausgepumpt werden. 13 Bäume sind umgefallen.

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Ein Video und weitere Unwetterbilder von Lesern finden Sie in der Fotostrecke auf unserer Internetseite. Dort halten wir Sie auch am Wochenende auf dem Laufenden.

Samstag, 12. Juli 2014 | Rhein Main Presse

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WIESBADEN

Eine Stadt kämpft gegen die Fluten UNWETTER Rambach, Sonnenberg, Naurod und die Innenstadt sind am stärksten betroffen

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Unter Wasser: die Frankfurter Straße/Ecke Wilhelmstraße. Im Hintergrund sieht man das Erbprinzenpalais der IHK. Foto: Olaf Streubig

Nasse Wände? Feuchte Keller? Das gute Gefühl, in den besten Händen zu sein.

Ein Wasserfall: die Treppe am Kranzplatz. Foto: Jürgen Zobus

Die Taunusstraße in der Innenstadt wurde durch die Wassermassen selbst zum Fluss. Foto: Olaf Streubig

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Der Ortseingang von Auringen, aus Richtung Kloppenheim kommend, ist am Freitag komplett überschwemmt. Foto: Jürgen Dinges In der Ortsmitte von Rambach sind die Stände zu den 750-Jahr-Feierlichkeiten beschädigt worden. Die Helfer haben es aber geschafft, dass am Samstag wieder gefeiert werden kann. Foto: Gert Neitmann

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Erbsengroße Hagelkörner gingen in Naurod nieder.Foto: Kerstin Cremer

Land unter auch in der Auringer Straße in Naurod. Kniehoch stand das Wasser. Der Busverkehr kam teils zum Erliegen. Foto: Jürgen Dinges

Das Wasser hat sich im alten Ortskern von Sonnenberg seinen Weg gesucht. Foto: Tobias Schmitt

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Tel. 0611-360 220 Regelmäßige Info-Abende: www.lasik-wiesbaden.de Bürgermeister Arno Goßmann (2.v.l.) wollte die 750-Jahr-Feier in Rambach eröffnen, am Ende fegte er das Wasser weg. Foto: Gert Neitmann Volkshochschule Wiesbaden e.V.

Das Wasser fließt in Rambach durch alle Gassen. Foto: Uwe Stotz

Der Park im Nerotal ist vom Wasser ruiniert. An der Ecke zur FranzAbt-Straße ist ein Flusslauf entstanden. Foto: Frank Böhme

Fluch und Segen, Wind und Sturm

FACEBOOK Der Oberbürgermeister fühlt sich an bellende Hunde erinnert und justiert bei seinen Freunden nach WIESBADEN. Sven Gerich hat 4960 Facebook-Freunde. Nicht wenige sagen, ohne seine Internetpräsenz hätte er die Oberbürgermeisterwahl nicht gewonnen. Mittlerweile aber lernt der OB nach dem Segen auch den Fluch sozialer Netzwerke kennen. Da hat man ruckzuck Freunde am Hals, die man selbst seinen Feinden nicht wünscht. Und dann stellt sich die Frage, wie lange ein Amts- und Würdenträger würdevoll die Finger stillhalten und gute Miene zum bösen Spiel machen muss. Einer Kostheimer Ortsbeirätin hat Gerich inzwischen die Freundschaft

aufgekündigt, weil die ihn im Zusammenhang mit der Diskussion um die Kastanien in der Lesselallee angegriffen hatte. In dieser Woche philosophierte der Oberbürgermeister via Facebook: „Es ist entscheidend, dass man erkennt, wer Freund und wer Feind ist. Manchmal muss man im Laufe seines Lebens nachjustieren.“ Als Gerich sich dann auch noch auf seiner Seite an zwei Sprichwörter erinnerte („Wer Wind sät, wird Sturm ernten“ und „Getroffene Hunde bellen“), fischten seine „Freunde“ in 63 Kommentaren mehr oder

minder ahnungslos im Trüben. Einer fragte nach, wer denn da sät, worauf ein anderer antwortete: „Die Presse.“ Eine Freun-

MEINE WOCHENSCHAU

von Heinz-Jürgen Hauzel

din verlinkt den Artikel dieser Zeitung über Sturmschäden in der Stadt. Ein Facebook-Anhänger mutmaßt, es gehe um die gefloppte Public-ViewingVerlegung am Dienstag auf das Bowling Green, die nach einer Äußerung von Stadtrat Gores im Sportausschuss Mehrkosten von 25 000 Euro verursacht. Immerhin kam niemand auf die Idee, sich beim Oberbürgermeister darüber zu beschweren, dass die Einweihungsfeier der Sporthalle auf dem Platz der deutschen Einheit am vergangenen Samstag 80 000 Euro verschlungen hat. 80 000 Euro – darüber müssten sich die

Wiesbadener eigentlich aufregen. Aber wohl nicht die Gerich-Freunde. Dann wird nochmals beim Oberbürgermeister nach dem Grund der geheimnisvollen Andeutung gefragt: „Was ist denn los?“ Worauf der mit einem Smiley abwinkt: „Nichts. Fiel mir nur so ein.“ Der Anstoß für den Einfall wird schließlich in der dicksten Geschichte der Woche vermutet – dem Krach um die TÜV-Plaketten in der Zulassungsstelle, Gerichs Strafanzeige gegen unbekannt und die scharfe Reaktion von Stadtrat Franz. Zumindest war da einer, der gebellt hat.

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WIESBADEN

„Das lokale Handwerk wird ausgegrenzt“

BLAULICHT

STADTMUSEUM Kritik an PPP-Projekt auf Diskussionsveranstaltung im Georg-Buch-Haus / Bürgerinitiative moniert hohe Kosten

Von Patrick Körber

Der mutmaßliche Täter, aufgenommen von der Überwachungskamera. Foto: Polizei

Wer kennt diesen Mann? WIESBADEN (red). Nach dem Überfall auf einen Getränkemarkt in Nordenstadt fahndet die Wiesbadener Kriminalpolizei mit einem Foto nach dem mutmaßlichen Täter. Er hatte bei der Tat am Montagabend mehrere Tausend Euro Bargeld erbeutet (wir berichteten). Bei seiner Flucht wurde er von einer Überwachungsanlage videografiert. Der Mann ist 1,85 bis 1,90 Meter groß, hat schwarze, kurze Haare und braune Augen. Er war komplett schwarz gekleidet, trug eine Brille mit länglichen, schmalen Gläsern sowie einem schwarzen, dicken Rahmen und eine weiße, gestreifte Baseballkappe. Hinweise nimmt das Fachkommissariat unter 0611 / 345 0 oder per E-Mail an [email protected] entgegen.

GLÜCKWUNSCH Hildegard Bilger zum 88. Geburtstag am Samstag, 12. Juli. Einem Teil unserer heutigen Ausgabe liegen Prospekte der Firmen Möbel Segmüller und Rezidor Hotel Wiesbaden bei.

. REDAKTION WIESBADEN Sekretariat: Christine Herber Telefon: 0611/355-5327 Fax: 0611/355-5407 E-Mail: [email protected] Redaktion: Wolfgang Degen (deg) Birgit Emnet (be) Manfred Gerber (mag) Heinz-Jürgen Hauzel (hz) Manfred Knispel (MK) Patrick Körber (pak) Birgitta Lamparth (mel) Michaela Luster (ml) Katja Mathes (kr)

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damit auch Kritik an dem amtierenden SPD-Oberbürgermeister Sven Gerich, der den Verkauf des Grundstücks an die OFB noch als Fraktionsvorsitzender der SPD zusammen mit seinem CDU-Kollegen Bernhard Lorenz mit entschieden hatte.

WIESBADEN. So provokativ der Titel auch war, richtig kontrovers wurde dennoch nicht diskutiert am Donnerstagabend. Unter dem Titel „Falsches Spiel ums Stadtmuseum“ hatte die Bürgerinitiative „Gemeinwohl hat Vorfahrt“ ins Georg-BuchHaus geladen. Das Podium und die Besucher, die sich zu Wort meldeten, waren der Meinung, dass ein Stadtmuseum nicht als PPP-Projekt (Private Public Partnership) realisiert werden darf. Eine Kontroverse war auch daher schwer möglich, weil Kulturdezernentin Rose-Lore Scholz sowie der kommissarische Leiter des Stadtmuseums, Bernd Blisch, aus Termingründen nicht zusagen konnten und die Kulturamtsleiterin Ingrid Roberts kurzfristig abgesagt hatte.

Bürgerbegehren denkbar

Warum nicht altes Gericht? Die Historikerin Brigitte Forßbohm, die Mitglied der Bürgerinitiative und auch der Linken ist, monierte etwa, dass das Alte Gericht in der Moritzstraße mit seinen 116 Räumen und sieben Sitzungssälen nie wirklich als Ort für das Stadtmuseum ins Auge gefasst wurde. Aus dem Publikum heraus erwiderte die ehemalige Fraktionsvorsitzende der Rathaus-SPD, Elke Wansner: „Das Gerichtsgebäude ist nicht

So stellt sich der Architekt Helmut Jahn das neue Stadtmuseum mit Blick in die Wilhelmstraße vor. als Museum gebaut worden.“ Kreishandwerkermeister und Firmeninhaber Siegfried Huhle habe „Bauchschmerzen“ mit dem geplanten Stadtmuseum an der Wilhelmstraße, das von der Projektgesellschaft OFB nach

dem Entwurf des Architekten Helmut Jahn (Messeturm Frankfurt) gebaut werden soll. „PPPProjekte sind immer viel zu teuer“, sagt Huhle. Nachhaltig schadeten solche Projekte der Wirtschaft, „weil das lokale Hand-

Simulation: OFB/Jahn

werk ausgegrenzt wird“. Der engagierte Handwerker forderte: „Die Stadt muss Herrin des Verfahrens bleiben.“ Wiesbadens früherer SPD-Oberbürgermeister Achim Exner stimmte als Gast zu. Für ihn sei es „ein Skandal,

dass die Stadt ein Filetstück verkauft hat“. Es sei auch gar nicht sinnvoll, das Stadtmuseum als PPP-Projekt umzusetzen, denn „es gibt niemanden, der so günstig finanzieren kann wie eine Kommune“. Indirekt übte Exner

Illuminierte Bäume, Führungen und Musik WALDWOCHE Grünflächenamt lädt vom 12. bis 19. Juli zu abwechslungsreichem Programm auf die Wiese am Kellerskopf ein

(red). „Ich WIESBADEN. glaub‘, ich steh‘ im Wald“ heißt das Motto der 1. Wiesbadener Waldwoche, die vom heutigen Samstag, 12. Juli, bis Samstag, 19. Juli, auf der Waldwiese am Kellerskopf über die Bühne gehen soll. Um 16 Uhr beginnt ein Vortrag von Pero Micic zum Thema „Zukunft – raus aus der Kurzfrist-Falle“. Dazu gibt es eine Fotoausstellung „Naurod schaut auf seinen Wald“. Der Sonntag beginnt um 11 Uhr mit einem ökumenischen Gottesdienst mit musikalischer Begleitung des Mandolinenorchesters Naurod. Um 13 Uhr beginnt eine Entdeckungsreise rund um Wald und Kellerskopf mit verschiedenen Stationen. „Riechbar“: Den Wald mit der Nase kennenlernen, Barfußpfad: Die unterschiedlichen Bodendeckungen im Wald tastend entdecken, dazu Interessantes rund um den Luchs. Künstler arbeiten an Holzob-

Der frische Maiwald am Kellerskopf bei Naurod nach einem Regen. jekten und erklären ihre Arbeit. Weitere Mitmachaktionen gibt es bei der Schutzgemeinschaft Deutscher Wald. Das Restau-

rant Kellerskopf sorgt für Essen und Getränke. Schulklassen sind am Montag, 14. Juli, an der Reihe. Am

Archivfoto: wita/Paul Müller

Mittwoch, 16. Juli spielt die Gruppe „Tiger B. Smith“ mit ihrem großen Repertoire. Am Dienstag erklingt klassische

Musik vom Blechbläserensemble der Wiesbadener Musik- und Kunstschule. Am Donnerstag, 17. Juli, steht um 10 Uhr ein Skulpturenpfad mit den Künstlern Vaclav Cimicky, Andreas Koridass und Roland Meyer-Petzold auf dem Programm. Am Freitag, 18. Juli, 16 Uhr, heißt es: „Begegnung im Wald – Politiker sind dabei“. Es gibt eine Zwei-Hütten-Wanderung mit den Nauroder Naturfreunden und um 21 Uhr wird der Wald illuminiert. Die Waldwoche endet am Samstag, 19. Juli, um 17 Uhr, mit einer Führung über den Skulpturenpfad mit Dezernent Oliver Franz. Um 21 Uhr ist erneut eine Illumination angesagt. Die Wiesbadener Waldwoche ist eine Veranstaltung des Amtes für Grünflächen, Landwirtschaft und Forsten.

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www.wiesbaden.de/waldwoche

Da das Museum in 30 Jahren mit Miete, Mietsteigerung, Personal und Betriebskosten weit über 70 Millionen Euro kosten werde, äußerte die frühere Kulturdezernentin Margarete Goldmann (parteilos) ihre Sorge, dass andere Kulturbereiche in der Stadt geschwächt würden, weil nicht mehr genug Geld da sei. Unter den Zuschauern bekannte sich der Kreisvorsitzende der Grünen, Daniel Sidiani, zum Stadtmuseum. Aber der Preis, er sprach von über 100 Millionen Euro, sei nicht verantwortbar, und architektonisch genüge der Entwurf nicht den Anforderungen der Wilhelmstraße. Moderator und Bürgerinitiativengründer Meinhard von Engelberg (früher: Initiator der Bürgerinitiative gegen das Kohlekraftwerk) kritisierte die fehlende Transparenz in den Planungen des Stadtmuseums. Er wies auf die letzte Möglichkeit hin, das PPP-Projekt zu stoppen: mit einem Bürgerbegehren. „Aber ich hoffe, dass die Politik selbst ein Einsehen hat.“

Angriff mit Reizgas WIESBADEN (red). Ein Unbekannter hat Freitagmorgen gegen 10.55 Uhr in einer Arztpraxis „An den Quellen“ Reizstoff versprüht und flüchtete anschließend in unbekannte Richtung. Acht Erwachsene und sechs Kinder mussten von Rettungskräften behandelt werden. Eine Person wurde zur Kontrolle in ein Krankenhaus gebracht. Ersten Erkenntnissen zufolge öffnete eine unbekannte männliche Person die Tür zur Praxis, sprühte einen unbekannten Stoff in den Eingangsbereich und entfernte sich sofort wieder. Der Täter soll mit einem rosafarbenen Oberteil bekleidet gewesen sein und kurze, schwarze Haare haben. Durch den Einsatz mehrerer Rettungsfahrzeuge kam es zu Verkehrsbehinderungen, weil die Burgstraße während des Einsatzes für den Verkehr gesperrt werden musste. Hinweise nimmt das 1. Polizeirevier unter 0611 / 3452140 an.

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Samstag, 12. Juli 2014 | Rhein Main Presse

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WIESBADEN Spendable Lions WIESBADEN (mag). Bei dem im Kulturforum der Wiesbadener Musik- und Kunstschule (WMK) feierlich begangenen Wachwechsel des Lions Clubs Wiesbaden übergab Präsident Dirk Petermeise Spendenschecks im Wert von über 30 000 Euro. Sein Nachfolger Axel Diedenhofen führt Wiesbadens ersten Lions Club nun in sein 60. Jubiläum. Unter dem Motto „we serve“ engagiert sich der Lions Club Wiesbaden im 60. Jahr für wohltätige Zwecke. Über die Grenzen Wiesbadens hinaus sorgen seine Aktivitäten, wie die „Auktion für Gutes“, jeweils im November, und das Engagement beim Wilhelmstraßenfest mit einem Sekt- und Weinstand für gute Resonanz.

Ältere wie Models inszeniert PERSÖNLICH Die Fotografin Isabella Wirth lässt Frauen wie Profis aussehen / Oberst Carstens auf Riesenschaukel

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Die Fotografin Isabella Wirth ist zu ihren Wurzeln zurückgekehrt und fotografiert – nach einer Männerphase – jetzt wieder Frauen. Teils in ihrer „Kreativitätshöhle“ über der „Reizbar“ in der Goebenstraße, teils irgendwo, wie zuletzt in der Saalgasse, wo sie ihre Kundin Lucia Nerger (65) in verschiedenen Posen, zum Teil auch nackt, porträtiert hat. „Eine verrückte Nudel“, sagt Isabella über Lucia, eine Arztgattin aus Seeheim-Jugenheim, und schwärmt von deren Körper und Talent, sich zu präsentieren. Isabella Wirths gegenwärtige Leidenschaft ist, ganz normale und nicht mehr ganz junge Menschen sich wie

durch und engagiert sich bei der Theatergruppe Lohengrin.

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Dirk Petermeise (links) übergibt die Amtskette an Axel Diedenhofen. Foto: privat

Glocken für das Endspiel WIESBADEN (mag). Der Anpfiff des Endspiels DeutschlandArgentinien in Rio de Janeiro wird mit einem Glockenspiel vom Turm der Marktkirche begleitet. „Macht hoch die Tür, die Tor macht weit“, erschallt dann in einem ganz neuen Sinn, wie Stadtkirchenpfarrer Jeffrey Myers fröhlich verkündet. Schon um 12 Uhr spielt Marktkirchenorganist Thomas J. Frank (Foto) augenzwinkernd das Kirchenlied „Nun lasst uns gehn und treten“. Die Kirchenmänner berufen sich auf den Römerbrief, wo es heißt: „Freut euch mit den Fröhlichen, und weint mit den Weinenden“. Gegen Mitternacht wissen wir, zu wem wir gehören.

Models bewegen zu lassen. Und dann ist sie selbst immer wieder begeistert darüber, wie das gelingt. „Pro Aging“, für das Altern, heißt ihre aktuelle Serie.

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Zum Abschluss seiner Amtszeit als Standortkommandant der US-Garnison Wiesbaden hatte Oberst David Carstens, der am Donnerstag verabschiedet wurde, noch einen tollen Blick über Wiesbaden. Ob er den Ausblick allerdings genießen konnte, ist fraglich, denn Carstens saß beim deutsch-amerikanischen Freundschaftsfest auf dem Hainerberg in der Rie-

Die letzte Kultnacht WIESBADEN (red). In der letzten Ausgabe der Caligari Kultnacht vor der Sommerpause zeigt das Caligari am Samstag, 12. Juli, ab 18 Uhr alle drei Filme der „Before“-Reihe von Richard Linklater. Das Kombiticket kostet 10 Euro.

BRAUTPAAR DER WOCHE

Jacqueline, Pedja und natürlich Cico WIESBADEN (era). Die Geschichte von Jacqueline und Predrag Turbic begann an einem nicht wirklich romantischen Ort: in einem Basketballtrainingslager. „Pedja“ war damals noch selbst Spieler (heute trainiert er die Herrenmannschaften des BC Wiesbaden), Jacqueline besuchte einen gemeinsamen Bekannten. Erst nach sieben Monaten sahen sie sich ein zweites Mal – und es dauerte nicht lange, bis es funkte. Am vergangenen Wochenende hat das lebensfrohe Paar

dann an einem umso romantischeren Ort geheiratet: in Rüdesheim, mit Blick auf den „Rhein in Flammen“. Und natürlich durfte Mischlingshund Cico (Beagle und Französische Bulldogge), nicht fehlen – der Sonnenschein im Leben von Ergotherapeutin Jacqueline (27), die in der Werkstatt für Behinderte arbeitet, und Versicherungsfachwirt Pedja (34). Cico ist stets mit von der Partie – nur auf der Hochzeitsreise auf Mallorca bleiben Frauchen und Herrchen für sich...

