Wissen was wirkt | Wirkungsprofile 2015 der ... - Ashoka Deutschland

Flüchtlingsgärten Mainz. •. Pilot projects for water ...... „Security in a Box“, das allein 2015 über 2,05 Millionen ... Verbreitung und Weiterentwicklung von „Security.
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Wissen was wirkt | Wirkungsprofile 2015 der Ashoka Fellows Ashoka. Heimat der changemaker

‘‘There is nothing more powerful than a system-changing new idea in the hands of a leading social entrepreneur.‘‘ Bill Drayton, Ashoka-Gründer und CEO

Ashoka auf einen Blick Wer wir sind

Ashoka ist die erste und weltweit führende Organisation zur Förderung von Social Entrepreneurship.

Was wir tun

Ashoka identifiziert in über 80 Ländern gesellschaftliche Innovationen und unterstützt die dahinter stehenden 3.200 Social Entrepreneurs (Sozialunternehmer) als Ashoka Fellows bei der Verbreitung ihrer Ideen – mit Beratung, der Einbettung im globalen Netzwerk sowie, bei Bedarf, mit Stipendien. Social Entrepreneurs sind Personen, die mit Gründergeist und unternehmerischer Kreativität an der Lösung eines sozialen Problems arbeiten. Ashoka finanziert sich ausschließlich durch private Spender sowie Partnerschaften mit der Wirtschaft und Stiftungen.

Unsere Vision

Unsere Vision ist eine Gesellschaft, in der jeder Einzelne ermutigt und unterstützt wird, zur Lösung gesellschaftlicher Probleme beizutragen und positiven Wandel zu gestalten – ein Changemaker zu sein.

Unsere Mission

Ashoka setzt sich für ein Umfeld ein, in dem jeder Bürger professionell, effektiv und kreativ Ideen entwickeln und umsetzen kann, um das Leben seiner Mitmenschen zu verbessern.

Die Logik unserer Arbeit: Von der Idee zur grundlegenden Veränderung:

Ashoka findet führende Sozialunternehmer in einer frühen Phase ihrer Entwicklung, … Gut zu wissen: Im globalen Durchschnitt finden wir jährlich einen Ashoka Fellow je zehn Millionen Einwohner.

Gut zu wissen: 87% der Ashoka Fellows sagen Ashoka habe ihnen geholfen ihre gesellschaftliche Wirkung zu steigern.*

Gut zu wissen: Innerhalb von fünf Jahren nach der Aufnahme in das Ashoka Netzwerk verändern 57% der Fellows nationale Gesetzgebung; 52% haben die Handlungen anderer Organisationen oder ganzer Industrien im Sinne ihrer Lösung beeinflusst.*

… hilft ihnen ihre Vision und Identität zu schärfen, unterstützt sie und ihre Organisationen bei der Vertiefung und Verbreitung ihrer innovativen Lösungsansätze, …

… um schließlich positive Veränderungen ganzer gesellschaftlicher Systeme zu erreichen und mehr Menschen als Changemaker zu inspirieren.

*Quelle: Ashoka Impact Survey 2013

In dieser Broschüre finden Sie Portraits der 62 Sozialunternehmer in der Ashoka Fellowship in Deutschland. Die Portraits zeigen ihre Motivation … Jörg Richert, KARUNA e.V.

Jörg Richert hat bereits im Alter von 16 Jahren begonnen, vernachlässigten Kindern in Ost-Berlin zu helfen. Bis heute sucht er nach Wegen, die es Menschen im Abseits möglich machen, in einer Atmosphäre der Geborgenheit ihre Würde und Selbstachtung (wieder) zu erlangen. Mit KARUNA e.V. versucht er Einfluss zu gewinnen, indem er die Perspektive der Draußenkinder einnimmt. Dafür erhielt er u.a. den Bundesverdienstorden. Während er sich über die Anerkennung freut, bleibt er kritisch, insbesondere gegenüber dem System der Jugendhilfe, ob staatlich oder nichtstaatlich. >>> Portrait ab Seite 82

Attila von Unruh TEAM U

Attila von Unruh arbeitet seit 13 Jahren als systemischer Berater und zertifizierter Coach. Davor war er 20 Jahre lang erfolgreicher Unternehmer, der dennoch Insolvenz anmelden musste, nachdem ein großer Kunde zahlungsunfähig geworden war. In dieser Zeit erlebte er als persönlich Betroffener, wie sehr unternehmerisches Scheitern in Deutschland tabuisiert ist und wie schwer die damit verbundene und soziale und gesellschaftliche Isolation wiegt. Deswegen initiierte er die Anonymen Insolvenzler, entwickelte einen innovativen Ansatz für TurnaroundBeratung und gründete TEAM U. >>> Portrait ab Seite 114

Heidrun Mayer Papilio e.V.

Heidrun Mayer ist ausgebildete Erzieherin und diplomierte Sozialpädagogin und sammelte vielfältige Berufserfahrung im Elementar- und Jugendhilfebereich sowie in der Aus- und Weiterbildung von ErzieherInnen. Papilio spiegelt ihre persönliche und berufliche Überzeugung wieder, alles dafür zu tun, Kindern bereits in der Kindertagesstätte eine lebensbejahende Grundhaltung auf den Weg zu geben. Mit Papilio will sie ihnen eine Haltung vermitteln, die langfristig gesellschaftlich Werte und Normen verändert. >>> Portrait ab Seite 64

… welche Leistungen sie als Ashoka Fellows erbringen … Hildegard Schooß Mütterzentren und Mehrgenerationenhäuser



Trainings von 120 Fachkräften für offenes Lernen und Handeln mit einem Volumen von 240 Unterrichtseinheiten Qualitätssicherung, Qualifizierung und Vernetzung der Arbeit in den Zentren



35 Netzwerktreffen und Workshops



Umsetzung des Curriculums zur Schulung von GastgeberInnen

>>> Portrait ab Seite 98

Frank Hoffmann discovering hands®





Ca. 12.000 untersuchte Frauen (Eine MTU untersucht ca. 500 bis 1.000 Patientinnen pro Jahr) Rund 30 MTUs wurden inzwischen ausgebildet.

>>> Portrait ab Seite 46

Michaela Nachtrab VerbaVoice



Ca. 2.800 DolmetscherEinsatzstunden/Monat



Sprachliche Barrierefreiheit für Gehörlose und Schwerhörige auf Deutsch, Englisch und anderen Sprachen

>>> Portrait ab Seite 70

… und – worum es letztlich geht – wie sie durch ihre Arbeit unsere Gesellschaft Joachim Körkel KISS



Einsparungen von ca. 327.940 € für Krankenkassen durch 610 KISS-Teilnehmer



Drogenkonsumausgaben der Teilnehmer fallen um monatlich 30 % bzw. 219 € (Einsparung von ca. 1.603 Mio. € bei 610 KISSTeilnehmern)



Erheblicher gesamtgesellschaftlicher Nutzen durch weniger Beschaffungskriminalität und Prostitution

>>> Portrait ab Seite 50

verbessern. Elisabeth Raith-Paula MFM-Deutschalnd e.V.



Größeres Verständnis für den eigenen Körper bei 91 % der Mädchen und Jungen (Evaluation nach Workshop)



Signifikant größeres Wohlbefinden und größere Akzeptanz der körperlichen Veränderungen nach Workshop-Teilnahme (Evaluation 1 Jahr nach Workshop)



Veränderung des Biologieunterrichtes durch Lehrerfortbildungen und Mitarbeit an Schulbüchern

Horst Krumbach Generationsbrücke Deutschland



96 % der alten pflegebedürftigen Teilnehmer bestätigen einen positiven Effekt auf ihre Lebensqualität; 87 % befürworten die weitere Verbreitung der GBD. (Umfrage 2013)



88 % der Eltern bemerken positive Veränderungen bei ihren Kindern im Hinblick auf die Bedürfnisse und Lebenssituation von Pflegebedürftigen. (Umfrage 2013)

>>> Portrait ab Seite 56

>>> Portrait ab Seite 76

Die Portraits basieren auf den Berichten der Ashoka Fellows nach dem Social Reporting Standard (SRS). Dieser wirkungsorientierte Berichtsstandard für soziale Organisationen wurde von Ashoka Deutschland mit entwickelt. Er steht unter www.social-reporting-standard.de allen sozialen Organisationen zur Verfügung.

Inhalt: Portraits der Ashoka Fellows in Deutschland Meinrad Armbruster, ELTERN-AG ........................................................ 10

Klaas Glenewinkel, Plural Media Services ......................................... 24

hilft Kindern mit schlechten Startbedingungen, indem er Eltern fit für die Erziehung macht.

ermöglicht unabhängige Medien in Krisenregionen durch kommerzielle Werbung.

Volker Baisch, Väter gGmbH ...................................................... 12

Claus Gollmann, Kind in Diagnostik ...............................................26

macht sich für eine väterbewusste Arbeitswelt und Gesellschaft stark.

gibt gewaltgeschädigten Kindern neuen Halt mittels eines Konzepts aus Diagnostik, Therapie und stabilem Alltag.

Till Behnke, betterplace.org ................................................. 118

Robert Greve, SchulePLUS..........................................................28 verhilft angehenden Lehrern zu einem besseren Selbstverständnis und verknüpft Schulen mit externen Ressourcen.

hat eine Online-Spendenplattform aufgebaut, die die Beziehung zwischen Geber und Nehmer revolutioniert. Anja Bittner, Was hab’ ich? ....................................................... 14

Jürgen Griesbeck, streetfootballworld ............................................. 30

ermöglicht die Kommunikation von Arzten und Patienten auf Augenhöhe.

verbindet Initiativen zu Entwicklung durch Fußball und verbessert damit das Leben Benachteiligter.

Heike Boomgaarden, Wesentlich: Büro für urbane Pflanzkultur....... 16

Christian Grothoff. GNUnet / GNUTaler ..........................................32

schafft Lebensmittelpunkte, entlastet städtische Budgets und fördert die Biodiversität/Verbindung der Menschen zur Natur.

setzt sich für ein sicheres, ethisches und befähigendes Internet ein, das Bürgern dient.

Heather Cameron, Camp Group ......... ……………………………….18

Annette Habert Flechtwerk 2+1 .................................................... 34

aktiviert Gemeinschaften mit wissenschaftlich fundierten Projekt- und pädagogischen Ansätzen.

schafft durch neue Unterstützungssysteme mehr Bindungssicherheit für Kinder mit zwei Elternhäusern.

Gabriela Ender, OpenSpace-Online ........................................... 119

Gregor Hackmack, abgeordnetenwatch.de / change.org ................. 36

ermöglicht es Unternehmen und Organisationen weltweit, online konstruktiv zusammenzuarbeiten.

verfolgt die Vision einer selbstbestimmten Gesellschaft mit mehr Beteiligungsmöglichkeiten und Transparenz.

Heinz Frey, DORV.................................................................... 20

Stephanie Hankey, Tactical Technology Collective .........................38

ermöglicht es Dorfbewohnern, die Versorgung und Lebensqualität in ihrem Ort zu verbessern.

befähigt Akteure der Zivilgesellschaft ihre Strategien für gesellschaftliche Veränderung sicher und effektiv im digitalen Raum zu anzuwenden.

Bernd Gebert, Das macht Schule ............................................... 22

Andreas Heinecke, Dialogue Social Enterprise ................................. 40

hilft Lehrern ihren Schülern zu helfen – damit sie Kompetenzen erwerben, die sie im Leben brauchen.

erzeugt einen Perspektivwechsel, indem er mit blinden, gehörlosen und älteren Menschen innovative Ausstellungen betreibt.

Michael Gleich, Peace Counts .................................................... 120

Johannes Hengstenberg, co2online.de ......................................................... 42

propagiert einen konstruktiven Journalismus, der Frieden und sozialen Wandel unterstützt.

macht Bürger zu Energie- und CO 2 -Sparern im Alltag – mit kostenlosen online-Werkzeugen und Kampagnen.

Christian Hiß, Regionalwert AG..................................................44

Inge Missmahl, Ipso gGmbH / Ipso Care und Ipso Acadamy ....66

macht Konsumenten zu Investoren und damit nachhaltige regionale Landwirtschaft finanzierbar.

stärkt Menschen durch psychosoziale Beratung in ihrer Selbstwirksamkeit als Individuen und Teil von Gemeinschaft.

Frank Hoffmann, discovering hands ................................................ 46

Clemens Mulokozi, Jambo Bukoba e.V. .............................................. 68 nutzt die Kraft von Sport, um sich in Tansania für bessere Bildung, Gesundheit und Gleichberechtigung einzusetzen.

befähigt blinde Frauen, mit einer Tastuntersuchung die Brustkrebsvorsorge zu verbessern. Thorsten Kiefer, WASH United ......................................................48

Michaela Nachtrab, VerbaVoice ...........................................................70

verbessert Hygieneverhalten und Sanitärversorgung in Entwicklungsländern durch positive Kommunikation.

gibt hörgeschädigten Menschen die Chance, ihr Leben aktiver und gleichberechtigt zu gestalten.

Joachim Körkel, KISS....................................................................... 50

Gülcan Nitsch, Yeşil Çember ....................................................... 72

ermöglicht Alkohol-, Drogen- und Tabakabhängigen selbstbestimmte Wege aus der Sucht.

begeistert Migranten für Umweltschutz und Mitverantwortung für den gemeinsamen Lebensraum.

Judy Korn, Violence Prevention Network ........................... 52

Jacob Radloff, oekom verlag / oekom research AG ................ 74

befähigt radikalisierte Menschen zur Rückkehr in die demokratische Gesellschaft.

mobilisiert Informationen, Meinungsführer und globale Finanzströme für einen verantwortlichen Umgang mit der Erde.

Raul Krauthausen, wheelmap.org ………………...………………….. 54

Elisabeth Raith-Paula, MFM-Projekt ........................................................76

baut eine Online-Landkarte barrierefreier Orte und ermöglicht so Mobilität und Teilhabe für Rollstuhlfahrer.

fördert mit innovativen Workshops für Kinder und Jugendliche Körperkompetenz und Wertschätzung für die eigene Fruchtbarkeit.

Horst Krumbach, Generationsbrücke Deutschland ....................... 56

Margret Rasfeld, Initiative Schule im Aufbruch.............................78

fördert den intergenerativen Austausch und so das Verständnis von Generationen füreinander.

setzt sich für einen radikalen Paradigmenwechsel der Lern- und Schulkultur in Deutschland ein.

Norbert Kunz, Social Impact gGmbH ................................ …… 58

Karin Ressel, Berufsparcours.....................................................80

schafft durch Stipendien, Qualifizierung, Beratung, Räume und Finanzierung eine vielfältige Infrastruktur für soziale Gründer.

ermöglicht Schülern durch Parcours, praktisch herauszufinden, welche Berufe zu ihnen passen.

Silke Mader, EFCNI ................................................................... 60

Jörg Richert, KARUNA e.V. ......................................................82

ermöglicht Frühgeborenen einen besseren Start ins Leben, indem sie für Standards in Prävention, Versorgung und Begleitung eintritt.

schafft neue Lebensperspektiven mit Kindern und Jugendlichen, die auf der Straße und am Rand der Gesellschaft leben.

Mira Maier, Initiative für transparente Studienförderung .. 62

Manuela Richter-Werling, Irrsinnig Menschlich e.V ..................................... 84

hilft durch mehr Transparenz und neue Stipendien finanzielle Hürden für ein Studium zu überwinden.

schafft frühes Bewusstsein für seelische Gesundheit in Schule, Studium, Ausbildung.

Heidrun Mayer, Papilio ................................................................... 64

Roman R. Rüdiger, buddY E.V. – Forum neue Lernkultur .............. 86

fördert die sozial-emotionale Kompetenz von Kindern und beugt so Sucht und Gewalt vor.

fördert mit innovativen Konzepten Kompetenzentwicklung und Bildungserfolg in Schulen, Familien und Universitäten.

Volkert Ruhe, Gefangene helfen Jugendlichen e.V. ................. 88

Katja Urbatsch, ArbeiterKind.de ................................................. 108

befähigt (ehemalige) Gefangene, gefährdete Jugendliche im Dialog von einer kriminellen Laufbahn abzubringen.

ermutigt durch Mentoren Nicht-Akademikerkinder dazu, ein Studium aufzunehmen.

Ramazan Salman, Ethno-Medizinisches Zentrum .......................... 90

Christian Vater, DEUTSCHLAND RUNDET AUF ....................122

bildet sozial engagierte Migranten zu Gesundheitslotsen für Migranten aus.

etablierte das Spenden an der Kasse als Basis für die gemeinschaftliche Förderung von Projekten gegen Kinderarmut.

Ralf Sange, Gründer 50plus………….…...……………………92

Christian Vieth, hofgruender.de .................................................. 110

mobilisiert die unternehmerische Kraft der Generation 50plus, um den Beitrag Älterer in die Gesellschaft zu stärken.

bringt landwirtschaftliche Existenzgründer und Familien ohne Hofnachfolge zusammen.

Heike Schettler, Science Lab .......................................................... 94

Rose Volz-Schmidt, wellcome .............................................................112

weckt und fördert die Faszination für Naturwissenschaften und Technik bei Kindern und Erwachsenen.

entlastet Eltern direkt nach der Geburt durch ein Netzwerk von engagierten und erfahrenen Ehrenamtlichen.

Christoph Schmitz, Ackerdemia e.V. .................................................. 96

Attila von Unruh, TEAM U ..............................................................114

befähigt Kinder, die Natur zu verstehen und ein Bewusstsein für Lebensmittel zu entwickeln.

hilft Insolvenzen zu vermeiden und bietet Unterstützung beim Neustart.

Hildegard Schooß, Mütterzentren / Mehrgenerationenhäuser ...... 98

Rupert Voss, HAND IN ............................................................123

etabliert nachbarschaftliche Orte, um die Begegnung, Bildung, Unterstützung und Betreuung für Jung und Alt zu fördern.

hat mit HAND IN einen Weg zur Resozialisierung von gewalttätigen jugendlichen Wiederholungstätern entwickelt.

Sandra Schürmann, Projektfabrik ...................................................... 100

Murat Vural, Chancenwerk .................................................... 116

führt Langzeitarbeitslose durch Theater wieder in Ausbildung und Arbeit.

eröffnet sozial benachteiligten Kindern durch Lernförderung von MitschülerInnen und Studenten neue Bildungskarrieren.

Stefan Schwall, apeiros ................................................................102

Falk Zientz, Mikrofinanzfonds................................................ 124

unterstützt Schulen und Jugendämter dabei, Schulverweigerer in die Schule zurückzuführen.

verbesserte den Zugang zu Mikrokrediten und ermöglichte damit mehr wirtschaftliche Teilhabe für alle.

Ursula Sladek, Elektrizitätswerke Schönau ............................. 121

Franz Dullinger (nicht portraitiert)

schuf den ersten und bisher einzigen bürgereigenen Netzbetreiber und Ökostromanbieter Deutschlands.

bringt Leben und Unternehmergeist in strukturschwache Regionen.

Marion Steffens, GESINE............................................................... 104

William Drayton, Ashoka – Innovators for the Public ................. 126

unterstützt Gesundheitsfachkräfte häusliche Gewalt frühzeitig zu erkennen und Betroffene wirkungsvoll zu versorgen.

findet, entwickelt und vernetzt herausragende Social Entrepreneurs in über 80 Ländern.

Michael Stenger, SchlaU!-Schule ................................................... 106 führt minderjährige Flüchtlinge zum Schulabschluss und in Ausbildung.

Hinweis: Manche Ashoka Fellows sind lediglich mit kurzen Profilen portraitiert. Dies sind entweder Fellows, die heute nicht mehr der Aktivität nachgehen, für die sie einst aufgenommen wurden, oder die aus anderen Gründen in diesem Jahr kein Profil mit Wirkungskette veröffentlichen.

Wie wird man Ashoka Fellow? In der Suche nach und Auswahl von Ashoka Fellows leiten uns fünf

Kriterien:

weltweit einheitliche

1. Neue Idee | Hat der/die KandidatIn einen neuen und wirksamen Weg gefunden, ein gesellschaftliches Problem zu lösen? Hat er/sie diese soziale Innovation mindestens in einem Pilotvorhaben bereits erfolgreich umgesetzt? 2. Gesellschaftliche Wirkung | Ist dieser Ansatz skalierbar? Hat er das Potenzial, ein drängendes gesellschaftliches Problem grundlegend zu lösen? 3. Unternehmerische Umsetzung | Hat die Person den Unternehmergeist und die Leidenschaft, um die Idee großflächig umzusetzen und sich ihr Vollzeit zu widmen? Weiß er/sie, in welchen Schritten er/sie vorgehen und welche Partner er/sie gewinnen muss, um die angestrebte gesellschaftliche Veränderung zu erreichen? 4. Kreativität | Hat die Person die nötige Kreativität, um Hindernisse zu überwinden, Ressourcen zu mobilisieren und die Zielgruppe(n) zu erreichen? 5. Integrität | Ist die Person integer und ohne verdeckte oder ideologische Agenda? Der Auswahlprozess umfasst nach der Nominierung vier Stufen: Die Prüfung auf nationaler Ebene, die internationale Auswahlstufe, die externe Auswahlstufe und die finale Prüfung durch den internationalen Aufsichtsrat von Ashoka. >> Mehr erfahren und Kandidaten nominieren unter www.ashoka.org/nominate

Meinrad Armbruster ELTERN-AG schen Geburt und Einschulung. In der Regel kämpfen diese Eltern mit mehreren Herausforderungen gleichzeitig: Arbeitslosigkeit, niedrigem Bildungsabschluss, Alleinerziehendenstatus, Überschuldung, Migrationshintergrund, chronischen Krankheiten oder Süchten. ELTERN-AG macht Mütter und Väter fit in Erziehungsfragen, indem ihnen Methoden an die Hand gegeben werden, mit denen sie ihre Elternrolle verstehen und besser handhaben können. So werden sie dabei unterstützt, ihre Stärken in der Erziehung auszubauen und effektiver zu nutzen. ELTERN-AG motiviert Mütter und Väter, sich mit anderen Eltern zu vernetzen und passende Unterstützungsangebote anzunehmen.

Meinrad Armbruster bekämpft eine der größten Ungerechtigkeiten in Deutschland: Noch immer entscheidet die Herkunft über die Zukunft. Wer als kleines Kind unter belastenden Lebenslagen, wie Armut und Isolation aufwächst, hat häufig schlechtere Chancen auf ein gesundes und glückliches Leben.

Der Sozialunternehmer

Das Programm bewährt sich seit Jahren in der Praxis. Durch die Elemente Humor und Freude werden innovative Zugangswege zu den Familien geschaffen, die mit konventionellen Unterstützungsangeboten nur schwer erreicht werden. ELTERN-AG gelingt es, mit diesen Familien wirkungsvoll und nachhaltig zu arbeiten. Gemeinsam mit den Eltern werden die Ausgangsbedingungen für eine gute Bildungs- und Gesundheitsförderung der Kinder verbessert. Die jeweils 20 ELTERN-AG Treffen, die sich auf ein halbes Jahr verteilen, sind für die teilnehmenden Eltern kostenfrei.

Meinrad Armbruster, Professor für Pädagogische Psychologie in Magdeburg, stammt selbst aus einfachen Verhältnissen und verstand schon früh, dass Bildung der Schlüssel zur Welt ist. Seit vielen Jahren setzt er sich für Chancengleichheit von Kindern und Jugendlichen ein. Im Jahr 2003 entwickelte er gemeinsam mit seinem Team das speziell auf die Bedürfnisse sozial benachteiligter Familien abgestimmte Konzept der ELTERN-AG. Seit 2007 ist das Programm Teil der neugegründeten gemeinnützigen MAPP-Empowerment gGmbH. Meinrad Armbruster ist Ashoka Fellow seit 2008.

Was macht die ELTERN-AG? ELTERN-AG ist ein besonderer Elternkurs – speziell für sozial benachteiligte Familien. Das Programm richtet sich an Eltern von Kindern zwi-

Warum ist das wichtig? Rund 1,1 Millionen Kinder in Deutschland leben über viele Jahre in Armut, so eine UNICEF-Studie (2013). Die Folge: Wer aus wirtschaftlich schwierigen Verhältnissen

stammt, vielleicht noch einen Migrationshintergrund mitbringt und nicht auf das akademische Bildungserbe seiner Eltern und Großeltern zurückgreifen kann, hat oft schlechtere Chancen auf einen höheren Bildungsabschluss und eine bessere Zukunft.

von ELTERN-AGs belegen folgende Wirkungen: 1. Tatsächliche Erreichung der angestrebten Zielgruppe besonders benachteiligter Eltern (zu 96 Prozent) und deren signifikant steigender Erziehungskompetenz

Die Bertelsmann Stiftung kommt in ihrem Programm zu wirksamen Bildungsinvestitionen zu dem Schluss, dass sich die Folgekosten unzureichender Bildung innerhalb der kommenden 80 Jahre – der Lebensspanne heute geborener Kinder – auf rund 2,8 Billionen Euro summieren werden. Investitionen in frühe Bildung, speziell für diese Zielgruppe, sind daher nicht nur ethisch, sondern auch volkswirtschaftlich unabdingbar.

2. Hochsignifikante Verbesserung der emotionalen Entwicklung der Kinder und damit einhergehende Unterstützung eines positiven Sozialverhaltens und altersgerechten Lernens

Wie sieht die Wirkungskette aus?

6. Schaffung von tragfähigen Hilfenetzwerken: zwei Drittel aller Eltern treffen sich auch zwölf Monate nach Abschluss der ELTERN-AG noch regelmäßig

3. Stärkung familiärer Harmonie und Verbesserung der Eltern-Kind Bindung 4. Förderung gewaltfreier Erziehung 5. Steigerung der Bereitschaft von Familien, passende Unterstützungsangebote des Sozial- und Gesundheitswesens anzunehmen

Eingesetzte Ressourcen (2015) •

Gesamtbudget: ca. 417.000 €, davon Personalkosten: 315.000 € Sachkosten: 102.000 €



Leistungen aus Ehrenamt und pro bonoEngagement: 602 Stunden



15 Festangestellte, zehn Ehrenamtliche, zehn Honorarkräfte

Wie ist der Stand der Verbreitung? •

60 Standorte in 14 Bundesländern



Kooperationen mit 60 Trägern der Kinder- und Jugendhilfe



Partnerschaften u.a. mit Auridis, NORDMETALLStiftung, DEUTSCHLAND RUNDET AUF, Jacobs FOUNDATION, Deutsche Bank Stiftung, HypoVereinsbank und der RDM-Stiftung

Erbrachte Leistungen (2015) •

Bis Dezember 2015 wurden 3.082 Eltern mit 6.987 Kindern erreicht und 271 MentorInnen ausgebildet.

Was plant die ELTERN-AG? •

Standorte in allen Bundesländern bis 2016



20 Vorträge und Workshops auf Fachtagungen und -kongressen in Deutschland und der Schweiz



Ausbau der ELTERN-AGs zu Regelleistungen der Jugendämter



Öffentlichkeitsarbeit in den Medien: 15 Printveröffentlichungen, 17 OnlineVeröffentlichungen. 13 Radiobeiträge, ein Film im Regionalfernsehen (05:46 Minuten)



Entwicklung neuer Materialien und Module



Ausbau und Umsetzung der Fundraisingstrategie

Erzeugte Wirkungen für die Gesellschaft •

Nachhaltige Verbesserung der Bildungs-, Gesundheits- und Lebenschancen sozial benachteiligter Kinder



Die Ergebnisse der von 2010-2013 durchgeführten Begleitforschung mit 122 Teilnehmenden

Volker Baisch Väter gGmbH Was macht die Väter gGmbH? Die Väter gGmbH unterstützt Unternehmen dabei, ihren männlichen Mitarbeitern mit dem Projekt des Väternetzwerks konkrete Angebote zu machen, welche die Vereinbarkeit von Beruf und Familie für Väter erleichtern. Mit diesem innovativen Angebot bieten Unternehmen Vätern die Gelegenheit sich zu vernetzen, sich zu informieren und auszutauschen, um ihre Rollen und eigenen Ansprüche im Job und in der Familie leichter in Einklang zu bringen. Vorträge und Workshops zu Themen wie Erziehung und Work-Life-Balance sowie Vater-KindWochenenden bilden den Kern des bundesweiten Programms, das inzwischen an vier regionalen Standorten mit steigender Nachfrage angeboten wird. Volker Baisch setzt sich für eine Gesellschaft ein, in der auch berufstätige Männer in lebendiger und inniger Verbindung mit ihren Kindern leben können. Zusammen mit Unternehmen, politischen Entscheidungsträgern und gesellschaftlichen Gruppen macht sich die Väter gGmbH dafür stark, dass Kinder und Karriere nicht länger in Konkurrenz zueinander stehen – weder für Frauen noch für Männer.

Das Team der Väter gGmbH sensibilisiert Fach- und Führungskräfte für das Thema Vereinbarkeit von Beruf und Familie aus Vätersicht. Durch Politik- und Lobbyberatung sowie die Mitarbeit in verschiedenen Expertengremien gewinnt die Väter gGmbH immer mehr Unterstützung durch Entscheidungsträger aus Wirtschaft, Wissenschaft und Politik.

Der Sozialunternehmer Volker Baisch hat mit der gemeinnützigen Väter GmbH die Vision, dass Paare sich in Zukunft frei entscheiden können, wie sie Familie und Beruf partnerschaftlich aufteilen und dass sich berufliche Verwirklichung und ein erfülltes Familienleben nicht länger ausschließen – weder für Frauen noch für Männer. Mit dem Thema Vaterschaft hat der Sozialunternehmer und Coach Volker Baisch viel Erfahrung: Sein Wunsch, nach der Geburt seiner ersten Tochter im Jahr 2001, für ein Jahr in Elternzeit zu gehen, forderte sowohl ihn, als auch seine Umwelt stark heraus. Die Probleme, mit denen er selbst zu kämpfen hatte, gaben den Anstoß dafür, den Einsatz für väterfreundliche Unternehmenskulturen zum Beruf zu machen. Er rief zunächst eine Internetplattform www.vaeter.de ins Leben, gründete später den Verein Väter e.V. und schließlich 2010 die Unternehmensberatung Väter gGmbH. Volker Baisch ist Ashoka Fellow seit 2007.

Warum ist das wichtig? Die klassische Rollenverteilung ist ein Auslaufmodell. Laut einer Studie des IfD Allensbach (2015) wünschen sich 60 % der Paare mit kleinen Kindern, dass beide Partner arbeiten und sich die Familienaufgaben teilen. Bislang gelingt dies aber nur 14 % der Paare. Grund dafür sind die Anforderungen der modernen Arbeitswelt und auch hohen Ansprüche der Eltern an sich selbst. Folgen wie Partnerschaftskonflikte, hohe Scheidungsraten oder Burnout belasten nicht nur die Familien, sondern auch die Wirtschaft. Indem Firmen aktive Vaterschaft fördern

und wertschätzen, unterstützen sie ihre gesamte Belegschaft, die Anforderungen aus Beruf und Familie besser miteinander zu vereinbaren.

Wie sieht die Wirkungskette aus?

Wie ist der Stand der Verbreitung? •

Mehr als 100 Unternehmen, Organisationen und Hochschulen wurden seit 2010 mit den Programmen und Beratungen erreicht.



Durch die Angebote des Väternetzwerks und deren Kommunikation allein werden in den beteiligten 15 Unternehmen über 75.000 männliche Mitarbeiter erreicht.



Enge Kooperationen mit dem Projekt des DIHK „Erfolgsfaktor Familie“, dem BMFSFJ und der ersten Väterzeitung Europas „DAD“ ermöglichen eine zunehmende Verbreitung.

Eingesetzte Ressourcen (2015) •

Gesamtbudget: 145.000 €



Drei feste Mitarbeiter, 20 freie Mitarbeiter (Trainer und Coaches)

Erbrachte Leistungen (2015) •



Mai 2015: Herausgabe einer viel beachteten Umfrage zum Thema „Glückliche Vaterschaft“ (im Auftrag der Commerzbank), die deutlich zeigt, wie wichtig Vätern genügend Zeit für die eigenen Kinder aber auch Zeit für die Partnerschaft inzwischen ist Oktober 2015: Veröffentlichung einer großen Studie (ebenfalls im Auftrag der Commerzbank), zu der über 1.000 Elternzeitväter quantitativ und qualitativ befragt wurden und die ein neues Bild des Elternzeitvaters gezeichnet hat

Was plant die Väter gGmbH? •

Oberstes Ziel ist es, der Vision von einer Welt, in der sich berufliche Verwirklichung und ein erfülltes Familienleben sowohl für Männer als auch für Frauen nicht länger ausschließen, jedes Jahr ein Stück näher zu kommen. Die Väter gGmbH setzt auf ein nachhaltiges und langsames Wachstum.



Konsolidierung des Väternetzwerks an den bestehenden Standorten und Vorbereitung eines weiteren Standorts (München)



Durchführung des Väternetzwerks an vier Standorten (Hamburg, Berlin, Frankfurt, NRW) mit inzwischen 15 großen Unternehmen



Unterstützung der strategischen Umsetzung der Ergebnisse der Studie, die 2015 in Kooperation mit der Commerzbank durchgeführt wurde



50 Vorträge und Podiumsveranstaltungen



Durchführung des sogenannten „Forum Väter und Vereinbarkeit“ in Kooperation mit dem Projekt „Erfolgsfaktor Familie“ des DIHK, um über 6.000 Unternehmen konkrete Methoden und Handlungsansätze einer väterbewussten Personalpolitik zu vermitteln



Start des Projekt MENtoring in 2016 mit drei bis fünf Unternehmen, bei dem junge Führungskräfte ein Jahr lang von erfahrenen Führungskräften lernen, wie sie den Spagat zwischen beruflichen Anforderungen und Vaterschaft meistern und gemeistert haben.

Erzeugte Wirkungen für die Gesellschaft Die Wirkungsstudie des Väternetzwerks 2015 ergab: 1. Über 80 % der Teilnehmer des Väternetzwerks gaben an, die Angebote unterstützten sie in ihrer Vaterrolle. 2. Zwei Drittel der befragten Väter meinen, das Angebot trägt langfristig zu einer positiven Veränderung der Kultur hinsichtlich der Vereinbarkeit aus Vätersicht bei. •

Sensibilisierung von über 1.000 Vertretern und Entscheidern aus Politik, Unternehmen und Wissenschaft für die Belange von Vätern

Anja Bittner „Was hab‘ ich?“ Dazu laden die Nutzer unter washabich.de ihr ärztliches Dokument anonym hoch. Die Übersetzung wird von einem ehrenamtlichen Team aus Medizinstudenten erstellt. So können Patienten den ärztlichen Befund besser einschätzen und sind mündig für die gemeinsame Entscheidungsfindung mit dem Arzt. Die Medizinstudenten werden während ihrer Übersetzungen intensiv betreut. Sie erhalten eine umfangreiche Ausbildung in laienverständlicher Kommunikation und können Fachfragen jederzeit von einem Ärzteteam beantworten lassen. Seit 2014 können Medizinstudenten verschiedener Fakultäten „Was hab’ ich?“ auch im Rahmen einer universitären Veranstaltung kennenlernen.

Anja Bittner stellt mit „Was hab’ ich?“ eine Internetplattform bereit, auf der Patienten medizinische Befunde kostenfrei in eine für sie leicht verständliche Sprache übersetzen lassen können. Parallel erhalten Mediziner hier eine Fortbildung in verständlicher Kommunikation.

Die Sozialunternehmerin Schon seit ihrer Kindheit wollte Anja Bittner Medizin studieren, um anderen helfen zu können. Während ihres Studiums wurde sie häufig mit Kommunikationsschwierigkeiten zwischen Ärzten und Patienten konfrontiert. Im Januar 2011 folgte der Entschluss, etwas zu verändern.

Mit der Bertelsmann Stiftung entwickelt „Was hab’ ich?“ ein gemeinsames Angebot für Patienten stetig weiter: Auf befunddolmetscher.de finden Nutzer ein interaktives medizinisches Glossar, das ihnen schnell und spezifisch Informationen zu Begriffen aus ihren medizinischen Befunden bereitstellt.

Gemeinsam mit Johannes Bittner und Ansgar Jonietz gründete sie „Was hab’ ich?“, um Patienten zuverlässige und auf ihre Bedürfnisse abgestimmte Gesundheitsinformationen bereitzustellen.

Seit Ende 2015 erhalten Patienten der Paracelsus Klinik Bad Ems auf Wunsch zusätzlich zum regulären Arztbrief einen „Patientenbrief“ in verständlicher Sprache. Dieser wird im Auftrag der Klinik von „Was hab’ ich?“ erstellt.

Anja Bittner ist Ashoka Fellow seit 2012. Zum Ende 2015 hat sie „Was hab’ ich?“ verlassen.

Warum ist das wichtig?

Was macht „Was hab’ ich?“? Kennen Sie das? Sie sind beim Arzt, erhalten Ihren Befund und verstehen kaum, worum es geht. Das WebPortal „Was hab‘ ich?“ hilft: Hier „übersetzen“ Mediziner ärztliche Befunde kostenlos in verständliche Sprache.

Der moderne Patient strebt danach, über Krankheiten und Behandlungen informiert zu sein und mit dem Arzt gemeinsame Entscheidungen zu treffen. Dieses Streben nach Wissen und Einbeziehung in Behandlungsentscheidungen ist gesund. Denn gesundheitliche Inkompetenz ist laut verschiedener Studien mit einer höheren Rate chro-

nischer Erkrankungen sowie einem erhöhten Mortalitätsrisiko verbunden. Um diesem Anspruch der Patienten gerecht zu werden, benötigen Ärzte zum einen viel Zeit für Gespräche und zum anderen eine verbesserte Aus- und Weiterbildung im Bereich der Arzt-Patient-Kommunikation. Doch auch gute Kommunikation des Arztes kann Informationslücken offen lassen. Einerseits trauen sich sehr viele Patienten nicht, nachzufragen, wenn sie etwas nicht verstanden haben – unabhängig von Geschlecht, Alter und Bildung. Andererseits vergessen bis zu 80 % der Patienten, was der Arzt ihnen erklärt hat, sobald sie das Behandlungszimmer verlassen. Daher reichen mündlich überlieferte medizinische Informationen häufig nicht aus.

Erzeugte Wirkungen für die Gesellschaft •

Offenlegung einer Versorgungslücke im Gesundheitswesen



washabich.de: individuelle Gesundheitsinformationen für 4.000 Patienten. 85 % der Nutzer sagen in einer Umfrage: „Die Befundübersetzung hat mir Mut gemacht, der Erkrankung mit Entschlossenheit entgegenzutreten.“



Sensibilisierung von Medizinstudenten und Ärzten für eine gute Arzt-Patient-Kommunikation: 100 % der Studenten geben in einer Umfrage an, sich durch „Was hab’ ich?“ in laienverständlicher Kommunikation fortbilden zu können.



Aufhebung von Hierarchien zwischen Medizinstudenten und Ärzten

Wie sieht die Wirkungskette aus? Eingesetzte Ressourcen (2015) •

Gesamtbudget: 321.000 €, davon Personalkosten: 254.600 € Sachkosten: 66.400 €



Leistungen aus Ehrenamt und pro bonoEngagament: 23 FTE

Wie ist der Stand der Verbreitung? •

Mehr als 1.342 erreichte Medizinstudenten und Ärzte aus Deutschland, Österreich und der Schweiz



Mehr als 26.199 individuelle Befundübersetzungen für Patienten aus Deutschland, Österreich und der Schweiz seit 2011



Monatlich mehr als 47.400 Nutzer des interaktiven Befunddolmetschers auf befunddolmetscher.de

Erbrachte Leistungen (2015) •

4.976 Übersetzungen ärztlicher Befunddokumente



787 individuelle Weiterbildungen in patientengerechter Kommunikation für 468 Mediziner



Erweiterung der Website befunddolmetscher.de um Erläuterungen zu zwei neuen Untersuchungsverfahren und einer neuen Körperregionen



befunddolmetscher.de: interaktives BefundLexikon mit 569.000 Nutzern in 2015



Durchführung des Kurses „Was hab‘ ich?“ für Medizinstudierende der Universität Dresden, Marburg und Heidelberg

Was plant „Was hab’ ich?“? •

Der „Was hab’ ich?“-Universitätskurs soll überarbeitet und bei gleicher Qualität kostengünstiger und breiter einsetzbar werden. Damit kann er dauerhaft für mehr Studierende an verschiedenen Fakultäten angeboten werden.



Der Patientenbrief soll in Zusammenarbeit mit weiteren Krankenhäusern und Klinikketten weiterverbreitet werden. Das Pilotprojekt soll entsprechend evaluiert werden.



Der Befunddolmetscher soll in Kooperation mit der Bertelsmann Stiftung weiter ausgebaut werden.



Das Angebot für Patienten soll stärker in Deutschland, Österreich und der Schweiz etabliert werden.

Heike Boomgaarden WESENTLICH: Büro für urbane PflanzKultur GmbH kostengünstig, bürgernah und markenbildend umgestaltet werden. Die Vision der essbaren Stadt ist nicht auf Kommunen im engeren Sinn begrenzt. Sie umfasst alle Lebensräume. Dazu gehören sowohl innerstädtische Grünflächen als auch Dachterrassen und Freiflächen in Firmen, Schulen und Kitas, Heimen, Krankenhäusern und Hospizen sowie im Einzelhandel, bei Banken und anderen Dienstleistern, außerdem Abriss- und Brachflächen.

Heike Boomgaarden schafft in Städten grüne „LebensMittel-Punkte“, die städtische Budgets entlasten und zugleich Biodiversität sowie die Verbindung der Menschen zur Natur fördern.

Wesentlich erbringt alle relevanten Leistungen, von der individuellen Bestandserhebung über alle Planungsstufen bis zur Realisierung innovativer Pflanzkonzepte und ihrer dauerhaften Nutzung. All dies geschieht gemeinsam mit den Menschen, für die die grünen Lebens-Mittel-Punkte da sind.

Die Sozialunternehmerin Heike Boomgaarden ist Diplom-Ingenieurin für Gartenbau und Mutter von drei Kindern. Sie glaubt an den Generationsvertrag: unseren Kindern und Kindeskindern eine lebenswerte Welt zu erhalten, mit Ernährungsgerechtigkeit und sozialem Frieden. Seit 20 Jahren führt sie ein Ingenieurbüro, welches sich auf Mitmachprojekte im grünen Bereich konzentriert. Sie arbeitet seit 14 Jahren als „Gartenfrau“ für Fernsehen und Radio, hält Vorträge und schreibt Bücher. Als Pflanzenbotschafterin der Deutschen GartenbauGesellschaft 1822 e.V. wirbt sie bei Menschen und über Medien für „mehr Pflanzenvielfalt in Deutschlands Gärten“. Ihr bisher größtes ganzheitliches Projekt ist die vielfach ausgezeichnete „Essbare Stadt Andernach“. Heike Boomgaarden ist Ashoka Fellow seit 2013.

Was macht WESENTLICH? Wesentlich setzt den globalen Trend des „Urban Gardening“ in eine strukturierte Dienstleistung für Kommunen, Unternehmen und Organisationen um. So wird aus der guten Idee ein planbares Konzept, mit dem in großem Stil urbane Grünflächen nachhaltig,

Warum ist das wichtig? Urbanisierung als Trend hält an. Damit verringert sich der Raum für Natur in Städten aller Größen – mit drastischen Folgen für die Biodiversität, aber auch die Lebensqualität und das Wissen der Bevölkerung um natürliche Zusammenhänge und den Umgang mit der Natur. „Urban Gardening“ als Gegenmodell ist ganzheitlich als Wertschöpfungskette für Natur, Ernährung, Stoffstrommanagement und CO 2 zu sehen. Allerdings basieren die meisten lokalen Projekte im Bereich des Urban Gardening auf vereinzeltem freiwilligen Engagement. Damit sich diese gute Idee dauerhaft als städtisches Gestaltungsprinzip durchsetzt, ist ein systematisches und ganzheitliches Planungskonzept erforderlich, das alle zentralen Themen des urbanen Lebens (ecosystem services) umfasst: Klimaschutz, Ressourcenschutz, Biodiversität, aktiver Naturschutz in der Stadt durch Stoppen der Generosion, multifunktionale Nutzung von Flächen in

einem individuellen Stadtbild, ökonomische Entlastung der Städte und ökonomische Erträge (Vermarktung von Ernteerträgen, thermische Verwertung von Schnittgut), Aufbau neuer sozialer Lebensformen in der Bevölkerung, Bildung, Bindung und Integration. Nur mit diesem ganzheitlichen Planungsverständnis, dem Gewinnen öffentlicher Institutionen sowie der emotionalen und interaktiven Einbeziehung der Menschen vor Ort kann der Sinnkontext von Produktivität, Versorgung, Zuwendung, Verantwortung und Lernen wiederhergestellt werden. Damit wird der Stadtgarten zum Ausgangspunkt einer neuen Gesellschaftspolitik.



Umsicht und Empathie durch innerstädtische Naturerfahrung



Stärkere Identifikation der Bürger mit ihrer Stadt, signifikant steigende Besucherzahlen; führt zu höherer Wertschöpfung im Einzelhandel



Integration von gesellschaftlichen Randgruppen



Beheimatung von Flüchtlingen



Reduktion von Ghettobildung und Vandalismus und Sozialneid

Wie ist der Stand der Verbreitung? Wie sieht die Wirkungskette aus?

Folgende Anschlussprojekte befinden sich in der Planungs- oder/und Umsetzungsphase:

Eingesetzte Ressourcen (2015)



GesundLand Vulkaneifel



1 Geschäftsführer, 5 freie Mitarbeiter



Essbare Schule Gillenfeld



80.000 € externe Dienstleistungen



Bruker-Haus Lahnstein



260.000 € Investition



Mainz bekennt Farbe



Garten2go



Das glückliche Haus/ Integrationsmodell Koblenz

Erbrachte Leistungen (2015)



Bürgerpark Daun



Neun Planungsprozesse, acht Umsetzungen



Cherry Vally Bepflanzung des Mittelrheintal



Bekanntmachung / Verbreitung des Ansatzes durch: Mediale Präsenz: TV-Beiträge, Radio-Beiträge, Print-Beiträge, Internetbeiträge



Flüchtlingsgärten Mainz



Pilot projects for water conservation and development incorporating Platfontein & Sterkspruit S.A

Information: 43 Vorträge deutschlandweit, 20 Fachbeiträge/Interviews, Buch „Andernach die essbare Stadt. Interaktion: Jahresausstellung, neun Workshops

Erzeugte Wirkungen für die Gesellschaft •

49 erreichte Städte in Deutschland und über 100 weltweit



1/3 weniger Pflegekosten für öffentliches Grün innerhalb von fünf Jahren



Erhalt der Biodiversität



Aktivierung verschiedenster Gruppen für bürgerschaftliches Engagement, z. B. Schulen, Kindergärten, Senioren, Flüchtlinge

Was plant WESENTLICH? •

Schule für urbane Pflanz-Kultur



Aufbau bundesweiter Lebens-Mittel-Punkte im öffentlichen Grün



Grünes Stoffstrommanagment für Haushalte und Gemeinden zusammen mit Pallaterra

Heather Cameron CamP Group gGmbH

Was macht die CamP Group? Die CamP Group versteht sich als ein „Think Tank/Do Lab“, das durch soziale Projekte, Interventionen, internationale Beratung und Öffentlichkeitsarbeit dazu beiträgt, aktuelle gesellschaftliche Probleme zu lösen. Zwei aktuelle Beispiele dafür sind die Projekte Boxgirls International und RespAct. Boxgirls International stärkt durch körperintensives Lernen die Fähigkeiten und das Selbstbewusstsein von Mädchen aus benachteiligten Familien. Ziel von Boxgirls ist es, die Teilnehmerinnen zu befähigen, sich aktiv und mutig in ihren Nachbarschaften und ihrer Schule einzusetzen, um aus diesen dynamische Orte der Inklusion, Chancengleichheit und Sicherheit zu machen. Heather Cameron aktiviert Gemeinschaften und Netzwerke mit wissenschaftlich fundierten Projekt- und anderen pädagogischen Ansätzen. Sie befähigt vor allem junge Mädchen, ihr soziales Umfeld aktiv mitzugestalten.

Die Sozialunternehmerin Heather Cameron ist in London geboren und seit ihrer frühesten Jugend in Kanada sportbegeistert. Bereits mit 12 Jahren war sie Trainerin eines Baseballteams. Mit 16 Jahren gründete sie eine Softwarefirma und arbeitete auch danach im Bereich IT und Change Management.

RespAct ist ein Bildungsangebot, welches Kinder und Jugendliche dazu befähigt, aktiv ihr Umfeld mitzugestalten und sich vor Gewalt zu schützen. Im Rahmen von drei Projekttagen an Schulen und außerschulischen Einrichtungen stärken Kinder und Jugendliche ihr Selbstbewusstsein auf körperlicher, sozialer und emotionaler Ebene. CamP Group arbeitet nachhaltig und trägt organisatorisches Wissen (Projektevaluation, pädagogischen Ansätzen, soziales Unternehmertum und Projektmanagement), erworben durch langjährige Projektarbeit, in andere Netzwerke und Organisationen.

Aus ihren eigenen Erfahrungen mit Sexismus und Diskriminierung entstand ihr Wunsch, die Rolle von Mädchen in der Gesellschaft zu stärken. Im Jahr 2005 gründete sie Boxgirls Berlin e.V. Daraus entwickelte sich Boxgirl International, später kam RespAct dazu. Beide Projekte laufen heute unter der CamP Group. Heather Cameron ist seit 2008 als Professorin unter anderem an der Freien Universität Berlin und der University of the Western Cape in Kapstadt tätig. Aufgrund ihres Engagements wurde sie 2010 vom Deutschen Hochschulverband zur „Hochschullehrerin des Jahres 2009“ ausgezeichnet. Heather Cameron ist Ashoka Fellow seit 2010.

Warum ist das wichtig? Die aktive Teilnahme aller Frauen und Jugendlichen in unserer Gesellschaft ist für die Gestaltung belastbarer, solidarischer und fairer Gemeinschaften extrem wichtig.

