Vollgas gibt

von der Realschule in Meinerzhagen ist, quartierte er sich bei den Großel- tern in Gevelsberg ein. Ausbildungs- leiter Ulrich Schmelter überzeugte zwei Jahre ...
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Ausgabe Sommer 2017 Nr. 1 ● 1. Jahrgang



11712 ● maerkisch-aktiv.de

Märkisch

AKTIV

KÜNSTLICHE INTELL IGENZ

Exklusive Einblicke in ein Zukunftslabor Seite 16

Das Mitarbeiter-Magazin

ARMATUREN

Profis für Großküchen Seite 10

TECHNIK

Die neuen Fahrrad-Trends Seite 32

Azubi gibt Vollgas

Lennart Voss macht eine Metaller-Lehre und fährt Rennen Seite 4

SCHULE WIRTSCHAFT: Vor Ort in den Betrieben

Seite 22

TITELTHEMA

AUS DER REGION |  ICH LERNE M+E

ICH LERNE M+E |   AUS DER REGION

Ein Azubi dreht auf Lennart Voss schraubt gern – in der Freizeit und bei thyssenkrupp Bilstein an seiner Karriere

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An der Bahn: Zwei- bis dreimal die Woche bastelt Lennart Voss hier am Kart.

PERSÖNLICH

In der Lehrwerkstatt: Aus-

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bildungsleiter Ulrich Schmelter erklärt Details zum ersten großen Werkstück, einem beweglichen Mini­aturArbeitstisch.

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1/2017 Märkisch AKTIV

enn Lennart Voss an seinem Kart schrauben kann, ist er in seinem Element. Vergaser einstellen, Spur optimieren, Reifendruck kontrollieren: Es ist immer was zu tun. Seit mehr als zehn Jahren gibt der 17-Jährige in den flachen Flitzern Gas. Mittlerweile ist er im eigenen Rennkart auf der Rundstrecke unterwegs, war schon mal Vize-NRW-Meister in seiner Klasse. Bis zu 160  Stundenkilometer schafft der 30  PS starke Zweitakter. Das erfordert Kraft und Kondition. „Die Kurvengeschwindigkeit macht dem Körper zu schaffen. Wenn es über die Randsteine geht, schüttelt es einen ordentlich durch“, sagt der junge Mann. Schließlich habe so ein Kart keine Stoßdämpfer. Eigentlich schade. Denn mit Stoßdämpfern wird Voss noch reichlich zu tun bekommen. Er ist Industriemechaniker-Azubi bei thyssenkrupp Bilstein in Ennepetal. Und da sitzen die Spezialisten für Dämpfer- und Fahrwerktechnik. Eine eigene Abteilung versorgt den Motorsport mit Hochleistungs-Dämpfern. „Für Motorsportler ist Bilstein ein Begriff“, weiß Nachwuchskraft Voss. „Hobby und Ausbildung ergänzen sich super – einfach perfekt“ Deshalb hat er schon als Achtklässler alle Hebel in Bewegung gesetzt, um sein Praktikum dort zu absolvieren. Da das Werk weit entfernt von der Realschule in Meinerzhagen ist, quartierte er sich bei den Großeltern in Gevelsberg ein. Ausbildungsleiter Ulrich Schmelter überzeugte

zwei Jahre später nicht zuletzt die Zielstrebigkeit des Bewerbers, der auf eine besser erreichbare Stelle verzichtete und sich als 17-Jähriger eine Sonder-Fahr­erlaubnis für den Weg zum Betrieb besorgte. „Ich wollte hier hin. Der Beruf ist genau das, was ich mir vorgestellt habe“, sagt der Azubi. „­Hobby und Ausbildung ergänzen sich super – einfach perfekt.“ Einiges, wie etwa das logische Verständnis, bringt er vom Kartfahren mit. Das hat ihm schon bei den ersten Werkstücken geholfen, die die Lehrlinge selbstständig angefertigt haben. Was er an Basics im ersten Jahr gelernt hat, kommt ihm wiederum an

Rasant: Das Motodrom Hagen ist die Hausbahn des 17-Jährigen.

der Bahn zugute. So kann er mittlerweile die Drehbank nutzen, die dort steht. „Ich kann vieles jetzt optimieren“, meint er: „Weil ich besser verstehe, was warum passiert.“ Mit seinem Azubigehalt kann er nun selbst einen Teil der Kartkosten bestreiten, den Rest sollen Sponsoren beisteuern. Voss möchte auch in diesem Jahr Rennen fahren. Da fallen rund 15 000 Euro an. „Allein der Reifenverschleiß liegt bei zweieinhalb Satz an einem Wochenende.“ 

Hildegard Goor-Schotten

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