D. Nagel
Währungsmanagement im international ausgerichteten Mittelstand Analyse, Quantifizierung und Steuerung
Diplomica Verlag
D. Nagel Währungsmanagement im international ausgerichteten Mittelstand: Analyse, Quantifizierung und Steuerung ISBN: 978-3-8366-4822-6 Herstellung: Diplomica® Verlag GmbH, Hamburg, 2010
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I
Gliederung Gliederung
I
Abbildungsverzeichnis
IV
1
Einleitung
1
1.1
Problemstellung und Ziel der Arbeit
1
2
Grundlagen und Begriffsklärungen
3
2.1
Mittelstand in Deutschland
3
2.1.1
Zusammensetzung
4
2.1.2
Ökonomische Relevanz
4
2.2
Währungsrisiken und Währungschancen
4
2.2.1
Währungsrisiken
6
2.2.1.1
Wechselkursrisiko
6
2.2.1.2
Konvertierungsrisiken
7
2.2.1.3
Transferrisiken
7
2.2.1.4
Währungseventualrisiken
9
2.2.2
Währungschancen
10
2.3
Valuta- und Auslandsposition
11
2.3.1
Valutaposition
11
2.4
Devisenmarkt
13
2.4.1
Devisenkassamarkt
14
2.4.2
Devisenterminmarkt
14
2.5
Währungsordnung
16
2.5.1
System fester Wechselkurse
17
2.5.2
System flexibler Wechselkurse
18
2.5.3
Reale Charakteristiken der Wechselkurssysteme
18
II
3
Währungsmanagement
20
3.1
Notwendigkeit des Währungsmanagements
21
3.1.1
Rechtliche Argumentation
21
3.1.2
Wirtschaftliche Argumentation
22
3.1.3
Ratingkriterien
23
3.2
Ziele des Währungsmanagements
25
3.2.1
Haupt- und Nebenziele
25
3.3
Währungsmanagement als Prozess
26
3.3.1
Währungsplanung und Prognose
27
3.3.1.1
Planung der Deviseneinnahmen und Devisenausgaben
27
3.3.1.2
Problematik der Valutakursprognose
29
3.3.1.3
Determinanten der Wechselkursentwicklung
30
3.3.1.4
Bewertung der Risikolage
37
3.3.2
Währungsentscheidung und Sicherungsstrategie
40
3.3.2.1
Strategie der vollständigen Absicherung
40
3.3.2.2
Strategie des vollständigen Absicherungsverzichts
41
3.3.2.3
Strategie der selektiven und partiellen Absicherung
42
3.3.3
Valutakontrolle
43
3.3.3.1
Sicherungskosten
43
4
Kurssicherungsinstrumente
45
4.1
Interne Instrumente
45
4.1.1
Fakturierungspolitik
45
4.1.2
Valutaklauseln
46
4.1.2.1
Einfache und multiple Klauseln
46
4.1.3
Leading and Lagging
48
4.1.4
Netting and Matching
49
4.2
Externe Kurssicherungsinstrumente
50
4.2.1
Kurssicherung via Devisenmärkte
50
III
4.2.1.1
Devisenkassageschäft
50
4.2.1.2
Devisentermingeschäft
51
4.2.2
Kurssicherung via Finanzmärkte
53
4.2.2.1
Währungskredit und Währungsanlage
53
4.2.2.2
Währungs- und Zins-Swaps
54
4.2.3
Kurssicherung via Terminbörsen
55
4.2.3.1
Währungsfuture
55
4.2.3.2
Devisenoption
56
5
Werkzeuge zur Sicherung gegen Transfer-, Konvertierungs- und Währungseventualrisiken
59
5.1
Interne Werkzeuge
59
5.1.1
Produktionsverlagerung in Fremdwährungsgebiete
59
5.1.2
Eingrenzung von Währungsrisiken
61
5.1.2.1
Definition von Ländergrenzwerten
61
5.2
Externe Werkzeuge
63
5.2.1
Exportkreditgarantien des Bundes/Hermesdeckungen
63
6
Schlusswort
64
Anhang
66
Literatur- und Quellenverzeichnis
67
IV
Abbildungsverzeichnis
ABBILDUNG 1: MITTELSTANDSDEFINITIONEN .......................................................... 3 ABBILDUNG 2: BEEINFLUSSUNG DER EINZELPOSITION DURCH KURSVARIIERUNG . 12 ABBILDUNG 3: STRUKTUR DER DEVISENMÄRKTE .................................................. 15 ABBILDUNG 4: PROZESS DES WÄHRUNGSMANAGEMENTS ..................................... 26 ABBILDUNG 5: DARSTELLUNG DER DEVISEN-TAGESPOSITION............................... 28 ABBILDUNG 6: RELEVANZ VON WECHSELKURSPROGNOSEN .................................. 31 ABBILDUNG 7:UMSETZUNG DER KAUFKRAFTPARITÄTSTHEORIE IN FORM DES BIG MAC INDEX .................................................................................................... 33 ABBILDUNG 8: PARITÄTSBEZIEHUNGEN UND PARITÄTSTHEORIEN ......................... 35 ABBILDUNG 9: KURSSICHERUNGSSTRATEGIEN UND KURVORHERSAGEN BEI DIFFERENZIERTEN SITUATIONEN ..................................................................... 39