Mit Blick auf „Rhein in Flammen“ geheiratet: Jacqueline und Predrag Turbic. Foto: Nicole Hankammer

senschaukel „Freak“, die ihn mit 110 Stundenkilometern 42 Meter hoch in die Luft katapultiert hat. „Crazy“, lautete sein Fazit, als er wieder festen Boden unter den Füßen hatte.

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Falls das Unwetter die Rambacher an diesem Wochenende das 750-jährige Bestehen ihres Stadtteils überhaupt noch feiern lässt, trinken sie ihr Festbier aus einem besonderen Glas: Das Jubiläumsglas wurde von Florian

Schiesser gestaltet, der nicht nur das Logo – Rambacher Wappen im roten Herz – gestaltet hat, sondern den Festausschuss mit seinen Fachkenntnissen als Grafiker unterstützt hat. Der 31-Jährige ist Rambacher durch und

Ein Neujahrsempfang im Sommer: Das gilt in der Kreativwerkstatt zwangsläufig als kreativ. Das bestätigte Bürgermeister Arno Goßmann bei der Feierstunde in der Murnaustraße 2 vor rund 70 anwesenden Gästen, Helfern und Vereinsmitgliedern. Unter ihnen waren die Stadtverordneten Christoph Manjura, Dennis Volk-Borowski (beide SPD) und Manuela Schon (Die Linke) ebenso zu finden wie Ortsvorsteher Ulrich Weimer (SPD). Vereinsvorsitzender Sebastian Schäfer begrüßte die Gäste in der Skatehalle, die bald mit neuen Kursen beginnt. Unser Bild zeigt von links nach rechts: Sebastian Schäfer, Boris Seel (Kreativfabrik), Arno Goßmann und Hildegunde Rech vom Amt für Soziale Arbeit. Das Foto hat Kerstin Wacker geschossen.

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Sowohl der evangelische Sozialpfarrer Christian Fischer (2. v. r.) als auch die Leiterin der katholischen Familienbildungsstätte Marlene Wynands-Schüller (an der Kasse) können sich freuen. Beide saßen eine Stunde beim neuen DM-Markt in der Neugasse im Weinandhaus zur Eröffnung an der Kasse und spielten so jeweils 1000 Euro für ihre Einrichtungen ein. Die Schecks bekamen sie von Filialleiterin Sabine Heiser (r.) überreicht. Die Szene hat Benjamin Dahlhoff, Referent für Öffentlichkeitsarbeit in St. Bonifatius, im Bild festgehalten. Ein torreiches Wochenende!

Mit der Vespa zur Zeitreise gestartet

BURGFESTSPIELE WIESBADEN Werbeaktion im Flair der 50er Jahre auf dem Mauritiusplatz Von Alexandra Maus WIESBADEN. Zeitreise auf dem Mauritiusplatz: Ganz im Stile der 50er und 60er Jahre präsentierte sich am Freitag das Team der Burgfestspiele Wiesbaden, die in diesem Jahr erstmals stattfinden. „Das Programmheft kommt frisch aus dem Druck, deswegen haben wir uns zu dieser spontanen Promotion-Aktion entschlossen“, erläutert Susanne Müller vom kuenstlerhaus 43, eine der Organisatorinnen. Retro-Vespa und stilecht kostümierte Mitglieder des Ensembles standen

auf dem Mauritiusplatz für einen Schnappschuss mit Passanten bereit. Die Bilder werden auf Facebook veröffentlicht, das Bild mit dem größten Fanzuspruch wird prämiert. Die Burgfestspiele finden vom 29. Juli bis 3. August auf der Naturbühne Burg Sonnenberg statt. Aufgeführt wird „Der Diener zweier Herren“, eine Verwechslungskomödie. Nick Benjamin spielt den Truffaldino. „Wir haben den neuen Spielort wachgeküsst“, sagt Susanne Müller, die bis zum Start der Burgfestspiele weiterhin kräftig die Werbetrommel rühren will.

Jutta Walk, Luisa Marten, Susanne Müller, Timo Sturm, Theaterfan Patricia Eibes und Horst Krebs freuen sich auf die Spiele. Foto: privat

Ein immer noch rühriger Citoyen 80. GEBURTSTAG Dieter Wallenfels feiert heute in der Nähe von Brixen in Südtirol Von Manfred Gerber WIESBADEN. Wer es nicht weiß, sieht ihm die 80 Jahre nicht an, die Dieter Wallenfels am vergangenen Montag erreicht hat. Der Fachanwalt für Buchpreisfragen und Vorsitzende der Initiative Jagdschloss Platte feiert am heutigen Samstag das persönliche Jubiläum in der Nähe von Brixen, Südtirol, im Kreise von Freunden und seiner Familie. Dazu gehören seine Lebensgefährtin Dagmar Heerholz (65), Tochter Katja (39), Filmregisseurin in München, mit Ehemann Mirko (39), seine Nichte Christine Klein (40), die bei Soko Kitzbühel die Pathologin spielt, Neffe Jürgen (50), Chefarzt in einer Klinik in London und Neffe Dirk

(45), der als Anwalt in die Fußstapfen seines Onkels getreten ist. Auch die Freunde Kurt und

Feiert seinen 80. Geburtstag: Dieter Wallenfels. Archivoto: Heiko Kubenka

Mechthild, die Wallenfels vom regelmäßigen Wandern in Griechenland kennt. Gewandert wird auch am Samstag, bevor am Abend bei einem festlichen Essen, Südtiroler Wein und Gitarrenmusik gefeiert wird. Dieter Wallenfels‘ Initiative ist es zu verdanken, dass das Jagdschloss Platte aus der Nassauer Zeit aus einer Kriegsruine wieder auferstanden ist. 6,5 Millionen Euro sind in den Wiederaufbau geflossen, gut die Hälfte davon hat seine Initiative an Spenden aufgebracht. Wallenfels hat dafür die Bürgermedaille in Gold bekommen. Eine der größten Mäzene war Tengelmann-Senior-Chef Erivan Haub. 1973 bis 1982 war Dieter Wallenfels FDP-Stadtverordneter, gemeinsam mit seinen damali-

gen Kollegen Hans Christian Bremme und Gottfried Kiesow. Danach zog er sich aus der Rathaus- und Parteipolitik wieder zurück und widmete sich umso intensiver seiner Anwaltskanzlei und dem ehrenamtlichen Engagement als Vorsitzender der Jagdschloss-Initiative. Dieter Wallenfels wuchs in Berlin und Wiesbaden auf. Nach dem Studium in Marburg und Frankfurt trat er 1964 in die Kanzlei von Hans Franzen ein. Als Student in Frankfurt war er Vorsitzender der hessischen Jungdemokraten und der Liberalen Hochschulgruppe. Dem sozialliberalen Flügel seiner Partei fühlte er sich auch noch nach dessen Stutzung durch die Jungen Liberalen nach der Wende von 1982 verbunden.

Olga Zaitseva in Hockenheim.

Foto: privat

Von Olga begeistert WIESBADEN (mag). Als kürzlich die Böhsen Onkelz in einem ausverkauften HockenheimRing gefeiert wurden, war auch eine Wiesbadenerin dabei: die Geigerin und Sängerin Olga Zaitseva, für die sowohl die Mitwirkung bei der prominenten Rockband als auch deren Publikum eine neue Erfahrung war. Olga spielte den sinfonischen Part. Das Konzert ist in eine ebenfalls proppenvolle Commerzbank Arena nach Frankfurt übertragen worden. Es war eine tolle Erfahrung, resümiert Olga. Und das Publikum war begeistert. Am Samstag, 19. Juli, 19 Uhr, singt Olga Zaitseva mit dem Orchester der Neuen Philharmonie Frankfurt bei der „Wilhelmsbader Sommernacht“ in Hanau das Grand Duett aus „Phantom der Oper“. Dort werden über 20 000 Zuschauer erwartet. Drei Stunden davor, um 15.45 Uhr, tritt sie mit ihrer ukrainischen Folkband „Zaitsa“ in Biebrich beim Balkan Festival auf.

Töppi im Sonntagstalk WIESBADEN (mag). 1:0 durch ein Tor von Miroslav Klose tippt ZDF-Sportreporterlegende Rolf Töpperwien (Foto) für das Endspiel gegen Argentinien. Ein Wunder von Belo Horizonte werde sich nicht wiederholen, prophezeit der Altprofi. Vielmehr werde es ein Geduldsspiel, defensiv mit starken Zweikämpfen. Zusammen mit Nationalspieler Dieter Müller, der bei der WM 1978 gegen Argentinien gespielt hat, bestreitet Töppi in Limburg den Sonntagstalk, 10.05 bis 12 Uhr beim hr 1, moderiert von Uwe Berndt. Rolf Töpperwien war schon bei der WM 1986 beim Endspiel Argentinien-Deutschland (3:2) in Mexiko mit von der Partie, dann wieder 1990 in Rom, diesmal 1:0 für Deutschland.

Kindermusical in der Ringkirche WIESBADEN (red). „Biribiri, biribiri, biri Balamane, wir zieh‘n umher als Karawane“, singen die Kinder der Kita Ringkirche, während sie in bunten Kostümen durch die Kirche ziehen. Auf der Bühne ist Action angesagt: Joseph wird von seinen elf Brüdern in ein Erdloch geworfen, bevor er an eine Karawane verkauft wird. Am Samstag, 12. Juli, 14.30 Uhr, wird in der Ringkirche mit „Joseph und seine Brüder” von Christine Gschwandtner ein Musical von den Kinderchören der Ringkirche und der Kita Ringkirche unter der Leitung von Kantor Hans Kielblock (Foto) auf die Bühne gebracht.

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WIESBADEN Whiskey und Leitungswasser

KURZ NOTIERT Margarete Unkhoff einstimmig gewählt WIESBADEN (red). Die Mitglieder des Verdi-Fachbereichsvorstandes Gemeinden haben Margarete Unkhoff einstimmig zu ihrer Vorsitzenden gewählt. Unterstützt wird Unkhoff von zwei Stellvertretern: Mit Christel Kopp aus dem RheingauTaunus-Kreis und Martin Fortmann vom Kreis Limburg-Weilburg soll gewährleistet werden, dass neben der Stadt Wiesbaden auch die beiden Landkreise in dem Verdi-Gremium vertreten sind.

Konzert mit „Voices of Wiesbaden“ WIESBADEN (red). Am kommenden Dienstag, 15. Juli, stehen von 19 Uhr an der Popchor „Young Voices“, der Jazzchor „Jazzalistix“ sowie Solisten der Wiesbadener Musik- und Kunstschule (WMK) auf der Bühne im Kulturforum, Friedrichstraße 16. Einlass ist ab 18.30 Uhr. Der Eintritt ist kostenlos. Insgesamt treten bei „Voices of Wiesbaden“ rund 50 Sängerinnen und Sänger der WMK auf. Zu hören gibt es aktuelle Hits von Ed Sheeran, Pharrell Williams und Jessi J, aber auch Klassiker von Bobby Hebb, Kurt Weill und Bob Dylan. Weitere Informationen gibt es im Internet unter www.wmk-wiesbaden.de.

Kurs „Stillvorbereitung“ WIESBADEN (red). Im Kurs „Stillvorbereitung in der Schwangerschaft“ sollen werdende Eltern alles Wissenswerte über Muttermilch und das Stillen erfahren und praktische Übungen durchführen. Der Kurs findet am Mittwoch, 16. Juli, 18 bis 21 Uhr, in der Evangelischen Familien-Bildungsstätte, Haus an der Marktkirche, Schlossplatz 4, statt. Eine Anmeldung unter Telefon 0611/524015 oder per E-Mail an [email protected] ist erforderlich.

Sprechstunde für Trauernde WIESBADEN (red). Am Donnerstag, 17. Juli, findet von 11 bis 13 Uhr im Kirchenfenster Schwalbe 6, Schwalbacher Straße 6, eine offene Sprechstunde für Trauernde statt, die von dem Trauerseelsorger Eckhard Heuer angeboten wird. Die Sprechstunde ist kostenfrei und vertraulich. Nähere Informationen gibt es unter Telefon 0611/1409740 oder im Internet unter www.schwalbe6.de.

NO NORM Kommunikationsdesigner der Hochschule Rhein-Main stellen ihre Arbeiten in einer Werkschau aus Von Kathrin Handschuh

ben Todsünden von Sören Kunz. Oder für die Werbekampagne von Carolin Holzer und Julia Panzer, die sich für heimisches Trinkwasser starkgemacht haben.

WIESBADEN. Sie werben für deutsches Leitungswasser, setzen ein Zeichen gegen Genitalverstümmelung oder verzichten 60 Stunden auf Schlaf: 39 Kommunikationsdesigner haben sich zum Abschluss ihres Studiums an der Hochschule Rhein-Main überaus kreativ gezeigt. In ihrer Werkschau „No Norm“ präsentierten sie am Donnerstagabend auf dem Campus „Unter den Eichen“ vielfältige Themen und Techniken.

60 Stunden ohne Schlaf

Drei Monate Zeit Während ein Großteil der Studenten interaktiv gearbeitet hatte, setzten einige auf die klassische Form der Illustration, die Buchgestaltung oder die Werbekampagne. „Aufgegriffen werden in erster Linie gesellschaftspolitische The-

Unterschiedlichste Arbeiten waren bei „No Norm“ zu sehen. men“, sagte Professor Jörg Waldschütz. Drei Monate hatten die Absolventen Zeit für ihre Projekte. Die Besucher zeigten sich überaus beeindruckt: „Die Ideen sind wirk-

lich Wahnsinn“, sagte Ralf Nersbach. Er hat sich bereits im vergangenen Jahr die Ergebnisse der Kommunikationsdesigner angesehen: „Es macht immer Spaß, durch die Ausstel-

„Eine besondere Leistung“ AUSZEICHNUNG IHK überreicht Ehrenurkunden zum 25. Firmenjubiläum WIESBADEN / REGION (red). Es gibt sie noch – die Einzelhändler und die mittelständischen Betriebe, die sich über viele Jahre hinweg am Markt behaupten: Die IHK Wiesbaden hat 13 Unternehmen aus Wiesbaden und der Region die Ehrenurkunde zum 25-jährigen Bestehen überreicht. „Alle stehen für eine besondere unternehmerische Leistung“, sagte IHK-Präsident Christian Gastl bei einer Feierstunde in der IHK. Die ausgezeichneten Unternehmen kommen aus ganz unterschiedlichen Branchen – von der Versicherungsvermittlung über den Gartenbau bis hin zur Kapitalmarktanalyse. Unter den Jubilaren waren zwei Betrie-

be aus Idstein, zwei aus Heidenrod und vier Unternehmen aus Wiesbaden, darunter die international tätige TrendConceptGruppe, die mit ihrer Kapitalmarkt-Software – basierend auf der technischen Analyse – eindeutige Kauf- und Verkaufsempfehlungen liefert und in diesem Jahr vom Magazin „Wirtschaftswoche“ als einer der besten Vermögensverwalter Deutschlands ausgezeichnet worden ist. Auch ein Mitglied der neuen IHK-Vollversammlung war dabei: Markus Storck, der die Ehrung als Gründer und Geschäftsführer der Storck BIKEtech Trading GmbH in Idstein entgegennahm. IHK-Präsident Gastl würdigte besonders den

Mut des Unternehmers: „Vor 25 Jahren hatte sich außer Ihnen niemand getraut, ein Fahrrad – das doch stabil sein muss – mit einer Gabel aus federleichtem Kunststoff auszustatten. Inzwischen gehören Leichtbau-Rahmen weltweit zum Standard bei Rennrädern.“ Die Marke Storck sei in gut 30 Ländern vertreten, mit einer langen Liste von Designpreisen und Testsiegen. Bei fast allen Jubilaren konnte der IHK-Präsident noch den Gründern selbst zum Jubiläum gratulieren. Er wünschte ihnen noch viele weitere erfolgreiche Jahre und „weiterhin die Fähigkeit, Veränderungen zu erkennen und in unseren Unternehmen umzusetzen“.

Online-Potenziale nutzen WIESBADEN (red). Am Montag, 21. Juli, 17 bis 18.30 Uhr, informieren in der IHK Wiesbaden, Wilhelmstraße 24-26, der Jurist Jan Hansen und der Datenschützer Thomas Gutte in ihrem kostenfreien Vortrag, wie Unternehmer die Potenziale der Online-Welt nutzen können, ohne in rechtliche Fallen zu laufen. Eine Anmeldung unter Telefon 0611/1500-82 oder per E-Mail an [email protected] ist erforderlich.

lung zu laufen.“ Mit gelben Klebepunkten konnten die Besucher die Arbeiten der Studenten bewerten. Viele Punkte gab es beispielsweise für eine Illustration zu der Aktualität der Sie-

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Nenia Tiemeier hat für ihr Experiment 60 Stunden nicht geschlafen und über ihren Zustand in einer Art Tagebuch regelmäßig Bericht erstattet. „Am Anfang war ich völlig überdreht. Hinterher war vieles für mich nicht mehr real“, erzählt sie. So sei sie beispielsweise am zweiten Tag in der Wiesbadener Fußgängerzone gewesen und habe die vielen Reize dort nicht mehr verarbeiten können. Ihr Fazit: „Ich bin froh, die Erfahrung gemacht zu haben, würde es aber nie wieder tun.“ Sabrina Röbbel hat sich für ihre Abschlussarbeit als Mode-

designerin versucht. Mit ihrer schlichten schwarz-weißen Avantgarde-Kollektion „Cut Matters“, die sich am sogenannten Zehn-Grad-Anschnitt orientiert, möchte sie ein Zeichen gegen die weibliche Genitalverstümmelung in Afrika setzen. „Die Kleidungsstücke sind bewusst nicht farbenfroh oder körperbetont gestaltet“, sagt sie. Sie steht bereits mit Organisationen wie „Terre de femmes“ in Kontakt. Ein Teil des Erlöses der Kollektion soll in die Arbeit der Organisation fließen. In anderen Präsentationen ging es um Altern in der Gesellschaft, den Aufbau eines lokalen Liederdienstes oder um die Kampagne für einen Whiskey. Leider wurden die spannenden Arbeiten nur am Donnerstag gezeigt. „In den vergangenen Jahren sind über mehrere Tage verteilt zu wenige Besucher gekommen“, bedauerte Professor Waldschütz.

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IHK-Präsident Christian Gastl (5. v. l.) zeichnete Unternehmer für das 25-jährige Bestehen ihrer Betriebe aus. Foto: IHK/Paul Müller

Ist der Pass noch gültig?

BÜRGERBÜRO Reisedokumente sind in manchen Fällen auch kurzfristig erhältlich WIESBADEN (red). Vor Beginn der Ferienzeit sollte die Gültigkeit von Pässen und Personalausweisen überprüft werden. Die Dokumente können im Zentralen Bürgerbüro im Luisenforum und in den Ortsverwaltungen beantragt werden. Das Bürgerbüro ist montags, dienstags, donnerstags und freitags von 8 bis 18 Uhr,

mittwochs von 8 bis 20 Uhr und samstags von 10 bis 14 Uhr geöffnet. Darüber hinaus besteht die Möglichkeit einer Online-Terminreservierung unter www.wiesbaden.de. Diese kann bis zu 14 Tage im Voraus erfolgen. Abteilungsleiter Rüdiger Wolf weist auf die Möglichkeit hin, je nach Reiseziel umgehend vorläufige Dokumente

zu erhalten, falls die alten bereits abgelaufen seien. Das Ausstellen von Reisepässen und Personalausweisen dauere in der Regel zwei bis drei Wochen. Bei Reisepässen könne gegen Zahlung einer zusätzlichen Gebühr ein Expresspass bestellt werden, der in der Regel nach drei bis vier Arbeitstagen zur Verfügung stehe.

