Zukunft im Jetzt - SIX Structured Products

24.10.2013 - von 2,8 Zettabyte durch Netze und Rechner floss. ... Kredit mehr oder keine Versicherung, weil er viel- ..... online-tools wie der «IMF Data.
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SCHWEIZ Ausgabe 03/2013

Das Vermögensverwalter-Magazin der Schweizer Börse für Strukturierte Produkte

Gold-Fixing

Wer den Preis des Edelmetalls festlegt

Myanmar

Ein Land macht sich auf, Wirtschaftsnation zu werden

3-D-Drucker

Die Welt aus der Druck-Perspektive

Zukunft im Jetzt Big Data wird unser Leben verändern und unser ständiger Begleiter sein Scoach_0313_CH_final.indd 1

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Timing leicht gemacht mit UBS RADA. nd 15 S-Sta orum vom s Zürich. B U d am rodukte F sshau Spee P ongre K nd High- kturierten im 013 lator u enende. 2 u u r r t e im S b S am kto och ace 24. O UBS R Prix W 23. bis ie Gas im 1® Grand F nS Gebe en Sie ein n n i w ge

Anlagen sind unser Handwerk seit 1862. An der Börse kommt es darauf an, das Richtige zum richtigen Zeitpunkt zu machen. Timing ist alles. Das intelligente RADA Indexkonzept nimmt Ihnen die Arbeit ab und entscheidet börsentäglich, ob eine Kauf-, Verkaufs- oder marktneutrale Barposition eingegangen werden soll. Vier UBS Open End PERLES auf DAX® (Valor: 18737902), EURO STOXX 50® (Valor: 18819526), S&P 500® (Valor: 20678598) und Global Emerging Markets (GEM) (Valor: 20678597) sind an der Scoach Schweiz handelbar. Für weitere Auskünfte wenden Sie sich bitte an 044-239 76 76* oder an [email protected]

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Diese strukturierten Produkte stellen keine Beteiligung an einer kollektiven Kapitalanlage im Sinne von Art. 7 ff. des Schweizerischen Bundesgesetzes über die kollektiven Kapitalanlagen (KAG) dar und unterstehen somit nicht der Bewilligung der Eidgenössischen Finanzmarktaufsicht FINMA. Deshalb besteht für den Investor, der in diese Produkte investiert, kein Anlegerschutz nach dem KAG. Dieses Inserat dient ausschliesslich zu Informationszwecken und ist nicht als Angebot, persönliche Empfehlung oder Aufforderung zum Abschluss einer Transaktion auszulegen oder als Anlageberatung anzusehen. Dieses Inserat stellt keinen vereinfachten Prospekt im Sinne von Art. 5 KAG sowie kein Kotierungsinserat im Sinne des Kotierungsreglementes dar. Die massgebende Produktdokumentation kann direkt bei UBS Investment Bank im 24-h-Service unter Tel. 044-239 47 03, Fax 044-239 69 14 oder über E-Mail [email protected] bezogen werden. Diese Emission unterliegt möglicherweise Verkaufsbeschränkungen u.a. für Europa, Hongkong, Singapur, USA und US-Personen (die Emission unterliegt schweizerischem Recht). Vor dem Eingehen von strukturierten Transaktionen empfiehlt sich eine fachkundige Beratung durch Ihre Hausbank. Die Angaben in diesem Inserat erfolgen ohne Gewähr. © UBS 2013. Alle Rechte vorbehalten. * Wir machen Sie darauf aufmerksam, dass Gespräche auf den mit * bezeichneten Anschlüssen aufgezeichnet werden können. Bei Ihrem Anruf auf diesen Linien gehen wir davon aus, dass Sie mit dieser Geschäftspraxis einverstanden sind. Markenrechtliche Hinweise: Der «EURO STOXX 50®» und seine Marken sind geistiges Eigentum der STOXX Limited, Zürich, Schweiz (der «Lizenzgeber»), welches unter Lizenz gebraucht wird. Die auf dem Index basierenden Wertpapiere sind in keiner Weise von dem Lizenzgeber gefördert, herausgegeben, verkauft oder beworben, und der Lizenzgeber trägt diesbezüglich irgendwelche Haftung. © 2013 STOXX Limited. Alle Rechte vorbehalten. Die Bezeichnung «DAX®» ist eine eingetragene Marke der Deutsche Börse AG. Alle Rechte vorbehalten. Das F1 FORMULA 1-Logo, F1, FORMULA 1, FIA FORMULA ONE WORLD CHAMPIONSHIP-, GRAND PRIX- und verwandte Zeichen sind geschützte Marken der Formula One Licensing BV, ein Unternehmen der Formula One Gruppe. Alle Rechte vorbehalten.

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Scoach 03/2013

Inhalt

Scoach News 04 Neues von Scoach. Scoach-Schweiz-CEO Christian Reuss im Interview. Strukturierte Produkte Forum 2013.

Titelthema 06 Zukunft im Jetzt. Big Data wird unser Leben verändern. Gewaltige Datenmengen werden umgepflügt, um Prognosen über unser künftiges Verhalten zu treffen.

Aufgeschnappt 12 Branchennews. Neue Helvetische Bank jetzt auch Emit-

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tentin von Strukturierten Produkten. Neuer ETP-Guide von Derivatives Partners.

Strukturiertes 14 Im Auf und Ab der Märkte. Warum die Attraktivität von Discount-Zertifikaten vor allem von der erwarteten Schwankungsintensität des Basiswerts abhängt.

Praktisch 16 Research in Eigenregie. Informationen sind bei der Geldanlage ein wichtiger Erfolgsfaktor. Wir stellen fünf Web­ sites vor, mit denen Anleger zu Analysten werden.

Investmentidee 18 Myanmars Erwachen. Derzeit noch ein weisser Fleck auf

der Investorenlandkarte, doch das frühere Burma macht sich auf, Wirtschaftsnation zu werden.

22 Die Welt aus der Druck-Perspektive. Der 3-D-Druck­ technologie wird eine grosse Zukunft mit hohen Wachstumsraten vorhergesagt.

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24 Auf gutem Weg. Der Bankensektor hat nach der Krise

harte Sanierungsmassnahmen hinter sich. Wo steht die Branche? Lohnen sich Investments wieder?

Wissen 26 Die Preismacher. Gold ist ein beliebtes Underlying für

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Strukturierte Produkte. Aber wo wird das Edelmetall eigentlich gehandelt und wer bestimmt den Preis?

9€

Nachgehakt 28 Corporate Actions. Wie reagieren Strukturierte Produkte beispielsweise auf Kapitalveränderungen? Wir haben dazu Eric Blattmann von Vontobel befragt.

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Prominent 30 Humor Sapiens. Fünf Fragen, fünf Anworten: Der Comedian Marco Rima über Schweizer Schokoladenwaffeln als wirkliche Wertanlage.

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Liebe Leserin, lieber Leser Big Data. 3-D-Drucker. Zwei Trends, die gut dafür sind, unser Leben in den nächsten Jahren umzukrempeln. Das Internet ist eine gewaltige Wissensmaschinerie. Vor etwa drei Jahren hat Eric Schmidt, der frühere Google-Chef und jetzige Verwaltungsratspräsident, verkündet, dass Google alle zwei Tage etwa fünf Exabyte Daten sammle – eine Zahl mit 18 Nullen. Das entspricht laut Experten ungefähr der Wissensmenge von Menschheitsbeginn bis zum Jahr 2003. Heute dürfte diese Datenmenge vermutlich längst pro Tag aufgesaugt werden. Dank immer besserer Rechner und unbegrenzter Speicherkapazitäten können diese Daten sofort aus­ gewertet und genutzt werden. Kein Bereich unseres Lebens ist da­von ausgenommen: Verbrechensbekämpfung, Konsumverhalten, Ge­­ sundheit und und und – und natürlich auch die Börse, wo es schon immer um die Zukunft ging. Unsere Titelgeschichte auf den Seiten 6 bis 10 gibt spannende Einblicke. Das Internet hat auch möglich gemacht, dass wir alle leicht publizieren und kommunizieren können – mit jedem. 3-D-Drucker könnten uns alle zu Produzenten werden las­ sen – von allem. Auch eine Revolution. Wie sich in den Sektor investieren lässt, erfahren Sie ab Seite 22. Viel Spass bei der Scoach-Lektüre wünscht Ihnen Christian Reuss CEO Scoach Schweiz AG

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Scoach News im I n te r v iew : C h r istia n Re u ss ziert. Nichtsdestotrotz haben wir mit unserem kleinen Team in beiden Märkten Beachtliches erreicht: Wir waren kontinuierlich die umsatzstärkste Börse in Europa, haben Transparenzstandards sowie eine erfolgreiche Marke geschaffen und wurden mehrfach vom Markt für unsere Arbeit ausgezeichnet.

Christian Reuss ist CEO von Scoach Schweiz. Er besitzt einen Abschluss als Diplom-Kaufmann der Goethe-­ Universität in Frankfurt und einen MBA der Henry B. Tippie School of Management an der University of Iowa.

«Strukturierte Produkte haben eine klare Daseinsberechtigung in den Portfolien der Anleger.»

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Herr Reuss, Scoach gibt es seit mehr als sechs Jahren. Seit Juni 2009 sind Sie CEO. Was waren für Sie die Highlights? Da gab es in der Tat einige! Vor allem aber die Zusammenarbeit mit einem klasse Team und einem sehr bodenständigen Medienstar: unserem Scoachy. Besonders in Erinnerung geblieben sind mir die Anbindung des ersten Marktteilnehmers aus Hongkong und die Gründung unseres globalen Strukturierte Produkte Forums. Die SIX hat zum 30. Juni das Joint-Venture mit der Deutschen Börse beendet. Was hat sich geändert, was vorher für den Zusammenschluss sprach? Am Anfang des Joint Ventures stand die Vision eines einheitlichen europäischen Marktes für Strukturierte Produkte, der von einer Börse umfassend abgedeckt wird. Dies hat sich nicht realisieren lassen. Im Gegenteil, gerade die Märkte in der Schweiz und in Deutschland haben sich zunehmend auseinanderentwickelt. Dadurch hat sich das Potenzial für Synergien massgeblich redu-

Wie geht es mit der Geschäftsleitung und der Marke weiter? Die Marke Scoach darf nur noch bis 31. Dezember 2013 von den beiden Gesellschaften auf Zürcher und Frankfurter Seite verwendet werden, mit dem Zusatz by SIX respektive by Deutsche Börse. Der Abschied von Scoachy, unserem sympathischen grünen Bullen, wird uns nicht leichtfallen – der kleine Kerl ist uns und auch unseren Geschäftspartnern in den vergangenen Jahren richtiggehend ans Herz gewachsen. Was die Geschäftsleitung anbetrifft, so werde ich Geschäftsführer von Scoach Schweiz bleiben und zudem Einsitz im Management Committee von SIX Swiss Exchange nehmen. Wie schätzen Sie derzeit den Markt für Strukturierte Produkte ein und wie wollen Sie auf die Marktentwicklungen reagieren? Als hundertprozentige Tochter von SIX wollen wir uns nun noch stärker auf den Schweizer Markt und seine Teilnehmer konzentrieren – je nach Opportunität im In- oder auch im Ausland. Wir haben eine erstklassige, voll automatisierte Plattform sowie ein umfangreiches Know-how und sind damit ein starker Partner. Natürlich stehen wir auch vor Herausforderungen: Die gesamte Branche steht unter einem grossen Kostendruck. Und auch regulatorisch herrscht einige

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scoach News

Unsicherheit. Wir sind jedoch zuversichtlich, dass Strukturierte Produkte auch weiterhin ihren festen Platz im Portfolio der Anleger haben werden und wollen mit der Glaubwürdigkeit, die der börsliche Handel einem Produkt verleiht, massgeblich dazu beitragen. Eine starke Konkurrenz ist der OTC-Bereich. Wie reagiert Scoach Schweiz darauf? Unsere Stärke ist der Sekundärhandel – inklusive Produkteinbeziehung, Kurs- und Datenverteilung, Abwicklung und Settlement – und das alles in einem voll automatisierten Prozess. Davon können auch die OTC-Interbanken profitieren: Mit der bilateralen Handelsplattform XBTR haben wir eine kosteneffiziente Lösung geschaffen. Dennoch stärken wir weiterhin die Glaubwürdigkeit des Börsenhandels. Für Privatanleger ist dies nach wie vor die sicherste und transparenteste Art zu handeln. Was sind die Vorteile der Börse? Investoren wissen um die Vorzüge des börslichen Handels: Kotierung, Transparenz, verbindliche Quotes sowie eine neutrale und aktive Marktsteuerung. Die relative Umsatzentwicklung zeigt mir zudem, dass sie diese Merkmale auch schätzen. Sie werden Scoach Schweiz als CEO erhalten bleiben. Wagen Sie einen Ausblick? Strukturierte Produkte haben eine klare Daseinsberechtigung in den Portfolios der Anleger. Kein anderes Produkt ist flexibler, bietet besseren Zugang zu anderen Märkten und erlaubt eine breitere oder gezieltere Absicherung. Ich bin zuversichtlich, dass wir als Börse unseren Teil dazu beitragen werden.

