Willy Jaeckel – vom schonungslosen Expressionismus zum zärtlichen ...

08.05.2014 - Johannes - und zu Faust I und II, zu Dante, zu Paul Dehmel, Frank ... und Denkweise von Willy Jaeckel, der neben Otto Modersohn der.
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Kunsthaus Villa Jauss Fuggerstraße 7, 87561 Oberstdorf www.villa-jauss.de

W. Gunther le Maire

Willy Jaeckel – vom schonungslosen Expressionismus zum zärtlichen Realismus Donnerstag, 08.5.2014,19 Uhr Dass die Ausstellung „Willy Jaeckel – Der Visionär im Allgäu“ eine außergewöhnlich beeindruckende Ausstellung ist, hat sich schnell herumgesprochen. Über diesen großartigen Maler der 20er und 30er Jahre, dessen graphisches Werk zum größten Teil in Gunzesried entstand, und seine erstaunliche malerische Entwicklung spricht W. Gunther le Maire. Das Vortragsthema: „Willy Jaeckel – vom schonungslosen Expressionismus zum zärtlichen Realismus.“ Stellt diese Eigenart des Werkes heraus. Nach seinem Kunststudium in Breslau und Dresden wurde Jaeckel in Berlin zwischen 1913 und 1918 schnell ein bekannter Expressionist. Seine ergreifenden Lithografien über die Schrecken des Krieges, die 1914/15 entstanden, berühren uns heute noch tief. Aus den Kriegserlebnissen und dem Chaos des Nachkriegs-Berlins resultierte sein Bedürfnis, am Entstehen einer neuen Humanität und Spiritualität mitzuwirken. Deshalb kaufte er ein Haus in Gunzesried und schuf dort mit missionarischem Eifer unter Einbeziehung östlicher Weisheitslehren mehrere hundert Radierungen zur Bibel – Altes Testament, Hiob, Hohes Lied, Brief an die Römer, Offenbarung Johannes - und zu Faust I und II, zu Dante, zu Paul Dehmel, Frank Wedekind, William Shakespeare, Walt Whitman u. a. Ab 1924 – nach längerem Aufenthalt in Dubrovnik (damals Ragusa) – lebte er wieder in Berlin und wurde dort einer der markanten Personen des Kunstlebens. Sein Malstil veränderte sich total: Er wurde der Porträtist der modernen Frau. Nach 1933, ständig angefeindet von den Nazis, behielt er zwar seine Professur, aber er vermied angreifbare Bilder. Reizvolle Blumenstillleben stammen u.a. aus dieser Zeit. 1944 kam er bei einem Bombenangriff im Luftschutzkeller seines Hauses in Berlin um. Der Vortrag soll Malweise und Denkweise von Willy Jaeckel, der neben Otto Modersohn der bekannteste Maler ist, der im 20. Jahrhundert mehrere Jahre im Oberallgäu lebte, näher bringen, denn bislang ist Jaeckel im Allgäu unbekannt. Die Ausstellung „Willy Jaeckel – der Visionär im Allgäu“ kann nach dem Vortrag besichtigt werden.