Frauen und Mädchen spielen eine besonders entscheidende Rolle in der Vervielfältigung positiver sozialer Verhältnisse. Dennoch ist in der heutigen Welt die meistverbreitete Menschenrechtsverletzung geschlechterbasierte Gewalt. Gleichberechtigung für Mädchen und Frauen in der Bildung und sozialen Partizipation führt zu Verbesserungen in der Gesundheit, in der Wirtschaft und in der Politik für alle (Kabeer, 2005). Insofern ist die Aktivierung und Befähigung von Frauen und Mädchen immer gleichzeitig eine Aktivierung und Befähigung von Gemeinschaften und Netzwerken.

Wie sieht die Wirkungskette aus? Eingesetzte Ressourcen (2015) •

Gesamtbudget: 290.000 €, davon Personalkosten: ca. 164.000 € Sachkosten: ca. 126.000 €



Leistungen aus Ehrenamt und pro bonoEngagement: ca. 4.000 ehrenamtliche Stunden u.a. von McKinsey & Company, Google Deutschland

soziale Verhalten der TeilnehmerInnen des RespAct-Projekts verbessert hat. Details unter respact.org •

Wie ist der Stand der Verbreitung? •

Wachsende Beratungs-, Trainings- und Evaluationsangebote nach Maß an Schulen, Einrichtungen und Firmen



Kooperationsvereinbarungen mit der Freien Universität Berlin, der Deutschen Sporthochschule Köln und Oxford University bezüglich wissenschaftlicher Begleitung



Drei Standorte für das Boxtraining: Berlin, Nairobi, Kapstadt mit insgesamt 650 TeilnehmerInnen



Erweitertes pädagogisches Angebot in Kapstadt



Das RespAct-Schulprojekt wurde 2015 bundesweit erweitert und erreichte ca 79.400 SchülerInnen.



Zunehmende Anzahl von Partnerschaften mit Organisationen und Einrichtungen, die durch eine RespAct-Weiterbildung das RespAct-Projekt multiplizieren

Erbrachte Leistungen (2015) •

Durch die bundesweite Erweiterung erreichte das RespAct-Schulprojekt ca. 79.400 Schüler.



Boxgirls Nairobi erreichte ca. 450 Mädchen, Boxgirls Kapstadt ca. 165 Mädchen mit einem erweiterten pädagogischen Angebot.



Durchführung von zwei formative Evaluierungen im Auftrag anderer sozialer Organisationen



Durchführung von externen Beratungsprojekten in Afghanistan, Schweden, Japan und Brasilien



Was plant die CamP Group? •

2016: Durchführung von Sommerschulen für benachteiligte SchülerInnen mit und ohne Fluchterfahrung



Verstärkte Zusammenarbeit mit Organisationen zur Projektevaluation und zur Unterstützung in Change Management, Projekt-Konzipierung und Training



Verstärkte Angebote für MigrantInnen und Geflüchtete in Deutschland und Südafrika



Weitere und fortgeschrittene Anwendung von digitalen Tools, um pädagogische Angebote an möglichst viele Multiplikatoren anzubieten

Konzipierung eines Pilotprojekts, das sich der Unterstützung der Zusammenarbeit zwischen regulären und Willkommens-Klassen widmet

Erzeugte Wirkungen für die Gesellschaft •



Wissenschaftliche Evaluierungen von internen sowie externen Projekten (Deutsche Sportuniversität Köln, Oxford University, Freie Universität Berlin). Eine Wirkungsevaluation aus dem Jahr 2015 zeigt, dass sich die Selbstwirksamkeit und das pro-

Die ersten Ergebnisse einer randomisiert kontrollierten Studie (RCT), die Ende 2015 von Boxgirls Südafrika begonnen wurde, sind durchweg positiv.

Heinz Frey

DORV Was macht DORV? Heinz Frey bringt Bürger in Stadt und Land dazu, ihre Zukunft in ihrem Wohnstandort selbst in die Hand zu nehmen und zusammenzuarbeiten, um Lebensqualität für alle Mitbewohner zu sichern und zu steigern: lebenslang in der sozialen Umgebung leben können, als Kinder wieder selbstbestimmt einkaufen können, ortsnahe Arbeitsplätze sichern und regionale Strukturen stärken.

Heinz Frey gibt Menschen durch den Aufbau von DORV-Zentren die Chance, mit eigener Kraft den in Dörfern und Stadtteilen weit verbreiteten Teufelskreis aus kommerzieller Konzentration und Abwanderung zu durchbrechen. So wird die Lebensqualität für alle Generationen erhalten und wieder gestärkt.

Der Sozialunternehmer Seit seiner Kindheit engagiert sich Heinz Frey ehrenamtlich im sozialen Umfeld seines Heimatdorfes, gründete und leitete Vereine, organisierte Bürgerinitiativen, baute Bürgerhallen und Sportplätze, betreute Einrichtungen für Kinder, Jugendliche und Senioren. Getreu seinem Motto „nicht nur reden, sondern handeln“ entwickelte der Gymnasiallehrer nach der Schließung des letzten Geschäftes in seinem Dorf eine innovative Lösung zur Wiederherstellung der Nahversorgung. Mit neuen Strukturen, einzigartiger Bündelung und der aktiven Einbindung der BürgerInnen entstand 2004 das erste DORV-Zentrum. Erfolgreich gestartet und begleitet von ständigen Fragen nach Übertragbarkeit entwickelte Frey eine Methode zur bundesweiten Verbreitung des Systems. Heinz Frey ist Ashoka Fellow seit 2012.

Lebensmittel, Dienstleistungen, sozial-medizinische Versorgung, Kommunikation und Kulturangebote werden in einem Zentrum, vielerorts an einer „Theke“ angeboten – im DORV-Zentrum, mitten im Dorfzentrum. Ziel ist es, neben Produkten und Dienstleistungen auch einen Ort für menschliche Begegnungen zu bieten. Heinz Frey berät interessierte Gemeinden beim Aufbau ihrer eigenen Zentren. Der Schlüssel für einen erfolgreichen Prozess ist die lokale Bevölkerung selbst: Sie wirkt maßgeblich an der Planung mit und ist später auch für den Betrieb der Zentren verantwortlich. Dadurch werden der soziale Zusammenhalt und das Engagement der Menschen vor Ort gestärkt. Wohnen und Arbeiten wieder zusammenzubringen und dabei „sozialen Profit“ zu erzeugen – das ist das Ziel von DORV. In der heutigen Zeit ist das nicht nur möglich, sondern spart auch Ressourcen und bringt den Menschen deutlich mehr Zeit für Familie, Beruf, Freizeit und ehrenamtliches Engagement.

Warum ist das wichtig?

Wie ist der Stand der Verbreitung?

Die gesellschaftliche Entwicklung erzeugt immer mehr unterversorgte Wohnstandorte in Stadtrandgebieten und Dörfern. Gewerbe und Dienstleister schließen, Infrastruktur verliert ihren Wert, Menschen verlassen die Orte. Zurück und oft ohne Versorgung bleiben die älteren und weniger mobilen Mitbürger. Es ist nicht möglich, alle älteren Menschen in Altenheimen unterzubringen, weder Geld noch Personal reichen in unserer Gesellschaft dazu aus.

25 DORV-Zentren gibt es bisher im Echtbetrieb. Weitere stehen kurz vor der Eröffnung oder befinden sich mitten auf dem Weg zum DORV. Damit profitieren bereits mehr als 50.000 Bürger von der Idee. Inzwischen ist eine hybride Firmenstruktur entstanden mit der DORV-Zentrum GmbH, der DORV-UG, ein klassisches Beratungsbüro zur bundes- und europa-weiten Übertragung des Systems und der DORV-Quartier gGmbH, ein gemeinnütziger Integrationsbetrieb für Menschen mit Beeinträchtigung.

Wie sieht die Wirkungskette aus?

Was plant DORV?

Eingesetzte Ressourcen (2015) •



Gesamtbudget: 100.000 € (nur Beratung) davon Personalkosten: 60.000 € Sachkosten: 40.000 € Leistungen aus Ehrenamt und pro bonoEngagement: 40.000 € (zzgl. Betrieb der eigenen Zentren)



Mobilitätskosten



Partner vor Ort (Beratung für Dörfer)

Erbrachte Leistungen (2014/15) •

Eröffnung von insgesamt 25 Zentren



Beratung und Mobilisierung von Bürgern, Analyse, Businessplan, Aufbau und Qualitätskontrolle für insgesamt ca. 50 weitere DORV-Prozesse



Bewusstseinsbildung z.B. durch Vorträge, Umfragen, Workshops in Bürgerschaft, Politik, Wirtschaft und Wissenschaft



Mitarbeit im Bundesverband der Regionalbewegung, Kooperation mit Hochschulen und Lebensmittelhandel

Erzeugte Wirkungen für die Gesellschaft •

Erhöhung der Lebensqualität durch verbesserten Zugang zu Produkten, Dienst- und Versorgungsleistungen, Schaffung von lokalen Arbeitsplätzen für mehr als 50.000 Bürger



Empowerment von Gemeinde und Stadt durch ihr eigenes Engagement für ein DORV-Zentrum



Gründung einer Dachorganisation für alle DORVZentren, offen für alle bestehenden Nahversorgungszentren als Vernetzungsplattform



Betriebswirtschaftliche Optimierung und Qualitätsmanagement laufender und neuer DORVZentren



Ausbildung von Personal, Seminare für DORVBetreiber und für interessierte Bürgerschafsgruppen – konkret entsteht die „wandernde DORVSchule“



Wissenschaftliche Begleitung der Wirkung von DORV-Zentren – Kooperation mit Hochschulen



Ausbau von Beratung und Verbreitung: Gerade wurden fünf Regionalbüros in Deutschland gegründet.

Bernd Gebert Das macht Schule Was macht Das macht Schule? Schüler fit für die Zukunft machen: „Das macht Schule“ hilft Lehrern ihren Schülern zu helfen, damit sie Kompetenzen erwerben, die sie im Leben brauchen. So werden Fähigkeiten vermittelt, die normalerweise nicht in der Schule gelehrt werden, für ein erfolgreiches, souveränes Leben aber wichtig sind. In lebenspraktischen Projekten erleben Schüler, was Initiative mit Erfolg zu tun hat, übernehmen Verantwortung für sich und ihre Schule und lernen, dass es in einer Gemeinschaft auf jeden Einzelnen ankommt.

Bernd Gebert begeistert die Jugend für Eigeninitiative, Verantwortung und Gemeinsinn – Basiskompetenzen für eine erfolgreiche Gesellschaft. Schüler werden zum Vorbild für mehr Mut zur Tatkraft, entfalten ihr Potential und erwerben Handlungskompetenzen für ihr Leben.

Der Sozialunternehmer Bernd Gebert wurde auf dem zweiten Bildungsweg Physik-Ingenieur. Mehr als 20 Jahre war er im Bereich Produktdidaktik, Produktliteratur, Öffentlichkeitsarbeit und Marketingkommunikation als Unternehmer tätig.

Als „Mutmacher und Lehrerfreund“ (Zitat DIE ZEIT) initiiert und begleitet Das macht Schule Projekte an Schulen, regt Lehrer zum Mitmachen an und ist ständig mit ihnen im Dialog – auch proaktiv – telefonisch und über das Internet, sowie durch Online Medien. Schüler gestalten ihr Lernumfeld selbst. Sie kümmern sich zum Beispiel um die Willkommenskultur, die ITAusstattung (dazu werden gebrauchte PCs, Monitore, Drucker aus Firmen gratis an Schulen vermittelt), die Mensa und den Klimaschutz ihrer Schule aber auch darum wie sie ihre Projekte finanzieren. Alle Projekte werden auf der Website präsentiert, können so Schule machen und sind Vorbild für andere.

Er nutzt sein Talent, Menschen mit guten Anleitungen ins Handeln zu bringen, macht Mut und begeistert sie, Dinge selbst anzupacken und zum Besseren zu verändern. Sein webbasierter Ansatz schafft einen Rahmen, in dem sich Initiative entfalten kann. Mit niedrigschwellig verfügbaren, einfachen Schritt-für-Schritt-Anleitungen und hilfreichen Vorlagen hilft er Lehrern, Schülern und Eltern Projekte eigenständig, erfolgreich umzusetzen – und macht sie wertschätzend sichtbar. Mit seinem Ansatz setzt er auf das agilste Potenzial der Gesellschaft: die Jugend und die „Potenzialentfalter“ unter den Lehrern. Bernd Gebert ist Ashoka Fellow seit 2007.

Die Praxisprojekte helfen Schülern, wichtige Erfahrungen zu sammeln. Sie können ihre Fähigkeiten kennen lernen und sich ausprobieren. Die Projekte fördern Persönlichkeitsentwicklung, Selbständigkeit, Sozial- und Handlungskompetenzen – auch für die nachschulischen Anforderungen und berufliche Orientierung.

Warum ist das wichtig? „Jeder, der sich am Leben einer Gemeinschaft beteiligen soll und will, muss bereits von klein auf die Gelegenheit bekommen, dies zu erlernen“ sagt Uli Certain, Lehrer in Stuttgart. Die fehlenden Möglichkeiten in vielen Familien schaffen eine Anregungsarmut, die Schulen kaum ausgleichen. Kinder wollen dazu gehören und Verantwortung übernehmen. Arbeitgeber fordern Team-fähige junge Menschen, die Probleme lösen können, und wünschen sich, dass Schüler dies bereits in der Schule lernen. Engagement von Kindern bedarf der Förderung. Die Kultusministerkonferenz verlangt, die Verantwortungsübernahme durch Schüler zu fördern und damit den Aufbau persönlicher und sozialer Kompetenzen (Bertelsmann Stiftung „jung bewegt“, 2012). Zum Thema Flüchtlinge wünschen sich 70 Prozent der Bevölkerung eine stärkere Thematisierung von Vielfalt, Toleranz und Achtung an Schulen (TNS Emnid 2012) – dabei brauchen Lehrer Anregungen, Vorlagen und Unterstützung.

Erzeugte Wirkungen für die Gesellschaft



Lehrer bestätigen die nachhaltige Wirkung für ihre Schüler. Die Evaluation kann angefordert werden.



Bisher über 70 Schulen in der deutschlandweiten Aktion „Schüler helfen Flüchtlingen“ aktiv. Ein erster Zwischenbericht kann angefordert werden.

Wie ist der Stand der Verbreitung? •

Bisher sind insgesamt über 800 Schulen mit über 220.000 Schülern aller Schulformen und Klassenstufen in allen Bundesländern mit Projekten beteiligt



Mehr als 1.375 Projektstorys online



Seit 2009 über 9.300 gebrauchte PCs, Monitore etc. von 273 Firmen an 291 Schulen vermittelt

Was plant Das macht Schule? Wie sieht die Wirkungskette aus? Eingesetzte Ressourcen (2015)



Gesamtbudget 166.000 €, davon Personalkosten: 116.000 € Sachkosten: 50.000 €



> 480.000 € pro bono (Google Adwords, Lizenzen)



Vier Mitarbeiter, neun Ehrenamtliche

Erbrachte Leistungen (2015)



291 neue Projekte, 49.767 Schüler profitierten



128.933 Mails (Newsletter, Kampagnen) an Schulen



217.975 Plattform-Besucher, 15.012 Video-Aufrufe



1.877 gebrauchte PCs, Monitore etc. von 66 Firmen an 91 Schulen vermittelt (Neuwert > 460.000 €)



Projektcluster „Willkommenskultur“ und Vorlage für ein Finanzierungsprojekt für Schulen entwickelt



Laufende Schul-Betreuung mit Calls und individuellen Mails



211.620 € Erlöse für Schulen aus Schulprojekten ermöglicht



Auszeichnung der besten Willkommensprojekte



Entwickeln des Themen-Clusters „Berufsübergang“



Vertiefen der bestehenden NGO-Kooperationen



Netzwerk-Veranstaltungen und Workshops für Lehrer (online und offline)



Marketing-Instrumente wirkungsorientiert schärfen, Fokus auf Schulen mit Idealkundenprofil, mehr Öffentlichkeitsarbeit



Personeller Ausbau (Schulkontakt, KampagnenManagement und technischer Betrieb)



Website neu auflegen und weitere CRM-Integration



Zusammenarbeit mit Stiftungen und Staat zu langfristigen Förderpartnerschaften ausbauen

Klaas Glenewinkel Plural Media Services Was macht Plural Media Services? Plural Media Services befähigt politisch unabhängige Medienhäuser in (post-)Konfliktregionen, ihr wirtschaftliches Potenzial zu erkennen und durch den Verkauf von Werberaum zu realisieren. So können sie sich frühzeitig von Transferleistungen von Entwicklungsorganisationen loslösen. Plural Media Services versteht das Marketinginteresse internationaler und lokaler Unternehmen an unabhängigen lokalen Medien und bietet: • • • Klaas Glenewinkel ermöglicht Medien in Krisenregionen langfristige politische Unabhängigkeit, indem er Marktmechanismen für kommerzielle Werbung etabliert. Er macht Medien in Wirtschaftsfragen fit und verbindet sie zu regulären Marktpreisen mit internationalen und heimischen Unternehmen.





Zielgruppen- und Medienanalysen Kulturspezifische Anpassung von Inhalten Abwicklung, Schaltung und Abrechnung von Anzeigen und Werbespots inklusive Qualitätskontrolle Schulungen für das Management der Medienhäuser und deren Redakteure zur Entwicklung tragfähiger, nachhaltiger Geschäftsmodelle (30 % der Gewinne aus der Agenturtätigkeit fließen in diese Aktivitäten.) Beratung von TV- und Radiosendern und Zeitungsverlegern

Der Sozialunternehmer Klaas Glenewinkel interessierte sich früh für den Einfluss von Medien auf sozialen Wandel. So gründete er 1994 das Kulturmagazin Superball in Japan und 1997 den Kulturserver, eine frühe Online-Community. 2004 gab er den Startschuss für die Media in CoOperation & Transition gGmbH (MICT), die Journalisten und andere Medienproduzenten in Konfliktregionen ausbildet. Mit der Gründung von Plural Media Services ging Klaas einen Schritt weiter, um eine Lösung zur Medienentwicklung über staatliche Finanzierungsmöglichkeiten hinaus anzubieten. Klaas Glenewinkel ist Ashoka Fellow seit 2011.

Warum ist das wichtig? Unabhängige Medien kontrollieren Regierungen, vertreten die Anliegen und Interessen der Bürger, prüfen Informationen und reflektieren wirtschaftliche und gesellschaftliche Entwicklungen. Trotz dieser Bedeutung für den Zusammenhalt einer Gesellschaft sind unabhängige Medien in (Post-)Konfliktstaaten und Krisenregionen in der Regel selten. Der Großteil der Sender und Zeitungen wird durch staatliche oder politische Interessengruppen kontrolliert, was durch gesetzliche Rahmenbedingungen und eine noch nicht entfaltete Werbewirt-

schaft verstärkt wird. Das Ergebnis ist oftmals eine tendenziöse und konfliktverschärfende Berichterstattung. Gleichzeitig wirken Unterstützungen durch Entwicklungsorganisationen nur kurzfristig, und eine vitale Werbewirtschaft kann sich nicht entwickeln. Einerseits fehlt vielen internationalen Werbevertriebsagenturen ein Verständnis für die informelle und fragmentierte Medienlandschaft in Krisenregionen. Anderseits fehlen den lokalen Medien professionelle Strukturen zur Kommunikation mit Werbekunden. Ein professioneller Vermittler mit lokaler Erfahrung ist dringend gebraucht.

Wie sieht die Wirkungskette aus? Eingesetzte Ressourcen (2014) •

Gesamtbudget ca. 60.000 €, davon Personalkosten: ca. 40.000 € Sachkosten: ca. 20.000 €



Nutzung des Netzwerks von MICT

Erbrachte Leistungen (2014) •

Mediennutzungsforschung in Afghanistan



Marktstudie in Tanzania



Fact Finding Missions in Iran, Cuba und Sri Lanka



Training in Kenia



Unterstützung/ Schulung von 35 Medienbetrieben



Übersetzung von Lehrmaterialen / Handbuch nach Dari, Pashto, Swahili



Weiterentwicklung einer Methode für DIY Audience Research

Erzeugte Wirkungen für die Gesellschaft •

Förderung einer unabhängigen Berichterstattung und Steigerung der journalistischen Professionalität durch Einnahmen von kommerziellen Werbekunden



Stabilisierung und Ausweitung des Angebots unabhängiger Medien sowie Stabilisierung demokratischer Verhältnisse durch eine vitale und kritische Öffentlichkeit

Wie ist der Stand der Verbreitung? •

Werbeverträge mit verschiedenen Unternehmen wurden bereits geschlossen. Der räumliche Fokus liegt zunächst auf der arabischen Welt und Ostafrika.



Medienfinanzierung in Post-Konfliktregionen ist inzwischen ein Bestandteil der Medienförderung

Was plant Plural Media Services? Nach dem Start im Irak, in Nord- und Ostafrika sowie Afghanistan plant Plural, seine Leistungen auf Iran, Cuba uns Sri Lanka auszuweiten. Mittel- und langfristiges Ziel ist es, die Geschäftsmethode in weiteren Regionen zu etablieren, in denen die Medien unter der Bindung zu politisch motivierten Kapitalgebern leiden. Zu diesem Zwecke verfolgt Plural Media Services eine duale Strategie: •

Geographische Expansion und fortschreitender Ausbau der Präsenz sowie Durchdringung in den Kernmärkten



Etablierung eines Open Source-Modells sowie Coaching und Wissensaustausch, zur Förderung der Ausweitung der Plural-Methode auf andere Medienbetriebe, NGOs und Agenturen

Claus Gollmann KiD – Kind in Diagnostik Mit der 2015 gegründeten gGmbH KiD Kind in Diagnostik will er unter anderem das Konzept deutschlandweit verbreiten und darüber hinaus die Qualitätsstandards für die Versorgung gewaltgeschädigter Kinder weiterentwickeln. Claus Gollmann ist Ashoka Fellow seit 2011.

Was macht KiD?

Claus Gollmann hilft gewaltgeschädigten Kindern. Dabei verfolgt er einen ganzheitlichen Ansatz, der neben Diagnostik und Therapie auch die Schaffung einer stabilen Alltagswelt beinhaltet, die den Kindern Halt geben soll.

Der Sozialunternehmer Der studierte Sozialpädagoge Claus Gollmann arbeitete zunächst in der ärztlichen Kinderschutzambulanz im Evangelischen Krankenhaus Düsseldorf. Bereits während seiner Zeit dort folgte er seiner Begeisterung für Pionierarbeit, und versuchte immer wieder neue Wege einzuschlagen, um die traditionellen Rahmenbedingungen und Vorgehensweisen im Kinderschutz zu verbessern. In diesen Jahren erkannte er jedoch auch die Lücken des bestehenden Systems und entwickelte 1993 zusammen mit einer Kollegin das Konzept des KiD (Kind in Düsseldorf gGmbH), der ersten stationären diagnostisch / therapeutischen Facheinrichtung für gewaltgeschädigte Kinder in Deutschland, deren Leitung er auch übernahm. Um den Wirkungskreis zu vergrößern und bestehende Systeme einzubeziehen, bot er schon bald zusätzlich Schulungen, z.B. für Sozialarbeiter, Ärzte, Therapeuten und Juristen, an.

KiD ermöglicht bei gewaltgeschädigten Kindern eine umfassende und interdisziplinäre stationäre Diagnostik von etwa sechs Monaten Dauer, die Psychodiagnostik, Traumadiagnostik, Anamnese/Elternarbeit, pädagogische Beobachtungen im Gruppenalltag und einen therapeutischen Ansatz vereint. Die multimodale Diagnostik mündet abschließend in einer differenzierten Empfehlung für eine geeignete Anschlussversorgung des Kindes und der Familie, um so entsprechende Angebote effizienter und zielgerichteter an die jeweiligen Bedarfe anpassen zu können. KiD vereint Diagnostik, pädagogischen Alltag und Therapie unter einem Dach. Die zehn bis zwölf Kinder von vier bis zwölf Jahren leben dabei für etwa ein halbes Jahr in der diagnostisch-therapeutischen Krisengruppe. Auf Basis gezielter Beobachtungen gehört eine umfassende Analyse des bisherigen Entwicklungsverlaufs der Kinder ebenso zu den Aufgabengebieten, wie die stabilisierende Kinderpsychotherapie und die Familienberatung. Falls nach Abschluss der Diagnostik eine Rückkehr in die Familie vorerst nicht umsetzbar ist, besteht die Möglichkeit, in Kooperation mit einem anderen Jugendhilfeträger die Arbeit für zwei bis drei Jahre in einer Behandlungsgruppe fortzusetzen, um danach einen gelingenden Neuanfang in der Familie zu ermöglichen. Sind Rückkehrmöglichkeiten in die Familie gar nicht gegeben, kümmert sich KiD in Kooperation mit dem zuständigen Jugendamt um die Suche nach einer angemessenen Anschlussversorgung. In Düsseldorf gibt es zum Beispiel die Option einer Weiterbetreuung in der zu KiD gehörenden traumapädagogischen Wohngruppe. Hier finden die Kinder einen Ort, an dem sie sich geborgen fühlen, an dem sie die Möglichkeit erhalten, mit nachhaltiger therapeutischer Unterstützung das Geschehene innerpsychisch zu

integrieren, und an dem KiD ihnen bei weiteren wichtigen Entscheidungsprozessen zur Seite steht.

Erzeugte Wirkungen für die Gesellschaft Eine Studie der Hochschule Koblenz (2014) ergab:

Warum ist das wichtig?

• Kinder, die im Anschluss an die Diagnostikzeit bei KiD entsprechend der abschließenden Empfehlung untergebracht werden, nehmen einen deutlich konstruktiveren weiteren Entwicklungsverlauf (gemessen z.B. an Schulabschlüssen oder –abbrüchen etc.).

Statistiken zeigen, dass jedes zehnte Kind in Deutschland zumindest einmal im Leben starker körperlicher, sexueller oder emotionaler Gewalt ausgesetzt ist. Nach der Statistik des BKA sterben zudem nach wie vor zwei bis drei Kinder pro Woche an den Folgen von Gewalt. Bei den verfügbaren Angeboten zu diesem Problem sind die kurzfristige psychiatrische Diagnose und die längerfristige Versorgung der Kinder längst nicht hinreichend miteinander verbunden. Fehlt adäquate und zeitnahe Hilfe, können sich die Folgen von Gewalt in Verhaltensauffälligkeiten und Symptombildungen bei den Kindern niederschlagen. Neben dem enormen seelischen Leid für die Kinder entstehen erhebliche Kosten, zum Beispiel durch Schulabbrüche, Arbeitslosigkeit, Drogenmissbrauch und Kriminalität.

Wie sieht die Wirkungskette aus? Eingesetzte Ressourcen (pro Haus) •

Gesamtbudget: ca. 1,8 Millionen €, davon Personalkosten: 80 %



Basisfinanzierung durch den Pflegesatz. Zusätzliche Angebote müssen durch Sponsoring ermöglicht werden.

Erbrachte Leistungen (bis April 2015) •

Über 500 Kinder wurden bereits in der diagnostisch-therapeutischen Krisengruppe in Düsseldorf betreut.



KiD Hannover (Träger: Bethel Stiftung): seit 2009 65 betreute Kinder



„Mattisburg“ Hamburg (Träger: Großstadtmission; Arbeit nach dem KiD-Konzept): seit 2014 15 betreute Kinder



Drei bis vier Fortbildungen pro Jahr in Düsseldorf



15-20 Beteiligungen an Kongressen und Tagungen



Mitentwicklung des Masterstudiengangs „Kindheit und Sozialwissenschaften“ mit dem Schwerpunkt „Diagnostik und Kinderschutz“ an der Hochschule Koblenz sowie Lehrtätigkeit in diesem Rahmen

• Außerdem zeigte sich, dass die empfehlungsgerechten Unterbringungen mittel- bis langfristig sogar kostengünstiger sind.

Wie ist der Stand der Verbreitung? •

Dauerhafte Veränderung des bestehenden Jugendhilfesystems in Düsseldorf durch bessere Vernetzung, stetige Fortbildung und Sensibilisierung



Ca. 100 Jugendämter in NRW haben bereits Kinder an KiD Kind in Düsseldorf überwiesen



Status weiterer Standorte – Hannover, Hamburg – siehe Wirkungskette



KiD fungiert als Wissenszentrum für den Umgang mit traumatisierten Kindern

Was plant KiD? •

2015 wurde die KiD Kind in Diagnostik gGmbH in Köln gegründet, unter anderem mit dem Ziel, in jedem Bundesland ein KiD-Haus etablieren zu helfen.



Akquise für die Anschubfinanzierung von ca. 250.000 €, verteilt auf vier Jahre pro Standort



Kontinuierliche Beratung und Unterstützung der bestehenden Häuser

Robert Greve SchulePLUS allen Bereichen in Verbindung zu bringen – mit Unternehmen, Bildungsträgern, Vertretungslehrern, NonProfits, Ehrenamtlichen und vielen mehr. Gemeinsam planen sie auf SchulePLUS Projekte, die die Ganzheitlichkeit moderner Bildung fördern. Mit Aufbau und Funktionsweise des Netzwerks werden drei zentrale Probleme von Schulkooperationen gelöst: (1) Passende Schulpartner können über digitale Aushänge leicht, schnell und effizient gefunden werden, (2) die Kommunikation mit Lehrkräften erfolgt über Nachrichten sowie ein Bewertungssystem für Aktivitäten niedrigschwellig und professionell, und (3) über Themenräume gelangen relevante Informationen zu denen, die nach ihnen suchen. Robert Greve bringt Lehrkräfte und externe Partner zusammen und fördert Schulkooperationen. Dadurch unterstützt er Schulen dabei, zu offenen Lernorten zu werden, die die Ressourcen aus ihrer Nachbarschaft für eine verbesserte Lehre nutzen.

Der Sozialunternehmer Robert Greve gründete während seines Lehramtsstudiums mit SWiM Bildung sein erstes Sozialunternehmen. Seit 2007 bringt er damit Lehramtsstudierende direkt an die Schulen, um mit Schülergruppen in Workshops Schlüsselqualifikationen zu trainieren. SWiM Bildung arbeitet in vier Bundesländern und beschäftigt 30 Personen. Um die Schule zu einem noch flexibleren Ort zu machen, plante er nebenbei SchulePLUS. Als Ashoka Fellow kann sich Robert Greve nun voll auf die Weiterentwicklung von SchulePLUS konzentrieren – sein Ziel: Multiprofessionelle Schulen, in denen jeder zum Wohl der besten Bildung seine Expertise einbringt. Robert Greve ist Ashoka Fellow seit 2013.

Was macht SchulePLUS? SchulePLUS ist ein soziales Netzwerk für Schulen und alle, die Schulen ein Angebot machen. Auf SchulePLUS treffen Lehrkräfte auf den ehrenamtlichen Pensionär, die Sporttrainerin, den Personaler oder die Projektleiterin einer Stiftung. Ziel ist es, Lehrkräfte und Schulleitungen schnell und einfach mit Expertinnen und Experten aus

Warum ist das wichtig? Die Bertelsmann Stiftung kommt in ihrem Programm zu wirksamen Bildungsinvestitionen zu dem Schluss, dass sich die Folgekosten unzureichender Bildung innerhalb der kommenden 80 Jahre – der Lebensspanne heute geborener Kinder – auf rund 2,8 Billionen Euro summieren werden. Investitionen in (frühe) Bildung, speziell für die Zielgruppe der sozial benachteiligten Kinder und Jugendlichen, ist nicht nur ethisch, sondern auch volkswirtschaftlich unabdingbar. Von Schulen und Lehrkräften wird erwartet, dass sie Kinder und Jugendliche fit machen für eine selbstbestimmte Zukunft in einer sich immer schneller verändernden Welt. Globale Vernetzung, der Wandel zur medialen Wissensgesellschaft und sozio-kulturelle Heterogenität sind nur einige Schlagwörter, die aktuelle Herausforderungen für die moderne Schule skizzieren. Lehrkräfte und Schulen sind auf diesen qualitativen Wandel gesellschaftlicher Strukturen und Themen nur unzureichend vorbereitet. Das Resultat sind unbefriedigende Lernergebnisse der Schülerinnen und Schüler und eine hohe Burn-Out-Gefährdung für Lehrkräfte – das Risiko liegt bei 60 %. Die Antwort auf diese Herausforderung ist die multiprofessionelle Schule, eine Lernumgebung, die Einflüsse ihrer Umwelt zulässt und die Lebensrealität ihrer Schülerschaft auch im Klassenraum widerspiegelt. SchulePLUS gibt Schulen bundesweit das Werkzeug dafür an die Hand.

Wie sieht die Wirkungskette aus? Eingesetzte Ressourcen (2015) •

Gesamtbudget: 433.461 €, davon Personalkosten: 269.198 € Sachkosten: 164.263 €

Wie ist der Stand der Verbreitung? SchulePLUS bildet nun in seiner Infrastruktur alle Regionen Deutschlands ab und ist damit bundesweit verfügbar. Lehrkräfte und Schulpartner kennen und nutzen das Netztwerk als Ort der schnellen Kontaktaufnahme.

Erbrachte Leistungen (2015) •

SchulePLUS steht bundesweit zur Verfügung



Mehr als 1.200 Schulen bundesweit sind angemeldet; 2.000 außerschulische Organisationen machen ihnen mehr als 6.400 Angebote



Mit schülerpraktikum.de wurde ein Überraschungserfolg initiiert. 60.000 Schüler suchen hier im Monat Praktikumsplätze.



Mit dem Projekt „Energie und Klimaschutz in Kindertagesstätten“ betreten wir nun auch erstmals die Sphären der frühkindlichen Bildung.

Was plant SchulePLUS? •

SchulePLUS wird noch offener, die Orientierung noch einfacher.



Ein wichtiger Fokus liegt auf der Weiterentwicklung von schülerpraktikum.de. Dieses Projekt von SchulePLUS bietet Schülerinnen und Schülern im ganzen Land kostenfrei und leicht Schülerpraktikumsplätze. Damit erfüllt das neue Portal ein Kernanliegen von SchulePLUS: Schulen und ihr Umfeld leichter vernetzen.



SchulePLUS ist selbst Schulpartner. Mit Berufsorientierungsprojekten versuchet Schule PLUS die besten Methoden der Schulkooperation zu entwickeln und umzusetzen.



Deutschlandweite SchulePLUS-Projekte bringen Gründer und IT-Experten an Schulen; sie vernetzen Stiftungen mit Lehrkräften und sollen Lehrkräften das Leben leichter machen.



Derzeit erarbeitet SchulePLUS ein europaweites Projekt zum Thema Lehrerfortbildung mit Partnern aus England, Polen, Tschechien und Ungarn.

Erzeugte Wirkung für die Gesellschaft (2015) •

Mehr als 600 Kooperationen sind dank SchulePLUS seit dem Start der Plattform zustande gekommen. Dadurch trägt SchulePLUS dazu bei, dass Schulen die vielfältigen Ressourcen ihrer Nachbarschaft nutzen.



Aktive Zusammenarbeit mit Dutzenden Schulen in ganz Deutschland, um bessere Methoden der Schulkooperation zu entwickeln, umzusetzen und anschließend zu evaluieren. So werden externe Partner dabei unterstützt, Projekte zu entwickeln, die an Schulen ohne große Transferaufgaben umgesetzt werden können. Konkret entwickelt die Pädagogische Werkstatt aus Fachliteratur und der Expertise externer PartnerInnen Workshops (z.B. „Friedhof der Lebenden“), Lehrerfortbildungen (z.B. in dem Energieprojekt für Schulen) und Mediensammlungen (z.B. „Berliner Klimakisten“), die sofort einsatzbereit sind. Das spart Zeit, Aufwand und Nerven bei allen Beteiligten – und das macht die Schule wieder ein bisschen besser.

Jürgen Griesbeck streetfootballworld Fußball bindet die eigentliche Zielgruppe der benachteiligten Jugendlichen nachhaltig an die Arbeit der lokalen Organisationen, die sich unter anderem mit HIV/AidsPrävention, Landminenaufklärung, Arbeitslosigkeit, Nachkriegstrauma und sozialer Integration auseinandersetzen. So entstehen wirkungsvolle Prozesse der Verhaltensänderung.

Jürgen Griesbeck bringt weltweit Akteure im Feld „Entwicklung durch Fußball“ zusammen. Fußball verstärkt und beschleunigt die Wirkung von Interventionen in den Bereichen Bildung, Gesundheit, soziale Integration und Gewaltprävention.

Der Sozialunternehmer

streetfootballworld ist Schnittstelle zwischen Investoren und Sozialunternehmern und Architekt von Lösungsansätzen, die aus der kollektiven Intelligenz des Netzwerks und dem erweiterten Ökosystem schöpfen. Ergebnis sind konkrete Investitionsmöglichkeiten oder regionale und globale Entwicklungsstrategien von Unternehmen, überregionalen Fußballinstitutionen und Regierungen. streetfootballworld baut auf die Stärke des Teams, arbeitet dezentral und folgt dem Gedanken des sozialen Ökosystems, das heißt der Wirkung jenseits der Organisationsziele. Fußball ist zudem ein kapitalkräftiger Wirtschaftsfaktor und die Leidenschaft ist das verbindende Glied. Teamverständnis ist integraler Bestandteil der Spielidee, auf dem Platz und neben dem Platz.

Jürgen Griesbeck studierte Sportwissenschaften in Köln und Sozialwissenschaften in Kolumbien. Dort forschte er zur Verbindung von Sport und Armutsbekämpfung. 1994 wurde ein kolumbianischer Nationalspieler wegen eines Eigentores bei der Fußball-WM 1994 ermordet. Das inspirierte Jürgen Griesbeck zum Handeln. Eigene soziale Unternehmensgründungen in Kolumbien und Deutschland folgten, bevor er 2002 mit streetfootballworld ein globales Netzwerk ins Leben rief. Jürgen Griesbeck ist Ashoka Fellow seit 2007.

Was macht streetfootballworld? streetfootballworld vernetzt und stärkt lokale Organisationen weltweit, die Fußball als Werkzeug in ihrer Arbeit mit benachteiligten Jugendlichen einsetzen. Mit rund 100 Mitgliedsorganisationen in über 60 Ländern ermöglicht das Netzwerk seinen Mitgliedern Zugang zu neuen Partnerschaften, den Erfahrungsaustausch untereinander und die Möglichkeit, global mit einem Qualitätssiegel wahrgenommen zu werden.

Warum ist das wichtig? Lösungen suchen häufig nach Skalierung (der Unternehmung). Wesentlich seltener jedoch steht die Skalierung der Wirkung im Fokus, die notwendigerweise über die Entwicklung des Unternehmens hinausgeht. Fußball ist keine Lösung in sich, kann aber sehr wohl bestehende Lösungen in ihrer Wirkung optimieren und über kluges Netzwerken einen Weg zur Skalierung bieten.

Im Weltfußball werden jedes Jahr Milliarden Euro für Wettbewerbe, Unterhaltung und die Entwicklung des Spiels selbst ausgegeben. Es gibt keine systematische „Rückkopplung“ zu denjenigen, die den Wert des Produkts ausmachen und noch keine Strategie, dieses immense Potential des Fußballs nachhaltig für sozialen Wandel zu nutzen. Die Organisationen des Netzwerks erreichen gemeinsam derzeit rund 1,2 Millionen Jugendliche jährlich mit ihrer täglichen Arbeit. Das Potential wird aber auf 40 bis 50 Millionen geschätzt. Allein die Investition von ca. 0,3 % des jährlichen Umsatzes der Fußballindustrie würde die heutige Reichweite – durch Stärkung der lokalen und regionalen Organisationen und Netzwerke – nahezu verhundertfachen. An diesem Systemwandel arbeitet streetfootballworld.

Wie sieht die Wirkungskette aus?

Wie ist der Stand der Verbreitung? streetfootballworld arbeitet mit einem Netzwerk von rund 100 Organisationen in über 60 Ländern und einem Unterstützer-Ökosystem bestehend aus Unternehmen, Fußballinstitutionen, Regierungen und Philanthropen.

Eingesetzte Ressourcen (2015) •



Gesamtbudget: 6.000.000 €, davon Personalkosten (Kernteam und Projektimplementierung): 1.010.000 € Sachkosten: 560.000 € Pro bono-Engagements: 150.000 €

Erbrachte Leistungen (2015) •

Akquise und Management von Investitionen in Höhe von rund 6 Millionen € in das Netzwerk



Design und Implementierung von neuen Partnerschaften



90 % der Netzwerkmitglieder hat von mindestens einer dieser Partnerschaften direkt profitiert

Erzeugte Wirkungen für die Gesellschaft (2015) •

Wachstum der Reichweite des Netzwerkes um 10 % bei gleichzeitiger Reduzierung der Kosten um 40 %



1,2 Millionen Jugendliche in Ausbildungsprozessen

Was plant streetfootballworld? Neben dem Ziel zwei Millionen benachteiligte Jugendliche in 2020 zu erreichen, strebt streetfootballworld die Einbettung von sozialer Wirkung als fundamentaler Bestandteil der „Geschäftsidee Fußball“ an. Weitere Unternehmensgründungen in 2016 sind dafür vorgesehen.

Christian Grothoff GNUnet / GNU Taler Was macht GNUnet? GNUnet lässt sich in erster Linie als Baukasten mit einer Vielzahl technischer Lösungen zur Gestaltung sicherer Netzwerkanwendungen beschreiben. Dabei möchte GNUnet eine Antwort auf die Frage geben, wie ein modernes Internet für eine freiheitliche Gesellschaft aussehen sollte. Dazu wird sowohl akademisch geforscht, als auch an der konkreten Implementierung gearbeitet.

Christian Grothoff setzt sich für ein sicheres, ethisches und befähigendes Internet ein, das BürgerInnen dient. Dazu schreibt er freie Netzwerksoftware, die Privatsphäre schützt und dezentrale Strukturen ermöglicht.

Der Sozialunternehmer Christian Grothoff begann bereits im Alter von acht Jahren mit dem Programmieren. Die Arbeit des Club of Rome weckte in seiner Jugend sein Interesse an breiten sozialen und ökologischen Fragestellungen. Während der 90er Jahre begeisterte er sich für Freie Software, die durch ihre Lizenzbedingungen dafür sorgt, dass Benutzer nicht vom Hersteller abhängig sind und somit eine Chance haben, ihr Recht auf informationelle Selbstbestimmung wahrzunehmen. Christian Grothoff gründete 2001 das GNUnet Projekt und leitet seitdem dessen Forschung und Entwicklung. Darüber hinaus leitet er seit 2014 das Décentralisé-Team am französischen Forschungsinstitut Inria, wo er zusammen mit anderen Forschern an GNUnet und GNU Taler arbeitet. Nebenbei ist Christian Grothoff auch als freier Journalist aktiv und schreibt Artikel in dem Themenfeld Technologie und nationale Sicherheit. Christian Grothoff ist Ashoka Fellow seit 2016.

GNUnet stellt einerseits Module bereit, die eine sichere Lösung für ein abstraktes Problem (beispielsweise Verschlüsselung, Kommunikation, Datenspeicherung und Namensvergabe) ermöglichen und andererseits konkrete Anwendungen, die direkt für die Nutzer konzipiert sind. Dabei sind Datenschutz und Dezentralisierung die Kernanforderung an alle entwickelten Komponenten. Zu den bestehenden drei Anwendungen (Datentransfer, Telefon und soziale Netzwerke) kam in 2015 mit dem Bezahlsystem „GNU Taler“ ein weiteres Anwendungsgebiet hinzu, welches jedoch aufgrund seiner Signifikanz als eigenständiges Projekt behandelt wird.

Warum ist das wichtig? Das Internet hat sich schnell zu einer essentiell wichtigen Infrastruktur unserer Gesellschaft entwickelt und ist heute nahezu ebenso entscheidend wie Straßen, Stromleitungen und Sanitäranlagen. Eine Veränderung der zugrunde liegenden Technologien und der Architektur des Internets wird jedoch notwendig. Christian Grothoff ist davon überzeugt, dass die großen Probleme unserer Zeit, also Klimawandel, Armut, Arten- und Ressourcenschwund, am ehesten durch eine freiheitliche Gesellschaft gelöst werden können – und für deren Entfaltung ist eine Kommunikationsinfrastruktur notwendig, in der sich Gestalter sozialer Bewegungen frei und ohne Gefahr der Repression oder Überwachung durch Regierungen und/oder Unternehmen bewegen können. Auch für Journalisten ist es entscheidend, dass sie ihre Quellen

schützen können und eine unabhängige Berichterstattung durchführen können. Diese Anforderungen erfüllt das Internet momentan nicht – beispielsweise aufgrund von unzureichendem Datenschutz, einseitiger Abhängigkeit (etwa durch Werbefinanzierung) sowie fehlendem Schutz vor Zensur.

Wie sieht die Wirkungskette aus? Eingesetzte Ressourcen (2015) •

Gesamtbudget: 84.850 €, davon Personalkosten: 68.538 € Sachkosten: 16.312 €



Leistungen aus Ehrenamt und pro-bono Engagement: Freiwillige schrieben ca. 25.000 Zeilen Code für GNUnet (~24 Personenmonate)

Erbrachte Leistungen (2015) •

Pflege von GNU libmicrohttpd (10 Releases, Support auf der Mailingliste), ein kleiner, leicht wiederverwendbarer Code, der es Softwareentwicklern ermöglicht, ihre Anwendungen oder Hardware direkt Web-kompatibel zu machen



Betreuung von Studierenden und Doktoranden im Bereich Informationssicherheit, unter Einbezug von ethischen Fragen in ihre Arbeit



Beratung von Europäischem Parlament und Europäischer Kommission in strategischen Fragen zur IT Sicherheit



Veröffentlichung diverser Presseartikel zu IT Sicherheit

Erzeugte Wirkungen für die Gesellschaft •

Bereitstellung von freier Software, die es anderen Entwicklern vereinfacht, sichere Netzwerkanwendungen schneller zu programmieren



Ausbildung von Informatikern, die dann langfristig der Gesellschaft helfen, Computer zu sichern



Kommunikation wissenschaftlicher Analysen in Richtung Politik und Gesellschaft zum Anstoß informierter gesellschaftlicher Debatten

Wie ist der Stand der Verbreitung? GNUnet stellt Software frei zur Verfügung, so dass die volle Einsatzbreite schwer zu erfassen ist. Mit einer groben Schätzung durch Kombination von LinuxCounter und Debian‘s PopCon Statistik lassen sich über 2 Millionen GNU libmicrohttpd Installationen, nur für die GNU/Linux-Systeme weltweit, verzeichnen. Einige der kleineren Komponenten von GNUnet (GNU libmicrohttpd und GNU libextractor) werden bereits von verschiedenen Anwendungen aktiv in Produkten genutzt (z.B. von systemd, xmbc, varnish, opensips, oder Kodi), viele weitere sind noch in der Entwicklung und momentan noch nicht direkt und sichtbar für Anwender einsetzbar. Im Jahr 2015 wurden die Forschungsergebnisse von GNUnet in zahlreichen Artikeln zum Domain Name System (DNS) und dem Big Data Programm „SKYNET“ der NSA in der Le Monde veröffentlicht.

Was plant GNUnet? • Gründung einer eigenen Gesellschaftsform für GNU Taler, um das Bezahlsystem zu etablieren • Finden eines Betreibers für die Schnittstelle mit dem bestehenden Bankensystem • Fertigstellung einer ersten Version der sozialen Netzwerk-Anwendung zum Test mit Experten • Kontinuierliche Verbesserungen in den Modulen von GNUnet um Performanz, Sicherheit und Benutzbarkeit zu erhöhen

Annette Habert Flechtwerk 2+1 Was macht Flechtwerk 2+1? „Mein Papa wohnt am Bodensee. Er besucht mich jedes Wochenende. Aber das geht nur im Sommer. Da kann er ja im Auto schlafen. Kannst du da was machen?“ Der Wunsch des neunjährigen Sven war der Beginn von „Mein Papa kommt“, dem Besuchsprogramm für Kinder mit zwei Elternhäusern.

Getrennt lebende Eltern und ihre Kinder brauchen stabile Bindungen und die Gewissheit, dass jeder von ihnen eingebunden ist in das Beziehungsgeflecht einer tragenden Gemeinschaft. Annette Habert stärkt pragmatisch das gesellschaftliche Engagement für die Bindungssicherheit von Kindern in multilokalen Familien.

Die Sozialunternehmerin Annette Habert ist Religionspädagogin und wuchs mit drei Geschwistern in einer stärkenden Komplettfamilie auf. Sie war alleinerziehend für zwei eigene Kinder sowie ein Pflegekind verantwortlich. Viele prägende Situationen aus dem eigenen Familienleben ließen sie, wie sie sagt, zur „Familien-Handwerkerin“ werden. Ausgelöst durch den Wunsch eines Kindes initiierte Annette Habert das bundesweite Besuchsprogramm „Mein Papa kommt“, durch das Eltern nach Trennungen mit ihren entfernt lebenden Kindern verbunden bleiben können. Seitdem regt sie Entscheidungsträger in der Familienbegleitung und -betreuung an, multilokale Familien noch stärker zu unterstützen. Mit dem Soziologen Jobst Münderlein gründete sie 2012 die Flechtwerk 2+1 gGmbH zur Stärkung von Kindern mit zwei Elternhäusern. Annette Habert ist Ashoka Fellow seit 2014.

„Mein Papa kommt“ vermittelt getrennt lebenden Eltern bundesweit ehrenamtliche Gastgeber am Wohnort des Kindes und stärkt sie durch ein pädagogisches Coaching in der Kompetenz zu einer Umgangsgestaltung über große räumliche Distanzen hinweg. Ein Anreiseweg von 500 km ist für Flechtwerk-Eltern die Regel. Institutionelle Gastgeber ergänzen an Wochenenden dieses Angebot durch „Kinderzimmer auf Zeit“ z.B. in Kindergärten. Flechtwerk 2+1 versteht sich als Brückenschlag zu bestehenden Angeboten der frühen Hilfen sowie der Familienbildung und setzt sich als Themenanwalt für die Realisierung des Umgangsrechtes in multilokalen Familien ein.