Potenziale entdecken

Über sechs Jahre hinweg hat die Strukturierte Produkte Messe weit über 20 000 private und professionelle Besucher angezogen. Zahlreiche redaktionelle Beiträge in Printmedien, im Radio, im Fernsehen und online haben der Strukturierten-Produkte-Branche zu Publizität verholfen. Auf diesem Erfolg baut das neu konzipierte Strukiforum auf. Das Strukiforum 2013 legt den Fokus auf ein attraktives und vielseitiges Programm. Im Vordergrund steht dabei die Wissensvermittlung. Diese wird abgerundet durch hochkarätige Panels und bekannte Keynote-Speaker wie dem Wirtschaftsexperten Marc Faber am Mittwoch und Otmar Issing, früherer Ökonom der Europäischen Zentralbank, am Donnerstag. Mit klar getrennten Programmpunkten für professionelle und private Anleger werden die Bedürfnisse noch spezifischer abgedeckt. 2013 wird zudem der Fokus auf zwei Spezial­ themen gesetzt: «Währungen – im Wandel der Zeit» sowie «Emotionales Anlegen», das alternative Anlagen – wie beispielsweise Wein oder Kunst – aus einem ungewohnten Blickwinkel beleuchtet.

Forumsdaten Datum: Mittwoch, 23. Oktober 2013 und Donnerstag, 24. Oktober 2013 Öffnungszeiten: Mittwoch: 11.00 – 20.00 Uhr Donnerstag: 10.00 – 18.00 Uhr Location: Kongresshaus Zürich, Claridenstrasse 5, 8002 Zürich Weitere Infos: www.strukiforum.ch

Immer einen Besuch wert – der Scoach-Stand.

Schauen Sie rein – es lohnt sich Besuchen Sie uns am Stand 19 und informieren Sie sich über unsere Services und Leistungen. Nebenbei verwöhnen wir Sie auch dieses Jahr wieder mit kulinarischen Köstlichkeiten à la Scoach sowie einem tollen Wettbewerb. Sichern Sie sich kostenlos Ihr Eintritts­ticket im Wert von 20 Franken. Es ist als Download auf unserer Website verfügbar. www.scoach.ch

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Titelthema

Zukunft im Jetzt Big Data wird unser Leben verändern. Kritiker bezeichnen diesen Trend schon heute als Diktat der Algorithmen. Doch aufzuhalten wird dies nicht sein, zu sehr liegt es in der Natur des Menschen, Wissen aufzusaugen und für sich zu nutzen.

Express Big Data soll den Blick in die Zukunft möglich machen. Dazu werden gewaltige unstrukturierte Datenmengen zum Beispiel aus Foren oder sozialen Netwerken gescannt und ausgewertet.

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Wir sammeln Daten. Schon immer. Wir gehen durch die Welt und sehen, hören, riechen, fühlen. Unglaubliche Datenmengen und Reize strömen auf uns ein. Unser Gehirn strukturiert diese, filtert, indem es Wichtiges von Unwichtigem trennt, und lässt ein Bild vor unserem geistigen Auge entstehen, das für uns das richtige sein soll. Mit diesem Bild sollen wir unseren Alltag bewältigen, Wege finden, Nahrung beschaffen und letztlich überleben. Stimmt dieses Bild nicht mit der Realität überein, weil entscheidende Informationen etwa aufgrund von Stress oder Unachtsamkeit ausgeblendet wurden, dann kann das rasch schlimme Folgen haben. Einmal unbesonnen über die Strasse gegangen ...

Big Data funktioniert ähnlich. Es geht um gewaltige unstrukturierte Datenmengen. Das ist der Hauptunterschied zur traditionellen Datenverar­ beitung. Lange Zeit wurden Daten in der Regel schön fein säuberlich eingegeben, Felder und Parameter definiert. Das hat dafür gesorgt, dass man das gespeicherte Wissen später wieder abrufen und verwenden konnte. Mitunter war es auch möglich, Daten zu verknüpfen und so Zusammenhänge herzustellen – die ersten Schritte in Richtung Big Data. So begann in Deutschland das Bundeskriminalamt in den 1970er-Jahren bei der Suche nach den Entführern (RAF) von Hans-Martin Schleyer mit der sogenannten Rasterfahndung. Datenbanken wurden miteinander

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Titelthema abgeglichen. In welchen leer stehenden Wohnungen wird plötzlich wieder Strom verbraucht? Welche Stromrechnungen wurden bar bezahlt? So kam man den Tätern auf die Spur – zu spät. In den heutigen Zeiten des Internets, des unbegrenzten Speicherplatzes und der stetig steigenden Rechnerleistungen setzt sich Big Data einfach auf den weltweiten Datenstrom und saugt diesen nach Bedarf ab. Experten gehen davon aus, dass 2012 weltweit eine Datenmenge von 2,8 Zettabyte durch Netze und Rechner floss. Das ist eine Zahl mit 22 Nullen. Die Kunst bei Big Data ist nun, dieser unstrukturierten Masse eine Ordnung zu geben und sie nutzbar zu machen. Dafür wird derzeit nur ein kleiner Teil des Informationswusts genutzt. Big Data nimmt sich hier noch recht klein aus. Das zeigt: Eine Technologie macht die ersten Schritte und längst sind die Algorithmen nicht ausgereift, aber auch heute schon leisten sie Erstaunliches. Der frühere Google-Chef und jetzige Verwaltungsratspräsident Eric Schmidt sagte schon vor ein paar Jahren, dass Google «alles» wissen könne. Und: «Das Internet verändert alles, es ist eine neue Situation.»

Blick in die Zukunft Das Faszinierende und gleichzeitig Erschreckende an Big Data ist der Blick in die Zukunft. Wer sagt, er habe keine Angst, seine Daten im Internet zu veröffentlichen, der hat die Dimension von Big Data noch nicht begriffen. Es geht nicht darum, was geschehen ist, sondern darum, was gerade geschieht und was geschehen wird oder besser gesagt, geschehen könnte. Ganz so wie in der Short Story von Philip K. Dick «Der Minderheiten-Bericht» (Minority Report), wo die Polizeibehörden, instruiert von drei «Wesen», die in die Zukunft blicken, vorsorglich, bevor überhaupt ein Verbrechen begangen wurde, den vermeintlichen Delinquenten verhaften. Bei den Geheimdienstprogrammen Prism und Tempora geht es um nichts anderes: Auch dort geht es um präventive Terrorismusbekämpfung: Welche Daten jedes Einzelnen passen da ins Muster? Wie werden die Daten von heute morgen genutzt? Handybewegungsdaten plus Einkaufsverhalten plus Surfgewohnheiten plus Kontakte auf Xing, Face-

book, LinkedIn und Google+ plus Autobahnmaut plus Arztdaten ... Unsere Bewegungsmuster sind sehr individuell und dadurch leicht zuordenbar. Experten meinen, dass die Anonymität im Netz längst ein Mythos sei. Schon ein paar Bits würden reichen, jeden von uns zu identifizieren. Bereits heute gibt es Firmen, die beispielsweise auf der Basis des Einkaufsverhaltens von Frauen die Wahrscheinlichkeit, mit der diese schwanger sind, ermitteln. Trefferquote: hoch. Meist denken diese Frauen dann noch gar nicht an Kindermode oder Windeln. Es ist ihr Geruchssinn, der sie «auffällig» werden lässt. Gekauft werden dann duftneutrale Cremes – kombiniert mit ein paar anderen Artikeln – und schon kann auch ein möglicher Geburtstermin errechnet werden. Oder plötzlich bekommt jemand keinen Kredit mehr oder keine Versicherung, weil er vielleicht die falschen Freunde bei Facebook hat. Wie sagt Schmidt: «Durch das Internet kann man mittlerweile hören und lesen, was die Menschen denken, und muss keine Vermutungen mehr darüber anstellen.»

«Durch das Internet kann man mittlerweile hören und lesen, was die Menschen denken, und muss keine Vermutungen mehr darüber anstellen.» Eric Schmidt Google-Verwaltungsratspräsident

Big Data in der Finanzwelt Aber gerade dieser Blick in die Zukunft macht Big Data auch für den Finanzsektor interessant: Trends früh erkennen und Kurse mit einer hohen www.scoach.ch

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Titelthema

Big Data und die Finanzmärkte, das passt gut zusammen. Schliesslich geht es an den Börsen darum, Trends aufzuspüren.

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Wahrscheinlichkeit vorhersagen. Längst geht es nicht mehr darum, Erklärungen für bereits Gelaufenes zu finden, sondern zu deuten, was gerade passiert. Big Data in der Finanzwelt ist realtime. «Bei der Kapitalanlage ist Big Data die einzige Chance für ein echtes Alpha. Alpha gibt es nur, wenn man öffentliche Informationen zuerst hat. Hier entscheiden fünf bis sieben Nanosekunden», weiss Alexis Eisenhofer von financial.com, einem Anbieter von Börseninformationssystemen. Dafür werden das Internet und seine sozialen Nachrichtenkanäle in Echtzeit umgegraben. Firmen wie RavenPack, Clueda oder StockPulse machen das. «Big-Data-Systeme helfen, die Informa­ tionsverbreitung durch Social-Media-Kanäle wie Twitter enorm zu beschleunigen», glaubt StockPulse-Gründer Jonas Krauss. «Informationen stehen der Allgemeinheit schneller zur Verfügung, da diese Kanäle für jedermann leicht zugänglich sind. Bereits heute werden – je nach Börsenplatz – mehr als 70 Prozent aller Orders von Computern initiiert. Dieser Anteil dürfte durch Big Data weiter wachsen.» StockPulse durchwühlt massenhaft Tweets nach Brauchbarem. Um einen Sentiment-Indikator zu erstellen, werden täglich 80 Gigabytes Daten bewegt. Clueda will nach eigenem Bekunden durch intelligente Komprimierung von Informationen Nachrichtenquellen so miteinander verknüp-

olume = Menge elocity = Geschwindigkeit ariety = Struktur eracity = Wahrhaftigkeit

fen, dass Einflüsse auf das Finanzmarktgeschehen im Moment ihrer Entstehung – oder häufig schon davor – richtig erfasst werden. Damit könne sofort darauf reagiert werden. Ein hoher Anspruch. Zukunft schon heute. Google-Aufseher Schmidt hat es einmal so formuliert: Es gehe bei der Suche im Internet um Inhalte «von denen ich nichts weiss, aber die mich interessieren».

