Unverkäufliche Leseprobe aus: Peter Prange ... - S. Fischer Verlage

Kind lieben soll / Ingeborg Bachmann, Reigen / The Beatles, All you need is love / Papst ..... Armen, so wirst du einen Schatz im Himmel haben, und komm und.
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Unverkäufliche Leseprobe aus: Peter Prange Werte Von Plato bis Pop – Alles, was uns verbindet Alle Rechte vorbehalten. Die Verwendung von Text und Bildern, auch auszugsweise, ist ohne schriftliche Zustimmung des Verlags urheberrechtswidrig und strafbar. Dies gilt insbesondere für die Vervielfältigung, Übersetzung oder die Verwendung in elektronischen Systemen. © S. Fischer Verlag GmbH, Frankfurt am Main

INHALT IINHALT NHALT

Werte 2.0: ,Das europäische Haus – BI EUROPA IBI PATRIA « oderIINHALT »U NHALT ein Kontinent in unserer Seele . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13 Palast, Trutzburg oder Bruchbude? 9 »U BI E UROPA , IBI PATRIA « oder »U BI UROPA,, IBI oder »U BI E E IBI PATRIA PATRIA« « »U BIKontinent EUROPA UROPA ,Sinn IBI PATRIA «. .oder oder Leben und . . . . . . .Seele . . . . . .. .. .. .. .. .. .. .. .. .. .. .. .. .. .. .. .. .. .. .. .. .. 13 21 ein in unserer ein Kontinent Kontinent in in unserer unserer Seele 13 ein Seele . .. .. .. .. .. .. .. .. .. .. .. .. .. .. .. .. .. .. .. .. .. 13 ein Kontinent in unserer 13 Lucius Annaeus Seneca, Von derSeele Kürze .des Lebens / Aurelius Augustinus, Die Lebenswende / William Leben und Sinn . . . . . .Shakespeare, . . . . . . . . .Hamlet . . . . . ./ .Jean . . . de . . La . . .Fontaine, . . . . . . Der 21 Leben und Sinn Leben und Sinn ... ... ... ... ... ... ... ... ... ... ... ... ... ... ... ... ... ... ... ... ... ... ... ... ... ... ... ... ... ... ... ... ... ... ... ... 21 21 Leben und 21 Greis und die Sinn drei jungenVon Leute Johanndes Wolfgang Goethe,Augustinus, Faust: Der Lucius Annaeus Seneca, der/ Kürze Lebens von / Aurelius