Warum ist das wichtig? In Deutschland wachsen sechs von zehn Kindern nach einer Trennung der Eltern in zwei Elternhäusern auf (DJI (2011): Growing Up in Germany). Individualisierungsund Flexibilisierungsprozesse verstärken dabei das Phänomen, der Multilokalität von Familie. Es fehlen gesellschaftliche Strukturen, die bei größeren Entfernungen zwischen den Eltern einen kindeswohlfördernden Umgang zwischen Eltern und Kindern ermöglichen und die Besuchsschwelle für belastete Eltern reduzieren (erschwingliche Übernachtungsmöglichkeiten, ausreichende Räume auch für unbegleitete Eltern-Kind-Umgänge, Schul- und Erziehungsberatung am Wochenende etc.). Auch die Reisekosten sind weder im Unterhalt noch in den Lebenshaltungskosten des Arbeitslosengeldes berücksichtigt. Finanzielle, organisatorische und psychisch belastende Bedingungen führen oft zum Beziehungsabbruch zwischen Eltern und Kindern mit destruktiven Folgen für die physische und psychische Gesundheit von Kindern mit zwei Elternhäusern.

Wie sieht die Wirkungskette aus? Eingesetzte Ressourcen (2015) •

Gesamtbudget:140.000 €



Kosten für Personal, Miet- und Reisekosten, ITInfrastruktur, Büro



130.000 € Einnahmen durch Spenden, Elternbeiträge, Projektförderungen und Geldauflagen



150 Stunden an pro bono-Leistungen u.a. durch Unternehmensberatung und Rechtsberatung

Wie ist der Stand der Verbreitung? Flechtwerk aktiviert bundesweit über 750 private, ehrenamtlich engagierte Gastgeber, damit getrennt lebende Väter und auch Mütter in der Regel monatlich und oft über Jahre hinweg das Besuchsprogramm nutzen können. Einige Eltern reisen sogar aus dem europäischen Ausland zu ihren Kindern in Deutschland. Mit ersten Partnern auf Ebene der Bundesländer arbeitet Flechtwerk an der systematischen Bekanntmachung und Verbreitung des Ansatzes in alle relevanten Zielgruppen (Jugendämter, Gerichte, Kinderbeauftragte, Familienbildungsstätten, Schule, etc.) hinein.

Erbrachte Leistungen (2015) •

Über 550 getrennt lebende Väter und Mütter als aktive Nutzer des Besuchsprogramms



Bereitstellung von 750 Übernachtungsmöglichkeiten durch ehrenamtliche Gastgeber



Ausweitung des „Kinderzimmer auf Zeit“ – Angebote in fünf Städten



Intensive Pressearbeit, Prozessoptimierung, SEOOptimierung der Website, Start einer Google Ads-Kampagne und Ausbau der Social Media Aktivitäten mit über 800 Followern



Fotoshooting für Eltern und Kinder



Erarbeitung von Anregungen für Fachkräfte zur Umsetzung des Umgangsrechts



Gremienarbeit im Bundesforum Männer e.V., Zukunft Familie e.V., Paritätischer Wohlfahrtsverband Bayern

Erzeugte Wirkungen für die Gesellschaft •

700 Kinder mit zwei Elternhäusern erhalten regelmäßigen Kontakt zu beiden Elternteilen; Eltern in finanzieller Not wird der Umgang ermöglicht.



Das System der unabhängigen Familienselbsthilfe stärkt den gesellschaftlichen Zusammenhalt unter Einbeziehung vieler Zielgruppen: die Sorge für die Bindungssicherheit von „Scheidungskindern“ wird zunehmend als bürgerschaftliche Verantwortung wahrgenommen; Politik, Verwaltung und Fachkräfte werden angeregt, „Unterhalt“ und „Umgang“ als Kinderrechte gleichwertig zu unterstützen.

Was plant Flechtwerk 2+1? •

Aufbau eines Teams von hauptamtlichen Mitarbeitern, Etablierung eines Fachbeirates



Ausweitung der Nutzerzahlen auf 1.000 neue Eltern bis Ende 2018 und Erweiterung der Website um einen Community-Bereich



Professionalisierung des Elterncoachings



Etablierung von „Kinderzimmer auf Zeit“ in zehn Städten



Gewinnung von Spendern, Förderern und Kooperationspartnern



Lobbyarbeit für die Ermöglichung des Umgangsrechtes über die Grundsicherung

Gregor Hackmack abgeordnetenwatch.de schen sich durch Petitionen für die Welt einzusetzen, in der sie leben möchten. Gregor Hackmack ist Ashoka Fellow seit 2008.

Was macht abgeordnetenwatch.de? abgeordnetenwatch.de ist eine Internetplattform, die den immer breiteren Graben zwischen Bürgern und Abgeordneten überwindet. Das Portal ermöglicht den Bürgern, öffentliche Fragen an ihren Abgeordneten zu stellen – auf Bundes- und Europaebene sowie in aktuell neun Landesparlamenten.

Gregor Hackmack stärkt demokratisches Staatsbürgertum: Er zeigt mit seiner Online-Plattform, dass hinter Parteien Menschen stecken, die Politik machen, und dass es Bürger sind, die diesen Leuten ein Mandat erteilen. Die Vision einer selbstbestimmten Gesellschaft mit mehr Beteiligungsmöglichkeiten und Transparenz verfolgt er nun auch bei Change.org weiter.

Der Sozialunternehmer Gregor Hackmack studierte Internationale Beziehungen und politische Soziologie an der London School of Economics. 2004 engagierte er sich stark für einen – schließlich erfolgreichen – Volksentscheid zur Änderung des Hamburger Wahlrechts, um Bürgern mehr Einfluss auf die Auswahl ihrer Abgeordneten zu ermöglichen.

Alle Fragen und Antworten, aber auch das Abstimmungsverhalten bleiben für immer gespeichert und bieten den Wählern mit Blick auf die nächsten Wahlen eine gute Informationsgrundlage. Gleichzeitig übt abgeordnetenwatch.de eine Kontrollfunktion aus. Aussagen und Verhalten müssen nun zusammenpassen, da öffentliches Feedback durch die Plattform jederzeit möglich ist. Darüber hinaus werden die Nebeneinkünfte, Reden und Ausschussmitgliedschaften von Bundestagsabgeordneten dokumentiert. Dies ermöglicht allen Bürgern (also nicht nur den Fragestellern), ihre Abgeordneten besser einschätzen zu können. Partnerschaften mit Online-Medien helfen abgeordnetenwatch.de, eine breite Öffentlichkeit zu erreichen und höchstmögliche Wirkung zu erzielen.

Anschließend gründete er zusammen mit Boris Hekele abgeordnetenwatch.de, das nur fünf Monate nach dem Start für den „Grimme Online Award“, den GrimmePreis für Internetprojekte, nominiert wurde. Im Jahr 2010 wurde Gregor Hackmack in das Young Global Leader Netzwerk der Schwab Stiftung aufgenommen. Seit 2014 bringt er seine durch die Gründung von abgeordnetenwatch.de gewonnene Expertise auch bei change.org ein. In der weltweit größten Kampagnenplattform ist Gregor für die Aktivitäten des deutschen Arms der Organisation verantwortlich. Change.org befähigt Men-

Warum ist das wichtig? Während die Demokratie als Regierungsform hohe Zustimmungsraten erfährt (89 % im April 2016, laut einer Infratest dimap Umfrage), grassiert im Land große Politik(er)verdrossenheit. Viele Bürger fühlen sich ohnmäch-

tig und sehen außerhalb von Wahlen keine Möglichkeit, sich in die Politik einzubringen oder Gehör zu finden. Bürger und Politiker entfernen sich zunehmend voneinander, die Wahlbeteiligung sinkt und es finden sich immer weniger Menschen, die bereit sind, sich (partei)politisch zu engagieren.

Wie ist der Stand der Verbreitung? •

Das Portal existiert bereits für den Bundestag, die deutschen EU-Parlamentarier, die Landesparlamente in Baden-Württemberg, Bayern, Berlin, Brandenburg, Hamburg, Hessen, Niedersachsen, Nordrhein-Westfalen, RheinlandPfalz, Sachsen, Schleswig-Holstein, Thüringen und in zwölf Kommunalparlamenten.



In Luxemburg (www.politikercheck.lu), Irland (www.dailwatch.ie), Frankreich (www.questionnezvoselus.org), Tunesien (www.marsad.tn) und Griechenland (www.vouliwatch.gr) betreiben Projektpartner eigene Portale. In Österreich ist abgeordnetenwatch.de die Vorlage für das Portal www.meinparlament.at.

Wie sieht die Wirkungskette aus? Eingesetzte Ressourcen (2015) •

Ca. 290.000 € Personal, ca. 210.000 € Sachkosten



Zehn Festangestellte, 25 freie Mitarbeiter



210 ehrenamtlich geleistete Stunden durch Unternehmen und Privatpersonen

Erbrachte Leistungen (2015) •

26 vertretene Parlamente, 47 dokumentierte Wahlen



1,5 Millionen Besucher pro Jahr



Derzeit 185.000 gespeicherte Fragen und 148.000 gespeicherte Antworten



95.000 Newsletter-Abonnenten, 2.789 Fördermitglieder

Erzeugte Wirkungen für die Gesellschaft •

Das Portal konnte 2015 mehr als 700.000 Menschen dazu bewegen, sich erstmals aktiv mit ihren Abgeordneten zu beschäftigen.



Abgeordnete werden motiviert, ihr Handeln zu erklären: 80 % aller Fragen wurden beantwortet. Häufig formulieren Abgeordnete auf Grundlage einer Bürgerfrage parlamentarische Anfragen an die Regierung.



Umfangreichere und vollständigere Berichterstattung über Politik: Das Portal ist eingebunden bei spiegel.de, sueddeutsche.de sowie auf ca. 20 Regionalzeitungsportalen.

Was plant abgordnetenwatch.de? •

abgeordnetenwatch.de ist auf beliebig viele Parlamente übertragbar. Mit steigenden Spenden und Fördereinnahmen wird abgeordnetenwatch.de auch für alle anderen Landesparlamente in Deutschland ausgeweitet.



abgeordnetenwatch.de entwickelt in den kommenden zwei Jahren neue Angebote: PetitionPlus in Zusammenarbeit mit change.org Deutschland sowie eine App für die mobile Nutzung von abgeordnetenwatch.de.

Stephanie Hankey Tactical Technology Collective „Security in a Box“, das allein 2015 über 2,05 Millionen mal abgerufen wurde und in über 15 Sprachen übersetzt worden ist. Außerdem wird Inspiration für die wirksame Nutzung digitaler Technologien vermittelt. Beispiele dafür sind die umfangreichen Fallbeispiel-Sammlungen „10 Tactics“, „10 Tactics remixed“ und das Buch „Visualising Information for Advocacy“. Diese Formate zeigen besonders erfolgreiche Strategien auf und regen zum Nachmachen an.

Stephanie Hankey befähigt Akteure der Zivilgesellschaft, ihre Strategien für gesellschaftliche Veränderung in den digitalen Raum zu übersetzen und sich in diesem sicher und effektiv zu bewegen.

Die Sozialunternehmerin Stephanie Hankey ist seit den Anfängen in der digitalen Szene aktiv. Als Sozialunternehmerin treibt sie die Frage, wie Digitales genutzt werden kann, um positive gesellschaftliche Veränderung zu unterstützen. Seit 2003 hat sie mit dem Tactical Technology Collective eine weltweit agierende Organisation aufgebaut, die regelmäßig Standards in der Nutzung digitaler Technologien für gesellschaftlichen Wandel setzt. Ihre Aufgabe sieht Stephanie Hankey nicht nur darin, neue Technologien zu entmystifizieren und aktuelle Informationen zur Verfügung zu stellen. Sie regt zivilgesellschaftliche Akteure dazu an, die richtigen Fragen an die Sammlung und Verwertung von Daten sowie an ihre angestrebte Wirkung zu stellen und sich an nachweislich wirksamem Vorgehen zu orientieren. Stephanie Hankey ist Ashoka Fellow seit 2013.

Was macht Tactical Tech? Tactical Tech bietet eine Vielzahl von Orientierungshilfen – zum Beispiel interaktive Filme, Guides und Toolkits wie

In den vergangenen Jahren hat Tactical Tech ein internationales Netzwerk von Experten und Multiplikatoren aufgebaut. Diese entwickeln nicht nur professionsübergreifend – aus Programmierung, Design, Aktivismus, Demokratie-Förderung, etc. – immer wieder neue, kreative Lösungen entlang zivilgesellschaftlicher Bedürfnisse, sondern erreichen auch über ihre Netzwerke Akteure in vielen thematischen Bereichen und geografischen Regionen. Formate wie „Flash-Trainings“ auf Konferenzen für Journalisten und Aktivisten sowie eine fees-for-services Sparte für die Visualisierung von Daten runden die Aktivitäten ab. Auch vor dem Hintergrund der aktuellen Debatten um Datenschutz und -sicherheit ist die zukünftige Weiterentwicklung und strategische Ausrichtung des Tactical Technology Collective eine spannende Aufgabe – um zivilgesellschaftlichen Akteuren weltweit die gezielte Nutzung digitaler Technologien und Strategien zu ermöglichen, während sie sich sicher und informiert im digitalen Raum bewegen.

Warum ist das wichtig? Während vor fünfzehn Jahren die Herausforderung war, Akteuren der Zivilgesellschaft die Nutzung digitaler Technologien nahe zu bringen, hat sich das Bild heute gewandelt: Digitale Technologien können gesellschaftlichen Wandel unterstützen, aber auch konterkarieren, wenn die falschen Werkzeuge unreflektiert eingesetzt werden. Das Projekt Trackography veranschaulicht z.B., welche Unternehmen Daten sammeln während man online Nachrichten liest. Trackography zeigt auch, für welche Zwecke die Daten genutzt und in welche Länder sie gesendet werden – jedes Mal wenn man eine MedienWebsite aufruft. Dadurch wird deutlich, dass die Datenströme im Internet viel umfangreicher sind, als es viele Nutzer vermuten und beabsichtigen.

Je nachdem, von wem und wofür die Daten genutzt werden, kann auch ein Sicherheitsrisiko entstehen, vor allem bei der Arbeit in repressiven Regimen.

Wie sieht die Wirkungskette aus? Eingesetzte Ressourcen (2015) •

Gesamtbudget: 2,4 Millionen € (hauptsächlich Fördergelder)



Fünf Mitarbeiter, Berater und Praktikanten

Wie ist der Stand der Verbreitung? Tactical Tech ist mit seinen Programmen bereits weltweit aktiv. So wurde beispielsweise „Security in a box“ in 15 Sprachen übersetzt. Zudem wurden 6.000 gedruckte Toolkits, Bücher und Leitfäden an Organisationen rund um die Welt verschickt. Die Website von „Me and My Shadow“ wurde neu aufgesetzt, wodurch seine Besucherzahl auf 149.800 erhöht und somit fast verdoppelt werden konnte. Durch die Online-Materialien und gedruckten Unterlagen für das „Gender and Technology Institute“ konnten 14.000 Menschen des globalen Südens erreicht werden.

Erbrachte Leistungen (2015) •

Über 5.000 Menschen durch persönliche Beratung, Flash Events und Workshops erreicht



Über 3 Millionen Besucher auf den Tactical Tech Webseiten, Online-Materialien und den Social Media Seiten



Veröffentlichung des Buchs „Visualising Information for Advocacy“ in Arabisch, Spanisch und Russisch



Launch der Filmserie „Decrypting Encypting” und Fortführung der Filmserie „Exposing the Invisible”



Sechs Filme für den White Room als Teil der Ausstellung „Nervöse Systeme – Quantifiziertes Leben und die soziale Frage”



Organisation des „Gender and Technology Institute“ mit 76 Teilnehmerinnen, die als Fortführung des Workshops 50 Aktivitäten in 18 Ländern innerhalb ihrer eigenen Netzwerke organisierten

Erzeugte Wirkungen für die Gesellschaft





Unabhängige Studien in den Jahren 2012 und 2013 ergaben, dass „Security in a box“ die Ressource ist, die international von Organisationen benutzt wird, um Trainings zu diesem Thema zu geben. Das „Gender and Technology Institute“ führte zum Aufbau und zur Vernetzung von Aktivistinnen und Frauenrechtlerinnen aus den Bereichen Journalismus und digitale Technologien. Eine OnlineBefragung mit 32 Teilnehmerinnen ergab, dass sie die im „Gender and Technology Institute“ erlernten Aspekte und Hilfsmittel von digitaler Sicherheit häufiger nutzen und auch in ihre Arbeit integrieren.

Was plant Tactical Tech? •

Ausstellung „Nervöse Systeme – Quantifiziertes Leben und die soziale Frage“ (10.03.2016 09.05.2016), die gemeinsam mit dem Haus der Kulturen der Welt (HKW) in Berlin kuratiert wurde und an anderen Orten weltweit wiederholt werden kann



Verbreitung und Weiterentwicklung von „Security in a box” sowie dessen Verknüpfung mit anderen Projekten



Maßnahmen für den kontinuierlichen Kapazitätsaufbau in den zivilgesellschaftlichen Organisationen und Aufbau/Stärkung des gesamten Sektors



Integration von digitalem Datenschutz zur Stärkung der privaten und organisatorischen Datensicherheit sowie des psycho-sozialen Wohlbefindens



Ausbau und Adaption der Trainingsmaterialien an die Anforderungen der jeweiligen Zielgruppen, z.B. Frauenrechtlerinnen

Andreas Heinecke Dialogue Social Enterprise zeitprogramme sozialen Wandel herbeizuführen und eine integrative Welt zu schaffen, in der alle die gleichen Chancen haben, unabhängig von Behinderung oder Alter. Andreas Heinecke ist Ashoka Fellow seit 2005.

Was macht Dialogue SE?

In den Ausstellungsreihen Dialog im Dunkeln, Dialog im Stillen und Dialog mit der Zeit werden BesucherInnen für die besonderen Fähigkeiten von Menschen mit Behinderung und Senioren sensibilisiert. Im „Dialog im Dunkeln“ führen zum Beispiel blinde Menschen das Publikum durch völlig verdunkelte Räume. So schafft Andreas Heinecke seit über 25 Jahren einen Perspektivenwechsel zum Thema Behinderung.

Dialogue SE ist eine Consulting Firma, die lokale PartnerInnen bei der Umsetzung von Dialog Programmen begleitet. Die weltweiten Ausstellungen, Seminare und Veranstaltungen ermöglichen einen Rollentausch zwischen Menschen mit und ohne Behinderung. So sensibilisiert Dialogue SE für die besonderen Fähigkeiten von Personen mit Behinderung. Gleichzeitig kommen blinde und gehörlose Menschen als Guides oftmals zum ersten Mal in ihrem Leben in eine wirkliche Führungsposition und werden dadurch für den regulären Arbeitsmarkt qualifiziert.

Als Radiojournalist wurde Andreas Heinecke ein blinder Kollege zugewiesen, der sein Augenlicht bei einem Unfall verloren hatte. Das veränderte seine Sicht auf Blinde schlagartig. Er erkannte deren besondere Fähigkeiten und realisierte wie groß seine eigenen Vorurteile gewesen waren.

Im DiD führen blinde Menschen das Publikum in Gruppen durch völlig abgedunkelte Räume. Aus Düften, Wind, Temperaturen, Tönen und Texturen werden Alltagssituationen gestaltet, die in unsichtbarer Form eine völlig neue Erlebnisqualität erhalten. Dadurch werden sehende Menschen aus ihrer gewohnten Wahrnehmung herausgelöst, während blinde Menschen Orientierung und Mobilität sichern und zu Botschaftern einer Kultur ohne Bilder werden. Dialogue SE bietet inzwischen neben der Ausstellung viele weitere Veranstaltungsformate an: von Abendessen im Dunkeln bis zu Management-Trainings und Teambuildings.

Fest entschlossen, gegen die Ausgrenzung blinder Menschen anzukämpfen, entwickelte er mit der Stiftung Blindenanstalt neue Formen der Weiterbildung für blinde und sehbehinderte Menschen. Dabei realisierte er, dass es nicht an Dienstleistungen für Blinde fehlt, sondern vielmehr das die Barrieren in den Köpfen der Sehenden die meisten Probleme schaffen. Die Beseitigung dieser Barrieren war und ist die Grundidee des „Dialog im Dunkeln“ (DiD).

Darüber hinaus wurde das Konzept variiert: Im „Dialog im Stillen“ (DiS) führen gehörlose Menschen das Publikum in völliger Stille durch eine Ausstellung und geben einen Eindruck zu nonverbaler Kommunikation. In den Workshops bewätigen die Teilnehmer Aufgaben, ohne verbale Kommunikation zu nutzen. „Dialog mit der Zeit“ (DmdZ) beschäftigt Menschen im hohen Alter und regt hierdurch den intergenerativen Dialog zum Thema Alter, Altern und den Begriff von „Zeit“ an.

Andreas Heinecke ist Gründer von Dialogue Social Enterprise GmbH (Dialogue SE) sowie von Consens Ausstellungs GmbH und DialogMuseum gGmbH. Alle drei Firmen haben ihren Sitz in Deutschland und teilen eine Mission: durch Ausstellungen, Bildungs- und Frei-

Warum ist das wichtig?

Der Sozialunternehmer

15 % der Weltbevölkerung ist behindert. 2015 lag die Arbeitslosenquote Schwerbehinderter in Deutschland

bei 14 % – fast doppelt so hoch wie die vergleichbare Quote von Menschen ohne Behinderung. Der Umgang mit behinderten Menschen ist geprägt durch den Wohlfahrtsgedanken an Stelle eines Potenzialgedankens. Blinde und gehörlose Menschen werden mit Mitleid betrachtet und so von der Partizipation in der Gesellschaft ausgeschlossen, anstatt dass ihre besonderen Fähigkeiten produktiv genutzt und dadurch wertgeschätzt werden.

sich ihre Einstellung und Verhalten gegenüber Menschen mit Behinderung nach dem Besuch geändert hat. •

Interviews mit 44 DiD Guides haben gezeigt, dass sie von ihrer Arbeit auf vielfältige Weise profitieren: Empowerment, größeres Selbstbewusstsein, Ausbau der akademischen Qualifizierungen und der Praxiserfahrung, größere finanzielle Sicherheit und Stabilität, mehr soziale Kontakte, etc.

Wie sieht die Wirkungskette aus? Eingesetzte Ressourcen (2015)

Wie ist der Stand der Verbreitung?



Dialogue SE Umsatz: 900.000 €





15 MitarbeiterInnen, 19 Tage pro bono-Leistungen durch Partner

Jedes Jahr erleben knapp 700.000 Menschen weltweit die Dialog Programme und 700 benachteiligte Menschen erhalten als Guides oder TrainerInnen Anerkennung, Einkommen und Empowernment.



480 blinde/sehbehinderte und 54 gehörlose MitarbeiterInnen, 127 Senioren als MitarbeiterInnen im weltweiten Netzwerk



Insgesamt fand DiD bereits in 39 Ländern und fast 150 Städten weltweit statt.



Consens veranstaltet bereits seit 15 Jahren die DiD Austellung, Workshops und Events in Hamburg und bietet seit 2014 auch DiS an. Das DialogMuseum in Frankfurt ist seit zehn Jahren mit den DiD Auststellung, Events und Workshops erfolgreich.



Aktuell operieren 29 DiD Standorte in Asien, Europa, Afrika und Südamerika. 2015 gab es vier DmdZ und drei DiS Standorte in Europa und Asien.

Erbrachte Leistungen weltweit (2015) •

26 Ausstellungen (20xDiD, 2xDiS, 4xDmdZ)



Zehn zusätzliche Workshopzentren (9xDiD,1 DiS)



Mehr als 680.000 BesucherInnen der DiD Ausstellungen und Workshopzentren



Mehr als 60.000 BesucherInnen der DiS und rund 46.000 BesucherInnen der DmdZ-Ausstellungen und -Workshopzentren



Mehr als 30.000 TeilnehmerInnen der DiD Workshops und mehr als 1.700 TeilnehmerInnen der DiS Workshops



534 sehbehinderte und gehörgeschädigte Angestellte (~ 60 % aller MitarbeiterInnen)



182 neu ausgebildete sehbehinderte und gehörgeschädigte TrainerInnen und Guides

Erzeugte Wirkungen für die Gesellschaft •

Eine Studie ergab: 100 % der befragten DiDBesucherInnen erinnern sich nach fünf Jahren immer noch an die Erfahrung. 90 % gaben an, ein größeres Bewusstsein gegenüber blinden Menschen entwickelt zu haben. 58 % bestätigen, dass

Was plant Dialogue SE? 2016 wird DiD auch Australien erreichen und China bekommt einen vierten DiD Standort. In Istanbul eröffnet neben DiD nun auch DiS. DmdZ Ausstellungen werden in Taipei, Taiwan und Vantaa, Finnland entstehen. 2016 werden zum vierten Jahr in Folge mehr als 500 englische Lehrkräfte an DiD Führungskräftetrainings teilnehmen. Zudem soll mithilfe von EU Förderprojekten das Empowernment von blinden Menschen in Osteuropa fokussiert werden. Dialogue SE arbeitet aktuell außerdem an einem neuen Workshopformat für Arbeitskräfte in der Altenpflege. Dialogue SE durchläuft zurzeit einen internen Restrukturierungsprozess, um die Leistungen für PartnerInnen und die interne Effektivität zu verbessern. Hierzu gehört die engere Zusammenarbeit von Dialogue SE, Consens und dem DialogMuseum, um Synergien besser zu nutzen. Das Ziel ist bis 2020 einer Million Menschen weltweit mit den Dialog-Programmen zu erreichen und 1.000 benachteiligten Menschen eine Beschäftigung zu geben.

Johannes Hengstenberg co2online.de te, Handel und Gewerbe, sich aktiv am Klimaschutz zu beteiligen – und dabei Geld zu sparen. Mit Kampagnen (wie z. B. „Klima sucht Schutz“ oder Heizspiegelkampagnen) informiert und motiviert co2online.de viele Bürger, eigeninitiativ für den Klimaschutz aktiv zu werden. Online-Beratungswerkzeuge verhelfen Millionen von Mietern und Hauseigentümern zu einem fundierten Urteil über ihren Energieverbrauch. Sie informieren außerdem über Einsparmöglichkeiten und deren Wirtschaftlichkeit.

co2online.de hilft Bürgern mit kostenlosen OnlineBeratungen beim Energiesparen und damit auch beim Klimaschutz. Durch die Arbeit von co2online.de werden das Wissen um den eigenen Energieverbrauch und die Möglichkeiten, Energie zu sparen, zum Allgemeingut.

Der Sozialunternehmer Gleich nach seiner Promotion wurde der Politologe Johannes Hengstenberg im Umweltschutz aktiv. 1987 war er bereits bei der Gründung des Challenge Network (GCN), einer NGO zur Förderung des Wissenaustauschs zwischen Wissenschaftlern und Umweltaktivisten, beteiligt. Frustriert von der Langsamkeit politischer Prozesse gründete er 1992 eine weitere Organisation. Durch mehr Transparenz und Information sollte sie jedem Einzelnen ermöglichen, seinen Energiekonsum zu verringern und so einen aktiven Beitrag zum Klimaschutz zu leisten. Die Idee für co2online.de war somit geboren. Johannes ist Ashoka Fellow seit 2007.

Was macht co2online.de? Mit einem interaktiven Energiesparkonto, EnergiesparRatgebern, kommunalen Heizspiegeln sowie mit Portalpartnern aus Wirtschaft, Wissenschaft, Verbänden, Medien und Politik motiviert co2online.de private Haushal-

Partner aus dem Modernisierungs-Markt helfen Verbrauchern, die Impulse in CO 2 -mindernde Maßnahmen umzusetzen: Handwerker und Energieberater werden als kompetente Ansprechpartner vor Ort weiterempfohlen, Hersteller von innovativen Modernisierungs- und Energiesparprodukten werden als Begleiter für die wärmetechnische Modernisierung von Gebäuden vermittelt und Banken und Förderprogramme werden zur Finanzierung der Modernisierungsmaßnahmen benannt.

Warum ist das wichtig? Der Einzelne hat Verantwortung im Klimaschutz, da er gemeinsam mit 40 Millionen deutschen Haushalten für jede siebte Tonne CO 2 verantwortlich ist, die beim Heizen und bei der Stromerzeugung für Wohngebäude jährlich entsteht. Rund die Hälfte dieses CO 2 -Ausstoßes ist ohne finanzielle Nachteile vermeidbar. Das geschieht aber zu schleppend. Der Einzelne ist über den eigenen Energieverbrauch und Sparmöglichkeiten kaum informiert. Und wenn, dann wird er nicht aktiv.

Konventionelle Aufklärung über Sparpotenziale ist wenig effektiv. Medien und Industrie kommunizieren Energieeffizienz für Endverbraucher meist pauschal, ohne Bezug zur Situation der Einzelnen – obwohl das Ansprechen von Einzelpersonen klar der wirksamste Ansatz ist. Auch Handwerker und Energieberater gehen kaum aktiv und individuell auf Haushalte zu, weil ihnen die Einzelkontakte zu viel Aufwand sind. Die Hersteller vertreiben ihre Effizienztechniken vor allem über das Handwerk und erreichen so selbst kaum Endkunden.

Wie ist der Stand der Verbreitung? •

co2online.de betreibt Online-Beratung auch für weitere zwölf europäische Länder (Österreich, Luxemburg, Italien, Spanien, Malta, Lettland, Bulgarien, Irland, Dänemark, Frankreich)



2014/15: Europäischer Klimaschutzwettbewerb (EECC) mit 300 Teilnehmern (Büros) durch zehn Partner in zehn Ländern

Wie sieht die Wirkungskette aus? Eingesetzte Ressourcen (2015) •

Gesamtbudget, ca. 3,3 Millionen €, davon 75 % Förderung 25 % Markterlöse



Sachkostenanteil: 55 %



43 Mitarbeiter

Erbrachte Leistungen (2004-2015) •

746.000 Heizungspumpen- und Kühlgerätechecks



1,2 Millionen HeizChecks und 66.000 Heizgutachten



Über 80 kommunale Heizspiegel



Knapp 394.000 Modernisierungsberatungen



Insgesamt 8,9 Millionen abgeschlossene OnlineBeratungen

Wirkungen für die Gesellschaft (2004-2015) Angaben nur für die fünf evaluierten Tools von derzeit insgesamt 16: •

2,6 Milliarden zusätzlicher Umsatz für Handwerk und Hersteller von Bauteilen & Geräten



Ca. 0,7 t vermiedenes CO 2 je abgeschlossene Online-Beratung (aus Nachbefragungen ermittelt)



7,6 Millionen vermiedene t CO 2 über die Lebensdauer der Bauteile

Was plant co2online.de? co2online.de entwickelt seine Angebote laufend weiter. Im Mittelpunkt steht die permanente OnlineEnergiesparberatung für Hausbesitzer und Mieter mit dem Energiesparkonto (92.000 registrierte Nutzer, >100.000 Liegenschaften per Januar 2016). Seit 2015 gibt es auch kostenpflichtige Premiumdienste wie den Heizenergiemonitor HEMON (www.hemon.de). Ihre Wirkung bestimmt nicht die Förderung, sondern die Marktnachfrage.

Christian Hiß Regionalwert AG Als Aktionäre einer Art Holdinggesellschaft für Betriebe der Land- und Ernährungswirtschaft entscheiden die Bürger so selbst über die Balance der finanziellen, ökologischen und sozialen Rendite ihrer Investition. Die Unternehmer verpflichten sich zur Berichterstattung ihrer Nachhaltigkeitsleistungen, etwa zum Ressourcenverbrauch, ökologischen Landbau, Artenschutz, Mitbestimmung und Entlohnung.

Mit der Regionalwert AG erfindet Christian Hiß die Beziehung zwischen Stadt und Land neu: eine Partnerschaft, die ein werteorientiertes Wirtschaften im ländlichen Raum ermöglicht, eine intakte und vielfältige Kulturlandschaft hervorbringt, die Versorgung der Menschen sichert und den Betrieben der ganzen Wertschöpfungskette ein verlässliches Auskommen bietet.

So gelingt es, regionale landwirtschaftliche Betriebe von überregionalen Finanzmärkten unabhängig zu machen und nachhaltige Strukturen im Agrarwesen zu fördern. Das Ergebnis ist ein Gegenmodell zur wachsenden Entfremdung der Nahrungsmittelproduktion von ihren Käufern und zum fortschreitenden Konzentrationsprozess in der globalen Lebensmittelindustrie.

Der Sozialunternehmer Christian Hiß verbrachte seine Kindheit auf einem der ersten Biohöfe Deutschlands im Breisgau und erlebte die Bewirtschaftung nach Grundsätzen ökologischer Landwirtschaft. Er ließ sich zum Gärtnermeister ausbilden und gründete selbst ein landwirtschaftlich-gärtnerisches Unternehmen, bevor er die Stiftung Kaiserstühler Garten ins Leben rief. Er erfuhr aus erster Hand die Defizite der Finanzierung von Hofübergaben und Existenzgründungen. 2006 lancierte er deswegen die Regionalwert AG. Christian Hiß ist Ashoka Fellow seit 2009.

Was macht die Regionalwert AG? Durch die Regionalwert AG kann sich jeder an der Finanzierung regionaler Land- und Ernährungswirtschaft beteiligen. Bürger stellen dabei als Aktionäre Kapital bereit. Die Regionalwert AG beteiligt sich damit an landwirtschaftlichen und landwirtschaftsnahen Betrieben in der Region Freiburg und verpachtet oder vergibt sie an qualifizierte Unternehmer zur Bewirtschaftung.

643 Aktionäre

Warum ist das wichtig? Junge Menschen entscheiden sich oft dagegen, kleinere und mittlere Landwirtschaftsbetriebe der Eltern zu übernehmen, weil die Kapitalrentabilität zu gering ist. Eine Alternative ist die außerfamiliäre Hofnachfolge. Deren Gestaltung und Finanzierung ist jedoch in der Praxis schwierig. Jungen, unternehmerischen Menschen mit passender Berufsausbildung, aber ohne eigenen Hof, fehlt oft die Möglichkeit, einen landwirtschaftlichen Betrieb zu finanzieren. All dies hat das weit verbreitete Höfesterben zur Folge. Politik und Gesellschaft unterschätzen den ökologischen und sozialen Wert kleiner und mittlerer Betriebe: Kleinparzellierte Betriebsstrukturen garantieren hohe Biodiversität auf kleinem Raum.

Ökologische Landwirtschaft produziert qualitativ hochwertige Nahrungsmittel mit geringeren negativen Auswirkungen auf Boden, Luft, Wasser, Fauna und Flora als die konventionelle. Sie ist arbeitsintensiver, sichert somit Arbeitsplätze im ländlichen Raum, und hat das Potenzial, einen erheblichen Beitrag zur Lösung großer gesellschaftlicher Herausforderungen wie z.B. der Versorgungssicherheit zu leisten. All dies spielt jedoch keine Rolle bei der Bewertung der Rentabilität der Betriebe, so dass die Anreize, die Betriebe am Leben zu erhalten, gering sind.

Wie sieht die Wirkungskette aus? Eingesetzte Ressourcen (2015) •

Gesamtbudget: 152.000 €, davon Personalkosten: 76.000 € Sachkosten: 76.000 €

Wie ist der Stand der Verbreitung? Das Modell der Regionalwert AG aus der Region Freiburg soll auf andere Regionen übertragen und ihre Grundstruktur dort individuell angewendet werden. Nach neun Jahren der Geschäftstätigkeit ist umfangreiches Know-how aufgebaut. Die Regionalwert AGs in anderen Regionen sind unternehmerisch eigenständig. Sofern sie die Wort-Bild-Marke der Regionalwert AG nutzen, sind sie an die Kriterien der Lizenzinhaberin gebunden. Mit zwei deutschen, einer österreichischen, einer schweizerischen, zwei spanischen und zwei kroatisch/bosnischen Regionen finden konkrete Gründungsgespräche zur Imitation des Modells statt. Im September 2011 wurde die Regionalwert AG Isar/Inn und im Herbst 2014 die Regionalwert AG Hamburg als Nachfolgegründungen gestartet.

Erbrachte Leistungen (2015) •

Aktionäre stellten 21 Partnerbetrieben insgesamt 2,97 Millionen € Kapital zur Verfügung



Vier neue Betriebe gründungsreif entwickelt



Neue öffentliche Kapitalerhöhung im Jahr 2016

Was plant die Regionalwert AG? Erzeugte Wirkungen für die Gesellschaft •

Förderung ökologischer Land- und Ernährungswirtschaft, Sensibilisierung der Gesellschaft für sozio-ökologische Leistungen der Landwirtschaft, Ermöglichung von Existenzgründungen



Berichterstattung über die Umwelt- und Sozialleistungen anhand eines Indikatorensets, das alle beteiligten Unternehmen anwenden

Für 2016 ist die Verbreitung des Konzepts in zwei weitere Regionen geplant. Die Partnerunternehmen in Freiburg sollen auf 25 finanzierte Unternehmen steigen und 900 Aktionären bringen 4,5 Millionen Euro ein.

Frank Hoffmann discovering hands® der frühzeitigen Diagnose von Brustkrebs, verbessert so die Überlebenschancen und senkt Behandlungsbelastung und -kosten für brustkrebserkrankte Patientinnen. Gleichzeitig eröffnet das Modell von discovering hands® blinden Frauen als zertifizierten medizinischen Tastuntersucherinnen (MTU) die Einbindung in ein völlig neues Tätigkeitsfeld im Arbeitsmarkt.

Frank Hoffmann befähigt blinde Frauen, mit einer Tastuntersuchung die Brustkrebsvorsorge zu verbessern, und schafft so ein neues Tätigkeitsfeld im präventiven Gesundheitssystem.

Der Sozialunternehmer Die Idee zu discovering hands® entwickelte der Gynäkologe Dr. Frank Hoffmann basierend auf den praktischen Erfahrungen seiner über 20-jährigen Praxistätigkeit. Er hat selbst erlebt, wie wenig Zeit ihm als Arzt für eine Tastuntersuchung bleibt, die für viele Frauen die einzige Präventionsmaßnahme für Brustkrebs ist. Er fühlte sich verpflichtet, eine bessere Früherkennungsdiagnostik für Brustkrebs zu entwickeln. Inspiriert von Pionieren wie Andreas Heinecke (Ashoka Fellow seit 2005) fing er an, mit blinden Frauen zu arbeiten. Frank Hoffmann ist Ashoka Fellow seit 2010.

Was macht discovering hands®? Frank Hoffmann hat ein standardisiertes Verfahren entwickelt, bei dem blinde Frauen ihren überdurchschnittlichen Tastsinn zur Tumor-Erkennung im Rahmen der medizinischen Diagnostik einsetzen. Das dient zunächst

Warum ist das wichtig? In Deutschland ist Brustkrebs die tödlichste Krebsart bei Frauen zwischen 25 und 74 Jahren. Die Wahrscheinlichkeit eines tödlichen Verlaufs der Krankheit hängt stark vom Zeitpunkt der Diagnose ab. Die Kosten für eine präventive Mammographie werden von den Krankenkassen nur für Frauen zwischen 50 und 69 Jahren übernommen – sonst steht üblicherweise nur eine ärztliche Tastuntersuchung zur Verfügung. Diese Art der Untersuchung findet jedoch unter suboptimalen Bedingungen statt: Der Zeitrahmen ist oft zu kurz; die Untersuchung wird nicht standardisiert durchgeführt. Außerdem verfügt der Arzt nicht über die Tastfähigkeiten von Blinden. Blinde sind besonders gut für eine Tastuntersuchung geeignet. Sie können sich viel mehr Zeit für die Untersuchung nehmen. Bisher werden Blinde unzureichend in den Arbeitsmarkt eingebunden. Schätzungen des Deutschen Blinden- und Sehbehindertenverband e.V. zufolge sind 70 % aller Blinden arbeitslos.

Wie sieht die Wirkungskette aus?



Eingesetzte Ressourcen (2015) •



Gesamtbudget 2015: 265.000 €, davon Personalkosten: 150.000 € Sachkosten: 115.000 €

Was plant discovering hands®? •

Durch die seit 2014 umgesetzte operative Arbeit der discovering hands® Service GmbH, einer Tochter der 2011 gegründeten Muttergesellschaft discovering hands® gUG (haftungsbeschränkt), gibt es eine deutliche Steigerung der deutschlandweiten Aktivitäten, die Gründung von discovering hands®Zentren sowie die Vorbereitung eines eigenen Ausbildungszentrums.



Die Ausbildung und Beschäftigung von 74 MTUs bis 2019 in Deutschland, was einer jährlichen Untersuchungskapazität von 70.000 Patientinnen entspricht. Kostendeckende Führung des Unternehmens voraussichtlich ab 2017/2018.



Wissenschaftliche Studie zur Validierung des festgestellten Effekts an der Universität Erlangen (bis Mitte 2015).



Nach Etablierung in Österreich 2015 Pilotprojekte in Kolumbien (seit September 2015) und Indien (seit Dezember 2015); weitere internationale Ausbreitung in Vorbereitung.

50 Stunden pro bono-Leistungen für Konzeptionsentwicklung, Rechtsberatung und Vertragsentwicklung

Erbrachte Leistungen (2015) •

Ca. 12.000 untersuchte Frauen (eine MTU untersucht ca. 500 bis 1.000 Patientinnen pro Jahr)



Rund 30 MTUs wurden inzwischen ausgebildet.

Erzeugte Wirkungen für die Gesellschaft (2015) •

Feste Anstellung für 21 blinde Tastuntersucherinnen in Deutschland und vier in Österreich, die aus Behinderung Begabung gemacht haben.



Erhöhte frühzeitige Erkennungsquote von 28 %: MTUs stuften bei knapp 600 Frauen Tastbefunde als verdächtig ein, die dem Arzt nicht aufgefallen wären.



In 18 Fällen konnte ein Frühkarzinom entdeckt werden, das bei der üblichen Brusttastuntersuchung nicht erkannt worden wäre.

Wie ist der Stand der Verbreitung? •

Am discovering hands®-Modell beteiligen sich aktuell 34 Ärzte mit 25 MTUs.



Vier Zentren für die Aus- und Weiterbildung von Blinden und Sehgeschädigten sind zur Ausbildung von MTUs zertifiziert.



Zwölf gesetzliche Krankenkassen übernehmen in Deutschland die Kosten für die Tastuntersuchung, bereits 8,8 Millionen weibliche Versicherte haben damit ein Anrecht auf eine für sie kostenlose Untersuchung.

Die Grundlagen für die internationale Skalierung ist ein Social Franchise Modell, das 2015 erfolgreich umgesetzt werden konnte.

Thorsten Kiefer WASH United Sachin Tendulkar oder der Heilige Baba Ramdev öffentlich für Toiletten und Hygiene stark machen, schafft das Aufmerksamkeit und verändert die Einstellungen der Menschen zu diesen Themen.

Durch innovative Kampagnen, spielbasierte Lernformate und die Einbindung von Sportstars macht Thorsten Kiefer das Thema Toiletten attraktiver und verbessert das Hygieneverhalten insbesondere von Kindern und Jugendlichen, um Durchfallerkrankungen zu vermeiden.

Innovative Trainingsinhalte, die hygienische und gesundheitliche Zusammenhänge für Kinder auf spielerische Weise erfahrbar machen und langfristig Verhaltensänderungen anstoßen, stehen im Zentrum der WASH in Schools Programme, die von lokalen Partnern in den Zielländern durchgeführt werden. So lernen die Kinder durch Spaß und Spiel, was es bedeutet, ein WASH Champion zu sein: nach Möglichkeit Toiletten zu nutzen, nach dem Toilettenbesuch und vor dem Essen die Hände mit Seife zu waschen sowie diese Verhaltensregeln an Freunde und Bekannte weiter zu geben. Begleitet wird die Arbeit in Schulen und Sportvereinen durch Kampagnen. Die Kampagnenarbeit geht über die üblichen Medien TV, Radio und Printmedien hinaus und bindet insbesondere große Sportereignisse mit ein, wie zuletzt die Cricket-Weltmeisterschaften in Bangladesch und Indien.

Der Sozialunternehmer Während seines Studiums des internationalen Rechts entwickelte Thorsten Kiefer eine Leidenschaft für Menschenrechte, insbesondere für das Recht auf sauberes Trinkwasser und Sanitärversorgung. Über seine Tätigkeit in verschiedenen Institutionen entwickelte er ein Gespür dafür, was dem Sektor fehlt: innovative, positive Kommunikation, welche die Tabu-Themen Toiletten und Hygiene „cool und sexy“ macht. Vor diesem Hintergrund und inspiriert von Ashoka Fellow Jack Sim, kam Thorsten auf die Idee für WASH United. Thorsten Kiefer ist Ashoka Fellow seit 2012.

Was macht WASH United? WASH United nutzt Dinge, die Menschen lieben und begeistern – Spiele, Fußball- und Cricket, Stars und andere Vorbilder, um die von Haus aus „dreckigen“ Themen Toiletten und Hygiene attraktiver zu machen und in den Fokus der Öffentlichkeit zu rücken. Denn wenn sich Vorbilder wie Didier Drogba, der indische Cricket-Star,

Warum ist das wichtig? Weltweit leben 2,4 Milliarden Menschen ohne Zugang zu adäquaten Sanitäranlagen (JMP, 2015). Fehlende Toiletten, schlechtes Hygieneverhalten und dreckiges Trinkwasser sind Hauptursachen für vermeidbare Durchfallerkrankungen, an deren Folgen alleine in Indien täglich über 400 Kinder sterben. Der globale wirtschaftliche Schaden beziffert sich laut Weltbank auf 260 Milliarden USD pro Jahr. Dabei liegt gerade im alltäglichen Verhalten einer der größten Hebel: Händewaschen mit Seife allein kann ca. 40 % der Erkrankungen verhindern.

Ein bislang völlig vernachlässigtes Themengebiet mit massiven Folgen für Gesundheit, Gleichberechtigung und Bildungschancen von Frauen und Mädchen ist Menstruation und Menstruationshygiene (MHM). Seit 2013 arbeitet WASH United insbesondere über den von uns initiierten weltweiten Menstrual Hygiene Day (28. Mai) intensiv daran, Tabus und Stigmata rund um diese Themen aufzubrechen, Politikwechsel in Zielländern voranzutreiben und Mädchen über innovative Bildungsprogramme aufzuklären.

Wie ist der Stand der Verbreitung? •

Das WASH in Schools Programm läuft in SubSahara Afrika und Südasien, wo seit Beginn des Programms über 210.000 Kinder und Jugendliche erreicht wurden.



Durch innovative Kampagnen- und Medienarbeit wurden bislang fast 500 Millionen Menschen in Entwicklungsländern erreicht – ohne für Sendeplätze etc. zu bezahlen.

Wie sieht die Wirkungskette aus? Eingesetzte Ressourcen (2015) •

Gesamtbudget:1,5 Millionen €, davon Personalkosten: 435.000 € Sachkosten 1.080.000 €



Teams in Berlin (acht Mitarbeiter), Nairobi (vier Mitarbeiter) und Neu-Delhi (sechs Mitarbeiter) MHM Unterricht mit Mädchen in Bangladesch

Erbrachte Leistungen (2015) •

WASH-Trainings an Schulen in Afrika (Kenia, Lesotho, Malawi, Ruanda, Uganda, Tansania) und Südasien (Indien) mit insgesamt über 60.000 trainierten Schülern



Kampagne rund um den globalen „Menstrual Hygiene Day“ (28. Mai), mit über 127 Events in 33 Ländern



Entwicklung von „Team Swachh“, einer mehrjährigen landesweiten Initiative für Toilettennutzung in Indien

Was plant WASH United? •

Basierend auf dem Erfolg der ersten Phase des WASH Challenge Cups wird das Projekt 2016/17 gemeinsam mit streetfootballworld in Kenia, Ruanda, Tansania und Uganda skaliert.



Start von „Team Swachh“ in Indien. „Team Swachh“ ist eine große, landesweite Initiative gemeinsam mit UNICEF und anderen Partnern, in der eine überwölbende Massenmedienkampagne mit „on-the-ground“ Aktivitäten und Schulprogrammen kombiniert wird, um maximale Wirkung zu erzielen. Mithilfe des „Team Swachh Action Kit“ soll die Wirkung um ein Vielfaches erhöht werden.



Zusammen mit über 350 Partnern feiert WASH United am 28. Mai den dritten weltweiten „Menstrual Hygiene Day“.



Teilnahme am Re-Imagine Learning Globalizer von Ashoka, um neue Strategien für die Skalierung unserer Wirkung im Bereich spielbasiertes Lernen zu entwickeln.

Erzeugte Wirkungen für die Gesellschaft •



Wissens-, Einstellungs- und Verhaltensänderung im Bereich Sanitär und Hygiene (Toilettennutzung; Händewaschen mit Seife; Menstruationshygiene) bei Kindern und Jugendlichen Erhöhte Relevanz der Themen Sanitärversorgung und Hygiene beim Einzelnen und in der Gesellschaft sowie bei politischen Entscheidern

Joachim Körkel KISS Was macht KISS? KISS steht für „Kompetenz Im Selbstbestimmten Substanzkonsum“ und ist ein Selbstmanagementprogramm. Es ergänzt die bisherigen Behandlungsangebote für Alkohol-, Tabak- und Drogenabhängige, indem es zu einer schrittweisen Konsumreduktion anleitet. Die Reduktion kann – je nach Bereitschaft und Fähigkeit der Konsumenten – in Suchtmittelabstinenz übergehen. Die Konsumenten entscheiden selbst, wie schnell und um wie viel sie ihren Konsum reduzieren möchten. So sind die zu bewältigenden Veränderungshürden niedriger und deshalb auch realistischer zu schaffen. Herkömmliche Programme:

KISS-Programm:

Joachim Körkel ermöglicht Alkohol-, Drogen- und Tabakabhängigen mit seinen Programmen zur Konsumreduktion einen selbstbestimmten Weg aus der Sucht. Suchtmittelkonsumenten werden zur eigenständigen, selbstverantwortlichen Senkung ihres Substanzkonsums befähigt und an ein gesundes, zufriedenes und sozial integriertes Leben herangeführt.

