Verspielt und wirtschaftsnah

08.05.2014 - Zürich Paten. Von den Besucherzahlen der Gamescom können die Veranstalter in Zürich vorerst nur träumen. Doch die. Chancen stehen gut ...
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08.05.14 11.06.12//Nr. Nr.105 133//Seite Seite58 1 / Teil 01 # ! NZZ AG

Verspielt und wirtschaftsnah

BÖRSEN UND MÄRKTE

Investoren wetten auf Lockerungen

Investoren in den USAZürich bringen bekommt sich mit Ludicious ein eigenes Game-Festival zurzeit in Position, um von einer weiteren Bodmer quantitativen geldpolitischen Marc " Wenn man einem pas«Mit der ETH Zürich sind wir noch Lockerung Gamer zu profitieren. sionierten von der Electronic im Gespräch», sagt Dominik Marosi Seite 21 und gibt sich zuversichtlich. Dass die Entertainment Expo E3 in Los Angeles (10. bis 12. Juni 2014) erzählt, beginnen Zürcher Elite-Hochschule über eine seine Augen zu leuchten. Die Vorstel- hohe Game-Affinität verfügt, ist späteslung, in grossen Hallen sämtliche Com- tens seit der Eröffnung des Disney putergames der kommenden Monate Research Lab an der ETH vor sechs anspielen zu können, erscheint paradie- Jahren bekannt. «Das Disney Research sisch. Doch so schnell das Grinsen auf Lab wird die Ergebnisse von Fordem Gesicht erschienen ist, so schnell schungsprojekten präsentieren», erklärt weicht es der Enttäuschung: Die E3 ist der 33-jährige Kulturfachmann. «Bei mit ihren rund 48 000 Besuchern aus dieser Gelegenheit können sich auch über 100 Ländern eine Fachmesse, zu die Studierenden der verschiedenen der die Fans keinen Zutritt haben. Für Hochschulen austauschen.» Beim Kondiese bietet sich vielmehr die Games- zept des Ludicious-Festivals ist auch com in Köln an. eine wirtschaftliche Grundkomponente Einst in Leipzig unter dem Namen spürbar, weshalb auch das mehr kunstGames Convention bekannt geworden geprägte GameZ-Festival, das im ver(2002: 80 000 Besucher, 2008: 203 000 gangenen Jahr erstmals stattfand, paralBesucher), begrüsst die Gamescom nun lel im Walcheturm als Partner-Event in Köln Fachbesucher und Liebhaber über die Bühne gehen wird. gleichermassen. Im vergangenen Jahr «Vielen Leuten ist die Verbindung fanden über 340 000 Videospiel-Inter- zwischen Kultur und Wirtschaft nicht essierte den Weg auf das Messegelände ersichtlich», erklärt Rahel Kamber, der Rhein-Stadt. Ob die weltweit gröss- stellvertretende Leiterin bei der Wirtte Computerspiele-Messe diesen Re- schaftsförderung der Stadt Zürich, die kord heuer vom 13. bis 17. August über- zusammen mit Pro Helvetia das Gamebieten kann, wird sich weisen. Festival auf dem Zürcher KasernenNeun Jahre nachdem das Zurich Film areal unterstützt. «Gerade im GameFestival auf die Beine gestellt worden Design sind die verschiedensten Fähigist, erhält die Limmatstadt jetzt ein eige- keiten gefragt, von der Entwicklung nes Game-Festival mit dem Namen Lu- einer Geschichte über die Gestaltung dicious. Als Hauptsponsoren stehen die einer zugänglichen Interface-OberfläSchweizer Kulturstiftung Pro Helvetia che bis hin natürlich zur Software-Pround die Wirtschaftsförderung der Stadt grammierung.» Entsprechend divers Zürich Paten. Von den Besucherzahlen sind auch die Einsatzgebiete von Comder Gamescom können die Veranstalter puterspielen, die von der Unterhaltung in Zürich vorerst nur träumen. Doch die über den Rehabilitationsbereich bis zu Chancen stehen gut, dass sich das Ludi- den Schulen reichen. «Es braucht noch cious, das erstmals vom 18. bis 21. Sep- Aufklärungsarbeit, mit Investitionen in tember stattfinden wird, als Fixpunkt in die Spielentwicklung unterstützen wir den helvetischen Festivalreigen einord- einen zukunftsorientierten Markt», sagt nen wird. Kamber. Als Direktor konnte Dominik MaBereits ausgeschrieben ist ein interrosi gewonnen werden. Er hat sich als nationaler Wettbewerb, der mit Preisen Assistent der künstlerischen Leitung von insgesamt 20 000 Franken ausstafdes Animationsfilm-Festivals Fantoche fiert ist und dessen Teilnahmefrist am in Baden einen Namen gemacht. Im 15. Juli verstreicht. «Wir wenden uns an vergangenen Jahr gestaltete er mit junge Game-Designer und kleine Stu«Press Start to Play» eine Ausstellung dios, die auf der Suche nach interessanzu Videogames im Spielzeugmuseum ten Projekten sind», sagt Marosi. «IhRiehen bei Basel. nen bieten wir auch Gelegenheiten, das «Ziel von Ludicious ist es, die Wissen in den Bereichen Marketing und Schweizer Videospielszene mit den Be- Business zu vertiefen und Kontakte in reichen Technologie, Ausbildung und den Bereichen Distribution und InvestiWirtschaft zusammenzubringen und tion zu knüpfen.» dem europäischen Ausland zu zeigen, dass Zürich und die Schweiz attraktive Standorte sind, die eine gute Ausbildung bieten», sagt Marosi. So ist nicht verwunderlich, dass die Zürcher Hochschule der Künste ZHdK, die über einen renommierten Lehrgang in Game-Design verfügt, und die Lausanner Haut Ecole d’Art HEAD, die ebenfalls preisgekrönte Spieleentwickler ausgebildet hat, Partner sind.