Lucius Annaeus Seneca, Von der Kürze des Lebens // Aurelius Augustinus, Lucius Annaeus Seneca, Von der Lebens Augustinus, Lucius Annaeus Seneca, VonSchopenhauer, der Kürze Kürze des des Lebens / Aurelius Aurelius Augustinus, erster Teil / Arthur Von der Nichtigkeit und dem Der LeiDie Lebenswende / William Shakespeare, Hamlet / Jean de La Fontaine, Tragödie Die Lebenswende / William Shakespeare, Hamlet / Jean de La Fontaine, Der Die Lebenswende / William Shakespeare, Hamlet / Jean de La Fontaine, Der Die Lebenswende / jungen William Shakespeare, Hamlet / Jean de LaFürsten Fontaine, Der des / Viktor Greis und die drei Leute / Johann Wolfgang von Goethe, Faust: Der den des Lebens / Giuseppe Tomasi di Lampedusa, Der Tod Greis und die drei jungen Leute // Johann Wolfgang von Goethe, Faust: Der Greis und die drei jungen Leute Johann Wolfgang von Goethe, Faust: Der Greis underster die drei jungen Leute /Albert JohannCamus, Wolfgang von Goethe, Faust: Der Tragödie Teil / Arthur Schopenhauer, Von der Nichtigkeit und dem LeiE. Frankl, Der Wille zum Sinn / Der Mythos von Sisyphos / Tragödie erster Teil / Arthur Schopenhauer, Von der Nichtigkeit und dem LeiTragödie erster Teil / Arthur Schopenhauer, Von der Nichtigkeit und dem LeiTragödie erster Teil / Arthur Schopenhauer, Von der Nichtigkeit und dem LeiMonty Python, Das war’s / Douglas Adams, Per Anhalter durch die Galaxis / den des des Lebens Lebens // Giuseppe Giuseppe Tomasi Tomasi di di Lampedusa, Lampedusa, Der Der Tod Tod des des Fürsten Fürsten // Viktor Viktor den den des // Giuseppe Tomasi di Lampedusa, Der Tod des // Viktor denFrankl, des Lebens Lebens Giuseppe Tomasi di Lampedusa, Der Tod des Fürsten Fürsten Viktor/ Andrzej Szczypiorski, Die schöne Frau Seidenman E. Der Wille zum Sinn / Albert Camus, Der Mythos von Sisyphos E. Frankl, Der Wille zum Sinn // Albert Camus, Der Mythos von Sisyphos // E. Frankl, Der Wille zum Sinn Albert Camus, Der Mythos von Sisyphos E. Frankl, Der Wille zum/ Sinn / Albert Camus, Der Mythos von Sisyphos / Monty Python, Das war’s Douglas Adams, Per Anhalter durch die Galaxis / Monty Python, Python, Das Das war’s war’s // Douglas Douglas Adams, Adams, Per Per Anhalter Anhalter durch durch die die Galaxis Galaxis // Monty Monty Python, Das war’s / Douglas Adams, Per Anhalter durch die Galaxis / NaturSzczypiorski, und Kultur . . . . . Frau . . . .Seidenman . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 61 Andrzej Die schöne Andrzej Szczypiorski, Die schöne Frau Seidenman Andrzej Szczypiorski, Die schöne Frau Seidenman Andrzej Szczypiorski, Die schöne Frau Seidenman Aischylos, Der gefesselte Prometheus / Papst Innozenz III. (Giovanni Lotario de Segni), Vom Elend des menschlichen Natur und Kultur .. .. .. .. .. .. .. .. ..Daseins . . . . . ./ .Giannozzo . . . . . . . .Manetti, . . . . . .Über . . . die 61 Natur und Kultur Natur und Kultur .. .. .. .. .. .. .. .. .. ... ... ... ... ... ... ... ... ... ... ... ... ... ... ... ... ... ... ... ... ... ... ... ... 61 61 Natur und Kultur 61 Würde undDer Erhabenheit des Menschen / Nikolaus Kopernikus, Die BeweglichAischylos, gefesselte Prometheus // Papst Innozenz III. (Giovanni Lotario de Aischylos, Der gefesselte Prometheus Papst Innozenz III. (Giovanni Lotario de Aischylos, Der gefesselte Prometheus / Papst Innozenz III. (Giovanni Lotario de Aischylos, DerElend gefesselte Prometheus / Papst Innozenz III. (Giovanni Lotario de Segni), Vom des menschlichen Daseins / Giannozzo Manetti, Über die keit der Erde / Francis Bacon, Über die Interpretation der Natur und die HerrSegni), Vom Elend des menschlichen Daseins / Giannozzo Manetti, Über die Segni), Vom Elend des menschlichen Daseins / Giannozzo Manetti, Über die Segni), Vom Elend des menschlichen Daseins / Giannozzo Manetti, Über die schaft des Menschen / Voltaire, Das Weltkind / Johann Wolfgang von Goethe, Würde und Erhabenheit des Menschen // Nikolaus Kopernikus, Die BeweglichWürde und Erhabenheit des Menschen Kopernikus, Die BeweglichWürde und Erhabenheit des Menschen // Nikolaus Nikolaus Kopernikus, Die BeweglichWürde und Erhabenheit des Menschen Nikolaus Kopernikus, Die BeweglichDie / Giacomo Dasdie Unendliche / Sigmund Freud, keit der // Francis Bacon, Interpretation der und die Herrkeit Natur der Erde Erde Francis Leopardi, Bacon, Über Über die Interpretation der Natur Natur undDas dieUnbeHerrkeit der Erde // Francis Bacon, Über die Interpretation der Natur und die Herrkeit derdes Erde Francis/ Max Bacon, Über die Interpretation der Natur und die Herrschaft Menschen Voltaire, Das Weltkind / Johann Wolfgang von Goethe, hagen in der Kultur Frisch, Homo faber / Katri Vala, An der Brust der schaft des Menschen / Voltaire, Das Weltkind / Johann Wolfgang von Goethe, schaft des Menschen / Voltaire, Das Weltkind / Johann Wolfgang von Goethe, schaft des Menschen / Voltaire, Das Weltkind / Johann Wolfgang von Goethe, Die Natur // Giacomo Leopardi, Das Unendliche // Sigmund Freud, Das UnbeErde Die Natur Leopardi, Das Unendliche Freud, Das UnbeDie Natur // Giacomo Giacomo Leopardi, Das Unendliche // Sigmund Sigmund Freud, Das UnbeDie Natur Giacomo Leopardi, DasHomo Unendliche Sigmund Freud, Das Unbehagen in der Kultur / Max Frisch, faber / Katri Vala, An der Brust der hagen in der Kultur / Max Frisch, Homo faber / Katri Vala, An der Brust der hagen in der Kultur / Max Frisch, Homo faber / Katri Vala, An der Brust der hagen in der Kultur / Max Frisch, Homo faber / Katri Vala, An der Brust der Glaube und Vernunft. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 95 Erde Erde Erde Erde Heraklit, Das Werden / Aristoteles, Denken und Vernunft / Dante Alighieri, Die göttliche Komödie / John.. Milton, Glaube und Vernunft. . . . . . .Das . . . verlorene . . . . . . .Paradies . . . . . . /. Blaise . . . . .Pascal, . 95 Glaube und Vernunft. Glaube und Vernunft. .. ... ... ... ... ... ... ... ... ... ... ... ... ... ... ... ... ... ... ... ... ... ... ... ... ... ... ... ... ... 95 95 Glaube und Vernunft. 95 Größe und Niedrigkeit des Menschen / Molière, Don Juan / Immanuel Kant, Heraklit, Das Das Werden Werden // Aristoteles, Aristoteles, Denken Denken und und Vernunft Vernunft / Dante Dante Alighieri, Alighieri, Heraklit, Heraklit, Das Werden / Aristoteles, Denken und Vernunft / Dante Alighieri, Heraklit, Das Werden / Aristoteles, Denken und Vernunft / Dante Alighieri, Beantwortung der Frage:// Was Aufklärung? / Friedrich Nietzsche, DerPascal, tolle Die göttliche Komödie Johnist Milton, Das verlorene Paradies // Blaise Die göttliche Komödie Milton, Das verlorene Paradies Pascal, Die göttliche Komödie // John John Milton, Das verlorene Paradies // Blaise Blaise Pascal, Die göttliche Komödie John Milton, Das verlorene Paradies Blaise Pascal, Mensch / Leo Tolstoi, Anna de Unamuno, eines Kant, AtheGröße Niedrigkeit des Menschen // Molière, Don Immanuel Größe und und Niedrigkeit des Karenina Menschen/ Miguel Molière, Don Juan Juan ///Gebet Immanuel Kant, Größe und des Menschen // Molière, Don Kant, Größe/ Albert und Niedrigkeit Niedrigkeit des Menschen Molière, Don Juan Juan / Immanuel Immanuel Kant, isten Einstein, Wie ich die Welt sehe / Robbie Williams, Feel Beantwortung der Frage: Was ist Aufklärung? / Friedrich Nietzsche, Der tolle Beantwortung der Frage: Was ist Aufklärung? // Friedrich Nietzsche, Der tolle Beantwortung der Frage: Was ist Aufklärung? Friedrich Nietzsche, Der tolle Beantwortung der Frage: Was ist Aufklärung? / Friedrich Nietzsche, Der tolle Mensch / Leo Tolstoi, Anna Karenina / Miguel de Unamuno, Gebet eines AtheMensch / Leo Tolstoi, Anna Karenina / Miguel de Unamuno, Gebet eines AtheMensch / Leo Tolstoi, Anna Karenina / Miguel de Unamuno, Gebet eines AtheMensch / Leo Tolstoi, Anna Karenina / Miguel/ de Unamuno, Gebet eines Atheisten // Albert isten Albert Einstein, Einstein, Wie Wie ich ich die die Welt Welt sehe sehe // Robbie Robbie Williams, Williams, Feel Feel isten isten // Albert Albert Einstein, Einstein, Wie Wie ich ich die die Welt Welt sehe sehe / Robbie Robbie Williams, Williams, Feel Feel