Der Sozialunternehmer Als Professor der Psychologie arbeitet Joachim Körkel seit 30 Jahren im Bereich der Behandlung substanzabhängiger Menschen. Schon als junger Leiter einer Fachklinik für Alkohol- und Medikamentenabhängige erkannte er, dass Rückfälle Teil des Genesungsprozesses sind und keineswegs regelhaft zum Ausschluss aus einer Behandlung führen sollten. Nach langjährigen Erfahrungen entwickelte er mit KISS einen Ansatz, der die Veränderungsmotivation nichtabstinenzbereiter Alkohol-, Tabak- und Drogenabhängiger freizusetzen vermag und sie befähigt, ihren Konsum selbstständig zu reduzieren („kontrolliertes Trinken“, „kontrolliertes Rauchen“, „kontrollierter Drogenkonsum“). 2010 gründete Joachim Körkel das der Evangelischen Hochschule Nürnberg angegliederte Institut für innovative Suchtbehandlung und Suchtforschung (ISS). Joachim Körkel ist Ashoka Fellow seit 2009.

Das KISS-Programm besteht aus einer Eingangsdiagnostik sowie zwölf strukturierten Einzel- oder Gruppensitzungen. Durch ein zertifiziertes Curriculum werden Suchtfachkräfte in sechs-tägigen Schulungen zu KISSTrainern fortgebildet. Um weitverbreiteten Vorbehalten gegenüber zieloffener Suchtarbeit zu begegnen, veranstaltet das ISS Vorträge und Workshops, ist auf Suchttagungen im In- und Ausland präsent, betreibt Öffentlichkeits- und Netzwerkarbeit und verfasst wissenschaftliche Veröffentlichungen.

Warum ist das wichtig? Der Deutschen Hauptstelle für Suchtfragen e.V. zufolge weisen in Deutschland 3,4 Millionen der 18 bis 64jährigen Erwachsenen Alkoholmissbrauch/ -abhängigkeit auf; 5,6 Millionen sind tabak-, 1,5 Millionen medikamenten- und 400.000 drogenabhängig. Die körperlichen, psychischen, sozialen und gesellschaftlichen Folgen sind erheblich. So belaufen sich z.B. die Kosten alkoholbedingter Krankheiten pro Jahr auf 26,7

Milliarden Euro, die Kosten des Konsums illegaler Drogen auf über sechs Milliarden Euro. Die etablierten Abhängigkeitsbehandlungen zielen auf totale Abstinenz statt auf Konsumreduktion ab. Aber nur fünf Prozent aller Suchtkranken werden durch Abstinenzbehandlungen überhaupt erreicht, das heißt die Mehrzahl scheitert an der Abstinenzhürde. Und: Ein Großteil derer, die eine Behandlung beginnen, bricht diese ab und wird rückfällig.

Wie sieht die Wirkungskette aus? Eingesetzte Ressourcen (2015) •



Gesamtbudget: 107.400 €, davon Personalkosten: 72.800 € Sachkosten: 34.600 € Leistungen aus Ehrenamt und pro bonoEngagement: 32.900 €

Erbrachte Leistungen (2015) •

Ca. 1.200 Alkohol- und Drogenabhängige als Teilnehmer am KISS-Programm in 96 Einrichtungen



Zehn KISS-Ausbildungsgruppen mit 121 Teilnehmern



16 öffentliche Vorträge zu KISS und 6 KISSFachtage/ KISS-Auftaktveranstaltungen



Neuentwicklung des Programms „Change Your Smoking“ für Rauchreduktion/-stopp



Implementierung Zieloffener Suchtarbeit beim Caritasverband Stuttgart (27 Einrichtungen, 150 MitarbeiterInnen)

Erzeugte Wirkungen für die Gesellschaft •

Einsparungen von ca. 327.940 € für Krankenkassen durch 610 KISS-Teilnehmer



Drogenkonsumausgaben der Teilnehmer fallen um monatlich 30 % bzw. 219 € (Einsparung von ca. 1.603 Mio. € bei 610 KISS-Teilnehmern)



Erheblicher gesamtgesellschaftlicher Nutzen durch weniger Beschaffungskriminalität und Prostitution

Wie ist der Stand der Verbreitung? •

Bis heute wurden 1.283 KISS-Trainer in Deutschland, Österreich und der Schweiz ausgebildet, die in 96 Suchthilfeeinrichtungen arbeiten.



Zwei früher komplett auf Abstinenz ausgerichtete stationäre medizinische Drogenentzugseinrichtungen haben das KISS-Programm eingeführt. Dies ist in Deutschland und (soweit bekannt) weltweit einmalig.

Was plant KISS? Die flächendeckende Implementierung von KISS soll die „abstinenzfixierte“ deutschsprachige Suchthilfe in ein zieloffenes Behandlungssystem transformieren.

Judy Korn Violence Prevention Network Eltern und Angehörige von sogenannten „Foreign Fighters“, die Deutschland mit dem Ziel der Ausbildung in einem Terrorcamp, z.B. in Syrien, verlassen haben, fort. Gemeinsam mit dem Hessischen Innenministerium gründete das VPN 2014 die Beratungsstelle „Hessen – Religiöse Toleranz statt Extremismus“, die alle Felder der Deradikalisierungsarbeit von Workshops in Schulen, über Trainings im Strafvollzug bis hin zu Beratung von Angehörigen sowie Ausstiegsbegleitung von Radikalisierten abdeckt. Es folgten Beratungsstellen in Bayern und Berlin. Außerdem wurden die Weichen für die Beratungsstelle Baden-Württemberg gestellt. Judy Korn arbeitet mit radikalisierungsgefährdeten und radikalisierten Menschen und bringt sie dazu, ihr Verhalten zu ändern, ein eigenverantwortliches Leben zu führen und Teil des demokratischen Gemeinwesens zu werden. Damit leistet sie einen Beitrag zur Inneren Sicherheit der Bundesrepublik Deutschland.

VPN hat sich dadurch in den vergangenen drei Jahren zum führenden Anbieter im Bereich Deradikalisierung und Ausstiegsarbeit mit islamistisch Radikalisierten entwickelt.

Die Sozialunternehmerin Schon als Jugendliche hat sich Judy Korn mit dem Thema Extremismus beschäftigt. Zunächst war vor allem der Rechtsextremismus ihr Hauptbetätigungsfeld. Seit acht Jahren arbeitet die diplomierte Erziehungswissenschaftlerin außerdem im Feld des religiös begründeten Extremismus, vermehrt auch mit Menschen, die als sogenannte Djihadisten nach Syrien ausreisen bzw. von dort zurückkehren. Judy Korn ist Ashoka Fellow seit 2007.

Mit dem Erstarken von rechtspopulistischen Bewegungen wie Pegida, AfD usw. rückte auch das Themenfeld moderner Rechtsextremismus wieder stärker in den Fokus – sowohl im Haftbereich als auch im Hinblick auf die Fortbildung von MultiplikatorInnen.

Was macht VPN?

Warum ist das wichtig?

Auch das Jahr 2015 stand für Violence Prevention Network (VPN) im Zeichen des Djihad. Die Zahl der jungen Menschen, Männer wie Frauen, die den Anwerbungsversuchen fehlgeleiteter Ideologen folgen, um als so genannte Gotteskrieger in den Kampf zu ziehen, ist weiter angestiegen.

Dem Bundesministerium für Inneres zufolge haben mehr als 750 junge Menschen Deutschland bis Ende 2015 in Richtung Syrien oder Irak verlassen. Ein Drittel davon ist bereits nach Deutschland zurückgekehrt, ohne dass ihre Motive bekannt sind. Mehrere hundert gewaltbereite Salafisten leben in deutschen Großstädten und rekrutieren neue Kämpfer an Schulen. Im Bereich Rechtsextremismus erfasst die Statistik jährlich steigende Fallzahlen. Die Dunkelziffer liegt meistens deutlich höher. Hinzu

In Zusammenarbeit mit den Innen- und Sicherheitsbehörden sowie einigen zivilgesellschaftlichen Organisationen setzte VPN die in 2013 begonnene Beratung für

kommen rechtspopulistische Bewegungen, die das Potential haben, junge Menschen zu radikalisieren. Unzureichend vorbereitet durch Elternhaus und Schule auf Anwerbungsversuche, schließen sich Jugendliche solchen extremistischen Ideologien an, die in Gewalt und Kriminalität münden. Eine nicht geringe Zahl von jugendlichen Gewalttätern in Haft wird nach ihrer Entlassung erneut inhaftiert, weil sich nichts an ihrem Verhalten und ihren Motiven geändert hat. Mittels einer Studie aus dem Jahr 2012 konnte nachgewiesen werden, dass VPN die Re-Inhaftierungsquote für jugendliche Straftäter um 68 % auf 13,3 % senken konnte – im Vergleich zum bundesdeutschen Durchschnitt, der bei 41,5 % liegt.

Wie ist der Stand der Verbreitung? •

Beratung von Angehörigen in Baden-Württemberg, Bayern, Hessen und Rheinland-Pfalz



Radikalisierungsprävention in Berlin, Hessen, Sachsen und Thüringen



Deradikalisierungstrainings im Strafvollzug bzw. im Arrest in Berlin, Brandenburg, Hamburg, Hessen, Niedersachsen, Sachsen

Wie sieht die Wirkungskette aus? Eingesetzte Ressourcen (2015) •

Rund 2.250.000 € Personal- und Sachkosten



Einsatz von 45 festangestellten MitarbeiterInnen (davon 30 TrainerInnen) sowie 33 Honorarkräfte

Erbrachte Leistungen (2015) •

315 Beratungsfälle: Angehörige (159), Gefährdete (94) und Institutionen (62)



34 Fälle von Ausstiegsbegleitung



194 Workshops mit insg. 3.401 TeilnehmerInnen



83 Fortbildungen mit insg. 1.863 TeilnehmerInnen



Zehn Gruppen- und zwölf Einzel- und Spezialtrainings in JVAs sowie vier Gruppen-Trainings im Arrest mit insg. 93 TeilnehmerInnen

Erzeugte Wirkungen für die Gesellschaft (2015) •

Grundimmunisierung von Jugendlichen gegen islamistische Hassprediger und Rekrutierer



Deradikalisierung von islamistisch bzw. rechtsextremistisch Radikalisierten und Hilfestellung für deren Angehörige



Reintegration von extremistischen Straftätern in das demokratische Gemeinwesen

Was plant VPN? •

Überführung der Trainingsprogramme in Haft in eine langfristige Finanzierung durch den Bund



Aufbau der Beratungsstelle Baden-Württemberg



Ausbau der Beratungstätigkeit in Thüringen



Radikalisierungsprävention mit unbegleiteten minderjährigen Flüchtlingen



Europäischer Praxisaustausch im Bereich Deradikalisierung (Projekt EPEX)



Leitung der Working Group EXIT beim Radicalisation Awareness Network der Europäischen Kommission (seit Oktober 2015)

Raul Krauthausen Wheelmap.org Wheelmap.org basiert auf der freien Weltkarte OpenStreetMap. Die Onlinekarte gibt es als Anwendung im Netz oder als App für iPhone, Android und Windows Phone 10. Markiert werden Zugänglichkeit- und Toilettenstatus nach dem einfachen Ampelsystem:

Mit Hilfe einer Onlinekarte schafft Wheelmap.org mehr Transparenz über rollstuhlgerechte Orte in Deutschland und fördert dadurch die Teilhabe von Menschen mit Behinderung am gesamtgesellschaftlichen Leben.

Der Sozialunternehmer Durch den täglichen Gebrauch seines Elektrorollstuhls kennt Raul Krauthausen die Probleme, mit denen sich Menschen mit Gehbehinderungen im Alltag konfrontiert sehen. Er hat Design-Thinking und Gesellschafts- und Wirtschaftskommunikation studiert und als Radiomoderator und Marketingexperte gearbeitet. Mit seinem beruflichen und persönlichen Hintergrund möchte er zeigen, dass das Tüfteln an Lösungen für soziale Probleme Spaß machen kann. Nach zahlreichen Sozialpreisen wurde Raul Krauthausen 2013 mit dem Bundesverdienstkreuz ausgezeichnet. Raul Krauthausen ist Ashoka Fellow seit 2010.

Was macht Wheelmap.org? Wheelmap ist eine Onlinekarte zum Suchen und Finden rollstuhlgerechter Orte. Wie bei Wikipedia kann jeder mitmachen und öffentlich zugängliche Orte entsprechend ihrer Rollstuhlgerechtigkeit markieren – weltweit.



Grün = rollstuhlgerecht



Gelb = eingeschränkt rollstuhlgerecht



Rot = nicht rollstuhlgerecht

Unmarkierte Orte sind grau gekennzeichnet und können von jedem schnell markiert werden. Die so gemeinsam gesammelten Informationen sind frei zugänglich, einfach zu verstehen und können jederzeit geteilt werden.

Warum ist das wichtig? 2009 wurde von Deutschland die UN-Behindertenrechtskonvention ratifiziert, in der das Recht auf gleichberechtigte Teilhabe in der Gesellschaft von Menschen mit Behinderung verankert ist. Aus den Statistiken des Statistischen Bundesamt zu Menschen mit Schwerbehinderung in Deutschland 2013 lässt sich eine Zahl von mindestens 1,6 Millionen Menschen ableiten, die einen Rollstuhl nutzen. Die Zahl der Menschen mit Rollstuhl weltweit wird auf 185 Millionen geschätzt. Eine der Herausforderungen bei der Umsetzung der Konvention ist die Barrierefreiheit. Dabei gab es bisher keine zentrale Anlaufstelle, über die man Informationen zur Zugänglichkeit von Orten erhalten kann. Informationsquellen zur Barrierefreiheit sind in Deutschland nur punktuell vorhanden und oft nur schwer zugänglich. Zusätzlich entscheiden dabei die öffentlichen Stellen, an welchen Orten die Informationen erhoben werden. Die Sichtbarkeit von Menschen mit Behinderung in der Gesellschaft ist auch aus diesen Gründen sehr gering. Die Fortschritte der Inklusion von Menschen mit Behinderung werden dadurch stark ausgebremst. Zu der Zielgruppe von Wheelmap.org gehören überdies auch Menschen mit Rollatoren oder Familien mit Kinderwagen.

Wie sieht die Wirkungskette aus?



Eingesetzte Ressourcen (2015) •

Gesamtbudget: 190.000 €, davon Personalkosten: ~175.000 € Sachkosten: ~15.000 €



Ca. 70.000 € an geldwerten Mitteln durch Sponsoren wie ImmobilienScout24



Pro bono-Unternehmensberatung (Hogan Lovells)



Ehrenamtliche Tätigkeiten von Textern, Grafikern, Konzeptern, Werbeexperten und Programmierern; außerdem Datenspenden

Wie ist der Stand der Verbreitung? •

Die Karte ist in 22 Sprachen verfügbar.



Ende 2015 sind ca. 625.000 Orte in der Wheelmap markiert und es kommen jeden Tag zwischen 200 und 300 neue Markierungen hinzu.

Was plant Wheelmap.org? •

Erweiterung der angezeigten Ortstypen, generelle Anpassungen für noch mehr Nutzerfreundlichkeit und Optimierungen in der technischen Performanz der Apps.



Verstärkung der Community-Aktionen auf der Ebene von Unternehmen, öffentlichen Verwaltungen, Schulen & Universitäten.



Initiierung von lokalen Kampagnen am Beispiel der internationalen Wheelmap-Kampagne #MapMyDay.

Erbrachte Leistungen (2010 bis heute) •

Schaffung einer nachhaltigen und freien Datenbank für rollstuhlgerechte Orte. Die interaktive Online-Kartenanwendung ist in 22 Sprachen verfügbar und ist mit ca. 625.000 Ortseinträgen weltweit die größte ihrer Art.



Kostenlose iPhone-, Android- und WindowsPhone-10-App



Wheelmap in Google Chrome TV Spot



Wheelmap-Kampagne in Kooperation mit der WHO #MapMyDay



Kompetenzerweiterung zum allgemeinen Thema der Barrierefreiheit und Expertise zur Rollstuhlgerechtigkeit und Inklusion von Menschen mit Behinderungen.

Erzeugte Wirkungen für die Gesellschaft •

Ca. 70.000 Mal wurde die Wheelmap-App bisher heruntergeladen. Allein über www.wheelmap.org suchen NutzerInnen 500 Mal täglich rollstuhlgerechte Orte. 200 bis 300 Orte werden am Tag weltweit markiert. Die App erhöht die Selbstverantwortung und den Aktionsradius von Menschen mit Mobilitätseinschränkung.



Hunderte von Berichten in TV, Rundfunk und Print über die Wheelmap oder lokalen MappingAktionen sensibilisieren die Öffentlichkeit für das Thema Barrierefreiheit und Behinderung.

Erhöhte Aufmerksamkeit in Wirtschaft und Politik, u.a. durch die Auszeichnung durch die Vereinten Nationen (World Summit Award) und Kooperationen, z.B. mit der Allianz Deutschland.

Horst Krumbach Generationsbrücke Deutschland

Horst Krumbach fördert den intergenerationalen Austausch und das Verständnis von Generationen füreinander, indem er in einem fundierten wie einfach skalierbaren Modell in Pflegeheimen lebende alte Menschen mit Kindergarten- und Schulkindern sowie jugendlichen Schülern zusammenbringt.

einrichtungen und Kindergartenkindern sowie Schülern. Ziel ist es, durch die Beschäftigung miteinander die Lebensqualität und -freude aller Beteiligten nachhaltig zu erhöhen. Es entsteht eine klassische Win-Win-Situation: Für die alten und pflegebedürftigen Menschen bringt keine andere soziale Aktivität so viel positive Abwechslung und Freude in den oftmals tristen und einsamen Heimalltag. Gleichzeitig werden sie wieder stärker in unsere Gesellschaft integriert. Die Kinder und Jugendlichen wiederum erleben Wertschätzung, Herzenswärme und besondere Zuneigung. Sie können von der Lebensweisheit und -erfahrung der alten Menschen profitieren und lernen frühzeitig, Alterungsprozess, Pflegebedürftigkeit, Demenz und letztlich auch den Tod als normale Lebensumstände zu erkennen.

Der Sozialunternehmer Nach zehn Jahren als Bankkaufmann entstand bei Horst Krumbach der Wunsch, seine beruflichen Kenntnisse und Erfahrungen im sozialen Sektor einzubringen. Er begann 1996 in der Verwaltung des Aachener Pflegeheims Marienheim, dessen Leitung er 2004 übernahm. 2009 initiierte er das Projekt Generationsbrücke Aachen. Daraus wurde 2012 die Generationsbrücke Deutschland (GBD). Seitdem widmet sich Horst Krumbach „rund um die Uhr“ der bundesweiten Verbreitung des Konzeptes. Besonders wichtig ist ihm, Politik und Öffentlichkeit von der besonderen Chance generationenübergreifender Begegnungen und Aktivitäten zu überzeugen. Horst Krumbach ist Ashoka Fellow seit 2013.

Was macht die GBD? Die Generationsbrücke Deutschland initiiert, leitet und begleitet regelmäßige, langfristige Begegnungen – in der Regel 14-tägig über einen Zeitraum von mindestens einem Jahr – zwischen Bewohnern von Altenpflege-

Warum ist das wichtig? Etwa eine Million Menschen leben derzeit in Deutschland in Pflegeheimen, bis zum Jahr 2030 soll die Zahl auf 3,4 Millionen ansteigen. Während ihre medizinische Versorgung durch hohe Qualitätsstandards in der Regel gewährleistet ist, leidet in vielen Fällen die emotionale Versorgung durch zu wenig Personal und fehlende Verwandtschaft. Weil die Bewohner oftmals keine Verantwortung mehr für sich und andere übernehmen oder Wissen weitergeben können, werden sie auch in auf Senioren fokussierten, gesellschaftlich-integrierenden Bemühungen nicht mehr berücksichtigt. Kinder und Jugendliche wiederum wachsen heute immer öfter ohne direkten Kontakt zu und damit oft ohne Empathie für Pflegebedürftige auf – und sind doch diejenigen, die direkt oder indirekt für deren Versorgung werden aufkommen müssen. Einschränkungen in der Entwicklung der Beziehungsfähigkeit, des Mitgefühls, der

Toleranz und der Hilfsbereitschaft im Zusammenleben mit der immer älter werdenden Gesellschaft bergen Konfliktpotential für die Generationenbeziehung und -verantwortung. Was die Lebensqualität der Pflegeheimbewohner wesentlich positiv beeinflusst, sind Beziehungs- und Begegnungsmöglichkeiten, in deren Gestaltung sie sich aktiv erleben können. Der regelmäßige Kontakt mit Kindern ermöglicht dies auf besonders intensive Weise. Aber auch die Kinder profitieren klar – gerade Kinder aus sozial schwachen Hintergründen, denen oft selbst die Erfahrung fehlt, allein durch ihre Anwesenheit und Zuwendung Freude in anderen auszulösen.

Wie sieht die Wirkungskette aus? Eingesetzte Ressourcen (2015) •

Gesamtbudget 240.000 €, davon Personalkosten 200.000 € Sachkosten 40.000 €



3,25 Vollzeitstellen (VZÄ)



Leistungen aus Ehrenamt und pro-bono Engagement: 240 Stunden

Erbrachte Leistungen (2015) •

500 Generationsbrücke-Begegnungen



750 teilnehmende Altenpflegeheimbewohner



1.000 teilnehmende Kinder und Jugendliche

Erzeugte Wirkungen für die Gesellschaft •

96 % der alten, pflegebedürftigen Teilnehmer bestätigen einen positiven Effekt auf ihre Lebensqualität; 87 % befürworten die weitere Verbreitung der GBD (Umfrage 2013).



88 % der Eltern bemerken positive Veränderungen bei ihren Kindern im Hinblick auf die Bedürfnisse und Lebenssituation von Pflegebedürftigen (Umfrage 2013).



Starke mediale sowie politische Aufmerksamkeit

Wie ist der Stand der Verbreitung? Am 31.12.2015 arbeitete die Generationsbrücke Deutschland mit insgesamt 83 Kooperationspartnern (davon 40 Pflegeheime und 43 Schulen und Kindertagesstätten) in acht Bundesländern.

Was plant die GBD? Die Vision ist eine Gesellschaft, in der das Zusammenleben zwischen pflegebedürftigen alten Menschen und Kindern in struktureller und emotionaler Weise dauerhaft gelingt. Um dies zu erreichen, wird die bundesweite Skalierung des Konzeptes beabsichtigt. 2015 wurden eine neue Skalierungsmethode entwickelt, die erstmals 2016 angewandt wird. Danach wird das GenerationsbrückeKonzept zukünftig nicht mehr von eigenen Mitarbeitern persönlich in jedem einzelnen Pflegeheim implementiert. Stattdessen werden die Sozialdienstmitarbeiter der Pflegeheime sowie das pädagogische Personal der Schulen und Kindertagesstätten in anderthalbtägigen Fortbildungen befähigt, die Implementierung in ihren jeweiligen Einrichtungen selber vorzunehmen. Auf diese Weise soll eine wesentlich größere Breitenwirkung als bisher erzielt werden. Dabei setzt die GBD zukünftig auch auf die Zusammenarbeit mit den Wohlfahrtsverbänden. Für ein erstes dreijähriges Pilotprojekt konnte der Deutsche Cartiasverband gewonnen werden. Mit seinem Fachverband für die Altenhilfe, dem VKAD (Verband katholischer Altenhilfe in Deutschland e.V.) ist eine entsprechende Kooperationsvererinbarung abgeschlossen worden. Darüber hinaus wird das generelle Ziel verfolgt, dass die initiierten generationenverbindenden Begegnungen auf der bildungs- und sozialpolitischen Ebene verankert werden.

Norbert Kunz Social Impact gGmbH Was macht Social Impact? Social Impact bietet Hilfestellung und Unterstützung in allen Gründungsphasen, von der Ideenentwicklung bis zur Konsolidierung eines (Sozial-)Unternehmens. Das Angebotsspektrum reicht von Beratung, Coaching und Seminaren über Workshops und Netzwerkvermittlung bis hin zur Bereitstellung von Co-Working-Spaces und der Unterstützung beim Zugang zu Kapital.

Die Förderung einer Entrepreneurship-Kultur bietet die Chance, zentrale gesellschaftliche Herausforderungen zu meistern. Deshalb entwickelt die gemeinnützige Social Impact GmbH Methoden und Projekte zur Verbreitung und Professionalisierung der Unterstützungsleistungen für die Bereiche Inclusive- und Social Entrepreneurship.

Je nach Zielgruppe bietet Social Impact spezielle Unterstützungsangebote, so für junge Arbeitslose, für Langzeitarbeitslose, Menschen mit Behinderung, für Menschen mit Migrationshintergrund und seit 2011 ganz speziell auch für Menschen, die soziale Unternehmen gründen wollen. Auch die Finanzierung spielt eine wichtige Rolle bei Social Impact: Mit dem Programm Social Impact Finance wurde 2014 das erste spezielle Crowdfunding-Angebot für Social Startups auf den Weg gebracht. Darüber hinaus wirkt Social Impact in vielen regionalen, nationalen und europäischen Netzwerken mit.

Der Sozialunternehmer

Warum ist das wichtig?

Seine Erfahrungen in nationalen und internationalen Bildungsprojekten haben Norbert Kunz zu der Einsicht gebracht, dass nur Projekte erfolgreich sein können, die Menschen befähigen selbst ihre Situation zu verbessern. Seit den neunziger Jahren hat er sich dem Thema Gründungsunterstützung verschrieben und entwickelt für unterschiedliche Zielgruppen qualitativ hochwertige Gründungsunterstützungsangebote.

Ganze Bevölkerungsgruppen gehören auch in Deutschland zu den Verlierern des globalen Wettbewerbs. Soziale Probleme, wie Arbeitslosigkeit, konzentrieren sich einerseits in Regionen, die nicht als Standort für Unternehmensansiedlungen in Frage kommen. Andererseits sind bestimmte großstädtische Quartiere betroffen, in denen vorwiegend chancenarme und bildungsferne Bevölkerungsgruppen leben.

Sein Ansatz und viele seiner Methoden haben Eingang in die deutsche und europäische Gründungsförderung gehalten. Norbert Kunz gehört europaweit zu den anerkanntesten Experten in den Bereichen Inclusive & Social Entrepreneurship. 2010 wurde er von der Schwab Foundation als Social Entrepreneur des Jahres ausgezeichnet; 2011 erhielt er den Social Innovation Exzellenz Award in Spanien und 2012 den Sustainable Entrepreneurship Award in Österreich. Sein Programm enterability ist 2015 mit dem European Enterprise Award ausgezeichnet worden.

Insbesondere junge Menschen haben wachsendes Interesse an einer beruflichen Perspektive im Bereich Social Entrepreneurship. Aufgrund fehlender Unterstützungsund Vernetzungsformate bleiben jedoch viele Projekte auf der Konzeptebene. Auch für ausgewiesene Social Entrepreneurs fehlt es an Strukturen um ihre Projekte zu skalieren und zu transferieren. Gleichzeitig besteht eine immer größere Notwendigkeit, gesellschaftlichen und ökologischen Problemen mit sozial-innovativen Ideen zu begegnen.

Norbert Kunz ist Ashoka Fellow seit 2007.

Um diese Lücke zu schließen, hat Social Impact 2011 in Berlin das Programm Social Impact Start entwickelt, das

Social Startups in der Anfangsphase ihrer sozialinnovativen Geschäftsideen unterstützt.

Wie sieht die Wirkungskette aus? Eingesetzte Ressourcen (2015) •

Gesamtbudget: 3,5 Millionen €, davon Personalkosten: 1,8 Millionen € Sachkosten: 1,7 Millionen €



Leistungen aus Ehrenamt und pro bonoEngagement: 300.000 €



2.000 m² Beratungs- und Bürofläche



45 feste, 25 freie Mitarbeiter



Zwölf Projekte



200 Mentoren

Erbrachte Leistungen (2015) •

3.000 direkte Kontakte (z.B. durch Teilnahme an Veranstaltungen) die zur Sensibilisierung für das Themengebiet social Entrepreneurship und soziale Innovation beitragen



900 Teilnehmer/Qualifizierungskunden



25.000 Beratungs-/Qualifizierungsstunden



60 Teilnahmen an Tagungen und eigenen Fachveranstaltungen

Wie ist der Stand der Verbreitung? Viele der von Social Impact entwickelten Konzepte wurden von anderen Gründungsunterstützungsorganisationen übernommen und wurden so über Deutschland hinaus verbreitet. Operativ ist Social Impact mit den Programmen für junge GründerInnen (enterprise, sozial & gründer, JungStarter), für GründerInnen mit Schwerbehinderung (enterability) und für GründerInnen mit Migrationshintergrund (Lotsendienst und ChancenNutzer) in Berlin, Frankfurt am Main, Leipzig, Hamburg und Brandenburg tätig. 2015 wurde das Programm Ankommer initiiert, um die Integration von Geflüchteten in Arbeit und Erwerbsleben zu fördern. Derzeit werden 14 Pilotprojekte betreut. Das Programm Social Impact Start hat sich als Erfolgsmodell bestätigt. 2012 startete es auch in Hamburg, 2013 in Wien und Zürich. In 2014 wurde das Angebot in Frankfurt, Leipzig, Köln und München etabliert, in 2015 in Duisburg. Parallel hierzu wurde die physische Infrastruktur für Social Startups ausgebaut: Social Impact Labs – CoWorking-Space, Networking, Coaching und Event-Space für Social Entrepreneurship – bestehen derzeit in Berlin, Leipzig, Frankfurt, Hamburg und Duisburg.

Erzeugte Wirkungen für die Gesellschaft •

150 Gründungen, davon 50 Sozialunternehmen



90 Abberatungen (und damit verbundene Einsparung ineffizienter Transferzahlungen)



Von Gründern erwirtschaftetes Einkommen: >10 Millionen Euro



Aktiviertes Crowdfunding-Kapital der Startups: >1 Millionen Euro



Erhöhung der Gründungsbereitschaft benachteiligter Zielgruppen durch Schaffung von erfolgreichen Vorbildern



Sensibilisierung für Gründungen im Bereich Social Innovation

Was plant die Social Impact gGmbH? Im Mittelpunkt der Aktivitäten 2016 steht die Entwicklung neuer Finanzierungsinstrumente für Social Startups sowie die Förderung sozialer Innovationen in ausgewählten Themenfeldern.

Silke Mader EFCNI Was macht EFCNI?

Silke Mader entwickelt mit europäischen Experten Versorgungsstandards für Früh- und Neugeborene. Die Vision von EFCNI ist, dass jedes Kind den besten Start ins Leben bekommt – egal wo es in Europa geboren wird.

Die Sozialunternehmerin Silke Mader ist geschäftsführende Vorstandsvorsitzende und Mitgründerin von EFCNI (European Foundation for the Care of Newborn Infants). 1997 kamen ihre Zwillinge in der 25. Schwangerschaftswoche aufgrund einer zu spät erkannten Präeklampsie (Schwangerschaftsvergiftung) zur Welt. Ihre Tochter verstarb kurz nach der Geburt, ihr Sohn überlebte. Damals war die Besuchszeit für Eltern in Krankenhäusern sehr begrenzt. Eltern waren kaum in die Pflege ihrer Kinder mit einbezogen und es gab keine psychologische Hilfe für Betroffene. Von der Politik erhalten Frühgeborene und ihre Familien bis heute wenig Unterstützung. Vor allem fehlt den Familien Rückhalt in der Gesellschaft. Um anderen dieses Schicksal zu ersparen, entschied sich Silke Mader aktiv zu werden. Nach einigen Jahren in der Selbsthilfe wollte Silke Mader frühgeborenen Kindern in Europa und weltweit eine Stimme geben. Deshalb gründete sie 2008 mit Betroffenen und Fachleuten die europäische Stiftung EFCNI. Silke Mader ist Ashoka Fellow seit 2014.

EFCNI ist die erste europaweite gemeinnützige Organisation, die sich für die Interessen von Früh- und Neugeborenen und deren Familien einsetzt. Weltweit wird etwa jedes zehnte Kind zu früh geboren, in Europa sind es ungefähr eine halbe Million Babys pro Jahr. Im Durchschnitt sind 63 % aller Todesfälle von Kindern bis zum fünften Lebensjahr auf Frühgeburt zurückzuführen. Viele Tode im Kindesalter, chronische Erkrankungen und weitere Beschwerden könnten durch eine verbesserte Schwangeren- und Neugeborenen-Versorgung sowie Nachsorge vermieden werden. Ziel der Stiftung ist es, dass Früh- und Neugeborene in Europa die idealen Bedingungen für den besten Start ins Leben haben und ihnen auch darüber hinaus eine umfassende medizinische Nachsorge gesichert ist. Derzeit gibt es in vielen Ländern Europas keine harmonisierten Standards zur Versorgung von Früh- und kranken Neugeborenen. Das Resultat: Die Versorgung von Kind und Mutter variiert stark, je nach Ort der Geburt. Dabei spielen nicht nur Landesgrenzen eine Rolle; die Versorgung innerhalb von Regionen ist ebenfalls sehr unterschiedlich. Das derzeit größte Projekt von EFCNI: Der Ungleichheit mit der interdisziplinären Entwicklung von Versorgungsstandards entgegenzuwirken. Am Projekt beteiligt sind medizinische Fachleute, Eltern und Experten ausgewählter Industriepartner sowie Berater relevanter Non-Profit-Organisationen.

Warum ist das wichtig? Die Entwicklung von Versorgungsstandards auf europäischer Ebene ist essentiell, um eine Referenz für Standards in den einzelnen Ländern zu etablieren. Viele Länder sind zum heutigen Zeitpunkt in vielen Bereichen weit von diesen Versorgungsregeln entfernt. Um der Ungleichheit in Europa entgegenzuwirken, ist eine Referenz nötig, die möglichst breite Zustimmung findet. Dies soll über ein gemeinsames europäisches Projekt erreicht werden: Europäische Experten entwickeln mit Eltern und weiteren Stakeholdern Standards, die nicht auf einem bestimmten Gesundheitssystem beruhen.

Etablierte und implementierte Standards helfen den zuständigen Fachleuten bei ihren Entscheidungen und stellen die bestmögliche und gleiche Behandlung der Kinder sicher.

Wie sieht die Wirkungskette aus? Eingesetzte Ressourcen (2015) •

Gesamtbudget ca. 200.000 €, davon Personalkosten: ca. 120.000 € Sachkosten: ca. 80.000 €



Ca. 10 – 50 Stunden im Jahr von 234 ehrenamtliche Tätigkeit der Experten



Pro bono-Übersetzungsleistung für die Slogans der „Socks for Life“ Kommunikations-Kampagne: ca. 100 Stunden



Ehrenamtliche Tätigkeit von Anwälten, Agenturen oder Beratern: ca. 150 Stunden im Jahr



Pro bono-Ausstellungsflächen, Vortragsmöglichkeiten auf über 40 Kongressen in ganz Europa, um das Projekt zu promoten

Erbrachte Leistungen (2015) •

56 internationale Organisationen unterstützen das Projekt, vier weitere Industriepartner unterstützen das Projekt finanziell.



234 hochrangige Experten aus ganz Europa arbeiten an der Entwicklung der Standards



Erstellung einer Methodik für den Standardentwicklungsprozess



Entwicklung einer projektbezogenen Kampagne „Socks for Life“ in 37 Sprachen und Kick-off auf dem größten Europäischen Fachkongress mit verschiedenen Kommunikationsmaterialien



Je ein Workshop und politisches Meeting im EUParlament in Brüssel und Straßburg



Co-Organisator und Mitglied des wissenschaftlichen Kommittees des größten Europeäischen Kongresses der neonatalen Gesellschaften in Budapest.

Erzeugte Wirkungen für die Gesellschaft •

Wahrnehmung des Themas im EU-Parlament



Sensibilisierung der Betroffenen und der Fachleute für die Notwendigkeit von Standards



Vereinen aller Akteure der Thematik in einem gemeinsamen Projekt



Langfristig: verbesserte Versorgungsbedingungen von Früh- und kranken Neugeborenen und Erhöhung der Lebensqualität Betroffener und ihrer Familien



Langfristig: Senkung der Kosten für Behandlung und Nachsorge

Wie ist der Stand der Verbreitung? 51 Organisationen aus ganz Europa und darüber hinaus sind als unterstützende Partner in das Projekt mit eingebunden. Darunter sind Fachgesellschaften aus dem Gesundheitswesen, Elternverbände und weitere NonProfit-Unternehmen. Zusätzlich werden ab 2015 aktuelle Entwicklungen bzw. Inhalte des Projekts jedes Jahr auf dem Fachkongress der europäischen Neonatologie-Gesellschaften vorgestellt.

Was plant EFCNI? In den nächsten fünf Jahren werden elf Expertengruppen Standards zu einem definierten Themenkomplex erarbeiten. Diese werden dann von den Leitern aller Gruppen diskutiert, bevor sie einen Konsultationsprozess mit den unterstützenden Organisationen und weiteren Stakeholdern aus dem Bereich durchlaufen. Alle Standards, die diesen Entwicklungsprozess durchlaufen haben, werden dann – zunächst in englischer Sprache – auf der Webseite des Projekts publiziert. Eine Erweiterung des Sprachenspektrums auf fünf Sprachen ist geplant.

Mira Maier Initiative für transparente Studienförderung die schnelle Suche nach zur Verfügung stehenden Finanzierungsmöglichkeiten in Deutschland. Per Matching-Verfahren wird mit wenigen Klicks angezeigt, welche Fördermöglichkeiten wirklich zum eigenen Lebenslauf passen.

Die Initiative für transparente Studienförderung setzt sich dafür ein, dass in Europa Studienwünsche und -abschlüsse trotz geeigneter Qualifikation nicht mehr an finanziellen Hürden scheitern. Daher bemüht sich die Initiative durch die Schaffung von Transparenz um einen chancengerechten Zugang zur Studienförderlandschaft, um die bessere Ausschöpfung bisher verfügbarer Mittel und regt die Gründung neuer Stipendienprogramme an.

Seit November 2014 hat die Initiative noch ein weiteres, zielgruppenspezifisches Portal eingeführt: barrierefreistudieren.de. Die Datenbank funktioniert wie myStipendium.de, bietet aber neben Stipendien speziell für Behinderte und chronisch Kranke auch andere Formen der Förderung an, wie beispielsweise Hilfsmittel, Assistenzleistungen, Vergünstigungen etc. Zusätzlich gibt es seit August 2014 noch das Portal european-fundingguide.eu, welches Studierenden europaweit in 16 Ländern hilft, unter 12.000 Förderungen nach einem passenden Stipendium zu suchen. Die Initiative betreibt außerdem aktiv Aufklärungsarbeit über Stipendien an Schulen und Hochschulen in der EU und gründet mit Partnern neue Stipendienprogramme abseits der klassischen Eliteförderung.

Die Sozialunternehmerin Mira Maier hat internationale Betriebwirtschaftslehre studiert und war im Anschluss zwei Jahre als Unternehmensberaterin tätig. Während sie ihre Dissertation in mathematischer Volkswirtschaft geschrieben hat, recherchierte sie nebenbei nach geeigneten Fördermöglichkeiten. Sie hat selbst erlebt, wie wichtig finanzielle Unterstützung für die Ausbildung ist und gründete deshalb die Initiative. Sie kümmert sich bei der Initiative um die strategische Ausrichtung und um die Kommunikation mit Kooperationspartnern, den Unterstützern und der Presse. Mira Maier ist Ashoka Fellow seit 2014.

Was macht die Initiative für transparente Studienförderung? Die Initiative hat das Ziel, Transparenz in allen Bereichen der Studienförderung zu schaffen und die zur Verfügung stehenden Fördermittel zu erhöhen. Das Internetportal myStipendium.de ermöglicht (angehenden) Studierenden

Warum ist das wichtig? Auch in Deutschland und der EU scheitern Studienwünsche und -abschlüsse trotz geeigneter Qualifikationen häufig an finanziellen Problemen. Der Anteil der Studierenden, die aufgrund von finanziellen Hindernissen ihr Studium abbrechen liegt bei über 50 %. Einer aktuellen Allensbachstudie zufolge geben 69 % der Abiturienten „finanzielle Belastung“ als Hauptgrund gegen die Aufnahme eines Studiums an.

Obwohl über zwei Drittel aller angehenden Studierenden mit Finanzierungsproblemen für ihr Studium rechnen, werden bestehende finanzielle Fördermöglichkeiten nicht ausgeschöpft. So kann jede fünfte stipendienvergebende Institution aufgrund mangelnder Bewerber ihre Gelder nicht vergeben. Damit entgeht (potentiellen) Studierenden nicht nur eine große Menge an Fördergeldern, sondern bestehende Stipendienprogramme sehen sich dazu bewegt, ihr Engagement zu reduzieren beziehungsweise ganz einzustellen.

Wie sieht die Wirkungskette aus? Eingesetzte Ressourcen (2015) •

Gesamtbudget: 339.700, davon Personalkosten: 230.200 Sachkosten: 109.500



80 Stunden pro bono-Leistungen empfangen (Rechtsberatung, Kommunikationsberatung, SEOBeratung, Kommunikationsunterlagen)



12.000 Stunden haben sich Ehrenamtliche für die Initiative engagiert.



184.000 vermittelte Förderungen mit einem Gesamtwert von 662 Millionen Euro in 16 Ländern



25.400 Studenten, die wegen der Initiative weiterstudieren, da sie sonst das Studium aus finanziellen Gründen abgebrochen hätten



4.800 Schüler, die wegen der Initiative studieren, da sie sonst aus finanziellen Gründen ein Studium nicht angefangen hätten

Wie ist der Stand der Verbreitung? •

Seit der Gründung der Initiative für transparente Studienförderung gibt es die Plattformen myStipendium.de, barrierefrei-studieren.de und european-funding-guide.eu.



Aufbau eines Netzwerks von >8.000 ehrenamtlichen Unterstützern an den Schulen und Hochschulen in der EU, die bei der täglichen Aufklärungsarbeit vor Ort unterstützen.



Wir helfen jedes Jahr mehr als 2,8 Millionen (angehenden) Studierenden bei der Suche nach einer Finanzierung für ihr Studium.



Schaffung von insgesamt 38 Stipendienprogrammen abseits der Eliteförderung

Erbrachte Leistungen (2015)

Was plant die Initiative für transparente Studienförderung?



Studienfinanzierungsplattformen myStipendium.de: >2.300 Stipendienprogramme mit einem Gesamtwert von 610 Millionen Euro/Jahr



european-funding-guide.eu: >12.000 Förderprogramme mit einem Gesamtwert von 27 Milliarden Euro/Jahr



Schaffung von 1.400 neuer Stipendienprogramme mit einem Gesamtwert von mehr als einer Millionen Euro.



barrierefrei-studieren.de: >1.600 Förderprogramme mit einem Gesamtwert von 153 Millionen Euro/Jahr



Stärkung der Wirkung der Initiative in den 16 EULändern



Gründung von 23 Stipendienprogrammen abseits der klassischen Eliteförderung

Erzeugte Wirkungen für die Gesellschaft •

2,8 Millionen Abiturienten und Studierenden bei der Suche nach Förderung im Jahr 2015 geholfen



Zu 919.000 Stipendienbewerbungen in der EU beigetragen

Heidrun Mayer Papilio von acht Jahren. Wer also wirkungsvoll vorbeugen will, muss vorher ansetzen und die psychosoziale Gesundheit sowie die Entwicklung der Kinder altersgemäß fördern. Heidrun Mayer entwickelte mit Papilio einen Ansatz für Kindertagesstätten, der die sozialen und emotionalen Kompetenzen auf spielerische Weise fördert. Durch die Stärkung dieser Schutzfaktoren werden erste Verhaltensauffälligkeiten reduziert. Nur dieser frühzeitige Ansatz, auch als „universelle Prävention“ bezeichnet, hat Aussichten, die gesamtgesellschaftliche Problematik wirkungsvoll anzugehen.

Heidrun Mayer stärkt die sozial-emotionale Kompetenz von kleinen Kindern, um sie davor zu schützen, im Jugendalter mit Sucht und Gewalt auf Lebenskrisen zu reagieren. Mit ihrem Ansatz legt sie die Basis für eine psychosoziale Gesundheit und ein selbstbestimmtes und eigenverantwortliches Leben im Erwachsenenalter.

Da Bildung unter der Hoheit der Länder steht, geht Papilio länderspezifisch vor und arbeitet mit einem Train-the-Trainer-Konzept. Die Verbreitung des PapilioAnsatzes geschieht in vier Schritten: Partner gewinnen; TrainerInnen qualifizieren; Kindertagesstätten gewinnen und ErzieherInnen fortbilden; Programm in der Kita einführen. Papilio geht also den Weg über TrainerInnen und ErzieherInnen, um letztlich die Kinder und Eltern zu erreichen.

Die Sozialunternehmerin Heidrun Mayer ist ausgebildete Erzieherin und diplomierte Sozialpädagogin und sammelte vielfältige Berufserfahrung im Elementar- und Jugendhilfebereich sowie in der Aus- und Weiterbildung von ErzieherInnen. Sie leitete seit 2003 die Entwicklung von Papilio und ist seit 2010 geschäftsführende Vorsitzende des Papilio e.V. Papilio spiegelt ihre persönliche und berufliche Überzeugung wieder, alles dafür zu tun, Kindern bereits in der Kindertagesstätte eine lebensbejahende Grundhaltung auf den Weg zu geben. Mit Papilio will sie ihnen eine Haltung vermitteln, die langfristig gesellschaftlich Werte und Normen verändert. Heidrun Mayer ist Ashoka Fellow seit 2010.

Was macht Papilio? Wissenschaftliche Studien belegen, dass „Verhaltensprobleme“ der Hauptrisikofaktor für die Entwicklung von Sucht und Gewalt sind. Diese Probleme tauchen im Kindergartenalter auf und verfestigen sich etwa im Alter

Warum ist das wichtig? Sucht und Gewalt schädigen sowohl Opfer als auch Täter und verursachen erhebliche volkswirtschaftliche Schäden. 15,8 % der Heranwachsenden zeigen einen riskanten Alkoholkonsum; 23,1 % der Jungen und 16,5 % der Mädchen im Alter von 14 bis17 Jahren betreiben regelmäßiges Rauschtrinken (Drogen- und Suchtbericht der Bundesregierung 2015). In 2014 begingen 54.873 Jugendliche zwischen 14 und18 Jahren ein Gewaltdelikt (Bundeskriminalamt: PKS Zeitreihen 2014, Tabelle 20 und 91).

Vor der Gründung von Papilio gab es bereits Präventionsprojekte, die in der Schule ansetzen oder Jugendliche an anderen Orten abzuholen versuchen. Nachteil dieser Projekte ist jedoch, dass Jugendliche, denen die sozialemotionalen Basis-Kompetenzen fehlen, fast nicht erreichbar sind. Demgegenüber ist Papilio ein dauerhaft angelegtes Programm, das auch Kinder einschließt, deren Eltern sich weniger für deren Entwicklung engagieren.

Wie sieht die Wirkungskette aus?

Wie ist der Stand der Verbreitung? •

Bisher ca. 123.600 erreichte Kinder



Fortbildung von rund 6.180 ErzieherInnen seit 2002



2009 bis 2014: Prozessevaluation der Fortbildungsmaßnahmen in Kitas in Regionen mit besonderem Erneuerungsbedarf; erfolgreiche Einführung von Papilio unter herausfordernden Bedingungen nachgewiesen



Papilio-ElternClub von 2012 bis 2014 erprobt und evaluiert; 45 pädagogische Fachkräfte zertifiziert, 353 Eltern erreicht; flächendeckende Umsetzung seit 2015



Umsetzung von Papilio in Finnland seit 2015: Fortbildung von vier finnischen TrainnerInnen und 89 finnischen ErzieherInnen in fünf Day-Care-Zentren in Zusammenarbeit mit den Universitäten Jyväskylä und Rauma

Eingesetzte Ressourcen (2015 Bilanz) •

Gesamtbudget: 919.806 €, davon Personalkosten: 376.900 € Sachkosten: 542.906 €

Erbrachte Leistungen (2015) •

39 Basisseminare für ErzieherInnen



Fortbildung von 444 ErzieherInnen



Schulung von 6 Papilio TrainerInnen



31 Tourtage mit der Augsburger Puppenkiste



Über 1.400 verkaufte Bücher/DVDs/CDs aus dem Papilio Verlag

Erzeugte Wirkungen für die Gesellschaft •

Eine Längsschnittstudie der FU Berlin belegt, dass „Papilio-Kinder“ mehr soziale Kompetenz zeigen, in der Schule besser lernen und erste Verhaltensauffälligkeiten deutlich reduzieren. Bereits auffällige Kinder profitieren besonders deutlich vom Papilio-Programm.



96 % der ErzieherInnen würden die PapilioFortbildung weiterempfehlen: Die verbesserte Beziehung zwischen Eltern und pädagogischen Fachkräften sowie die stärkere Vernetzung von Kita und Elternhaus durch intensiven Austausch im Rahmen des Papilio-ElternClubs stärken die Sicherheit im Umgang mit den Kindern. Schwierige Situationen lassen sich dadurch besser lösen.

Was plant Papilio? •

Papilio soll der führende Kita-Ansatz sowohl in der Verbreitung als auch in der Qualität werden.



Das Programm soll in allen Bundesländern umgesetzt und fest etabliert werden.



