1. Symbol-Erlebniswelt

oder flüstern. ..... damit der Schatten der Person an die Wand bzw. ans Leintuch geworfen wird. ... wenn es in deinem Leben eng und der Schatten zu groß wird.
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Die Symbol-Erlebniswelt der Katholischen Jugend der Erzdiözese Wien

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1. Symbol-Erlebniswelt - was ist das? Die Symbol-Erlebniswelt – als eine Art der Meditation - ist eine Zusammenstellung von verschiedenen Elementen (Gegenständen, Symbolen) in Verbindung mit Bibelversen oder anderen Texten. Der/die Besucher/in ist eingeladen, nicht nur die Texte zu lesen, sondern die Elemente auszuprobieren – also wirklich anzugreifen und etwas damit zu tun. Das führt zur ganzheitlichen Auseinandersetzung mit einem Thema oder Symbol. Zielgruppe der Erlebniswelt sind sowohl Jugendliche ab Firmalter als auch Erwachsene. Eine genaue Altersangabe zu machen, ist nicht möglich, da es natürlich auch davon abhängig ist, ob und welche Erfahrungen die Jugendlichen mit »Meditation und Stille« – im weitesten Sinn - haben bzw. wie sehr sie sich darauf einlassen können und wollen. GRUNDSÄTZLICH GILT: Bevor die Erlebniswelt als Methode in der Jugendpastoral eingesetzt wird, sollte man sie gesehen sowie an sich selbst erlebt und ausprobiert haben!!!

2. Aufbau und methodischer Umgang 2.1. Vorbereitung und Aufbau Die Erlebniswelt bietet eine Fülle von Elementen. Meistens wird sich eine Auswahl der Symbole und Gegenstände als sinnvoll erweisen. Welche Elemente ausgewählt werden, kann von folgenden Faktoren abhängig sein: € bestimmtes Thema (Umkehr, Taufe-Firmung, Berufung …) € Kirchenjahr (Advent, Weihnachten, Ostern, Pfingsten …) € Raumgröße und –beschaffenheit € Anzahl der Teilnehmer/innen € Alter bzw. "Reife" der Teilnehmer/innen Die Erlebniswelt muss nicht nur den Teilnehmer/innen, sondern immer auch den Raumgegebenheiten angepasst werden. Für die meisten meditativen Elemente eignen sich Mauer- oder Fensternischen bzw. Raumecken. Sind diese Raumgegebenheiten nicht vorhanden, können mit Tischen und/oder Sesseln auch Nischen gebildet werden. Elemente, die mehr Platz benötigen in der Raummitte bzw. entlang einer Wand aufstellen. Um Farbe und Atmosphäre in den Raum zu bringen, Tücher verwenden. Auch die eigene Kreativität beim (Er)Finden von Symbolen und dazupassenden Bibelversen bzw. Texten ist gefordert und darf eingesetzt werden. Für alle, die die Erlebniswelt verlassen wollen, sollte ein Raum bzw. irgendeine andere Möglichkeit vorhanden sein, in den sie sich zurückziehen können, um die anderen nicht zu stören.