Inhalt Inhalt

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Mensch und Recht . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 133 Mensch und Recht . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 133 Protagoras, Der Mensch, Maß der Dinge / Epikur, Von der Gerechtigkeit / Protagoras, Der Mensch, Maß der Dinge / Epikur, Von der Gerechtigkeit / Magna Charta Liberatum / Giovanni Pico della Mirandola, Über die Würde des Magna Charta Liberatum / Giovanni Pico della Mirandola, Über die Würde des Menschen / Miguel de Cervantes, Don Quijote / Habeas-Corpus-Akte / John Menschen / Miguel de Cervantes, Don Quijote / Habeas-Corpus-Akte / John Locke, Zweite Abhandlung über die Regierung / Montesquieu, Vom Geist der Locke, Zweite Abhandlung über die Regierung / Montesquieu, Vom Geist der Gesetze / Französische Nationalversammlung: Erklärung der Menschen- und Gesetze / Französische Nationalversammlung: Erklärung der Menschen- und Bürgerrechte / Heinrich von Kleist, Michael Kohlhaas / Die Internationale / Bürgerrechte / Heinrich von Kleist, Michael Kohlhaas / Die Internationale / Franz Kafka, Vor dem Gesetz / Albert Schweitzer, Ehrfurcht vor dem Leben Franz Kafka, Vor dem Gesetz / Albert Schweitzer, Ehrfurcht vor dem Leben

Wissen und Phantasie . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 171 Wissen und Phantasie . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 171

Philostratos, Das Leben des Apollonios von Tyana / Hildegard von Bingen, Philostratos, Das Leben des Apollonios von Tyana / Hildegard von Bingen, Vision / Meister Eckhart, Das Auge und das Holz / Leonardo da Vinci, Über Vision / Meister Eckhart, Das Auge und das Holz / Leonardo da Vinci, Über die Wissenschaft / Ludovico Ariosto, Der Rasende Roland / René Descartes, die Wissenschaft / Ludovico Ariosto, Der Rasende Roland / René Descartes, Abhandlung über die Methode des richtigen Vernunftgebrauchs und der wisAbhandlung über die Methode des richtigen Vernunftgebrauchs und der wissenschaftlichen Wahrheitsforschung / Jean-Jacques Rousseau, Brief an M. de senschaftlichen Wahrheitsforschung / Jean-Jacques Rousseau, Brief an M. de Malesherbes / Wolfgang Amadeus Mozart, Brief an den Baron / Wilhelm von Malesherbes / Wolfgang Amadeus Mozart, Brief an den Baron / Wilhelm von Humboldt, Theorie der Bildung des Menschen / Lewis Carroll, Alice hinter den Humboldt, Theorie der Bildung des Menschen / Lewis Carroll, Alice hinter den Spiegeln / Hugo von Hofmannsthal, Der Brief des Lord Chandos / Niels Bohr, Spiegeln / Hugo von Hofmannsthal, Der Brief des Lord Chandos / Niels Bohr, Atomphysik und menschliche Erkenntnis Atomphysik und menschliche Erkenntnis

Arbeit und Musse . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 211 Arbeit und Musse . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 211

Aristoteles, Die Bürger / Anakreon, Gedichte / Benedikt von Nursia, Die ReAristoteles, Die Bürger / Anakreon, Gedichte / Benedikt von Nursia, Die Regel / Guillaume de Lorris, Die Sorglosigkeit / Erasmus von Rotterdam, Die Ergel / Guillaume de Lorris, Die Sorglosigkeit / Erasmus von Rotterdam, Die Erziehung des christlichen Fürsten / Hans Sachs, Das Schlaraffenland / Adam ziehung des christlichen Fürsten / Hans Sachs, Das Schlaraffenland / Adam Smith, Die Arbeitsteilung / Karl Marx, Die Arbeit des Arbeiters / Iwan A. Smith, Die Arbeitsteilung / Karl Marx, Die Arbeit des Arbeiters / Iwan A. Gontscharow, Oblomow / Émile Zola, Germinal / Bertrand Russell, Lob des Gontscharow, Oblomow / Émile Zola, Germinal / Bertrand Russell, Lob des Müßiggangs / John Lennon, Working Class Hero / Mihaly Csikszentmihalyi, Müßiggangs / John Lennon, Working Class Hero / Mihaly Csikszentmihalyi, Arbeit als Flow Arbeit als Flow

Schönheit und Wahrheit . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 249 Schönheit und Wahrheit . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 249

Plato, Der Staat / Franz von Assisi, Der Sonnengesang / Pedro Calderón de la Plato, Der Staat / Franz von Assisi, Der Sonnengesang / Pedro Calderón de la Barca, Das Leben ein Traum / Giambattista Vico, Prinzipien einer neuen WisBarca, Das Leben ein Traum / Giambattista Vico, Prinzipien einer neuen Wissenschaft über die gemeinsame Natur der Völker / Johann Wolfgang von Goethe, senschaft über die gemeinsame Natur der Völker / Johann Wolfgang von Goethe, Faust: Der Tragödie zweiter Teil / Søren Kierkegaard, Entweder-Oder / Charles Faust: Der Tragödie zweiter Teil / Søren Kierkegaard, Entweder-Oder / Charles Baudelaire, Die Blumen des Bösen / Hippolyte Taine, Die Sixtinische Kapelle / Baudelaire, Die Blumen des Bösen / Hippolyte Taine, Die Sixtinische Kapelle /