Twitschern an der Wall Street Nun twittert die Wall Street. Die New York Stock Exchange arbeitet seit Februar dieses Jahres mit dem amerikanischen Unternehmen Social Markets Analytics (SMA) zusammen. Auch SMA durchkämmt Twitter systematisch nach börsenrelevanten Informationen. Rund 90 Prozent aller Tweets werden sofort als Spam aussortiert. Wurden die Guten gefunden, dann wird daraus ein «Sentiment Signature Feed» für die Kunden gesponnen, ein Börsenindikator, natürlich in Echtzeit. Eisenhofer definiert Big Data über die vier Vs: Volume, also Menge, Velocity – Geschwindigkeit, Variety – Struktur und Veracity – Wahrhaftigkeit. «Die grössten Probleme bei Big Data im Finanzbereich sehe ich beim Thema Wahrhaftigkeit. Viele Informationen sind mit Interessen überlagert, die man verstehen muss und nicht mit Maschinen auslesen kann.» Noch nicht. Wahrhaft schlecht lief es am 23. April 2013 an der Wall Street. Da gerieten aus dem Nichts die Kurse ins Rutschen. Geschätzt sollen binnen Minuten knapp 140 Milliarden Dollar vernichtet worden sein. Die Verluste waren allerdings schnell wieder aufgeholt. Der Kurseinbruch wird auch Hashtag-Crash genannt. Der Auslöser: «Zwei Explosionen im Weissen Haus und Barack Obama ist verletzt.» Diese Meldung lief an jenem Dienstagabend über den Twitter-Kanal der angesehenen Nachrichtenagentur Associated Press (AP). Die Börsianer reagierten augenblicklich. Später stellte sich die Nachricht als Fake heraus. Der Twitter-Account von AP war gehackt worden. Ein Algorithmus müsste in Sekundenbruchteilen eine solche Meldung überprüfen und dann entscheiden, ob relevant oder nicht relevant. Hier steht Big Data noch am Beginn. Es müssen aber nicht unbedingt Hacker sein. Es wurden auch schon Twitter-Accounts unter dem Namen

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Titelthema im I n te r v iew : T h o mas Ki n d l e r

«Digitale Spuren, überall» Über Möglichkeiten, Probleme und Zukunft von Big Data sprach Scoach mit dem Data-Warehousing-Experten Thomas Kindler von Teradata Schweiz.

Was ist Big Data? Big Data ist eine natürliche Evolution des Datenthemas. Diese Evolution wird durch die technischen Fortschritte der unterliegenden Datenbank-Technologie ermöglicht. Wie funktioniert Big Data? Man versucht aus Daten mittels Analyse Wissen zu extrahieren, das man im Geschäftsumfeld gewinnbringend verwenden kann. Damit dies wirklich funk­tioniert, muss die Big-Data-Analyse unbedingt integraler Bestandteil der gesamten Datenstrategie einer Firma sein. Es gilt zu verhindern, dass traditionelle Datenanalyse und Big-Data-Analyse in separaten Silos angesiedelt werden. Für welche Bereiche ist Big Data von Bedeutung? Die Datenanalyse wird als strategisches und operatives Asset für jede Firma und jeden Bereich innerhalb einer Firma immer wichtiger. Ein Muss? Anstelle von Big Data würde ich sagen, dass die Datenanalyse ganz generell ein Wettbewerbsvorteil für eine Firma ist und die Qualität der Datenanalyse darüber entscheidet, welche Firmen zu den Gewinnern und welche Unternehmen zu den Verlierern der Zukunft gehören. Da Big Data ein sehr wichtiger Bestand­teil einer hochstehenden Datenanalyse-Plattform ist, kann es ab-

solut als Muss für jede Firma bezeichnet werden. Welche Bedeutung sehen Sie für die Finanzbranche? Die Bedeutung der Datenanalyse generell und von Big Data im Besonderen ist für die Finanzbranche sogar noch grös­ ser als für andere Branchen, da die Differenzierung durch bessere Produkte in der Finanzbranche eigentlich kaum mehr möglich ist – jedes Produkt kann innert Tagen von einem Konkurrenten kopiert werden. Auch der persönliche und langfristige Kundenkontakt ist unter anderem aus Kostengründen immer weniger möglich. Es bleibt einzig die Differenzierung, durch Datenanalyse mehr über den Kunden zu wissen und dadurch zeitgerecht die besseren Entscheidungen zu treffen.

es machen. Big Data wird darum unser ständige Begleiter sein und die Basis sein für willkommene Dienstleistungen – wer möchte nicht eine Brille haben, deren BigData-Analyse uns Name und Vita der Person vis-à-vis ins Ohr flüstert, beides haben wir vielleicht gerade nicht parat.

Was wird sich durch Big Data ändern? Es ist klar, dass die Digitalisierung aller unserer Aktivitäten weiter zunehmen wird, und bei all diesen Aktivitäten werden wir digitale Spuren hinterlassen. Zukunftsvisionen gehen ja sogar so weit, dass sämtliche Gebrauchsgegenstände der Zukunft, von der Kaffeetasse über den Kühlschrank bis zur Brille, mit Sensoren und Prozessoren vollgepackt sein werden. Alle diese Kleinstcomputer hinterlassen Spuren. Diese Daten kann man sammeln und analysieren. Das macht es möglich, zumindest theoretisch, jederzeit zu wissen was wir machen und warum wir

Und welche Probleme gibt es mit oder durch Big Data? Die grösste Herausforderung wird die Unterscheidung in willkommene und nicht willkommene Analysen unter Berücksichtigung von Vertraulichkeit und Persönlichkeitsschutz sein. Allumfassende Daten, insbesondere persönliche Daten, können gefährlich in den Händen von Unbefugten sein. Wie entscheide ich, wer von mir welche Daten kriegt und analysieren darf? Kann ich das in Zukunft oder auch heute überhaupt noch entscheiden? Wollen wir entscheiden? Das sind Fragen, die wir beantworten sollten.

Thomas Kindler Der promovierte Ökonom und Informatiker verfügt über mehr als 20 Jahre Erfahrung im Bereich Data Warehousing und war gut 17 Jahre in der Finanz­ industrie tätig. Heute ist er Senior Industry Consultant bei Teradata in der Schweiz.

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Titelthema

«Big Data wird unserer ständiger Begleiter sein: jederzeit wissen, was wir machen und warum wir es machen.» Thomas Kindler, Senior Industry Consultant beim Big-Data-Spezialisten Teradata, Schweiz

von bekannten Börsenbeobachtern eröffnet und dann getwittert. Kam es zur entsprechenden Reaktion in der Aktie, wurde glattgestellt. Bei StockPulse macht man sich nicht mehr die Mühe, nach Fakes zu fahnden: «Wir unterscheiden zwischen klassischem Spam und Fakes. Spams werden aussortiert, Fakes nicht. Unser System analysiert den Einfluss eines Fake-Tweets, also ob dieser Tweet einen Einfluss auf das Marktgeschehen hat oder haben kann. So kann es sein, dass ein Fake-Tweet, wie jene durch Hacker platzierte Falschmeldung über eine Explosion im Weissen Haus, trotzdem grosse Auswirkungen auf das Geschehen an den Börsen hat. Anders herum wird Spam mithilfe von Author-Scoring- und Textanalysen verlässlich gefiltert.»

Big Data in der Firmen-DNA Big Data wird uns immer wieder überraschen, weil es uns immer mehr die Zukunft vor Augen führen wird und diese Zukunft dann wieder mit dem Jetzt verschwimmt und es damit wieder Rückkoppelungen geben dürfte. «Es ist klar, dass die Digitalisierung aller unserer Aktivitäten weiter zunehmen wird und bei all diesen Aktivitäten werden wir digitale Spuren hinterlassen. Das macht es möglich, zumindest theoretisch, jederzeit zu wissen, was wir machen und warum wir es ma10

chen. Big Data wird darum unser ständige Begleiter sein», ist Thomas Kindler von Teradata, einem Spezialisten im Bereich Big Data, überzeugt (siehe auch Interview auf Seite 9). Von den Grossen sind Firmen wie IBM, Amazon, Facebook und Google bereits sehr vertraut mit Big Data. Dort ist Big Data sozusagen schon tief in der Firmen-DNA verankert. Bei IBM durch seine Tätigkeit als globaler IT-Berater. Bei Amazon durch seinen gewaltigen Kundenschatz, das Wissen über seine Kunden, wie Kunden schon heute angesprochen werden, und seine Logistik. Hinzu kommt bei Amazon das Kindle als Informationstablet. Und Facebook und Google sind Big Data nahezu in Reinform. Ihr Geschäftsfeld ist das Sammeln von Daten ihrer Kunden. Diese Daten werden heute zum Beispiel genutzt, um Werbung gezielt zu platzieren. Wer künftig etwas «liked» oder sonst irgendwie positiv erwähnt, dem wird dieses Produkt womöglich in einem anderen Shop schon beim Betreten angeboten oder er könnte dafür vielleicht einen Rabatt beim Kauf dieses Produkts oder dieser Dienstleistung bekommen. Big Data hätte die Vorlieben schon weitergegeben. Scoach Schweiz bietet auf die genannten Unternehmen eine gute Auswahl an Strukturierten Produkten.

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QUALITÄT ISCH KEIN ZUEFALL*

* Sie ist das Ergebnis aus Erfahrung, Tatkraft und Weitsicht. Der börsliche Handel von Strukturierten Produkten gilt in der Schweiz deshalb als besonders hochwertig, weil Transparenz, Sicherheit und Präzision für uns mehr sind als ein Lippenbekenntnis. Unsere Erfahrung zahlt sich für Anleger in messbarer Qualität aus. Ein Versprechen, das Ihnen nur das Original unter den Handelsplätzen gibt.

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Aufgeschnappt im I n te r v iew : T h o mas M aa g Leiter Product Solutions Neue Helvetische Bank

«Wir bewegen uns gerne Schritt für Schritt nach vorne» Vor einigen Monaten betrat mit der Neuen Helvetischen Bank AG ein neuer Emittent den Schweizer Markt für Strukturierte Produkte. Unter der Marke NHBPro hat das Institut bereits diverse Produkte an Scoach Schweiz gelistet. Wir sprachen mit Thomas Maag, Leiter Product Solutions bei der Neuen Helvetischen Bank, über die Strategie und die Ziele des Newcomers. Herr Maag, was hat Ihr Haus bewogen, unter die Emittenten von Strukturierten Produkten zu gehen? Wir möchten Interessenten die Möglichkeit offerieren, an unseren Anlagestrategien auf eine kompakte, verständliche Art teilzuhaben. Auf diese Weise stellen wir uns einer ehrlichen und transparenten Performancemessung. Welche Zielgruppe wollen Sie mit Ihren Produkten ansprechen? Unser Angebot richtet sich sowohl an bestehende Kunden als auch an neue, qualifizierte Anleger, die wir einerseits primär mit unseren Anlagestrategien bedienen können und deren eigene Anlagestrategien wir so auch umsetzen können. Auf welche Art beziehungsweise Gattung von Strukturierten Produkten legen Sie Ihren Fokus? Wir beschränken uns zunächst auf Actively Managed Certificates (AMCs), mit denen wir eine Palette unterschiedlicher Anlagestrategien aufbauen werden. 12

Warum haben Sie sich für ein Scoach-­ Listing entschieden? Die Neue Helvetische Bank ist seit Beginn ihrer operativen Tätigkeit Mitglied der SIX Swiss Exchange. Wir sind mit der Dienstleistung der SIX Swiss Exchange sehr zufrieden. Scoach Schweiz AG ist eine hundertprozentige Tochter der SIX Swiss Exchange AG. Es liegt damit auf der Hand, dass wir mit unseren Strukturierten Produkten mit Scoach zusammenarbeiten wollen. Was dürfen wir von NHBPro in Zukunft noch erwarten? Die Neue Helvetische Bank will sich als Nischenplayer im Schweizer Markt für Strukturierte Produkte positionieren. Wir werden nur ausgewählte Produkte in kleinen Mengen emittieren. Nebst dem NHB Unternehmer Invest Certificate (Symbol HBUNI), das in unternehmerisch geführte Gesellschaften investiert, haben wir in Zusammenarbeit mit QLAB Invest das NHB-QLAB Asset Al­ location Certificate (Symbol HBQL1) und das NHB-QLAB Dynamic Allocation Certificate (Symbol HBQL2) an den Markt gebracht.