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2.2. Durchführung Unabdingbare Voraussetzung ist die Freiwilligkeit der Teilnahme. Wer nicht mitmachen will, darf auch nicht dazu gezwungen werden. Kurz vor Beginn erhalten die Teilnehmer/innen unbedingt kurze Verhaltensanweisungen für den Aufenthalt in der Erlebniswelt: € Im Raum soll Ruhe sein. Daher innerhalb der Erlebniswelt nicht miteinander reden oder flüstern. Wer reden möchte, soll in den dafür vorgesehenen Raum gehen, um die anderen nicht zu stören. € Darauf hinweisen, dass die Gegenstände und Elemente zum Angreifen sind. Die Teilnehmer/innen einladen, sich darauf einzulassen und die Gegenstände wirklich anzufassen bzw. etwas damit zu tun. € Die einzelnen Stationen können mehrmals besucht werden. € Es gibt keine bestimmte Reihenfolge der Stationen. € Es ist auch möglich, die Erlebniswelt zu verlassen und nach einiger Zeit wieder »einzusteigen«. € Hinweis auf einen Raum und Materialien, die zur Aufarbeitung zur Verfügung stehen. € Zeitrahmen vorgeben. Die Symbol-Erlebniswelt kann als eigenständiger, abgeschlossener Programmpunkt oder als Teil eines anderen Programms (z.B. Firm-Wochenende oder –Nachmittag) verwendet werden. In jedem Fall ist es notwendig, den Teilnehmer/innen einen Zeitrahmen für den Besuch der Erlebniswelt vorzugeben. Als eigenständiger Programmpunkt wird sich der Zeitrahmen zwischen 1 und 2 Stunden bewegen (je nach Größe der Erlebniswelt); an einem Wochenende besteht z.B. die Möglichkeit, die Erlebniswelt für einen ganzen Nachmittag zugänglich zu machen – als Ort, an den sich die Teilnehmer/innen zurückziehen können. Meditationsmusik verwenden.

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2.3. Aufarbeitung Eine Aufarbeitung nach dem Verlassen der Erlebniswelt ist für alle Teilnehmer/innen angeraten, da sonst Dinge, Gedanken, Eindrücke, Reaktionen und Gefühle unausgesprochen bzw. unverarbeitet in den »Alltag« mitgenommen werden. Diese Aufarbeitung geschieht am besten in 2 Schritten: 1) EINZELPHASE: Sammeln und zum Ausdruck Bringen der eigenen, persönlichen Eindrücke (durch Aufschreiben der Gedanken, durch Zeichnen oder Malen oder andere kreative Methoden). Impulsfragen (s. unten) können dabei hilfreich sein. 2) GRUPPENPHASE: Ein Gespräch in der Gruppe aufbauend auf der Einzelphase, wobei jede/r die Möglichkeit erhalten soll, zu Wort zu kommen. Wichtig dabei ist die Freiwilligkeit der Wortmeldungen. Keine Wertungen, Interpretationen oder Diskussionen über persönliche Eindrücke! In miteinander weniger vertrauten oder großen Gruppen ist ein persönliches Gespräch schwieriger. Hier ist es sinnvoll, Kleingruppen zu bilden oder Zweiergespräche zu führen. MÖGLICHE IMPULSFRAGEN: € Was hat mich besonders beeindruckt? € Welche Gedanken sind mir dazu gekommen? € War die Atmosphäre angenehm oder unangenehm? € Woran hat mich ein Gegenstand erinnert? € Wie fühle ich mich? € Was hat mich angesprochen? € Was hat mich nachdenklich gestimmt? € Was hat mich gestört? € Wo wäre ich gerne noch länger geblieben? € Was lässt mich nicht los? € Was habe ich mit den Zeichen bzw. Gegenständen verbunden? 2.4. Weitere mögliche Schritte € Ein oder zwei Gegenstände bzw. Symbole in einen Gottesdienst einbauen. € Ein Gebet zu einem bestimmten Thema / Symbol schreiben. € Die Möglichkeit anbieten, die Erlebniswelt noch einmal zu »besuchen«.