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Inhalt Inhalt

Richard Wagner, Die Kunst und die Revolution / Oscar Wilde, Das Bildnis des Richard Wagner, Die Kunst und die Revolution / Oscar Wilde, Das Bildnis des Dorian Gray / Tristan Tzara, Um ein dadaistisches Gedicht zu machen / Hugo Dorian Gray / Tristan Tzara, Um ein dadaistisches Gedicht zu machen / Hugo Ball, Karawane / Ernst Bloch, Das Prinzip Hoffnung / Theodor W. Adorno, Ball, Karawane / Ernst Bloch, Das Prinzip Hoffnung / Theodor W. Adorno, Minima Moralia Minima Moralia

Eros und Agape . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 281 Eros und Agape . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 281

Hesiod, Theogonie / Sappho, Liebesgedichte / Plato, Das zerschnittene Paar / Hesiod, Theogonie / Sappho, Liebesgedichte / Plato, Das zerschnittene Paar / Apuleius, Metamorphosen / Walther von der Vogelweide, Unter der Linde / Apuleius, Metamorphosen / Walther von der Vogelweide, Unter der Linde / Ramon Llull, Vom Liebenden vom Geliebten / Francesco Petrarca, Sonett an Ramon Llull, Vom Liebenden vom Geliebten / Francesco Petrarca, Sonett an Laura / Giovanni Boccaccio, Der Einsiedler / Teresa von Avila, Die Mystik der Laura / Giovanni Boccaccio, Der Einsiedler / Teresa von Avila, Die Mystik der Liebe / William Shakespeare, Romeo und Julia / Marie-Madeleine de La Fayette, Liebe / William Shakespeare, Romeo und Julia / Marie-Madeleine de La Fayette, Die Prinzessin von Clèves / Jean-Jacques Rousseau, Julie / Giacomo Casanova, Die Prinzessin von Clèves / Jean-Jacques Rousseau, Julie / Giacomo Casanova, Verliebt / Gustave Flaubert, Madame Bovary / Janusz Korczak, Wie man ein Verliebt / Gustave Flaubert, Madame Bovary / Janusz Korczak, Wie man ein Kind lieben soll / Ingeborg Bachmann, Reigen / The Beatles, All you need is Kind lieben soll / Ingeborg Bachmann, Reigen / The Beatles, All you need is love / Papst Benedikt XVI. (Joseph Ratzinger), Enzyklika Deus Caritas Est love / Papst Benedikt XVI. (Joseph Ratzinger), Enzyklika Deus Caritas Est

Glück und Askese . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 321 Glück und Askese . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 321

Aristoteles, Die Glückseligkeit / Epikur, Brief an Menoikeus / Lucius Annaeus Aristoteles, Die Glückseligkeit / Epikur, Brief an Menoikeus / Lucius Annaeus Seneca, Ein Leben im Glück / Plinius der Ältere, Naturkunde / Geoffrey ChauSeneca, Ein Leben im Glück / Plinius der Ältere, Naturkunde / Geoffrey Chaucer, Die Canterbury-Erzählungen / Martin Luther, Christliches Opfer / Thomas cer, Die Canterbury-Erzählungen / Martin Luther, Christliches Opfer / Thomas Kingo, Müde der Welt, und begierig auf den Himmel / Daniel Defoe, Gut Kingo, Müde der Welt, und begierig auf den Himmel / Daniel Defoe, Gut und Übel / Montesquieu, Über das Glück / Jeremias Bentham, Principien der und Übel / Montesquieu, Über das Glück / Jeremias Bentham, Principien der Gesetzgebung / Nikos Kazantzakis, Begegnung mit Sorbas / Tania Blixen, BaGesetzgebung / Nikos Kazantzakis, Begegnung mit Sorbas / Tania Blixen, Babettes Gastmahl / Herbert Marcuse, Der eindimensionale Mensch / Jaan Kross, bettes Gastmahl / Herbert Marcuse, Der eindimensionale Mensch / Jaan Kross, Das Leben des Balthasar Rüssow Das Leben des Balthasar Rüssow

Idealismus und Realismus. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 359 Idealismus und Realismus. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 359

Niccolò Machiavelli, Der Fürst / Anonymus, Lazarillo de Tormes / Miguel de Niccolò Machiavelli, Der Fürst / Anonymus, Lazarillo de Tormes / Miguel de Cervantes, Don Quijote / Auguste Comte, Die positive Philosophie / Charles Cervantes, Don Quijote / Auguste Comte, Die positive Philosophie / Charles Darwin, Die Abstammung des Menschen / Charles Dickens, Eine WeihDarwin, Die Abstammung des Menschen / Charles Dickens, Eine Weihnachtsgeschichte / Charles Baudelaire, Albatros / Charles de Coster, Die Genachtsgeschichte / Charles Baudelaire, Albatros / Charles de Coster, Die Geschichte von Ulenspiegel / Jaroslav Hašek, Die Abenteuer des braven Soldaschichte von Ulenspiegel / Jaroslav Hašek, Die Abenteuer des braven Soldaten Schwejk / Karl R. Popper, Wahrheitssuche / Elias Canetti, Die Blendung / ten Schwejk / Karl R. Popper, Wahrheitssuche / Elias Canetti, Die Blendung / Mutter Teresa, Beschaulich inmitten der Welt / Bronislaw Maj, Ich öffne das Mutter Teresa, Beschaulich inmitten der Welt / Bronislaw Maj, Ich öffne das Fenster … Fenster …