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WIESBADEN Leonel ist ein Weltmeisterkind

DEUTSCHLAND-ARGENTINIEN Julia Ewen und Hernán Barraza sind am Sonntagabend nur ein bisschen getrennt Von Manfred Gerber WIESBADEN. Egal, wer am Sonntagabend in Rio de Janeiro gewinnt: Der kleine Leonel ist schon jetzt ein Weltmeisterkind und wird am 13. Juli auch noch genau elf Tage alt. Leonel ist der Sohn der Wiesbadenerin Julia Ewen und des gebürtigen Argentiniers Hernán Barraza (beide 32). Leonel kann es egal sein, wer gewinnt. Mitbekommen wird er den Kampf um die höchste Fußballtrophäe ohnehin nicht.

Seine Eltern hoffen nur, dass er durchschläft, wenn die Nachbarschaft in der Bierstadter Wohnung „Toooor!“ schreit. Das gilt auch für die eineinhalb Jahre alte Schwester Maya. Später wird Papa Hernán dem Leonel einmal erzählen, unter welchen Umstän-

Weltmeisterfamilie Ewen/Barraza (von links): Julia, Maya und Hernán.

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den er das Licht der Welt erblickt hat. Hernán Barraza ist „seit ich denken kann, Fußballfan“. Das war früher in Monte Grande, einer Vorstadt von Buenos Aires. Und seit er die Regeln kennt, ist Hernán Fan vom Club Atlético Independente Avellaneda. Ihm fühlt er sich auch in Europa noch verbunden. In Deutschland lebt er schon seit acht Jahren, davon seit vier Jahren

in Wiesbaden. Arbeiten geht er nach Frankfurt bei der spanischen Fluggesellschaft Air Europa, wo er für Gruppenbuchungen zuständig ist. Dass sie sich kennengelernt haben, daran ist auch die Volkshochschule schuld. Hernán war auf Einladung seines Freundes, des Spanischlehrers Paco Navarro, zum Unterricht gekommen. „Danach sind Julia und ich was trinken gegangen,

Foto: privat

und seitdem sind wir zusammen.“ Hernán besitzt sowohl die argentinische als auch die deutsche Staatsbürgerschaft. Mutter Julia Ewen arbeitet als Lehrerin in der HeinrichBöll-Schule in Hattersheim. Unter normalen Umständen ist sie kein Fußballfan, nur bei Weltmeisterschaften. Und jetzt: Ausgerechnet Argentinien hat sich als deutscher Endspielgegner qualifiziert!

Klar: Sie ist für Deutschland, er für Argentinien. Die Familie Ewen/Barraza wird es verkraften. Und sagt sich, dass es doch prima ist, wenn sich beide Nationen an die Weltspitze gespielt haben. Hernán ist sich sicher: „Es wird ein schwieriges Spiel, für beide Mannschaften.“ Sein Tipp: 1:0 oder 2:1 für eine der beiden. „Was kann da schon schiefgehen?“

Erlaubnis und Platz für 15000 Zuschauer PUBLIC VIEWING Genehmigung für Bowling Green liegt vor / 100 Quadratmeter LED-Leinwand Von Patrick Körber WIESBADEN. Die städtische Kurhaus GmbH hat als Veranstalter die Genehmigung erhalten, am Sonntag 15000 Zuschauer für das Public Viewing auf das Bowling Green zu lassen. Einlass ist für das WM-Finale zwischen Deutschland und Argentinien um 19 Uhr, Anpfiff um 21 Uhr. Zum Halbfinale am vergangenen Dienstag waren wegen der Kurzfristigkeit und offenen Fragen im Verkehrskonzept nur 10000 Zuschauer auf dem Kurhausvorplatz zugelassen worden – gekommen waren lediglich 600. Kulanter wird für das Finale auch die Frage der Regenschirme gehandhabt: Kleine Regenschirme

und Knirpse seien erlaubt, Stockschirme aber nicht, so Kurhaus Geschäftsführer Markus EbelWaldmann. Mit Blick auf die Wettervorhersagen wird ein Regenschutz auch nötig sein, die Regenwahrscheinlichkeit liegt ab 18 Uhr bei verschiedenen Wetterdiensten bei über 60 Prozent.

WETTER . Es sieht am Sonntag nicht gut aus für ein Public Viewing unter freiem Himmel. Ab 21 Uhr wird‘s wohl Gewitter oder leichten Regen geben, bei rund 20 Grad mit abnehmender Tendenz. Aber nur die Harten kommen in den Garten!

Ebenso ist es nicht erlaubt, größere Fahnen, Pyrotechnik oder andere gefährliche Gegenstände mit in den abgesperrten Bereich zu bringen. Um die An- und Abreise zu erleichtern, wird Eswe Verkehr auf den Innenstadtlinien am Sonntagabend Gelenkbusse einsetzen. Für diejenigen, die mit dem Auto kommen, bitten Polizei und Veranstalter, sich vorab übers Internet zu informieren, welche Parkhäuser belegt beziehungsweise noch frei sind (www.wiesbaden.de/leben-inwiesbaden/verkehr/verkehrsinfos/parken). Ein Park & RideParkplatz wird, wie mal angedacht, nicht eingerichtet. Man rechne nicht mit vielen Besuchern von außerhalb, so Ebel-

Waldmann. Die Fans können sich am Sonntag auf eine 100Quadratmeter-LED-Wand freuen, es sei eine der größten in Europa, meint der Kurhaus-Chef. Das Public Viewing selbst, das nun für 15000 Besucher zugelassen ist, ist nach Frankfurt (Commerzbank-Arena) das zweitgrößte Hessens. Für das Public Viewing hat die Stadt Wiesbaden insgesamt 150000 Euro zur Verfügung gestellt. Deckungslücken, etwa durch den kurzfristigen Umzug von der Konzertmuschel hinter dem Kurhaus aufs Bowling Green sollen durch Sponsoren gedeckt werden. Die Endabrechnung erfolgt laut Ebel-Waldmann am Montag.

„Messi muss konsequent gedeckt werden“ SÜDKOREA Young-Keun Choi feuert am Sonntag die Bayern-Spieler ganz besonders an Von Katharina Korbach WIESBADEN. Wenn man Young-Keun Choi fragt, wer bei dieser WM Weltmeister wird, muss er nicht lange überlegen. „Solange Messi konsequent gedeckt wird, ist den Deutschen der Titel sicher“,

Choi ist in Südkoreas Hauptstadt Seoul großgeworden und kam 1986 gemeinsam mit seiner Frau nach

Deutschland, um in Karlsruhe und Stuttgart Innenarchitektur zu studieren. Bereits als Schüler war er im Fußballverein ak-

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glaubt der 55-Jährige. Das deutsche Team habe im Laufe des Turniers bereits eine beeindruckende Leistung gezeigt und sich gerade technisch positiv entwickelt. „Außerdem finde ich es als Bayern-MünchenFan natürlich toll, wenn Spieler wie Neuer oder Müller regelmäßig in der Startelf spielen“, sagt er.

WM-AUSNAHME Unterricht beginnt nach dem Finale teils erst zur zweiten Stunde

Von Alexandra Maus

Schon immer Fußballfan

Weltmeisterkind Leonel.Foto: privat

Grundschüler dürfen länger schlafen

Nach dem Ausscheiden der Südkoreaner drückt Young-Keun Choi der deutschen Mannschaft die Daumen. Foto: wita/Uwe Stotz

tiv und trifft sich auch heute noch regelmäßig mit Freunden in Rödelheim, um zu spielen. „Letztes Jahr habe ich mir allerdings die Achillessehne gerissen und musste operiert werden“, erzählt Choi. „Da musste ich dann leider eine Zeit lang aussetzen.“ Auch sonst ist er sportlich aktiv und ein begeisterter Tennis- und Golfspieler. Mit der Leistung des südkoreanischen Teams ist Choi alles andere als zufrieden. „Wir haben viel zu sicher gespielt und sind im Angriff kein Risiko eingegangen“, sagt er. „So kann man nicht gewinnen.“ Er glaubt, dass ein neuer Trainer mit mehr Erfahrung der Mannschaft guttun würde. „So hätten wir bei der nächsten WM vielleicht sogar die Chance, zumindest das Achtelfinale zu erreichen“, so Choi. Der Innenarchitekt freut sich, dass Fußball in seiner Heimat

immer populärer wird. „Die Begeisterung für den Sport hat angefangen, als Südkorea 2002 die WM ausgetragen und sogar das Halbfinale erreicht hat“, sagt er. Auch bei dieser WM träfen sich wieder viele seiner Bekannten in Südkorea zum gemeinsamen Fußballgucken in Restaurants oder verfolgten die Spiele über das Internet. Choi selbst hat vor, das deutsche Team im Finale von seiner Wohnung aus anzufeuern. „Das finde ich entspannter als in der Öffentlichkeit und man kann das eine oder andere Bier trinken, ohne später noch Auto fahren zu müssen“, sagt er lachend. Alles rund um den heimischen Fußball finden Sie auch während der WM auf dem Portal www.fupa.net/rheinhessen www.fupa.net/wiesbaden www.fupa.net/nahe

WIESBADEN. Deutschland im Fußballfieber. Für den Sonntagabend heißt die Frage daher häufig nicht, ob, sondern wo und wie das Finale gesehen wird. Nur für die Jüngsten unter den Fußballfans könnte es ganz schön spät werden – und für müde Augen am nächsten Morgen sorgen. Machen die Grundschulen in Wiesbaden eine Ausnahme in Zeiten nationaler Fußballeuphorie? „Wir wissen, dass viele unserer Kinder so spät doch noch Fernsehen gucken, weil es eine absolute Ausnahme ist“, sagt Vera Müller, Leiterin der Diesterwegschule. Der Unterricht starte am Montag zwar regulär. Aber: „Ich habe eine E-Mail an die Eltern geschrieben und überlasse es für Montag ihrer Verantwortung.“ Bei Kindern, die nach der großen Fußballfeier etwas länger schlafen dürfen, drückt die Leiterin also mal ein Auge zu. Bis neun Uhr müssten aber auch die letzten Langschläfer in der Schule sein. An den meisten Grundschulen in Wiesbaden wird auf das große Fußballereignis Rücksicht genommen. Die Betreuung wird durchgehend ab der ersten Stunde gewährleistet. Einige Grundschulen bieten sogar an, die Kinder ausnahmsweise erst zur zweiten Stunde zu bringen. Doch auch, wo es pünktlich losgeht: Den Unterricht passen fast alle der 38 Grundschulen an. „Tests wird es bei uns am Montag also sicherlich nicht geben“, versichert Tanja Latsch, die sowohl die Konrad-DudenSchule in Sonnenberg wie auch die Adolf-Reichwein-Schule in Rambach leitet. Der Unterricht beginne für die etwa 350 Schü-

ler am Montag wie gewohnt. Falls einige aber müde seien, gingen die Lehrer darauf ein. „Wir wollen ihnen nicht das Fußballspiel verderben!“ Und während die Lehrer der Justus-Liebig-Schule Punkt 8 Uhr zum Unterricht erscheinen, dürfen die Schüler später kommen. „Wir haben die Möglichkeit gegeben, dass die Schüler die erste Stunde zuhause bleiben, wenn die Betreuung durch die Eltern gewährleistet ist“, so Felizitas Wittemann, stellvertretende Schulleiterin. Auch die Hebbelschule bleibt bei der ersten Stunde flexibel. „Das ist wie Weihnachten, da

machen wir eine Ausnahme“, sagt Rektorin Marianne Sengebusch. Ihre Kollegin von der Schiersteiner Hafenschule, Angelika Kögler, nimmt auch Rücksicht auf die kleinen Fans. „Sollten einige Eltern ihre Kinder später bringen, handhaben wir das locker.“ Glücklich sind die Schüler der Grundschule Bierstadt: Dort ist Projektwoche – und ohnehin erst um 8.45 Uhr Start. „Wir haben nach dem Halbfinale am Mittwoch schon eine Dreiviertelstunde später angefangen“, berichtet Leiter Christoph Steuer. Betreut wurden die Schüler ab 8 Uhr, aber: „Von 380 Kindern waren etwa 20 da.“ Von den Eltern hat er zur Ausnahmeregelung positive Rückmeldungen erhalten. „Die Eltern sehen das als schöne Geste.“

Nationalhymne als Straßenfeger

YOUTUBE Singender Polizist im Internet gefeiert WIESBADEN (kr). Ein Wiesbadener Polizist avanciert zum Internet-Helden der FußballFans. Polizeikommissar Nicolas Kerbusch (28) hat nach dem Viertelfinale gegen Frankreich am vergangenen Freitagabend die letzten Fans, die noch auf der Fahrbahn der Webergasse gefeiert haben, mit einem ungewöhnlichen Mittel dazu bewegt, die Straße freizumachen: Er hat mit ihnen zusammen die Nationalhymne gesungen. „Als ich in der Webergasse ankam und die Szene eine Weile beobachtet hatte, war klar, dass ich mit den üblichen Mitteln nicht weit kommen würde“, sagt er rückblickend. „Da lief eben eine Feier.“ Oberstes Ziel sei gewesen, die Autos aus der Gruppe herauszuleiten, um die Fahrbahn wieder freizubekommen. Also sei ihm die Idee mit der Nationalhymne gekommen. Er bot den Fans einen Deal an: „Wir singen jetzt einmal zusammen die Nationalhymne und danach zieht ihr ein bisschen weiter in Richtung Fußgängerzone, da könnt ihr genauso weiter feiern, aber hier kann der Verkehr weiter laufen.“ Gesagt, getan: Kerbusch greift zum Mikro, die Leute stimmen ein. Die Melodie dazu kommt aus dem Lautsprecher des Polizeiwagens, „ganz spontan, übers Smartphone“, aus dem Internet abgerufen. Und natürlich hat’s jemand gefilmt und das Video auf der Internetplattform Youtube hochgeladen – wo es jetzt fleißig geklickt wird. Dass sich daraus ein Hype ent-

Polizeikommissar Nicolas Kerbusch. Foto: Polizei wickeln würde, damit hat der 28-Jährige nicht gerechnet. „Wir haben das ja nicht zum Spaß gemacht.“ Er ist ausgebildeter Communicator der Polizei, soll am Einsatzort Ansprechpartner für Bürger sein und das Handeln der Polizei für Umstehende transparent machen. Die Internetgemeinde feiert Kerbusch: „Anstatt Stress zu schieben“, hole er die Leute in ihrem Freudentaumel ab. Damit hätte er mehr erreicht als eine ganze Hundertschaft. Und Kerbusch sagt: „Auch als Polizist muss man Mensch bleiben.“

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Das Video finden Sie auf youtube.com unter dem Stichwort Polizei-Lautsprecherwagen spielt die Nationalhymne.

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RATGEBER TIPPS

ABLAUF DER VERHANDLUNG

SENIOREN

. Im Beisein der Anwälte und beider Ehepartner klärt der Richter zunächst die Personalien und prüft das Vorliegen der Scheidungsvoraussetzungen.

Kübel erleichtern Gartenarbeit (dpa). Für viele Senioren bietet der eigene Garten Freude und Erholung. Ganz ohne Arbeit geht es aber nicht: Deshalb sollten sich Ältere ganz genau überlegen, wie viel Zeit und Kraft sie investieren wollen. Wer einen pflegeleichten Garten haben möchte, der aber nicht nur aus bunter Wiese besteht, kann beispielsweise Gemüsebeete in Pflanzenkübeln aus Kunststoff anlegen. So können Senioren säen und ernten, ohne, dass sie sich ständig bücken müssen. Darauf weist die Aktion Das Sichere Haus hin. Auf dem stabilen Kunststoffrand können sich Senioren außerdem gut abstützen. Besonders wichtig sind für Ältere die Wege durch den Garten: Sie sollten sie regelmäßig von Algen und Moos säubern, damit sie nicht rutschig sind. Auch Äste, Blätter, Früchte oder Kieselsteine fegen sie besser regelmäßig von den Platten, Foto: Daorson/Fotolia um nicht zu stolpern.

. Hierbei hört der Richter die Eheleute an und fragt, seit wann die Eheleute getrennt leben und ob nach wie vor der Wunsch der Ehescheidung besteht. . Ist die dreijährige Trennungsfrist abgelaufen, kann die Ehe auch gegen den Widerspruch des nicht scheidungswilligen Ehegatten geschieden werden. Stellt das Gericht eine einjährige Trennungsdauer fest und widerspricht ein Ehegatte der Scheidung, so kann die Ehe nur dann geschieden werden, wenn das Gericht durch weitere zu erhebende Feststellungen von dem Gescheitertsein der Ehe überzeugt ist. . Grundsätzlich wird im Scheidungsverfahren und im Verhandlungstermin noch der Versorgungsausgleich vom Gericht durchgeführt. Hierbei werden die in der Ehezeit erworbenen Rentenanwartschaften geteilt.

EINVERNEHMLICHE SCHEIDUNG . Eine gemeinsame Vertretung der Eheleute durch einen Anwalt ist nicht möglich. Der weit verbreitete Glaube, dass sich bei einer einvernehmlichen Scheidung der Anwalt geteilt werden kann, ist so nicht korrekt. . Der Anwalt ist auch bei einvernehmlicher Scheidung nur Interessenvertreter einer Partei. . Natürlich können sich die Eheleute untereinander darauf verständigen, die Kosten für den Anwalt gemeinsam zu tragen. Beraten kann der Anwalt aufgrund von Interessenkollisonen – die auch bei einer einvernehmlichen Scheidung bestehen können – immer nur eine Partei. . Ganz ohne Anwalt geht es übrigens nicht: Im Scheidungsverfahren besteht Anwaltszwang.

RECHTSKRAFT UND FAMILIENGERICHT . Das Familiengericht entscheidet über die Scheidung einer Ehe durch Beschluss und erklärt: „Die am…geschlossene Ehe der Beteiligten wird geschieden“. . Rechtskräftig geschieden sind die Ehegatten grundsätzlich erst mit Ablauf der einmonatigen Rechtsmittelfrist.

FINANZEN

Auf die Flexibilität achten Vorraussetzung für die Scheidung ist in der Regel ein einjähriges Getrenntleben der Ehepartner.

Foto: lassedesignen - fotolia

Wenn die Ehe gescheitert ist EXPERTEN-INTERVIEW Vom Gang zum Rechtsanwalt bis zum Verhandlungstermin

Die Anzahl rechtskräftiger Scheidungen hat enorm zugenommen. Wurde in den Fünfzigern nur jede achte Ehe geschieden, trifft es mittlerweile jedes zweite Pärchen. Zu geplatzten Träumen und verletzten Gefühlen kommen meist finanzielle Ängste und Verunsicherung dazu. Welches Gericht ist zuständig? Was passiert beim Verhandlungstermin? Genügt ein gemeinsamer Anwalt? Was kostet eine Scheidung? Wer bekommt Trennungsunterhalt? Wie sieht es mit dem Sorgerecht aus? All diese Fragen sollen in einer kleinen Serie mit Alexa Schmitt, Fachanwältin für Familienrecht, geklärt werden. Heute: Wie funktioniert eine Scheidung?

SCHEIDUNG Serie: Teil 1

Frau Schmitt, was ist zu tun, wenn sich Eheleute zur Scheidung entschlossen haben? Zunächst einmal ist es ratsam, dass jeder Ehegatte einen Rechtsanwalt aufsucht und sich über die Trennungs- und Scheidungsfolgen beraten lässt. Eine Ehe kann nur durch eine richterliche Entscheidung auf Antrag eines oder beider Ehegatten, der durch einen Anwalt eingereicht werden muss, geschieden werden. In einem Verhandlungstermin wird vom Gericht dann festgestellt, ob die Scheidungsvoraussetzungen vorliegen. Wann ist das der Fall? Das Gesetz kennt nur einen

UNSERE EXPERTIN Alexa Schmitt ist Fachanwältin für Familienrecht in der Kanzlei von der Heiden & Grieser in Rüsselsheim und Frankfurt.