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3. Die einzelnen Elemente Du, Herr, kennst mich Ein SPIEGEL mit der Aufschrift »Du jedoch, Herr, kennst und durchschaust mich; du hast mein Herz erprobt und weißt, dass es an dir hängt.« (Jer 12,3). Beim Hineinschauen sieht man sich im Spiegel selbst bzw. diesen Vers. Den Spiegel in einer Raumecke oder Nische anbringen. Darauf achten, dass genügend Licht vorhanden ist bzw. das Licht so einfällt, dass man sowohl das eigene Spiegelbild als auch die Schrift lesen kann. Spiegel z.B. mit Whiteboard-Stiften beschriften. Die Schrift lässt sich anschließend wieder entfernen. Fürbitten Geschlossene Schachteln mit Einwurfschlitzen als BRIEFKÄSTEN bzw. »Gebetsboxen« ODER KÖRBE mit dem Vers: »Vernimm, o Gott, mein Beten; verbirg dich nicht vor meinem Flehen!« (Ps 55,2) Zusätzlich kann bei jeder Box ein Vers angebracht werden, der auf je ein bestimmtes Gebetsanliegen hinweist (z.B. »… weil ich Angst habe« oder »… weil ich mich freue«). Dazu werden Zetteln und Stifte gelegt. Jede/r kann ein persönliches Gebet, eine Bitte, einen Dank… aufschreiben und in die Boxen einwerfen. Die Zettel mit den Gebetsanliegen sollten nachher weiterverwendet werden, z.B. in einem Gottesdienst. Schachtel: Wie unergründlich sind seine Entscheidungen Eine dunkle, leere, verschlossene BOX mit Guckloch mit der Aufschrift: »Schau hier hinein«. Dazu der Vers: »Wie unergründlich sind seine Entscheidungen, wie unerforschlich seine Wege!« (Röm 11,33) Bibel Eine aufgeschlagene BIBEL auf einem Buchhalter. Dazu der Text: »Wort des lebendigen Gottes«. Brot und Steine BROTSTÜCKE zum Essen, daneben STEINE. Dazu der Bibelvers: »Oder ist einer unter euch, der seinem Sohn einen Stein gibt, wenn er um Brot bittet?« (Mt 7,9) Wein und Wasser WEIN UND WASSER in Krügen, daneben leere Gläser. Dazu der Bibelvers: »Es ist gleich ungesund, unvermischten Wein oder pures Wasser zu trinken. Wein mit Wasser vermischt hingegen schmeckt vorzüglich.« (2 Makk 15,39)

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Kerze: Herr, dein Wort ist meinem Fuß eine Leuchte Auf dem Boden ein Fußabdruck, davor steht eine KERZE. Daneben liegen ein Feuerzeug oder Zünder. Beim Fußabdruck ist folgende Aufschrift angebracht: »1) Stell Deinen rechten Fuß vor die Kerze. 2) Entzünde mit dem Feuerzeug die Kerze. 3) Bevor Du weitergehst lösch die Kerze bitte wieder aus.« Dazu Bibelvers: »Herr, dein Wort ist meinem Fuß eine Leuchte, ein Licht für meine Pfade.« (Ps 119,105) Vor einer Wand, in einer Ecke oder Nische wird ein Fußabdruck am Boden befestigt. Dahinter in den silbernen Kerzenhalter eine Kerze gesteckt. An der Wand hinter der Kerze wird der Psalmvers angebracht. Ein Stück oberhalb (in Augenhöhe) die Tafel mit den Anweisungen. Zündhölzer oder Feuerzeug dazulegen. Maßband: Wie lange ist die Ewigkeit? Eine LATERNE, daneben ein MAßBAND. Dazu die Frage: »Wie lange ist die Ewigkeit?« Die Laterne mit brennendem Teelicht (auf hitzebeständige Untersetzer) in eine Nische stellen. Davor oder daneben die Texttafel anbringen. Genügend Abstand von Gegenständen zur Laterne einhalten. Vorsicht Brandgefahr! Weihrauch Eine WEIHRAUCHSCHALE mit glühender Kohle. Daneben eine Schale mit Weihrauchkörnern und der Bibelvers: »Salböl und Weihrauch erfreuen das Herz, die Herzlichkeit eines Freundes erfreut mehr als duftendes Holz.« (Spr 27,9) Als Alternativen sind auch eine Duftlampe oder Räucherstäbchen möglich. Die Weihrauchschale auf hitzebeständige Untersetzer stellen. Genügend Abstand zwischen Gegenständen und der Weihrauchschale einhalten. Vorsicht Brandgefahr. Als Weihrauchschale kann z.B. eine Tonschale gefüllt mit Sand dienen. Auf den Sand wird die glühende Kohle gelegt. Kohle und Weihrauch sind in KerzenGeschäften erhältlich.