Entwicklung von Modulen für Kinder unter drei Jahren und für den Übergang in die Grundschule; danach: Erprobung der Module als Modellprojekt, Evaluierung und flächendeckende Umsetzung



Integration von Papilio in rund zehn Fachschulen in die ErzieherInnen-Ausbildung

Inge Missmahl Ipso gGmbH | Ipso Care und Ipso Academy Was macht Ipso? Die Ipso gGmbH realisiert national und international Projekte, die eine muttersprachliche, kultursensitive psychosoziale Beratung für Menschen in schwierigen Lebenssituationen sicherstellt. Dabei greift Ipso auf einen Beratungsansatz zurück, der sich in unterschiedlichen kulturellen Kontexten und vor dem Hintergrund unterschiedlicher Bedarfslagen nachweisbar bewährt hat. Dieser bietet neben Sozialarbeit und medizinischer Versorgung einen dritten Ansatz, um Menschen in persönlichen Krisensituationen aufzufangen und zu begleiten. Inge Missmahl stärkt Menschen durch psychosoziale Beratung in ihrer Selbstwirksamkeit. Sie ermutigt sie, ihre Ressourcen zu nutzen und sich dadurch selbst (wieder) als sinnhaft handelnd zu erleben.

Die Sozialunternehmerin Inge Missmahl verbrachte ihre erste Karriere als Tänzerin und Choreographin auf der Bühne, hinter der Bühne sowie im Tanzsaal als Gründerin einer Tanzcompagnie und Schule für Tanz Theater und Gestaltung. Hier merkte sie schnell, wie sehr sich in Bewegung zeigt, was Menschen bewegt – eine Einsicht, die sie motivierte Psychologie zu studieren und dann in der humanitären Hilfe aktiv zu werden. Bei ersten Einsätzen im Feld der psychologischen Betreuung und Begleitung in Afghanistan sah sie, wo Entwicklungsbedarfe und -möglichkeiten bestehen. Sie fand lokale Partner und begann, das Konzept hinter Ipso zu entwickeln. Schnell zeigte sich der Erfolg: Immer mehr Menschen kamen, durch Empfehlungen von Mitmenschen angeregt, in die psychosoziale Beratung und suchten Hilfe, um ihren Alltag besser in ihrem von Spannungen und hohem Stress geprägten Umfeld bewältigen zu können, Es sind diese vielen individuellen positiven Veränderungen und Rückmeldungen, die Inge Missmahl motivieren, weiterzumachen auf dem Weg, möglichst vielen Menschen zu ihrer eigenen Kraft zu verhelfen. Inge Missmahl ist Ashoka Fellow seit 2015.

Angehende Ipso Counselor durchlaufen eine umfassende, je nach Vorerfahrung bis zu einem Jahr dauernde, zertifizierte Ausbildung. Die Counselor arbeiten primär in persönlichen Beratungsgesprächen und über die Online-Video-Plattform www.ipso-ecare.com. Ipso’s Counselor fördern die Resilienz der Rat suchenden Menschen und unterstützen sie darin, selbstwirksame, aktive und lebensbejahende Akteure ihrer individuellen Entwicklung zu werden. Ipso Care zeichnet sich aus durch verbindliche Qualitätsstandards und ständige Qualitätskontrolle sowie eine flächendeckende Verfügbarkeit (von Afghanistan bis Deutschland) der psychosozialen Beratung über die Online-Video Plattform. Die Ipso Academy bietet die Ausbildung sowie die ständige Weiterbildung und persönliche Betreuung von Counselorn.

Warum ist das wichtig? Das Heidelberger Institut für Konfliktforschung zählt derzeit weltweit über 400 Konflikte, die direkt auf die psychische Verfassung der von ihnen betroffenen Menschen einwirken. Derzeit befinden sich weltweit ca. 60 Millionen Menschen auf der Flucht. Diese Menschen müssen auf der Flucht und in den Aufnahmeländern extrem schwierige Lebenssituation bewältigen. 1,2 Milliarden Menschen sind von extremer Armut betroffen. Hinzu kommen Jahr für Jahr Menschen, die durch Natur-/ Umweltkatastrophen in Mitleidenschaft gezogen werden. Zudem wächst weltweit die Gruppe derjenigen Menschen, die erhebliche Schwierigkeiten damit haben, sich

an die immer schneller und radikaler werdenden gesellschaftlichen Umbrüche anzupassen. All diese Menschen stehen vor der Herausforderung, schwierige und zum Teil extrem belastende Lebenssituationen aktiv zu meistern. Gut ausgebildete Ipso Counselor können diese Menschen darin unterstützen, mit diesen schwierigen Herausforderungen besser umzugehen. Das macht nicht nur für jedes Individuum eine entscheidenden Unterschied, es wirkt auch präventiv, spart Gesundheitskosten und trägt zu aktiv gestaltenden Gemeinschaften bei.

Wie sieht die Wirkungskette aus?

Wie ist der Stand der Verbreitung? Die Ipso gGmbH hat bis Ende 2015 alleine in Afghanistan mehr als 350 psychosoziale Counselor ausgebildet. Diese wurden im Anschluss an ihre Ausbildung vom afghanischen Gesundheitsministerium eingestellt und arbeiten jetzt mehrheitlich in den Public-Health Kliniken des Landes. Im April 2016 startete die erste Ausbildungsgruppe in Berlin mit 24 Geflüchteten aus neun Ländern. Im Mai des Jahres 2016 folgt in Erfurt eine weitere Ausbildungsgruppe mit 30 TeilnehmerInnen. Bereits im Juli/August 2016 sollen diese in Ausbildung befindlichen IpsoCounselor in Berlin und Thüringen erste supervidierte Beratungsgespräche face to face und über die Ipso Care Video-Plattform führen.

Eingesetzte Ressourcen (2015) •

Gesamtbudget: 2.253.678 €, davon Personalkosten: 1.784.861€ Sachkosten: 468.817 €

Erbrachte Leistungen (2015) •

160 Counselor in Afghanistan ausgebildet



Ca. 55.000 Menschen in individuellen Gesprächen beraten



Psychosoziale Counselor und Mediatoren erfolgreich in Women Protection Centers in Afghanistan eingesetzt



Einen ersten Ausbildungskurs für Geflüchtete zum Counselor in Deutschland organisiert



Zwöf Psychologen mit Migrationshintergrund in den Ipso Beratungsansatz eingeführt

Erzeugte Wirkungen für die Gesellschaft Eine wissenschaftliche Studie (Ayoughi, Missmahl et al., 2012) ergab: •

Reduktion von Familienkonflikten und persönlichen Konflikten



Reduktion von häuslicher Gewalt



Reintegration von Frauen in ihre Familien



Größeres Bewusstsein für die Notwendigkeit und Möglichkeiten, psychosoziales Wohlbefinden zu erreichen

Was plant Ipso? Die Ipso gGmbH wird im Mai 2016 in Kabul ein psychosoziales Beratungszentrum mit einer angeschlossenen Tagesklinik eröffnen. In Deutschland werden weitere Ausbildungsgruppen im gesamten Bundesgebiet angestrebt. Ipso möchte in Berlin ein psychosoziales Beratungszentrum eröffnen. Ziel ist es, ein 24/7 Beratungsangebot einzurichten, das Rat suchenden Menschen aus Deutschland und aller Welt Unterstützung durch Ipso Care anbietet. Parallel dazu wird die weitere Internationalisierung des Ipso-Beratungsangebots vorangetrieben. Ipso möchte darüber hinaus im Herbst 2016 eine Konferenz initiieren, in der Qualitätsstandards für die psychosoziale Beratung in Deutschland erarbeitet werden. Dazu werden die Wohlfahrtsverbände und andere im sozialen und Gesundheitsbereich tätigen Akteure eingeladen. Ferner wird sich Ipso darum bemühen, die Nachhaltigkeit der psychosozialen Beratung in Deutschland sicherzustellen, damit die ausgebildeten Counselor dieses Beratungsangebot vergütet bekommen können.

Clemens Mulokozi Jambo Bukoba e.V. Was macht Jambo Bukoba e.V.?

Mit Jambo Bukoba e.V. (JB) nutzt Clemens Mulokozi die Kraft von Sport, um sich in Tansania für bessere Bildung, Gesundheit und Gleichberechtigung einzusetzen. Erst die aktive Einbindung diverser Akteure (u.a. Universität, Wirtschaft und Sport) in sein Modell ermöglicht den ganzheitlichen Erfolg von JB an der Schnittstelle von Ehrenamt, Entwicklungszusammenarbeit und unternehmerischer Verantwortung.

Der Sozialunternehmer Clemens Mulokozi, Sohn eines tansanischen Vaters, verbrachte Teile seiner Kindheit in Tansania und lernte dort die schlechten Perspektiven vor Ort hautnah kennen. Sein beruflicher Weg führte ihn zunächst in andere Bahnen: Als Manager in einer europäischen Großbank und Leiter des Sportsponsorings lernte er das kommerzielle Potenzial von Sport kennen. Seine Erfahrung in Tansania prägte ihn sehr und motivierte ihn schließlich dazu, mit der Deutschen Sporthochschule Köln ein sportpädagogisches Konzept zu entwickeln, um Bildung, Gesundheit und Gleichberechtigung für Grundschulkinder in Tansania zu verbessern. Aus zunächst ehrenamtlichem Engagement wurde schnell der Wunsch, sich dieser Mission in Vollzeit zu widmen – und die Wirkung von JB weiter zu entwickeln. In 2015 wurde Jambo Bukoba e.V. Bundessieger bei startsocial. Auf dem noch neuen Weg als Sozialunternehmer stärkt ihn bei seinen täglichen Herausforderungen auch sein Durchhaltevermögen als Marathonläufer. Clemens Mulokozi ist Ashoka Fellow seit 2015.

JB verbessert im Nordwesten Tansanias die Qualität der Bildung an Grundschulen, klärt SchülerInnen über HIV/Aids auf und setzt sich für Gleichberechtigung ein. SportlehrerInnen werden mit einem wissenschaftlich entwickelten Konzept für erfahrungsbasiertes Lernen pädagogisch geschult und integrieren diese Themen spielerisch in den Lehrplan. Dadurch können auch oft tabuisierte Themen leichter adressiert werden. In Sportwettkämpfen, den „Bonanzas“, messen sich die Schulen und können Schulbauprojekte gewinnen (mindestens 25 % Eigenbeteiligung). Nicht nur das pädagogische KnowHow der LehrerInnen sowie die Schulinfrastruktur werden so verbessert: Die zentrale Erfahrung für alle Beteiligten – Schüler, Lehrer, Eltern, öffentliche Institutionen und fördernde Partner – ist es, dass die positive Wirkung nur mit einem aktiven Beitrag aller auf Augenhöhe gelingen kann. Die deutsche Mutterorganisation sichert die Finanzierung der Aktivitäten durch Fundraising und Mitgliedsbeiträge, kümmert sich um Öffentlichkeitsarbeit und Controlling. Die strategische und operative Steuerung erfolgt in enger Absprache mit den Projektleitern vor Ort.

Warum ist das wichtig? 44 % der Tansanier sind jünger als 15 Jahre. In ihrem Streben nach einem besseren eigenständigen Leben gibt es viele Hindernisse – besonders in den drei Bereichen Bildung, Gesundheit und Gleichberechtigung: Nur 40 % der SchülerInnen schließen die Grundschule ab (2012); viele können trotzdem nicht lesen und schreiben. Zwar haben die meisten jungen Menschen von HIV/Aids

gehört, wissen jedoch nicht, wie sie sich vor einer Infektion schützen können: 60 % der HIV-Neuinfizierten sind zwischen 15-24 Jahre alt. Mädchen sind in Tansania nicht nur in Bezug auf Bildung und Gesundheit stark benachteiligt. Die hohe Rate von Schwangerschaften unter minderjährigen Mädchen sowie die frühe Verheiratung verhindern ein selbstbestimmtes Leben von Frauen.

Wie sieht die Wirkungskette aus? Eingesetzte Ressourcen (2015) • Gesamtbudget: ca. 190.000 € Einnahmen durch Privat- und Unternehmensspenden, Mitgliedsbeiträge sowie internationale Organisationen (UNOSDP) • Personalkosten Tansania: 2 Projektleiter/11.000 € • 25 ehrenamtliche Mitarbeiter mit je 5-20 Stunden pro Woche (Deutschland)

• Aktivierung lokaler Gemeinden, sich mit jeweils 25% an den Kosten für Schulbauprojekte durch Arbeitsmaterial, Arbeitskraft und Geldeinsatz zu engagieren • Interviews mit LehrerInnen und Distriktverantwortlichen zeigten verbesserte hygienische und lernorientierte Schulinfrastruktur sowie eine Stärkung von regionalen Verwaltungsstrukturen im Bereich Sport, Gesundheit, Bildung und Gleichberechtigung.

Wie ist der Stand der Verbreitung? Bis Ende 2015 erreicht JB in der ostafrikanischen Region Kagera, Tansania ca. 1.200 Lehrer von ca. 1.000 Schulen, die wiederum Zugang zu etwa 95% aller Grundschulkinder (493.000) haben.

• Pro bono-Leistungen in Höhe von ca. 150.000 €

Erbrachte Leistungen (2015) • Zehn Lehrerworkshops, an denen 324 Lehrer aus 247 Schulen eine Fortbildung der „Life Skills Through Games“ erhalten haben. Gemeinsam erreichen sie bis zu 123.000 SchülerInnen an ihren Schulen. • Acht sogenannte Bonanzas, bei denen sich 1.024 SchülerInnen in den „Life Skill Games“ in einem öffentlichen Sportwettbewerb vor Eltern und Gemeindemitgliedern messen. • Acht Schulbauprojekte für die Gewinner der Bonanzas, bestehend aus Toiletten, Klassenräumen, Lehrerzimmern und Schreibtischen.

Erzeugte Wirkungen für die Gesellschaft •

Gesteigerte(r)(s) Anwesenheitsquoten der SchülerInnen Abschlussquote SchülerInnen Primary Schools Notendurchschnitt von Mädchen Partizipation von Mädchen im Sport Pädagogische Fähigkeiten der SportlehrerInnen Anzahl an Schulen, die Sport unterrichten Wissen über HIV/AIDS bei Lehrer/SchülerInnen

Was plant Jambo Bukoba e.V.? Zentrale Entwicklungsfelder liegen für JB in der Wirkungsmessung sowie der organisationalen Nachhaltigkeit: • Durch neu geschaffene Teamressourcen werden Daten zusammengeführt und fehlende Daten erhoben, um die Wirkungskette von JB noch klarer zu fassen und zu evaluieren. • Neben der Spendenfinanzierung werden weitere finanzielle Standbeine aufgebaut: (1) Abnehmern (Unternehmen, Regierungen, Stiftungen) wird das bisherige Angebot für andere Regionen kostendeckend bereitgestellt und (2) bisher spendenfinanzierte Aktivitäten, z.B. Workshops, sollen künftig anteilig von den Teilnehmern und mit Hilfe von Stipendien getragen werden. • In Zusammenarbeit mit dem Ministerium der Region Kagera ist ein Campus geplant, durch den das JB Konzept auf Jugendliche und junge Erwachsene ausgeweitet und das Workshopangebot für LehrerInnen überregional quantitativ gesteigert werden kann.

Michaela Nachtrab VerbaVoice Die Einsatzbereiche von VerbaVoice umfassen u.a. inklusive Bildung und barrierefreie Veranstaltungen. VerbaVoice kümmert sich mit seinem innovativen System und dem Team aus gehörlosen, schwerhörigen und hörenden Kollegen um die Sicherstellung von sprachlicher Barrierefreiheit. Dazu gehören z.B. LiveUntertitel, Einblendung von Gebärdensprachdolmetschern, Übertragung des Gesprochenen in Live-Text vor Ort oder online. Somit können z.B. gehörlose Studenten an der Uni auf Laptops oder Tablet-PCs live mitlesen, was gesprochen wird, und Landtagssitzungen online mit Hilfe des von VerbaVoice entwickelten barrierefreien Webplayer durch Dolmetschereinblendung live mitverfolgt werden.

Michaela Nachtrab gibt Menschen mit Hörbehinderung die Chance, ihr Leben aktiver und gleichberechtigt zu gestalten. Die Vision von VerbaVoice: 100 Prozent sprachliche Barrierefreiheit in allen Gesellschaftsbereichen.

Die Sozialunternehmerin Michaela Nachtrab ist Hörgeschädigtenpädagogin und Gebärdensprachdolmetscherin. Sie arbeitet seit 1993 mit Menschen mit Hörbehinderung. Als Regionalleiterin einer großen Rehabilitationseinrichtung für Hörgeschädigte sowie als Vorstand im gemeinnützigen Verein „Social Affairs“ wurde ihr klar, dass bei der kommunikativen Unterstützung von Menschen mit Hörbehinderung immer noch eklatante Versorgungsmängel herrschen. Deshalb gründete sie 2009 VerbaVoice.

Das Online-Dolmetscher-Buchungs- und Beratungssystem von VerbaVoice ermöglicht zudem die Koordination und Vermittlung von ehrenamtlichen Dolmetschern sowie die barrierefreie Online-Beratung von gehörlosen Menschen.

Warum ist das wichtig? Laut Studien der Universität Erlangen benötigen15 Millionen Menschen mit Hörbehinderung vielfach visuelle Unterstützung durch Schrift oder Gebärdensprachdolmetscher für eine gleichberechtigte Teilhabe an unserer Gesellschaft. Viele Hörbehinderte haben aufgrund mangelnder schulischer und beruflicher Qualifikation und Informationsdefiziten wesentlich geringere Chancen in ihrem Leben.

Was macht VerbaVoice?

Die Kommunikation mit anderen sowie das bloße Verfolgen von Unterhaltungen oder der Fernsehnachrichten stellt für sie eine große Herausforderung dar – denn allein Lippenlesen ermöglicht nur etwa 20 % der Informationen zu erfassen. Nur ca. 13 % der TV-Programme bieten Untertitel, persönliche Begleitung durch einen Schrift- oder Gebärdensprachdolmetscher ist enorm teuer und oft nicht verfügbar, automatische Spracherkennung ist für diesen Einsatzbereich technisch noch lange nicht ausgereift.

VerbaVoice ermöglicht Menschen mit Hörbehinderung soziale Teilhabe in verschiedensten Lebenssituationen durch ein innovatives Internet-basiertes DolmetscherSystem via Live-Text und Gebärdensprache.

Dadurch erfahren Menschen mit Hörbehinderung eine erhebliche Behinderung im Alltag. Die Teilnahme an Veranstaltungen gestaltet sich schwierig, ein aktives und erfolgreiches Berufsleben wird fast unmöglich. Letztlich

Michaela Nachtrab ist Ashoka Fellow seit 2011.

reduziert die Behinderung die Teilhabe an Bildung, Beruf und am gesamten gesellschaftlichen Leben.

Wie sieht die Wirkungskette aus? Eingesetzte Ressourcen (2015) •

Gesamtbudget: 3 Millionen €, davon Personalkosten: 1,3 Millionen. € Sach- und Dolmetscherkosten: 1,7 Millionen €



60 feste, freiberufliche und ehrenamtliche Mitarbeiter, zusätzlich über 200 freiberufliche Schriftund Gebärdensprachdolmetscher, 1500 Fremdsprachendolmetscher



220.000 € Umsatz/Monat

Wie ist der Stand der Verbreitung? Die VerbaVoice Plattform ermöglicht Unterstützung für Menschen mit Hörbehinderung bereits in ganz Deutschland sowie in Österreich, Schweiz und vereinzelt in anderen europäischen Ländern. Die Technologie ist für die Nutzung sowohl über WLAN als auch über UMTS oder LTE-Verbindungen optimiert. Kunden wie Konferenz-Veranstalter und Landtage nutzen VerbaVoice z.B. zur Live-Untertitelung von Plenarsitzungen und Kongressen. Alle relevanten Kostenträger wie z.B. die Agentur für Arbeit oder die Sozialleistungsträger haben VerbaVoice als förderungswürdig anerkannt.

Erbrachte Leistungen (2015) •

Ca. 2.800 Dolmetscher-Einsatzstunden/Monat



Sprachliche Barrierefreiheit für Gehörlose und Schwerhörige auf Deutsch, Englisch und anderen Sprachen

Erzeugte Wirkungen für die Gesellschaft •

Menschen mit Hörbehinderung erhalten gleichberechtigten Zugang zu Bildung und Informationen, Politik und Gesellschaft



Schaffung eines neuen inklusiven Tätigkeitsfeldes: Ausbildung sehbehinderter Dolmetscher



Erweiterte Berufs- und Bildungschancen: Zusatzqualifikationen durch Schriftdolmetscher u.a. im Bereich Fremdsprachen für Auszubildende, Schüler und Studenten mit Hörbehinderung sowie Weiterbildungen für Arbeitnehmer



Kosten gegenüber Dolmetschern vor Ort um 35 % gesenkt; ortsunabhängige Verfügbarkeit durch Onlinesystem ermöglicht



Arbeitsplätze sowie Aus- und Weiterbildung für Menschen mit Behinderungen in allen internen Unternehmensbereichen, sowie Möglichkeiten als Freiberufler

Was plant VerbaVoice? •

Weitere Expansion ins europäische Ausland mit Partnerorganisationen



Neue Apps für die Anzeige von Untertiteln und Gebärdensprache auf „Wearable Devices“ (z.B. Untertitelbrille)



Barrierefreie Medien: Entwicklung kostengünstiger und leicht integrierbarer Untertitelungstechnologien für TV-Sender

Gülcan Nitsch Yeşil Çember – ökologisch interkulturell Was macht Yeşil Çember? Yeşil Çember sensibilisiert und aktiviert Migranten für Umweltthemen. Die gemeinnützige GmbH übersetzt, modifiziert und erstellt türkisch-deutsche Informationsmaterialien, organisiert öffentliche Veranstaltungen, u. a. in Vereinen, Schulen und Unternehmen. Auch die Beratung der Politik und Wirtschaft gehören zu dem Tätigkeitsfeld. Sie veranstaltet in vielen Städten den TürkischDeutschen Umwelttag in Zusammenarbeit mit Migranten- und Umweltorganisationen sowie der Politik.

©Mehmet Werner

Um auch bildungsbenachteiligte Menschen zu erreichen, entwickelte Yeşil Çember ein Schulungsprogramm. Die geschulten Ehrenamtlichen setzen ihr Wissen in ihrem Alltag um und beraten ihre Mitmenschen, die dadurch überhaupt Zugang zu dem Themenfeld bekommen und dann selbst aktiv werden. So wird Umweltschutz zu einer Form von gesellschaftlicher Teilhabe.

Mit Yeşil Çember (Jeschil Tschember, Türkisch für Grüner Kreis) begeistert Gülcan Nitsch türkischsprachige Menschen für Umweltschutz und Mitverantwortung für den gemeinsamen Lebensraum. Damit vereint sie zwei gesellschaftlich wichtige Themen: Umwelt und Integration. Yeşil-Çember-Ehrenamtliche in Berlin © Yeşil Çember

Die Sozialunternehmerin In Berlin als Kind türkischer Einwanderer geboren, gründete Gülcan Nitsch schon mit 18 Jahren ihre erste soziale Initiative: eine türkischsprachige Selbsthilfegruppe für Menschen mit einem Sprachfehler. Während ihres Biologiestudiums arbeitete sie viele Jahre ehrenamtlich im deutschen Umweltschutz, z.B. bei Greenpeace und BUNDjugend. Dabei merkte sie, dass diese Organisationen eine große Minderheit in Deutschland kaum erreichten: Migranten. Um dies zu ändern, gründete sie mit Yeşil Çember die bundesweit erste Umweltgruppe von Migranten für Migranten. Als „Dolmetscherin für den Umweltschutz“ erhält sie viel Zuspruch für ihr Konzept, sowohl aus Deutschland als auch aus der Türkei. Sie erhielt für ihr Engagement zahlreiche Auszeichnungen und Preise, u. a. den Bundesverdienstorden, Trophée de femmes und Turkey’s Changemaker. Gülcan Nitsch ist Ashoka Fellow seit 2010.

Warum ist das wichtig? Menschen mit Migrationshintergrund wurden bisher sehr wenig von deutschen Umweltorganisationen erreicht, obwohl ca. 15 Millionen Menschen in Deutschland einen Migrationshintergrund haben – davon sind ca. drei Millionen türkischsprachig. So gibt es von staatlicher und zivilgesellschaftlicher Seite kaum kulturell angepasste Angebote, die diese Zielgruppe erfolgreich ansprechen. Viele Migranten haben zudem ein geringer ausgeprägtes Umweltbewusstsein, da Umweltproblematiken aufgrund anderer Problemfelder oft als weit entferntes Thema im Alltag wahrgenommen werden. Es wird zu wenig erkannt, dass Engagement und Verantwortung für die Umwelt eine große Chance für bürgerschaftliches Engagement und Integration sein können. Integration ist ein partizipatives Querschnittsthema, das

nur durch eine aktive Beteiligung der Migranten am gesellschaftlichen Geschehen möglich wird.

Wie sieht die Wirkungskette aus? Eingesetzte Ressourcen (2015) •

Ca. 2.500 hauptamtliche Stunden



Ca. 200 Stunden pro bono-Leistungen durch Partner



Ca. 5.000 Freiwilligenstunden durch Ehrenamtliche

Wie ist der Stand der Verbreitung? Bisher hat Yeşil Çember in Augsburg, Berlin, Bremen, Duisburg, Dortmund, Hamburg, Karlsruhe, Kiel, Köln, Mannheim, München und Stuttgart bereits Strukturen mit ehrenamtlichen Multiplikatoren aufgebaut. Vor Ort sind vor allem die Türkischen Generalkonsulate, Landesumweltministerien, deutsche und türkischsprachige Organisationen Partner und Unterstützer der Aktivitäten.

Erbrachte Leistungen (2015) •

Ca. 30.000 Personen durch Infomaterialien, Kolumnen, Berichte in türkischen Medien erreicht



Ca. 2.200 Personen durch Energieberatungen, Stände und Aktionen auf Festen/Messen/Märkten sowie ca. 1.300 Personen durch Infoveranstaltungen erreicht



150 geschulte Multiplikatoren (Gesamtzahl)

Verleihung des Bundesverdienstordens an Gülcan Nitsch, Berlin 2014 ©Michael v. Lingen

Was plant Yeşil Çember bis 2020? Erzeugte Wirkungen für die Gesellschaft •

Ca. 3.500 direkt erreichte Personen bzw. Haushalte (ø 3.500-7.000 eingesparte Tonnen CO 2 / Jahr)



Über 30.000 indirekt erreichte Personen



Eine Studie der Fachhochschule Dortmund (2013) ergab: Durch die Schulung erhöht sich das Klimaschutzengagement im sozialen Umfeld (vorher: selten/gelegentlich, nachher: oft)

Verleihung der UN Dekade Biologische Vielfalt, Berlin 2014 © Yesil Cember



500 ehrenamtliche Multiplikatoren (bisher: ca. 150)



15 Hauptamtliche (bisher: drei)



150 Partner im interkulturellen Netzwerk (bisher: 92)



20 Yeşil Çember Standorte (bisher: zwölf)



1 Million Menschen für Umweltschutz begeistern und mobilisieren (bisher: > 100.000)

Neue Projekte: •

Grün heiraten (Partner: Naturstrom, GLS Bank)



Türkisch-Grüne Unternehmerinnen (Förderung: UBA)



Umweltinitiative Mariannenkiez (Partner: u. a. degewo)

Jacob Radloff oekom verlag | oekom research AG logie und Nachhaltigkeit geworden: Die hier veröffentlichten Medien vernetzen die relevanten Akteure, regen Debatten an und eröffnen so neue Perspektiven. oekom verfügt über einen einzigartigen Wissensschatz und ein weit verzweigtes Informationsnetz. Mit publizistischen Kampagnen erreicht der Verlag inzwischen auch Zielgruppen, die weit über Fachkreise hinausgehen.

Seit mehr als 30 Jahren setzt sich Jacob Radloff für eine ökologisch nachhaltige Entwicklung in Wissenschaft, Wirtschaft und Gesellschaft ein, indem er die Folgen unseres Handelns sichtbar macht, Meinungsführer mobilisiert und auf dem globalen Markt Impulse für nachhaltiges Unternehmenshandeln setzt.

Der Sozialunternehmer Seit seinem elften Lebensjahr engagiert sich Jacob Radloff publizistisch im Themenfeld Ökologie und Nachhaltigkeit: Bereits 1977 gab er im Rahmen des von ihm gegründeten „Anti-Chemikalien-Clubs“ (ACC) mit dem „ACC-Kurier“ seine erste Publikation heraus. Nach zahlreichen weiteren Initiativen brach er mit 17 Jahren die Schule ab, machte sich selbständig und begründete 1987 die „politische ökologie“ als Zeitschrift und zwei Jahre später oekom als Unternehmen. Der leidenschaftliche Innovator ist heute geschäftsführender Gesellschafter des Verlags oekom GmbH, Aufsichtsratsvorsitzender der Rating-Agentur oekom research AG und Vorsitzender des oekom e.V. Jacob Radloff ist Ashoka Fellow seit 2014.

Was macht oekom? Die Gründungsidee von oekom war und ist es, mittels Kommunikation eine ökologisch nachhaltige Entwicklung in Wissenschaft, Wirtschaft und Gesellschaft zu fördern. Mit diesem Ansatz ist der oekom verlag von der Nische mit Fachpublikationen zu einem im deutschsprachigen Raum einmaligen publizistischen „Think Tank“ für Öko-

Innerhalb von oekom initiierte Jacob Radloff gemeinsam mit Robert Haßler bereits 1993 nachhaltige Unternehmensanalysen, die im Gegensatz zu denen klassischer Agenturen nicht die finanziellen Interessen der Kapitalmarktteilnehmer im Auge haben, sondern vor allem die ethischen Anforderungen. Die 1999 als eigenständige Firma ausgegliederte oekom research AG war mit diesem Ansatz ein Pionier und zählt heute zu den weltweit führenden Rating-Agenturen im Bereich des nachhaltigen Investments. Sie analysiert Unternehmen und Länder hinsichtlich ihrer ökologischen und sozialen Performance und ist erfahrener Partner von institutionellen Investoren und Finanzdienstleistern. Die oekom-Unternehmungen leben die postulierten Inhalte auch in der eigenen Praxis: Die Orientierung an Nachhaltigkeit ist integraler Bestandteil des Geschäftsbetriebs. Als Vorreiter seiner Branche hat der Verlag mit der wegweisenden Initiative „Nachhaltiges Publizieren“ die gesamte Verlagsbranche für die Folgen ihrer Aktivitäten sensibilisiert – in Deutschland und europaweit.

Warum ist das wichtig? Ohne einen Wandel des Bewusstseins und des Verhaltens von Bürgern, Staat und Unternehmen wird es keinen Wandel hin zu einer ökologisch nachhaltigen Gesellschaft geben. Gebot der Stunde ist ein Umdenken auf allen Ebenen: weg vom kurzfristigen, auf schnelle Effekte ausgerichteten Agieren hin zu einem an Nachhaltigkeit orientierten Handeln. Die dafür relevanten, unabhängigen Informationen liefert oekom. Mit seinen fachlich führenden Publikationen befördert der oekom verlag – frei von wirtschaftlichen und ideologischen Beschränkungen – die intensive Diskussion der unterschiedlichen Disziplinen über die Wege und die praktische Umsetzung einer zukunftsfähigen Gesellschaft. Gleichzeitig macht er den Bürgern mit konkreten, anre-

genden Informationen Lust, selbst aktiv am Wandel mitzuwirken. Die mit den Ratings von oekom research erarbeiteten Informationen setzen Unternehmen Anreize, ihre ökologische und soziale Performance zu steigern. Gleichzeitig stellt oekom research dem Kapitalmarkt ein Instrument zur Verfügung, mit dessen Hilfe Investoren Chancen und Risiken einer nachhaltigen Entwicklung besser in ihre Anlageentscheidungen integrieren können, um damit langfristig erfolgreich zu sein und die nachhaltige Entwicklung in der Wirtschaft zu fördern.

Wie sieht die Wirkungskette aus? Eingesetzte Ressourcen (2015) •

Gesamtbudget: ca. 7 Mio. €, davon Personalkosten: 3,8 Mio. € Sachkosten: 3,2 Mio. €



Ca. 95 MitarbeiterInnen

Erbrachte beispielhafte Leistungen (2015) •

Neun Zeitschriften und über 50 Buchpublikationen



Zahlreiche öffentlichkeitswirksame Publikationsoffensiven z.B. für Ernährung und Nachhaltigkeit (SlowFood Magazin und „Der Kleine Koch“ von SlowFood junior), Klimaschutz („Klimasparbuch“) und für den Schutz des Regenwaldes (mit Publikation des neuen Club of Rome Reportes).



Rating von 3.700 Unternehmen und 60 Ländern weltweit nach Nachhaltigkeitskriterien



Diverse Analysen zur Entwicklung der Nachhaltigkeit von Unternehmen und Finanzmarkt (z.B. oekom Corporate Responsibility Review 2015)

Erzeugte Wirkungen für die Gesellschaft •

Fachmedien als zentraler Raum für Vernetzung und Austausch von über 25.000 Experten und Multiplikatoren, die Theorie und Praxis einer zukunftsfähigen Gesellschaft erarbeiten



Breite gesellschaftliche Wirkung durch z.B. 100.000 Nutzer des Klimasparbuchs und 60.000 Leserinnen und Leser des „SlowFood Magazins“



Erste Auszeichnungen mit dem „Blauen Engel für

Druckerzeugnisse“ als Folge des Projektes „Green Publishing“ •

Über 600 Milliarden Euro Assets under Management, die aktuell von den Analysen von oekom research beeinflusst werden



3.700 Unternehmen, die durch die Untersuchung von oekom research Anreiz erhalten, die eigene ökologische und soziale Leistung zu steigern

Wie ist der Stand der Verbreitung? Der oekom verlag hat sich in den vergangenen Jahren zu einem zentralen publizistischen Akteur in der deutschsprachigen Öffentlichkeit entwickelt, auch durch die Zusammenarbeit mit gesellschaftlichen Verbänden, staatlichen Stellen und eine hohe Resonanz in den Medien. oekom research hat als Pionier den Markt entscheidend mit entwickelt, in dem die Firma jetzt reüssiert. Mehr als 100 Finanzdienstleister, spezialisierte Banken und institutionelle Investoren greifen heute bei der Auswahl von Wertpapieren für Publikumsfonds, Spezialfonds und Vermögensverwaltungsmandate auf das Know-how von oekom zurück.

Was plant oekom? Der oekom verlag wird sich weiterhin engagiert und kreativ für den Transformationsprozess hin zu einer nachhaltigen Zukunft einsetzen und öffentlichkeitswirksame Kampagnen anschieben. Aufbauend auf der hohen inhaltlichen Kompetenz wird der Verlag seine OnlineAktivitäten ausbauen und erste Schritte hin zu Publikationen über den deutschen Sprachraum hinaus entwickeln. Die oekom research AG als in Deutschland ansässige, aber global agierende Ratingagentur wird ihre internationalen Aktivitäten weiter vorantreiben und intensivieren. Durch Kooperationen mit Akteuren aus anderen Ländern soll u.a. die Präsenz auf bisher weniger intensiv bearbeiteten Märkten ausgebaut werden.

Elisabeth Raith-Paula MFM Deutschland e.V.

Was macht das MFM-Programm? Ziel des MFM-Programms ist es, Menschen in allen Lebensphasen dabei zu unterstützen, einen positiven Bezug zu ihrem Körper zu entwickeln – im Sinne von „My Fertility Matters“ – Meine Fruchtbarkeit zählt! Es geht nicht darum, sich vor der Fruchtbarkeit zu schützen, sondern sie zu beschützen!

„Nur was ich schätze, kann ich schützen.“ Unter diesem Leitgedanken steht Elisabeth Raith-Paula für eine innovative, ressourcenorientierte Sexualerziehung. Sie begeistert junge Menschen für ihren Körper und begleitet sie durch die Pubertät. Nicht die Angst vor Gefahren, sondern Wertschätzung und Körperkompetenz sind die Basis für einen verantwortungsvollen Umgang mit dem Körper, Sexualität und der eigenen Fruchtbarkeit.

Die Sozialunternehmerin Als eine der ersten Medizinerinnen schrieb Elisabeth Raith-Paula 1984 eine Dissertation über natürliche Familienplanung – und beschäftigte sich in diesem Rahmen auch mit dem Wissen von Frauen über ihren eigenen Körper. Sie war erschrocken, wie gering dieses häufig war. Dieses Wissen auf- und auszubauen ist seither ihr Ziel. So wurde ihre Vorlesung „Die leise Sprache meines Körpers“ schnell zum Highlight – und ist es bei jungen Frauen bis heute. Aus der Erkenntnis heraus, wie wichtig eine emotional positive Vorbereitung auf die körperlichen Veränderungen in der Pubertät ist, entstand das MFM-Projekt, das Elisabeth Raith-Paula seit 1999 mit großer Leidenschaft verbreitet. Das begleitende Buch „Was ist los in meinem Körper“ erscheint mittlerweile in sechs Sprachen. Ihre Arbeit ist vielfach ausgezeichnet, u.a. als Best Practice-Projekt der EU sowie mit dem Wilhelm-Löhe-Preis 2014 für soziale unternehmerische Initiative.

Elisabeth Raith-Paula ist Ashoka Fellow seit 2012.

Das MFM-Programm begleitet junge Menschen mit altersgerechten Angeboten durch die Pubertät: „KörperWunderWerkstatt®“ ist ein Workshop für Grundschulkinder der vierten Klasse; „Zyklusshow®“ und „Agenten auf dem Weg“ sind Workshops für Mädchen und Jungen der fünften und sechsten Klasse. Für Jugendliche ab 14 gibt es den Workshop „WaageMut“. Der innovative Ansatz des MFM-Programms besteht dabei immer in einer Kombination aus aktuellem biologischem Fachwissen mit einer emotional berührenden, altersgerechten Didaktik, denn: „Wertschätzung ist Herzenssache!“ Nicht abstrakte Wissensvermittlung, sondern der Bezug zum eigenen Körper stehen im Mittelpunkt – Grundvoraussetzung für echte Körperkompetenz.

Warum ist das wichtig? In unserer Gesellschaft ist Sexualität allgegenwärtig und der Aufklärungsstand im internationalen Vergleich hoch. Dennoch ist die Einstellung zum eigenen Körper oft negativ und das Wissen über die Fruchtbarkeitsvorgänge gering. So sind sexuell übertragbare Krankheiten auf dem Vormarsch, immer noch gibt es zu viele ungeplante Schwangerschaften und laut TU Dresden liegen die Ursachen für ein erhöhtes Suchtpotential u.a. in Entwicklungsproblemen und einer misslingenden Geschlechtsidentifikation. Laut Robert-Koch-Institut liegt eine häufige Ursache von ungewollter Kinderlosigkeit in mangelndem Fruchtbarkeitswissen: Nur die Hälfte der Paare hat zum richtigen Zeitpunkt Verkehr. Nach Studien der BzgA sind Mädchen und Jungen mit mangelndem Selbstwertgefühl und Akzeptanz des eigenen Körpers signifikant gefährdeter für sexuellen Missbrauch (BzgA 2010).

Hier setzt das MFM-Programm auf Körperkompetenz und Wertschätzung des eigenen Körpers als Grundvoraussetzungen für einen verantwortungsvollen Umgang mit Gesundheit, Sexualität und Fruchtbarkeit – erst sie ermöglichen später informierte Entscheidungen (z.B. im Hinblick auf Verhütungsmethoden) und sind Basis für jegliche Prävention.

Wie sieht die Wirkungskette aus? Eingesetzte Ressourcen (2015) •



Gesamtbudget: 997.000 € davon Personal- und Honorarkosten: 922.000 € Sachkosten: 75.000 €



4.912 Veranstaltungen (= 25.120 Unterrichtsstunden) in denen bundesweit 67.609 Mädchen, Jungen und Eltern erreicht wurden



Ausbildung von 36 Referentinnen und Referenten



1.000 Schulen erreicht; 18 Fortbildungsveranstaltungen, beratende Tätigkeit (ca. 120 Stunden)

Erzeugte Wirkungen für die Gesellschaft •

Größeres Verständnis für den eigenen Körper bei 91 % der Mädchen und Jungen (Evaluation nach Workshop)



Signifikant größeres Wohlbefinden und größere Akzeptanz der körperlichen Veränderungen nach Workshop-Teilnahme (Evaluation ein Jahr nach Workshop)



Veränderung des Biologieunterrichtes durch Lehrerfortbildungen und Mitarbeit an Schulbüchern

Wie ist der Stand der Verbreitung? Seit dem Start 1999 wurden über 575.620 Mädchen, Jungen und Eltern in allen Bundesländern Deutschlands erreicht.

Verbreitung in Österreich, Schweiz, Frankreich, England, Niederlande, Belgien, Ungarn und Südtirol, Lettland, Elfenbeinküste und China

Was plant das MFM-Programm? •

Weitere Verbreitung des neuen Angebots für die Grundschulen „KörperWunderWerkstatt®“ in Deutschland



Etablierung als „Kompetenzzentrum in Sachen Fruchtbarkeit“ mit Fortbildungsangeboten für Multiplikatoren in Schulen, Universitäten und Beratungsstellen



Fertigstellung einer Datenbank



Weitere ReferentInnenausbildungen in europäischen Ländern und in China

Leistungen aus Ehrenamt und pro-bono Engagement: 200.000€

Erbrachte Leistungen (2015)





Margret Rasfeld Initiative Schule im Aufbruch bietet Impulse für eine neue Lernkultur durch Vorträge und Veranstaltungen, umfangreiche Social-MediaAktivitäten und mit inspirierenden Filmen. Stück für Stück wird eine starke Gemeinschaft von Schulen durch regelmäßige Begegnungen aufgebaut und kuratiert. Durch die Initiative werden professionelle Coaches vermittelt, um den Aufbruch an der eigenen Schule zu begleiten. Für Lehrende entwickelte Lernformate, online wie offline, ermöglichen die Arbeit an der eigenen Haltung und mit innovativen Werkzeugen und Ideen.

Margret Rasfeld gründet und vernetzt Bildungsorganisationen und platziert das Thema Potentialentfaltung und neue Lernkultur auf ungewöhnlichen Bühnen. Ihre Vision ist ein Paradigmenwechsel von der Wissensvermittlung zur Lernkultur der Potenzialentfaltung mit Blick auf den Wandel zu einer nachhaltigen Gesellschaft.

Die Sozialunternehmerin Als Pädagogin hat Margret Rasfeld bisher in allen beruflichen Stationen Initiativen für eine neue Lernkultur umgesetzt. Seit 2007 entwickelt sie zusammen mit ihrem Schulteam das international viel beachtete Schulkonzept der Evangelischen Schule Berlin Zentrum, in der die neue Schul- und Lernkultur gelebt wird. Sie berät Schulen, kommunale Einrichtungen, Bildungsprojekte und Stiftungen. Als Kernexpertin im Zukunftsdialog der deutschen Bundeskanzlerin „Wie wir lernen wollen“ gründete sie 2013 zusammen mit Gerald Hüther und Stephan Breidenbach die Initiative Schule im Aufbruch gGmbH (SiA), 2014 mit Designern und Unternehmern das Education Innovation Lab. Margret Rasfeld ist Ashoka Fellow seit 2015.

Was macht die Initiative Schule im Aufbruch? Mit der Initiative Schule im Aufbruch werden seit 2013 erfolgreich Akteure an Schulen im gesamten deutschsprachigen Raum inspiriert, ihre Schule zu einem Lernort der Potenzialentfaltung zu transformieren. Die Initiative

Warum ist das wichtig? Die heutige Schule bereitet unsere Kinder und Jugendliche nicht auf die globalen Herausforderungen des 21. Jahrhunderts vor: Ökologische, soziale und wirtschaftliche Herausforderungen können nur von Menschen gelöst werden, die Handlungsmut, Querdenken und Innovationsgeist in unsere Gesellschaft einbringen. Hierzu muss sich Schule radikal verändern, doch in zu vielen Schulen herrschen Innovationsstau und Veränderungsmüdigkeit. Alte Strukturen an Schule kollidieren mit den Wertvorstellungen und Erziehungsmodellen von Eltern; die Zufriedenheit der Eltern mit Schule ist niedrig. Diese Unzufriedenheit geht Hand in Hand mit hohen Burn-OutRaten bei LehrerInnen und steigenden Burn-Out-Raten bei SchülerInnen. Die Lust an aktiver Mitgestaltung von Schule sinkt. Nur etwa ein Fünftel aller deutschen SchülerInnen geht gerne zur Schule. Schulen stehen vor der Herausforderung, Chancengerechtigkeit und die Erbringung exzellenter Leistungen genauso zu ermöglichen wie die Umsetzung inklusiver Konzepte. Klassische Schulmodelle werden beiden Parametern in Deutschland nicht gerecht. Veränderung und kreatives Neudenken kommen nicht an. Das Resultat ist oft eine Lern- und Schulkultur, die alle Schulbeteiligten belastet und die Innovationskraft der vorhandenen Ressourcen an Schulen massiv hemmt.

Wie sieht die Wirkungskette aus? Eingesetzte Ressourcen (2015) •

Gesamtbudget: 350.000 €, davon Personalkosten: 110.000 € Sachkosten: 220.000 €



Vier 50 %-Stellen

Erbrachte Leistungen (2015) •

Organisation von Netzwerktreffen



Eröffnung des SiA Büros Rheinland



Durchführung des MOOC „Meine Schule transformieren“



Vorträge und Workshops mit Bildungseinrichtungen und Schulen – 20.000 erreichte Menschen



Koordination von Hospitationen



Schritte zur Internationalisierung der Initiative in Österreich und Polen



33 aktive Regionalgruppen deutschlandweit zur Vernetzung





Die Initiative Schule im Aufbruch gGmbH ist mittlerweile zur festen Instanz in der deutschen Schullandschaft geworden. Die Zahl der Schulen im Aufbruch wächst. Die österreichische und die deutsche Initiative konnten im vergangenen Jahr wichtige neue Partnerschaften knüpfen, darunter mit dem Bundesministerium für Bildung und Forschung und dem österreichischen Bundesministerium für Bildung und Frauen, dem Sustainable Development Solutions Network Germany, der Stiftung Mercator im Rahmen des Programms „Global Goals Curriculum“, dem Ashoka Changemaker Schools Netzwerk, the Dive und der Coaching Initiative im Rahmen von Begleitung und Veränderung von Schulen sowie dem Bildungswerk Aachen zum Aufbau des Schule im Aufbruch-Büros Rheinland.

Was plant die Initiative Schule im Aufbruch? Die Gemeinschaft der Schulen wird kontinuierlich ausgeweitet, die Begleitungsangebote werden weiterentwickelt und professionalisiert sowie durch den Aufbau weiterer Regionalbüros gestärkt: •

Mit einer umfangreichen Recherche bereits stattgefundener Veränderungen an Schulen in ganz Deutschland machen wir die Wirkung der Initiative noch sichtbarer.



Mit dem Aufbau einer Online-Academy mit iversity.org wird ein umfangreicher Wissensschatz für Lehrende zur Verfügung gestellt.



Mit der „Box of Change“ werden im kommenden Jahr Potentialentfaltungs-Module für Lehrende zur Organisationkultur und zum Transformationsprozess an Schulen veröffentlicht, gründend auf den Säulen des Lernens der UNESCO.



Die Arbeit mit dem Aktionsprogramm Bildung für Nachhaltige Entwicklung – „Global Goals Curriculum 2030“ – in Zusammenarbeit mit den Ashoka Changemaker Schools geht weiter, begleitet durch Veranstaltungen sowie Vernetzungstreffen mit BNE Akteuren in Österreich und Deutschland.



Durch die Verzahnung der Ashoka Changemaker Schools mit den Schulen im Aufbruch entsteht zusätzlich zu den Formaten zur Lernkultur der Potentialentfaltung ein Schulprogramm für Zukunftsgestaltung und Nachhaltigkeit an Schulen.

Materialentwicklung digital und analog

Erzeugte Wirkungen für die Gesellschaft •

Wie ist der Stand der Verbreitung?

40 aktive Schulen, die in eine Lern- und Schulkultur der Potentialentfaltung aufbrechen sowie mehr als 500 erreichte Schulen, die einzelne Bestandteile einer Lernkultur der Potentialentfaltung umsetzen Das öffentliche Bewusstsein für eine neue Lernkultur stärkt eine Bewegung, die an Schulen bereits stattfindet.



Sichtbare Vorbilder und unterstützende Vernetzung ermöglichen eine Haltungs- und Verhaltensänderung bei Schulakteuren.



Schulakteure erkennen die internationale Relevanz von Schulveränderung, holen sich Inspiration und Handlungsbefähigung im Ausland und passen Lernsettings an ihre Schule an.

Karin Ressel Berufsparcours 2. Im Firmenparcours wird ein direkter Kontakt zwischen Unternehmen und Jugendlichen hergestellt. In einer großen Halle bauen Unternehmen die von ihnen mitgebrachten Übungen auf. Jugendliche absolvieren die Testaufgaben und notieren, ob sie der jeweilige Beruf interessiert. Der Auswertungsbogen wird in die Berufswahlmappe des Jugendlichen abgeheftet und durch die Lehrkräfte und Berufsberater besprochen. Während des Parcours können Unternehmen sofort begabte Jugendliche für sich gewinnen. 3. Entwicklung, Produktion und Vertrieb von über 1.200 Berufstrainingsmaterialien für Schulen. Die Produkte werden von Schülerfirmen und Auszubildenden weiterentwickelt und produziert. Karin Ressel vermittelt Jugendlichen durch eine praxisnahe Berufsorientierung neue und breitere Berufsperspektiven. Ihre Vision ist es, in Zukunft alle Ausbildungsund Berufsmessen in Deutschland durch praxisorientierte Formate wie den Berufsparcours zu ersetzen.

4. Einbeziehung von erwerbslosen Erwachsenen bei Organisation und Durchführung von Parcours. Dadurch finden diese im Laufe der Zeit ebenfalls ihren Weg zurück in die Beschäftigung.

Die Sozialunternehmerin Karin Ressel übernahm bereits früh in ihrem Leben Verantwortung für sich und andere, in der Familie und ehrenamtlich. Nach dem Studium zur Verwaltungswirtin setzte sie sich als Berufsförderungsberaterin dafür ein, die Beratung von Soldaten beim Übergang in die Wirtschaft effizienter und menschenfreundlicher zu gestalten. Später initiierte sie eine Firmengründung speziell als Beschäftigungsmöglichkeit für Tischlerinnen. In dieser Zeit begann sie auch, technische Trainingsangebote für Schülerinnen zu entwickeln. Karin Ressel ist Ashoka Fellow seit 2010.

