Was den Leuten „heilig“ ist.

Was den Leuten. „heilig“ ist. Die drei Grundwünsche des Menschen. Bad Waltersdorf, 23.4.2015. Paul M. Zulehner ...
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Was den Leuten „heilig“ ist.

Die drei Grundwünsche des Menschen.

Bad Waltersdorf, 23.4.2015 Paul M. Zulehner

 Annahme:  Jacques Lacan: in jedem Menschen steckt eine maßlose Sehnsucht (desir) 

weniger Bindung der Menschen an Kirchen und ihre religiösen Feiern/Rituale



was passiert dann aber mit dem maßlosen desir, mit der religiösen Energie?

 Gerhard Schmidtchen: 1976 im Auftrag der Deutschen Bischofskonferenz  Was den Österreichern heilig ist (1990, 2000)  später ORF: Was jungen Menschen heilig ist

Romantisierung

Romantisierung der Liebe…

 „Wer liebt, sucht im letzten einen Gott, d.h. einen, der ihn so erfüllt, dass weder Maß noch Grenze vorhanden sind: also Ewigkeit, Unendlichkeit. Der eine Mensch verheißt dem anderen eine solche Erfüllung. Welcher Mensch kann dafür einstehen?  Die erste Tugend der Liebe heißt: das Erbarmen. In ihm vergebe ich dem anderen, dass er mein Gott nicht sein kann.“  Bleistein, Roman: Die jungen Menschen und die alte Kirche, Freiburg 1972, 75.

Verwellnessung.

Was also ist uns „heilig“

 was ist für uns unantastbar  so sehr, dass wir nichts darüber kommen lassen…  Wünsche, die überall vorkommen – auch im Tourismus?

Das Heilige 0%

25%

50%

75%

FREIHEITLICHE STRUKTUR

dass ich in einer freiheitlichen Staatsform leben kann

69%

meine persönliche Freiheit

81%

dass ich für den Fortschritt und eine bessere…

32%

meine Ideale

41%

ein gegebenes Versprechen unter allen Umständen…

67%

Religiöse Rituale und Symbole

Organisatorischer Schutz der persönlichen VERANKERUNG IM SOZIALEN KOSMOS Bewegungsfreiheit

Eltern erziehen Kinder, wie sie es für richtig finden

72% der 24% Mensch 35%

dass meine Arbeit pünktlich aufhört, dass ich pünktlich… dass ich regelmäßig in den Urlaub fahren kann dass ich mich nach der Mode kleide

20%

dass ich jederzeit mein eigenes Auto fahren kann#

25%

dass ich abends ungestört fernsehen kann

25%

dass am Sonntag Ruhe ist, nicht gearbeitet wird.

51%

das Weihnachtsfest in der Familie

70%

dass wir in der Familie, in der Verwandtschaft…

66%

dass ich Deutscher binwachsen: Mobilität

50%

dass ich meine Pflicht erfülle

55%

wurzeln: Stabilität

die Heimatliebe

45%

die christliche Taufe

50%

Kreuz

20%

Kirchgang Prozession

26% 9%

Vaterunser Wallfahrt Neues Testament

100%

33% 7% 20%

Urwünsche

sozialer Tod mit vielen Gesichtern

austauschbar nur Funktion nur Leistung

einmalig nicht austauschbar ansehen Person, nicht nur Funktion wertvoll vor Eigenschaft und Leistung

NAME

HEIMAT

wie in der Fremde entfremdet obdachlos psychisch obdachlos

wurzeln (bei)wohnen Land Grab Religion

Leben in Frieden (schalom) 1 Kor 7,15

MACHT

wachsen kreativ frei, beweglich eigene Geschichte

ohnmächtig nichts machen können

… und bei den Mitarbeitenden in den Betrieben?

 NAME: nicht nur Arbeitskraft, Mensch mit Geschichte, Freuden und Ängsten  MACHT: Mitgestaltung – auch in Fragen der Besoldung  HEIMAT: familiärer Betrieb

Urwünsche mit Blick auf Gäste…

 NAME: Ansehen geben, nicht nur Cash-cow, diskret Zuhören – dazu gut geschultes Personal  MACHT: Mitgestalten der Abläufe, Konfliktkultur  HEIMAT: Akzeptanz, zeitweilige „Heimat“

Urwünsche tauchen immer wieder auf

 Drei evangelische Räte der Ordensleute  Kunst des Liebens nach Ehepaar Heigl-Evers:  lieben und geliebt werden  gelten und gelten lassen  geben und nehmen

 In Sagen und Märchen…

Name: Rumpelstilzchen Märchen Lichtillumination / Scherenschnitt in Karlsruhe

Macht: Der Fischer und seine Frau

Alexander Zick

Heimat: Bremer Stadtmusikanten

Die Bremer Stadtmusikanten von Gerhard Marcks (1953) vor dem Bremer Rathaus