Zum Unternehmen

Die Neue Helvetische Bank AG mit Sitz in Zürich wurde im Januar 2011 von einer Gruppe rund um den Unternehmer Thomas Matter gegründet und ist zu rund 70 Prozent in der Hand der Gründungspartner, des Verwaltungs­ rates, der Geschäftsleitung und der Mitarbeiter. Erklärtes Ziel des Instituts ist es, ein verlässlicher Partner in allen finanziellen Belangen zu sein. Das An­gebot, das sich in erster Linie an Unternehmen und qualifizierte Privat­ anleger richtet, umfasst Dienstleistungen in den Bereichen Vermögensberatung, Vermögensverwaltung, Corporate Finance und Research.

Weitere AMCs werden in Kürze folgen. Ein Ausbau in andere Produktekategorien ist zurzeit nicht geplant. Wir bewegen uns gerne Schritt für Schritt nach vorne und wollen im Produktsegment der AMCs zuerst weitere Erfahrungen sammeln.

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Aufgeschnappt

Passive Strategien aktiv umsetzen Der neue «Exchange Traded Products & Indexing Guide» bietet Anlegern eine wertvolle Orientierungshilfe. Passive Anlagestrategien können mit börsengehandelten Finanzprodukten effizient und kostengünstig umgesetzt werden. Dies ist unbestritten. Schwieriger wird es, wenn das passende Produkt fürs Portfolio gesucht wird. In der Fülle der ETFs, ETCs und Tracker verliert man schnell die Übersicht. Genau diesem Problem nimmt sich der erste «Exchange Traded Products & Indexing Guide» der Schweiz an. Diese neue Publikation, herausgegeben von Scoach Schweiz und der SIX Swiss

können. Das Besondere dabei: Die Gattung des Finanzinstruments rückt in den Hintergrund. Nicht die Verpackung ist wichtig, sondern der Inhalt. Egal ob ETF, Tracker oder ETC – entscheidend ist die 1-JahresPerformance des Produkts im jeweiligen Anlagesegment. Nutzen Sie den Guide aktiv als Ihren persönlichen Investment-Assistenten für die Auswahl passiver Finanzprodukte! Der Guide kann bei Scoach Schweiz kostenlos bezogen werden.

Exchange, verfolgt das Ziel, Anlegern ein praxistaugliches, umfassendes Hilfsmittel zur Verfügung zu stellen, um das richtige Produkt für das jeweilige Anlagevorhaben schnell und einfach zu finden. In insgesamt 40 Produkttabellen sind – geordnet nach Assetklassen beziehungsweise Sektorstrategien – diejenigen börsen­gelisteten Produkte aufgeführt, mit welchen Sie das entsprechende Anlage­ segment am besten abbilden

Bestellungen bitte an: [email protected]

«Anerkannter Experte» Mit Philipp Rickenbacher hat der Schweizerische Verband für Strukturierte Produkte (SVSP) ein neues Mitglied im Vorstand. Philipp Rickenbacher, seit 2009 Leiter Strukturierte Produkte bei der Bank Julius Bär, ist vom Vorstand des Schweizerischen Verbands für Strukturierte Produkte mit Wirkung von Anfang September 2013 ins Führungsgremium des Verbandes berufen worden. Dort ersetzt er Claudio Topatigh, der infolge einer beruflichen Veränderung aus dem Vorstand der Branchenvereinigung zurückgetreten ist. Philipp Rickenbacher verfügt dank einer langjährigen Tätigkeit im Geschäft mit Strukturierten Produkten über eine umfassende und qualifizierte Branchenerfahrung. Zudem engagiert er sich bereits seit mehreren Jahren als Delegierter der Bank Julius Bär in der Verbandsarbeit. «Im Verband können wir den Markt für Strukturierte Produkte zum Nutzen der Kunden und unter Einbezug aller Marktteilnehmer weiterentwickeln. Hierzu möchte ich meinen Beitrag leisten», freut sich Philipp Rickenbacher über die Berufung. Auch Daniel Sandmeier, Präsident des SVSP, ist von der Wahl überzeugt: «Philipp Rickenbacker ist ein anerkannter Experte im Bereich Strukturierte Produkte, der Branchenthemen mit viel Weitsicht analysiert und angeht. Wir freuen uns sehr, dass Philipp Rickenbacher seine Kompetenz und seine strategische Denkweise künftig noch stärker in die Verbandsarbeit einbringen wird.»

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Strukturiertes

Im Auf und Ab der Märkte Wir blicken hinter die Kulissen: Warum die Attraktivität von Discount-Zertifikaten insbesondere von der erwarteten Schwankungsintensität des Basiswerts abhängt.

So «entsteht» der Discount Kurs A-Aktie 50 CHF 48 CHF

Wert Zero-Strike-Call

8 CHF

Discount 10 CHF bzw. 20 % 40 CHF

(ergibt sich aus dem Abzug der diskontierten erwarteten Dividenden während der Laufzeit)

Prämie aus dem Verkauf der Call-Option

Preis DiscountZertifikat

Der Discount von Discount-Zertifikaten setzt sich aus den diskontierten Dividenden und den Prämien­ einnahmen aus dem Verkauf einer Call-Option zusammen. Grafik: Scoach Schweiz AG

Discount-Zertifikate werden auch als Rabatt-Papiere bezeichnet. Warum das so ist, erklärt sich durch ihre Funktionsweise. Denn mit diesen Produkten können Anleger günstiger – also mit einem Discount beziehungsweise Rabatt – in eine Aktie oder einen anderen Basiswert einsteigen. Weil sich die Rückzahlung am Laufzeitende nach dem dann gültigen Stand des Basiswerts richtet, sorgt der Rabatt für einen Sicherheitspuffer. Beträgt der Discount zum Beispiel 15 Prozent, dürfte die zugrunde liegende Aktie bei Fälligkeit des Zertifikats um eben diese 15 Prozent gefallen sein, ohne dass dem Inhaber ein Kapitalverlust entsteht. Als Preis für den vergünstigten Einstieg verzichtet der Anleger darauf, an Kursgewinnen des Basiswerts über einem vorab festgelegten Höchstbetrag, dem Cap, teilzunehmen. Dieser Mechanismus sorgt dafür, dass schon beim Kauf eines Discount-Zertifikats die maximale Renditechance feststeht. Doch wie kommt der Discount zustande, beziehungsweise von welchen Kriterien hängt seine Höhe ab? Dazu ein Blick hinter die Kulissen. Eine Rabattkomponente stellen die erwarteten Dividendenzahlungen während der Produktlaufzeit dar. In der Praxis funktioniert das so: Der Emittent kauft die zugrunde liegende Aktie in der Regel nicht selbst, sondern stattdessen einen Zero-Strike-Call auf diese Aktie. Dessen Wert entspricht – vereinfacht ausgedrückt – dem Wert der Aktie, abzüglich der diskontierten erwarteten Dividendenzahlungen. Damit gilt: Je höher die Dividendenrendite, desto billiger der Zero-StrikeCall und umso höher der Rabatt.

Optionsprämie kassieren Die zweite Rabattkomponente ergibt sich ebenfalls aus der Struktur von Discount-Zertifikaten. Bei deren Konstruktion erwirbt der Emittent die 14

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Strukturiertes

Aktie (beziehungsweise einen Zero-Strike-Call auf die Aktie) und verkauft gleichzeitig eine Call-Option auf den Titel. Aus Letzterem ergeben sich die zwei typischen Eigenschaften von Discount-Zertifikaten. Zum einen stellt der Basispreis (Strike) der Call-Option den Cap des Discount-Zertifikats dar, also den Höchstbetrag, bis zu dem das Papier maximal zurückgezahlt wird. Zum anderen fliesst dem Emittenten aus dem Verkauf des Calls eine Optionsprämie zu, die in Form des Rabatts an den Anleger weitergegeben wird. Dabei gilt: Die Optionsprämie und damit der Discount ist umso grösser, je höher die implizite also die erwartete Volatilität des Basiswerts ist. Der Grund hierfür: Die Wahrscheinlichkeit, mit einer Call-Option Gewinne zu erzielen, steigt, wenn Kurse in Bewegung kommen und ihre Volatilität steigt. Die Verluste bleiben jedoch immer auf das eingesetzte Kapital beschränkt. Damit steigt die Möglichkeit hoher Gewinne bei gleich bleibenden Verlustmöglichkeiten. Deshalb zahlen Marktteilnehmer bei zunehmender Volatilität höhere Preise für Call-Optionen. Oder anders ausgedrückt: Der Verkäufer der Call-Option, also der Emittent, verlangt eine höhere Prämie, weil mit steigender Volatilität die Wahrscheinlichkeit zunimmt, dass die Option ins Geld läuft.

Preisfaktor Volatilität Wie sich die implizite Volatilität auf die Höhe des Discounts auswirkt, soll folgendes Beispiel veranschaulichen. Angenommen, die A-Aktie notiert aktuell bei 50 Franken. Durch den Verkauf einer Call-Option auf diese Aktie könnte der Emittent bei einer impliziten Volatilität von 10 Prozent, einer Laufzeit von einem Jahr, einem Basispreis von 45 Franken und einem risikolosen Zins von 0,5 Prozent rechnerisch eine Optionsprämie von 5.55 Franken erzielen (berechnet nach Black-­ Sholes-Formel). Das entspräche einem Discount von 11,10 Prozent. Bei einer impliziten Volatilität

von 30 Prozent würde sich die Optionsprämie unter ansonsten gleichen Bedingungen auf 8.64 Franken erhöhen. Auch der Discount wäre dann mit 17,28 Prozent deutlich höher als im Beispiel mit der niedrigeren Vola. Das zeigt noch einmal:

Rabattszenarien Fall 1

Fall 2

Fall 3

Kurs A-Aktie

50.00 CHF

50.00 CHF

50.00 CHF

Strike der Call-Option

45.00 CHF

45.00 CHF

45.00 CHF

Laufzeit

1 Jahr

1 Jahr

1 Jahr

risikoloser Zins

0,50 %

0,50 %

0,50 %

10 %

20 %

30 %

5.55 CHF

6.94 CHF

8.64 CHF

44.45 CHF

43.06 CHF

41.36 CHF

11,10 %

13,88 %

17,28 %

Implizite Volatilität Rechnerischer Wert * Call-Option (Prämie) Preis Discount-Zertifikat (A-Aktien – Optionsprämie) Discount

* berechnet nach der Black-Scholes-Formel, ohne Berücksichtigung von Dividenden Quelle: Scoach Schweiz AG

Je höher die implizite Volatilität, desto grösser die Optionsprämie und der Discount (siehe auch Tabelle oben). Der gerade geschilderte Zusammenhang verdeutlicht, dass ein Kauf von Discountern in Zeiten hoher Volatilitäten besonders interessant sein kann. Doch wie verhält es sich, wenn ein Anleger bereits im Besitz eines Discount-Zertifikats ist? Bei einem Anstieg der Volatilität hätte er das Nachsehen, da sich der Wert der Optionskomponente erhöht. Da diese vom Preis des Produkts abgezogen wird, sinkt der Wert/Kurs des Discount-Zertifikats (ceteris paribus). Umgekehrt ist es für einen bereits investierten Anleger unter ansonsten unveränderten Bedingungen von Vorteil, wenn die implizite Volatilität abnimmt. Denn dann sinkt der Wert der Optionskomponente und der Preis des Zertifikats legt entsprechend zu.