Inhalt Inhalt

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Zivilcourage und Pflichtbewusstsein . . . . . . . . . . . . . . . . . 393 Zivilcourage und Pflichtbewusstsein . . . . . . . . . . . . . . . . . 393

Homer, Odysseus verhöhnt den Kyklopen / Marcus Tullius Cicero, Über die Homer, Odysseus verhöhnt den Kyklopen / Marcus Tullius Cicero, Über die menschlichen Pflichten / Martin Luther, Rede auf dem Reichstag zu Worms / menschlichen Pflichten / Martin Luther, Rede auf dem Reichstag zu Worms / Friedrich Schiller, Wilhelm Tell / Émile Zola, Die Affäre Dreyfus / Eugène Friedrich Schiller, Wilhelm Tell / Émile Zola, Die Affäre Dreyfus / Eugène Ionesco, Ein Opfer der Pflicht / Sophie und Hans Scholl, Die weiße Rose / Boris Ionesco, Ein Opfer der Pflicht / Sophie und Hans Scholl, Die weiße Rose / Boris ˛ Gespräche Vian, Le déserteur / Leszek Wałesa, ˛ Gespräche Vian, Le déserteur / Leszek Wałesa,

Selbstverwirklichung und Solidarität . . . . . . . . . . . . . . . . 433 Selbstverwirklichung und Solidarität . . . . . . . . . . . . . . . . 433

Sophokles, König Oidipus / Alexander Pope, Erkenne dich selbst / Johann Sophokles, König Oidipus / Alexander Pope, Erkenne dich selbst / Johann Heinrich Pestalozzi, Gemeingeist und Gemeinkraft / Ludwig van Beethoven, Heinrich Pestalozzi, Gemeingeist und Gemeinkraft / Ludwig van Beethoven, Das Heiligenstädter Testament / Arthur Schopenhauer, Parerga und ParalipoDas Heiligenstädter Testament / Arthur Schopenhauer, Parerga und Paralipomena / Henrik Ibsen, Nora / Thomas Mann, Der Zauberberg / Karl Jaspers, mena / Henrik Ibsen, Nora / Thomas Mann, Der Zauberberg / Karl Jaspers, Solidarität / Simone de Beauvoir, Das andere Geschlecht / Leszek Kolakowski, Solidarität / Simone de Beauvoir, Das andere Geschlecht / Leszek Kolakowski, Selbstverwirklichung / Lucio Dalla, Piazza Grande Selbstverwirklichung / Lucio Dalla, Piazza Grande

Gleichheit und Elite. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 465 Gleichheit und Elite. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 465

Thomas Hobbes, Die natürliche Gleichheit der Menschen / Arthur de Gobineau, Thomas Hobbes, Die natürliche Gleichheit der Menschen / Arthur de Gobineau, Die Bedeutung der Rasse im Leben der Völker / Vilfredo Pareto, Das soziale Die Bedeutung der Rasse im Leben der Völker / Vilfredo Pareto, Das soziale System / Pierre-Joseph Proudhon, Eigentum ist Diebstahl / Stefan George, System / Pierre-Joseph Proudhon, Eigentum ist Diebstahl / Stefan George, Gedichte / José Ortega y Gasset, Der Aufstand der Massen / George Orwell, Gedichte / José Ortega y Gasset, Der Aufstand der Massen / George Orwell, Die Sieben Gebote / Robert Havemann, Gleichheit und Eliten / Papst Johannes Die Sieben Gebote / Robert Havemann, Gleichheit und Eliten / Papst Johannes Paul II. (Karol Wojtyła), Dieungleiche ungleicheVerteilung Verteilungder derGüter Güter Wojtyła, Die Paul II. (Karol Wojtyła, Die ungleiche Verteilung der Güter

Fortschritt und Skepsis . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 495 Fortschritt und Skepsis . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 495

Hesiod, Werke und Tage / Xenophanes, Fragmente / Lukrez, Nichts wird zu Hesiod, Werke und Tage / Xenophanes, Fragmente / Lukrez, Nichts wird zu Nichts / Michel de Montaigne, Essais / John Bunyan, Die Pilgerreise / Voltaire, Nichts / Michel de Montaigne, Essais / John Bunyan, Die Pilgerreise / Voltaire, Gedicht über die Katastrophe von Lissabon / Friedrich Schiller, UniversalGedicht über die Katastrophe von Lissabon / Friedrich Schiller, Universalgeschichte / Franz Kafka, Ein Traum / Umberto Eco, Die weltliche Obsession geschichte / Franz Kafka, Ein Traum / Umberto Eco, Die weltliche Obsession der neuen Apokalypse / Aurelio Peccei und Manfred Siebker, Die Grenzen des der neuen Apokalypse / Aurelio Peccei und Manfred Siebker, Die Grenzen des Wachstums / Artur Lundkvist, Gib uns einen Traum / Samuel Beckett, Wie Wachstums / Artur Lundkvist, Gib uns einen Traum / Samuel Beckett, Wie verfahren? verfahren?

Freiheit und Verantwortung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 531 Freiheit und Verantwortung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 531

Bartolomé de Las Casas, Traktat über die Indiosklaverei / François Rabelais, Bartolomé de Las Casas, Traktat über die Indiosklaverei / François Rabelais, Gargantua und Pantaguel / David Hume, Freiheit und Determination / Adam Gargantua und Pantaguel / David Hume, Freiheit und Determination / Adam

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Inhalt Inhalt

Smith, Untersuchung der Natur und Ursachen von Nationalreichthümern / Smith, Untersuchung der Natur und Ursachen von Nationalreichthümern / José de Espronceda, Lied des Piraten / Fjodor M. Dostojewski, Schuld und SühJosé de Espronceda, Lied des Piraten / Fjodor M. Dostojewski, Schuld und Sühne / Max Weber, Gesinnungsethik und Verantwortungsethik / Paul Éluard, ne / Max Weber, Gesinnungsethik und Verantwortungsethik / Paul Éluard, Freiheit / Hans Jonas, Das Prinzip Verantwortung / Jean-Paul Sartre, ExistenFreiheit / Hans Jonas, Das Prinzip Verantwortung / Jean-Paul Sartre, Existentielle Freiheit und Verantwortung tielle Freiheit und Verantwortung