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Scheidungsgrund, das Gescheitertsein der Ehe. Die Ehe ist dann gescheitert, wenn die eheliche Lebensgemeinschaft nicht mehr besteht und nicht erwartet werden kann, dass die Ehegatten sie wiederherstellen. Das Gescheitertsein der Ehe muss vom Antragsteller dargelegt und bewiesen werden. Wie macht er das? Unter bestimmten Voraussetzungen wird gesetzlich unwiderlegbar vermutet, dass die Ehe gescheitert ist. Im Falle der einvernehmlichen Scheidung, das heißt bei einer Zustimmung zum Scheidungsantrag oder beiderseitiger Antragstellung und einjährigem Getrenntleben der Eheleute, gilt die Ehe als gescheitert und kann geschieden werden. Und wenn der Partner nicht zustimmt? Dann kann der Scheidungsantrag zurückgewiesen werden. Nach drei Jahren des Getrenntlebens hängt die Vermutung des Gescheitertseins der Ehe nicht von einer Zustimmung des anderen Ehegattens zur

Scheidung oder seinem eigenen Antrag ab; die Ehe wird in Anbetracht der Dauer des Getrenntlebens als gescheitert betrachtet. Die Ehe kann dann vom Familiengericht geschieden werden. Sind auch Blitzscheidungen, also Scheidungen unter einem Jahr, möglich? Das Trennungsjahr muss dann nicht abgewartet werden, wenn die Fortsetzung der Ehe für den die Scheidung beantragenden Ehegatten eine unzumutbare Härte darstellen würde. Zum Beispiel? Typische Fallgestaltungen sind hier beispielsweise Misshandlungen, Gewalttätigkeiten, schwere Straftaten, aber auch dann, wenn die Ehefrau von einem anderen Mann ein Kind erwartet. Kann man auch in einem Haus getrennt leben? Ein Getrenntleben ist auch innerhalb der ehelichen Wohnung möglich. Voraussetzung ist, dass zwischen den Ehegatten keine häusliche Gemeinschaft mehr besteht und ein Ehegatte diese nicht wiederherstellen will. Erforderlich ist eine Trennung von „Tisch und Bett“. Hier ist darauf hinzuweisen, dass es hinsichtlich des Getrenntlebens innerhalb der ehelichen Wohnung Schwierigkeiten für den Antragsteller geben dürfte, dies im Streitfall zu beweisen. Ein Versöhnungsversuch während der Trennungszeit unterbricht das Trennungs-

jahr nicht, sofern dieser nur von kurzer Dauer ist – maximal drei Monate. Welche Dinge sollten vor dem Verhandlungstermin geklärt werden? Die Ehepartner sollten Regelungen über den Umgang mit den gemeinsamen Kindern, die Unterhaltspflichten, die Aufteilung des Hausrats und der Rechtsverhältnisse an der Ehewohnung getroffen haben. Empfehlenswert ist es auch, wenn sich die Eheleute bereits vor der Scheidung über die sonstige Vermögensauseinandersetzung einig sind. Die Regelung dieser sogenannten Scheidungsfolgesachen kann – sofern sich die Ehegatten nicht einigen können – mit dem Scheidungsverfahren auf Antrag verbunden werden. Wie sieht es mit dem Sorgerecht für die Kinder aus? Die Ehescheidung führt nicht dazu, dass das Gericht automatisch einem Ehegatten das Sorgerecht zur alleinigen Ausübung überträgt und das gemeinsame Sorgerecht aufhebt. Das Familiengericht verhandelt über das Sorgerecht allerdings dann, wenn die Übertragung des Sorgerechts von einem Elternteil beantragt wird, oder die Voraussetzungen für die Entziehung des Sorgerechts vorliegen. Das Sorgerecht kann unter bestimmten Voraussetzungen zusammen mit der Ehescheidung verhandelt werden. Das Interview führte Conny Haas.

Schlafenszeit nach hinten verschieben FAMILIE Wollen Kinder im Sommer später ins Bett, sollten die Eltern nicht zu sehr dagegen ankämpfen

(dpa). Ist es im Sommer draußen länger hell, sind Kinder oft länger munter. Eltern sollten dagegen nicht ankämpfen und ihren Nachwuchs partout zu einer festen Zeit ins Bett schicken. Besser sei es in diesem Fall, die Schlafenszeit etwas nach hinten zu verschieben, empfiehlt Alfred Wiater. Er ist Kinderarzt in Köln und Vorsitzender der Deutschen Gesellschaft für Schlafforschung und Schlafmedizin (DGSM). Hellwache Kinder schlafen zu schicken, mache keinen Sinn. Stattdessen sollten Eltern abwarten, bis der Nachwuchs erste Anzeichen von Mü-

Wenn es im Sommer länger hell ist, sollten Eltern ihren Kindern erlauben, erst später ins Bett zu gehen. Foto: st-fotograf/Fotolia

digkeit zeigt. „Mimik und Blick werden ausdrucksloser, das Verhalten ruhiger und entspannter.“ Kommt der Nachtschlaf dadurch zu kurz, rät Wiater zu einem zusätzlichen Mittagsschlaf. Damit die Kinder abends müde werden, sollten sie tagsüber viel toben und spielen. „Doch nicht während der letzten Stunde vor dem Schlafengehen“, mahnt Wiater. Er rät, den Tag besser ruhig und harmonisch ausklingen zu lassen. Grundsätzlich sollten Eltern die Zubettgehzeit ihres Kindes an dessen individuellen SchlafWach-Rhythmus anpassen. Da-

mit können sie schon im Babyalter anfangen. „Das heißt, die innere Uhr des Kindes mit den äußeren Gegebenheiten koordinieren“, sagt Wiater. So sollten Mütter Kleinkinder, die älter als ein halbes Jahr sind, nicht mehr in der Nacht stillen. „Kinder sollten rasch daran gewöhnt werden, bei Dunkelheit zu schlafen.“ Die benötigte Schlafzeit sei altersabhängig und individuell höchst unterschiedlich, sagt Wiater. „Ein vier Jahre altes Kind etwa schläft durchschnittlich 12 Stunden am Tag.“ Manche kommen aber auch mit 10 aus, andere brauchen 14 Stunden.

(dpa). Bei der Geldanlage kommt es nicht nur auf die Rendite an. Ebenso wichtig sind die Flexibilität des Produkts und das damit verbundene Risiko. Darauf weist die Verbraucherzentrale Sachsen hin. So kann ein Zins von jährlich fünf Prozent bei 20-jähriger Anlage auf den ersten Blick sehr attraktiv erscheinen. Problematisch kann es aber werden, wenn der Sparer sein Geld nach 5 Jahren braucht. Wichtig ebenfalls: Bei vergleichsweise hoher Rendite besteht meist ein höheres Risiko. Nicht jeder ist aber bereit, Risiken zu tragen. Außerdem ist die Risikobereitschaft bei jedem Sparer anders ausgeprägt.

FAMILIE

Stiefgeschwister brauchen Zeit (dpa). Sind Kinder über viele Jahre ein Einzelkind, tun sie sich anfangs mit einer Schwester oder einem Bruder schwer. Noch mehr gilt das, wenn das Geschwisterkind zum neuen Partner von Mutter oder Vater gehört. Um sich aneinander zu gewöhnen, brauchen die Kinder vor allem Zeit und die Unterstützung der Eltern. Wenn etwa ein Zehnjähriger plötzlich mit einer pubertierenden Schwester zusammenlebt, müssen die Erwachsenen ihm helfen, die Schwester zu verstehen. „Probleme gibt es vor allem, wenn die Eltern sehr fixe Vorstellungen haben, wie die neue Familie zu funktionieren hat“, erläutert Ulrike Zartler, Soziologin in Wien. Liegt zwischen den Stiefgeschwistern nur ein geringer Altersabstand, knallt es schneller. Oft ist der Konkurrenzdruck dann größer. Foto: Luis Louro/Fotolia

GESUNDHEIT

Veneerstücke aufheben (dpa). Bricht ein Stück eines Veneers (dünne Keramikschalen zum Verblenden eines Zahnes) ab, sollten Patienten es unbedingt aufheben und mit zum Zahnarzt nehmen. Der könne es unter Umständen mit einem speziellen Reparaturverfahren ankleben, erläutert Prof. Dietmar Oesterreich, Vizepräsident der Bundeszahnärztekammer (BZÄK) in Berlin. Ausgetauscht werden müssten Veneers, wenn eine solche Reparatur nicht mehr möglich ist. Auch wenn im Randbereich Karies entstanden ist, könne ein Austausch fällig sein.

GARTEN

Kompost wässern (dpa). Der Kompost braucht Wärme und Feuchtigkeit, um gut zu verrotten – aber beides zugleich geht an heißen Sommertagen kaum. „Damit die Mikroorganismen aktiv sind, ist der Kompost am besten in der Sonne aufgehoben“, erläutert Thomas Wagner vom Bundesverband Deutscher Gartenfreunde (BDG) in Berlin. „Dort trocknet er jedoch im Sommer leicht aus.“ Der Fachberater empfiehlt, mit einem Harkenstil von oben Löcher in den Kompost zu bohren und ihn dann mit einer Brause zu wässern. „Mit einer Nebeleinstellung ist der Wasserdruck nicht zu groß.“ Der Haufen wird gleichmäßig feucht. In einem feuchten Kompost fühlen sich nicht nur die Kleinstlebewesen wohl. Das Wasser beugt auch möglichen Bränden durch Selbstentzündung vor. Foto: Marina Lohrbach/Fotolia Ratgeber-Redaktion Rhein Main Digital

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TIPPS & TERMINE KONTAKT ZUR REDAKTION Veranstaltungshinweise für „Tipps & Termine“ bitte an: Für Wiesbaden: Fax: 0611/3492233 E-Mail: [email protected] Für Rheingau, Main-Taunus und Untertaunus: Fax: 0611/3555407 oder E-Mail: [email protected]

HILFE & SERVICE Apotheken-Notdienst Die diensthabenden Apotheken sind unter der kostenlosen Service-Rufnummer 0800/0022833 zu erfragen. Notdienstbereite Apotheken: Samstag Rosen-Apotheke Wiesbaden-Biebrich, Straße der Republik 17 - 19 Tel. 0611/66495 Carolus-Apotheke Wiesbaden-Innenstadt, Bleichstraße 37 Tel. 0611/405240 Taunus-Apotheke Wiesbaden Wiesbaden, Taunusstraße 20 Tel. 0611/51206 Sonntag Parkfeld-Apotheke Wiesbaden-Biebrich, AlbertSchweitzer-Allee 51 Tel. 0611/66730 Olympia-Apotheke Wiesbaden-Klarenthal, Goerdelerstraße 53 Tel. 0611/9467600 Neue Bären-Apotheke Wiesbaden, Oranienstraße 50 Tel. 0611/305333

Notfallnummern 24-h-Giftnotruf - Uni Mainz Tel. 06131/19240 Aktion Moses Wiesbaden Notruf für Schwangere, Tel. 01805/088880 Diakonisches Werk Wiesbaden Haus für Frauen in Not, Tel. 806050, Tel. 0611/360910 Guttempler in Hessen Not-Telefon-Sucht, Rund-um-die Uhr Nottelefon für suchtkranke Menschen und deren Angehörige: 0180 / 3652407 Kinderschutzbund Wiesbaden Elterntelefon - anonym - vertraulich - kostenfrei, Kinderschutzbund Wiesbaden, Tel. 0800 111 0550 / Mo-Fr 9.00-11 Uhr/ Di+Do 17-19 Uhr Opfer-Notruf Im Notfall, Tel. 116006 Schlaganfall-Notruf Tel. 112 Telefonseelsorge MZ-WI Tel. Beratung täglich 24 Stunden, Tel.-Nr. 0800-111 0 111 oder 0800111 0 222, Tel. 0800/1110111 oder 0800/1110222 Zahnärztlicher Notdienst Zahnärztlicher Notdienst: 01805 / 607011 Tierärztlicher Notdienstplan Tel. 0611 / 46870, www.wiesbadener-tierärzte.de

KINO WIESBADEN Arkaden am Ring: Bleichstr. 45 - 47, Info: 0611/1600222 http://www.cineplex.de/kino/tree/node1245/city53 Godzilla (ab 12 J.): Sa, So: 13 Uhr Tammy - Voll abgefahren (ab 12 J.): Sa, So: 15.30, 17.45 Uhr; Sa auch: 20 Uhr TinkerBell und die Piratenfee (o.A.): So: 11.15 Uhr Hollywood/Thalia: Kirchgasse 72, Info: 0611/1600444 http://www.cineplex.de Das Schicksal ist ein mieser Verräter (OV / ab 6 J.): So: 11 Uhr Die Karte meiner Träume (o.A.): Sa, So: 15.30 Uhr Die Karte meiner Träume 3D (o.A.): Sa, So: 18 Uhr; Sa auch: 20.30 Uhr Rio 2 - Dschungelfieber (o.A.): Sa, So: 13.30 Uhr Apollo Kinocenter: Moritzstr. 6, Info: 0611/1600333 http://www.cineplex.de/kino/programm/city53/site84 A Million Ways to die in the West (ab 12 J.): Sa: 21 Uhr Bad Neighbors (ab 12 J.): Sa, So: 17 Uhr; Sa auch: 21 Uhr Bibi & Tina - Der Film (o.A.): So: 11 Uhr Boyhood (ab 6 J.): Sa: 20 Uhr; So: 11 Uhr Das magische Haus (o.A.): Sa, So: 13.30, 15.15 Uhr

Das Schicksal ist ein mieser Verräter (ab 6 J.): Sa, So: 17.30, 20.15 Uhr Die Schadenfreundinnen (ab 6 J.): Sa, So: 15 Uhr Eine ganz ruhige Kugel (ab 6 J.): Sa: 19 Uhr Einmal Hans mit scharfer Soße (ab 6 J.): Sa: 19 Uhr Mädelsabend (ab 12 J.): Sa, So: 17 Uhr Maleficent - Die dunkle Fee (ab 6 J.): Sa, So: 13, 15.15 Uhr Maleficent - Die dunkle Fee 3D (ab 6 J.): Sa: 20.15 Uhr; So: 17.30 Uhr Muppets Most Wanted (o.A.): So: 11.15 Uhr Nix wie weg - vom Planeten Erde (o.A.): So: 11 Uhr Otto ist ein Nashorn (o.A.): So: 11.15 Uhr Rico, Oskar und die Tieferschatten (o.A.): Sa, So: 13.15, 15.30, 17.45 Uhr The Lego Movie (o.A.): Sa, So: 13 Uhr TinkerBell und die Piratenfee (o.A.): Sa, So: 14, 15.45 Uhr X-Men: Zukunft ist Vergangenheit 3D (ab 12 J.): Sa: 17.30 Uhr Murnau-Filmtheater im Deutschen Filmhaus: Murnaustr. 6, Info: 0611/9770841 http://www.murnau-filmtheater.de Lauter Lügen (k.A.): So: 13.30 Uhr Nächster Halt Fruitvale Station (ab 12 J.): Sa: 20.15 Uhr; So: 18 Uhr Pat und Patachon alls Mädchenräuber (k.A.): So: 15.30 Uhr Still (o.A.): Sa: 18 Uhr; So: 20.15 Uhr Verliebtes Abenteuer (k.A.): Sa: 15.30 Uhr Walhalla Bambi: Mauritiusplatz 1, Info: 0611/9103743 http://www.walhallabambi-kino.de Fascinating India (o.A.): Sa: 18 Uhr Qissa - Der Geist ist ein einsamer Wanderer (ab 12 J.): Sa: 20 Uhr Violette (ab 12 J.): Sa: 20 Uhr Caligari Filmbühne: Marktplatz 9, Info: 0611/315050 http://www.wiesbaden.de/caligari Before Midnight (OmU / ab 6 J.): Sa: 22 Uhr Before Sunrise (ab 6 J.): Sa: 18 Uhr Before Sunset (OmU / o.A.): Sa: 20 Uhr Der kleine Rabe Socke (o.A.): Sa, So: 15 Uhr Stereo (ab 16 J.): So: 20 Uhr That’s inside me: Gaby Netter Glückselig - Wiesbaden und New York + Dreimal Wiesbaden: Eve Gerstle - Leben und Überleben (k.A.): So: 11 Uhr Über-Ich und Du (ab 6 J.): So: 18 Uhr Open Air Kino: Reisinger-Anlagen 1 Holy Motors (ab 6 J.): Sa: 21.15 Uhr GEISENHEIM Linden-Theater: Winkeler Str. 54, Info: 06722/8008 http://linden-theater.de Das Schicksal ist ein mieser Verräter (ab 6 J.): Sa: 20 Uhr; So: 17.30 Uhr Mädelsabend (ab 12 J.): Sa, So: 20 Uhr Maleficent - Die dunkle Fee (ab 6 J.): Sa, So: 15.30, 17.30 Uhr TinkerBell und die Piratenfee (o.A.): Sa, So: 15.30 Uhr; Sa auch: 17.30 Uhr IDSTEIN Taunus-Kinocenter: Wiesbadener Straße 9 a, Info: 06126/93170 http://www.kinocenter-idstein.de Das Schicksal ist ein mieser Verräter (ab 6 J.): Sa: 20 Uhr; So: 19.30 Uhr Flöckchen - Die großen Abenteuer des kleinen weißen Gorillas! (o.A.): Sa: 15 Uhr; So: 14 Uhr Maleficent - Die dunkle Fee (ab 6 J.): Sa: 17.30, 20 Uhr; So: 16.30, 19.30 Uhr Rico, Oskar und die Tieferschatten (o.A.): Sa: 15, 17.30 Uhr; So: 14, 16.30 Uhr Tammy - Voll abgefahren (ab 12 J.): Sa: 17.30, 20 Uhr; So: 16.30, 19.30 Uhr TinkerBell und die Piratenfee (o.A.): Sa: 15 Uhr; So: 14 Uhr MAINZ Capitol: Neubrunnenstr. 9, Info: 06131/2133495 http://www.programmkinos-mainz.de Die Karte meiner Träume (o.A.): Sa: 18.15, 20.30 Uhr CineStar: Holzhofstr. 1, Info: 06131/2068430 http://www.cinestar.de/de/kino/mainzcinestar A Million Ways to die in the West (ab 12 J.): Sa, So: 14.20, 19.35 Uhr; Sa auch: 22.30 Uhr Bad Neighbors (ab 12 J.): Sa, So: 17.45, 20.20 Uhr Bibi & Tina - Der Film (o.A.): Sa, So: 11.55 Uhr Brick Mansions (ab 12 J.): Sa, So: 17.40 Uhr; Sa auch: 23 Uhr Das magische Haus (o.A.): Sa, So: 14.25 Uhr Das magische Haus 3D (o.A.): Sa, So: 12.25 Uhr Das Schicksal ist ein mieser Verräter (ab 6 J.): Sa, So: 14.30, 16.45, 19.40 Uhr; Sa auch: 22.35 Uhr Die Karte meiner Träume 3D (o.A.):

Sa, So: 12, 14.40, 17.15 Uhr; Sa auch: 22.40 Uhr; So auch: 19.50 Uhr Die Schadenfreundinnen (ab 6 J.): Sa: 15 Uhr Edge of Tomorrow 3D (ab 12 J.): Sa, So: 20.15 Uhr Einmal Hans mit scharfer Soße (ab 6 J.): Sa, So: 20.30 Uhr Flöckchen - Die großen Abenteuer des kleinen weißen Gorillas! (o.A.): Sa, So: 11.50 Uhr Große Jungs - Forever young (ab 6 J.): Sa: 22.45 Uhr Mädelsabend (ab 12 J.): Sa, So: 17 Uhr; Sa auch: 22.55 Uhr Maleficent - Die dunkle Fee (ab 6 J.): Sa, So: 14.30 Uhr Maleficent - Die dunkle Fee 3D (ab 6 J.): Sa, So: 17 Uhr; Sa auch: 19.30, 22 Uhr; So auch: 14.30 Uhr Nix wie weg - vom Planeten Erde 3D (o.A.): Sa: 12.30 Uhr; So: 12 Uhr Otto ist ein Nashorn (o.A.): Sa, So: 12.10 Uhr Pettersson und Findus - Kleiner Quälgeist, große Freundschaft