Seitwärtsrendite Discount-Zertifikate zählen zur Gattung der Renditeoptimierungsprodukte. Studien belegen, dass sie vor allem in Seitwärtsphasen einer Direktanlage überlegen sind, da durch den verbilligten Einstieg auch bei stagnierenden Kursen positive Renditen möglich sind. An der Börse Scoach Schweiz werden rund 750 DiscountPapiere gehandelt.

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Pr aktisch

Research in Eigenregie Informationen sind bei der Geldanlage ein wichtiger Erfolgsfaktor. Doch woher die Informationen nehmen? Am besten aus erster Hand. Wir stellen Ihnen fünf Websites vor, die Sie zum Analysten werden lassen.

Die ganze Welt der Wirtschaft Eine wahre Fundgrube ist die Website des Internationalen Währungsfonds (International Monetary Fund, kurz IMF). Unter der Rubrik «Data and Statistics» können in dem Bereich «World Economic Outlook Database» die volkswirtschaftlichen Daten von 188 Ländern abgerufen werden. Zu den Daten gehören unter anderem die Höhe des Bruttoinlands- produkts (Gross Domestic Product, kurz GDP), die Veränderungsrate des Bruttoinlandsprodukts, die Arbeitslosenrate, die Inflationsrate, die Handelsbilanzdaten und die

Verschuldungsquote. Damit sind längst noch nicht alle Kennziffern aufgezählt. Die Daten reichen teilweise bis 1948 zurück und enthalten darüber hinaus die Prognosen der IMF-Analysten für die kommenden Jahre. Ein weiterer Höhepunkt der IMF-Site ist das Tool «IMF Data Mapper». Hier kann der User verschiedene Kennziffern auswählen – und schon zeigt das Programm das Ergebnis visualisiert in einer Grafik an (siehe Screenshot unten).  www.imf.org

Online-Tools wie der «IMF Data Mapper» erleichtern Anlegern die Suche und Auswertung von volkswirtschaftlichen Informationen.

Im Reich der Leitzinsen Wie hoch waren gleich noch mal die Leitzinsen in China? Wann fand in Mexiko die letzte Erhöhung statt? Die schnelle Antwort gibt es auf www.leitzinsen.info. Hier finden Sie alle wichtigen Sätze, teilweise mit Historie und Chart – übersichtlich und kompakt. Praktisch: Den Link zur jeweiligen Notenbank gibt es gleich mit dazu.  www.leitzinsen.info 16

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Pr aktisch Aktien unter der Lupe Unverzichtbar für alle, die mit Aktien zu tun haben, ist der Internet-Auftritt der Nachrichtenagentur Reuters. Hier gibt es nicht nur gratis die neuesten Informationen aus Politik, Wirtschaft und Unternehmen, sondern auch eine Datensammlung mit vielen interessanten Details zu Hunderten von Aktien. Einfach nur den gewünschten Titel, zum Beispiel Roche, über die Suchfunktion aufrufen und schon erscheint ein Menü mit verschiedenen Rubriken zum Unternehmen und zur Aktie. Besonders spannend ist der Bereich «Analysts». Hier kann man zum Beispiel erfahren, dass im Augenblick 11 Analysten die Roche-Aktie mit «Buy» eingestuft haben, 9 mit «Outperform», 5 mit «Hold», einer mit «Underperform» und keiner mit «Sell». Auch die Gewinn- und Umsatzschätzungen der Analysten,

Auf der Website von Reuters findet der Anleger zahlreiche Informationen über Aktiengesellschaften, angefangen von Analystenschätzungen bis hin zu Bewertungskennzahlen.

die ebenfalls unter der Rubrik «Analysts» zu finden sind, können bei der Beurteilung eines Titels wertvolle Hilfe leisten.  www.reuters.com

An der Börse ist Wissen ein entscheidender Vorteil. Insbesondere auch, was Rohstoffe betrifft.

Energiegeladen Eine der besten Anlageklassen in den vergangenen zehn Jahren – was die Performance betrifft – waren Rohstoffe. So legte zum Beispiel die Benchmark, der UBS Bloomberg CMCI Composite USD Price Index, um mehr als 50 Prozent zu. Besonders gute Chancen gab es bei den Industrieund bei den Edelmetallen. Mit Strukturierten Produkten ist möglich, was zuvor nur institutionellen Anlegern vorbehalten war. Ein Tipp für Rohstoffanleger ist die Website der Internationalen Energie-Agentur (International Energy Agency, kurz

IEA). Hier finden Sie zahlreiche Studien und Prognosen über Energieträger wie Erdgas oder Rohöl. Zu den Standardpublikationen der IEA gehört der jährliche «World Energy Outlook», den es in Kurzform in der Regel gratis zum Download gibt. In diesem Report werden die Marktentwicklung und das Marktpotenzial der einzelnen Energieträger beleuchtet. Die IEA hat für den «World Energy Outlook» sogar eine eigene Website eingerichtet.  www.iea.org  www.worldenergyoutlook.org www.scoach.ch

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Investmentidee

Nach Jahren der Isolation öffnet sich Myanmar aus­ ländischen Investitionen.

Myanmars Erwachen Anleger auf der Suche nach neuen Wachstumsmärkten. Tatsächlich gibt es noch weisse Flecken auf der Investorenlandkarte. Ein solcher ist Myanmar, das frühere Burma – noch, denn das Land macht sich auf, eine Wirtschaftsnation zu werden.

Express Myanmar hat demokratische und wirtschaftliche Reformen angestossen, auch um das Land für ausländische Investoren zu öffnen. Es ist ein Anfang, und die Entwicklungschancen sind attraktiv. Schon jetzt können langfristig denkende Investoren einsteigen.

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Noch ist Myanmar ein weis­ser Fleck auf der ökonomischen Weltkarte. Das Land befindet sich gerade in einer politischen und wirtschaftlichen Transformation und bietet für ausländische Investoren zunehmend interessante Investitionsmöglichkeiten. Nach Jahren der Unterdrückung durch eine Militärherrschaft strebt Myanmar demokratische und wirtschaftliche Reformen an. Der eingeschlagene Liberalisierungskurs des Landes wird von Präsident Thein Sein vorangetrieben, der es in Richtung Ausland öffnet. Dabei soll ein nachhaltiges Wirtschaftswachstum für neue Arbeitsplätze sorgen. Durch diese Umgestaltungen dürften vermehrt ausländische Direkt­

investitionen in die Wirtschaft des Landes fliessen. Experten räumen der ehemaligen britischen Kolonie daher gute Chancen ein, den neu eingeschlagenen Weg erfolgreich gehen zu können. Die Ausgangsbasis ist hervorragend: In Myanmar leben mehr als 50 Millionen Menschen. Das Land ist ressourcenreich und es befindet sich an einer geopolitisch und wirtschaftlich günstigen Position im Herzen Südostasiens, eingebettet zwischen China, Indien und Thailand. Mitte November 2012 besuchte der amerikanische Präsident Barack Obama das Land auf seiner Asienreise und zollte dadurch dem Reformbestreben der Regierung Anerkennung. Be-

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Investmentidee Kumulierte ausländische Direktinvestitionen von 1989 bis 2012

14 000

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12 000 9 568

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Militärdiktatur 1989 wurde der Name des Landes durch die Militärregierung von Burma offiziell auf Myanmar geändert. In den ersten freien Wahlen errang die oppositionelle Partei NLD (Nationale Liga für Demokratie) 1990 eine überwältigende Mehrheit. Die Militärregierung erkannte das Ergebnis der Wahl jedoch nicht an und blieb im Amt. Schlim-

8 000 6 308

6 000 4 000

2 938

2 659 469

243

241 Indonesien

977

USA

1 818

2 000

Frankreich

Malaysia

Singapur

Grossbritannien

Südkorea

0 Hongkong

Die ethnischen Ursprünge des modernen Myanmars sind auf einen Mix aus Indo-Ariern, die um 700 vor Christus das Land besiedelten, und auf mongolische Invasoren zurückzuführen. Früher hiess Myanmar noch Burma. Das erste burmesische Reich, das Reich von Pagan, wurde im 11. Jahrhundert von König Anawratha gegründet. Bis zum 19. Jahrhundert war das Land durch ständige Auseinandersetzungen mit wechsel­seitigen Okkupationen geprägt. Nach dem dritten britischburmanischen Krieg von 1885 wurde Burma vollständig von Grossbritannien unterworfen und somit ein Teil von Britisch-Indien. Im Zweiten Weltkrieg war Burma für die Alliierten für Lieferungen an China von strategischer Wichtigkeit und wurde deswegen durch japanische Streitmächte besetzt. Nach Kriegsende wurde das Land erneut durch die Briten zurückerobert und 1948 schliesslich in die Unabhängigkeit entlassen.

China

Wechselvolle Geschichte

Thailand

reits heute besitzt Myanmar vielversprechende Sektoren wie die Land- und Energiewirtschaft. Myanmar finanziert sich durch seine Hauptexportgüter Öl und Gas und ist dank einer ausreichend hohen Nahrungsmittelproduktion nicht auf Importe angewiesen.

in Millionen Dollar Quelle: Internationaler Währungsfonds. Historische Daten sind kein verlässlicher Indikator für zukünftige Entwicklungen. Goldman Sachs für den Zeitraum von 2010 bis 2019.

mer noch: 1996 liessen die Militärs 500 Funktionäre, Politiker und Anhänger der NLD verhaften. 2006 berief die Militärregierung einen Kongress ein, der die Republik zu einem «disziplinierten» demokratischen Staat führen sollte. Dieser wurde jedoch stark kritisiert (auch international) und verdächtigt, eine autoritäre zentralistische Regierung zu legitimieren. Weitreichende Proteste der Bevölkerung führten 2008 zu einer Verfassungsänderung, unter der im Jahr 2010 allgemeine Wahlen stattfanden. Das offiziell bestätigte Militärregime führte daraufhin eine Reihe an Reformen ein für eine liberale Demokratie, eine ge-

«Es sind die ersten Schritte und es ist noch ein langer Weg, aber wir glauben, dass der Prozess demo­kratischer und wirtschaftlicher Reformen in Myanmar dem Land unglaubliche Entwicklungschancen eröffnet.» US-Präsident Barack Obama bei seinem Besuch in Myanmar

Die Wirtschaft Myanmars in Zahlen Bruttoinlandsprodukt BIP-Wachstum (erwartet)

BIP pro Person Währung ausländische Direktinvestitionen Exporte Arbeitslosigkeit

51,44 Milliarden Dollar 6,5 % (2013) 6,6 % (2014) 7,0 % (2018) 824 Dollar Kyat 20 Milliarden Dollar 9,50 Milliarden Dollar (2011) 4,01 % (2011)

Quelle: Internationaler Währungsfonds, Ministry of Immigration and Population, Myanmar Investment Commission, Myanmar Central Statistical Organization, CIA World Factbook (Schätzung).

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Investmentidee Solactive-Myanmar-Focused-Asia-Index 140

130

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100 Jan 13

Mar 13

May 13

Jun 13

Seitwärtstrend: Konsolidierung nach Aufwärtsbewegung Quelle: www.solactive.com

mischte Wirtschaftsform und die Versöhnung der Parteien.