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Weg durchkreuzt Ein Pfeil am Boden oder an der Wand mit der Aufforderung: »Geh’ ein Stück auf Deinem Lebensweg.« Quer über den Weg liegen HOLZSTÜCKE. Neben dem Weg (z.B. an der Wand) ist die Frage angebracht: »Wo wird Dein Leben durchkreuzt?« Am Ende des Weges der Ausruf: »Ans Kreuz mit ihm!« (Mt 27,22) Der Weg sollte mindestens 3m lang sein. Entweder führt der Weg entlang einer Wand oder zwischen Sesseln bzw. Pinwänden hindurch. Die Holzstücke werden so gelegt, dass die Teilnehmer/innen bewusst darüber steigen müssen. Gebet Ein Polster oder Gebetshocker in einer GEBETSECKE. Dazu der Vers: »Salomo [...] ließ sich im Angesicht der ganzen Versammlung Israels auf die Knie nieder, breitete seine Hände zum Himmel aus und betete.« (2 Chr 6,13-14) Diese Station benötigt besondere Ruhe. Daher eignet sich eine verdeckte Ecke oder Nische, die eine entsprechende ungestörte Gebetsatmosphäre ermöglicht. Vor Gott stehen Am Boden sind zwei Fußabdrücke zum darauf STEHEN angebracht. Dazu die Aufforderung: »Stell Dich gerade und bewusst hier her.« In Augenhöhe ein Zitat aus dem 2. Hochgebet: »Wir danken dir, dass du uns berufen hast, vor dir zu stehen und dir zu dienen.« Die beiden Fußabdrücke werden am Boden vor einer Wand so befestigt, dass die Teilnehmer/innen sich bequem hinstellen können. Die Texttafel soll dann in Augenhöhe sein. Sich in Ehrfurcht vor Gott verneigen Zwei Fußabdrücke sind am Boden angebracht. Davor eine Texttafel mit der Aufforderung: »Lies den folgenden Psalmvers:« Der folgende Vers ist sehr klein abgedruckt, damit man sich zum Lesen HINUNTERBEUGEN muss: »Viele werden es sehen, sich in Ehrfurcht neigen und auf den Herrn vertrauen.« (Ps 40,4) Auf dem Boden oder etwas erhöht wird der kleingedruckte Psalmvers angebracht. Die beiden Fußabdrücke davor am Boden so befestigen, dass die Teilnehmer/innen sich bequem hinunterbeugen können.

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Stein und Wasser Ein breites GEFÄß MIT WASSER, daneben liegen kleine STEINE. Dazu der Text: »Ins Wasser fällt ein Stein ganz heimlich, still und leise; und ist er noch so klein, er zieht doch weite Kreise.« Masken Zwei oder mehr MASKEN liegen oder hängen bereit, dahinter ein SPIEGEL. Dazu folgender Text: »Viele Masken habe ich. Wenn ich notgedrungen höflich sein muss, dann setze ich ein nichtssagendes Lächeln auf. Wenn ich nicht will, trage ich die Maske der Undurchsichtigkeit. Manchmal trage ich Masken, um zu imponieren. Auch ein Wolf im Schafspelz kann ich manchmal sein. Ich kenne die Masken, hinter denen ich mich verstecken kann. Viele Masken habe ich: Manche kenne ich, von manchen weiß ich nichts. Das Schlimme daran ist, dass mir viele Masken von anderen aufgedrängt werden.« Als Alternative oder zusätzlich ein Bibelvers: »Die Wahrheit spricht meine Zunge, Unrechtes ist meinen Lippen ein Greuel.« (Spr 8,7) In einer Nische oder einer Ecke wird der Spiegel angebracht. Daneben oder davor liegen die Masken und die Texttafeln. Ev. kann ein Sessel dort stehen. Darauf achten, dass genügend Licht vorhanden ist bzw. das Licht so einfällt, dass man das eigene Spiegelbild sehen kann. Die Masken können selbst (aus Papier, Papiermache bzw. Gips) hergestellt werden. Sogenannte »Neutralmasken« (weiße Masken) sind in Kostüm- bzw. Scherzartikelgeschäften erhältlich. Verkehrszeichen Die VERKEHRSZEICHEN werden (an der Wand) befestigt. Dazu die Texte: EINBAHN: »Führt mich mein Weg immer nur in dieselbe Richtung?« SACKGASSE: »Bin ich schon einmal in einer Sackgasse angelangt? « VORRANG GEBEN: »Nehme ich Rücksicht auf die anderen, Schwächere, ...? « PARKPLATZ: »Komm ich auch einmal zur Ruhe? « ÜBERHOLVERBOT: »Muß ich immer vorne sein, auch wenn es andere verletzt? « FAHRVERBOT: »Begebe ich mich oft ins Fahrverbot, weil der Weg bequemer und kürzer ist? « UMKEHRGEBOT: »Wann ist für mich eine Kehrtwende (Umkehr) nötig? « FAHRBAHNENGE: »Wird mir mein Leben manchmal eng? « Die Verkehrszeichen und die Texttafeln an der Wand anbringen. Es ist auch möglich, die Verkehrszeichen in der Form eines Verkehrsübungsgartens anzubringen, sodass die Teilnehmer/innen einen bestimmten Weg nehmen müssen. Karton-Verkehrszeichen können im KJ-Büro ausgeborgt werden.