(o.A.): Sa, So: 12.05 Uhr Rico, Oskar und die Tieferschatten (o.A.): Sa, So: 12.15, 14.50, 17.30 Uhr Rio 2 - Dschungelfieber (o.A.): Sa, So: 14.20 Uhr Tammy - Voll abgefahren (ab 12 J.): Sa, So: 14.50, 17.25, 20 Uhr; Sa auch: 23 Uhr The Lego Movie (o.A.): Sa, So: 11.55 Uhr The Signal (ab 16 J.): Sa, So: 20.10 Uhr; Sa auch: 22.45 Uhr TinkerBell und die Piratenfee (o.A.): Sa, So: 14.45 Uhr TinkerBell und die Piratenfee 3D (o.A.): Sa, So: 12.30, 17.10 Uhr Wara No Tate - Die Gejagten (ab 16 J.): Sa: 22.35 Uhr; So: 19.25 Uhr X-Men: Zukunft ist Vergangenheit 3D (ab 12 J.): Sa, So: 17.20 Uhr; Sa auch: 19.25 Uhr Palatin: Hintere Bleiche 6 - 8, Info: 06131/2133495 http://www.programmkinos-mainz.de Boyhood (OmU / ab 6 J.): Sa: 20 Uhr Grand Budapest Hotel (OmU / ab 12 J.): Sa: 20.15 Uhr Night on Earth (OmU / k.A.): Sa: 17.30 Uhr No Turning Back (o.A.): Sa: 20.15 Uhr Qissa - Der Geist ist ein einsamer Wanderer (ab 12 J.): Sa: 18, 20.15 Uhr Violette (ab 12 J.): Sa: 17.30 Uhr Wüstentänzer - Afshins verbotener Traum von Freiheit (ab 12 J.): Sa: 18 Uhr Residenz & Prinzess: Schillerstr. 30 32, Info: 06131/6692556 http://www.cinestar.de/de/kino/mainzresidenz-prinzess-filmtheater Boyhood (ab 6 J.): Sa, So: 16.15, 19.30 Uhr Cuban Fury (ab 6 J.): Sa: 22.45 Uhr Das Schicksal ist ein mieser Verräter (OmU / ab 6 J.): Sa, So: 17 Uhr; Sa auch: 22.15 Uhr Eine ganz ruhige Kugel (ab 6 J.): Sa, So: 14, 20 Uhr Fascinating India (o.A.): Sa: 14.30 Uhr Grace of Monaco (o.A.): So: 14.30 Uhr

Otto ist ein Nashorn (o.A.): Sa: 14.50 Uhr Philomena (ab 6 J.): So: 17, 20 Uhr Rico, Oskar und die Tieferschatten (o.A.): Sa, So: 15, 17.40 Uhr; So auch: 11, 12.30 Uhr Rio 2 - Dschungelfieber (o.A.): Sa, So: 14.35 Uhr Tammy - Voll abgefahren (ab 12 J.): Sa, So: 15.25, 18, 20.20, 23 Uhr The Lego Movie (o.A.): Sa, So: 14.25 Uhr The Signal (ab 16 J.): Sa, So: 20.25, 22.55 Uhr TinkerBell und die Piratenfee (o.A.): Sa, So: 15.10 Uhr; So auch: 11.30 Uhr TinkerBell und die Piratenfee 3D (o.A.): Sa, So: 17.10 Uhr Wara No Tate - Die Gejagten (ab 16 J.): Sa, So: 20.20 Uhr; So auch: 22.45 Uhr Wir sind die Neuen (o.A.): So: 17.30 Uhr X-Men: Zukunft ist Vergangenheit 3D (ab 12 J.): Sa, So: 20.35 Uhr HOFHEIM Cinepark: Chinonplatz 6, Info: 06192/9283833 http://www.kino-hofheim.de Das magische Haus (o.A.): Sa, So: 15.30 Uhr Die Schadenfreundinnen (ab 6 J.): Sa: 17.30 Uhr; So: 20 Uhr Einmal Hans mit scharfer Soße (ab 6 J.): Sa: 20.15 Uhr; So: 18 Uhr Maleficent - Die dunkle Fee (ab 6 J.): Sa, So: 15.30 Uhr; Sa auch: 20.15 Uhr TinkerBell und die Piratenfee (o.A.): Sa, So: 15.30, 17.45 Uhr X-Men: Zukunft ist Vergangenheit (ab 12 J.): Sa: 17.30 Uhr Yves Saint Laurent (ab 12 J.): Sa: 20.15 Uhr; So: 17.30 Uhr

THEATER

WIESBADEN Akzent Theater, Rheinstraße 60: Männer und andere Irrtümer, Sa, 20 Uhr, So 18 Uhr

Final, So 21.15 Uhr Kurpark am Kurhaus, Kurhausplatz : Frühschoppen mit Musik: Gabriel Groh, So 11.30-14.30 Uhr

WIESBADEN Christa-Möring-Platz, Eröffnungsfest Kulturtage Rheingauviertel-Hollerborn, So 11-17 Uhr

Galli Theater, Adelheidstr. 21: Der Froschkönig, So 11 Uhr Die Erdbeerkönigin, Sa 20 Uhr Meine Niere, deine Niere, So 19 Uhr Kammerspiele Wiesbaden, Lehrstraße 6: Wenn alle Stricke reißen, Sa 20 Uhr

Ringkirche, Kaiser-Friedrich-Ring 7: Josef und seine Brüder - Musical, Sa 14.30 Uhr

Markuskirche, Waldstraße 85: Kulturtage - Sommerfest, So 11-17 Uhr

KLEINKUNST MAINZ-FINTHEN Finther Obstlädchen, Kurmainzstraße 14: „Heiliger Bimbam, es kommt alles an die große Glocke“, Freiherrn Hofkunstbühne, Kirchenkabarettist Thomas Klumb, Sa 18 Uhr WIESBADEN Pariser Hoftheater, Spiegelgasse 9: Peter Vollmer: Frauen verbühen, Männer verduften, Sa 19.30 Uhr

MUSIK/KLASSIK WIESBADEN Lutherkirche, Mosbacher Straße 2: O schöne Nacht! Kammerchor des Bachchores Wiesbaden singt Musik zur Nacht, Sa 21 Uhr

MUSIK/POP FRANKFURT Elfer Club, Klappergasse 5 - 7: Heart Of A Coward, Sa 19.30 Uhr Opernhaus Frankfurt, Willy-BrandtPlatz: Konzerte für Kinder - Oper Frankfurt, So 11 Uhr Palmengarten, Musikpavillon, Siesmayerstr. 61: Promenadenkonzert: Goethe Trio, So 15.30 Uhr

EPPSTEIN

WIESBADEN

Burg Eppstein, Auf der Burg: Die drei von der Tankstelle, Burgfestspiele Eppstein, Sa 19.30 Uhr

Förderverein Jazz im Hof, Rheinstraße 23 - 25: Jazz im Hof - Frankfurter Jazz Connection, So 11-14 Uhr Irish Pub, Michelsberg 15: World Cup

AUSSTELLUNGEN EPPSTEIN Burg Eppstein, Burgmuseum, Auf der Burg: Im Bad mit Gottfried - Wundarzt und Kräuterfrauen aug Burg Eppstein, Sa, 14-17, So 11-17 Uhr WIESBADEN Aktives Museum Spiegelgasse, Spiegelgasse 11: Projektausstellung Task Force Migration, Sa 11-13 Uhr Kirchengemeinde Schelmengraben, Hans-Böckler-Straße 65: Bilder zur Bibel - Malerei von Brigitte Zander, Frauen Museum, Wörthstraße 5: Der intime Blick - Maria Sabine Augstein / Fotografien von Inea Gukema-Augstein, Sa, So 12-17 Uhr Fräulein Stinnes fährt um die Welt, Sa, So 12-17 Uhr Galerie B. Haasner, Saalgasse 38: Ann-Kristin Hamm - Heilquellen Arbeiten in Acryl und Öl, Sa 11-15 Uhr Kunstarche Wiesbaden, Im Rad 42: Ein Fest aus Farben und Formen Arbeiten von Roland Winkler und Horst Panknin, Sa, So

FÜR KINDER WIESBADEN Akzent Theater, Rheinstraße 60: Augusto und Pimpinella, Sa, So 11 Uhr Caligari Filmbühne, Marktplatz 9: Der kleine Rabe Socke, Sa, So 15 Uhr Galli Theater, Adelheidstr. 21: Das hässliche Entlein, Sa, So 16 Uhr

FESTE HOCHHEIM

Hilde-Müller-Haus, Wallufer Platz 2: 30 Jahre Karneval-Club Rheingauvirtel - Sommerfest, Vortrag, Sa 14.11 Uhr KCR - Karneval-Club Rheingauviertel, Walluferplatz 2: Wallufer Platz: Närrisches Sommerfest und Flohmarkt, Sa 13 Uhr

MÄRKTE WIESBADEN-BIEBRICH Adler-Center, Äppelallee 27 a: Antik Markt, So 8-16 Uhr WIESBADEN-SCHIERSTEIN Schiersteiner Hafen, Hafenpromenade: Flohmarkt, Sa 8-14 Uhr WIESBADEN Lorenz-Werthmann-Haus, Kohlhecker Straße 37: Hofflohmarkt, Sa 1015 Uhr St. Bonifatius Kirche, Luisenstraße 31: Flohmarkt zugunsten Amnesty International, Sa 10-15 Uhr

FÜHRUNGEN WIESBADEN cult-touren, Treff Halt Waldfriedhof Dotzheim: 3-Bäche-Wanderung, Tel. Anmeldung: 0611-1716063, So 1014.30 Uhr Landesmuseum Wiesbaden, Friedrich-Ebert-Allee 2: Offene Ateliers für Kinder und Familien, So 11-14 Uhr Marktkirche Wiesbaden, Schlossplatz 4: Glockenspiel-Führung, So 11.30 Uhr

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Weitere Termine finden Sie im Internet unter www.wiesbadener-tagblatt.de www.wiesbadener-kurier.de

Alstadt: Weinfest, Sa, So

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Rheinhessen erleben – Heimat genießen Unser Herz schlägt rheinhessisch – Wir stöbern in der Vergangenheit, stellen außergewöhnliche Personen und Geschichten vor, entdecken die Schätze und Schönheiten der Region neu. Hier treffen Tradition und Moderne aufeinander: Bewegende Stories, Tipps, Termine und vieles mehr rund um das Land der tausend Hügel.

SULZBACH Kinopolis: Main-Taunus-Zentrum 1, Info: 069/3140314 http://www.kinopolis.de/su A Million Ways to die in the West (ab 12 J.): Sa, So: 20.15 Uhr Bad Neighbors (ab 12 J.): Sa, So: 17.40 Uhr; Sa auch: 23.10 Uhr Das magische Haus (o.A.): Sa, So: 14.45 Uhr Das Schicksal ist ein mieser Verräter (ab 6 J.): Sa, So: 14.30, 17.15, 19.35 Uhr; Sa auch: 22.45 Uhr Die Karte meiner Träume 3D (o.A.): Sa, So: 17.15, 20 Uhr; So auch: 12.30 Uhr Die Schadenfreundinnen (ab 6 J.): Sa: 17.30 Uhr Edge of Tomorrow 3D (ab 12 J.): Sa, So: 20.35 Uhr Eine ganz ruhige Kugel (ab 6 J.): Sa: 18 Uhr Flöckchen - Die großen Abenteuer des kleinen weißen Gorillas! (o.A.): So: 14.30 Uhr Gravity 3D (ab 12 J.): So: 18 Uhr Große Jungs - Forever young (ab 6 J.): Sa: 22.55 Uhr Mädelsabend (ab 12 J.): Sa, So: 17.55, 20.30, 23.10 Uhr Maleficent - Die dunkle Fee (ab 6 J.): Sa, So: 15.20 Uhr; So auch: 12.30 Uhr Maleficent - Die dunkle Fee 3D (ab 6 J.): Sa, So: 17.30, 20.10, 22.50 Uhr Monuments Men - Ungewöhnliche Helden (ab 12 J.): Sa: 17, 20 Uhr

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Samstag, 12. Juli 2014 | Rhein Main Presse

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VERNETZT LESERBILD DES TAGES

LESERBILDER Tierische WM-Eindrücke aus der Region ausgewählt von Katja Mathes

1

LESERBILDER WM-Eindrücke aus der Region - II ausgewählt von Katja Mathes

Tooooor...!!!

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Wiesbaden

Durch die WM-Brille

Die kleine Hündin Isabeau sieht die Leistung der Nationalmannschaft durch die schwarz-rot-goldene Brille. Unvoreingenommen ist sie also nicht. Aber dafür sei Isabeau aber auch der größte Fußballfan und drücke für Sonntag alle Pfoten, versichert Frauchen Heike Kneilmann.

Wiesbaden

Strickstrumpf

Vor dem Perfect Day an der Ecke Kirchgasse/Friedrichstraße wurde wieder gestrickt. Dass dort Pfosten, Laternenmasten oder gar Telefonzellen schon mal in Strick gehüllt werden, ist ja bekannt. Aber jetzt haben die beiden Bäume vor dem Café Strickstrümpfe in Schwarz-Rot-Gold erhalten. Die Fußgängerzone im WM-Look – wie schön! Leider sind die pünktlich zum Finale schon wieder abgenommen worden.

Hündin Isabeau im Fußball-Fieber. Foto: Heike Kneilmann

2

Strickstrümpfe in der Kirchgasse. Foto: Mathes

Wiesbaden

Im Fan-Outfit

Ohne das passende Fan-Outfit geht Dackel „Dackel“, wie ihn sein Herrchen nennt, nie zum Public Viewing. Das richtige Outfit gehört für ihn einfach dazu. Gern trägt er das Halsband in Schwarz-Rot-Gold, aber auch im tierischen Deutschlandtrikot wurde er schon gesichtet.

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Ein Whisky zum Spiel

Man hört es förmlich: „Tooor…!!!“ Selbst der Vogelnachwuchs ist außer Rand und Band – so scheint es jedenfalls.

Und alle fiebern dem Sonntag entgegen. Hoffentlich muss die deutsche Elf gegen Argentinien keine Federn lassen.

Dann ertönt es auch beim Finale in Wiesbaden wie in Brasilien aus Tausenden Kehlen: Tooooooor...!!! Foto: Marlies Pust

Manchmal auch „auf Tour“ GASTSPIEL Das Wallufer „Treppchen“ ist im Sommer zu Gast im Erbacher Weingut Craß

Von Marianne Kreikenbom

Dackel „Dackel“ im Fan-Outfit.

Foto: Markus Kranch

3

WALLUF. Der Sommer im Rheingau sei so schön, aber das „Treppchen“ in Walluf habe leider nicht genug Plätze in der Sonne, schreibt Madeleine Rall in der Rubrik „Neuigkeiten“ auf ihrer Homepage und kündigt

Dippegucken

Taunusstein

Mit Glücksbringer

Ohne Maskottchen geht gar nichts! Rüde Falco aus Taunusstein schleppt seinen kleinen Plüschelefanten auch zum Fußball mit. Und bisher hat der plüschige Kerl ja auch Glück gebracht. Also, Falco, vergiss den Elefanten am Sonntag nicht!

Taunusstein

ihren Gästen für Juli einen zeitlich begrenzten sommerlichen Wechsel des Teams ins Weingut Craß nach Erbach an. Tisch und Bank am Fuße der namensgebenden acht Stufen hinauf ins Lokal helfen da wenig. Auch wenn das alte Fachwerkhaus noch so schön und „breitbeinig“ mitten auf der Kirchgasse steht. Im September 2010 hatte die aus dem Brandenburgischen

stammende junge Köchin mit Meisterbrief das traditionsreiche Wallufer Lokal neu eröffnet. Nein, über mangelnde Kundschaft und fehlende Stammgäste könne sie sich insgesamt nicht beklagen. „Wir sind im Frühling, Herbst und Winter ein gemütlicher und gern besuchter Ort.“ Sie denkt da zum Beispiel an die große Zeit ihrer ofenfrischen Martinsgänse mit Kartoffelklößen, Rosenkohl, Rotkohl, Maronen und Bratäpfeln, die alljährlich mit dem Martinstag am 11. November beginnt (Reservierung ab vier Personen fünf Tage im Voraus).

Feste Institution Aber soweit ist es ja noch lange nicht. Im Sommer sitzen die meisten Gäste lieber draußen im Freien unter Sonnenschirmen. Für einen Sommer ohne Terrasse oder Biergarten müsse man sich etwas einfallen lassen, meint Madeleine Rall nach knapp vier Jahren Erfahrung im „Treppchen“. „In diesem Sommer betreiben wir erstmals ge-

meinsam mit dem Weingut Craß in Erbach bis Anfang August eine kleine Straußwirtschaft.“ Darüber freut sie sich. Ein Abstecher führt sie vom 23. bis 27. Juli auch noch aufs Sommerfest in Rauenthal, wo sie im Weingut von Stefan Breuer kochen wird (siehe Kasten). Treppchen on Tour sozusagen. Ab 2015 soll das eine feste Institution werden. „Dann sind wir mit unserer Küche von Anfang Juni bis Ende August bei befreundeten Winzern zu Gast.“ Die Kooperation ist eine klasse Idee. Denn Madeleine Rall pflegt die Raffinesse ihrer Kochkunst nicht nur am Wallufer Stammplatz, sondern auch unterwegs im Rheingau. Auf ihrer diesjährigen Straußwirtschaftskarte stehen Klassiker mit Pfiff wie „Spundekäs nach Treppchen Art“ mit Paprikawürfeln, Frühlingslauchpesto und Laugenbrezel und ein gebratener Handkäs im Serranoschin-

In Taunusstein bei Karl-Heinz Jürgens gibt‘s immer einen Whisky zum Spiel: Whisky ist der Name des Mopses, und der kleine Kerl ist der größte Fan der deutschen Nationalmannschaft, versichert Herrchen KarlHeinz Jürgens. Entsprechend hat sich Whisky auch schon fürs Finale am Sonntagabend in Schale geworfen. Da kann ja eigentlich nicht mehr viel schief gehen.

INFORMATIONEN UND KONTAKT . Restaurant „Zum Treppchen“, Kirchgasse 14, 65396 Walluf. Telefon 06123 / 7993338 oder 0177 / 2666826. . Öffnungszeiten: Das Treppchen-Team ist bisAnfangAugust zu Gast im Weingut Craß, Taunusstraße 2, 65346 Erbach/Rheingau. Termine: bis 20. Juli und 30. Juli bis 3. August jeweils Mittwoch bis Samstag ab 18 Uhr, Sonntag ab 12 Uhr mit Kaffee und Kuchen.Am 12. und 19. Juli geschlossene Gesellschaft. ken-Mantel (siehe „Gruß aus der Küche“). Es gibt unter anderem würzige Olivenfocaccia mit Feta-Basilikum-Creme und Scheiben vom rosa Roastbeef, gefüllte Sommerbratwürste mit Bohnensalat zu kleinen Ofenkartoffeln und Dijonsenf, sommerlichen Blattsalat mit gebratenen Riesengarnelen sowie warmen Couscous mit Linsen, Nüssen,

Telefon (Weingut Craß): 06123 / 63169. . Vom 23. bis 27. Juli jeweils ab 17 Uhr (Wochenende ab 15 Uhr) kocht Madeleine Rall auf dem Sommerfest im Weingut Stefan Breuer, Eltville-Rauenthal, Auf der Großen Straße 10. Ab 3. September mit neuer Karte wieder in Walluf, siehe auch www.treppchen-walluf.de . Preise: Treppchens Straußwirtschaft: 7,50 bis 16,50 Euro. Orange, Zucchini und Pilzen zu gebratenem Lachs. „Unsere Küche ist bodenständig, aber trotzdem kreativ und modern.“ Alle vier bis sechs Wochen wechselt im Wallufer Stammhaus die Karte. Gluten oder Laktose seien kein Problem, wenn man weiß, was wo drin ist, Wünsche der Gäste gern erfüllt und entsprechend variieren kann.

