Zur Genealogie des Namens Vanselow

Der Ehe entsprossen sechs. Töchter und sechs ... Vanselow geboren. Die Städte und Dörfer im Kreis Schlawe ... Die pommerschen Kreise Ende 1913 (Quelle: ...
304KB Größe 142 Downloads 448 Ansichten
Zur Genealogie des Namens Vanselow von Alfred Vanselow Laut Deutsches Geschlechterbuch1 geht der Name Vanselow auf den Ort Vanselow bei Demmin in Vorpommern zurück, der erstmalig 1249 urkundlich erwähnt wird. Die Bedeutung des Namens ist nicht geklärt. Er wurde mit der slawischen Wortwurzel wąs zusammengebracht, die „Bart“ bedeutet und mit dem Namen der alten Provinz Wanzlow zusammenhängt; andererseits ist darin eine Wurzel enthalten, die sonst noch in dem Ort Vansenitz auf Rügen zu finden ist.

Die Lage des Ortes Vanselow bei Demmin in MecklenburgVorpommern (Quelle: http://www.gutshaeuser.de/lageplan/j5.html, 26.06.2005, Ausschnitt)

Das Herrenhaus Vanselow bei Demmin hat mit dem Geschlecht Vanselow nichts zu tun. Es wurde 1869/71 auf dem Gut der Familie von Maltzahn erbaut und wird heute von dieser als Wohnhaus und Hotel genutzt. (Quelle: http://www.gutshaeuser.de/ gutshaeuser_v/vanselow.html, 27.06.2005) Der Ortseingang Vanselow, im Sommer 1990 noch DDR-Bezirk Neubrandenburg

Foto: A.V.

Der Name wurde zeitweilig van Seeland bzw. van Seelow geschrieben. Das hat zur Vermutung geführt, dass sich die Familie anfänglich nach einem Herkunftsort Seeland (Zeeland) in Holland benannte und dies durch den ähnlich klingenden slawischen Ortsnamen Vanselow ersetzte, nachdem sie dort eingewandert war.

1

Deutsches Geschlechterbuch (Genealogisches Handbuch Bürgerlicher Familien), Band 40 (Pommersches Geschlechterbuch Band 1), hg.v. Dr. jur. Bernhard Koerner, bearb. mit Baurat Dipl.-Ing. Hans Scheele, Druck und Verlag von C.A. Starke, Görlitz 1923. Aktuell erhältlich auf CD-ROM mit identischem Inhalt und diversen Suchfunktionen programmiert von Johann Heinrich Barth, C.A. Starke Verlag, Limburg 2003

Als Sippen-Name tritt der Name Vanselow (auch Vanzelow) zuerst in der Demminer Gegend auf, und zwar in Groß-Methling, einem Eigentumsdorf von Demmin. Dort wird 1338 ein Radeke Vanselow als zinspflichtiger Bauer des Klosters Dargun erwähnt. Die zusammenhängende (männliche) Geschlechterfolge beginnt mit Titeke (Dietrich) Vanselow, geb. 1460 oder 62. Titeke Vanselow war vermählt mit Dorothea Gottfried, Tochter des herzoglichen Haus-Rentmeisters Paul Gottfried in Stettin. Der Ehe entsprossen sechs Töchter und sechs Söhne Hans, Titus, Andreas, Görges, Jochim und Severin. Diese gelten als Väter der sechs Stämme des Vanselowschen Geschlechts. Zum Stamm Görges gehört auch der Staatsrechtler Dr. Ernst Vanselow, der als Kapitän zur See für die Kaiserliche Marine am 11. November 1918 den Waffenstillstand von Compiègne mit unterzeichnete. Daran genealogisch noch nicht angeschlossen existieren neben mehreren einzelnen Trägern des Na-

1

mens weitere Stammbäume Vanselow2, darunter der Freetzer Stamm. Er beginnt mit Erdmann Vanselow, Büdner3 zu Freetz, dessen Frau Dorothea geb. Brandenburg drei Söhne Peter (1797), Gottfried (1801) und Martin (1804) zur Welt bringt. Gottfried Vanselow begründet den Altschlawer Ast, indem er mit Christina geb. Jeske die Kinder Martin (1829), Friederike (1831), Eduard (1842) und Richard (1845) hat. Eduard Vanselow, Ziegelei-Verwalter zu Altschlawe (heute Sławsko/Polen), heiratet Karoline geb. Burmeister. Als achtes ihrer neun Kinder wird am 22.9.1879 Max Berthold Vanselow geboren.

Das Vanselowsche Wappen aus Rügenwalde hat sich aus Siegeln entwickelt, von denen das älteste 1550 erstmals die drei Sterne enthält. Dazu kommen später ein erniedrigter goldener Sparren auf blauem Grund sowie ein blau-golden bewulsteter Stechhelm. Auf diesem steht als Hausmarke 4 eine goldene gewendete Laf-Rune mit Kreuz schräglinks aufwärts (BindeRune mit der durchstrichenen Eh-Rune). Das Wappen wird von allen Familien Vanselow verwendet, die nicht dem Bayerischen Zweig des Titusschen Stamms oder dem Camminer Ast des Jochimschen Stamms angehören. Für diese existieren eigene Wappen. (Quelle: Deutsches Geschlechterbuch, a.a.O.)

Die Städte und Dörfer im Kreis Schlawe (http://www.haus-schlawe.net/gemeinden.htm, 26.06.2005) 2

Die weitere Forschung muss klären, ob diese Stammfolgen und Familien einem der Stämme des Titeke oder den Nachkommen der Einzelvertreter des Namens anzugliedern sind. Außerdem ist es möglich, dass aus dem Ort Vanselow seinerzeit auch andere Geschlechter ausgewandert sind, die sich denselben Namen zugelegt haben, die aber mit dem hier aufgeführten Geschlecht verwandtschaftlich nicht verbunden waren. Hinweise gibt Gunthard Stübs, (Hg.): Wegweiser für familien- und ortsgeschichtliche Forschung in Pommern, Verlag Gunthard Stübs, Konstanz 1999 4 3

Ein Büdner oder auch Häusler war ein Dorfbewohner mit eigenem Häuschen, aber mit nur wenig oder gar keinem eigenen Land. Er mußte also bei Landbesitzenden (Bauern ...) seinen Unterhalt z.B. als Tagelöhner verdienen. (Quelle: http://www.wispor.de/wpx-k-b.htm, 07.07.05)

Hausmarke, auch Hauszeichen, Hofmarke, -zeichen, meist erstgeburtsrechtlich erbliches Eigentumszeichen an Haus oder Hof, oft rechtsverbindlich anstelle der Unterschrift. Die jüngeren Söhne fügen dem Stammzeichen je einen neuen Strich hinzu. (Quelle: http://www.uelze.de/ stilkunde/H/Hausmarke.htm, 07.07.05)

2

Die pommerschen Kreise Ende 1913 (Quelle: http://www.hinterpommern.de/Karten/Pommern/kreise1913.html, 05.06.2005)

Schlawe: Sławno Alt-Schlawe: Sławsko

3