WIE VERBESSERE ICH DEN EINSPRUNG IN DEN GALOPP? - Dr. Thomas Ritter
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Wie verbessere ich den Einsprung in den Galopp?
Wir bekommen immer viele Fragen, wie man den Galopp bzw. den Einsprung in den Galopp verbessern kann. Das ist offensichtlich für viele Reiter ein zentrales Problem. Dieses Thema eignet sich sehr gut dazu, die zugrundeliegenden biomechanischen Prinzipien zu erklären. Der äußere Hinterfuß hebt das Pferd in den Galopp. Je mehr er vor dem Einsprung unter die Last tritt und sich in seinen Gelenken beugt, desto mehr bergauf wird das Pferd einspringen. Je mehr das äußere Hinterbein hinten ausbleibt, oder je mehr es seitlich ausweicht, desto flacher, schneller und mehr bergab wird das Pferd galoppieren. Die Aufgabe der Reiterin besteht also darin, das Körpergewicht auf das Hinterbein zu übertragen, das im Galopp das äußere sein wird. Dies kann erreicht werden durch: • Übertreten mit dem inneren Hinterbein • 2 halbe Paraden, wenn das äußere Hinterbein aufgefußt hat • Wendungen (v.a. Ecken, Volten, Hinterhandwendungen) Diese Elemente können vielseitig mit einander kombiniert werden, um ihre Effektivität zu steigern. Ihre Wirkung kann noch weiter verbessert werden, indem das Hinterbein, das im Galopp das äußere sein wird, zuerst mehr unter den Körper gebracht wird. Schulterherein, Konterschulterherein, sowie Vorhandwendungen in der Bewegung eigenen sich besonders gut hierfür.
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Wie verbessere ich den Einsprung in den Galopp?
1. Zirkel vergrössern
Eine ebenso einfache wie effektive Übung ist das Zirkel vergrößern. Man vergrößert den Zirkel für 2 Tritte an der offenen Seite, wodurch das Gewicht auf das äußere Hinterbein übertragen wird. Das Pferd sollte dabei eine Pferdebreite nach außen weichen. Wichtig ist dabei, dass die Vorder- und Hinterbeine gleich weit nach außen weichen. Sonst würde das Pferd schief werden und auf die Vorhand fallen. Unmittelbar nach dem Vergrößern erteilt man 2 halbe Paraden, wenn das äußere Hinterbein aufgefußt hat (man kann die halben Paraden mit einem leichten Bügeltritt außen unterstützen). Dadurch wird die Gewichtsübertragung ins äußere Hinterbein verstärkt. Die Hilfen zum Vergrößern des Zirkels, die halben Paraden und die Galopphilfe werden alle gegeben, wenn das äußere Hinterbein aufgefußt hat und das innere Hinterbein sich in der Luft befindet. Das vereinfacht das Timing der Hilfen für die Reiterin.
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Wie verbessere ich den Einsprung in den Galopp?
2. 20m zirkel und 10m Volte
20m Zirkel linke Hand Bei X 10m Volte links Nach der Volte bei X, 2 Tritte Zirkel vergrößern vom rechten Schenkel 20m Zirkel rechte Hand 2 halbe Paraden ins linke Hinterbein Rechts angaloppieren
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Wie verbessere ich den Einsprung in den Galopp?
2. 20m Zirkel und 10m Volte Diese Übung kann ebenfalls zuerst im Schritt geritten werden, um dem Pferd den Arbeitsplatz zu zeigen und es mit der Übung vertraut zu machen. Dann würde ich sie ein paar Mal im Trab reiten. Sie beginnt mit einem 20m Zirkel bei A oder C. Bei X reitet man eine 10m Volte in dieselbe Richtung. Diese Volte beginnt und endet bei X. Anschließend wechselt man aus dem Zirkel die Hand. Beim Wechsel von der Linksvolte auf den Zirkel rechte Hand sollte der Pferdekörper bei X parallel zur kurzen Seite sein. Am Ende der Volte vergrößert man den Zirkel für 2 Tritte (1. Test des inneren Hinterfußes) vom inneren Schenkel des NEUEN Zirkels. Fängt man auf der linken Hand an, weicht das Pferd vom rechten Schenkel. Dadurch wird das Gewicht auf das linke Hinterbein übertragen, was zum neuen äußeren wird. Es erleichtert auch den Biegungswechsel. Nach dem Zirkel vergrößern gibt man 2 halbe Paraden am äußeren Zügel, wenn das äußere Hinterbein aufgefußt (1. Test des äußeren Hinterbeins), um es noch mehr zu beugen. Jetzt sollte sich das Pferd in einer guten Ausgangsposition zum angaloppieren befinden. Nachdem man ein Stück weit auf dem Zirkel galoppiert ist, kehrt man zum Trab zurück und wiederholt die Übung in die andere Richtung. Später kann man dieselbe Übung verwenden, um dem Pferd die fliegenden Wechsel beizubringen. Dazu werden der Zirkel und die Volte im Galopp geritten. Am Ende der Volte bringt man das Pferd mit den alten äußeren Hilfen an die neuen äußeren Hilfen und läßt dann die Kruppe zu Beginn des neuen Zirkels nach innen weichen. Dadurch wird der alte Galopp sehr unbequem, während der Galopp auf der neuen Hand immer einladender erscheint. In dem Moment, wo die Reiterin die Kruppehereinstellung auf dem neuen Zirkel verlangt, wird das Pferd umspringen.