Auslandsinvestitionen

Expertenbeitrag

Manuel Dürr ist verantwortlich für den Bereich Public Solutions bei Leonteq Securities (vormals EFG Financial Products). Er ist Mitautor des Buches «Optionen, Derivate und Strukturierte Produkte» und studierte in Zürich, Kopenhagen und Konstanz Ökonomie mit Vertiefungs­ richtung Finanzen. 20

Die Geschwindigkeit, mit der Präsident Thein Sein das Land aus der Isolation befreit und der internationalen Gemeinschaft angliedern möchte, ist hoch. Nach Jahrzehnten einer strikten Militär­ diktatur durchlebt Myanmar eine echte Demo­ kratisierungswelle: Freilassung von politisch In­ haftierten, Parlamentswahlen, Lockerung der Zensur, Schaffung marktwirtschaftlicher Strukturen, Einzug der Opposition ins Parlament. Die Reform eines Gesetzes über ausländische Investitionen wurde Anfang November 2012 vom Parlament beschlossen und vom Präsidenten unterzeichnet. Prinzipiell sollen es ausländische Unternehmen nun deutlich einfacher haben, in Myanmar zu investieren. Das Gesetz über ausländische Investitionen umfasst unter anderem: ff Die Schwelle von fünf Millionen Dollar Mindesteinlagekapital wurde aufgehoben ff Steuererleichterungen für ausländische Unternehmen ff Verlängerung des Leasingzeitraums für Boden ff Ausländische Unternehmen besitzen die Garantie, dass sie während der Vertragslaufzeiten nicht verstaatlicht werden können Experten des Internationalen Währungsfonds (IWF) schätzen in ihrem jüngsten Bericht,

dass die Wirtschaft des Landes 2013 ungefähr 6,5 Prozent wachsen wird. Die Fortschritte bei der Öffnung und Liberalisierung der Wirtschaft befeuern das Wachstum und deuten auf einen freundlichen Ausblick hin. Die Hauptwachstumstreiber sind der Energiebereich, das Baugewerbe, der Dienstleistungssektor sowie der Telekommunikations- und Transportsektor.

Investitionsmöglichkeiten Daiwa Research Institute und die Tokioter Börse wurden beauftragt, eine Börse in Myanmar aufzubauen. Aktuell existiert lediglich ein ausserbörslicher (OTC) Markt, an dem wenige Aktien gehandelt werden können. Daher gibt es derzeit nur den Umweg über Unternehmen, die an einer anderen asiatischen Börse ge­ listet sind, aber im Land engagiert sind, um in Myanmar zu investieren. Der Solactive-Myanmar-Focused-Asia-Index bildet die Wertent­ wicklung von bis zu 15 Unternehmen ab, die in Myanmar tätig sind beziehungsweise planen, dies zu tun. Der Index wird als Performance-Index in Dollar berechnet und halbjährlich angepasst. Die Unternehmen werden gemäss ihrer Marktkapitalisierung gewichtet, bei einer Beschränkung von 15 Prozent pro Indexmitglied. Leonteq Securities beispielsweise bietet An­ legern die Möglichkeit, mittels Tracker-Zerti­f i­ kate am Solactive-Myanmar-­Focused-AsiaIndex zu partizipieren.

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oTMar issing

Marc FaBer

Kongresshaus Zürich 23. und 24. oktober 2013 Mittwoch, 11 bis 20 uhr Donnerstag, 10 bis 18 uhr MiTTWoch, 23. oKToBer 2013

18.30 – 19.15 uhr

Marc Faber, Wirtschaftsexperte sind unfähige regierungen der am meisten entwickelten Länder verantwortlich für das momentane ökonomische Malaise? DonnersTag, 24. oKToBer 2013

10.30 – 11.15 uhr

otmar issing, früherer Chefvolkswirt der Europäischen Zentralbank (EZB) und Mitglied des Direktoriums Die Zukunft europas und des euro

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hauPTsPonsoren

MeDienParTner

VeransTaLTer

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Investmentidee

Die Welt aus der Druck-Perspektive Der 3-D-Drucktechnologie wird eine grosse Zukunft mit hohen Wachstumsraten vorausgesagt. Wie Anleger schon heute in den Sektor investieren können.

«Der 3-D-Druck hat das Potenzial, die Art und Weise, wie wir fast alles machen, zu revolutionieren.» US-Präsident Barack Obama, Rede zur Lage der Nation im Februar 2013

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Dampfmaschine, Elektrizität, Automobil und Computer – all diese Erfindungen stellen Meilensteine in der Entwicklungsgeschichte des modernen Menschen dar. Die nächste industrielle Revolution, da sind sich Zukunftsforscher sicher, geht von einer Technik aus, die schon heute für jede Menge Schlagzeilen sorgt: 3-D-Druck. «So, wie durch das Internet heute praktisch jeder sein eigener Verleger sein kann, werden wir durch den 3-D-Druck alle zu Fabrikanten», sagt der renommierte Wirtschaftsjournalist und ehemalige «Wired»-Chefredakteur Chris Anderson. Das Ende der Globalisierung sei nah, da in Zukunft jeder Verbraucher seine «eigene Werkbank» zu Hause stehen habe. Dabei ist die Technik gar nicht so neu. Die ersten funktionierenden 3-D-Drucker wurden schon Anfang der 1980er-Jahre entwickelt. Zum Einsatz kam diese Technik damals in der Industrie, um Modelle oder Prototypen zu erstellen, zum Beispiel in der Automobilbranche. Mittlerweile werden 3-D-Drucker auch für den privaten Konsumenten angeboten – und das zu

durchaus erschwinglichen Preisen. Hersteller wie der Marktführer Stratasys gehen davon aus, dass die Geräte so selbstverständlich werden, wie es heutzutage Tintenstrahldrucker sind. Die Vision: In einigen Jahren steht in jedem zweiten Haushalt ein 3-D-Drucker, auf dem sich die verschiedensten Dinge des täglichen Bedarfs herstellen lassen, indem sie zunächst über einen PC (Personal Computer) designt und dann an den Drucker (Personal Factory) weitergegeben werden.

Ungeahnte Möglichkeiten Der 3-D-Drucker als alltägliches Gebrauchsobjekt – das schürt die Fantasie. Für Schlagzeilen sorgte unter anderem der US-Amerikaner Cody Wilson, der eine Feuerwaffe aus dem 3-D-Drucker erstellt und die Bauanleitung vorübergehend ins Internet gestellt hatte. Aber auch für weniger explosive Anwendungen wie zum Beispiel Duschköpfe oder Smartphone-Hüllen ist der 3-D-Drucker geeignet. In einer Studie hat die Michigan Technological University gezeigt, dass sich die Anschaffung eines

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Investmentidee 3-D-Druckers schon nach einem Jahr amortisieren kann (siehe Kasten rechts oben). Aber nicht nur der private Verbraucher, auch die Industrie ist von den scheinbar unbegrenzten Möglichkeiten der Technologie hypnotisiert. Medizintechniker träumen zum Beispiel davon, in Zukunft ganze Körperteile oder Organe passgenau «drucken» zu können. Raumfahrtingenieure sehen in der Technik sogar die Chance zum Bau von Mondstationen. Es gibt aber auch weniger abgehobene Anwendungsideen, wie das Beispiel des Aargauer Startups PocketSize Me AG zeigt. Die Firma druckt auf Basis eines 3-D-Scans verblüffend echt wirkende Miniaturfiguren von realen Personen. Statt Fotos Ihrer Liebsten könnten in Zukunft 3-D-Modelle der Familie auf dem Cheminéesims stehen. PocketSize Me hat damit scheinbar eine Marktlücke mit hohem Nachfragepotenzial entdeckt. Schon bald sollen in der Schweiz und in Europa weitere Scanzentren entstehen.

Studie

Warum sich die Anschaffung eines 3-D-Druckers auszahlen könnte Laut einer Studie der Michigan Technological University kann sich die Anschaffung eines 3-D-Druckers schon binnen eines Jahres auszahlen. Zur Untersuchung wurden 20 Haushaltsgegenstände wie Duschköpfe, Smartphone-Hüllen und Küchenutensilien ausgewählt und über Google-Shopping deren Einkaufspreise ermittelt und mit den Kosten der Eigenproduktion mittels 3-D-Drucker verglichen. Dabei sollen für den Kauf der Produkte Kosten von 312 bis 1 944 US-Dollar anfallen, während eine Eigenproduktion nur etwa 18 Dollar kostet. Zum Vergleich rechnete man in der Studie mit den Anschaffungskosten eines 3-D-Druckers von rund 350 bis 2 000 US-Dollar. Je nach Drucker und der Anzahl der erzeugten Gegenstände könnte sich ein 3-D-Drucker also nach einigen Monaten bis wenigen Jahren rentieren. Quelle: Michigan Technological University

Beispiele für Tracker-Zertifikate zum Thema 3-D-Printing Valor

Name

Emittent

Laufzeit

14150511

VT 3D Printing Basket Tracker-Zertifikat

Vontobel

20.03.2015

21025522

Solactive 3D Printing TR Index Tracker

UBS

open end

20966607

1 J JB 3D Printing Basket Tracker-Zertifikat

Julius Bär

08.09.2015

14527662

Stoxx Global 3D Printing Index Tracker

ZKB

04.10.2016

Quelle: Emittentenangaben

Grosses Marktpotenzial Über das Marktpotenzial der 3-D-Drucktechnologie gibt es diverse Studien, die in ihren Ergebnissen allerdings stark variieren. Zu den optimistischen Prognosen gehört ein relativ neuer Report der Unternehmensberatungsgesellschaft McKinsey & Company. Das Institut schätzt das Marktvolumen des 3-D-Drucks im Jahr 2025 auf 230 bis 550 Milliarden Dollar. Fünf bis zehn Prozent der relevanten Produkte wie Spielzeuge könnten dann 3-D-druckbar sein. Für die Verbraucher würden sich Kostenersparnisse von 35 bis 60 Prozent ergeben. Auch für gewerbliche Hersteller sieht die Beratungsgesellschaft ein enormes Potenzial. Egal ob es komplette Produkte wie Handyhüllen oder Spezialteile in der Zahntechnik sind, Firmen könnten bis zur Hälfte aller Produktkategorien komplett durch 3-D-Druck herstellen, so McKinsey. Auch hier lägen die Kostenersparnisse teilweise bei mehr als 50 Prozent.

produkten, mit denen sich mehr oder minder gezielt in Unternehmen aus der 3-D-Drucker-Branche investieren lässt. Vier solcher an der Scoach Schweiz gehandelten Tracker sind in der Tabelle oben aufgelistet. Mit diesen Produkten können Anleger eins zu eins und unbegrenzt an speziell entwickelten Indizes oder Baskets zum Thema partizipieren.

«Für den durchschnittlichen amerikanischen Konsumenten hat die Show beim 3-DDruck bereits begonnen.» Joshua Pearce, Professor an der Michigan Technological University

Scan-Vorgang bei PocketSize Me.

3-D-Druck für das Depo Noch führt das 3-D-Printing ein Nischendasein. Es hat aber das Potenziale zu einem Massenphänomen zu werden. In diesem Fall könnten frühzeitige Investments in den Sektor hohe Gewinne abwerfen. Schon gibt es eine Reihe von Anlage­ www.scoach.ch

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Investmentidee

Auf gutem Weg Der Bankensektor hat harte Sanierungsmassnahmen hinter sich und teilweise noch regulatorische Schritte vor sich. Wo steht die Branche? Lohnen sich mit der Stabilisierung auch wieder Investments? Express Bankaktien erscheinen nach der Krise und den erfolgten Sanierungschritten wieder attraktiv. Insbesondere europäische Titel sind noch auf einem günstigen Kursniveau. In den USA nähert sich die Bewertung langsam dem längjährigen Durchschnitt, gleichwohl sind auch sie nicht zu teuer.