Mops Whisky drückt Jogis Jungs die Pfoten. Foto: Karl-Heinz Jürgens

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Taunusstein

Neuer im Tor

Neuer im Tor? Nein, in Taunusstein steht ein Neuer im Tor! Dieser getigerte Kater hat den Ball fest im Griff. Und weil Katzen reinliche Tiere sind, hält er auch den Kasten sauber. Vielleicht kann Jogi Löw ja noch nachnominieren...

GRUSS AUS DER KÜCHE

Falco und sein Plüsch-Glücksbringer. Foto: Ingeborg Köppl – Anzeige –

QR-Code scannen und auf unserem Portal alles zum Fußball der Region lesen.

. In der Reihe „Dippegucke“ stellen wir Restaurants in der Region vor – vor allem aber die Menschen dahinter. Sie schreiben als „Gruß aus der Küche“ für unsere Leser immer ein Rezept ihrer Speisekarte auf. Diesmal ist es gebratener Handkäs im Serranoschinken-Mantel auf buntem Blattsalat mit Apfeldressing: . Zutaten (für 1 Person): 2 Röllchen gereifter Handkäs ohne Kümmel, 1 Scheibe Serranoschinken pro Röllchen, bunt gemischter Blattsalat (Eichblatt, Rucola, Romana, Feldsalat und andere), Dijonsenf, Pflanzenöl, Himbeeressig, Zucker und Salz nach Geschmack, 1 halber säuerlicher, fester, in kleine Würfel geschnittener Apfel.

. Zubereitung: Handkäs in je 1 Scheibe Serranoschinken einwickeln. Pfanne erhitzen, etwas Öl zugeben und darin die HandkäsPakete von jeder Seite kurz (1 Minute) und kräftig anbraten, bis der Käse anfängt, leicht zu schmelzen (darf nicht zerlaufen). . Dressing: 1 Teil Dijonsenf, 2 Teile Pflanzenöl und 1 Teil Himbeeressig mit einem Schuss Wasser sowie etwas Zucker und Salz gut mixen. Apfelwürfel unterrühren und das Dressing mit den Salatblättern mischen. Den noch heißen Käse mit dem Salat auf Tellern anrichten und nach Belieben mit Trauben dekorieren. Dazu Brot reichen.

Gehalten!

Foto: Andrea Wegener,

LESERBILDER

Madeleine Rall auf dem Treppchen ihres Restaurants „Zum Treppchen“ in Walluf.

. Foto: RMB/Heinz Margielsky

. Schicken Sie uns Ihre Fotos an [email protected]. Die Bilder müssen mindestens 1900 mal 1200 Pixel groß sein. Mit der Einsendung bestätigen Sie, dass Sie die Rechte am Bild haben und dass Sie sowie Personen auf dem Bild mit der Veröffentlichung einverstanden sind. Die Veröffentlichung erfolgt honorarfrei.

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WIESBADEN STADTTEILE HALLO NACHBARN

Ein Jammer h. Fest-VeranstalAlle reden vom Wetter – wir auc beneiden. Selbst zu t ter sind in diesen Wochen nich tungen sind für erei die besten organisatorischen Vorb Da hat es die ern. gest die Katz‘, wenn es schüttet wie Wochenenem dies an Rambacher übel getroffen, die einer sind ierst Sch Die de ihr Ortsjubiläum begehen. nd vergehe weit h noc beim Hafenfest am Freitag er sein, sich t nich nen schont geblieben, aber sie kön e am tteil Stad die t ob‘s heute oder morgen vielleich ber Gib die en hatt he Rhein trifft. Vergangene Woc ten gkei indi chw dges Glück, dass die Böen mit Win r ode Zelt das t nich ern von über 100 Stundenkilomet die n wen h Auc en. hab die Achterbahn umgerissen Besucherresonanz Katastrophen ausbleiben, auf die Fälle auf. So oder alle wirkt sich das Mistwetter auf namtlichen Orgaehre so – das hat niemand von den GEN HAUZEL JÜR HEINZnisatoren verdient.

Bürgerliste fordert Konsequenzen

ORTSBEIRAT Revisionsbericht zu Finanzpraktiken SONNENBERG (hz). „Es gab Einnahmen aus Geschäften, die der Ortsbeirat nicht tätigen durfte, und zu diesen Einnahmen fehlen die Belege. Es gibt eine schwarze Kasse, und es wurde gegen Paragraf 25 der Hessischen Gemeindeordnung verstoßen. Über Jahre wurden die Vergaberichtlinien von 2004 umgangen, um dem Förderverein Schöneres Sonnenberg hohe Summen zuzuschanzen.“ Die Wiesdbadener Bürgerliste hofft im Vorfeld der Sitzung am Dienstag, 15. Juli (19.30 Uhr, Büürgerhaus), dass sich der Ortsbeirat Sonnenberg mit dem Bericht des Revisionamtes zu

den Finanzpraktiken des Stadtteilgremiums beschäftigt, auch wenn das aus der Tagesordnung nicht ersichtlich ist: „Es muss geklärt werden, was mit den Geldern geschieht, die nicht rechtsgemäß eingenommen wurden oder nicht rechtsgemäß an den Förderverein gingen“, fordert der BLW-Fraktionsvorsitzende im Rathaus, Michael von Poser. Nachdem das Revisionsamt die Einschätzungen der Bürgerliste bestätigt habe, sei auch „der unsägliche Beschluss vom Januar aufzuheben, in dem der Ortsbeirat die Bürgerliste der Beleidigung, der Verleumdung und der Verdrehung der beschuldigt“.

Haltestelle Medenbach FRAGESTUNDE Am Mittwoch mit OB und Eswe

MEDENBACH (red). VorOrt auf Tour geht weiter: Am Mittwoch, 16. Juli, ist die Redaktion des Stadtteilmagazins zu Gast

auf Tour in Medenbach und bringt natürlich wieder Oberbürgermeister Sven Gerich und den Ge-

schäftsführer von Eswe Verkehr Jörg Gerhard mit. Vor dem Bürgerhaus werden sie um 17.30 Uhr den Medenbachern Rede und Antwort stehen. Erst eine Stunde Gerich, danach beantwortet Gerhard Fragen zur Busanbindung. Themen könnten unter anderem die fehlenden Läden und Restaurants in Medenbach, störende Dreckecken und die Taktung der Busse sein. Letzte Station der Tour wird in diesem Jahr am 1. Oktober in Kloppenheim sein.

MUNDART-LEXIKON

Solber

S

olber, das ist gesalzenes Schweinefleisch, das schon Napoleon während eines Aufenthalts in Hessen aufgetischt bekommen haben soll – natürlich mit Sauerkraut. Aber weil Solber fettes, schwartiges Fleisch ist, bekam der Begriff im Hessischen auch eine andere Bedeutung: „im Solber leie“. „Hoste widder bis Uhr im Solber gelehe?“, fragt der Hesse

Herausgeber: Verlagsgruppe Rhein Main GmbH & Co. KG Geschäftsführung: Hans Georg Schnücker (Sprecher), Dr. Jörn W. Röper Chefredakteur: Stefan Schröder, Wiesbaden (redaktionell verantwortlich) Stellvertreter: Lars Hennemann Regionalmanager: Christian Matz, Martin Schirling Stadtausgabe Wiesbaden: Patrick Körber (Ltg.); Katja Mathes, Heinz-Jürgen Hauzel (Vertretung) Bezirksausgaben: Ulrike Würzberg Chefreporter: Reinhard Breidenbach Politik/Wirtschaft: Karl Schlieker Kultur: Dr. Viola Bolduan Sport: Ulrich Gerecke, Tobias Goldbrunner Nachrichten: Lars Hennemann Berliner Büro: Andreas Herholz, Christoph Slangen Technische Koordination: Reinhard Küchler Foto/Bewegtbild: Sascha Kopp, Ulla Niemann Chefredakteur Online: Lutz Eberhard

und meint „im Bett gelegen“, „ausgeschlafen“. Studenten sagt man mitunter nach, dass die „bis middaachs im Solber leie“. Weil Solber fett ist, gilt es wohl als warm und gemütlich – wie ein Bett eben. Und wenn Deutschland am Sonntag erst nach dem Elfmeterschießen Weltmeister wird, wollen die Hessen am Montag bestimmt auch „länger im Solber leie bleibe“. (kr)

Geschäftsleitung Markt: Bernd Koslowski Anzeigen: Gerhard Müller (verantw.), Rudolf Speich Lesermarkt: Angela Harms Logistik: Jan Ochs Verlag: Verlagsgruppe Rhein Main GmbH & Co. KG, Erich-Dombrowski-Straße 2, 55127 Mainz, Postfach 3120, 55021 Mainz,Tel. (06131) 48 30; Fax (06131) 48 58 68, AG Mainz HRA 0535 (zugleich auch ladungsfähige Anschrift für alle im Impressum genannten Verantwortlichen), phG: Verlagsgruppe Rhein Main Verwaltungsgesellschaft mbH, Geschäftsführer: Hans Georg Schnücker (Sprecher), Wiesbaden, Dr. Jörn W. Röper, Mainz. Druck: Druckzentrum Rhein Main GmbH & Co. KG, Alexander-Fleming-Ring 2, 65428 Rüsselsheim. Für unverlangt eingesandte Manuskripte keine Haftung. Nachdruck, auch auszugsweise, nur mit Genehmigung des Verlages. Bezugspreis monatl. inkl. MwSt. und Zustellkosten 32,50 € (Träger), 34,50 € (Post/Inland). Abonnementkündigungen müssen schriftlich bis zum 5. des Monats zum Monatsende im Verlag vorliegen. Bei Lieferungsbehinderungen ohne Verschulden des Verlages oder infolge höherer Gewalt besteht kein Anspruch auf Entschädigung. Anzeigenpreise laut Preisliste Nr. 42 vom 1. Januar 2014. Für private Gelegenheitsanzeigen gilt die Preisliste Nr. 12 vom 1. Januar 2014.

Schiersteiner Hafenfest beginnt feucht-fröhlich Die Organisatoren und Besucher von Freiluft-Veranstaltungen laufen Gefahr, einen steifen Hals zu bekommen. Ständig geht ihr sorgenvoller Blick zum Himmel. Kommt nach dem

Sonnen-Intermezzo der nächste Wolkenbruch – oder zieht das Unwetter diesmal vorbei. Das gilt auch für das Schiersteiner Hafenfest, das am Freitagabend eröffnet wurde. Der

steife Hals kann am Montagabend nützlich werden, wenn zum Abschluss das Feuerwerk am Hafen in den Himmel geFoto: wita/Uwe Stotz schossen wird.

Der Wein muss auch abfließen RHEINUFER Toilettenanlage am Biebricher Weinstand wegen kaputter Abflussrohre nicht nutzbar

Von Heinz-Jürgen Hauzel BIEBRICH. Die Verärgerung ist verständlich. Die Biebricherin Margret Witkowski ist regelmäßig Besucherin des Weinstands am Rheinufer und bemängelt, dass die öffentliche Toilettenanlage dort „seit Wochen nicht benutzbar“ ist. Zwar sei als Ersatz ein „ToiToi“ aufgestellt worden. „Aber diese Notlösung finde ich unmöglich. Das passt nicht zu gutem Wein.“ Ortsvorsteher Kuno Hahn gibt Margret Witkowski Recht, nimmt aber die Stadtverwaltung ausdrücklich in Schutz: „Die Toilette war immer wieder verstopft. Daher auch der Gestank.“ Jetzt habe das Tiefbauamt herausgefunden, dass der Abfluss marode ist. „Von dem baufälligen Zustand des Rohres

ÖFFNUNGSZEITEN . Der Weinstand der Biebricher Interessengemeinschaft Handel und Gewerbe (BIG) wird in dieser Saison noch bis zum 13. Oktober abwechselnd von den Weingütern Kaspar Herke, Bickelmaier, Rußler, Frosch und Peter Keßler betrieben. Er ist montags, donnerstags, freitags und samstags um 17 Uhr geöffnet, sonn- und feiertags um 14 Uhr.

hatte man nichts geahnt. Wenn‘s jetzt ganz schlimm kommt, muss der Weinstand zeitweise sogar verlegt werden.“ Jürgen Zettlitz, der kommissarische Leiter des Tiefbauamts bestätigt Hahns Befürchtungen, dass der Abfluss so einfach und auf die Schnelle nicht zu reparieren sein wird. „Wir werden mutmaßlich aufgraben müssen. Schon in den nächsten Tagen erfassen wir die genauen Schäden mit einer Kamera. Dann entscheiden wir, wie wir weiter vorgehen.“

sich an, dass anschließend die Wall AG eine Anlage erstellt. Es müssten also sowieso Abfluss und Anschluss in Ordnung gebracht werden. Kuno Hahn hofft, wenn tatsächlich eine große Baumaßnahme nötig wird, dass das

Ganze in den Herbst verschoben wird: „Sonst haben wir da eine nicht funktionierende Toilette, eine unzumutbare Ersatztoilette und eine große Baustelle. Das hält auch der beliebteste Weinstand nicht aus.“ Schon den derzeitigen Zu-

stand bezeichnet der Ortsvorsteher als untragbar: „Dass der Weinstand trotz alledem so gut besucht ist, zeigt, wie sehr Biebricher und Gäste an ihrem Treffpunkt hängen – und wie notwendig und wichtig er für Biebrich ist.“

Kurzfristige Lösung Zettlitz erwähnt zwar frühere Überlegungen, eine neue Toilettenanlage auch zur öffentlichen Nutzung an die im Zollspeicher geplante Gastronomie anzubinden, aber der Amtsleiter weiß selbst, dass das nicht die kurzfristige Lösung sein kann, die benötigt wird. Schließlich gibt es an dieser Stelle nicht nur den Weinstand, sondern auch die Bushaltestelle für mehrere Eswe-Linien, die Anleger der Köln-Düsseldorfer und anderer Rheinschiffe. Der Vertrag mit der Siegerländer Hering-Bau, dem derzeitigen Betreiber des Toilettenhauses am Rheinufer, laufe Ende 2015 aus, sagt Zettlitz. Es biete

Die Besucher des Biebricher Weinstands müssen sich derzeit mit einer Behelfstoilette begnügen. „Ein untragbarer Zustand“, klagt Ortsvorsteher Kuno Hahn. Foto: wita/Uwe Stotz

Glanzrenette, Winterbirne und Rosenapfel ORTSBEIRAT Obstsortengarten soll um einen halben Hektar erweitert werden / 2000 Euro aus Verfügungsmitteln Von Joachim Atzbach MEDENBACH. Da ist etwas gewachsen. Im wahren Sinn. Und zählt bereits 165 Bäume. „Wir können als Ortsbeirat stolz darauf sein, dass es so etwas in Medenbach gibt“, lobte Ortsvorsteher Michael David (SPD) den vom Streuobstwiesenkreis Wiesbaden angelegten und betreuten Obstsortengarten. Nach nunmehr neun Jahren platzt dieser aber aus allen Nähten und soll deshalb um einen halben Hektar erweitert werden. Wozu dem Streuobstkreis aber noch etwas Kapital fehlt und daher

der Ortsbeirat mithilfe seiner Verfügungsmittel in die Bresche springt. 2000 Euro werden zum Gesamtkaufpreis von 18000 Euro beigesteuert. „Es dürfte nur wenige Projekte geben, bei denen Geld so gut angelegt ist“, sagte David. Streuobstwiesenkreis-Vorsitzender Ulli Kaiser hatte dem Ortsbeirat die Entwicklung des Sortengartens an der Wildsachsener Straße geschildert: Eine Erfolgsgeschichte, möglich gemacht erst durch das vielfältige Engagement der ehrenamtlich tätigen Streuobstkreismitglieder. Überschaubar war der Be-

ginn im April 2005 mit 49 Bäumen. Aber schon bald hatte es sich herumgesprochen, sodass die ersten umweltpädagogischen Schulprojekte und Touristikführungen stattfanden (EMail an: [email protected]). Für weiteren Aufschwung sorgte 2008 die Pflanzung von weiteren 118 Bäumen. „Alte regionale Sorten, die vom Aussterben bedroht sind“, erläuterte Kaiser. Zum Beispiel Hofheimer Glanzrenette, Kloppenheimer Streifling, Rambacher Rosenapfel und Auringer Winterbirne. „Wir können auch Reiser für Weiterzüchtungen zur Ver-

fügung stellen“, informierte Kaiser. Die Anerkennung folgte prompt 2013 mit der Aufnahme in das „Erhalternetzwerk Obstsortenvielfalt“ des Pomologenvereins Deutschland. 115 Apfelsorten und 19 Birnensorten können zurzeit besichtigt werden, für Laien und Fachleute umfassend auf Infotafeln erklärt. 14000 Euro konnte der Streuobstwiesenkreis aus eigenen Mitteln für die Erweiterung des Geländes beisteuern. Den Zuschuss des Ortsbeirates eingerechnet, fehlen momentan noch 2000 Euro, die von

einem Vereinsmitglied vorgestreckt werden, da der Kauf bis zum 21. Juli unter Dach und Fach gebracht werden muss. Jugend braucht ihren Raum. Darin ist sich der Ortsbeirat einig. In einem SPD-Antrag bittet man den Magistrat, eine geeignete Räumlichkeit zur Fortführung der Jugendarbeit durch das Team der mobilen Jugendarbeit zur Verfügung zu stellen. Hintergrund ist, dass mit dem Abriss des alten Bürgerhauses im kommenden Jahr, der bisher genutzte Raum wegfallen wird, im neuen Bürgerhausneubau ein Jugendraum aber nicht eingeplant ist.

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WIESBADEN Zweiter Weihnachtsmarkt ORTSBEIRAT Zusätzliche Buden auf dem Mauritiusplatz

Von Heinz Porten WIESBADEN. Der Ortsbeirat Mitte beschäftigte sich in seiner Sitzung am Donnerstag mit der von der Stadt vorgestellten Neukonzeptionierung des Mauritiusplatzes für die Adventszeit. Der Ortsbeirat stimmte dem Konzept zu, nach dem auf dem Mauritiusplatz in der Weihnachtszeit in Ergänzung zum Sternschnuppenmarkt mit 35 Ständen ein zweiter Weihnachtsmarkt eingerichtet wird.

Große Nachfrage Die Nachfrage nach Ständen auf dem Sternschnuppenmarkt sei größer als die Zahl der möglichen Stände, zudem erhoffe man sich von der Nähe zu Kirch- und Langgasse ebenfalls eine gesteigerte Attraktivität für den neuen Markt. Die Stände, sechs von ihnen sind für Essen und Trinken gedacht, die restlichen 29 für Kunsthandwerk und andere Waren, sind deutlich kleiner und filigraner als die vor dem Rathaus. Dadurch soll die Sicht auf die Schaufenster der Geschäfte auf dem Mauritiusplatz erhalten bleiben. Die Stände sind in Grün und Silber gehalten, der neue Markt soll den Namen Sternsilbermarkt erhalten.

