Vom MINT-Profil zum MINT-Studiengang - MINT Zukunft schaffen

nach dem Abitur studieren, davon über 65 Prozent Natur- oder Ingenieurwissenschaften. Die Hälfte betont, das Profil habe diese Studienfachwahl maßgeblich ...
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Vom MINT‐Profil zum MINT‐Studiengang   Profiloberstufe mit ersten Erfolgen im MINT‐Bereich: Zwei von drei Physik‐ und/oder Chemie‐ Profilschülern wählen einen natur‐ oder ingenieurwissenschaftlichen Studiengang   Natur‐ oder ingenieurwissenschaftliche Studiengänge liegen hoch im Kurs. Jedenfalls bei den Hamburger  Schulabgängern, die in der Oberstufe ein Physik‐ oder Chemie‐Profil angewählt haben: 80 Prozent wollen  nach dem Abitur studieren, davon über 65 Prozent Natur‐ oder Ingenieurwissenschaften. Die Hälfte betont,  das Profil habe diese Studienfachwahl maßgeblich beeinflusst. Und eine Dreiviertelmehrheit (75 %) fühlt  sich durch den Profilunterricht gut auf das Studium vorbereitet.   Das sind Ergebnisse einer NaT‐Umfrage unter Oberstufenschülern aus den 30 Hamburger NaT‐Profilen.  Rund ein Viertel der betreffenden Schüler hat sich beteiligt. Mehrheitlich handelt es sich bei den NaT‐ Profilen um Oberstufenangebote mit Physik oder Chemie als profilgebendem Fach. Um dem Ziel der  Profiloberstufe nach „Lernen an außerschulischen Orten“ zu entsprechen und  für echten Praxisbezug,  Relevanz und vor allem Begeisterung für naturwissenschaftliche Fragestellungen zu sorgen, initiiert und  entwickelt die Initiative NaT mit den beteiligten Profilschulen Kooperationen mit Unternehmen oder  Hochschulen.   Natur‐ und Ingenieurwissenschaften bieten spannende Aufgaben  Mit Erfolg, wie die Beurteilungen der Oberstufenschüler deutlich machen: 75 Prozent der  Oberstufenschüler bewerten die Kooperationen mit Unternehmen als sehr gut oder gut. Wichtig ist ihnen  hierbei, Berufsanforderungen (85%), den Arbeitsalltag (79%) sowie unterschiedliche Berufsbilder (79%)  kennengelernt zu haben. Die größte Zustimmung (93%) fand die Aussage „natur‐ oder  ingenieurwissenschaftliche Berufe bieten hervorragende Berufschancen“. Das belegt: Die sozio‐ ökonomische Bedeutung des MINT‐Bereichs (Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften, Technik) ist in  den Köpfen der jungen Leute angekommen. Überraschend mag die zweithäufigste Antwort sein: Der  Aussage „natur‐ oder ingenieurwissenschaftliche Berufe bieten spannende Aufgaben“ stimmten 86 Prozent  der Befragten zu. Das ist im Vergleich zu dem Image, das die Naturwissenschaften bei vielen Schülern  genießen, ein herausragender Wert.  Engagement zeigt Wirkung  Das Umfrageergebnisse zeigen deutlich, dass sich konkretes Engagement lohnt: Die fünf Hamburger  Hochschulen bieten im Rahmen des Programms „Mehr MINT‐Absolventen“1 Unterrichtsmodule an, die seit  2010 verstärkt in den Profilen eingesetzt werden.  Bereits 65 Prozent der Befragten bewerten die  Hochschulkooperationen mit sehr gut oder gut, 20% haben dazu noch keine Angaben machen können, da  solche Angebote während ihrer Profiloberstufenzeit nicht  bestanden. In der Schülerumfrage von 2009  haben zweidrittel zu dieser Frage keine Angaben machen können.  Durchschnittsnote 2,2 für NaT‐Profile  Insgesamt können die NaT‐Profile mit ihrem Zeugnis sehr zufrieden sein: 70 Prozent der Teilnehmer  vergeben die Note sehr gut oder gut. Damit geben die Schüler ihren Lehrern die Durchschnittsnote 2,2. Das  Profil habe das selbständige Arbeiten gefördert, sagen 86 Prozent der Befragten, es habe Spaß gemacht  (82%) und einen engen Praxisbezug (66 %) gehabt.                                                                 1  Programm „Nachhaltige Hochschulstrategien für mehr MINT‐Absolventen“ des Stifterverbandes für die Deutsche Wirtschaft und  der Heinz Nixdorf Stiftung.  Abiturienten 2012 – Wo geht die Reise hin? ©Initiative NaT, Hamburg 2012  www.initiative‐nat.de 