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Wie verbessere ich den Einsprung in den Galopp? 3. Konterschulterherein auf dem Zirkel
Eine weitere, sehr effektive Übung ist das Konterschulterherein auf dem Zirkel. Die Hinterhand soll für ein paar Tritte eine Hufbreite in den Zirkel hinein weichen, während das Pferd leicht nach außen gebogen ist. Das bringt das ursprünglich äußere Hinterbein mehr unter den Körper. Nach einigen Tritten bringt man die Hinterhand wieder auf den Hufschlag zurück und biegt nach innen. Dadurch wird das Gewicht auf das äußere Hinterbein übertragen. Unmittelbar anschließend beugt man dieses Hinterbein mit 2 halben Paraden und galoppiert an, sodass der Einsprung eine natürliche Folge der Beugung des äußeren Hinterbeins ist und das Pferd ihn als Erleichterung ansieht. Die Hilfen zum Übertreten werden immer in dem Moment gegeben, wenn das kreuzende Hinterbein in der Luft ist. Halbe Paraden werden immer dann erteilt, wenn das angezielte Hinterbein sich am Boden befindet und man es mit Hilfe der Körpermasse beugen kann. Die Galopphilfe wird erteilt, wenn das innere Hinterbein abfußt.
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Wie verbessere ich den Einsprung in den Galopp?
4. Schulterherein, hhw, GaloppVolte
Die vierte Übung, die ebenfalls sehr zuverlässig funktioniert, besteht aus einem Schulterherein, gefolgt von einer Hinterhandwendung und unmittelbar anschließend dem Einsprung. Das Schulterherein bringt das innere Hinterbein mehr unter den Körper. Die Hinterhandwendung überträgt das Gewicht auf das innere Hinterbein und macht das alte innere Hinterbein zum neuen äußeren. War man das Schulterherein im Trab geritten, pariert man für die Hinterhandwendung zum Schritt oder Halten. Der neue äußere Hinterfuß kann das Pferd nun gleich nach der Hinterhandwendung in den Galopp hinein heben. Die Voltenlinie hilft dabei, relativ versammelt und bergauf anzugaloppieren.
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Wie verbessere ich den Einsprung in den Galopp?
5. viereck verkleinern, Halbe Volte, konterschulterherein
K - X Viereck verkleinern nach rechts. X - E halbe Volte links. Angaloppieren zwischen X und E.
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Wie verbessere ich den Einsprung in den Galopp?
5. viereck verkleinern, Halbe Volte, konterschulterherein Normalerweise ist es am besten, wenn man neue Übungen zuerst im Schritt reitet, um dem Pferd den Arbeitsraum und die neue Aufgabe zu zeigen. Dadurch hat die Reiterin die Gelegenheit herauszufinden, ob die Übung leicht oder schwer für das Pferd ist. Man kann sich dann eine Strategie für den Sitz und die Hilfen überlegen, um das Pferd so gut wie möglich führen zu können. Sobald die Übung im Schritt gut fließt, kann man sie im Trab reiten. Während des Viereck verkleinerns von K nach X ist das Pferd gegen die Bewegungsrichtung gestellt. Das linke Hinterbein wird mehr unter den Körper gebracht und das rechte Hinterbein wird mehr belastet. Ich würde mich selbst mit meinem Gewicht in die Bewegungsrichtung setzen, um das äußere Hinterbein mit dem Gewicht von Pferd und Reiter besser beugen zu können. Je mehr sich das äußere Hinterbein beugt, desto mehr bergauf wird das Pferd galoppieren. Die Gewichtsverteilung in Richtung rechte Körperseite kann durch Bügeltritte rechts vorn - rechts hinten - rechts hinten verstärkt werden, d.h. man belastet den rechten Bügel leicht, wenn das rechte Vorderbein aufgefußt hat und während der nächsten 2 Tritte, wenn das rechte Hinterbein am Boden ist. Der Bügeltritt kann unterstützt werden, durch halbe Paraden am Zügel. Eine detaillierte Diskussion zum Bügeltritt finden Sie in meinem Buch "Klassisches Reiten auf Grundlage der Biomechanik". Sie können das Viereck verkleinern auch auf einer flacheren Diagonalen reiten, sodass Sie erst nach X auf die Mittellinie kommen, wodurch die Übung für das Pferd leichter wird, ohne an Effektivität einzubüßen.
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Wie verbessere ich den Einsprung in den Galopp?
5. viereck verkleinern, Halbe Volte, konterschulterherein Sobald das Viereck verkleinern beendet ist, gibt man 2 halbe Paraden ins äußere Hinterbein und galoppiert an. Das Übertreten und die Paraden beugen das äußere Hinterbein und schaffen damit eine Haltung, aus der der Übergang in den Galopp dem Pferd leicht fällt. Da die Distanz von X nach E nur 10m beträgt, wird das Pferd motiviert sein, bergauf zu galoppieren, da es in einem flachen, schnellen Bergabgalopp die Kurve nicht bekommen würde. Während des Schritt- und Trabstadiums der Übung (bevor der Einsprung dazu gefügt wird) kann man an der langen Seite nach E Konterschulterherein oder Kruppeherein einfügen, wie es auf der Grafik zu sehen ist. Auf diese Weise werden beide Hinterbeine in derselben Übung unter den Körper gebracht. Diese Übung eignet sich auch als Einführung des Pferdes in das Kruppeherein mit Biegung in die Bewegungsrichtung.
Weitere Übungen zur Verbesserung des Galopps finden Sie in der Galopp Sonderausgabe des Reitbahnnavi eBook: https://courses.artisticdressage.com/offers/QVgsqEiu
Wir halten auch einen einmonatigen Online Galopp Intensivkurs ab: https://ritterdressage.activehosted.com/f/19
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