Toleranz und Prinzipientreue . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 561 Toleranz und Prinzipientreue . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 561

Homer, Odyssee / Plato, Die Verteidigungsrede des Sokrates / Das Mailänder Homer, Odyssee / Plato, Die Verteidigungsrede des Sokrates / Das Mailänder Edikt / Nikolaus von Kues, Der Friede im Glauben / Thomas Morus, Utopia / Edikt / Nikolaus von Kues, Der Friede im Glauben / Thomas Morus, Utopia / Baruch de Spinoza, Theologisch-politischer Traktat / John Locke, Ein Brief über Baruch de Spinoza, Theologisch-politischer Traktat / John Locke, Ein Brief über Toleranz / Denis Diderot, Intoleranz / Gotthold Ephraim Lessing, Nathan der Toleranz / Denis Diderot, Intoleranz / Gotthold Ephraim Lessing, Nathan der Weise: Die Ringparabel / Kurt Tucholsky, Was darf die Satire? / José Saramago, Weise: Die Ringparabel / Kurt Tucholsky, Was darf die Satire? / José Saramago, Brief an Salman Rushdie / Hans Küng, Unfehlbar? Brief an Salman Rushdie / Hans Küng, Unfehlbar?

Bewahrung und Erneuerung. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 605 Bewahrung und Erneuerung. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 605

Mimnermos, Vergänglichkeit / Ovid, Metamorphosen: Dädalus / Irenäus von Mimnermos, Vergänglichkeit / Ovid, Metamorphosen: Dädalus / Irenäus von Lyon, Gottes Heilsplan / Tommaso Campanella, Der Sonnenstaat / Edmund Lyon, Gottes Heilsplan / Tommaso Campanella, Der Sonnenstaat / Edmund Burke, Betrachtungen über die französische Revolution / Louis-Sébastien MerBurke, Betrachtungen über die französische Revolution / Louis-Sébastien Mercier, Das Jahr 2440 / Johann Gottfried Herder, Ideen zur Philosophie der cier, Das Jahr 2440 / Johann Gottfried Herder, Ideen zur Philosophie der Menschengeschichte / Robert Owen, Über ein neues Gesellschaftssystem / Menschengeschichte / Robert Owen, Über ein neues Gesellschaftssystem / Karl Marx/Friedrich Engels, Manifest der kommunistischen Partei / Arthur Karl Marx/Friedrich Engels, Manifest der kommunistischen Partei / Arthur Rimbaud, Eine Zeit in der Hölle / Wladimir Iljitsch Lenin, Staat und RevoRimbaud, Eine Zeit in der Hölle / Wladimir Iljitsch Lenin, Staat und Revolution lution

Friede und Selbstbehauptung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 635 Friede und Selbstbehauptung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 635

Vergil, Pollio / Augustinus, Es besteht der Friede / Thomas von Aquin, Über das Vergil, Pollio / Augustinus, Es besteht der Friede / Thomas von Aquin, Über das Erlaubtsein des Krieges / Erasmus von Rotterdam, Klage des Friedens / Hugo Erlaubtsein des Krieges / Erasmus von Rotterdam, Klage des Friedens / Hugo Grotius, Vom Recht des Krieges / Blaise Pascal, Über die Religion / William Grotius, Vom Recht des Krieges / Blaise Pascal, Über die Religion / William Penn, Über den europäischen Frieden und seine Wohltaten / Carl von ClausePenn, Über den europäischen Frieden und seine Wohltaten / Carl von Clausewitz, Was ist der Krieg? / Bertha von Suttner, Die Waffen nieder! / Anne Frank, witz, Was ist der Krieg? / Bertha von Suttner, Die Waffen nieder! / Anne Frank, Aus einem Brief / Astrid Lindgren, Niemals Gewalt / Papst Johannes XXIII. Aus einem Brief / Astrid Lindgren, Niemals Gewalt / Papst Johannes XXIII. (Angelo Giuseppe Roncalli), Pacem in terris (Friede auf Erden) / Donovan, Uni(Angelo Giuseppe Roncalli), Pacem in terris (Friede auf Erden) / Donovan, Universal Soldier / Der Berliner Appell – »Frieden schaffen ohne Waffen« versal Soldier / Der Berliner Appell – »Frieden schaffen ohne Waffen«

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Heimatliebe und Weltoffenheit . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 667 Heimatliebe und Weltoffenheit . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 667

Herodot, Historien / Ferdinand und Isabella von Kastilien, Der Auftrag des Herodot, Historien / Ferdinand und Isabella von Kastilien, Der Auftrag des Christoph Kolumbus / Germaine de Staël, Corinna oder Italien / Jules Verne, In Christoph Kolumbus / Germaine de Staël, Corinna oder Italien / Jules Verne, In 80 Tagen um die Welt / Maironis, Am Vorabend der Freiheit / Alexei N. Tolstoi, 80 Tagen um die Welt / Maironis, Am Vorabend der Freiheit / Alexei N. Tolstoi, Heimat / Fernando Pessoa, Der Hüter der Herden / Michel Lentz, Die Heimat / Heimat / Fernando Pessoa, Der Hüter der Herden / Michel Lentz, Die Heimat / Tadeusz Rózewicz, Das Antlitz des Vaterlandes / Cees Nooteboom, Die folgende ˙ Tadeusz Rózewicz, Das Antlitz des Vaterlandes / Cees Nooteboom, Die folgende ˙ Geschichte Geschichte

Nation und Union . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 691 Nation und Union . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 691