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Labyrinth Ein entsprechendes großes vorhandenes oder selbst gezeichnetes LABYRINTH am Boden zum Abgehen. Dazu der Text: »Das Ziel deines Lebensweges führt dich letztlich zur Mitte, zu Gott. Doch nur der Glaube an einen letzten Lebenssinn kann jeden Umweg im Leben tragen, denn bei konsequentem Weitergehen kommt man mit Sicherheit an – sei der Weg noch so verschlungen, aussichtslos oder hoffnungslos. Nicht die Verzweiflung, sondern das Vertrauen auf Gott begleite dich.« Ev. brennt in der Mitte des Labyrinthes eine Kerze und Kärtchen mit folgendem Gebet sind aufgelegt: »Gott meines Lebens, ich bin unterwegs auf dem Weg durch mein Lebenslabyrinth. Niemand hat mich gefragt, ob ich es betreten will, aber nun gehe ich Schritt für Schritt. Manchmal ist der Blick frei auf die Mitte, dann hat alles einen Sinn, ein Ziel, mein Leben ist erfüllt und reich, es lohnt sich zu leben. Manchmal allerdings führt der Weg wieder an den Rand, alles scheint sinnlos zu sein, niedergeschlagen und mutlos stelle ich die Frage, was das alles noch soll. Vergessen sind die Augenblicke auf die Mitte, und Trostworte kommen nicht an. Und dann, ganz am Rand, wenn alles nicht mehr schlimmer kommen kann, kommt plötzlich eine Wende. Alles erscheint in einem neuen Licht. In der Mitte der Nacht liegt der Anfang eines neuen Tages, sagt man, und spüre die Wahrheit in diesen Worten und die Kraft, die von ihnen ausgeht. Manchmal verliere ich völlig die Orientierung und weiß nicht mehr, bin ich unterwegs zur Mitte oder auf dem Weg zum Rand? Der Boden unter meinen Füßen gerät ins Wanken. Wer sagt mir, wie es weitergeht? Wer sagt mir, wie ich mich entscheide? Gott meines Lebens, auf dem Weg durch das Labyrinth bist du bei mir als Begleiter und als Ziel. Ich glaube an dich. Ich hoffe auf dich. Ich vertraue dir.« Verschiedene Labyrinthe und Infos gibt's unter: http://www.das-labyrinth.de http://www.das-labyrinth.at