Was macht Berufsparcours? Berufsparcours macht vier verschiedene Angebote: 1. Im Schulparcours können ca. 500 SchülerInnen an einem Tag 20 Berufsfelder anhand typischer Übungen erproben. Es werden 20 Stationen aufgebaut, welche die Jugendlichen eigenständig absolvieren; Lehrkräfte betreuen und unterstützen sie dabei. So lernen alle neue Methoden und neue Inhalte kennen.

Warum ist das wichtig? Jugendliche erleben heute kaum noch HandwerkerInnen oder andere berufliche Tätigkeiten. Die meisten SchülerInnen kennen 20 der 20.000 Berufsbilder in Deutschland. Mit theoretisch ausgerichteter Schulbildung treffen sie nach dem Abschluss auf Unternehmen, die von ihnen alltagspraktisches, unternehmensbezogenes Wissen erwarten. Die Unternehmen testen die BewerberInnen mit komplizierten Arbeitsproben und sind enttäuscht über die mangelnde Qualifikation der Jugendlichen. Sie finden so

nicht ausreichend und oft die falschen BewerberInnen. Durch die ineffiziente Auswahl und durch die hohe Zahl von Ausbildungsabbrechern haben Unternehmen hohe Folgekosten.

Wie sieht die Wirkungskette aus?

Wie ist der Stand der Verbreitung? Es gibt Berufsparcours in zwölf Bundesländern. Neben den jährlich direkt erreichten 50.000 SchülerInnen werden über den Lizenzvertrieb weitere 20.000 erreicht. Zwischen 1994 und 2015 konnten insgesamt über 800.000 SchülerInnen qualifiziert werden.

Eingesetzte Ressourcen (2015) •

Gesamtbudget 580.000 €, davon Personalkosten: 400.000 € Sachkosten: 180.000 €



Das Budget setzt sich zusammen aus: 410.000 € öffentliche Gelder 170.000 € finanzielle Beteiligungen aus Unternehmen und Stiftungen



3.100 Stunden Arbeitseinsatz von Lehrkräften

Erbrachte Leistungen (2015) •

240 Veranstaltungen



50.000 erreichte Schülerinnen und Schüler



Ca. 10.000 konkrete Praktikums- und Ausbildungskontakte



216 erreichte Schulen



630 einbezogene Lehrkräfte



1.070 beteiligte Unternehmen

Erzeugte Wirkungen für die Gesellschaft •

Seit 1994 über 800.000 Jugendliche auf den beruflichen Weg gebracht



Seit 1994 über 620 Erwachsene in Arbeit gebracht



Umfragen mit den TeilnehmerInnen im Anschluss an die Veranstaltung ergeben: 92 % aller TeilnehmerInnen sind mit der begonnenen Ausbildung/ Berufswahl zufrieden

Was plant der Berufsparcours? •

Das Ziel ist die Ausweitung der Berufsparcours in alle 16 Bundesländer und eine flächendeckende Ausbreitung bis 2020 durch die Vergabe von Lizenzen sowie die Weiterentwicklung der Methode.



Ausweitung der Talenthäuser, um Jugendlichen Trainingsmöglichkeiten auch außerhalb der Schule anzubieten. Diese sollen Jugendlichen für Praktika und während der Ferienzeiten zur Verfügung stehen.



Start der Manufaktur in 2016, in der Jugendliche und Erwachsene durch Produktion und Vertrieb von Trainingsmodulen reale Wirtschaftsbedingungen kennen lernen. Hierzu hat Karin Ressel ein ehemaliges Fabrikgebäude umgebaut.

Jörg Richert KARUNA e.V. geben, damit sie selbst gestalten können. Eine Folge sind neue Initiativen, in denen die Jugendlichen selbst das Wort ergreifen, z.B. die Gründung einer Sozialgenossenschaft der Draußenkinder mit Familiensinn. Jörg Richert ist Ashoka Fellow seit 2015.

Was macht KARUNA?

Jörg Richert ermöglicht Zukunftsperspektiven für Draußenkinder – Kinder und Jugendliche, die auf der Straße leben, in Deutschland und international. Zentral dafür sind die Ermöglichung langfristiger Beziehungen in Gemeinschaften mit Familiensinn, sowie die aktive Mitgestaltung der Jugendlichen in der Entwicklung und Gestaltung aller Angebote und der Organisation selbst.

Der Sozialunternehmer Jörg Richert hat bereits mit 16 Jahren begonnen vernachlässigten Kindern in Ost-Berlin zu helfen. Bis heute sucht er nach Wegen, die es Menschen im Abseits möglich machen, in einer Atmosphäre der Geborgenheit ihre Würde und Selbstachtung (wieder) zu erlangen. Er entwickelte eine Vielzahl von Hilfsangeboten, die jederzeit und ohne Voraussetzungen erfüllen zu müssen genutzt werden können. An diese schließen sich Angebote von lebensweltorientierten Einrichtungen und Initiativen an, die ein persönliches Wachsen im eigenen Tempo möglich machen. So erreicht KARUNA Menschen, die als verloren, als schwierig und unerreichbar gelten. Für diese Arbeit erhielt er vom Bundepräsidenten der Bundesrepublik Deutschland den Bundesverdienstorden. Jörg Richert freut sich über diese Anerkennung, aber bleibt kritisch, insbesondere gegenüber dem System der Jugendhilfe, ob staatlich oder nichtstaatlich. Er versucht Einfluss zu gewinnen, indem er die Perspektive der Draußenkinder einnimmt. Er entwickelt mit ihnen neue Hilfsprojekte und versucht ihnen Stabilität zu

Mit mittlerweile 26 Jahren Erfahrung und 180 MitarbeiterInnen stellt Karuna in diversen Einrichtungen, die ein Auffangen in unterschiedlichen Lebenssituationen ermöglichen, Beziehungen zu den Menschen her: Karuna begleitet, betreut und gibt Impulse, die zu mehr Autonomie und Freiheit führen. Die Erfahrung zeigt: Nur in dieser menschlichen Verbundenheit können die Mädchen und Jungen ihren Verlust kompensieren, als Kinder nicht von ihren Eltern bedingungslos geliebt worden zu sein, und ihre Gewalterfahrungen verarbeiten. Bedingungslose Hilfe zur Bewältigung von Angst und existenzieller Not, Armut und seelischer Obdachlosigkeit können Wachstumsimpulse, Demokratiebildung und die natürliche Neugierde auf die Welt wieder erlebbar machen. Ein Erfolg dieses Ansatzes: 87 Prozent der Jugendlichen verbleiben im Hilfeverlauf und in der Beziehung zu den Helfern (im Vergleich liegt die Haltequote in der Jugendhilfe zwischen 40 und 60 %). Das Karuna Netzwerk umfasst u.a. die Arbeit im Streetwork, in therapeutischen Wohngemeinschaften, in der Kinder- und Jugendpsychiatrie, in eigenen Schulen und Kindergärten mit Inklusionscharakter, zu Themen der Prävention für SchülerInnen in der Demokratiebildung und im Bereich der Entwicklungszusammenarbeit.

Warum ist das wichtig? Konservativ geschätzt leben in Deutschland 21.000 Minderjährige und 50.000 Jugendliche (bis 21 Jahre alt) auf der Straße. Sie gehören zu den 20 Prozent aller Kinder und Jugendlichen in Deutschland, die ausgegrenzt am Rand der Gesellschaft – in belastenden und oft traumatisierenden Familienverhältnissen leben. Laut Deutschem Jugendinstitut greift das etablierte Jugendhilfe-Prinzip „erst fordern, dann fördern“ für eine wachsende Zahl dieser Kinder und Jugendlichen nicht; immer mehr junge

Menschen leben „vom System entkoppelt“ und vermeiden staatliche (Hilfs-)Maßnahmen. Kinder mit diesen schlechten Startbedingungen haben keine Chance auf Mitbestimmung und Potenzialentfaltung und verbleiben emotional schwer belastet – mit den Folgen für sich, ihre künftigen Kinder und die Gesellschaft.

Wie sieht die Wirkungskette aus? Eingesetzte Ressourcen (2015) •

Umsätze 8.029.552 € (Zuwendungen für Schulen, Kinderhäuser, betreutes Jugendwohnen, Spenden und eigene Erträge), davon Personalkosten: 5.213.107 € Sachkosten 2.528.860 €

Wie ist der Stand der Verbreitung? Die Einrichtungen und Angebote von Karuna wirken an vielen Stellen als Vorbilder in anderen Teilen Deutschlands. Die Initiative der Draußenkinder hat eine bundesweite Ausbreitung erfahren. Drei Ständige Vertretungen der Draußenkinder werden in Brandenburg, Hamburg und Berlin mit 13 Straßenkindern vorbereitet. Erstmalig werden Straßenkinder bis zu zwei Jahre lang versicherungspflichtig angestellt. Sie geben ihren Bundeskonferenzen nun selbst Nachdruck und kümmern sich um die eigenen Forderungen und Vorschläge.

Erbrachte Leistungen (2015) •

Angebote der Prävention, der Drogen-, Jugendund Suchthilfe, der Schnittstellenarbeit zur Kinderund Jugendpsychiatrie und die der eigenen Schulen und Kinderhäuser erreichten 23.000 Kinder, Jugendliche und Familien



Umsetzung des zweiten Kongresses der Straßenkinder in Deutschland mit 200 Teilnehmern und 50 Botschaftern aus allen gesellschaftlichen Bereichen als Aufbruch einer Bewegung entrechteter Jugendlicher im Beisein der Bundesjugendministerin und vieler Medienvertreter

Was plant KARUNA? •

Eröffnung von drei Büros der Ständigen Vertretungen der Draußenkinder in Deutschland



Gründung der bundesweit ersten solidarischen Sozialgenossenschaft der Draußenkinder



Vorbereitung des ersten Gemeinschaftshauses der Draußenkinder in Deutschland, als Alternative zur herkömmlichen Jugendhilfe-Wohngemeinschaften, adaptiert durch betroffene Jugendliche, in Anlehnung an den Ansatz des „housing first“, das erste Hilfe ohne Bedingungen ermöglicht. Eine Reise in die USA und nach Dänemark ist geplant, damit Draußenkinder persönliche Erfahrungen sammeln können.



Vorbereitung der 3. Bundeskonferenz der Draußenkinder in Deutschland

Erzeugte Wirkungen für die Gesellschaft •

Gespräche der Straßenkinder mit der Bundesministerin, mit VertreterInnen des Jugendministeriums und der Landesjugendämter, in denen die Ideen und Forderungen der Jugendlichen debattiert wurden



Öffnung des Weges für eine grundlegende Veränderung in der Jugendhilfe, so dass benachteiligte Jugendliche bereits in der Konzeptionsphase von Hilfeformaten aktiv und auf Augenhöhe einbezogen werden – sie werden vom Objekt zu Mitgestaltern



Viel Aufmerksamkeit in der Öffentlichkeit durch die sozialen Netzwerke und die Medien- und Presselandschaft, die wiederum Unterstützung in weiten Teilen der Gesellschaft auslöste

Dr. Manuela Richter-Werling Irrsinnig Menschlich e.V. Was macht Irrsinnig Menschlich e.V.? Irrsinnig Menschlich e.V. zeigt mit seinen Ideen und Programmen zum Thema seelische Gesundheit neue Wege der Prävention und Gesundheitsförderung. Irrsinnig Menschlich begeistert mit einem Ansatz, der sich an Jugendliche und junge Erwachsene richtet als zwei in der Prävention eher vernachlässigte Gruppen. So greift Irrsinnig Menschlich ein hochrelevantes gesamtgesellschaftliches Thema auf, das in Schule, Ausbildung und Studium kaum Platz hat und auch Familien oft überfordert.

Manuela Richter-Werling schafft bei Jugendlichen und jungen Erwachsenen Bewusstsein für eine frühzeitige Auseinandersetzung mit seelischer Gesundheit. Irrsinnig Menschlich e.V. entwickelt dabei trendsetzende Formate und wird im internationalen Kontext präventiver Maßnahmen zur seelischen Gesundheit eine immer größere Rolle einnehmen.

Die Sozialunternehmerin Manuela Richter-Werling interessierte sich schon früh dafür, wie es Menschen gelingt, trotz schwerer Krisen ihr Leben gut zu meistern. Im Jahr 2000 gründete sie Irrsinnig Menschlich e.V. mit dem Ziel, Stigma, Ängste und Vorurteile gegenüber seelischen Krankheiten abzubauen. Sie wusste aus ihrer Familie, wie wichtig es ist, früh damit zu beginnen. Ihr Bruder erkrankte bereits in der Schulzeit. Die Folge: Hilf- und Sprachlosigkeit in Familie und Schule, jahrelanges Leid, zerstörte Lebenschancen. Die Idee: Formate für Schüler entwickeln, in denen sie ganz selbstverständlich über das vermeintlich schwierige Thema sprechen können. Die Strategie: Information, Aufklärung, Austausch mit Fachexperten und Menschen, die seelische Krisen bereits bewältigt haben und als Vorbilder wirken. Manuela Richter-Werling ist Ashoka Fellow seit 2009.

Pionierarbeit leistet Irrsinnig Menschlich mit dem Programm „Verrückt? Na und!“ für Jugendliche ab Klasse 8. Die Schultage werden von einem Team aus fachlichen Experten (Psychologe, Sozialpädagoge u.a.) und persönlichen Experten (Menschen, die seelische Krisen gemeistert haben) gestaltet. Sie laden klassenweise zu einem Gespräch über die großen und kleinen Fragen zur seelischen Gesundheit ein. Was Schüler bewegt: Leistungsdruck, Mobbing, Sucht und Zukunftsängste aber auch Trennung der Eltern sowie Krankheit und Armut in der Familie. Der Schultag vermittelt Wissen, Zuversicht und Perspektiven für Lösungswege bei seelischen Krisen und ermutigt Lehrkräfte, stärker mit seelischer Gesundheit gute Schule zu machen. Das Programm wirkt wie ein Türöffner und forciert regional sektorenübergreifende Zusammenarbeit zwischen Schulen, Trägern der psychosozialen Versorgung, der Gesundheitsförderung und den Kommunen.

Irrsinnig Menschlich hat den Ansatz von „Verrückt? Na und!“ auf das Setting Hochschule übertragen und bildet in einem Pilotprojekt mit der Bundesagentur für Arbeit Jobvermittler zum Thema fort.

Wieso ist das wichtig? Studien weisen nach, dass 75 % aller seelischen Störungen vor dem 20. Lebensjahr beginnen, d.h. in einer Zeit, die für eine erfolgreiche gesundheitliche Entwicklung, Sozialisation und letztlich für die Lebensqualität entscheidend ist. 20-30 % der Kinder und Jugendlichen

gelten als seelisch auffällig. 12,4 % davon sind sozial und familiär stark belastet. Nur wenige bekommen eine adäquate Behandlung. Die gesellschaftlichen Folgekosten seelischer Erkrankungen belaufen sich auf 33 Milliarden Euro direkte Kosten (Bundesamt für Statistik, 2012). Mit „Verrückt? Na und!“ entsteht ein größerer Handlungsspielraum für jungen Menschen und die Gemeinschaft, das Leben als sinnvoll zu erfahren. Zudem werden Krankheitslasten und gesellschaftliche Folgekosten erheblich reduziert.

Wie ist der Stand der Verbreitung? •

63 Regionalgruppen in zwölf Bundesländern mit 12.600 Schülern pro Jahr



Acht Regionalgruppen in Tschechien, eine in der Slowakei, eine in Österreich (Bundesland Steiermark)



Erfolgreicher Abschluss des Pilotprojekts „Seelisch fit durch’s Studium“



Vorbereitung des Pilotprojekts in Zusammenarbeit mit Bundesagentur für Arbeit zur Fortbildung von Jobvermittlern

Wie sieht die Wirkungskette aus? Eingesetzte Ressourcen (2015)



Gesamtbudget: 365.000 € davon Personalkosten: 260.000 € Sachkosten: 105.000 €



Leistungen aus Ehrenamt: 4.500 Stunden und pro bono-Engagement u.a. von der BMW Stiftung Herbert Quandt, Hogan Lovells und Sudler & Hennessey

Erbrachte Leistungen (2015) •

450 Schultage sowie 85 Fortbildungen für Lehrer, Eltern und fachliche Experten



Zwölf neue Regionalgruppen

Erzeugte Wirkungen für die Gesellschaft •

Evaluationen durch die Universität Leipzig (zuletzt 2011) ergaben:



96 % der SchülerInnen haben mehr Wissen über seelische Gesundheit.



75 % der SchülerInnen sehen persönliche Experten als Vorbild für die Bewältigung eigener Krisen im späteren Leben.



74 % der SchülerInnen meinen, Krisen jetzt besser bewältigen zu können.



Das geschätzte Kosten-Nutzen-Verhältnis von „Verrückt? Na und!“ zu den direkten Behandlungskosten beträgt ca. 1:500 und zu den gesellschaftlichen Kosten 1:10.000.

Was plant Irrsinnig Menschlich? •

Gründung von ca. zehn neuen „Verrückt? Na und!“-Regionalgruppen in Deutschland



Weitere Skalierung von „Verrückt? Na und!“ in Österreich



Start der Skalierung von „Seelisch fit durch’s Studium“ in Deutschland



Organisationsentwicklung und Positionierung als Dienstleister u.a. für Bundesagentur für Arbeit zur Qualifizierung von Jobvermittlern (Abschluss Pilotprojekt und Start der Skalierung)

Roman R. Rüdiger buddY E.V. Was macht buddY E.V.? Kinder und Jugendliche sollen dem Leben mit all seinen Herausforderungen und seiner Komplexität gewachsen und in der Lage sein, im Sinne eines guten gesellschaftlichen Miteinanders zu leben, zu handeln und Verantwortung für sich und andere zu tragen.

Roman R. Rüdiger setzt sich für individuellen Bildungserfolg und Reformen in Schulen und Universitäten ein. Die Vision des buddY E.V. ist es, die Lehr-, Lern- und Beziehungskultur in Familien, Universitäten und Schulen so zu verändern, dass Kinder und Jugendliche durch die sie begleitenden Erwachsenen stets befähigt werden, ein erfolgreiches und selbstbestimmtes Leben zu führen.

Der buddY E.V. trägt mit seinen Programmen dazu bei, dass die heranwachsende Generation gute Aufstiegschancen und Freiräume für die individuelle Talent- und Potentialentfaltung erhält: Im familY-Programm fördern wir die Bildungskompetenzen von Eltern und unterstützen Familien in ihrer Funktion als wichtigste Bildungsinstitution. Das Programm mY kita unterstützt Kitas in der Zusammenarbeit mit den Eltern. Das buddYProgramm trainiert, unterstützt und begleitet Schulen in ihren Reformprozessen, damit Kinder und Jugendliche Kompetenzen auch in der Schule über eigene Lernerfahrungen erwerben können. Ein wichtiger Faktor ist das Verhalten und die Haltung des Lehrpersonals. Daher setzen wir im studY-Programm an der Neuausrichtung der universitären Lehrerausbildung an, um von vorneherein die Ausbildung der Kinder und Jugendlichen auf einen guten Weg zu bringen.

Der Sozialunternehmer Roman R. Rüdiger ist Sozialmanager und lernte die Praxis der Jugendhilfe während seiner beruflichen Stationen als Geschäftsführer und Abteilungsleiter in Jugend- und Wohlfahrtsverbänden kennen. Seit 2005 ist er Gründungsmitglied und Geschäftsführender Vorstand des buddY E.V. in Düsseldorf. Der Verein ist im Themenfeld Bildung und Wissenschaft tätig und bietet Programme für Schulen, Kitas, Familien und Universitäten an. Im Dienste der Wissenschaft ist Roman R. Rüdiger als Dozent an der Technischen Universität Dortmund sowie an der FU Berlin in der Lehrerausbildung tätig. Seit 2014 ist er Sprecher des Bundesverbandes Innovative Bildungsprogramme. Roman R. Rüdiger ist Ashoka Fellow seit 2014.

Warum ist das wichtig? Die Ergebnisse aus nationalen Bildungsberichten und aus internationalen Vergleichsstudien belegen eine starke Ungleichheit bei der Bildungsbeteiligung in Deutschland. Der Anteil der Kinder, die laut Armutsbericht des Paritätischen Wohlfahrtsverbandes (2016) in einem durch Erwerbslosigkeit oder Armutsgefährdung geprägten Elternhaus leben, liegt bei 19 %. Viele der Kinder mit

diesem sozialen Hintergrund werden von unserem Bildungssystem ausgegrenzt. Die Folgen herkunftsbedingter Bildungsbenachteiligung sind vielfältig. Etwa 18 % der von PISA (2012) befragten Schülerinnen und Schüler besitzen geringe mathematischen Grundkompetenzen, 14 % besitzen eine äußerst geringe Lesekompetenz – diese Jugendlichen gehören zu einer Risikogruppe, da sie nicht oder nur eingeschränkt ausbildungsfähig sind. Unternehmer beklagen andererseits den Fachkräftemangel. Der gesellschaftliche Zusammenhalt leidet unter einem Auseinanderdriften der Schichten. In kaum einem europäischen Land ist der Zusammenhang zwischen familiärer Herkunft und beruflichem Erfolg so stark ausgeprägt wie in Deutschland.

Wie sieht die Wirkungskette aus? Eingesetzte Ressourcen (2015) •

Gesamtbudget: 1.640.000 € davon Personalkosten/Honorare: 1.028.000 € Sachkosten: 611.000 €

Erbrachte Leistungen •

Offizielles Schulprogramm in sechs Bundesländern



Über 1.200 Schulen sind im buddY-Programm qualifiziert und im Schulentwicklungsprozess begleitet worden.



Umsetzung familY-Programm in acht Kommunen



Pilotierung von studY-Programm an einer Universität: Vier weitere Unis warten auf die Bewilligung eines Verbundantrags.



Entwicklung und Pilotierung von future factorY zur Kompetenzförderung durch Engagement

Erzeugte Wirkungen für die Gesellschaft •

Kompetenzerwerb – insbesondere Selbstwirksamkeit und Perspektivwechsel bei SchülerInnen durch das buddY-Programm



Wirkungsbericht (2015) für das buddY-Programm Berlin-Lichtenberg: Verbesserung Schulkultur, Klassenklima, Stärkung von Selbstständigkeit und Selbstbewusstsein der SchülerInnen, Reduktion

von Gewalt und Mobbing, Stärkung des Gemeinschaftsgefühls (laut Umfrage 2014/15) •

Evaluationen durch DIPF und FU Berlin: Verbesserung schulischer Lernkonzepte und Förderung der SchülerInnen.



Wirkungsbericht (2016) für das familY-Programm: Eltern fühlen sich informiert und besser auf die Grundschulzeit ihres Kindes vorbereitet. Sie sehen sich befähigt, Probleme des Übergangs besser gemeinsam mit den Kindern zu bewältigen, widmen ihnen mehr Aufmerksamkeit und stärken ihr Selbstvertrauen.



Wirkungsbericht (2016) für das studY-Programm: Die Studierenden der Pilot-Kohorte fühlen sich durch das veränderte Lehrangebot besser auf die Praktika vorbereitet. Praxistage mit SchülerInnen und Eltern sind wertvolle Erfahrung, die Praktika an den herausragenden Schulen bieten wichtigen Lern- und Reflexionsraum im Hinblick auf die Entwicklung der eigenen professionellen Rolle

Wie ist der Stand der Verbreitung? Das buddY-Programm wird bereits seit vielen Jahren auf Kultusebene in sechs Bundesländern unterstützt und dort jeweils landesweit angeboten. Bis 2015 wurden rund 1.200 Schulen mit ca. 700.000 Schülern qualifiziert und begleitet. Das familY-Programm ist in den drei Pilotstandorten Düsseldorf, Kreis Lippe und Berlin fest verankert. Weitere Kommunen, darunter Frankfurt a. M., München, Burgenlandkreis und Dortmund starteten mit der Durchführung. mY kita startete in eine erste Erprobung als Teamfortbildung an einer Kita in Düsseldorf. Das studYProgramm wird an der Uni Essen-Duisburg in der Praxis erprobt.

Was plant buddY E.V.? Das Thema Wirkungsorientierung ist der Schwerpunkt für die nächsten Jahre. Hierzu wurde eigens eine Fachstelle eingerichtet: Sie unterstützt die Prüfung, Überarbeitung und ggf. Rekonzeption bestehender Ansätze, um diese noch wirkungsvoller zu machen. Darüber hinaus gibt es neue Überlegungen zu Projekten entlang der Bildungskette, die sich mit digitaler Bildung und Kompetenzerwerb beschäftigen.

Volkert Ruhe Gefangene helfen Jugendlichen e.V. Was macht GHJ? Der Verein Gefangene helfen Jugendlichen e.V. arbeitet präventiv mit Jugendlichen zwischen zwölf und 21 Jahren, die am Rande einer kriminellen Laufbahn stehen oder bereits straffällig geworden sind. Die Arbeit erfolgt im Schulkontext als Präventionsunterricht, aber auch direkt in der Justizvollzugsanstalt (JVA) – und immer in Zusammenarbeit mit (ehemaligen) Gefangenen, die Dialog auf Augenhöhe ermöglichen. Dabei setzt GHJ immer an mehreren Ebenen gleichzeitig an: Jugendliche werden bei der Erarbeitung von Lösungen effektiv eingebunden, die Opfer werden in den Blick genommen, pro-soziale Verhaltensweisen werden gefördert und Handlungskompetenzen vermittelt. Im Kern stehen drei Programme:

Volkert Ruhe befähigt (ehemalige) Gefangene, gefährdete Jugendliche im Dialog von einer kriminellen Laufbahn abzubringen. So wirkt er nicht nur auf die Jugendlichen, sondern trägt auch zu einer Kultur der zweiten Chance bei, die in Deutschland heute in weiten Teilen fehlt.



Gefährdete und delinquente Jugendliche erhalten über einen 1-Tages-Besuch der JVA die Möglichkeit, fernab von TV-Serien die realen Lebensbedingungen in einer Haftanstalt kennenzulernen und dort auf Augenhöhe mit Inhaftierten zu sprechen.



Bei Präventionsunterricht in Schulen und Jugendhilfeeinrichtungen werden Schüler und Lehrkräfte über das Leben in Haft, Haftbedingungen, das Abrutschen in das kriminelle Milieu, Jugendgewalt und über Erfahrungen ehemaliger Inhaftierter informiert. Seit 2015 finden in diesem Rahmen auch Veranstaltungen zum Thema Drogen und Sucht sowie (Cyber-)Mobbing statt.



Durch das Projekt „Eiskalt gegen Gewalt“ wird unter Anwendung lerntheoretischer Methoden eine Verhaltensveränderung bewirkt, die die Teilnehmer befähigen soll, in Konfliktsituationen besonnen zu reagieren und ein gewaltfreies Leben zu führen.

Der Sozialunternehmer Aufgewachsen in schwierigen Familienverhältnissen und mit einem gewalttätigen Vater, rutschte Volkert Ruhe bereits sehr früh in die kriminelle Szene ab. Nach langer Zeit der Arbeitslosigkeit kam er in Kontakt mit kolumbianischen Drogenhändlern, wurde erwischt und verbrachte daraufhin vier Monate im Gefängnis in Panama und weitere sieben Jahre in Haft in Hamburg. Währenddessen entwickelte er 1996 mit einem weiteren Insassen das Konzept zu „Gefangene helfen Jugendlichen“ (GHJ), welches nach strukturellen Startschwierigkeiten seit 1998 läuft. Mit seiner Arbeit erreicht er nicht nur Jugendliche, sondern schafft auch bessere Resozialisierungsmöglichkeiten für (ehemalige) Inhaftierte. Volkert Ruhe ist Ashoka Fellow seit 2013.

Warum ist das wichtig? Laut der polizeilichen Kriminalstatistik von 2015 sind Jugendliche unter 21 Jahren verantwortlich für etwa 18 % der gesamten Straftaten in Deutschland; 26 %, sofern nur die auf Gewalt basierenden Verbrechen betrachtet werden. Zu 33 % sind sie sogar in den Handel und Schmuggel von Rauschgiften verstrickt. Im Vergleich zu ihrem Anteil an der Bevölkerung ist diese Gruppe somit in der Kriminalstatistik überrepräsentiert.

Ein wesentliches Mittel zur Verhinderung gewalttätiger Auseinandersetzungen ist die Fähigkeit und Bereitschaft zur Empathie. Die meisten gewalttätigen Jugendlichen haben kaum Schuldgefühle und sind wenig bereit, ihr Verhalten zu reflektieren und zu ändern. Bei GHJ geht es darum, durch den Dialog mit (ehemaligen) Gefangenen bei den Jugendlichen eine höhere Sensibilität für andere zu entwickeln sowie Hilfsbereitschaft und positives Verhalten zu fördern. Für (ehemalige) Gefangene wiederum steigert das Engagement bei GHJ die Chancen auf Reintegration – ein Feld, in dem es in Deutschland noch viel zu tun gibt.

Wie ist der Stand der Verbreitung? •

Standort in Bremen (seit 2005)



Nahezu eigenständig arbeitende Standorte in Hannover und Nordrhein-Westfalen (beide seit 2015)



Insgesamt haben über 4.900 Jugendliche die JVAs besucht; mehr als 12.850 Schüler konnten durch den Präventionsunterricht erreicht werden.



In Multiplikatoren-Workshops werden Akteure aus Politik, Wirtschaft, Zivilgesellschaft sensibilisiert.



Zahlreiche Medienberichte und Preise

Wie sieht die Wirkungskette aus? Eingesetzte Ressourcen (2015) •

Gesamtbudget 133.000 €, davon Personalkosten: 78.000 € Raum- und Sachkosten: 55.000 €



Leistungen aus Ehrenamt und pro bonoEngagement: etwa 550 Stunden

Erbrachte Leistungen (2015) •

77 (Schul-)Klassen konnten erreicht werden



21 Gruppen haben die JVAs besucht



Sieben Multiplikationsveranstaltungen



Je ein Antigewalttraining und Coolness Training

Was plant GHJ? •

Stärkung und Weiterentwicklung der Organisation als Basis für die Verbreitung und weitere Verzahnung der Projekte



Die Ausbreitung des Projekts in andere Bundesländer steht im Fokus. Hierzu müssen JVAs und motivierte Insassen gewonnen sowie Partnerschaften mit Justizanstalten, -ministerien und -senaten geschlossen werden.



Finden eines geeigneten Trägers für das Team in NRW



Ausbau der Projektvielfalt am Bremer Standort

Erzeugte Wirkungen für die Gesellschaft (insgesamt) •



Mit Hilfe eines standardisierten Instruments zur Erfassung von Handlungstendenzen wird seit 2015 ein Vorher-Nachher-Effekt evaluiert. Erste Ergebnisse zeigen deutliche Verbesserungen im Rahmen der Empathie (50 %), der Prosozialität (80 %), der Aggressionsbereitschaft (50 %) und des aggressiven Verhaltens (70 %). Stärkung der Kultur der zweiten Chance für ehemalige Gefangene; ehemalige Gefangene bei GHJ eingestellt

Ramazan Salman Ethno-Medizinisches Zentrum Was macht das EMZ? Das EMZ will Migranten zu mehr Eigenverantwortung in Gesundheitsfragen motivieren und befähigen. Daran arbeitet es mit muttersprachlichen und kultursensiblen Präventions- und Beratungsaktivitäten, Dolmetscherservices, Aufklärungs- und Informationsmaterialien, Veranstaltungen sowie durch Forschung. So wird Gesundheit zur Integrationsquelle.

Ramazan Salman bildet mit dem Ethno-Medizinischen Zentrum verantwortungsfreudige Migranten zu MiMiGesundheitslotsen aus, damit diese ihren Mitmenschen einen gleichberechtigten Zugang zu öffentlichen Dienstleistungen und Chancengleichheit ermöglichen können.

Zentral ist das Programm MiMi („Mit Migranten für Migranten“). In ihm werden gut integrierte und sozial engagierte Migranten als Vorbilder und Unterstützer (MiMiLotsen) ausgebildet. Sie motivieren und aktivieren andere Migranten zu gesunden Lebensweisen, zur Integration und zur sinnvollen Nutzung des deutsche Gesundheits-, Bildungs- und Sozialsystems sowie zu bürgerschaftlichem Engagement.

Der Sozialunternehmer Mit sechs Jahren kam der gebürtige Istanbuler Ramazan Salman mit seinen Eltern nach Hannover, wo er als eines der wenigen Kinder mit Migrationshintergrund das lokale Gymnasium besuchte. Als Jugendlicher half er Migrationsfamilien, Zugang zu Gesundheitsdiensten zu finden. Als er feststellte, dass bei Migranten wegen Kommunikationsproblemen und medizinischer Fehlversorgung die Einsamkeits- und Krankheitsrate überdurchschnittlich hoch ist, gründete er 1991 mit Mitstreitern das EthnoMedizinische Zentrum (EMZ), um nachhaltige Lösungen zu entwickeln. Heute exportiert der Sozialwissenschaftler und Medizinsoziologe seine MiMi-Schlüsseltechnologie zur Integration von Migranten in die ganze Welt. 2009 war Ramazan Salman Sozialunternehmer des Jahres der Schwab Foundation. Ramazan Salman ist Ashoka Fellow seit 2006.

Das EMZ stärkt zudem durch Trainings und Fortbildungen deutsche Institutionen in ihrer kulturellen Handlungskompetenz. Dadurch können sie einen barrierefreien Zugang zu öffentlichen Dienstleistungen schaffen und die spezifischen Bedürfnisse der Migranten berücksichtigen.

Warum ist das wichtig? Fast 20 % der Bevölkerung in Deutschland haben einen Migrationshintergrund. Für viele davon ist die Komplexität des deutschen Gesundheitssystems undurchschaubar. Gerade Neuankömmlinge oder weniger integrierte Gruppen haben wegen sprachlicher, kultureller und rechtlicher Barrieren nur ungenügenden Zugang zu öffentlichen Angeboten. Sie leiden entsprechend unter schlechteren Gesundheitsbedingungen: höhere Säuglings-

und Müttersterblichkeit, mangelhafter Impfstatus, mehr Infektionskrankheiten, stark erhöhte Prävalenz bei Diabetes, Adipositas, Depressionskrankheiten und Berufsunfähigkeit, größeres Risiko von Alterskrankheiten sowie höheres Unfallrisiko im Betrieb. Das EMZ will das mit seiner Integrationstechnologie „MiMi“ ändern, denn gesunde Migranten sind wirtschaftlich erfolgreicher, haben mehr Bildungschancen und verursachen geringere soziale Kosten. Die wenigen bisherigen Programme an der Schnittstelle von Gesundheit und Migration haben meist einen singulären Themenzuschnitt, unzureichende Zielgruppenfokussierung und kaum Integrationseffekte.

Wie sieht die Wirkungskette aus? Eingesetzte Ressourcen (2014) •

Ca. 1.050.000 € Gesamtbudget



21 Mitarbeiter, ca. 2.400 Multiplikatoren

Wie ist der Stand der Verbreitung? Das EMZ hat die MiMi-Technologie bisher in 64 Standorten in Deutschland und Österreich, sowie in sechs europäischen Standorten in 15 Landessprachen implementiert. Nationale Programme laufen derzeit in Deutschland und Österreich. Es kooperiert dabei mit zahlreichen öffentlichen Partnern (fünf Landesregierungen, zahlreichen Krankenkassen, 350 regionale und über 40 internationale Partner, darunter die WHO, die International Organization for Migration und die European AIDS Treatment Group), zivilgesellschaftlichen und unternehmerischen Partnern (u.a. Deutsche Diabetesstiftung, American Jewish Committee, Sanofi Pasteur MSD GmbH) sowie universitären Partnern (u.a. Med. Hochschule Hannover, LMU München, Centrum für Soziale Innovation der Universität Heidelberg, Duale Hochschule Baden-Württemberg, Villingen-Schwenningen).

Was plant das EMZ? •

Übertragung von MiMi in andere europäische Staaten und in den Nahen Osten in Kooperation mit Partnern vor Ort.



Anwendungen der MiMI-Technologie auf andere Handlungsfelder (betriebliches Gesundheitsmanagement, Gewaltprävention, Bildung, Erziehung, Unternehmensgründung, und Vermögensbildung)



Ausweitung der Forschungsaktivitäten sowie der Ausbildungs- und Schulungskapazitäten auf nationaler und internationaler Ebene.



Verdreifachung des Budgets und des Mitarbeiterstabes, Gründung von weiteren MiMi-Zentren (MiMiHubs).

Erbrachte Leistungen (seit Gründung) •

Seit Gründung 2.500 Mediatoren aus 136 Ländern ausgebildet (72 % Frauen)



Mehr als 100.000 Teilnehmer in über 9.500 Infoveranstaltungen erreicht (73 % Frauen)



850.000 Menschen indirekt durch Teilnehmer erreicht, die ihr Wissen an Angehörige weitergeben oder Wegweiser und Broschüren nutzen



Weitere Verbreitung durch Publikation des Wegweisers und Weitervermittlung innerhalb der Familien und des Freundeskreises

Erzeugte Wirkungen für die Gesellschaft •

Stärkeres Gesundheitsbewusstsein, mehr Eigenverantwortung und Selbsthilfe, gestiegene Integrationsbereitschaft bei Migranten



Stärkeres Bewusstsein für die Bedürfnisse von Migranten beim Gesundheitspersonal, wachsende Handlungskompetenz und Entwicklung der Gesellschaft durch „gesunde Integration“

Ralf Sange Gründer 50plus Seine Vision ist eine Gesellschaft, in der die Existenzgründung und das unternehmerische soziale Engagement berufserfahrener Menschen über 50 Jahren zur Normalität werden.

Warum ist das wichtig?

Ralf Sange mobilisiert mit Gründer 50plus die unternehmerische Kraft der Generation 50 plus und strebt dadurch ein Umdenken hinsichtlich des Beitrags Älterer für die Gesellschaft an.

Durch den demografischen Wandel werden in Deutschland und vielen weiteren OECD-Ländern Menschen immer älter, während das Renteneintrittsalter bislang kaum ansteigt. Eine wachsende Anzahl aktiver und gesunder Menschen im Alter von über 50 Jahren ist nicht mehr im Arbeitsmarkt integriert. Die Folgen dieser Entwicklung sind ökonomisch und sozial tragisch: Altersarmut, verbreitete Altersdiskriminierung und das Gefühl des „nicht gebraucht Werdens“. Es fehlt an geeigneten Möglichkeiten, Menschen dabei zu unterstützen ihr (lebens-) unternehmerisches Potenzial zu erkennen, zu mobilisieren und dadurch den Blick auf den gesellschaftlichen Beitrag der älteren Generation zu verändern.

Der Sozialunternehmer Ralf Sange ist Diplom-Sozialwissenschaftler mit erwachsenenpädagogischer Ausbildung und hat, neben langjähriger Berufspraxis als freiberuflich Selbständiger, über 20 Jahre Erfahrung in der Existenzgründungsberatung von (ehemaligen) Arbeitnehmern. Er verfügt darüber hinaus über Expertise im Bereich Bildungsberatung, Kompetenzentwicklung und Berufswegplanung. Für seine Initiative Gründer 50plus wurde Ralf Sange unter anderem 2012 als Preisträger der Europäischen Kommission „Europäischer Social Entrepreneur für aktives Altern und Solidarität zwischen den Generationen“ ausgezeichnet. Ralf Sange ist Ashoka-Fellow seit 2013.

Was macht Gründer 50plus? Ralf Sange unterstützt und fördert mit Gründer 50plus Menschen in Deutschland, die von (Alters-)Verarmung bedroht sind. Altersverarmung kann sowohl durch finanziell prekäre Lebenslagen als auch durch den Verlust von Lebenssinn und beruflicher Identität im Alter entstehen.

Drohende Altersverarmung ist die wichtigste gesellschaftliche Herausforderung der nahen Zukunft. Dies zeigt sich zum Beispiel am Wunsch von 74 % der repräsentativ Befragten zum Thema, um welche Vorhaben sich die neue Bundesregierung vorrangig kümmern soll. Die Armutsgefährdung bei 55- bis 64-jährigen liegt laut der Studie des Bundesministeriums für Wirtschaft und Technologie (BMWi) zum Thema Altersarmut in Deutschland aktuell bei 20,3 %. Über 250.000 Menschen mit Rentenbezug nehmen ergänzende Hilfe zum Lebensunterhalt entgegen, die Dunkelziffer wird auf drei Millionen geschätzt.

Wie sieht die Wirkungskette aus? Eingesetzte Ressourcen (2015) •



100.000 € Gesamtbudget, davon Personalkosten: 60.000 € Sachkosten: 40.000 € Geschäftsführer; 20 Kooperationspartner und Trainer bundesweit



Fünfköpfiges ehrenamtliches Kernteam für PR, Organisation, Vertrieb, Schulungen und OnlineKommunikation



Private und institutionelle Investoren zur Finanzierung der Skalierung

Wie ist der Stand der Verbreitung? •

Seit Bestehen der Initiative Gründer 50plus wurden 1.000 Menschen mit ihrer Idee zur Existenzgründung beraten.



Kooperationspartner in Bremen, Hamburg, Kiel, München, Hannover, Köln, Rhein-Ruhr, Leipzig und Berlin



Zusammenarbeit mit regionalen Wirtschaftsförderungen, Agenturen für Arbeit, Trägern der Grundsicherungsleistungen, Medien und sozialen Unternehmen

Was plant Gründer 50plus? •

Bundesweite Expansion mit bis zu zehn (2015) beziehungswiese 20 (bis Ende 2016) weiteren Kooperationspartnern, um die starke Nachfrage nach Informationsabenden, Impuls-Workshops sowie daraus resultierenden Workshops für Gründer 50plus zu bedienen



Ausbildung und Einarbeitung der Kooperationspartner



Intensive Netzwerkarbeit und Medienpräsenz, um Unterstützer und Förderer aus allen gesellschaftlich relevanten Bereichen für Gründer 50plus zu begeistern



Es besteht ein enormer Bedarf an finanzieller Unterstützung von Existenzgründern 50plus in Form von Beratungsstipendien und Mikrofinanzierungen. Hierzu soll ein Fonds zur Unterstützung von Gründungsinteressierten mit geringen finanziellen Mitteln ins Leben gerufen werden.

Erbrachte Leistungen (2013-2015) •

Beratung von ca. 500 Existenzgründern, Kontakt zu ca. 1.000 Interessenten



Konzeption des Social Franchise Systems



Aktionen an zehn Standorten



Begleitung von 20 Gründungen 50plus



Ca. 500 Teilnehmer an Veranstaltungen und Workshops

Erzeugte Wirkungen für die Gesellschaft •

Erfolgreiche Gründungen und Entscheidungen von Interessenten 50plus



Bundes- und europaweite Aufmerksamkeit für das Thema, u.a. durch Präsenz in den Medien (regionale und überregionale Presse, Online-Medien, Hörfunk)

Heike Schettler Science-Lab entwickelt, die einen altersgemäßen Zugang zu zahlreichen Phänomenen aus Biologie, Chemie und Physik, sowie vielen anderen Gebieten der Naturwissenschaften und Technik ermöglichen. Die Angebote laufen durchgängig vom Elementar- über Primar- bis zum Sekundarbereich. Science-Lab hat drei Ansätze:

Heike Schettler weckt mit Science-Lab in Kleinkindern Faszination für Naturwissenschaft und Technik. Die Vision von Science-Lab ist, dass jedes Kind die Chance erhält, sein natürliches Interesse an Naturwissenschaft und Technik zu entdecken und weiterzuentwickeln, und dass langfristig der Nachwuchs in diesen Bereichen gesichert wird.

Die Sozialunternehmerin Heike Schettler ist promovierte Chemikerin und Mutter von zwei Kindern. Als ihre Kinder Fragen stellten wie „Warum ist der Kuchenteig jetzt doppelt so groß geworden?“, erkannte sie die Bedeutung dieser Neugier als Fundament für lebenslanges und eigenständiges Lernen. Aus den anfänglichen Experimentierkursen für die eigenen Kinder und deren FreundInnen wurde bald das Science-Lab. Heike Schettler ist Ashoka Fellow seit 2006.

Was macht Science-Lab? Science-Lab arbeitet mit Kindern, während ihr natürliches Interesse an naturwissenschaftlichen und technischen Themen aufkommt und wach ist, also im Bereich der Vier- bis Zwölfjährigen. Science-Lab hat ein fragenbasiertes Kurssystem und eine moderne Didaktik für Kinder, Eltern und Pädagogen



Kinderkurse, Eltern-Kind-Veranstaltungen und Ferienprogramme im naturwissenschaftlichtechnischen Bereich, Aufbau von Wissen und Fertigkeiten und Veränderung des Bewusstseins von Kindern und Eltern in Bezug auf naturwissenschaftlich-technische Inhalte



Fortbildung von Fachkräften aus Kindergärten, Grundschulen, Mittelschulen und sonderpädagogischen Einrichtungen, dadurch Veränderung von Denken und Handeln der Personen, die mit Kindern der relevanten Altersgruppe arbeiten



Gezielte Förderung identifizierter naturwissenschaftlicher Talente

Warum ist das wichtig? „Echte Bildung“ bestand in Deutschland seit den 70er Jahren eher aus Literatur, Philosophie und Kunst als einem Verständnis der Relativitäts- oder Evolutionstheorie. Dadurch entstand eine ganze Generation mit geringem Interesse und Know-how in Naturwissenschaft und Technik. Deutschland braucht zudem eine substantielle Verbesserung der Bildungserlebnisse jedes Kindes in der Vor- und Grundschule, vor allem durch frühe inhaltliche Förderung unter Berücksichtigung der kindlichen Erfahrungswelt. Didaktisch gut aufbereitete Formate erzeugen Interesse und den Willen, sich mit naturwissenschaftlichen Themen auseinanderzusetzen. Gerade das Verständnis solcher Themen bieten Kindern und Erwachsenen Erfolgserlebnisse und damit Wertschätzung. Unsere Gesellschaft kann sich nur weiterentwickeln, wenn die besten Köpfe Lösungen für die Herausforderungen unserer Zeit finden. Dazu bedarf es auch gut ausgebildeten Nachwuchses in Naturwissenschaft und Technik. Hier liefert Science-Lab seit seinem Bestehen erhebliche Impulse und Beiträge.

Wie sieht die Wirkungskette aus? Eingesetzte Ressourcen (2015) •

Gesamtbudget: 202.550 €, davon Personalkosten: 22.152 € Sachkosten: 180.398 €



Leistungen aus Ehrenamt und pro bonoEngagement: 8.000 €



Vierköpfiger, ehrenamtlich tätiger Vereinsvorstand

Erbrachte Leistungen (2015) •

Teilnahme von rund 9.200 Kinder an den Science-Lab Programmen



Schulung von rund 800 Pädagogen (Lehrer / Erzieher)

Erzeugte Wirkungen für die Gesellschaft •

Eine Studie der Universität Heidelberg belegt, dass Kinder durch Science-Lab Programme ein signifikant stärkeres wissenschaftliches Denken sowie höheres Fachwissen erwerben



Eltern denken durch Kurse ihrer Kinder mehr über naturwissenschaftlich-technische Themen nach und diskutieren diese mit ihren Kindern



Erzieher und Lehrer ändern ihre Einstellung zu naturwissenschaftlichen Themen und ihre Lehrmethodik

Wie ist der Stand der Verbreitung? •

50 Science-Lab Kursleiter in ganz Deutschland



Einzelne Aktivitäten im Ausland: Österreich, Schweiz, Italien, Spanien, Kolumbien, Saudi Arabien und Vietnam

Was plant Science-Lab? •

Ausbau der Kursleiterbasis vor allem in Deutschland und dem deutschsprachigen Raum



Ausbau der Projekte auf allen Ebenen. Dazu spricht Science-Lab vor allem technologiegeprägte Unternehmen an, die für das Nachwuchsthema sensibilisiert sind und in der jungen Altersgruppe ansetzen wollen.

Christoph Schmitz Ackerdemia e.V. Was macht Ackerdemia? Ackerdemia ist eine gemeinnützige Organisation mit dem Ziel, die Wertschätzung für Lebensmittel und gesunde Ernährung sowie das Bewusstsein für Natur zu stärken. Dazu werden innovative und nachhaltige Konzepte entwickelt, die auf wissenschaftlicher und praxisorientierter Basis umgesetzt werden.

Mit der GemüseAckerdemie ermöglicht Christoph Schmitz Kindern, die Natur zu verstehen und ein Bewusstsein für Lebensmittel zu entwickeln. Die Vision ist es, dass jede Schule einen Lernort in der Natur hat und auf angewandte Weise das Konzept von Nachhaltigkeit erlebbar macht.

Der Sozialunternehmer

Der Schwerpunkt liegt auf dem Bildungsprogramm GemüseAckerdemie, bei dem Kinder lernen, wo Lebensmittel herkommen, wie sie angebaut werden und wie man bewusst mit ihnen umgeht. Das Konzept lässt sich individuell in das Lehrangebot von Schulen und Kitas integrieren. Der Lernansatz und das Curriculum des Programms orientieren sich an den Leitlinien der „Bildung für nachhaltige Entwicklung (BNE)“. Die Kinder lernen in kleinen Teams neben dem Anbau von Gemüse, soziale Kompetenzen und eigenverantwortliches Handeln. Durch die Einbindung von Mentoren und die Vermarktung der Ernte an Eltern und Paten wird der ganzheitliche Lernansatz zusätzlich unterstützt.

Aufgewachsen auf einem landwirtschaftlichen Betrieb studierte Christoph Schmitz Agrarökonomie und Public Policy und promovierte am Potsdam Institut für Klimafolgenforschung (PIK) über nachhaltige Ernährungssysteme. Inspiriert durch einen Schülerbesuch auf seinem heimatlichen Hof entwickelte er 2012 das innovative Bildungsprogramm GemüseAckerdemie. Den zweifachen Vater begeistern unternehmerische Konzepte in den Bereichen nachhaltige Bildung, Landwirtschaft und Ernährung. So gründete er 2009 das Sozialunternehmen DeCo!-Sustainable Farming in Ghana und 2014 den gemeinnützigen Verein Ackerdemia. Christoph Schmitz ist Ashoka Fellow seit 2016.