Riesenrad zieht um Wegfallen wird mit diesem neuen Konzept das Riesenrad auf dem zentralen Platz. Der Ortsbeirat stimmte dem Konzept zu, bat aber um die Prüfung eines Ersatzstandortes für das Riesenrad als markante Attraktion und ein Überdenken des Namens. „Der ähnelt doch zu sehr dem Sternschnuppenmarkt“, gab Stefan Winkel (CDU) zu bedenken. Geschmückt wird der Mauritiusplatz mit drei Engeln und Lichtern in den Bäumen. Vom

Sortiment her soll sich der neue Markt zumindest in Teilen vom Sternschnuppenmarkt abheben, die Öffnungszeiten sind identisch bis auf das Ende des Marktes, dass mit 20.30 Uhr eine Stunde früher liegt als beim Sternschnuppenmarkt.

Markierung der Radwege Der Ortsbeirat beschloss weiter, den Magistrat um Maßnahmen zur Einhaltung der Tempo-30-Zone in der Jahnstraße zu bitten. Eine Ausweitung der Zone auf den gesamten Bereich Wörth-, Adelheid- und Karlstraße rund um die Schule sei leider nicht möglich, da die Straßen in diesem Bereich Kreisstraßen sind. Der Ortsbeirat stimmte ebenfalls einem Antrag der Grünen zu, die Kita Geschwister Stock in „Josef und Rosel Stock-Kita“ umzubenennen. Das Gremium sprach sich ebenso für eine Markierung der Fahrradwege mit haltbarerer Farbe und die Verlängerung der Öffnungszeiten der Mauritius-Mediathek einmal pro Woche bis 20 Uhr aus. So könnten auch Berufstätige die Mediathek besser nutzen.

Mehr Kontrollen Mehr Sauberkeit im Stadtbezirk, mehr Tempokontrollen in der Oranienstraße und die zusätzliche Bezeichnung der Haltestelle Michelsberg Richtung Platte mit Kunsthaus waren ebenfalls einstimmig angenommene Anträge. Kontrovers diskutiert wurde eine Anschubfinanzierung von 5000 Euro aus den Verfügungsmitteln für die Belebung des Quartiersplatzes Lehrplatz. Die CDU stimmte schließlich zu, nachdem festgelegt worden war, dass Belege über die Verwendung der Anschubfinanzierung nachgereicht werden sollen.

ICH FÜR MEINEN STADTTEIL

Der „Kümmerer“ von Schierstein

WALTER RICHTERS Der Diplom-Mathematiker engagiert sich in der Politik, für die Jugend, Radfahrer und Fußgänger Von Marianne Kreikenbom

2006 wurde Walter Richters stellvertretender Ortsvorsteher in Schierstein und blieb es auch in der aktuellen Wahlperiode (2011 bis 2016). Bereits seit 2001 amtiert er als Sprecher der auf seinen Antrag hin entstandenen Arbeitsgruppe Jugend und seit 2004 als Stadtteil-Jugendbeauftragter. „Unsere AG ist Ansprechpartner für die Jugendeinrichtungen vor Ort.“ In enger Zusammenarbeit mit Vereinen, Kirchengemeinden, Kindergärten, Schulen und Firmen des Stadtteils veranstaltet die AG mit Walter Richters als Hauptorganisator alle zwei Jahre die Schiersteiner Jugendtage.

SCHIERSTEIN. „Seit 1997 bin ich die ,grüne Fraktion’ im Schiersteiner Ortsbeirat“, sagt Walter Richters. Seit der Kommunalwahl 2011 allerdings ist er als Grüner nicht mehr allein, sondern zu dritt. 2006 wurde er stellvertretender Ortsvorsteher und blieb es in der folgenden Wahlperiode bis heute. „Meinen Einzug in den Ortsbeirat verdanke ich dem Zufall, denn meine Vorgängerin hatte ihr Mandat zurückgegeben, und Christiane Hinninger, die Fraktionsvorsitzendende der Grünen, schaute, wen sie stattdessen zur damals anstehenden Kommunalwahl aktivieren könne.“ Christiane Hinninger bewies einen guten Blick. Der 1946 im niedersächsischen Bremervörde geborene Walter Richters zeigte sich als engagierter und verlässlicher Kandidat und war bald ein Mann mit zahlreichen Ehrenämtern. Auch über „seinen“ Stadtteil Schierstein hinaus, etwa als Mitglied des Dekanatssynodalvorstands der evangelischen Kirche in Wiesbaden und „Ressortzuständiger für gesellschaftliche Verantwortung des Dekanats“. Unter anderem ist er hier stellvertretender Vorsitzender der von evangelischer und katholischer Kirche getragenen Telefonseelsorge Mainz-Wiesbaden sowie Mitglied im geschäftsführenden Ausschuss des Kinder- und Beratungszentrums Sauerland (KBS).

Fußgängerleitsystem

„Etwas bewegen“ Sein Studium hatte den Diplom-Mathematiker Walter Richters einst nach Mainz an die Johannes-Gutenberg-Universität geführt. 1980 kam er nach Wiesbaden, wo er seit 1987 mit Familie in Schierstein lebt. In Dotzheim praktizierte

Zu seinem Hobby, der Fotografie, kommt Walter Richters kaum noch. seine Frau als niedergelassene Kinderärztin, mit dem Fahrrad nur ein Katzensprung von Zuhause. Er selbst sei nach dem Diplom im EDV-Bereich tätig gewesen. „In der IT-Branche

würde man heute sagen.“ Er leitete Rechenzentren in verschiedenen Unternehmen. 2003 ging er im Rahmen des Programms 55plus in den Vorruhestand. Ein faires Angebot

Foto: wita/Paul Müller

sei es gewesen, für das er sich mit seiner ehrenamtlichen Arbeit gewissermaßen revanchiere. „Das Ehrenamt macht Freude und gibt mir das Gefühl, etwas zu bewegen.“

Ein Projekt der ganz besonderen Art sind die 2007 eingerichteten Schiersteiner HilfeInseln für Kinder, denen es aus unterschiedlichen Gründen nicht gut geht, die sich in Gefahr befinden, sich verlaufen haben oder von Fremden belästigt werden. Über 30 Einrichtungen von der Apotheke bis zum Friseur und Ingenieurbüro machen mit, erkennbar am Plakat mit dem Löwen Leo als Kinderkommissar im Schaufenster. In parteiübergreifend guter Zusammenarbeit entstand 2005 auch das Fußgängerleitsystem für Schierstein, entwickelt und ausgeführt von der AG Verkehr, der Walter Richters damals angehörte. Schwerpunkte seiner im Ortsbeirat initiierten Anträge waren und sind Verbesserungen für die Fußgänger und Radfahrer. Walter Richters kümmere sich um alles, was in Schierstein nicht funktioniere, heißt es. Viel Zeit für Hobbys wie Fotografieren oder familiäre Radausflüge bleibt ihm kaum. Zumal er auch noch Vorsitzender der Volksbildungsstätte Schierstein ist.

Unbequeme Themen anpacken SERIE Redaktion stellt die Menschen hinter den Nachrichten vor Von Christian Struck WIESBADEN. Wenn ich ehrlich bin, hat die Sache mit dem Schreiben mit einer Strafarbeit angefangen. Ich glaube, ich war in der 9. Klasse, als ich meine Deutschlehrerin irgendwie so auf die Palme brachte, dass sie mir die

UNSERE KÖPFE Fleißarbeit aufbrummte. „Irgendwas über Goethe“ sollte ich schreiben. Stattdessen verfasste ich – wohl getrieben von fehlender Einsicht über die Sinnhaftigkeit des Auftrags – ein launiges Pamphlet über das Paarungsverhalten von Eisbären. Das zweiseitige Machwerk machte in der Jahrgangsstufe schnell die Runde, was mich schlechter-

dings nur zu weiteren Schandtaten animierte. Und wenn ich weiter ehrlich bin, hat mich schon damals die Reichweite meiner „Fleißarbeiten“ umgehauen. Was mich dann weniger umgehauen hat, war die Reaktion meiner Lehrerin auf den großen Nachhall, den meine „Werke“ ausgelöst hatten. Es hat sie wohl in ihrer Berufsehre gekränkt, dass ihre Disziplinarmaßnahmen zu derartigem Zuspruch führten.

Täglich Geschichten suchen Wie auch immer, fortan landeten meine „kreativen Ergüsse“ nach der Abgabe ungelesen und fein säuberlich vor der Klasse in Streifen zerrissen im Müll. Zunächst war ich zugegebenermaßen etwas verärgert, jedoch hat mich der Zuspruch meiner Mit-

AKTION „UNSERE KÖPFE“

Christian Struck, Volontär beim Wiesbadener Kurier.

Foto: Sascha Kopp

Sorgfältige Recherche, hohe Identifikation mit der Region, investigatives Nachhaken bei drängenden Themen – all das erwarten unsere Leser von ihrer Tageszeitung. Wir wissen das. Deshalb sind unsere Redakteure täglich aufs Neue auf der Suche nach den Geschichten, Nachrichten und Besonderheiten unserer Region. Wir freuen uns darüber,

dass unseren Lesern diese Leistung etwas wert ist. Aus diesem Grund stellen wir in der Reihe „Unsere Köpfe“ exemplarisch einige der Menschen vor, die rund um die Uhr dafür sorgen, dass unsere Leser und User auf allen Kanälen, ob auf Papier oder digital, informiert sind. Denn Zeitung ist und bleibt von Menschen gemacht.

schüler dazu animiert, mit dem Schreiben weiterzumachen. Heute schreibe ich nicht mehr über das Paarungsverhalten von Eisbären oder über die Schulkantine, sondern über Themen, die Sie in unserer Stadt, in unserer Region bewegen. Genau wie meine Kollegen in der Redaktion, suche ich tagtäglich nach Geschichten, die Sie informieren oder amüsieren – und auch nach solchen, die Sie vielleicht „auf die Palme“ bringen. Und da sind wir doch irgendwie wieder bei meiner Deutschlehrerin. Macht es nicht auch guten Journalismus aus, unbequeme Themen dort anzupacken, wo man den Menschen am „längeren Hebel“ auf den Füßen steht? Ist es nicht unsere Aufgabe, dort hinzusehen, wo andere wegschauen? Über Dinge zu sprechen, über die sonst der Mantel des Schweigens fiele? Sind es nicht gerade diese Dinge, die sich verbreiten wie ein Lauffeuer? Nachdem ich hier über meine Jugendsünden referiert habe, möchte ich Sie daher auch fragen: Wie oft landen meine – unsere Geschichten bei Ihnen ungelesen im Papierkorb? Wie oft überfliegen Sie unsere Geschichten im Internet, überblättern Sie unsere Artikel in der Zeitung. Und

ZUR PERSON Christian Struck (31) arbeitet seit 2009 für die Verlagsgruppe Rhein Main. Seit 2013 ist er Volontär beim Wiesbadener Kurier. Zuvor war er für den Wiesbadener Kurier, Wiesbadener Tagblatt, Main-Spitze, Gießener Allgemeine und Frankfurter Rundschau als freier Mitarbeiter tätig. Er ist verheiratet und hat eine zweijährige Tochter. 2013 wurde er mit dem Förderpreis des Verbands der Zeitungsverleger für junge Journalisten und 2014 mit dem Mainzer Journalistenpreis ausgezeichnet. wenn Sie ehrlich sind, wie oft ist unsere Recherche Ausgangspunkt Ihrer privaten Unterhaltungen? Der Ausspruch „Kurier gelesen – dabei gewesen“ ist nach nun fast 70 Jahren immer noch gleichermaßen Anspruch und Ansporn für unsere Arbeit. Deswegen möchte ich Sie an die Menschen erinnern, die hinter den Nachrichten, den amüsanten Geschichten und „Aufregern“ stehen, die Sie, Ihre Heimatstadt und eine ganze Region bewegen. Denn eines können wir Ihnen versprechen: Unsere Arbeit ist nicht umsonst. Und darf deshalb auch im Internet ihren Preis haben.

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RHEINGAU / TAUNUS Lebensgefahr am Michelbacher Loch EINBRUCHSTELLE Regenfälle der letzten Tage könnten weitere Teile des Stollens beschädigen Von Alfred Christ MICHELBACH. In akute Lebensgefahr begeben sich zurzeit die Menschen, die trotz Absperrung und Verbotsschildern in der Michelbacher Heidestraße den abgesperrten Bereich um die Einbruchstelle einer alten Schiefergrube betreten. Darauf weist die Gemeindeverwaltung Aarbergen aus aktuellem Anlass eindrücklich hin. Jederzeit können weitere Teile der weit verzweigten unterirdischen Stollen einbrechen, vor allem nach den starken Regenfällen der jüngsten Zeit, warnt Gemeindebauamtsleiter Eckard Lemm.

Verbotsschilder missachtet Bei seinen Kontrollgängen an der Einsturzstelle hat er wiederholt feststellen müssen, dass die Verbotsschilder missachtet und umgangen werden. Die Passanten sehen natürlich nur das relativ kleine, zusätzlich abgesperrte Loch in der Straßendecke, ahnen aber nichts von den im Untergrund lauernden Gefahren. Durch den Einsturz einer Stollendecke hat sich unter der Heidestraße ein etwa 2,50 mal 2,50 Meter großer und gut zwei Meter tiefer Hohlraum gebildet,

erläutert der Bauamtsleiter. Unter der Heidestraße befinden sich aber noch weitere Gänge, deren etwaiger Verlauf anhand eines alten Planes mit grüner Farbe auf dem Asphalt markiert ist.

Es droht ein Wasserstau Es besteht akute Gefahr, dass weitere Teile der alten Stollen einbrechen, nachdem deren einstiger Verbau, also die Abstützung, im Laufe der Jahrzehnte verrottet ist. Verschärft wird die Gefahr durch den Umstand, dass durch das Schiefergestein starke Wasseradern verlaufen, die zu Unterspülungen führen können. Wegen dieser Wasseradern kann man auch nicht einfach die Einbruchstelle aufbaggern und mit Beton oder festem Material verfüllen. Das könnte zu einem unterirdischen Wasserstau mit unabsehbaren Folgen führen, erläutert Eckard Lemm. Um Informationen über die Verhältnisse im Untergrund zu erhalten, soll der Stollen angebohrt und eine Kamera hinabgelassen werden. Nach dem Einsturz wurden der in der Heidestraße verlaufende Kanal und die Erdgasleitung überprüft und festgestellt, dass beide intakt sind.

Mann schwer verletzt UNFALL Zusammenprall mit Linienbus

TAUNUSSTEIN (uwü). Bei einem Zusammenstoß zwischen Pkw und Linienbus hat ein Autofahrer am späten Freitagnachmittag schwere Verletzungen erlitten. Der Mann, der in seinem Wagen eingeklemmt wurde, musste mit einem Rettungshubschrauber in einer Klinik geflogen werden. Wie die Polizei berichtete, war der Mann mit seinem Wagen auf der Bundesstraße 275 aus Neuhof in Richtung Engenhahn ge-

fahren. In einer lang gezogenen Kurve geriet er mit seinem Wagen auf die Gegenfahrbahn und stieß mit einem Linienbus zusammen. Von den insgesamt 13 Fahrgästen im Bus erlitten drei Menschen leichte Verletzungen, so die Polizei. Eine Unfallursache könnte die nasse Fahrbahn gewesen sein, zur Unfallzeit gab es im Raum Taunusstein laut Polizei jedoch keine starken Regenfälle.

Schluss mit „Schrumpfhausen“

STADTENTWICKLUNG Neue Baugebiete: Strategie soll Einwohnerverlusten in Taunusstein entgegenwirken Von Anja Baumgart-Pietsch WEHEN. Taunusstein schrumpft. Zwischen 2005 und 2010 hat die Stadt 400 Einwohner verloren. Das darf so nicht weitergehen, finden die Kommunalpolitiker. Und deswegen gibt es eine „Strategie zur Stadtentwicklung”, zu der neben Dienstleistungen und Infrastruktur auch die Schaffung neuen Wohnraums gehört. Bislang habe man „Innenentwicklung vor Außenentwicklung” gesetzt, so Bürgermeister Sandro Zehner. Aber dennoch sollen auch neue Baugebiete ausgewiesen werden. So wie das geplante Neubaugebiet „Oberhalb Freiäcker” in Wehen. Die Stadtverordnetenversammlung beschloss also im Februar 2014, einen Bebauungsplan aufzustellen. Damit soll der erste Abschnitt des Rahmenplans „Wehen Süd“ umgesetzt werden. Bürgerbeteiligung wird hier großgeschrieben. Daher waren die Bürger am Donnerstag zum dritten Mal in die Silberbachhalle eingeladen, um von zwei Planungsexperten über den Stand der Dinge informiert zu werden.

Änderungen noch möglich Das Interesse war sehr groß. Auch jetzt sind noch Änderungen an der Planung möglich und gewünscht, erläuterte der Bürgermeister. Das Gelände könne modular in vier Abschnitten bebaut werden, sodass man flexibel sei. Nina Späth vom Planungsbüro Fischer in Linden informierte über die Überlegungen, wie der erste Bauabschnitt von 3,6 Hektar Größe aussehen könne. Es geht hier um den südlichen Anschluss an die Dresdener Straße, im Augenblick landwirtschaftlich und zur Nah-

Blick vom Halberg auf Wehen Süd, wo das geplante Baugebiet entstehen soll. erholung genutzt. Man stelle sich hier künftig eine Ringstraße vor. Es könnten in diesem Gebiet maximal 33 Bauplätze entstehen. Im äußeren Ring sollten Einfamilien- und Doppelhäuser errichtet werden, maximal 30 Prozent der Grundstücke dürften bebaut werden. Der innere Ring könne höher verdichtet werden, beispielsweise mit Reihenhäusern. Es solle nicht zu viel Fläche versiegelt werden und auf keinen Fall würden Mehrfamilienhäuser entstehen. Eine genaue Gestaltungssatzung werde ausgearbeitet, bei der ebenfalls die Bürger ihre Ideen einbringen könnten. Ein Biologe kartiere bereits die

Pflanzen- und Tierwelt des Geländes, um dem Naturschutz Genüge zu tun. Auch ein Regenrückhaltebecken, das aber „nicht als solches erkennbar” sein soll, werde dort entstehen. Der Bolzplatz werde bleiben und ein Spielplatz neu entstehen. Ein Abstandsstreifen zum Wald von 25 Metern Breite sei mit einbezogen. Anschließend stellte Professor Günter Heinz vom Büro Heinz und Feier sein Verkehrsgutachten vor, das von 50 Wohneinheiten mit etwa 180 Bewohnern ausging. Hauptproblem sei die Ampelkreuzung Dresdener Straße/Aarstraße, die aber, so der Experte,

das zu erwartende zusätzliche Verkehrsaufkommen problemlos verkraften werde. Heftiger Widerstand gegen die Expertenaussagen regte sich bei den Bürgern. Bewohner des jetzigen „Freiäcker”-Gebiets kündigten an, dass sie sich mit juristischer Hilfe gegen das Neubaugebiet wehren würden, da ihnen seinerzeit unverbaubarer Blick versprochen wurde, weil die Wiesen eine Ausgleichsfläche für das damalige Neubaugebiet darstellten. Diese Fläche solle nun einfach woanders hin verschoben werden. Das werde man nicht hinnehmen. Die Aussagen des Verkehrsexperten wurden ebenfalls wie-

Foto: wita/Martin Fromme

derholt angezweifelt. Und ob man der demografischen Entwicklung durch die Ausweisung neuer Baugebiete Herr werden könne, sahen einige Bürger ebenfalls anders. „Wir wollen unsere Spazierwege doch nicht für politisches Hinund Hergerechne opfern”, so eine Aussage. Auch Landwirte legten ihre Zweifel dar, dass nun neben den „Windrädern der Wiesbadener” noch mehr Flächen für die Natur verschwinden würden. Nur selten äußerten sich indes auch Bauwillige, die auf das Neubaugebiet hoffen, weil sie in Taunusstein keinen erschwinglichen Wohnraum finden.