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Angekettet Dicke, schwere KETTEN ODER SEILE liegen bereit. Dazu die Aufforderung mit einem Pfeil: »Schlinge eine Kette um Deine Beine und versuche ein Stück zu gehen.« Am Weg ist die Frage angebracht: »Wo fühle ich mich angekettet und eingeengt? Was befreit mich zum Leben?« Zusätzlich oder als Alternative das Gebet »Ketten sprengen«: »Vieles ist mir Last, engt mich ein, macht mir Druck. Ich möchte frei sein, unabhängig, mein Leben leben, meinen Weg gehen, nicht von anderen gefordert werden, nicht anderen entsprechen müssen. Ich möchte mein eigener Herr sein. Gott, du willst die Menschen frei. Du willst auch dass Menschen Verantwortung füreinander tragen. Sprenge meine Ketten und mach mich frei für mich, für dich, für andere.« Der »Weg« kann entlang einer Wand oder zwischen Sesseln hindurch führen. Es sollte genügend Platz zum Bücken sein. Ketten und Seile sind in Baumärkten als Meterware erhältlich bzw. können im KJ-Büro ausgeborgt werden. Zeit Eine SANDUHR. Dazu der Vers: »Gott, meine Zeit steht in deinen Händen.« Zusätzlich oder als Alternative das Gebet »Die Zeit verrinnt«: »Der Sand rieselt und rieselt. Die Zeit rinnt und rinnt. Zwischen den Fingern dahin. Zwischen meinem Tun dahin. Momente, die ich festhalten möchte. Momente, die aber verfliegen. Gott, du weißt warum und wohin. Du wandelst mein Tun in Ewigkeit. Denn meine Zeit steht in deinen Händen.« Als Alternative oder zusätzlich zur Sanduhr ein METRONOM. Dazu der Bibeltext: »Alles hat seine Stunde. Für jedes Geschehen unter dem Himmel gibt es eine bestimmte Zeit: eine Zeit zum Gebären und eine Zeit zum Sterben, eine Zeit zum Pflanzen und eine Zeit zum Abernten der Pflanzen, eine Zeit zum Töten und eine Zeit zum Heilen, eine Zeit zum Niederreißen und eine Zeit zum Bauen, eine Zeit zum Weinen und eine Zeit zum Lachen, eine Zeit für die Klage und eine Zeit für den Tanz; eine Zeit zum Steinewerfen und eine Zeit zum Steinesammeln, eine Zeit zum Umarmen und eine Zeit, die Umarmung zu lösen, eine Zeit zum Suchen und eine Zeit zum Verlieren, eine Zeit zum Behalten und eine Zeit zum Wegwerfen, eine Zeit zum Zerreißen und eine Zeit zum Zusammennähen, eine Zeit zum Schweigen und eine Zeit zum Reden, eine Zeit zum Lieben und eine Zeit zum Hassen, eine Zeit für den Krieg und eine Zeit für den Frieden.« (Koh 3, 1-8) Eine Sanduhr kann im KJ-Büro ausgeborgt werden.

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Runder und kantiger Steine Ein größerer runder und ein größerer kantiger STEIN. Dazu der Text: »Bist du manchmal kantig und hart, kalt und rau, verletzend, schwerfällig, ....? Wie ein Stein?« Scherben Ein paar TONSCHERBEN. Dazu der Text: »Woran bist du zerbrochen? Was machst du aus den Scherben?« Brot und Salz Ein Teller mit BROT, das ohne Salz gebacken wurde, und ein Teller mit gesalzenem Brot bzw. eine Schüssel mit SALZ. Dazu der Bibeltext: »Ihr seid das Salz der Erde.« (Mt 5,13) Oder als Alternative: »Das Salz ist etwas Gutes. Wenn das Salz die Kraft zum Salzen verliert, womit wollt ihr ihm seine Würze wiedergeben? Habt Salz in euch, und haltet Frieden untereinander!« (Mk 9,50) Mandala Ein großes MANDALA auf Packpapier, das an einer Wand befestigt ist. Daneben Farben. Ev. ist ein »Thema« oder Gedanke angegeben, zu dem dieses Mandala bemalt werden soll. Unterwegs mit Gott Ein WANDERSTOCK und der Psalmvers: »Muß ich auch wandern in finsterer Schlucht, ich fürchte kein Unheil; denn du bist bei mir, dein Stock und dein Stab geben mir Zuversicht.« (Ps 23, 4) Den Wanderstock in eine Ecke oder an eine Wand lehnen. Dazu die Texttafel anbringen. Genügend Platz zum Gehen mit dem Stock einplanen. Oder als Alternative: Ein Paar Inline-Skates. Dazu die Frage: »Wohin bin ich unterwegs?« Ferngesteuert Eine (TV) FERNBEDIENUNG mit folgendem Text: »Durchzappen oder dranbleiben, so oder so geht Fernsehen. Durchzappen oder dranbleiben, so oder so geht unser Leben. Auch ich mach das oft so, mal tu ich dies und schon bald das, ich zappe so durch’s Leben auf der Suche nach Glück. Manchmal muss man dranbleiben, manchmal ist Ausdauer gefragt, manchmal muß man durchhalten, manchmal ist ein Ziel nötig. Nicht durchzappen, dranbleiben! Gott, gib mir Kraft und Ausdauer dafür. Lass mich meinen Weg gehen und mein Ziel erkennen.«