Warum ist das wichtig? •

Kinder haben immer weniger Kontakt und Bezug zur Natur, sowohl zu Hause als auch in der Schule.



Nur wenige Kinder wissen, wo ihre Lebensmittel herkommen. Noch weniger haben schon einmal selbst Gemüse angebaut.



In Deutschland werden über 30% der Lebensmittel weggeworfen.



Übergewicht und Diabetes nehmen bei Kindern zu.

Kinder und Jugendliche wissen immer weniger über Lebensmittel und deren natürliche Produktion. Verursacht durch die Beschleunigung des Alltags und veränderte Prioritäten im Bildungssystem geht immer mehr Raum für naturnahe Bildungsangebote innerhalb von Schulen und im privaten Umfeld verloren. Hier setzt Ackerdemia an: mit eigenmotivierten und ganzheitlichen Programmen, die landwirtschaftliches Wissen und soziale Kompetenzen nachhaltig vermitteln.

Wie ist der Stand der Verbreitung? Nach zwei Jahren Konzeptarbeit und Praxistests wurde die GemüseAckerdemie 2014 in einer ausführlichen Pilotphase getestet. 2016 wird das Bildungsprogramm an über 50 Standorten in 8 Bundesländern sowie in Österreich angeboten. Insgesamt nehmen knapp 2.000 Kinder und Jugendliche an dem Jahresprogramm teil.

Wie sieht die Wirkungskette aus? Eingesetzte Ressourcen (2015) •

Gesamtbudget: 380.000 €, davon Personalkosten: 230.000 € Sachkosten: 150.000 €



Leistungen aus Ehrenamt: 50.000 € (u.a. Mentoren)

Erbrachte Leistungen (2015) •

Evaluierung und Optimierung des Bildungsprogramms



Durchführung an 24 Schulen in fünf Bundesländern mit 850 teilnehmenden Kindern



Erfolgreiche Crowdfunding-Kampagne und bundesweite Auszeichnungen



Betreuung und Durchführung von Forschungsarbeiten und ausführliche Wirkungsanalysen

Erzeugte Wirkungen für die Gesellschaft •

Höheres Bewusstsein für Lebensmittel und nachhaltige Lebensmittelproduktion



Mehr Wissen rund um Gemüse und Gartenbau



Höherer Konsum von gesunden Lebensmitteln und mehr Bewegung an der frischen Luft



Stärkung sozialer Fähigkeiten und eigenverantwortlichen Handelns



Einbindung des Schulumfelds und des Elternhauses

Was plant Ackerdemia? Die GemüseAckerdemie soll weiter verbreitet und sukzessive in allen Bundesländern etabliert werden. Das Skalierungskonzept wird weiter verfeinert; hierfür wird gezielt nach starken Kooperationspartnern gesucht. Aufgrund des großen Bedarfs von Kitas wird das Konzept momentan auf den Bereich frühkindliche Bildung angepasst. Das Programm für Kitas wird 2016 pilotiert und soll ab 2017 ausgerollt werden. Weiterhin steht die Stärkung des wissenschaftlichen Profils im Fokus. Hierzu werden zukünftig vermehrt Forschungsprojekte im Bereich gesunder Ernährung und nachhaltige Bildung initiiert und durchgeführt.

Hildegard Schooß Mehrgenerationenhäuser und Mütterzentren Was machen Mütterzentren und Mehrgenerationenhäuser? Mütterzentren und Mehrgenerationenhäuser sind offene Häuser – wie „öffentliche Wohnzimmer“ – in welchen alle Menschen Gelegenheiten zur Begegnung, Beratung, informellen Bildung und Beschäftigung sowie Dienstleistungen, Betreuung und Pflege finden.

Hildegard Schooß etabliert mit Mütterzentren und Mehrgenerationenhäusern neue Orte der Begegnung, Betreuung und Pflege sowie der nachbarschaftlichen Unterstützung und ökonomischen Entfaltung. Ihr Motto: „Wir leben Leben.“

Die Sozialunternehmerin Aufgewachsen in einer Großfamilie übernahm Hildegard Schooß bereits mit 17 Jahren eine Filiale im Betrieb ihrer Eltern. Nach der Heirat – verbunden mit einem Wohnortwechsel – erlebte sie selbst, was es bedeutet, nicht in einer Nachbarschaft verankert zu sein. Als ihr erstes Kind auf die Welt kam, wollte sie sich für Familien einsetzen und Nachbarschaften stärken. 1980 mietete sie einen Raum und eröffnete das erste Mütterzentrum in Deutschland, in das alle Menschen, wie in einer Großfamilie oder Dorfgemeinschaft, ihre Stärken einbringen, sich mit anderen austauschen und Unterstützung finden können. 1985 gründete sie den Bundesverband der Mütterzentren und sorgte für die flächendeckende Verbreitung der Einrichtungen, die als Vorbild für das Konzept Mehrgenerationenhäuser in Deutschland dienten. Bis 2004 war sie Leiterin des ersten Mütterzentrums in Salzgitter. Hildegard Schooß ist Ashoka Fellow seit 2010.

Besucher werden von Gastgeberinnen empfangen. Sie schaffen eine familiäre Atmosphäre des Willkommens, somit kann sich vielfältige Begegnung und Aktivität entwickeln. Diese lebenserfahrenen Frauen sind Fachkräfte für offenes Lernen und Handeln. Sie teilen Menschen nicht in Problem- oder Zielgruppen ein, sondern stärken sie ganzheitlich. Die Gastgeberinnen vernetzen Generationen und helfen, Alltagsprobleme gemeinsam zu lösen. Bürgerschaftliches Engagement, Selbstorganisation und Eigenverantwortung bilden sich auf diese Weise verlässlich und nachhaltig. Das „Prinzip Gastgeberin“ ist in den Mütterzentren entstanden, aber auch auf andere Einrichtungen mit offenen Strukturen übertragbar. Dazu wurde ein Curriculum erarbeitet, mit dem qualifizierte Trainerinnen praxisnahe Trainings anbieten.

Warum ist das wichtig? Gesellschaftliche Umbrüche erschweren eine verlässliche Betreuung von Kindern, alten und kranken Menschen. Die Ursachen sind: der demografische Wandel, die Umbrüche in der Arbeitswelt und die geforderte Mobilität, ökonomische und soziale Armut in Familien und im Alter sowie die Mehrbelastung durch steigende Anforderungen in der Pflege alter und dementer Menschen. Hinzu kommen die Zunahme von Singlehaushalten und der Wegfall solidarischer Nachbarschaftsstrukturen sowie sinnstiftender Institutionen. Die Zentren und Häuser geben Orientierung, beteiligen, bilden, stärken und fördern Menschen. Hier erfahren sie Zugehörigkeit und erleben Wertschätzung. Im institutionalisierten Bildungssystem fehlt es an offenen Gelegenheiten zum Lernen. Mütterzentren und Mehrgenerationenhäuser integrieren dagegen Bildung in den Alltag und stellen Lernorte in der Nachbarschaft her, wo handlungsorientiertes Lernen nach den individuellen Bedürfnissen Selbstverständlichkeit ist.

Wie sieht die Wirkungskette aus? Eingesetzte Ressourcen (2015) • Bundesverband Gesamtbudget: 74.000 €, davon Personalkosten: 22.000 € Sachkosten: 52.000 € • Leistungen aus Ehrenamt und pro bonoEngagement: 75.000 €

Erbrachte Leistungen (2015) Bundesverband: •

Trainings von 120 Fachkräften für offenes Lernen und Handeln mit einem Volumen von 240 Unterrichtseinheiten Qualitätssicherung, Qualifizierung und Vernetzung der Arbeit in den Zentren



35 Netzwerktreffen und Workshops



Umsetzung des Curriculums zur Schulung von GastgeberInnen

Wie ist der Stand der Verbreitung? • Insgesamt gibt es über 500 Mütterzentren mit intergenerativen Strukturen in 20 EU-Ländern, mehr als 350.000 NutzerInnen profitieren von sieben Angebotsfeldern (Bildung, Beratung, Betreuung, Begegnung, Beschäftigung, Versorgung, Dienstleistungen) • Übernahme des Konzeptes durch das Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend im Rahmen des Aktionsprogramm Mehrgenerationenhäuser mit über 450 teilnehmenden Institutionen • Übernahme des Konzeptes von Kommunen • Nachfragen aus Seoul / Korea und von Japanischen Hochschulen zum Konzept der Mütterzentren

Was plant der Bundesverband der Mütterzentren? • Verbreitung des Curriculums: Offenes Lernen und Handeln zur Fortbildung von Mitarbeitenden in Mütterzentren, Mehrgenerationenhäusern und anderen Einrichtungen mit offenen Strukturen



86 % der Befragten geben einen positiven Einfluss der Mütterzentren auf das eigene Leben an

• Ausbau der Weiterbildungsangebote fachbezogen auf die Grundprinzipien der Offenheit und Beteiligung aller Menschen in den Mütterzentren, Trainingsmodule mit thematischer Spezifizierung, Differenzierung nach Aufgaben und Arbeitsschwerpunkten



66 % erfahren eine Lebensbereicherung durch den intergenerativen Austausch

• Profilschärfung der Mütterzentren durch Qualitätssicherung und Zertifizierung



65 % stellen eine Verringerung der sozialen Einsamkeit fest



63 % der Befragten gaben an, dass sie eine Stärkung der sozialen Integration erfahren

• Vertiefung der Netzwerkstrukturen durch Unterstützung von lokalen Netzwerken und Ausbau der Gesamtvernetzung

Erzeugte Wirkungen für die Gesellschaft Ergebnisse einer Wirkungsstudie:

• Themenschwerpunkt in 2016/2017: Weiterentwicklung des Konzeptes Mütterzentrum als Grundlage für Integration: „Ankommen in Mütterzentren: Orte des Willkommens für geflüchtete Familien mit Gelegenheiten zur Orientierung und Begegnung“

Sandra Schürmann PROJEKTFABRIK Was macht die PROJEKTFABRIK? In den bundesweit durchgeführten JobAct®-Projekten wird das Prinzip der PROJEKTFABRIK anschaubar. Während der 10-monatigen Projekte erarbeiten erwerbslose Menschen gemeinsam mit lokalen Partnern und unter professioneller Leitung ein Theaterstück. Durch die Kunst eröffnen sich dabei neue Erfahrungsbereiche, die Eigeninitiative wird geweckt. Parallel dazu findet durch eine SozialpädagogIn eine intensive Biografiearbeit statt, Bewerbungen werden erstellt.

Sandra Schürmann führt Menschen durch Schauspiel und Theater in selbstbestimmtes Arbeiten und Leben. Die PROJEKTFABRIK gGmbH entwickelt dabei Lösungsansätze gegen Arbeitslosigkeit in Deutschland und Europa durch einen Paradigmenwechsel in der Bildung im Prinzip der Kunst.

Die Sozialunternehmerin Sandra Schürmann, ehemalige „Schulverweigerin“, wurde zunächst freiberufliche Fotografin und organisierte bunddesweit Promotion-Aktionen. Später studierte sie Sozialarbeit und erhielt die Chance, für die Beratung arbeitssuchender Jugendlicher eine Abteilung mit 16 Mitarbeiterinnen und 10 Außenstellen aufzubauen. Sie versuchte zunächst erfolglos, kreative Ansätze im vorhandenen System einzubringen, um bei den Jugendlichen Selbstbewusstsein zu generieren, damit sie ihre Fähigkeiten erkennen und aktiv ihre Zukunft gestalten können. Um dies zu ermöglichen, wurde die Idee der Verbindung von Theaterpädagogik mit Bewerbungsmanagement geboren. Sandra Schürmann ist Ashoka Fellow seit 2009.

In einer zweiten Phase absolvieren die Teilnehmenden ein Praktikum bei einem Unternehmen. Die Künstler und Pädagogen unterstützen und begleiten sie dabei, um die neuen Erkenntnisse mit konkreten, realistischen Handlungsstrategien zu verbinden. Aus dem Prinzip der Persönlichkeitsentwicklung durch Kunst entwickelt die PROJEKTFABRIK unter Beteiligung verschiedener Einrichtungen vielfältige Projektformen und Initiativen im Bildungsbereich.

Warum ist das wichtig? Wie viele Studien anschaulich zeigen (u.a. IAB, DGB, Bundesagentur für Arbeit, DIW), verlieren Menschen in Arbeitslosigkeit oft nicht nur ihr Selbstbewusstsein und soziale Kontakte, sondern auch die Orientierung für die Zukunft. Es folgen Tendenzen zu Krankheit, Sucht und Selbstaufgabe.

Um in eine neue Orientierung zu kommen, muss eine grundlegende Umgestaltung der Lebenshaltung erzeugt werden. Die Kunst kann diese Transformation der Persönlichkeit durch ihren ganzheitlichen Ansatz bewirken. Dadurch wird der Mensch zu neuer Perspektive inspiriert und kann sich produktiv in die Gesellschaft einbringen. JobAct® ist damit ein erfolgreiches Konzept, um Arbeitslosigkeit zu bekämpfen. Eine neue Perspektive auf den Wert der Arbeit wird gleichzeitig eröffnet.

Wie sieht die Wirkungskette aus?

Wie ist der Stand der Verbreitung? •

Seit der Gründung der PROJEKTFABRIK Durchführung von über 250 Projekte in 110 verschiedenen Städten in 15 Bundesländern



Neue Aus- und Fortbildungsangebote zur Etablierung des „Künstlerischen als Bildungsprinzip“ an der 2013 gegründeten SCHULE für Kunst, Kommunikation und Wirtschaftsgestaltung



Etablierung von regionalen Strukturen zur Vitalisierung der Anbindung vor Ort und der öffentlichen Akzeptanz



Teilnahme am internationalen Ashoka Globalizer Programm und Beginn einer europaweiten Projektarbeit

Eingesetzte Ressourcen (2015) •



Gesamtbudget: 4,0 Millionen €, davon Personalkosten: 2,7 Millionen € Sachkosten: 1,3 Millionen € 30 Festangestellte und über 65 freie Mitarbeiter

Erbrachte Leistungen (2015) •

30 lfd. JobAct®-Projekte im Monatsdurchschnitt



Internationale Kooperation in 5 Ländern



950 Teilnehmer an den Programmen



Erfolgreicher Abschluss des ersten Ausbildungsjahrgangs „Sozialkünstler“

Erzeugte Wirkungen für die Gesellschaft •

Integration von 38 % aller Teilnehmenden in den ersten Arbeits- und Ausbildungsmarkt oder sonstige Entwicklungsperspektiven (ein Arbeitsloser kostet den Staat jährlich ca. 18.600 €).



Eine Langzeitstudie hat belegt, dass sich insgesamt 74 % der Teilnehmenden drei Jahre nach Teilnahme an JobAct® in Arbeit, Ausbildung oder sinnvollen Anschlussperspektiven befinden.

Was plant die PROJEKTFABRIK? •

Etablierung des neuen Berufsbildes „Sozialkünstler“, der die Qualifikationen eines Sozialpädagogen mit denen eines Theaterpädagogen verbindet



Ausbau des Programms „Frederick“ für langzeitarbeitslose und arbeitsmarktferne Menschen durch Integration in soziale Einrichtungen als Sozialarbeit auf einer künstlerischen Grundlage



Verbreitung des künstlerischen Bildungsprinzips in Europa (aktuell IT, SP, GR, HU, FR, AT)

Stefan Schwall apeiros Was macht apeiros? Hauptziel von apeiros ist, dass Jugendliche einen Schulabschluss erreichen können. Die dauerhafte Abwesenheit in der Schule und die sich häufig danach anschließende Arbeitslosigkeit soll vermieden werden. Hintergrund ist die Annahme, dass ein Schulabschluss eine elementare Voraussetzung für gesellschaftliche Teilhabechancen ist. Schwerpunkt der Arbeit ist daher, das Phänomen Schulverweigerung in allen Formen und Schweregraden zusammen mit allen Stakeholdern, die mit diesem Problem in Berührung kommen, anzugehen: Individuum, Institutionen, Finanzen, Recht und Politik.

Stefan Schwall schafft Lösungsmöglichkeiten für soziale Desintegration, Schulverweigerung und Jugendarbeitslosigkeit. Systematisch und problembezogen setzt er an verschiedenen Aspekten des Problemfeldes wie Individuum, Familie, Schule, Kommune und Finanzierung an.

Im Bereich der Institutionen wird dabei an der Implementierung von Strukturen in Schulen und in der kommunalen Jugendhilfe gearbeitet, die eine frühe Problemerkennung und eine kompetente und differenzierte Reaktion ermöglichen. Im Bereich des Individuums wird auf höchstmöglich differenzierte Hilfe und Anforderungen sowie den Aufbau einer persönlichen Beziehung zu den Kindern und Jugendlichen gesetzt. Auf der Ebene der Politik und des Rechts werden Kampagnen umgesetzt.

Der Sozialunternehmer Stefan Schwall arbeitete nach seinem Studium der Biologie, Pädagogik und Philosophie als Studienrat in einer Schule in einem sozialen Brennpunkt. Er gab den Beamtenstatus auf, um sich stärker mit psychiatrisch auffälligen Jugendlichen zu beschäftigen. In diesem Feld wurde er in verschiedensten Therapierichtungen ausgebildet und entwickelte effektive Methoden der Behandlung problematischer Jugendlicher. Für zwei Jahre arbeitete er in leitender Funktion in einem Kinderheim, ehe er 2005 das Institut apeiros ins Leben rief. Stefan Schwall ist Ausbildungstherapeut und unterrichtet seit 2009 Therapeuten in Philosophie und Social Entrepreneurship an der Universität St. Gallen. Stefan Schwall ist Ashoka Fellow seit 2011.

Warum ist das wichtig? Laut Berechnungen des statistischen Bundesamtes nehmen trotz Schulpflicht acht bis zehn Prozent aller Schüler an weiterführenden Schulen nur sporadisch am Unterricht teil. Sie laufen Gefahr, die Schule ohne formale Qualifikation zu verlassen (ca. sechs bis acht Prozent).

Ohne Schulabschluss haben sie keine Aussichten auf dem Arbeitsmarkt und sind stärker vom sozialen Abstieg betroffen als qualifizierte Altersgenossen. Die meisten Maßnahmen der Gesellschaft bestehen in individualisierten Verfahren, die den Systembezug nicht berücksichtigen und meist auch nicht die verschiedenen beteiligten kommunalen Ressorts miteinander verbinden. Dies führt zu der Situation, dass verfügbare Gelder ineffizient eingesetzt und positive Ergebnisse meist nur mit sehr hohem finanziellen Einsatz erreicht werden.

Wie ist der Stand der Verbreitung? •

Schulungen und Projekte in Wuppertal, Solingen, Remscheid, Köln, Essen, Augsburg, Duisburg, Bochum, Leverkusen, Oberhausen und München



Standardisierung der Diagnostik



Kommunale Projekte in sechs Städten mit 140 Schulen

Wie sieht die Wirkungskette aus? Eingesetzte Ressourcen (2015) •

Gesamtbudget: ca. 1.400.000 €, davon Personalkosten: ca. 1.000.000 € Sachkosten: ca. 400.000 €



12 Büros und Lernräume in Wuppertal, Duisburg und Essen, Leverkusen

Erbrachte Leistungen (2015) •

Rund 120 teilnehmende Jugendliche in der Einzelfallhilfe



200 Diagnostiken



Reichweite: 84.000 Schüler in 140 Schulen



Umsetzung des Projektes in Köln, Bochum, Leverkusen, Duisburg

Erzeugte Wirkungen für die Gesellschaft •

Senkung der Abwesenheitsrate um 90 %



Vermittlung von Schulabschlüssen (40 pro Jahr)



Rückführungen in die Schule (60 pro Jahr)

Was plant apeiros? Motiviert durch die Imitation des eigenen Konzepts an anderen Schulen im Umkreis plant apeiros: •

Entwicklung und Etablierung einer Internetplattform für den gesamten deutschsprachigen Raum



Weitere Verbreitung, auch über Bundeslandgrenzen hinaus durch Aufbau von Elterngruppen



Klagen gegen Kommunen, die wettbewerbswidrige Verträge mit den Wohlfahrtsverbänden haben



Verbreitung der standardisierten Diagnostik durch die Herausgabe eines Manuals



Umsetzung von Kampagnen, um auf die Zusammenhänge aufmerksam zu machen

Marion Steffens GESINE Was macht GESINE? Marion Steffens unterstützt ÄrztInnen sowie andere Gesundheitsberufe dabei, häusliche Gewalt frühzeitig zu erkennen und adäquat darauf zu reagieren. Das GESINE Interventionsprogramm: Gewinn Gesundheit® zeigt, wie mit geringem Aufwand große Effekte erzielt werden können.

Marion Steffens ist davon überzeugt, dass chronische Erkrankungen und langjährige Misshandlungen von Frauen verhindert werden können, wenn ÄrztInnen und Pflegende eine Gewaltbelastung der Patientin frühzeitig erkennen und qualifiziert darauf reagieren.

Die Sozialunternehmerin Die Sozialpädagogin arbeitet seit 20 Jahren in der Bekämpfung von Gewalt gegen Frauen. Seit den 90er Jahren gründete Marion Steffens verschiedene Anti-GewaltProjekte und Initiativen. In ihrer Arbeit wurde sie mit den oft schwerwiegenden gesundheitlichen Folgen von Gewalt konfrontiert – aber auch mit der Tatsache, dass ÄrztInnen nur selten nach den Ursachen für die Beschwerden oder Verletzungen fragen. Chronische Erkrankungen und lange Leidenswege für betroffene Frauen und Kinder sind die Folge. Die Versuche einiger Bundesländer, über Aufklärungskampagnen die medizinische Versorgung gewaltbetroffener Frauen zu verbessern, waren wenig erfolgreich. Marion Steffens hatte den Impuls, selbst aktiv zu werden und in der eigenen Region anzusetzen. Dies bildete den Ausgangspunkt zur Gründung von GESINE. Marion Steffens ist Ashoka Fellow seit 2009.

GESINE bietet Fortbildungen und Workshops zum gelingenden Umgang mit Opfern häuslicher Gewalt. Die Teilnehmenden erhalten wertvolle Einblicke in ein Tabuthema, sie bekommen praxistaugliche Arbeitshilfen und konkrete AnsprechpartnerInnen, um Patientinnen gezielt weiter vermitteln zu können. Über die Kooperation mit berufsständischen Vertretungen, Krankenkassen und weiteren Entscheidungsträgern trägt GESINE dazu bei, strukturelle Hürden für eine gewaltinformierte Gesundheitsversorgung abzubauen. Nicht zuletzt bietet GESINE den Gesundheitsberufen die Möglichkeit, sich regional interdisziplinär zu vernetzen und die Vorteile, des „über den Tellerrand-Schauens“ für die eigene Praxis zu nutzen.

Das Gesamtkonzept (Qualifizierung, Arbeitshilfen, gezielte Weitervermittlung über kurze Wege, nachhaltige Vernetzung in der Region) ist modular aufgebaut. Jede Arztpraxis, jedes Krankenhaus, jede Hebamme und sonstige Einrichtung kann Einzelmodule wie Workshops oder das GG-Interventionsprogramm umsetzen. Der Aufbau einer regionalen Versorgungskette erfolgt über eine kostenpflichtige GESINE-Partnerschaft der Region. GESINE bildet dafür regionale GG KoordinatorInnen und TrainerInnen aus und bietet Coaching und Back-up.

GESINE spricht Patientinnen auch direkt an. Sie erhalten Informationen und konkrete AnsprechpartnerInnen vor Ort.

Warum ist das wichtig? Jede vierte Frau in Deutschland erlebt im Laufe ihres Lebens körperliche und/oder sexuelle Gewalt durch ihren Partner, jede 3. Frau psychische Gewalt. 13 % erleben im Laufe ihres Erwachsenenlebens Vergewaltigung oder sexuelle Nötigung durch einen Mann, zumeist aus dem näheren sozialen Umfeld. Gewalthandlungen in der Partnerschaft führen zu gesundheitlichen Beschwerden, v.a. zu Depressionen, Panikattacken, Schwangerschaftskomplikationen und Fehlgeburten sowie chronischen Erkrankungen. Betroffene Frauen durchleben Scham und Schuldgefühle. Suchen sie nach Hilfe bei ÄrztInnen oder Krankenschwestern, stoßen sie oft auf mangelnde Sensibilität und fehlendes Verständnis für die wahren Gründe des Krankseins. Dadurch wird der Gewalthintergrund nicht als mögliche Ursache der Gesundheitsprobleme erkannt und die Patientinnen unzureichend behandelt.

Wie sieht die Wirkungskette aus? Eingesetzte Ressourcen (2014) •

Ca. 138.000 € Personal- und Sachkosten



1,5 Mitarbeiterinnen, 1 Praktikantin

Erbrachte Leistungen (2014) •

Durchführung von 70 Workshops, Fortbildungen und 2 Konferenzen



Veröffentlichungen in diversen Publikationen



Entwicklung neuer Tools



Beteiligung an EU-Projekt

Erzeugte Wirkungen für die Gesellschaft Durch Gewinn Gesundheit* erhalten mehr Frauen direkte, spezialisierte Unterstützung nach Gewalt. (z.B. EN Kreis: Steigerung um das Zehnfache). Vielen Frauen gelingt es dadurch erstmals, den Gewaltkreislauf zu durchbrechen. Die medizinische Versorgungsqualität nach Gewalterleben ist durch Gewinn Gesundheit* erheblich höher und das subjektive Gesundheitsempfinden der Frauen verbessert sich deutlich.

Wie ist der Stand der Verbreitung? •

Gewinn Gesundheit® wird von 8 Regionen in Hamburg und NRW als Gesamtkonzept genutzt



2014 haben 147 niedergelassene ÄrztInnen Kooperationsvereinbarungen mit den regionalen GG Koordinationsteams geschlossen. Damit konnten etwa 12.000 gewaltbelastete Patientinnen eine traumasensible Versorgung in Anspruch nehmen.



GESINE hat ein Modul für die Versorgung von Frauen mit Behinderungen in Einrichtungen entwickelt.

Was plant GESINE? •

Weitere Umsetzung der Implementierungsstrategie für Flächenländer



Gewinn Gesundheit® Modul für Kliniken

Michael Stenger SchlaU! Was machen SchlaU, ISuS und SchlaUzubi?

Michael Stenger ist Vorstandsvorsitzender des Trägerkreis Junge Flüchtlinge e.V. und Gründer der Schulen SchlaU und ISuS. Mithilfe der Schulen, in denen junge Flüchtlinge eine Schulausbildung bekommen, ermöglicht er ihnen eine echte Chance auf Bildung, einen Beruf und die gesellschaftliche Integration in Deutschland.

An den Schulen SchlaU und ISuS werden rund 300 junge Flüchtlinge im Alter von 16 bis 25 Jahren analog zum Kernfächerkanon der bayerischen Mittelschulen in bis zu 20 Klassen unterrichtet und zum Schulabschluss geführt. Der Schulbesuch erstreckt sich über einen Zeitraum von einem bis vier Jahren, je nach Vorbildung und individuellem Lernfortschritt. Eine gezielte, intensive und individuelle Förderung durch ein Team bestehend aus Lehrkräften, Sozialpädagogen, Psychologen und Freiwilligen in geschütztem Rahmen, ermöglicht es den Jugendlichen, bereits nach kurzer Zeit in das deutsche Regelschul- und Ausbildungssystem einzusteigen, um sich dort zu entfalten.

Der Sozialunternehmer Michael Stenger studierte „Deutsch als Fremdsprache“ und unterstützte bereits in seiner Studienzeit Flüchtlinge und Asylbewerber bei der Integration in Deutschland. Er arbeitete fünf Jahre als Pressesprecher und Geschäftsführer des Bayerischen Flüchtlingsrates. In seinem Spezialgebiet, dem Kosovo, arbeitete er als Menschenrechtsexperte für die Arbeitsgemeinschaft PRO ASYL. In München lehrte er Deutsch als Fremdsprache für Lehranwärter am Goethe Institut und spürte eine wachsende Resignation bei seinen Kollegen gegenüber jungen Ausländern, insbesondere Flüchtlingen. Daraufhin erarbeitete er das Konzept der SchlaU-Schule. Im Jahr 2012 gründete er die ISuS-Schule, in der neu angekommene junge Flüchtlinge eine Schulausbildung erhalten und alphabetisiert werden. Im gleichen Jahr folgte das Programm SchlaUzubi, in dem ehemalige Schüler am Übergang Schule-Beruf nachbetreut werden, um eine nachhaltige Integration zu ermöglichen. Michael Stenger ist Ashoka Fellow seit 2009.

Die Schüler ergreifen die angebotene Chance rasch und bestehen die externen Abschlussprüfungen an Münchner Regelschulen zu fast 100 %. Um eine nachhaltige Integration in die Berufswelt zu erreichen, können ehemalige Schüler das Nachbetreuungsangebot von SchlaUzubi in Anspruch nehmen. Damit schafft die Organisation ein Beispiel für vorbildhafte interkulturelle Pädagogik und unterstreicht das ungeheure Potenzial eines jeden Menschen, egal welcher Herkunft und Vorgeschichte.

Warum ist das wichtig? Junge Flüchtlinge kommen aus Konflikt- und Kriegsregionen zumeist traumatisiert und orientierungslos nach Deutschland. Oftmals erfahren sie nach ihrer Ankunft einen erschwerten Zugang zum staatlichen Bildungssystem. Das Grundrecht auf einen Schulbesuch wird gegenüber Geflüchteten, je nach Bundesland und abhängig von

Herkunftsland oder den Asylstatus, unterschiedlich ausgelegt und teils erheblich eingeschränkt. Hierdurch werden „Negativkarrieren“ gefördert, da die Jugendlichen ohne feste Strukturen kein Deutsch lernen, keinen für die meisten Berufe notwendigen Schulabschluss erwerben und sich ohne Freunde und Familie einsam und fremd fühlen. Diese Situationen schaden dem Einzelnen, ihren Familien und der gesamten Gesellschaft.

Wie ist der Stand der Verbreitung? Ausbildung von aktuell 300 Schülern in der SchlaUSchule (220) und bei ISuS (80).

Im Sommer 2011 gelang es Michael Stenger, den bayerischen Kultusminister vom gesellschaftlichen Gewinn einer Berufsschulpflicht für junge Flüchtlinge zu überzeugen, die nun existiert und bundesweit an Vorbildcharakter gewinnt.

Wie sieht die Wirkungskette aus? Eingesetzte Ressourcen (2015) •

3,5 Mio. € Personal- und Sachkosten



24 zusätzliche Lehrer in Vollzeit (finanziert durch Stadt/Staat)



4.560 pro bono-Tage

Was plant SchlaU? •

Skalierung des SchlaU-Konzepts, um es allen unbegleiteten minderjährigen Flüchtlinge in Deutschland zugänglich zu machen



Implementierung einer Fortbildungsreihe für Schulleiter und Lehrer



Durchführung eines Multiplikatorenprogramms



Entwicklung von Unterrichtsmaterialien für die Beschulung junger Flüchtlinge



Etablierung klientelorientierter Bildungsstandards



Weitere Lobbyarbeit für das Recht auf Schule für alle jungen Flüchtlinge in Deutschland

Erbrachte Leistungen (2015) •

Ausbildung von 300 Schülern im Schuljahr 2014/15 (69 Absolventen mit qualifizierendem oder regulärem Mittelschulabschluss)



Berufsvermittlung und Nachbetreuung von ca. 100 Absolventen durch „SchlaUzubi“



Psychologische/psychosoziale Betreuung



Sensibilisierungs- und Öffentlichkeitsarbeit zu Situation und Potenzial junger Flüchtlinge



Fortbildungen für Regelschullehrer

Erzeugte Wirkungen für die Gesellschaft •

Berufsschulpflicht für junge Flüchtlinge (16-21 Jahre)



Soziale Integration junger Menschen, Abbau interkultureller Vorurteile, Arbeitsmarktintegration der Absolventen

Katja Urbatsch ArbeiterKind.de Was macht ArbeiterKind.de? ArbeiterKind.de bietet SchülerInnen und Studierenden aus Nicht-Akademikerfamilien umfassende und leicht zugängliche Informationen über Studienmöglichkeiten, Studienfinanzierung sowie Berufsperspektiven für AkademikerInnen. ArbeiterKind.de ist acht Jahre nach seiner Gründung die größte deutsche Community für alle, die als Erste aus ihrer Familie studieren. Über 6.000 Ehrenamtliche in 75 lokalen Gruppen stehen in ganz Deutschland SchülerInnen und Studierenden vor Ort mit umfangreichen Informationsangeboten zur Seite. Sie kompensieren die mangelnde Hilfestellung aus dem familiären Umfeld. So ermutigen Menschen, die den Bildungsaufstieg bereits erfolgreich gemeistert haben, die nachfolgenden Generationen pragmatisch und mit Verständnis für die Situation – vom Studieneinstieg bis zum Abschluss und Berufseinstieg. Katja Urbatsch überwindet Hürden zum Studium für Kinder ohne akademischen Familienhintergrund. Die Vision von ArbeiterKind.de ist, dass jedes NichtAkademikerkind, das die Voraussetzungen mitbringt, ein Studium aufnehmen kann.

Ergänzt wird die persönliche Unterstützung durch eine umfangreiche Webseite, ein eigenes soziales Netzwerk für die Ehrenamtlichen und ein kostenloses Infotelefon. ArbeiterKind.de schafft erstmals eine positive Identität für eine systematisch benachteiligte Gruppe.

Die Sozialunternehmerin Katja Urbatsch ging als erste ihrer Familie auf die Universität. Obwohl sie von ihren Eltern unterstützt wurde, musste sie sich häufig kritischen Fragen aus der eigenen Familie stellen. Schon bei ihrer ersten Semesterarbeit wurde ihr klar, dass ihre Familie sie inhaltlich nicht unterstützen konnte. Auch erfuhr sie erst spät von Stipendienprogrammen, deren Existenz ihren Freunden mit Akademikereltern selbstverständlich bekannt war. Trotz dieser Umstände studierte sie erfolgreich und gab ihr Wissen über das wissenschaftliche Arbeiten in einem Kurs an jüngere Studenten weiter. Nach dem Erfolg dieses Kurses beschloss sie, die Ergebnisse und Inhalte im Internet zu veröffentlichen – und ArbeiterKind.de war geboren. Katja Urbatsch ist Ashoka Fellow seit 2009.

Warum ist das wichtig? Auch wenn das Bildungsniveau in Deutschland insgesamt gestiegen ist und es immer mehr akademisch Qualifizierte gibt: Immer noch entscheidet die soziale Herkunft über den Bildungsweg. Von 100 Kindern aus Akademikerfamilien studieren 77, von 100 Kindern aus Familien ohne studierte Eltern nur 23, obwohl fast doppelt so viele das Abitur erreichen (Daten der aktuellen 20. Sozialerhebung des Deutschen

Studentenwerks). Das ist nicht nur ungerecht. Angesichts des drohenden Fachkräftemangels ist es auch eine dramatische Potentialverschwendung. Die finanzielle Belastung ist dabei nur einer von vielen Gründen, die talentierte Nicht-Akademikerkinder von einem Studium abhalten: Das familiäre Umfeld rät eher zu einer Ausbildung. Zudem trauen sich viele NichtAkademikerkinder trotz hervorragender Noten ein Studium nicht zu. Sie können nur schwer abschätzen, was sie erwartet und sind bezüglich ihrer Erfolgs-, Berufs- und Verdienstaussichten unsicher. Im Studium sehen sich AbiturientInnen aus Nicht-Akademikerfamilien mit weiteren Schwierigkeiten konfrontiert, die zu geringerem Studienerfolg oder Studienabbruch führen können: geringe oder fehlende familiäre Unterstützung emotionaler, fachlicher und finanzieller Art, wenig Vertrautheit mit dem System Hochschulstudium, Selbstzweifel und Finanzierungsprobleme.

Wie sieht die Wirkungskette aus?

Erzeugte Wirkungen für die Gesellschaft •

Abbau von Hürden für ein Hochschulstudium durch niedrigschwelliges Peer-to-Peer-Mentoring, Erhöhung der Studienquote von NichtAkademikerkindern



96 % der Studierenden sowie 100 % der SchülerInnen bewerten die Unterstützung durch das Infotelefon als gut bis sehr gut. 92,6 % der befragten SchülerInnen und 84,3 % der Studierenden stammen aus einem nichtakademischen Elternhaus.



Auch ein Jahr nach der Veranstaltung verfügen die Teilnehmenden an einer Schulveranstaltung über einen deutlichen Informationsvorsprung gegenüber nicht-Teilnehmenden.



Erhöhung der Stipendiatenquote von Studierenden der ersten Generation durch enge Kooperation mit den Begabtenförderwerken



Stärkung der Zivilgesellschaft durch vielfältige Möglichkeiten ehrenamtlichen Engagements

Eingesetzte Ressourcen (2015) •



Gesamtbudget: 910.102 €, davon Personalkosten: 582.451 € Sachkosten 327.651 € Leistungen aus Ehrenamt und pro bono-Engagement: siehe unten (6.000 MentorInnen); darüber hinaus fachliche Beratung durch Unterstützer

Wie ist der Stand der Verbreitung? Derzeit gibt es in 75 lokalen Ortsgruppen von ArbeiterKind.de über 6.000 MentorInnen im gesamten Bundesgebiet.

Was plant ArbeiterKind.de? Erbrachte Leistungen (2015) •

Über 6.000 Ehrenamtliche in 75 Gruppen



Über 10.000 Nutzer des sozialen Netzwerks



Ca. 35.000 erreichte SchülerInnen und Studierende durch Veranstaltungen, Sprechstunden und Informationsstände



Rund 0,5 Mio. Website-Besuche



Zahlreiche Medienberichte



Kooperation mit Schulen, Hochschulen und anderen Servicestellen für SchülerInnen und Studierende



Qualitätssicherung durch Qualifizierung der Ehrenamtlichen und Studierenden



Erhöhung der Reichweite und Qualität der ehrenamtlichen Arbeit durch personelle Verstärkung der hauptamtlichen RegionalkoordinatorInnen



Ausbau der lokalen Gruppen in ländlichen Regionen, Aufbau eines Partnerschulnetzwerkes



Gewinnung und Bindung von Förderern und Spendern, Ausbau des ArbeiterKind.de-Förderkreises.

Christian Vieth hofgründer.de Was macht hofgründer.de?

Christian Vieth befähigt junge Menschen für eine Existenzgründung in der Landwirtschaft und unterstützt landwirtschaftliche Familien ohne Hofnachfolge bei der Suche nach einer außerfamiliären Nachfolge.

Hofgründer.de ist als Internetplattform gegründet worden, auf der sich ExistenzgründerInnen und Landwirte ohne NachfolgerIn über Gestaltungsmöglichkeiten (Schenkung, Kauf, Pacht etc.) informieren können. Daneben entstand nach kurzer Zeit eine Hofbörse als „Marktplatz“ für Hofangebote und Hofgesuche. Neben Beratungsangeboten bietet hofgründer.de regelmäßig Seminare zum Thema Hofnachfolge und Existenzgründung an und bildet BeraterInnen zu „Systemischen HofübergabeberaterInnen“ aus. Ein weiterer Schwerpunkt der Arbeit ist die Vernetzung von Akteuren aus Politik, Beratung und Verbänden, um ein wirkungsvolles Netzwerk gegen Höfesterben und Landflucht aufzubauen.

Der Sozialunternehmer Die Idee zu hofgründer.de entwickelte Christian Vieth im Anschluss an seine kaufmännische Ausbildung während seines Studiums der Agrarökonomie. Als er selbst auf der Suche nach einem landwirtschaftlichen Betrieb war, fiel ihm auf, wie komplex die Rahmenbedingungen für eine landwirtschaftliche Existenzgründung sind und wie schwierig Bauernfamilien ohne eigene NachfolgerIn eine geeignete Lösung für den Erhalt ihres Betriebes fanden. Die Beratung war auf beide Fälle nicht vorbereitet. Meist wurden die Betriebe aufgegeben. Mit diesem Wissen stellte Christian Vieth seinen Wunsch nach einer landwirtschaftlichen Existenzgründung zurück und nahm sich vor, Strukturen und Möglichkeiten zu schaffen, um möglichst viele landwirtschaftliche Betriebe zu erhalten und jungen Menschen einen Einstieg in die eigene landwirtschaftliche Existenz zu ermöglichen. Christian Vieth ist Ashoka Fellow seit 2012.

Warum ist das wichtig? In Deutschland haben kleine und mittlere landwirtschaftliche Betriebe eine wichtige Bedeutung für den Erhalt von Biodiversität und Nachhaltigkeit durch ökologische Landwirtschaft. Daneben bilden sie ein wichtiges Rückgrat für die kulturelle Vielfalt ländlicher Räume. Die ökonomische Bedeutung ergibt sich durch das Angebot an Arbeitsplätzen und die Wertschöpfungs- und Versorgungsfunktion in den ländlichen Räumen. Dennoch haben nach Angaben des statistischen Bundesamtes 70 Prozent aller landwirtschaftlichen Betriebe keine oder nur eine ungesicherte Nachfolge, obwohl diese für eine oder mehrere Familien ein Einkommen erwirtschaften können. Dies führt immer häufiger dazu, dass auch wirtschaftlich gut dastehende Betriebe für immer ihre Tore schließen und die Landwirtsfamilien mit einer schmalen Bauernrente in funktionslosen Gebäuden im ländlichen Raum verbleiben.

Auf der anderen Seite gibt es viele junge und gut ausgebildete Menschen, die nicht aus der Landwirtschaft stammen, sich aber den Traum einer landwirtschaftlichen Existenz erfüllen möchten. Häufig treffen Sie jedoch auf Unverständnis von Seiten der Offizialberatung, Informationen sind kaum vorhanden und der Zugang zu Land und Höfen ist schwierig.

Wie sieht die Wirkungskette aus?

Wie ist der Stand der Verbreitung? •

Angebot einer Informationsplattform mit einer bundesweiten Hofbörse



Bundesweite Beratung von landwirtschaftlichen Familienunternehmen



Fortbildung von ProzessberaterInnen zur Begleitung von Hofübergaben (seit 2012)



Etablierung eines Round Table „Hofübergabeberatung und nachhaltige Unternehmensentwicklung“ zur Vernetzung wichtiger Akteure und Schaffung eines kulturellen Wandels (seit 2014)



Ausweitung der Seminar- und Lernangebote insbesondere an mittlerweile sechs Fach- und Hochschulstandorten



Gründung eines bundesweiten Trägers (2013) für die Etablierung von Beratungsnetzwerken und Unterstützung regionaler Beratungsstrukturen



Initiierung einer „Höfe-Stiftung“, die Höfe von Familien ohne Nachfolge dabei unterstützt, eine geeignete Lösung zum Erhalt ihres Familienbetriebs zu finden (2015)

Eingesetzte Ressourcen (2015) •

Ca. 40.000 € Personal- und Sachkosten, finanziert durch Spenden und Dienstleistungen



Eine Vollzeitstelle, eine Teilzeitstelle, studentische Hilfskräfte, PraktikantInnen; freie BeraterInnen



Büro, Telefon und EDV-Ausstattung

Erbrachte Leistungen (2015) •

Ca. 3.000 Kontaktvermittlungen zwischen Hofanbietern und Hofsuchenden



Ca. 2.000 Stunden telefonische und Vor-OrtBeratung von Landwirten und Existenzgründern



Durchführung von Seminaren und Veranstaltungen (z.B. Existenzgründerseminare für junge Hofgründer)



Publikationen, Fachvorträge, Politische Stellungnahmen, Lobbyarbeit



Vernetzung von Beratungsorganisationen

Erzeugte Wirkungen für die Gesellschaft •

Erhalt von landwirtschaftlichen Betrieben und Sicherung von Arbeitsplätzen



Förderung von Neugründungen landwirtschaftlicher Betriebe



Herbeiführung eines Paradigmenwechsels in der Landwirtschaft („Wachse oder weiche“ ist keine Lösung)

Was plant hofgründer.de? •

Skalierung nach Österreich, Aufbau einer Hofbörse und Beratungsstrukturen (2016)

Rose Volz-Schmidt wellcome gGmbH gen gewachsen zu sein. wellcome hilft mit praktischer Unterstützung durch Ehrenamtliche und verknüpft dabei fachliche Hilfe und bürgerschaftliches Engagement. An bundesweit über 250 Orten helfen ca. 4.500 wellcome-Ehrenamtliche Familien nach der Geburt eines Kindes, wie sonst Nachbarn und Freunde. Damit beugt wellcome Krisen vor und unterstützt die positive emotionale Bindung zum Neugeborenen. Eine Fachkraft, z.B. eine Sozialpädagogin oder Hebamme, koordiniert ein wellcome-Team, bestehend aus ca. 15 Ehrenamtlichen.

wellcome steht ein für eine Gesellschaft, in der sich jeder auf das Abenteuer Familie einlassen kann, und hilft unbürokratisch und alltagsnah. wellcome wurde 2002 von Rose Volz-Schmidt gegründet und trägt dazu bei, dass Kinder in der Gesellschaft willkommen sind und Eltern entlastet werden.

Die Sozialunternehmerin Rose Volz-Schmidt wuchs mit fünf Geschwistern und einem sicheren Netz aus Familie, Freunden und Nachbarn auf. Als junge Frau zog sie in die Großstadt; nach der Geburt ihres ersten Kindes fehlte ihr die Unterstützung, die sie in ihrer Kindheit noch durch Familie und Nachbarschaft erlebt hatte. Als Sozialpädagogin und Mutter von drei Kindern erkannte sie die fehlende Hilfe für Eltern nach der Geburt eines Kindes und gründete wellcome. Sie versteht wellcome als eine sozialunternehmerische Antwort auf den raschen demographischen Wandel, die wachsende Mobilität und die daraus resultierenden großen Herausforderungen für Familien. Rose Volz-Schmidt ist Ashoka Fellow seit 2008.

Was macht wellcome? Das Leben mit Kindern ist ein großes Abenteuer. Familien brauchen Unterstützung, um den Herausforderun-

Neben dem Angebot der „Praktischen Hilfe nach der Geburt“ hilft wellcome seit 2009 auch mit „Patenschaften für Familien in Not“. wellcome initiiert Patenschaften, die zeitlich begrenzt eine Familie in einer schwierigen Lage finanziell unterstützen. Neben der finanziellen Hilfe „lotsen“ die Fachkräfte die Familien in professionelle Netzwerke oder Institutionen. Weitere Angebote: Die wellcome:familie.unternehmen GmbH organisiert mit der online-gestützten„caring community“ ein innovatives Serviceangebot für familienfreundliche Unternehmen.

Warum ist das wichtig? Das gesellschaftliche Bild der glücklichen Familie entspricht selten der Realität: Familien aus allen sozialen Schichten fühlen sich nach der Geburt eines Kindes oft hilflos und allein. Eine 2015 veröffentlichte Studie des Max-Planck-Instituts für demographische Forschung zeigt, dass rund 70 Prozent der Eltern im ersten Jahr der Elternschaft weniger glücklich sind als während der zwei Jahre zuvor. Darüber hinaus zeigt die Studie, dass die Erfahrungen mit dem ersten Kind die Chancen auf ein zweites beeinflussen. Den Eltern fehlen die praktische Unterstützung und das alltägliche Erfahrungswissen, das früher von Müttern und Großmüttern an junge Familien weitergegeben wurde. Die zunehmende Mobilität vieler Menschen führt zum Wegfall herkömmlicher Netzwerke. Eltern, die ohne Unterstützung zurechtkommen müssen, sind häufig erschöpft, manchmal überfordert. Dies wirkt sich negativ auf Kind und Eltern aus. Auch schwerwiegende Folgen sind möglich – Depressionen, ernste Paarkrisen bis hin zur Gewalt.

Wie sieht die Wirkungskette aus? Eingesetzte Ressourcen (2015) •

Gesamtbudget 650.000 €, davon Personalkosten: 400.000 € Sachkosten: 250.000 €



4.500 Ehrenamtliche

Wie ist der Stand der Verbreitung? Die wellcome gGmbH arbeitet in einem innovativen Social Franchise System mit etablierten lokalen Partnerorganisationen. Die Multiplikation und Qualitätssicherung der Arbeit zeichnen sich durch hohe Professionalität aus. Derzeit sind mehr als 250 wellcome-Teams in 14 Bundesländern aktiv. Ein Meilenstein 2015 war die Ausweitung nach Österreich und in die Schweiz. An die Caritas Wien wurde die Masterfranchise-Lizenz für Österreich vergeben.

Erbrachte Leistungen (2015) •

Ausweitung des Netzwerks mit FranchiseNehmern in 14 Bundesländern mit 250 Teams



Vier Neugründungen in Österreich und der Schweiz

Programm „Praktische Hilfe nach der Geburt“: •

Ca. 4.800 betreute Familien (99.600 Stunden)



Ca. 14.500 Beratungsgespräche zur Weitervermittlung

Programm „Patenschaften für Familien in Not“: •

Ca. 330 Patenschaften mit einem Gesamtvolumen von ca. 240.000 €

Erzeugte Wirkungen für die Gesellschaft •

Wissenschaftliche Evaluationen bestätigten, dass sowohl das Angebot „Praktische Hilfe“ als auch „Patenschaften für Familien in Not“ entlastend und stabilisierend wirken und Krisen vorbeugen. Die Wirksamkeit des Ehrenamts bei wellcome wurde 2015 von der Uni Hamburg nachgewiesen.