   

    Erste Erfolge weiter ausbauen  „Wir sind auf einem guten Weg“, bewertet NaT‐Geschäftsführerin Sabine Fernau die Resultate. Die  Initiative war  im September 2007 an den Start gegangen, als mit den ersten Planungen zur Profiloberstufe  die naturwissenschaftliche Bildung in Hamburg weiter an den Rand gedrängt zu werden drohte. Durch die  Vermittlung von Partnerschaften aus der Praxis sollte die Attraktivität der als schwer und trocken geltenden  naturwissenschaftlichen Fächer erhöht werden. Das gemeinsame Engagement von Schule, Unternehmen  und Hochschulen habe sich schon gelohnt, betont Sabine Fernau. „Aber jetzt gilt es, den gerade messbaren  Aufbruch in den MINT‐Fächern weiter auszubauen und den dazu nötigen Freiraum in der Oberstufe nicht zu  beschneiden. Hamburg ist auf gut ausgebildeten Nachwuchs im MINT‐Bereich angewiesen.“   Zusammenfassung der wichtigsten Ergebnisse2:   



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75 Prozent der Abiturienten in NaT‐Profilen bewerten Kooperationen mit Unternehmen als sehr gut  oder gut. 65 Prozent bewerten Kooperationen mit Hochschulen als sehr gut oder gut.    80 Prozent der Profilschülerwollen nach dem Abitur studieren, davon 65 Prozent ein natur‐ oder  ingenieurwissenschaftliches Fach, bezogen auf die männlichen Abiturienten sind es 70 Prozent.   Insgesamt liegt der Anteil der Schüler in NaT‐Profilen, die ein naturwissenschaftliches Studium  aufnehmen wollen, bei 60 Prozent.    75 Prozent der studierwilligen Schüler fühlen sich durch den Profilunterricht gut auf ein natur‐ oder  ingenieurwissenschaftliches Studium vorbereitet. Bei der Hälfte war das Profil mitentscheidend für die  Wahl eines natur‐ oder ingenieurwissenschaftlichen Studienfachs.  Eine überwiegende Mehrheit der Schüler ist mit dem gewählten naturwissenschaftlichen Profil sehr  zufrieden: Knapp 70 Prozent geben ihm die Note sehr gut oder gut.    93 Prozent  der Schüler sind der Meinung, dass natur‐ oder ingenieurwissenschaftliche Berufe  hervorragende Berufschancen bieten. 75 Prozent meinen, dass diese ein hohes gesellschaftliches  Ansehen genießen.    39 Prozent der jungen Männer sind der Meinung, naturwissenschaftlich‐technische Berufe seien eher  für Männer geeignet, nur 11 Prozent  der jungen Frauen sind dieser Meinung.  

  Fazit: Diese Zahlen belegen eindrucksvoll: Das Engagement von Unternehmen und Hamburger Hochschulen  in Form von curricular verankerten Schulkooperationen trägt in überzeugender Weise  dazu bei,  Schülerinnen und Schüler für ein MINT‐Studium zu gewinnen. Vor allem der seit 2010 nochmals verstärkte  Einsatz der Hochschulen schlägt sich in dieser Befragung eindeutig nieder. Dass den Schülern die Angebote  der außerschulischen Partner sehr wichtig sind, zeigt sich in der sehr hohen Zustimmung zu den Fragen  nach der inhaltlichen Bedeutung in Hinblick auf Studium und Beruf.  

                                                             2  Ergebnisse einer Umfrage der Initiative NaT im Frühjahr 2012 in den NaT‐Profilen. 140 Schüler aus 20 Oberstufen des diesjährigen  Abiturjahrgangs haben an der Befragung teilgenommen. Das entspricht etwa einem Viertel der Schülerschaft der NaT‐Profile eines  Jahrgangs in Hamburg. Die Gesamtergebnisse werden im Mai 2012 veröffentlicht. 

  Abiturienten 2012 – Wo geht die Reise hin? ©Initiative NaT, Hamburg 2012  www.initiative‐nat.de