Die fundamentale Situation des Bankensektors hat sich in diesem Jahr weiter verbessert. Allerdings bestehen nach wie vor erhebliche Unterschiede zwischen einzelnen Banken, so zum Beispiel in Europa zwischen Instituten aus der Kernzone und Häusern aus Südeuropa. Die stetige Verbesserung des volkswirtschaftlichen Umfelds in den USA und die ersten Anzeichen einer Stabilisierung der Lage in Europa spiegeln sich dabei im Datenkranz der Bankenbranche wider.

Passende Richtung Unter dem Strich haben die Institute in den zurückliegenden zwölf Monaten von erhöhten Transaktionsvolumen, Kosteneinsparungen und tieferen Kreditrückstellungen profitiert. Das steigende Zinsniveau (und speziell eine steilere Zinskurve) hilft auch, die Ertragslage zu verbessern. Die Aufhellung im Kerngeschäft wird bei einigen Unternehmen durch das Abarbeiten juristischer Altlasten überschattet, etwa falsch verkaufter

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Produkte in Grossbritannien oder unversteuerter Vermögen hierzulande. Die Profitabilität liegt für die meisten Banken aber immer noch hinter den Spitzenwerten zurück, die 2008 vor dem Start der Krise möglich waren. Die Verstärkung der Eigenkapitalbasis und die damit einhergehende Verkürzung der Bilanzen sind dafür sicherlich mitverantwortlich. Striktere regulatorische Vorschriften wie Basel 3 oder MiFid 2 werden Profitabilitätssteigerungen unseres Erachtens auch zukünftig erschweren, obwohl diese Vorstösse in Richtung auf ein stabileres Bankensystem sicher zu begrüssen sind. Viele der geplanten Regelungen zielen auch auf die Verminderung der Risiken für den Steuerzahler, beispielsweise die Einführung einer EU-weiten Bankenaufsicht oder die geforderte Umwandlung von Fremdkapital in Eigenkapital. Gleichzeitig hat sich auch die Finanzierungsund Liquiditätssituation der Banken deutlich verbessert. Die Lage auf dem Interbankenmarkt nor-

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Investmentidee malisierte sich dank der massiven Hilfe der Zentralbanken. Die Kehrseite ist allerdings, dass vor allem schwächere Banken in Südeuropa noch immer auf die Finanzierung über den Zentralbankensektor angewiesen sind. Generell wurde die Abhängigkeit von kurzfristigen Finanzmarkttransaktionen aber stark reduziert. Viele Banken sind wieder in der Lage, sich zu wirtschaftlichen Konditionen – vor allem über Pfandbriefe – am Markt längerfristig zu refinanzieren. Trotzdem bleiben vor allem die europäischen Banken anfällig bei einem erneuten Aufflackern der Staatenund Schuldenkrise.

Stoxx Global 1800 Banks 300 250 200 150 100

2008

2009

2010

2011

2012

2013

in Euro (Kursindex), 108 internationale Bankaktien Quelle: Stoxx

Bankaktien ansprechend bewertet In Europa sind Banken nach wie vor attraktiv bewertet. Die meisten von ihnen notieren immer noch unter Buchwert, wobei der gesamte europäische Bankensektor auf ein Kurs-Buch-Verhältnis von 0,8 kommt. Wir glauben, dass dieses schlummernde Wertpotenzial im Zuge einer weiteren Stimmungsverbesserung der Wirtschaft freigesetzt werden könnte. Die jüngste Erholung der Indikatoren für das verarbeitende Gewerbe scheint für Europa eine Wende anzudeuten. Die positive Konjunkturdynamik, obgleich noch schwach, könnte angesichts der engen Verzahnung von Finanz- und Realwirtschaft für einen Rückgang der aktuellen Bewertungsabschläge bei europäischen Banken sorgen. Neben den Bewertungen glauben wir, dass verschiedene europäische Banken ihre Dividende im nächsten Jahr anheben werden. Dies ist ein weiteres Zeichen der Normalisierung auf Kapitalebene und dürfte daher die Anleger insbesondere mit Blick auf die Solidität der Bankenbilanzen vertrauensvoller stimmen. In den USA nähern sich die Bankenbewertungen bereits ihrem langfristigen Durchschnitt, obgleich sie nicht als teuer zu bezeichnen sind. Die wirtschaftliche Erholung ist in den USA weiter fortgeschritten, sodass der Konsens für die nächsten zwölf Monate auch schon mit einem Gewinnwachstum von acht Prozent rechnet. Steigende Renditen haben die Gewinne in der Vergangenheit ebenfalls gestützt. Hinzu kommt die langsame Erholung am US-Immobilienmarkt, die nicht nur dem Kreditgeschäft der Banken, son-

Stoxx All Europe 800 Banks 225 200 175 150 125 100 75 50 2008

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in Euro (Kursindex), 66 europäische Bankaktien Quelle: Stoxx

dern auch ihren Bonitätsnoten förderlich ist. Der S&P/Case-Shiller-Hauspreisindex hat seit Jahresbeginn um mehr als zehn Prozent zugelegt und damit so stark wie seit 2006 nicht mehr. Eine Übergewichtung von Bankaktien relativ zum Referenzindex könnte deshalb ratsam sein. Besonders aussichtsreich erscheinen Qualitätspapiere wie zum Beispiel HSBC oder JP Morgan, denen ein höheres Zinsumfeld entgegenkommt. In Europa wirken BNP Paribas (striktes Kostenmanagement und Bewertung) und ING (Restrukturierungstory) attraktiv. Expertenbeitrag

Anlegern, denen das Risiko einer Direktanlage in Aktien zu hoch ist, finden bei Scoach Schweiz auch zahlreiche Strukturierte Produkte mit Risikopuffer auf Bankaktien (Anmerkung der Redaktion).

Michael Kruse Der Bankenanalyst ist für die Credit Suisse in Zürich tätig.

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Wissen

Die Preismacher Gold ist ein beliebtes Underlying für Strukturierte Produkte. Doch wo wird das Edelmetall eigentlich gehandelt und wer bestimmt den Preis?

Die Geschichte des London Bullion Market Jahr

Ereignis

1671

Moses Mocatta segelt von Amsterdam nach London und gründet dort die Firma Mocatta & Goldsmid. Es ist das älteste Mitglied des London Bullion Market.

1674

Gründung der Bank of England.

1717

Sir Isaac Newton, damals Chef des königlichen Münzamtes, setzt den Preis für die Feinunze Gold auf 4,25 GBP fest.

1740

Die Goldreserven der Bank of England belaufen sich auf 900 000 Feinunzen. Es sind die ersten Goldreserven einer Zentralbank.

1805

Nathan Mayer Rothschild eröffnet in London sein Bankhaus. Kurz darauf beliefert er im Geheimauftrag die Armee des Duke of Wellington mit Gold und Silber, um den Krieg gegen Napoleon zu finanzieren.

1897–99

Höhepunkt des Goldrausches im Yukon.

1919

Nach dem Ersten Weltkrieg beschliesst die Bank of England, London wieder zum führenden Handelsplatz für Gold zu machen. Zu diesem Zweck findet am 12. September 1919 das allererste Gold-Fixing statt. (Preis: 4,94 GBP)

1944

In Bretton Woods beschliessen die Notenbank-Chefs der alliierten Siegermächte ein neues Währungssystem mit einem Goldstandard bei 35 USD.

1973

Das Bretton-Woods-Währungssystem bricht zusammen.

1990

Mit 2 Stunden und 26 Minuten findet am 23. März 1990 das längste Gold-Fixing in der Geschichte des London Bullion Market statt. Hintergrund: Eine Bank aus dem Mittleren Osten bot während des Fixings 14 Tonnen Gold zum Verkauf an.

Jeder Anleger weiss: Aktien werden an speziellen Börsen wie der New York Stock Exchange (NYSE) oder der SIX Swiss Exchange gehandelt. Und auch wie die Aktienkurse zustande kommen, ist kein grosses Geheimnis: durch Angebot und Nachfrage. Aber wie sieht der Handel und die Preisbildung bei Gold aus? Das ist eine wichtige Frage, denn Gold gehört zu den gefragtesten Underlyings für Anlage- und Hebelprodukte. Warum es so wichtig ist, als Käufer von Strukturierten Produkten über die Handelscharakteristika des zugrunde liegenden Basiswerts Bescheid zu wissen, zeigt folgendes Beispiel. Damit ein Turbo-Bull nicht wertlos verfällt, darf der Basiswert bis zum Laufzeitende eine vorab festgelegte Barriere weder berühren noch unterschreiten. Um dies überwachen zu können, braucht es einen massgeblichen Handelsplatz und massgebliche Kurse (Beobachtungskurse). Doch wie ist das bei Gold? Der wich-

Quelle: London Bullion Market Association

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Wissen tigste Punkt zuerst: Edelmetalle wie Gold oder Silber werden an keiner Börse im klassischen Sinn gehandelt und es gibt auch keinen allgemeingültigen Gold- oder Silberpreis. Aber es gibt Märkte wie den London Bullion Market. Er ist nicht nur einer der ältesten, sondern auch einer der wichtigsten ausserbörslichen Handelsplätze (Over the Counter, kurz OTC) für physisches Gold.

Goldhandel am London Bullion Market 35,0 30,0 25,0 20,0 15,0 10,0

Edelmetall-Hochburg London Seine Ursprünge reichen bis ins 17. Jahrhundert zurück (siehe Kasten linke Seite). Seit 1919 wird hier der Weltmarktpreis für Gold per Fixing festgestellt, wobei die Koordinierung seit 1987 durch die London Bullion Market Association (LBMA) erfolgt. Die Handelszeit geht von 08:50 bis 15:00 Uhr lokaler Zeit (Greenwich Mean Time, kurz GMT). Allerdings werden im Gegensatz zu einer Aktienbörse die Preise nicht fortlaufend ermittelt. Stattdessen geschieht dies nur zu bestimmten Tageszeiten. Bei Gold findet dieses Fixing zwei Mal täglich statt, einmal im Vormittagshandel in Gestalt des «A.M. Fix» um 10:30 Uhr lokaler Zeit (GMT). Das zweite Mal im Nachmittagshandel über den «P.M. Fix» um 15:00 Uhr lokaler Zeit (GMT). Für das Gold-Fixing sind lediglich fünf ausgewählte Banken (LBMA-Mitglieder) zuständig, was immer wieder Gerüchte von Preismanipulationen laut werden lässt. Die fünf Market Maker sind: Bank of Nova Scotia (Scotia Mocatta), Barclays Bank, Deutsche Bank, HSBC und Société Générale.

Gleichgewicht gesucht Im Detail läuft das Fixing nach folgendem Muster ab: Nachdem die Market Maker im Vorfeld alle Kaufund Verkaufsangebote gesammelt haben, startet das Fixing mit der Angabe eines Eröffnungspreises durch die vorsitzende Bank an die anderen beteiligten Institute, die dann auf Basis ihrer Kundenorders überprüfen, wie viele Transaktionen zu welchem Volumen bei diesem Preis zustande kommen würden. Wichtig ist, dass sich Angebot und Nachfrage ausgleichen. Wenn nicht, startet die Prozedur erneut und zwar so lange, bis ein Preis gefunden ist, bei dem sich Käufer und Verkäufer das Gleichgewicht halten. Ziel des Fixings ist es also, möglichst viele Transaktionen zu einem festen Preis

5,0 0,0 Jan Jul Jan Jul Jan Jul Jan Jul Jan Jul Jan Jul Jan Jul Jan Jul Jan Jul Jan 04 04 05 05 06 06 07 07 08 08 09 09 10 10 11 11 12 12 13 Durchschnittliches Handelsvolumen pro Tag in Millionen Unzen. Von Januar 2004 bis Juni 2013. Quelle: London Bullion Market Association, Statistical Table

abzuwickeln. Der so ermittelte Preis ist kein Preis, der ein aktuelles Geschäft wie am Aktienmarkt widerspiegelt, sondern alle Aufträge eines bestimmten Zeitraums umfasst. Der «P.M. Fix» wird dabei aufgrund der längeren Handelsdauer als die wichtigere Marke angesehen. Dieser Preis gilt als Weltmarktpreis, zu dem zum Beispiel Notenbanken ihre Goldreserven bewerten oder an dem sich der Preis für Goldschmuck oder Goldmünzen orientiert. Auch auf zahlreichen Online-Finanzportalen wird der «P.M. Fix» als Goldpreis angegeben.