Wissenstransfer: Ehrenamtliche geben ihre Erfahrungen aktiv weiter und stabilisieren dadurch familiäre Systeme in einer Übergangssituation



Lotsenfunktion: durch die wellcomeKoordinatorinnen werden Familien bei Bedarf ins Netz früher Hilfen vermittelt



Über die politische Arbeit stößt wellcome ein neues Bewusstsein für den Wert der Familie an



Im Kinderschutzgesetz wurde erstmals auch Unterstützung durch Ehrenamtliche nach dem Vorbild von wellcome als förderungsfähige Maßnahme im Bereich Früher Hilfen verankert

Was plant wellcome? •

Gründung weiterer wellcome-Teams, u.a. auch in Südtirol



Das Online-Portal www.ElternLeben.de geht im Mai 2016 an den Start. Es ist ein digitales Angebot für Eltern und nutzt das Wissen, die Erfahrung und das Netzwerk von wellcome, um Eltern online und offline vernetzen, beraten und begleiten zu können.

Attila von Unruh TEAM U – Restart gGmbH TEAM U – Die Turnaround-Berater GmbH freie Unterstützungsangebote und Bildungsangebote für Betroffene. 2010 wurde er mit dem Deutschen Engagementpreis ausgezeichnet. Atilla von Unruh ist Ashoka Fellow seit 2011.

Was macht TEAM U – Die Turnaround Berater GmbH?

Attila von Unruh unterstützt und berät mit seinem Team Menschen und Unternehmen beim Neustart aus der Krise. Mit TEAM U gründete er das erste Sozialunternehmen für Restart und Turnaround-Beratung in Deutschland. Ziel ist es frühzeitig zu helfen, um Insolvenzen zu verhindern und die Menschen zu befähigen, nachhaltig frei von Überschuldung zu bleiben.

Der Sozialunternehmer Attila von Unruh arbeitet seit 13 Jahren als systemischer Berater und zertifizierter Coach. Davor war er 20 Jahre erfolgreicher Unternehmer, der dennoch Insolvenz anmelden musste, nachdem ein großer Kunde zahlungsunfähig geworden war. In dieser Zeit erlebte er als persönlicher Betroffener, wie sehr unternehmerisches Scheitern in Deutschland tabuisiert ist und wie schwer die damit verbundene und soziale und gesellschaftliche Isolation wiegt. Als Hilfe zur Selbsthilfe gründete er 2007 die Gesprächskreise Anonyme Insolvenzler und 2009 den Verein BV INSO, um Menschen zu unterstützen, die verantwortlich mit ihrer Insolvenz umgehen. Schnell wurde deutlich, dass es einen großen Bedarf nach kompetenter und bezahlbarer Beratung bei insolvenzbedrohten kleinen und mittelständischen Unternehmen (KMU) gibt. Er entwickelte einen innovativen Ansatz für TurnaroundBeratung und gründete das Beratungsunternehmen von Unruh & Team, welches in 2015 in TEAM U – Die Turnaround-GmbH umfirmiert wurde. Mit der gemeinnützigen TEAM U – Restart gGmbH schafft er kosten-

Die GmbH bietet individuelle Beratung von UnternehmerInnen und Selbstständigen zur Insolvenzvermeidung und Unternehmenssicherung. Der Beratungsansatz basiert auf zwei Säulen: Fachberatung sowie Stärkung der persönlichen Ressourcen der UnternehmerInnen. Die TEAM U-Berater bringen langjährige unternehmerische Erfahrung mit und haben eigene Krisenkompetenz erworben – sie sind „sturmerprobt“. TEAM U arbeitet mit Kooperationspartnern zusammen, die sich auf den Bereich der Insolvenz- und Sanierungsberatung spezialisiert haben. Hierzu gehören Fachanwälte, ausgesuchte Insolvenzverwalter und InterimsmanagerInnen. Team U – Die Turnaround-Berater GmbH ist ein Sozialunternehmen und hat das Ziel, mit seinen Gewinnen die gemeinnützigen Projekte der TEAM U – Restart gGmbH zu finanzieren.

Was macht TEAM U – Restart gGmbH? Die gemeinnützige GmbH bietet kostenfreie Hilfe für Menschen an, die von Insolvenz betroffen sind und unterstützt sie beim Neustart. Über die Krisenhotline, eine App und die bundesweiten Gesprächskreise Anonyme Insolvenzler wird Hilfe zur Selbsthilfe angeboten. Ein bundesweites Netzwerk ehrenamtlicher MitarbeiterInnen unterstützt Betroffene. Dabei ist das Ziel, die Menschen frühzeitig in Krisen zu erreichen, um sie zu befähigen eine Insolvenz zu vermeiden und wirtschaftlich erfolgreich zu werden. Die Team U – Restart gGmbH bildet Menschen mit Krisenerfahrung zu zertifizierten Orientierungsberatern aus, die dann als selbständige Berater im Netzwerk ihre Erfahrungen als Kompetenz einbringen können. Über die TEAM U Akademie werden Bildungsangebote geschaffen,

um Menschen zu unterstützen, durch Finanzverstand dem Kreislauf von Überschuldung zu durchbrechen.

Warum ist das wichtig? TEAM U – Restart gGmbH geht es darum, die Menschen und Unternehmen zu befähigen, aus eigener Kraft wirtschaftlich stabil und erfolgreich zu sein. TEAM U hilft in Krisen und begleitet sie bis zum erfolgreichen Neustart. Wer unternehmerisch tätig ist, geht immer Risiken ein – und kann scheitern. Innovation kann nur durch mutige Unternehmer gelingen. Gebraucht wird deshalb eine Kultur der 2. Chance für diejenigen, die etwas gewagt und aus ihren Fehlern gelernt haben. Die deutsche Wirtschaft lebt vom Mittelstand – bis jetzt gab es keine passenden Beratungsangebote für kleine und mittlere Unternehmen in Krisen – mit dem Ergebnis, dass laut Statistischem Bundesamt jedes Jahr mehr als 23.000 KMUs Insolvenz anmelden mussten und über 225.000 Arbeitsplätze verloren gingen. Team U ist überzeugt, dass 50 % dieser Insolvenzen vermeidbar gewesen wären, wenn die Betroffenen früher gehandelt und die richtige Unterstützung bekommen hätten.

Erzeugte Wirkungen für die Gesellschaft •

Erhalt von Unternehmen und Arbeitsplätzen



Insolvenzvermeidung durch Präventions und Bildungsangeboten



Langfristige Senkung der Folgekosten für das Sozialsystem



Unterstützung zum Neustart aus der Insolvenz mit nachhaltiger Wirkung



Zunehmende Entstigmatisierung des Themas Insolvenz in Politik und Gesellschaft



Ermutigung von Unternehmensgründern zur Selbstständigkeit

Wie ist der Stand der Verbreitung? •

Bundesweites Beratungs- und Unterstützungsangebot



Skalierung auf EU Ebene in 2016, zunächst in Griechenland, Polen, Italien und Spanien

Wie sieht die Wirkungskette aus? Eingesetzte Ressourcen (2015) •

50.000 € Spenden



60.000 € Wachstumskapital



45 ehrenamtliche, zwei angestellte Mitarbeiter



Pro bono-Beratung in Höhe von 100.000 €

Erbrachte Leistungen (2015) •

Unterstützung von mehr als 13.000 von Insolvenz betroffener Menschen



Aus- und Fortbildung von zehn Orientierungsberatern und zehn Hotline-Mitarbeitern



4.160 Stunden Telefonberatung



Bundesweite Informationsveranstaltungen, Vorträge, Workshops



Medien- und Öffentlichkeitsarbeit

Was plant TEAM U – Restart gGmbH? Um einen wirksamen Hebel zur Entschuldung zu schaffen, plant die TEAM U Restart gGmbH einen Mikrokreditfonds, um Betroffenen die Möglichkeit zu geben, sich über Vergleichszahlungen zu entschulden und den wirtschaftlichen Neustart anzugehen.

Murat Vural Chancenwerk e.V. Was macht Chancenwerk e.V.? Im Mittelpunkt steht das Konzept der „Lernkaskade“, das nach dem Motto „Hilfe nehmen und geben“ funktioniert. OberstufenschülerInnen oder SchülerInnen der Abschlussjahrgänge an Gymnasien, Real-, Gesamt- und Hauptschulen finden sich in Kleingruppen von max. acht Personen zusammen und erhalten einmal wöchentlich für 90 Minuten intensive Lernunterstützung durch einen Studierenden. Die StudentInnen werden durch regionale Hochschulen sorgfältig ausgesucht, die Bezahlung übernimmt das Chancenwerk. Murat Vural geht systematisch dagegen vor, dass Kinder aus bildungsfernen Familien mit und ohne Migrationshintergrund im deutschen Bildungssystem unterdurchschnittlich abschneiden und geringe gesellschaftliche und berufliche Perspektiven haben. 2010 wurde ihm das Bundesverdienstkreuz am Bande verliehen.

Die älteren SchülerInnen wiederum verpflichten sich – anstatt für den Intensivkurs mit Geld zu bezahlen – ihr Wissen unter Anleitung eines qualifizierten NachhilfeCoachs an SchülerInnen der unteren Jahrgänge weiterzugeben und sie beim Lernen zu unterstützen.

Der Sozialunternehmer Murat Vural wurde als Sohn türkischer Gastarbeiter in Herne geboren. Obwohl sein Deutsch schlecht war, arbeitete er ehrgeizig darauf hin, von der Hauptschule auf das Gymnasium zu wechseln und mit dem Abitur abzuschließen. Als Erster seiner Familie besuchte er eine Universität und studierte erfolgreich Elektro- und Informationstechnik. Derzeit schreibt der Familienvater an seiner Dissertation. Dass Murat Vural einmal einen akademischen Grad erlangt, haben ihm einige seiner Lehrer zwar zugetraut, die meisten jedoch sagten ihm, er hätte keine Chance. 2004 gründete Murat Vural den Interkulturellen Bildungs- und Förderverein für Schüler und Studenten IBFS e.V. (seit 2010 Chancenwerk e.V.), um Kinder und Jugendliche auf ihrem Bildungsweg zu fördern.

Sowohl mit den betreuenden StudentInnen als auch den SchülerInnen werden vorbereitende und begleitende Seminare durchgeführt, um die Qualität der Lernförderung sicherzustellen.

Murat Vural ist Ashoka Fellow seit 2006.

Warum ist das wichtig? Der individuelle Bildungserfolg bestimmt maßgeblich die Chance auf Teilnahme am ökonomischen, gesellschaftlichen, politischen und kulturellen Leben. Somit ist er

insbesondere für Menschen mit Migrationshintergrund entscheidend für die Integration in die Aufnahmegesellschaft. Studien, z.B. der Chancenspiegel von 2014 der Bertelsmann-Stiftung, haben jedoch gezeigt, dass Deutschland bisher weit davon entfernt ist, diese Herausforderung zu meistern. Jeden Tag sind immer noch viele SchülerInnen, Familien und Schulen vor Herausforderungen der Integration gestellt – Probleme, die sich alleine häufig nicht bewältigen lassen. Eltern können aufgrund eigener Bildungsdefizite oder ihrer finanziellen Situation nicht die erforderliche Hilfestellung leisten, die ihre Kinder im Rahmen des schulischen Werdegangs dringend benötigen. In dieser Situation fehlt dann die notwendige Unterstützung, da vielen Betroffenen die bestehenden Möglichkeiten nicht bewusst sind oder sprachliche Barrieren eine unüberwindbare Hemmschwelle darstellen.

Wie ist der Stand der Verbreitung? •

Derzeit ist der Verein an 45 Kooperationsschulen in 22 deutschen Städten tätig.



Mit der Projektidee „ChancenWORK“ ist es gelungen, das System der Lernkaskade auf den Bereich der Berufsorientierung auszudehnen: Auszubildende begleiten Schüler der Abschlussjahrgänge als Job-Tutoren bei der Berufswahl.

Wie sieht die Wirkungskette aus? Eingesetzte Ressourcen (2015) •

Gesamtbudget: 1.197.537 €, davon Personalkosten: 601.806 € Sachkosten: 595.371 €

Erbrachte Leistungen (2015) •

Ca. 242.000 Betreuungsstunden für 2.339 SchülerInnen

Erzeugte Wirkungen für die Gesellschaft In einer Evaluation gaben rund 65 % der Jugendlichen an, dass sich ihre Noten seit der Teilnahme an der Chancenwerk-Förderung verbessert haben. Rund 70 % der SchülerInnen gaben an, gerne an den Angeboten von Chancenwerk e.V. teilzunehmen.

Schülerzahl im Chancenwerk

Was plant Chancenwerk e.V.? •

Erschließung neuer Regionen und Städte



Ausweitung des Projekts „ChancenWORK“

Till Behnke Der Sozialunternehmer Till Behnke verfolgte nach dem Abitur zunächst eine Karriere als Leistungssportler, die ihn zum Rugbyspielen nach Südafrika führte. Während seines Studiums der Wirtschaftsinformatik arbeitete er für Paybox und anschließend für Daimler Financial Services in Europa und Nordamerika.

Mit der Gründung von betterplace.org ermöglichte Till Behnke eine grundlegend neue Beziehung zwischen Spendern und Begünstigten. Sein neues unternehmerisches Feld: Die Beziehungen zwischen Nachbarn.

Was macht betterplace.org? betterplace.org verändert den Spendenmarkt durch das Drehen an drei Stellschrauben: 1. Spenden für Projekte wird einfacher und erlebbarer, das Spendenvolumen dadurch merklich höher. Über Such-, Filter- und Sortierfunktionen findet jeder unter Tausenden Projekten weltweit exakt jenes, das er unterstützen möchte. Die Angabe exakter Bedarfe, Projektblogs und Fortschrittsberichte lassen die Geber unmittelbar an der Wirkung ihrer Spende teilhaben. 2. betterplace.org ist kostenfrei nutzbar und spart Hilfsorganisationen Geld für die Spendenakquise. Damit steigt die Effizienz der Projekte, da Spenden mit geringeren Abzügen bei den Projekten ankommen. betterplace.org selbst finanziert sich durch private und institutionelle Förderer sowie durch Dienstleistungen für Unternehmen. 3. betterplace.org erhöht die Effektivität, indem die Spenden v.a. jene Projekte erreichen, die bisher unter dem „Radar" der großen, offensiv werbenden Hilfsorganisationen verschwanden, sich jedoch oftmals als beson-

Anfang 2007 kündigte er bei Daimler, um betterplace.org aufzubauen – mit Erfolg. Stetig entwickelte sich die Organisation weiter, baute Leistungsangebot und Wirkung weiter aus. Im Jahr 2014 wechselte Till als Executive Director zur Millicom Foundation und übergab die operative Leitung von betterplace.org an ein starkes Team. Für betterplace.org ist er weiterhin im Aufsichtsrat aktiv. Im Jahr 2015 gründete Till Behnke unter anderem gemeinsam mit Unternehmer Christian Vollmann sowie dem Ashoka-Mitarbeiter Michael Vollmann nebenan.de, eine Online-Plattform, die ein besseres Miteinander von Nachbarn ermöglichen soll. Till Behnke ist Ashoka Fellow seit 2008.

ders wirkungsvoll erwiesen haben. Der Nutzer kann vergleichen und strategisch entscheiden, wohin sein Geld fließen soll. Ergänzend zur Plattform ermöglicht das betterplace lab Kompetenzaufbau bei sozialen Organisationen im Bereich Fundraising und Kommunikation im digitalen Raum.

Warum ist das wichtig? Während gemeinnützige Organisationen in den USA oder Großbritannien gesetzlich an Offenlegungspflichten gebunden sind, lässt sich in Deutschland nicht einmal eindeutig beziffern, wie viel Geld pro Jahr gespendet wird. Transparenzmängel und Skandale lassen das Vertrauen in Hilfsorganisationen schwinden. Zudem sind die Kosten bei konventioneller Mittelbeschaffung mit etwa 30% sehr hoch; die Arbeit vieler Graswurzelorganisationen ohne Budget für Öffentlichkeitsarbeit hat im Kampf um Aufmerksamkeit meist das Nachsehen. Gleichzeitig konkurrieren immer mehr Hilfsorganisationen (derzeit etwa 120.000) um Spenden. Zusätzlich stehen sie vor der Herausforderung, insbesondere den OnlineAnsprüchen potentieller Spender gerecht zu werden.

Gabriela Ender OpenSpace-Online Die Sozialunternehmerin Gabriela Ender musste als junge Mutter unverhofft das väterliche Bauunternehmen übernehmen. Sie engagierte mehrere Berater, die ihr alle nicht helfen konnten, die Ursachen für auffällige Nöte der Firma aufzudecken. Erst als ein Angestellter einigen Arbeitern „die richtigen Fragen“ stellte, kamen die Betrügereien der Leitung ans Licht. Das lehrte sie, dass das wahre Wissen zur Lösung von Problemen bereits im eigenen System steckt. Sie studierte Kommunikationswissenschaften und gründete 1996 das Institut für systemische Kommunikation, Persönlichkeits-, Team- und Organisationsentwicklung.

Gabriela Ender ermöglicht Organisationen weltweit, drängende Themen konstruktiv und nachhaltig zu bearbeiten und vereinfacht zudem Stakeholder-Dialoge in Wirtschaft, Politik und Zivilgesellschaft.

Was macht OpenSpace-Online? OpenSpace-Online® stellt ein völlig eigenständiges, in sich abgeschlossenes Echtzeit-Internetverfahren dar. Die virtuell begleitete Mitmach-Konferenz-Methode ermöglicht in einzigartiger Weise eigenverantwortliches und ergebnisorientiertes Zusammenarbeiten von kleinen und größeren Gruppen, unterstützt schnelle Weiterarbeit und baut neue Brücken zwischen unterschiedlichen Online- und Offline-Aktivitäten. Durch seine Einfachheit, seine unzähligen Einsatzmöglichkeiten und seine vielseitigen Effekte leistet dieses Verfahren einen (r)evolutionären Beitrag zur Verbesserung und Beschleunigung nachhaltiger Beteiligungs-, Entscheidungs- und Veränderungsprozesse. Mit Hilfe eines virtuellen Begleiters können bis zu 125 Personen gemeinsam in Echtzeit zügig Lösungen erarbeiten und mit den dokumentierten Ergebnissen sofort in die Umsetzung gehen. Bisher hat OpenSpace-Online kollektive Lösungen z.B. zu Klimaschutz, Stadtplanung, Gesundheitsvorsorge, Kommunalpolitik, Bildung und Change Management hervorgebracht.

Zunehmend sah Gabriela Ender, wie wichtig in Zukunft ergebnisorientierte, hierarchieübergreifende und umweltschonende Online-Zusammenarbeit sein würde und begann ab 1999, die OpenSpace-Online-Technologie zu entwickeln. Gabriela Ender ist Ashoka Fellow seit 2008.

OpenSpace-Online trägt zur extremen Minimierung von Zeit-, Reise- und Organisationskosten bei, verschafft Zugang zu „Change Know-how“, bietet größtmöglichen Datenschutz und ermöglicht eine Balance zwischen werteorientierter Ökonomie, sozialer Verantwortung und Klimaschutz. Im nächsten Schritt plant OpenSpaceOnline den Ausbau von nationalen und internationalen Leuchtturm-Kooperationsprojekten, die Einbindung eines global-orientierten Investors bzw. Entwicklungspartners und die Entwicklung einer OpenSpace-Online® Technologie-Plattform 2020.

Warum ist das wichtig? In einer globalisierten Welt ist es immer schwieriger, effektive Kommunikation zu ermöglichen, die nicht nur die Führungsebene, sondern frühzeitig das Wissen und die Ideen vieler Stakeholder einbindet. Fehlende Reisebudgets, Zeitmangel und Umweltbedenken erlauben oftmals kein Zusammentreffen aller Beteiligten. Budgetbeschränkungen betreffen besonders oft überregionale Projekte und Vorhaben, wo oft große Gruppen und deren Interessen koordiniert werden müssen.

Michael Gleich Culture Counts Foundation gGmbH Der Sozialunternehmer Michael Gleich lernte als Reporter die Schattenseiten einer einseitig auf Kriege, Korruption und Katastrophen fixierten Berichterstattung kennen. Auf seinen Reisen in Kriegsregionen begegnete ihm viel Leid, verursacht durch Krieg, doch traf er auch stets Menschen, die an positiven Veränderungen arbeiten und kreative Ideen umsetzen. Über sie wurde jedoch nur selten berichtet.

Als Reporter in Krisengebieten sammelte Michael Gleich vielfältige, prägende Erfahrungen über engagierte Menschen. Deshalb engagiert er sich heute dafür, dass Massenmedien auch über mögliche Konfliktlösungen berichten. Er gehört zu den Protagonisten des konstruktiven Journalismus in Deutschland.

Was macht die Culture Counts Foundation gGmbH Die Culture Counts Foundation gGmbH (CCF) fördert konstruktiven Journalismus mit Fokus auf Friedensprozesse, nachhaltiger Entwicklung und kultureller Vielfalt durch folgende Hauptaktivitäten: (1) Der Global Peacebuilder Summit versammelt im September 2016 rund 30 herausragende FriedensstifterInnen aus der ganzen Welt, welche zivilgesellschaftliche Organisationen leiten und in ihren Ländern mutig, kreativ und wirksam an Friedensprozessen arbeiten. Der Gipfel soll durch Vernetzung, gegenseitige Beratung und fachliche Inputs ihr Engagement und ihre Kompetenzen stärken. Als Ergebnis werden Empfehlungen an Politik und Gesellschaft angestrebt, wie einheimische Zivilgesellschaften noch besser unterstützt werden können. (2) In Cote d’Ivoire, das lange unter gewaltvollen Konflikten zwischen ethnischen Gruppen gelitten hat, organsierte die CCF 2014 den Aufbau einer Radioschule für Friedensjournalisten, Studio Mozaik.

Auch Michael Gleich‘s Auftraggeber waren nicht an Berichten interessiert, die umfassendere Realitäten zeigen. Sein wichtigstes Motiv ist es, den Friedensstiftern, sozialen Erfindern und Mutmachern dieser Welt ein Podium zu bieten und ihnen als Vorbilder eine Öffentlichkeit zu schaffen. Auch Massenmedien können durch ihre Berichterstattung zu einer Kultur des Friedens sowohl in Deutschland als auch in Konfliktregionen beitragen. 2014 gründete Michael Gleich mit Tilmann Wörtz die Culture Counts Foundation gGmbH, um seinen bisherigen Aktivitäten ein gemeinsames Dach zu geben. Michael Gleich ist Ashoka Fellow seit 2008.

(3) Peace Counts propagiert einen konstruktiven Journalismus, der Lösungen gesellschaftlicher Probleme in den Mittelpunkt stellt und sozialen Wandel unterstützt. Das Projekt trainiert und vernetzt Journalisten in Konfliktregionen, damit sie sich nicht als Sprachrohr von Regierungen missbrauchen lassen, sondern unabhängig recherchieren. Peace Counts publiziert Reportagen und Dokumentationen über Friedensmacher und „Peace Entrepreneurs“ in großen deutschen Medien.

Warum ist das wichtig? Medien können durch ihre Auswahl von Berichten und Bildern aus Krisenregionen Distanz schaffen und Vorurteile verstärken. Sendezeit und Platz in Zeitungen wird meist für alarmierende Berichte über Kriege und Katastrophen reserviert. Viele Journalisten und Medien ziehen die ereignisorientierte Darstellung von Krieg und Gewalt gegenüber Friedensprozessen vor. Mit fataler Wirkung: Menschen werden systematisch entmutigt, an eine Kultur des Friedens zu glauben und sich dafür einzusetzen.

Ursula Sladek Elektrizitätswerke Schönau Die Sozialunternehmerin Nach der Katastrophe in Tschernobyl 1986 beschloss die 5-fache Mutter Ursula Sladek, gegen Atomkraft aktiv zu werden. Mit ihrem Mann gründete sie den „Eltern für atomfreie Zukunft e.V.“. Durch eine großangelegte Kampagne mobilisierte sie tausende Kleininvestitionen und Spenden von engagierten Bürgern für die Gründung der Netzkauf Schönau GbR und erwarb nach zehnjährigem Kampf das lokale Schönauer Stromnetz. Dies glich zu Zeiten regulierter Strommärkte einer Revolution.

Mit den EWS schuf Ursula Sladek den ersten und bisher einzigen bürgereigenen Netzbetreiber und Ökostromanbieter Deutschlands und erbrachte somit den realen Beweis für demokratische, saubere Stromversorgung.

1994 gründete sie die EWS, den ersten Ökostromanbieter Deutschlands, der heute 100% seiner Energie aus erneuerbaren Energien von unabhängigen Produzenten bezieht. Für ihr außerordentliches Engagement erhielt sie viele Auszeichnungen, unter anderen den Goldman Environmental Prize, der als der „Grüne Nobelpreis“ gilt, und 2013 den Deutschen Umweltpreis. 2015 verabschiedete sich Ursula Sladek aus dem Vorstand der EWS. Ursula Sladek ist Ashoka Fellow seit 2008.

Was machen die EWS? Die EWS sind ein außergewöhnlicher Energieversorger. Sie betreiben das Stromnetz in Schönau und acht weiteren Kommunen und versorgen bundesweit mehr als 159.000 Privathaushalte, Gewerbebetriebe und Industrie-Unternehmen mit sauberem Strom. Rund 10.000 Kunden beziehen auch ihr Gas über die EWS. Die EWS sind strengen ökologischen und gesellschaftlichen Leitlinien verpflichtet. Geschäftsführung und Gesellschafter setzen nicht auf unbedingte Gewinnmaximierung, sondern reinvestieren große Teile des Gewinns in nachhaltige, dezentrale und demokratische Energieversorgung. Die EWS fördert kleine, ökologische Anlagen in Bürgerhand, die bedarfsgerecht arbeiten und den regionalen Gegebenheiten optimal angepasst sind, aber auch größtmögliche Partizipation von Bürgern an Stromnetzen und Großkraftwerken im Rahmen ökologisch orientierter finanzieller Beteiligungen. Mit Wissen und Kontakten unterstützt die EWS bürgerschaftliches Engagement für erneuerbare Energien. Auch beteiligt sie sich finanziell an Stromerzeugungsanlagen, Strom-, Gas- und Wärmenet-

zen. Zudem betreiben sie CO 2 -Spar- und Effizienzprojekte sowie Bildungs- und Aufklärungskampagnen und unterstützen Energie-Genossenschaften.

Warum ist das wichtig? Die Studien des International Panel on Climate Change (IPCC) zeigen, dass die menschengemachten Klimaveränderungen bereits ein bedrohliches Ausmaß angenommen haben. Es muss schnell und konsequent gehandelt werden, um den Klimaanstieg und die daraus resultierenden dramatischen Folgen zu begrenzen. Die Energieversorgung verursacht durch die Verbrennung von fossilen Brennstoffen, insbesondere Kohle, einen großen Anteil der klimaschädlichen CO 2 Emissionen. Aber auch die Atomenergie ist mit der ungeklärten Endlagerung von Atommüll und den potentiell verheerenden Folgen bei Großunfällen keine Alternative. Daher ist die schnelle Umsetzung einer dezentralen, effizienten, auf Erneuerbaren Energien und Kraftwärmekopplung beruhenden Energieversorgung geboten – die Bürger sind diejenigen, die hier bisher das meiste Engagement gezeigt haben.

Christian Vater Der Sozialunternehmer Nach einer Lehre zum Bankkaufmann absolvierte Christian Vater ein Wirtschaftsstudium an der European Business School in London mit Aufenthalten in Paris, Madrid und Buenos Aires. Danach arbeitete er als Manager in der Musikindustrie in verschiedenen nationalen und internationalen Positionen. Im Jahr 2008 gründete Christian Vater eine Stiftung für HIV-infizierte Straßenkinder in Kenia. Durch seine Erfahrung in Afrika inspiriert, kehrte er nach Deutschland zurück, um sich dem Thema Kinderarmut vor Ort zu widmen. Im März 2012 startete er DEUTSCHLAND RUNDET AUF, das er bis Herbst 2015 operativ leitete und seitdem als Berater begleitet.

Kinderarmut in Deutschland zu beenden – mit dieser Vision startete Christian Vater DEUTSCHLAND RUNDET AUF, heute Deutschlands größte Spendenorganisation nach Einzelspenden. Als Sozialunternehmer widmet er sich nun der Entwicklung eines Glücksalgorithmus.

Was macht DEUTSCHLAND RUNDET AUF? Als gemeinnützige Spendenbewegung ermöglicht DEUTSCHLAND RUNDET AUF es jedem, durch Aufrunden von Cents beim Einkauf, von Armut betroffenen Kindern in Deutschland eine Chance zu geben. Kunden der Handelspartner können Rechnungsbeträge durch die Worte „Aufrunden bitte!“ an der Kasse um maximal 10 Cent aufrunden. Die gespendeten CentBeträge kommen zu 100%, Projekten in Deutschland, die durch das unabhängige Analysehaus PHINEO geprüft wurden zugute. Der Fokus von DEUTSCHLAND RUNDET AUF liegt darauf, solchen gemeinnützigen Spendenprojekten die weitere Verbreitung zu ermöglichen, die Chancen von Armut betroffener Kinder in Deutschland besonders wirksam und nachhaltig verbessern sowie bundesweites Wirkungspotential besitzen. Die Projektauswahl erfolgt in einem dreistufigen Prozess durch ein unabhängiges Kuratorium. Alle geförderten Spendenprojekte, der aktuelle Spendenstand und die Wirkung bereits geförderter Spendenprojekte werden laufend veröffentlicht.

Er lebt mit seiner Familie mittlerweile in Nairobi, Kenia, von wo er sich seinem neuen Social Start-Up „my better life“ widmet. Seine Mission: Durch ein ganzheitliches, wissensbasiertes und individuell maßgeschneidertes Online-Coaching möchte er Menschen weltweit zu einem glücklicheren Leben verhelfen. Christian Vater ist Ashoka Fellow seit 2012. Über 100 Millionen aufrundende Kunden haben so bereits fünf Millionen Euro zusammen getragen (Stand: April 2016). Das Konzept wurde bereits erfolgreich in vier Länder übertragen von Frankreich bis Brasilien.

Warum ist das wichtig? Auch wenn das Spendenvolumen in den vergangenen Jahren gestiegen ist: Für rund 50% der deutschen Bevölkerung ist die Hürde zu spenden zu hoch. Dies liegt unter anderem daran, dass Spenden nicht einfach genug und die Verwendung der Gelder oft intransparent scheint. Zudem denken viele Menschen, dass kleine Spendenbeträge keinen Unterschied machen. Insbesondere bei einkommensschwachen und jungen Zielgruppen besteht ein großes Potential zur Aktivierung der Spendenbereitschaft. Auf der anderen Seite fehlen (kleinen) sozialen Projekten mit sehr hohem nationalem Wirkungspotential oft die finanziellen Mittel zur weiteren Verbreitung ihrer Ansätze. Hier setzt DEUTSCHLAND RUNDET AUF wirksam an.

Rupert Voss Der Sozialunternehmer Rupert Voss durchlebte selbst eine schwierige Jugend und ist überzeugt, dass sich Gewaltbereitschaft erst entwickelt – und keine unveränderbare Charaktereigenschaft ist. Er erarbeitete sich den Meistertitel als Schreiner, und setzte sich bereits in seinem Arbeitsalltag für schwierige Jugendliche ein. 1999 begann Rupert Voss seine Arbeit als Box-Anleiter, da er durch den Sport auch schwer erreichbare Jugendliche einzubinden verstand. Vier Jahre später gründete er die „Work and Box Company“ – ein Projekt für gewaltbereite, straffällige junge Männer, und Vorläufer der HAND IN gAG. Heute unterstützt Rupert Voss die Arbeit als Mitglied des Aufsichtsrates der HAND IN gAG und leitet seit 2011 das Wohnprojekt Dahoam im Inntal. Rupert Voss gründete HAND IN, damit jeder noch so schwer erreichbare junge Mensch eine Chance auf positive Veränderung, Arbeit und stabile Wohnverhältnisse bekommt.

Was macht die HAND IN gAG? HAND IN begleitet schwer erreichbare Jugendliche, bis sie Verantwortung für ihr Leben übernehmen. Trotz der hohen Rückfallquote im Strafvollzug von bis zu 80% integriert das Team von HAND IN 80% der Teilnehmer in den Arbeitsmarkt und ermutigt sie zu nachhaltiger Straffreiheit. HAND IN betreibt momentan 4 Programme: (1) in der „Work and Box Company“ werden straffällig gewordene, gewalt- oder verhaltensauffällige Jugendliche im Alter von 15-21 durch Boxen, Gespräche, Elternarbeit und Zielplanung in Arbeit oder Ausbildung integriert und bleiben nachhaltig straffrei. (2) Projekt „Perspektive“ zur Begleitung von Jugendlichen, die kurz vor der Haftentlassung stehen. (3) „Streetwork“ unterstützt Jugendliche von 14-21 Jahren in sozialen Brennpunkten ohne Arbeit oder Schulabschluss bzw. solche mit Suchtproblemen.

Rupert Voss ist Ashoka Fellow seit 2006.

(4) Präventionstrainings und Workshops für SchülerInnen im Rahmen von „Frieden an Schulen“, in denen die Teilnehmer Gemeinschaftsgeist erleben, ihre sozialen Kompetenzen über den Boxsport schulen und neue Formen der Begegnung im Klassenkontext erfahren.

Warum ist das wichtig? Viele Jugendliche fallen durch das gesellschaftliche Raster; scheinen unerreichbar, lehnen Bildungs- und Integrationsangebote ab. Schulabbrüche, Straffälligkeit, Drogensucht und Obdachlosigkeit können die Folge sein. Häufig entstehen solche Verhaltensweisen durch belastende Einflüsse der Familie, Freunde und Konflikte sowie Medienkonsum. Für die Gesellschaft entstehen durch Schulabbruch, erfolglose Integrationsmaßnahmen und Inhaftierung hohe Folgekosten, die durch die Arbeit von HAND IN reduziert werden können.

Falk Zientz Der Sozialunternehmer Falk Zientz wuchs im Schwarzwald auf und war schon früh in der Umweltbewegung engagiert. Der Bankkaufmann und Politologe arbeitete bereits ab 1994 während der Aufbauphase für die ethische GLS Bank und sammelte Erfahrung in der Kreditvergabe unter anderem in Osteuropa und Russland. Er verließ die Bank 1999 und reiste durch ganz Deutschland, um erste Mikrofinanzprojekte zu entwickeln. Seit 2010 arbeitet er von der GLS-Bank aus an der Etablierung des Mikrofinanzfonds Deutschland. Nach der Aufbauphase ist das Mikrokreditangebot in das Basisgeschäft der GLS Bank übergegangen. Falk Zientz verbesserte den Zugang zu Mikrokrediten und ermöglichte damit mehr wirtschaftliche Teilhabe für alle. Mit dem Auslaufen des Mikrofinanzfonds Ende 2014 veränderte er sein Aufgabenfeld als Intrapreneur der Zukunftswerkstatt und Kommunikation der GLS Bank.

Falk Zientz entwickelt derzeit in der Zukunftswerkstatt der GLS Bank neue Angebote für ein nachhaltiges Leben und wirkt in der Vernetzung der Sozialunternehmer in NRW mit. Falk Zientz ist Ashoka Fellow seit 2010.

Was macht der Mikrofinanzfonds?

Warum ist das wichtig?

Vom Start 2004 bis zum Auslaufen Ende 2014 wurden mehr als 20.000 Kredite vergeben, insbesondere an neu gegründete und kleine Unternehmen, die zuvor keine Bankkredite erhielten. Besondere Schwerpunkte waren die Kreditvergabe an Frauen und Unternehmer mit Migrationshintergrund. Beide Zielgruppen haben besondere Schwierigkeiten im Zugang zu Kapital.

Immer mehr Menschen sind aus dem Wirtschaftsleben ausgeschlossen, da sie keinen Zugang zu Kapital haben. Der Aufwand für kleine Firmenkredite ist so groß, dass hohe Zinsen verlangt werden müssten, um die Kosten zu decken. Auch ein 3.000 Euro Firmenkredit kostet eine Bank in der Bearbeitung mehrere tausend Euro. Daher bieten Banken solche kleinen Unternehmenskredite meist gar nicht an, besonders bei Zielgruppen, welche die Banken nicht gut einschätzen können. Hier versagt also der Markt, denn (1) Banken haben das gesetzliche Monopol der Kreditvergabe, (2) Förderbanken vergeben nur eine kleine Zahl von Krediten, da die Subventionen endlich sind und (3) die Distanz von Banken und Sparkassen zu diesen Zielgruppen wird eher größer.

Durch den Mikrofinanzfonds wurden Wirtschaftsförderer, Selbsthilfegenossenschaften und Unternehmensberater, die mit bestimmten Zielgruppen eng vertraut sind, befähigt, selbst zu einem Mikrofinanzinstitut (MFI) zu werden. Diese MFI konnten die Kreditnehmer schnell und unkompliziert beraten, betreuen und begleiten. Das Team des Fonds hingegen kümmerte sich um Technik, Kapital und den Rechtsrahmen. Insgesamt wurden so etwa 100 Millionen Euro aus Mitteln der EU und des Bundes eingesetzt, unter anderem mit der Wirkung, dass ca. 30.000 Arbeitsplätze erhalten beziehungsweise neu geschaffen werden konnten. Der Anteil von Kreditnehmern mit Migrationshintergrund lag im Schnitt bei etwas über 40 Prozent, der Anteil von Frauen bei etwas über 30 Prozent.

William Drayton Ashoka – Innovators for the Public repreneurs (Sozialunternehmer) sind Personen, die mit Gründergeist und unternehmerischer Kreativität an der Lösung eines sozialen Problems arbeiten. In Deutschland arbeitet Ashoka in vier Programmen: Auswahlprogramm (Ashoka Venture): In einem intensiven, international standardisierten Auswahlprozess sucht Ashoka aus 200-300 Nominierten sechs bis acht Social Entrepreneurs aus, die sich voll einer verbreitungsfähigen sozialen Innovation widmen wollen. Sie werden als „Ashoka Fellows“ in das Netzwerk aufgenommen. Förderprogramm (Ashoka Fellowship): Ashoka unterstützt Fellows bei Bedarf mit einem Stipendium sowie lebenslang mit pro bono-Beratung durch Kanzleien, Strategieberatungen, weitere Unternehmenspartner und unseren Unterstützerkreis (Ashoka Support Network) sowie durch Vernetzung mit Fellows weltweit. William Drayton findet und entwickelt mit Ashoka Sozialunternehmer – oder „Social Entrepreneurs“ – in mittlerweile über 80 Ländern. Die Vision von Ashoka ist es, dass jeder die Freiheit, das Selbstvertrauen und die Unterstützung entwickelt, selbst zur Lösung gesellschaftlicher Probleme beizutragen.

Der Sozialunternehmer William Drayton gründete schon während seiner Schulzeit und seines Studiums in Harvard, Oxford und Yale eine Reihe von Organisationen, u.a. Schülerzeitungen und den Ashoka Table in Harvard. Er war aktiv in der amerikanischen Bürgerrechtsbewegung, arbeitete als Berater bei McKinsey, reiste nach Indien, um Gandhis Reformen und die Grüne Revolution zu verstehen. Während der Carter-Regierung war er stellvertretende Leiter des US-amerikanischen Umweltamts, wo er erstmalig das Konzept des Emissionshandels einführte. 1980 gründete er mit Freunden Ashoka. 2003 wurde Ashoka Deutschland von Konstanze Frischen gegründet.

Was macht Ashoka Deutschland? Ashoka ist die erste und weltweit führende Organisation zur Förderung von Social Entrepreneurship. Social Ent-

Sektorprogramme: Ashoka arbeitet an einer umfassenden Förderlandschaft für soziales Unternehmertum. Wir sprechen von der „Machbarschaft“ für soziale Innovationen, die für jeden Interessierten die für ihn passenden Möglichkeiten bereithält, sich einzubringen. Beispiel für eine Initiative in diesem Feld ist die Mitentwicklung des „Social Reporting Standard“. Zudem hat Ashoka mit Talents4Good und der Finanzierungsagentur für Social Entrepreneurship (FASE) zwei neue Akteure mitgegründet, um die Unterstützerlandschaft für Social Entrepreneurs zu bereichern. Auch die Frage danach, wie junge Menschen früh motiviert und befähigt werden können „Changemaker“ zu sein, spielt in diversen Initiativen national und international eine stärker werdende Rolle. Internationale Programme: Darüber hinaus ist Ashoka Deutschland beteiligt an diversen internationalen Programmen wie dem „Globalizer“, im Rahmen dessen Fellows internationale Verbreitungsstrategien erarbeiten.

Warum ist das wichtig? Hinter den meisten gesellschaftlichen Innovationen stehen außergewöhnliche Menschen, die ein Problem sehen, eine neue Lösung finden und sie selbst umsetzen – statt die Lösung von anderen zu fordern. So wie einst Maria

Montessori die Pädagogik veränderte oder Muhammad Yunus den Mikrofinanzsektor begründete. Sozialunternehmer passen jedoch nur schwer in die typischen Erwartungen und Aufgabenteilungen. Zu unternehmerisch für den Sozialsektor, zu sozial für die Wirtschaft haben sie meist schlechtere Rahmenbedingungen als Neugründungen in der Wirtschaft: Es gibt keine politische Lobby, kaum passende Finanzierung, selten Wachstumsberatung und Begleitung, wie man sie aus dem Wagniskapitalbereich kennt. Zudem fehlt eine Anerkennungskultur für Sozialunternehmer.

Wie ist der Stand der Verbreitung? In Deutschland gibt es derzeit 62 Fellows aus allen Themengebieten, von Gesundheit über Arbeitsmarkt, von Bildung bis Umweltschutz. Das Netzwerk an Nominatoren in Deutschland für das Auswahlverfahren umfasst ca. 1.500 Personen. International wurden seit Gründung etwa 3.200 Ashoka Fellows in 80 Ländern ausgewählt.

Wie sieht die Wirkungskette aus? Eingesetzte Ressourcen (Deutschland, 2015) •

Gesamtbudget 1.169.599 € (Aufwand Kernprogramme, Ökosystemprogramme, internationale Stipendien)



Ca. 1.550.000 € pro bono-Leistungen

Erbrachte Leistungen (Deutschland, 2015)

Was plant Ashoka Deutschland? •

Vorstellung der neuen Ashoka Fellows im Rahmen der Digital Life Design Konferenz 2016; Ausrichtung Sozialunternehmer-Werkstatt



Auswahl von 6 Fellows aus ca. 200 Kandidaten



Auszahlung von 7 Fellow-Stipendien, Begleitung und Unterstützung von Fellows durch Partner und Experten aus dem Ashoka-Netzwerk



Auswahl von bis zu sieben führenden Sozialunternehmern 2016 in Ashoka Fellowship



Ausrichtung von 2 Fellow-Treffen mit Workshops



Ashoka Sozialunternehmer-Konferenz zum Thema „Machbarschaft“ (300 Teilnehmer)



Vergrößerung des Nominatorennetzwerks v.a. in unterrepräsentierten Themen und Regionen



Einbindung von 2 Changemaker Schulen in das internationale Netzwerk, Vorbereitung der Auswahl weiterer Schulen



Ausbau des pro bono-Unterstützungsangebots an Ashoka Fellows



Stärkere Einbeziehung von Kommunen und neuen Zielgruppen in die „Machbarschaft“



Unterstützung von 500 jungen Sozialunternehmern in 250 Projekten im Rahmen des Programms Engagement mit Perspektive (PEP)

Erzeugte Wirkungen für die Gesellschaft •

Mehr zeitlicher Spielraum, Kompetenz und Kontakte für die Ashoka Fellows (interne Evaluation)



Etablieren einer Förderlandschaft für Social Entrepreneurs in Deutschland

Mit diesen Themen verfolgt Ashoka eine weitere Stärkung des Ökosystems rund um Sozialunternehmen, um diesen zu noch umfassenderer Wirksamkeit zu verhelfen und systemischen Wandel mit voranzutreiben.

Organisationsdaten der Ashoka Fellows Fellow

Organisation

Sitz der Organisation

Webseite

Kontakt

Meinrad Armbruster

ELTERN-AG

Magdeburg

eltern-ag.de

[email protected]

Volker Baisch

Väter gGmbH

Hamburg

vaeter.de

[email protected]

Till Behnke

betterplace.org

Berlin

betterplace.org

[email protected]

Anja Bittner

Was hab’ ich?

Dresden

washabich.de

[email protected]

Heike Boomgaarden

Wesentlich: Büro für urbane Pflanzkultur

Erbach (Hunsrück)

wesentlich-gmbh.de

[email protected]

Heather Cameron

CamP Group

Berlin

respact.org

[email protected]

Gabriela Ender

OpenSpace-Online

Berlin

openspace-online.com

[email protected]

Heinz Frey

DORV

Jülich-Barmen

dorv.de

[email protected]

Bernd Gebert

Das macht Schule

Hamburg

das-macht-schule.net

[email protected]

Michael Gleich

Peace Counts

München

peace-counts.org

[email protected]

Klaas Glenewinkel

Plural Media Services

Berlin

mict-international.org

[email protected]

Claus Gollmann

Kind in Diagnostik

Köln

kind-in-diagnostik.de

[email protected]

Robert Greve

SchulePLUS

Berlin

swim-bildung.de

[email protected]

Jürgen Griesbeck

Streetfootballworld

Berlin

streetfootballworld.org

[email protected]

Christian Grothoff

GNUnet / GNUTaler

Rennes (Frankreich)

gnunet.org

Annette Habert

Flechtwerk 2+1

München

mein-papa-kommt.info

[email protected]

Gregor Hackmack

abgeordnetenwatch.de

Berlin

abgeordnetenwatch.de

[email protected]

Stephanie Hankey

Tactical Technology Collective

Berlin

tacticaltech.org

[email protected]

Andreas Heinecke

Dialogue Social Enterprise

Hamburg

dialogue-se.com

[email protected]

Johannes Hengstenberg

co2online.de

Berlin

co2online.de

[email protected]

Christian Hiss

Regionalwert AG

Eichstetten am Kaiserstuhl

regionalwert-ag.de

[email protected]

Frank Hoffmann

discovering hands

Mülheim an der Ruhr

discovering-hands.de

[email protected]

Thorsten Kiefer

WASH United

Berlin

wash-united.org

[email protected]

Joachim Körkel

KISS

Nürnberg

kiss-heidelberg.de

[email protected]

Judy Korn

Violence Prevention Network

Berlin

violence-prevention-network.de

[email protected]

Raul Krauthausen

wheelmap.org

Berlin

wheelmap.org

[email protected]

Horst Krumbach

Generationsbrücke Deutschland

Aachen

generationsbruecke-deutschland.de

[email protected]

Norbert Kunz

Social Impact gGmbH

Potsdam

socialimpact.eu

[email protected]

Silke Mader

EFCNI

München

efcni.org

[email protected]

Mira Maier

Initiative für transparente Studienförderung

Berlin

transparente-studienfoerderung.de

[email protected]

Heidrun Mayer

Papilio

Augsburg

papilio.de

[email protected]

Inge Missmahl

Ipso gGmbH / Ipso Care und Ipso Acadamy

Konstanz

ipsocontext.org

[email protected]

Clemeans Mulokozi

Jambo Bukoba e.V.

München

jambobukoba.com

[email protected]

Michaela Nachtrab

VerbaVoice

München

verbavoice.de

[email protected]

Gülcan Nitsch

Yeşil Çember

Berlin

yesilcember.eu

[email protected]

Jacob Radloff

oekom verlag / oekom research AG

München

oekom.de

[email protected]

Elisabeth Raith-Paula

MFM-Projekt

Puchheim bei München

mfm-deutschland.de

[email protected]

Margret Rasfeld

Initiative Schule im Aufbruch

Berlin

schule-im-aufbruch.de

[email protected]

Karin Ressel

Berufsparcours

Hille

berufsparcours.de

[email protected]

Jörg Richert

KARUNA e.V.

Berlin

cms.karuna-ev.de

[email protected]

Manuela Richter-Werling

Irrsinnig Menschlich e.V.

Leipzig

irrsinnig-menschlich.de

[email protected] [email protected]

Roman Rüdiger

buddY e.V. – Forum neue Lernkultur

Düsseldorf

buddy-ev.de

Volkert Ruhe

Gefangene helfen Jugendlichen e.V.

Hamburg

gefangene-helfen-jugendlichen.de

[email protected]

Ramazan Salman

Ethno-Medizinisches Zentrum

Hannover

ethno-medizinisches-zentrum.de

[email protected]

Ralf Sange

Gründer 50plus

Blender-Reer (LK Verden)

gruender50plus.de

[email protected]

Heike Schettler

Science Lab

Starnberg bei München

science-lab.de

[email protected]

Chrstoph Schmitz

Ackerdemia e.V.

Potsdam

ackerdemia.de

[email protected]

Hildegard Schooß

Mütterzentren und Mehrgenerationenhäuser

Salzgitter

muetterzentren-bv.de

[email protected]

Sandra Schürmann

Projektfabrik

Witten

projektfabrik.org

[email protected] [email protected]

Stefan Schwall

apeiros

Wuppertal

apeiros.de

Ursula Sladek

Elektrizitätswerke Schönau

Schönau

ews-schoenau.de

[email protected]

Marion Steffens

GESINE

Schwelm

gesine-intervention.de

[email protected]

München

schlau-schule.de

[email protected] [email protected]

Michael Stenger

SchlaU!-Schule

Katja Urbatsch

ArbeiterKind.de

Berlin

arbeiterkind.de

Christian Vater

DEUTSCHLAND RUNDET AUF

Berlin

deutschland-rundet-auf.de

[email protected]

Christian Vieth

hofgruender.de

Rotenburg an der Fulda

hofgruender.de

[email protected]

Rose Volz-Schmidt

hofgruender.de

Hamburg

wellcome-online.de

[email protected]

Attila von Unruh

TEAM U

Köln

team-u.de

[email protected]

Rupert Voss

HAND IN

München

hand-in.de

[email protected]

Murat Vural

Chancenwerk

Castrop-Rauxel

chancenwerk.org

[email protected]

Falk Zientz

Mikrofinanzfonds/ GLS Bank

Bochum

gls.de

[email protected]

Impressum Ashoka Deutschland gGmbH Prinzregentenplatz 10 81675 München Telefon: 089-2175 49 754 E-Mail: [email protected] Web: www.germany.ashoka.org

Stand: April 2016

Ashoka Deutschland gGmbH mit freundlicher Unterstützung von