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Glaubensbekenntnis Verschieden formulierte GLAUBENSBEKENNTNISSE aufhängen. Ebenfalls befinden sich Kopien der Texte dort. Daneben Papier, Scheren, Klebstoff, Stifte. Dazu die Aufforderung: »Formuliere dein ganz persönliches Glaubensbekenntnis ... auch aus den Teilen der vorhandenen Texte (du darfst die Kopien zerschneiden) ... oder du schreibst ein ganz neues Glaubensbekenntnis...« Für das Zusammenstellen eines eigenen Glaubensbekenntnisses eignet sich ev. ein extra Raum, um die nötige Ruhe zu haben. Das Licht der Welt Eine KERZE und ein KÜBEL, der über die Kerze passt. Dazu die Bibelstelle: »Ihr seid das Licht der Welt. Eine Stadt, die auf einem Berg liegt, kann nicht verborgen bleiben. Man zündet auch nicht ein Licht an und stülpt ein Gefäß darüber, sondern man stellt es auf den Leuchter; dann leuchtet es allen im Haus. So soll euer Licht vor den Menschen leuchten, damit sie eure guten Werke sehen und euren Vater im Himmel preisen.« (Mt 5, 14-16) Verborgene Kräfte Ein STEIN, der in zwei Teile geschnitten wurde. Innen befinden sich prachtvolle Kristalle. Dazu die Fragen: »Wo liegen meine verborgenen Kräfte? Kann ich zu ihnen durchbrechen?« Handy / Telefon Ein HANDY (oder Telefon), das ev. auch manchmal läutet. Dazu der Vers: »Ich rufe dich an, denn du, Gott, erhörst mich. Wende dein Ohr mir zu, vernimm meine Rede!« (Ps 17,6) Wenn das Handy läutet, sollte es abseits der meditativeren und ruhigeren Stationen liegen. Wein und Brot - Eucharistie Kelch oder Becher mit WEIN und Brotschale mit BROT. Dazu folgende Bibelstelle: »Da ging Jesus mit hinein, um bei ihnen zu bleiben. Und als er mit ihnen bei Tisch war, nahm er das Brot, sprach den Lobpreis, brach das Brot und gab es ihnen. Da gingen ihnen die Augen auf, und sie erkannten ihn; dann sahen sie ihn nicht mehr. Und sie sagten zueinander: Brannte uns nicht das Herz in der Brust, als er unterwegs mit uns redete und uns den Sinn der Schrift erschloss? Noch in derselben Stunde brachen sie auf und kehrten nach Jerusalem zurück, und sie fanden die Elf und die anderen Jünger versammelt. Diese sagten: Der Herr ist wirklich auferstanden und ist dem Simon erschienen. Da erzählten auch sie, was sie unterwegs erlebt und wie sie ihn erkannt hatten, als er das Brot brach.« (Lk 24, 28-35)