Häuserverkauf beginnt am Sonntag HOLLAND-GELÄNDE Projektentwickler gibt Startschuss in Eltville / Baugenehmigung steht noch aus

Unwetter überfluten Keller REGEN Idsteiner Feuerwehr im Dauereinsatz IDSTEIN (red). Hessenweit haben schwere Unwetter am Donnerstagabend die Feuerwehren in Atem gehalten. Während Idstein noch am Sonntagabend dieser Woche weitgehend verschont geblieben war, verursachten die schweren Regenfälle am Donnerstag Überschwemmungen im gesamten Stadtgebiet. Größere Schäden blieben dabei glücklicherweise aus. Zwischen 20.30 und 23 Uhr war die Freiwillige Feuerwehr im Dauereinsatz. Knapp 30 Einsatzkräfte hatten insgesamt 16 Einsatzstellen in der Stadt abzuarbeiten. Auch die Freiwillige Feuerwehr Wörs-

dorf musste zu einem Unwettereinsatz ausrücken. Der Einsatzschwerpunkt lag dabei im Bereich der Altstadt. Dort wurden zahlreiche Keller überflutet und mussten zum Teil von den Einsatzkräften ausgepumpt werden. Aber auch außerhalb der Altstadt waren Kanaldeckel durch die Wassermassen herausgedrückt worden und Bäume umgestürzt. In einem Wohnhaus hatte der Regen über Decke und Wände ins Haus gedrückt und mehrere Zimmer unter Wasser gesetzt. Mit Elektrosaugern verhinderte die Feuerwehr hier größere Schäden.

Von Barbara Dietel ELTVILLE. Am Sonntag fällt der Startschuss für den Verkauf der Häuser auf dem früheren Gelände der Firma Holland-Hydraulik. Noch sieht alles so aus wie vor eineinhalb Jahren, als das Unternehmen seine Tore schloss. Für die verlassenen Fabrikhallen gibt es zwar schon eine Genehmigung zum Abriss, aber damit soll erst begonnen werden, wenn auch die Baugenehmigung da ist. Im Oktober schätzt Stefan Schmalstieg, Gesellschafter der Deutschen Wohngrund GmbH (DWG), wird es richtig losgehen. Damit sich die potenziellen Käufer der Häuser und die Mieter der Wohnungen jetzt schon vorstellen können, wie ihr Zuhause einmal aussehen wird, gibt es aber bereits einige Visualisierungen. Auf dem rund 10000 Quadratmeter großen Gelände zwischen der Erbacher Straße und der Bahnlinie sind im Mittelteil 24 Reihenhäuser und vier Doppelhaushälften geplant, die die Firma Wengerter Bau aus Klingenberg errichten wird. Zur Erbacher Straße hin entstehen drei Mehrfamilienhäuser mit insgesamt 15 Mietwohnungen. Zur Bahn hin wird der in Eltville lang ersehnte Drogeriemarkt entstehen, unter dem eine Tiefgarage gebaut wird, in der Stellplätze gemietet werden können.

22 Millionen Euro-Investition Entwurzelt: Auch dieser Baum am „Ponyhof“ konnte sich den Wassermassen nicht widersetzen. Foto: Feuerwehr

Das kleine Baugebiet wird komplett von der DWG entwickelt, die das Gelände im letzten Jahr erworben hatte. Rund 22 Millio-

Auf dem Holland-Gelände, wo jetzt noch marode Fabrikhallen stehen, sollen zur Erbacher Straße hin barrierefreie Mehrfamilienhäuser entstehen. Visualisierung:DWG nen Euro werden investiert, erklärte Schmalstieg. Den Drogeriemarkt, der von dm betrieben wird, die Tiefgarage sowie die Häuser verkauft die DWG schlüsselfertig einschließlich bereits angelegter Gärten und Grünflächen. Alle Reihenhäuser und Doppelhaushälften haben 140 Quadratmeter Wohnfläche auf Grundstücken zwischen 250 und 350 Quadratmetern. Die zweistöckigen Häuser mit Satteldach sind für den Platzbedarf von Familien konzipiert und sollen für sie auch erschwinglich sein, so Schmalstieg. Ein Reihenmittelhaus werde ab knapp 330000

Euro zu haben sein. In den Mehrfamilienhäusern gibt es 60 und 90 Quadratmeter große Wohnungen sowie jeweils ein Penthouse mit 130 Quadratmetern Wohnfläche. Eine Besonderheit seien die ebenerdig befahrbaren Einzelgaragen im Haus, die barrierefrei via Lift mit den Wohnebenen verbunden werden. Dass die DWG mit den seniorengerechten Wohnungen den Planern auf dem Rheingauhallengelände Konkurrenz macht, glaubt Schmalstieg nicht. Auf dem Rheingauhallengelände werden die Wohnungen verkauft, auf dem Holland-Gelände vermietet.

Ab 13 Euro werde der Quadratmeter wahrscheinlich kosten, so Schmalstieg. 17 weitere Häuser und ein Bürogebäude will die Centra auf der früheren Fläche von Schäfer-Trikotagen westlich der Feuerwehr bauen. Das Holland-Gelände wird von einem Grünsteifen gesäumt. Auch die Abtrennung zwischen Drogeriemarkt und den Reihenhäusern erfolgt durch Bäume und einen Zaun. Für die Mehrfamilienhäuser sowie den Drogeriemarkt mit seinen gut 40 oberirdischen Parkplätzen und die Tiefgarage mit 30 Stellplätzen gibt es jeweils separate Ein- und Aus-

fahrten an der Kiedricher Straße. Die Reihen- und Doppelhäuser werden durch eine Einbahnstraße mit getrennter Ein- und Ausfahrt erschlossen. Ende 2015/Anfang 2016, so schätzt die DWG, wird die Anlage fertig sein. Die Bodensanierung sei nun doch nicht so aufwendig, wie ursprünglich gedacht. Die Erde müsse nur an zwei kleineren Stellen sehr tief abgegraben werden. Und die Archäologen, die ein Auge auf das beim Bau der Maschinenfabrik entdeckte frühmittelalterliche Gräberfeld haben, werden die Arbeiten nicht groß verzögern, hofft Schmalstieg.

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KULTUR » Mein Abschiedswort an Manfred Beilharz: Servus! (leise). «

» DANKEDANKEDANKE. Manfred, an deinem Theater und auf der Biennale habe ich das erste Mal Bekanntschaft mit der Theaterwelt gemacht. Was Besseres hätte mir nicht passieren können … Darüber bin ich mega glücklich. «

FRANZISKA WERNER, Schauspielerin

LENA OBST, Fotografin

er » Das Wiesbaden Theater war ein spannendes mfeld inspirierendes U gen – voller Begegnun mit Texten, , Inszenierungen nders so Menschen. Be mir die t großen Spaß ha STÜCKE Biennale NEUE macht. AUS EUROPA ge ich mich Deswegen hatte theater auch ans Staats orben. « Wiesbaden bew MAN LUCIA ZIMMER Pressereferentin

d » Ich danke Manfre hre Ja hn Beilharz für ze d schöner Arbeit un ns für produktiven Streite e, Du die Sache. Ich denk r te ea Th brauchst das eater Th s genauso, wie da braucht: Menschen wie Dich Vision Menschen, die eine Theater haben und mit dem e Idee eine gesellschaftlich verbinden. Deshalb wünsche ich Dir d Gesundheit, Kraft un eater Th n ei natürlich allzeit in der Nähe! «

» Wiesbaden ist meine Heimat geworden. « FRANZISKA WERNER, Schauspielerin

» Gerne denke ich zurück an die Wiesbadener ,Elektra’-Inszenierung von Rebecca Horn zur Eröffnung der Maifestspiele 2010. So etwas bekommt man nur selten vor die Kamera. « MARTIN KAUFOLD, Fotograf

LUCIA ZIMMERMAN N, Pressereferentin

N,

„Servus“ – laut und leise

»MERCIE!GRAZIE!FALEM INDERIT! DANKE, lieber Manfred, für das große Vertrauen.« STEFAN SCHLETTER, Leiter Junges Staatstheater

NN, Dramaturgin DAGMAR BORRMA

» Lieber Manfred, danke, dass Du mich 2008 nach Wiesbaden geholt hast! Ich wünsche Dir nur das Beste! «

» Die Begegnung und die Zusammenarbeit mit Manfred Beilharz war für mich in menschlicher und e künstlerischer Hinsicht ein wichtige und bereichernde Erfahrung. Ich wünsche diesem VollblutTheatermann weiterhin Mut und Glut für neue Aufgaben, aber auch die d Muße, gewonnene Zeit un Freiräume genießen zu können. «

in ANIKA BÁRDOS, Dramaturg

sikdirektor ZSOLT HAMAR, Generalmu

» Ich habe mich l gefühlt insgesamt woh be die in Wiesbaden, ha schätzt kurzen Wege ge it und die freie Ze ne hö sc s da genutzt, ken. Im ec td en Umland zu fast Winter war ich oche in einmal in der W werde der Therme. Das ich vermissen! « MANN, LUCIA ZIMMER Pressereferentin

t » Die Stadt Wiesbaden ha lle eine sehr große Ro gespielt. Hier habe ich , meine Frau kennengelernt r de Kin ine me und hier sind dt Sta die geboren. Ich habe r und ihre Menschen imme gemocht und nie in den er Chor der Wiesbaden-Hass r me im t ha eingestimmt. Es so dt sehr geholfen, die Sta gut zu kennen und sie zu mögen. Ich werde trotz meines Engagements in Heilbronn meinen Hauptwohnsitz in Wiesbaden behalten. « STEFAN SCHLETTER, Leiter Junges Staatstheater

ENSEMBLE Mitglieder des Theaters verabschieden sich vom Haus und der Stadt Von Viola Bolduan

WIESBADEN. Zum Schluss der zwölf Theaterjahre unter der Intendanz Manfred Beilharz’ haben wir Theaterleute gefragt, nach ihren liebsten Produktionen während dieser Zeit, auch was ihnen diese Zeit persönlich gegeben hat. Und da dieses Theater in Wiesbaden steht, welche Rolle die Stadt gespielt dabei hat. Schließlich haben sie auch ein Abschiedswort an Manfred Beilharz formuliert. Beteiligt aus dem Ensemble und dem Organisationspersonal haben sich die Fotografen Lena Obst und Martin Kaufhold, die künstlerischen Leiter des Jungen Staatstheaters Stefan Schletter und Oliver Wronka, Schauspielerin Franziska Werner, Sänger Joachim Goltz, die Dramaturginnen Dagmar Borrmann und Anika Bárdos, sowie Lucia Zimmermann, die als Pressereferentin des Hauses für die Kommunikation zwischen Theater und dieser Zeitung gesorgt hat. Wie sie alle über ihre Theaterzeit in Wiesbaden denken, lesen Sie in den einzelnen Stellungnahmen auf dieser Seite.

» Meine liebste Rolle war der ,Don Pizarro’ in ,Fidelio’, meine erste Produktion in Wiesbaden. ... Wie ich Manfred Beilharz kenne, kann man ihm nur einen arbeitsreichen Ruhestand wünschen.« JOACHIM GOLTZ, Sänger

» Manfred Beilharz, vielen Dank für die großar tige Zeit in Wiesbaden un d für das Vertrauen in mei ne Arbeit. Auf eine theaterreiche Zeit na ch dem Theater und to i toi toi für die geplanten Inszenierungen im Ausland! «

» ,Tschick’ war mir die liebste Produktion! Geiles Team, geile Location, geiles Stück, geile Premierenparty. «

LENA OBST, Fotografin

» Die Zeit am Wiesbadener Theater hat mir Halt, Selbstbewusstsein, eine Zukunft und Freude an der Arbeit gegeben. ... Eine Stadt dieser Größe bietet die Möglichkeit, auch über die Grenzen des Theaters hinaus in die Stadt wirken zu können und sich zu vernetzen. Freiburg - Wiesbaden, eine Verbindung über 30 Jahre – wer hätte das gedacht! Manfred Beilharz, ich denke, wir bleiben verbunden. «

OLIVER WRONKA, Schaus pieler und Leiter Junges Staatsthea ter

» Ich bin hier mittlerweile heimisch geworden und freue mich auf entspannende Wochenenden mit meiner kleinen Familie in Rheingau und Taunus. «

» Lieber Manfred, vielen Dank für die tolle Chance, deine Intendanz hier in Wiesbaden fotografisch begleiten zu dürfen. Und für die Zukunft wünsche ich dir: ALLES GUTE und noch viele spannende Inszenierungen im Inund Ausland! «

MARTIN KAUFHOLD, Foto graf

MARTIN KAUFHOLD, Foto graf

» Die Biennale am Wiesbadener Theater hat mir viel gegeben. Kontakte, persönliche Beziehungen, Freundschaften, Erfahrungen, einen breiten ausländischen Ausblick. « AKOS NEMETH, Biennale-Pat e aus Ungarn

» Beruflich hat mir die Ze it am Wiesbadener Theater alles gegeben. Ich habe 1996 als Statist am Staatstheater Wiesbaden angefangen und habe in den letzen vier Jahren das Junge Staatstheater geleitet. Mein Theaterleben hat sich fast ausschließlich hier abgespielt. Außerdem konnte ich durch die internationale Ausrichtun g dieses Hauses, viele spannende Kontakte in aller Welt knüpfen und viele, viele hervorragende Theaterstücke sehen. «

STEFAN SCHLETTER, Leiter Junges Staatstheater

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KULTUR » Das Theater ist m sehr künstlerisch auf eine lt große guten Niveau, erzie der n ite Resonanz auf Se rung Wiesbadener Bevölke der und ist in die Mitte « t. Stadt gerück

RICHARD HÖRNICKE, Vorsitz ender der Künstlervereinigung Volksbühne

ürgermeister SVEN GERICH, Oberb

» Intendant Manfred Beilharz hat sein Publikum für das Wiesbadener Theater und seine Projekte begeistert. Diese Begeisterung immer t wieder neu zu wecken, ha er in zwölf Jahren nie nachgelassen. ... Mit hochkarätigen Aufführungen hat Manfred Beilharz Wiesbaden in den weltumspannenden kulturellen und politischen Austausch eingebunden – vor allem in ‚seinen’ 12 Mai-Festspielen und den ‚Neuen Stücken aus Europa’. «

» Danke für eine großartige Intendanz, die das Theater wieder viel fester in der t Stadtgesellschaft veranker ch no hat (und das auch innerhalb der vereinbarten Etats... )! « HELMUT MÜLLER, Juli 2013 Oberbürgermeister 2007 -

» Es gab einen absoluten Aufschwung mit der Modernisierung des Schauspiels und eine von mir nicht erwartete Belebung durch die Biennale, die den Publikumsgeschmack erweitert hat. « BERND KUMMER, früherer ft der Vorsitzender der Gesellscha Freunde des Staatstheaters

ntin 1999RITA THIES, Kulturdezerne 011 6-2 200 / 5 200

HANS-CHRISTIAN BREMME, langjähriger Vorsitzender des Förderkreises der Maifestspiele

Begeisterung – neu geweckt

m, » Als Manfred Beilharz ka im standen viele Probleme Raum, beispielsweise die künstlerische Zukunft der Maifestspiele oder ein ub dringend notwendiger Sch für das gesamte Wiesbadener Theater durch den neuen Intendanten. r Nach meiner Erinnerung wa 2002 vieles notleidend. «

WIESBADEN (VB). Auf der gegenüberliegenden Seite lesen Sie Stellungnahmen von HELMUT NEHRBASS, Vorsitz ender der Theaterleuten, deren Wiesbadener Zeit mit Gesellschaft der Freunde des Staatstheaters dem heutigen Theaterfest zu Ende geht. Der Vorhang steht aber auch auf dieser Seite noch ein bisschen offen – diesmal für Personen aus dem Stadtleben. Sie alle standen in ihren jeweiligen Funktionen mit dem Intendanten Manfred Beilharz in Kontakt, erinnern sich an zwölf Jahre Theaterzeit, seitdem Beilharz 2002 nach Wiesbaden gekommen ist und charakterisieren den Stand » Wiesbaden hat ein Theater, das mit seinen der Dinge heute. Auch sie haben ein Wort Produktionen auch im zum Abschied für ihn parat. Ausland bei Festivals und Die Antworten kommen vom heutigen Gastspielen Oberbürgermeister Sven Gerich, dem frühewahrgenommen wird ren OB Helmut Müller, der heutigen Kulund dessen qualitätsvolle Arbeit – z.B. im turdezernentin Rose-Lore Scholz und ihrer Tan ztheater – zu Recht Vorgängerin Rita Thies. Beteiligt haben sich mit Auszeichnungen wie an dieser Abschiedsvorstellung der Stadt dem FAUST, dem Christagegenüber dem Theater auch der langjähriMoering-Stipendium bzw. dem Kulturpreis der Stadt ge Vorsitzende der Gesellschaft der Freunde gewürdigt worden ist. « des Staatstheaters, Bernd Kummer HELMUT NEHRBASS, Vorsitz ender und der jetzige, Helmut Nehrbaß, soder Theaterfreunde des » Danke für alle Staatstheaters wie Hans-Christian Bremme, lange Theaterabende, die ,Neuen Stücke aus Zeit Vorsitzender des Fördervereins der Eu ropa’, die Maifestspiele und Richard Hörnicke Zusammenarbeit bei den als Leiter der Kulturvereinigung VolksSchultheatertagen, für bühne. den gemeinsam en Kampf um die Wartburg! Ich werde G .G .Márquez Ratschlag befolgen und nicht weinen, weil es vorbei ist, sondern lachen, weil es so schön war. «

rgermeister HELMUT MÜLLER, Oberbü 3 2007 - Juli 201

RITA THIES, Kulturdezerne ntin 1999-2005 / 2006-2011

» Er hat das Wiesbadener Theater auf den besten Stand gebracht. Wir werden seine Arbeit und die seines Teams vermissen. Er hat die Messlatte für seinen Nachfolger hoch gelegt. « ntin RITA THIES, Kulturdezerne 011 6-2 200 / 005 9-2 199

Gestaltung: VRM/SB

Foto: sasel77 - Fotolia

» Überzeugt haben mich ein äußerst kompetentes Leitungsteam, die erheblich e Qualitätssteigerung im Programm der Maifestspie le, die überzeugende Konzeption des BiennaleFestivals und schließlich die hervorragende Arbeit im Kinder- und Jugendtheater .«

STADT Abschied der Wegbegleiter in Wiesbaden

ROSE-LORE SCHOLZ, Kulturdezernentin

» Leidenschaft, Innovationsfreudigkeit, ein stärkeres Schauspiel – das waren Ansprüche, die viele zum Amtsantritt hatten; Manfred Beilharz setzte das um. Einer, der nicht zu schmeicheln versuchte, etwas sperrig, mit glasklaren Vorstellungen vom Theater, der Forderungen stellte (Biennale, weitere Spielstätte), der das Staatstheater Wiesbaden gestalten und ausbauen wollte. «

» Überrascht hat mich die Vielfalt der Angebote: Bei der Oper mit Werken zum Beispiel von Alban Berg, Hans Werner Henze oder Rodion Schtschedrin; beim Ballett spannende Inszenierungen von Stephan Thoss und beim Schauspiel die ,Neuen Stücke aus Europa’. «

» Manfred Beilharz hinterlässt seinem Nachfolger ein in allen künstlerischen Bereichen glänzend aufgestelltes Haus. «

» Zum Abschied: ,Da hörten wir also mit einer abzutragenden Schuld auf, erinnert, wie es denn eigentlich mit uns beschaffen sei – and so forth and for ever G’ (Goethe an Zelter Brief vom 16. Dezember 1817). « BERND KUMMER, früherer Vorsitzender der Gesellscha ft der Freunde des Staatstheaters

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