Hintergrund Reiche Auswahl Gold gehört zu den belieb­ testen Basiswerten von Strukturierten Produkten. An der Börse Scoach Schweiz werden aktuell 954 Produkte auf das gelbe Edelmetall gehandelt. Die grosse Mehrzahl davon sind, mit 902 Stück, Hebelprodukte. Stand: 15.09.2013

Sind zwei Kurse am Tag genug? Schaut man sich das Prozedere des Fixings an, stellt sich natürlich die Frage, wie sich bei zwei offiziellen Kursen am Tag ein kontinuierlicher Handel in Hebel- und Anlageprodukten ergeben kann. Tatsächlich ist es so, dass der London Bullion Market nur ein Referenzmarkt für Edelmetalle ist. Darüber hinaus gibt es noch einige weitere ausserbörsliche Plattformen oder Terminbörsen, an denen fortlaufend aktuelle Kauf- und Verkaufspreise gestellt werden. Der Vorteil dieser kontinuierlichen Indikation ist, dass auch für Strukturierte Produkte auf Gold fortlaufend Preise gestellt werden können. Ob eine Barriere berührt oder unterschritten wird, hängt also in der Regel nicht von den beiden Londoner Fixing-Preisen ab, sondern von der Preisentwicklung derjenigen ausserbörslichen Plattform beziehungsweise Terminbörse, die der Emittent dem Produkt zugrunde gelegt hat. Einzusehen ist dies gewöhnlich im Termsheet des Produkts. www.scoach.ch

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Nachgehakt

Anpassungsmassnahmen bei Corporate Actions Wenn eine Aktiengesellschaft frische Mittel benötigt, kann sie diese unter anderem über den Kapitalmarkt in Form einer Kapitalerhöhung einsammeln. Das Problem dabei ist, dass von Kapitalerhöhungen grundsätzlich Verwässerungseffekte für die Aktie ausgehen. Um die Altaktionäre nicht schlechter zu stellen, erhalten die Anteilseigner einen Ausgleich in Form von Bezugsrechten für die jungen Aktien. Kapitalerhöhungen sind ein Beispiel für Corporate Actions. So werden Kapitalmassnahmen bezeichnet, die die Kapitalund Stimmrechtsanteile der Aktionäre betreffen. Weitere Corporate Actions sind unter anderem Kapitalherabsetzungen, Aktiensplits, Reverse Splits, Spin-offs oder die Zahlung von Sonder-

dividenden. Wie bereits erwähnt, können Corporate Actions den Aktienkurs in erheblichem Masse verzerren. Es stellt sich daher die Frage, was in diesem Fall bei Strukturierten Produkten auf die entsprechende Aktie (Basiswert) geschieht. Hier könnten solche Massnahmen, sofern es keinen Ausgleich gibt, insbesondere bei Hebelprodukten zu erheblichen Verlusten bis hin zu einem Knock-out-Ereignis führen. Für den Inhaber solcher Papiere ist es daher wichtig zu wissen, ob und wie die Emittenten solche Corporate Actions in der Praxis handhaben. Das haben wir Eric Blattmann, Leiter Public Distribution Financial Products bei Vontobel, gefragt (siehe Interview gegenüberliegende Seite).

Beispiel: Anpassungsmassnahme Kapitalerhöhung der Commerzbank AG im Mai 2013.

Anpassungsmassnahmen beim VT Call Warrant (Valor: 14417643) auf die Aktie der Commerzbank.

× R-Faktor 0,74792557

Strike alt 12,00 Euro Anpassung Strike

× R-Faktor 0,74792557

Strike neu 8,98 Euro

Ratio alt 20 : 1

Ratio neu 14,9477 : 1

Anpassung Ratio Quelle: Vontobel, Scoach Schweiz

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Nachgehakt im I n te r v iew : E R I C BL A T T M A NN Herr Blattmann, nehmen Emittenten von Strukturierten Produkten bei Corporate Actions grundsätzlich Anpassungsmassnahmen vor? Ohne Anpassungsmassnahmen würden sich bei Auftreten einer Corporate Action die Gewinnaussichten eines Strukturierten Produktes ändern – üblicherweise zum Nachteil des Anlegers. Denn das Rückzahlungsszenario sowie der Kurs des Strukturierten Produktes hängen massgeblich von der Kursentwicklung des zugrunde liegenden Basiswerts ab. Anpassungsmassnahmen werden daher im Falle von Corporate Actions grundsätzlich vorgenommen, damit solche Kapitalmassnahmen keinerlei ver­fälschen­den oder nachteiligen Einfluss auf die bei Emission festgelegten Rückzahlungsbedingungen haben. Betrachten wir zwei Praxisfälle von Corporate Actions. Zunächst einen Reverse Split. Einen solchen führte im April diesen Jahres die deutsche Commerzbank im Verhältnis von 10 : 1 durch. Aus zehn alten Aktien wurde also eine neue. Was geschah in diesem Fall mit dem Aktienkurs (rechnerisch) und wie wurden die Ausstattungsmerkmale von Hebelprodukten angepasst, sagen wir von einem klassischen Warrant? Lassen Sie es mich am Beispiel des Vontobel-Warrants mit der Valorennummer 14417643 veranschaulichen. Der Aktienkurs wurde in Bezug auf das Produkt rechnerisch verzehnfacht. Zudem wurde die historische Kursentwicklung der Aktie in Zusammenhang mit den Produktinformationen rückwirkend angepasst, sodass keine von der Kapitalmassnahme ausgehenden «Kurssprünge» der zu­grunde­ liegenden Aktie entstehen. Wegen des Reverse Split im Verhältnis von 10 : 1 wurden der Strike sowie die Ratio des Warrants auf das Zehnfache des bei Emission festgelegten Wertes angehoben – der Strike von 1,2 auf 12 Euro und die Ratio von 2 : 1 auf 20 : 1. Und wie verhält es sich bei einem Mini-Future? Ähnlich den Warrants. Verzehnfacht werden bei Mini-Futures der Stop-Loss- und Finanzierungslevel sowie die Ratio. Beim Short Mini-Future auf Commerzbank AG mit der Valorennumnmer 20097192 beispielsweise wurde wegen des Re-

verse Split der Finanzierungslevel von 1,81 Euro auf 18,1 Euro, der Stop-Loss-Level von 1,72 Euro auf 17,2 Euro und die Ratio von 1 : 1 auf 10 : 1 nachträglich angehoben. Zu den häufigsten Corporate Actions zählen Kapitalerhöhungen. Als Beispiel soll wieder die Commerzbank dienen, die kurz nach dem Reverse Split eine Kapitalerhöhung mit einem Bezugsverhältnis von 21 : 20 und einem Bezugspreis von 4,50 Euro durchführte. Auch hier die Frage, wie sich das zum einen auf den Aktienkurs auswirkte und zum anderen, wie die Merkmale von Hebelprodukten wie Warrants oder Knock-outs angepasst wurden. Bei Kapitalerhöhungen werden die von der Corporate Action betroffenen Strikes und Ratios mit dem sogenannten R-Faktor multipliziert. Dieser R-Faktor wird jeweils von der Terminbörse Eurex berechnet und veröffentlicht. Als die Commerzbank ihre Kapitalerhöhung durchführte, wurde unter Berücksichtigung des von Ihnen erwähnten Bezugsverhältnisses und Bezugspreises ein R-Faktor von 0,74792557 ermittelt, beim Vontobel-Warrant (Valor: 14417643) sind daraufhin der Strike von 12 Euro auf 8,98 Euro und die Ratio von 20 : 1 auf 14,9477 : 1 angepasst worden. Und bei unserem zuvor erwähnten Short Mini-Future auf die Commerzbank AG (20097192) wurden der Finanzierungslevel von 18,11 Euro auf 13,54 Euro, der Stop-Loss-Level von 17,24 Euro auf 12,89 Euro und die Ratio von 10 : 1 auf 7,4794 : 1 angepasst.

Eric Blattmann ist Leiter Public Distribution Financial Products bei Vontobel Investment Banking.

Info Wie bei Vontobel Anpassungsmas­snahmen kommuniziert werden. Die Information erfolgt über das Vontobel-Portal für Strukturierte Produkte www.derinet.ch. Benachrichtigungen über erfolgte Anpassungsmas­snahmen sind hier auf der entsprechenden Produkt­ detailseite unter der Rubrik «Produktgeschichte» chronolo­ gisch abrufbar. Ausserdem wird die zuständige Börse, in der Regel Scoach Schweiz, benachrichtigt, die dann die Anpassungsmassnahmen unter «Offizielle Mittei­ lungen» publiziert. Umgehend in­ formiert werden auch sämtliche Finanzinformationsdienstleister. Eine persönliche Benachrichti­ gung des Anlegers über Anpas­ sungsmassnahmen ist dagegen nicht möglich. www.scoach.ch

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Wie verbringen Sie Ihre Zeit, wenn Sie nicht arbeiten? Ich arbeite eigentlich nur – nein, das war ein Scherz. Ich liebe Golfen, Tennis spielen und verbringe meine Freizeit gerne mit meiner Familie.

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Marco Rima Der Comedian wurde, wie er schreibt, am 7. April 1961 «nach einer 36-stündigen ‹Performance› meiner Produzentin der Verwandtschaft im Kantonsspital Winterthur präsentiert». Von seiner Einschulung ist überliefert: «Ich heisse Marco Rima, bin 7 Jahre alt und von den Kleinsten der Grösste!» Später machte er Kabarett «auch vor nur sechs Zuschauern» und hatte «trotzdem Spass». Doch dann: Auf «Keep Cool» folgen «Die Wochenshow», «Hank Hoover», «Max und Lisa» und vier Kinofilme. Derzeit tourt er mit seiner Bühnen-Show «Humor Sapiens». www.marcorima.ch

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Impressum: Erscheinungsweise vierteljährlich Herausgeber Scoach Schweiz AG André Buck Selnaustrasse 30 8021 Zürich Schweiz www.scoach.ch Produktion und Durchführung Münchner Verlagsgruppe GmbH Corporate Publishing Nymphenburger Strasse 86 80636 München Deutschland Telefon: +49 (0) 89-65 12 85-0 Fax: +49 (0) 89-65 20 96 [email protected]

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Redaktion Diamant Kommunikation Thomas Schumm, Willi Weber Heftkonzept und Layout CASH COW FARMERS, Pinnasberg, 20359 Hamburg Lektorat Rainer Weber Druck Druck- und Verlagshaus Zarbock GmbH & Co. KG 60386 Frankfurt am Main Deutschland

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Risikohinweis: Keine der hierin enthaltenen Informationen begründet ein Angebot oder eine Empfehlung zum Kauf oder Verkauf eines Finanzinstruments, das an der Scoach Schweiz AG gehandelt wird. Die Scoach Schweiz AG haftet weder dafür, dass die enthaltenen Informationen vollständig oder richtig sind, noch für Schäden infolge von Handlungen, die aufgrund von Informationen vorgenommen wurden, die in dieser oder einer anderen Publika­tion der Scoach Schweiz AG enthalten sind. Die Scoach Schweiz AG ist eine Aktiengesellschaft nach schweizerischem Recht, die eine durch die Finanzmarktaufsicht genehmigte und überwachte Effekten­ börse betreibt.

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