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Schatten Eine LAMPE (Overheadprojektor) wirft Licht an eine Wand bzw. ein gespanntes Leintuch. Ein Pfeil weist den Weg zwischen diese Wand und die Lichtquelle, damit der Schatten der Person an die Wand bzw. ans Leintuch geworfen wird. Kleine Kerzen (Teelichter) und Zündhölzer bzw. ein Feuerzeug liegen bereit. An der Wand, an die der Schatten geworfen wird, ist folgender Text angebracht: »Ich bin dein Schatten. Ich bin sozusagen dein Schattendasein. Ich mache alles, was du machst. Geh einen Schritt nach links, heb’ deinen Arm! - Siehst du? Solange du lebst, werde ich dein Schatten sein. Du kannst mir nicht entfliehen und ich dir nicht. Doch schau nicht ständig auf den Schatten, nimm ein Licht und lass dich vom Licht bescheinen und wärmen. Du musst kein Schattendasein fristen. Lass dich von Gottes Licht bescheinen, wenn es in deinem Leben eng und der Schatten zu groß wird.« Um störendes Licht in der restlichen Erlebniswelt zu vermeiden, besteht die Möglichkeit, diese Station in einer Raumecke aufzubauen und mit Tüchern vom übrigen Raum gut abzutrennen, oder einen eigenen Raum dafür zu verwenden. Mein Weg mit Gott Ein (City)RUCKSACK. Dazu folgende Bibelstelle: »Der Herr sprach zu Abram: Zieh weg aus deinem Land, von deiner Verwandtschaft und aus deinem Vaterhaus in das Land, das ich dir zeigen werde. Ich werde dich zu einem großen Volk machen, dich segnen und deinen Namen groß machen. Ein Segen sollst du sein. Ich will segnen, die dich segnen; wer dich verwünscht, den will ich verfluchen. Durch dich sollen alle Geschlechter der Erde Segen erlangen. Da zog Abram weg, wie der Herr ihm gesagt hatte, und mit ihm ging auch Lot. Abram war fünfundsiebzig Jahre alt, als er aus Haran fortzog. Abram nahm seine Frau Sarai mit, seinen Neffen Lot und alle ihre Habe, die sie erworben hatten, und die Knechte und Mägde, die sie in Haran gewonnen hatten. Sie wanderten nach Kanaan aus und kamen dort an.« (Gen 12, 1-5) Zusätzlich ist folgende Frage möglich: »Was nehme ich mit auf meinen Weg?« Was mir heilige ist / Tabernakel In einem kleinen KÄSTCHEN (ähnlich einem Tabernakel) steht ein GEGENSTAND, der den meisten Teilnehmer/innen »heilig« ist – z.B. ein Handy. Daneben oder davor eine brennende Kerze. Dazu die Frage: »Was ist mir in meinem Leben heilig?«

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Adventkranz VIER KERZEN (im Advent ein Adventkranz) in einem dunklen Raum. Zünder oder Feuerzeug liegen dabei. Dazu folgender Text: »1. Zünde eine Kerze nach der anderen an. 2. Bevor Du diese Station verlässt, lösche die Kerzen wieder aus.« Dazu die Bibelstelle: »Ich bin das Licht, das in die Welt gekommen ist, damit jeder, der an mich glaubt, nicht in der Finsternis bleibt.« (Joh 12,46) Oder: »Das Volk, das im Dunkel lebt, sieht ein helles Licht; über denen, die im Land der Finsternis wohnen, strahlt ein Licht auf.« (Jes 9,1) Ausschau nach Gott Neben einem FERNROHR /-GLAS steht folgender Text: »Ich aber schaue aus nach dem Herrn, ich warte voll Vertrauen auf Gott, meinen Retter. Mein Gott wird mich erhören.« (Mi 7,7) Oder: »Aufbruch zu neuen Ufern?!« Aufbrechen BRECHEISEN UND MEIßEL. Dazu folgende Fragen: »Welche Werkzeuge verwende ich, um mein Verhalten, Menschen, die mir begegnen, oder meinen Alltag aufzubrechen?« Neues Leben Ein paar KNOSPEN. Dazu der Text: »Aufbrechen zu neuem Leben?!«