Hippokrates, Vom Charakter der Europäer / Georg von Podiebrad, Das WeltHippokrates, Vom Charakter der Europäer / Georg von Podiebrad, Das Weltfriedensmanifest / Heinrich von Kleist, Katechismus der Deutschen / Henri de friedensmanifest / Heinrich von Kleist, Katechismus der Deutschen / Henri de Saint-Simon, Das goldene Zeitalter des Menschengeschlechts / Josef Václav Fric, ˇ Saint-Simon, Das goldene Zeitalter des Menschengeschlechts / Josef Václav Fric, ˇ Im Gefängnis / Paul Valéry, Der Europäer / Richard Nikolaus Graf von CoudenIm Gefängnis / Paul Valéry, Der Europäer / Richard Nikolaus Graf von Coudenhove-Kalergi, Das Europäische Manifest / Winston Churchill, Rede am 19. Sephove-Kalergi, Das Europäische Manifest / Winston Churchill, Rede am 19. September 1946 in Zürich / Jean Monnet, Der Schumanplan / Europäische Kontember 1946 in Zürich / Jean Monnet, Der Schumanplan / Europäische Konvention / Europäische Wirtschaftsgemeinschaft (EWG) / Charles de Gaulle, Die vention / Europäische Wirtschaftsgemeinschaft (EWG) / Charles de Gaulle, Die Europakonzeption / Die Europäische Gemeinschaft / Irenäus Eibl-Eibesfeld, Europakonzeption / Die Europäische Gemeinschaft / Irenäus Eibl-Eibesfeld, Das Europa der Nationen als Chance – Eine Vision als letzte Möglichkeit / Das Europa der Nationen als Chance – Eine Vision als letzte Möglichkeit / Tzvetan Todorov, Die verhinderte Weltmacht / Die Europäische Union Tzvetan Todorov, Die verhinderte Weltmacht / Die Europäische Union

Unser Wertekosmos: Unser Wertekosmos: ein dynamisches Koordinatensystem ein dynamisches Koordinatensystem für das Projekt Europa. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 737 für das Projekt Europa. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 737 Danke . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 745 Danke . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 745 Quellennachweise der neueren Quellennachweise der neueren Autorinnen und Autoren . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 747 Autorinnen und Autoren . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 747 Register . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 751 Register . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 751

LEBEN

I

UND

SINN

ch erinnere mich noch genau. Ich war etwa fünfzehn Jahre alt, mitten in der Pubertät, und hatte einen fürchterlichen Streit mit meinen Eltern. Statt zu argumentieren, schrien wir uns nur noch an. »Ihr habt mich ja nicht gefragt, als ihr mich in diese Scheißwelt gesetzt habt!«, schleuderte ich meinen Erzeugern irgendwann entgegen. Es entstand tödliches Schweigen. »Du … du weißt ja gar nicht, was du da sagst«, stammelte schließlich meine Mutter. Und mein Vater fügte hinzu: »Du versündigst dich am Leben.« Ich lebe – doch warum und wozu? Diese Frage stellt sich vermutlich niemand, der gerade glücklich oder zumindest im Reinen ist mit sich und seinem Dasein. Ja, vielleicht ist sie grundsätzlich Ausdruck von Unreife und Schwäche, wie sie eher einem Fünfzehnjährigen ansteht als einem erwachsenen Menschen. Doch können wir die Frage nach dem Leben und seinem Sinn darum als schlichte Pubertätsfrage abtun? Schön wär’s, denn die Aussicht auf eine allseits befriedigende Antwort ist ungefähr so groß wie die Aussicht auf einen Sechser im Lotto – Douglas Adams bricht bekanntlich »Per Anhalter in die Galaxis« auf, weil selbst der leistungsstärkste Computer sich in Millionen Jahren als unfähig erweist, den Sinn des Lebens zu ermitteln. Und trotzdem können wir Europäer nicht aufhören, uns immer wieder dieser Frage auszusetzen. Das aus mindestens doppeltem Grund. Einerseits gilt uns das Leben als höchstes Gut schlechthin: Kein Wert nimmt einen höheren Rang in unserem Wertesystem ein als dieser, weshalb der Schutz menschlichen Lebens in allen europäischen Verfassungen verankert ist. Andererseits aber, und das macht die Sache problematisch, empfinden wir selber ein Leben ohne Sinn als wertlos. Sinn ist, was sich den Sinnen entzieht – doch er allein gibt uns Orientierung. Wo er fehlt, irren wir ziel- und richtungslos durch das Leben, verloren wie eine Ameise ohne Instinkte in der Wüste. »There must be more to life than this«, singt darum Freddie Mercury, den eigenen Aids-Tod bereits vor Augen, »there must be more than meet the eyes.«