ABBILDUNG 10: ERWARTUNGSWERTE DER KURSSICHERUNGSSTRATEGIEN ........... 39 ABBILDUNG 11: ZUSAMMENSPIEL VON RECHTEN UND PFLICHTEN BEI FREMDWÄHRUNGSOPTIONEN .......................................................................... 57 ABBILDUNG 12: LEITLINIEN DES WÄHRUNGSMANAGEMENTS................................ 62
1I
1
Einleitung
1.1 Problemstellung und Ziel der Arbeit Der Kollaps des Bretton/Woods-Systems fester Wechselkurse im Jahr 1973 bedeutete für alle Unternehmen, die Geschäfte in Fremdwährungsländern tätigten, eine unumgängliche Konfrontation mit der Problematik des Währungsmanagements.1 Deutschland war im Jahr 2008 weltweit der größte Warenexporteur mit einem Exportvolumen von 994,9 Milliarden Euro und Import von 818,6 Milliarden Euro.2 Diese Zahlen untermauern die Bedeutung des Außenhandels für Deutschland. Zugleich wird deutlich, dass der überwiegende Anteil aller Unternehmen von Währungsrisiken bedroht ist. In Anbetracht der ökonomischen Bedeutung für die BRD handelt es sich dabei vor allem um kleine und mittelständische Unternehmen. Die Einführung des Euros als alleiniges Zahlungsmittel des EuroWährungsraumes führte zwar zur Verringerung der Währungsrisiken insgesamt, konnte aber angesichts des zunehmenden internationalen Wettbewerbs und der permanenten Expansion länderübergreifender Handelsbeziehungen nicht zur Lösung dieser Problematik beitragen. Gründe dafür sind die überwiegende Dominanz des US-Dollars als Leitwährung im internationalen Handel und die starke Volatilität des US-Dollars und des Yen an sich. Hinzu kommt der starke Euro, der das Exportgeschäft gerade im nordamerikanischen Raum erschwert. Insgesamt kann man festhalten, dass trotz des Einsatzes hochmoderner und zunehmend komplexer Absicherungsinstrumente selbst Global Player es bis jetzt nicht geschafft haben einen hinnehmbaren Schutz vor Währungsrisiken aufzubauen. BMW verlor beispielsweise im Jahr 2004 währungsbedingt knapp 900 Millionen Euro und konnte bis 2007 den jährlichen Verlust lediglich auf 515 Millionen Euro reduzieren.3
1
Vgl. Jarhow (2002), S. 79-84. Vgl. o. V., Pressemitteilung Nr. 099 vom 16.03.2009, Außenhandel Jahr 2008: Kein neuer Rekordsaldo, http://www.destatis.de/jetspeed/portal/cms/Sites/destatis/Internet/DE/Presse/pm/2009/03/PD09__099__51.ps ml (18.01.2010), siehe Anhang 1. 3 Vgl. o. V., Autobauer, BMW sieht sich vor „enormen Herausforderungen“, http://www.handelsblatt.com/unternehmen/industrie/bmw-sieht-sich-vor-enormenherausforderungen;1405534 (18.01.2010), siehe Anhang 2. 2
II
VW erzielte ein Jahr zuvor einen Verlust von 660 Millionen Euro, wobei sich die Gesamtverlustsumme bis zum Jahr 2007 auf 2,5 Milliarden Euro belief.4 Gerade kleine und mittelständische Unternehmen neigen in der unternehmerischen Praxis oft entweder zur Vernachlässigung oder zumindest zur einseitigen Risikobetrachtung, wobei speziell das Wechselkursrisiko im Vordergrund steht und Transfer-, Konvertierungs- und Währungseventualrisiken außer Acht gelassen werden. Im Jahr 2007 belief sich der Bestand an offenen Forderungen im Mittelstand auf 270 Milliarden Euro und stellte zeitgleich für viele dieser Unternehmen eine Insolvenzgefahr dar.5 Das Ziel dieser Arbeit besteht neben einer detaillierten Darstellung des Währungsmanagements als Prozess insbesondere in der kontroversen Betrachtung von Absicherungsinstrumenten sowie ihrer Zuverlässigkeit im Zusammenhang mit der aktuellen Wirtschaftskrise. Ergänzt wird dieses durch eine ausführliche Diskussion der Problematik von Wechselkursprognosen, die mit zunehmender Volatilität zum Glücksspiel degradiert.
4
Vgl. o. V., Milliardenverluste, USA wird für VW zum Desaster, http://www.focus.de/finanzen/news/tid6825/milliardenverluste_aid_66321.html (18.01.2010), siehe Anhang 3. 5 Vgl. o. V., Euler Hermes bringt neue Police für den Mittelstand auf den Markt, http://archiv.channelpartner.de/knowledgecenter/finanzen/241004/index.html (18.01.2010), siehe Anhang 4.