Leben und Sinn Leben und Sinn

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Was kann dieses unbekannte Etwas sein? Genau darüber streiten sich Was kann dieses unbekannte Etwas sein? Genau darüber streiten sich die abendländischen Gelehrten von allem Anfang an. »Das Leben«, die abendländischen Gelehrten von allem Anfang an. »Das Leben«, schreibt Seneca, »ist lang genug und völlig ausreichend zur Vollfühschreibt Seneca, »ist lang genug und völlig ausreichend zur Vollführung auch der herrlichsten Taten, wenn es nur vom Anfang bis zum rung auch der herrlichsten Taten, wenn es nur vom Anfang bis zum Ende gut verwendet würde.« Doch wonach sollen wir uns dabei richEnde gut verwendet würde.« Doch wonach sollen wir uns dabei richten? Wer oder was gibt uns Aufschluss über den sinnvollen Gebrauch ten? Wer oder was gibt uns Aufschluss über den sinnvollen Gebrauch und Vollzug unserer Existenz? Der heilige Augustinus glaubt die Antund Vollzug unserer Existenz? Der heilige Augustinus glaubt die Antwort zu ahnen, doch um sich zu ihr durchzuringen, muss er einen wort zu ahnen, doch um sich zu ihr durchzuringen, muss er einen schmerzlichen Prozess erleiden: »Noch zauderte ich zwischen Tod und schmerzlichen Prozess erleiden: »Noch zauderte ich zwischen Tod und Leben«, berichtet er über seine Bekehrung zum christlichen Glauben, Leben«, berichtet er über seine Bekehrung zum christlichen Glauben, »und mehr vermochte in mir noch das gewohnte Schlechtere als das »und mehr vermochte in mir noch das gewohnte Schlechtere als das ungewohnte Bessere, und je näher mir der Zeitpunkt trat, wo ich ein ungewohnte Bessere, und je näher mir der Zeitpunkt trat, wo ich ein anderer werden sollte, desto größerer Schauder erfüllte mich …« anderer werden sollte, desto größerer Schauder erfüllte mich …« Betrachtet Seneca es als Aufgabe des Menschen, seine Existenz selbst Betrachtet Seneca es als Aufgabe des Menschen, seine Existenz selbst mit Sinn zu füllen, so begreift Augustinus das Dasein als göttlichen mit Sinn zu füllen, so begreift Augustinus das Dasein als göttlichen Auftrag: Der Sinn des Lebens ist jedem von uns vorgegeben, denn das Auftrag: Der Sinn des Lebens ist jedem von uns vorgegeben, denn das irdische Leben ist – als ein Geschenk Gottes – ja nichts anderes als irdische Leben ist – als ein Geschenk Gottes – ja nichts anderes als Bewährung für das ewige Leben im Jenseits. Sinnvolles Leben kann Bewährung für das ewige Leben im Jenseits. Sinnvolles Leben kann deshalb nur ein gottgefälliges Leben sein, nach Maßgabe der offenbardeshalb nur ein gottgefälliges Leben sein, nach Maßgabe der offenbarten Wahrheit. ten Wahrheit. Doch ach, nicht jeder ist wie Augustinus zum Heiligen geboren, und Doch ach, nicht jeder ist wie Augustinus zum Heiligen geboren, und je tiefer wir uns in das irdische Leben verstricken, desto schneller je tiefer wir uns in das irdische Leben verstricken, desto schneller schwindet solche metaphysische Sinn- und Seinsgewissheit. Davon schwindet solche metaphysische Sinn- und Seinsgewissheit. Davon wissen die zwei größten Figuren des europäischen Dramas ein Lied zu wissen die zwei größten Figuren des europäischen Dramas ein Lied zu singen. »Sein oder Nichtsein«, hadert Hamlet angesichts der Allgesingen. »Sein oder Nichtsein«, hadert Hamlet angesichts der Allgegenwart des Todes mit seinem Schicksal, dessen Ziel und Zweck sich genwart des Todes mit seinem Schicksal, dessen Ziel und Zweck sich ihm verschließen. Für den Dänenprinzen ist der Tod nicht mehr die ihm verschließen. Für den Dänenprinzen ist der Tod nicht mehr die Schwelle, hinter der eine höhere Instanz zuverlässig und gerecht die Schwelle, hinter der eine höhere Instanz zuverlässig und gerecht die Summe aus dem Leben des Einzelnen zieht. Vielmehr lähmt das BeSumme aus dem Leben des Einzelnen zieht. Vielmehr lähmt das Bewusstsein der Ungewissheit jeden Entschluss mit so starken Zweifeln, wusstsein der Ungewissheit jeden Entschluss mit so starken Zweifeln, dass Hamlets Erfahrung ganze Generationen nachfolgender Helden dass Hamlets Erfahrung ganze Generationen nachfolgender Helden mit dem Gefühl der Ausweglosigkeit infiziert. »Hier steh ich nun, ich mit dem Gefühl der Ausweglosigkeit infiziert. »Hier steh ich nun, ich armer Tor, und bin so klug als wie zuvor«, konstatiert sein deutscher armer Tor, und bin so klug als wie zuvor«, konstatiert sein deutscher Neffe Faust ebenso lapidar wie verzweifelt sein Scheitern in dem BeNeffe Faust ebenso lapidar wie verzweifelt sein Scheitern in dem Bemühen, »zu erkennen, was die Welt, im Innersten zusammenhält«. mühen, »zu erkennen, was die Welt, im Innersten zusammenhält«.

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Leben und Sinn Leben und Sinn

Mit der Aufklärung holt die abendländische Philosophie den Sinn des Mit der Aufklärung holt die abendländische Philosophie den Sinn des Lebens vom prinzipiell unerkennbaren Jenseits ins vermeintlich beLebens vom prinzipiell unerkennbaren Jenseits ins vermeintlich begreifbare Diesseits. Das Leben ist nicht mehr Mittel zu einem späteren greifbare Diesseits. Das Leben ist nicht mehr Mittel zu einem späteren Zweck, der sich hinter dem Schleier der Metaphysik verbirgt, sondern Zweck, der sich hinter dem Schleier der Metaphysik verbirgt, sondern trägt seinen Sinn in sich selbst, ist Selbstzweck: Seine Unverletztlichträgt seinen Sinn in sich selbst, ist Selbstzweck: Seine Unverletztlichkeit wird in den Kanon der Menschenrechte aufgenommen. Diese keit wird in den Kanon der Menschenrechte aufgenommen. Diese innerweltliche Aufwertung des Lebens erfährt wenig später durch die innerweltliche Aufwertung des Lebens erfährt wenig später durch die Naturwissenschaft eine verblüffende Rechtfertigung. Alles Leben, so Naturwissenschaft eine verblüffende Rechtfertigung. Alles Leben, so interpretiert Charles Darwin die »Entstehung der Arten«, hat zum interpretiert Charles Darwin die »Entstehung der Arten«, hat zum einzigen Ziel, sich selbst zu erhalten, im großen und ewigen Kampf einzigen Ziel, sich selbst zu erhalten, im großen und ewigen Kampf ums Dasein. Doch ist nicht auch dieser Kampf vergebens? Schließlich ums Dasein. Doch ist nicht auch dieser Kampf vergebens? Schließlich ist jedem Leben, vom Augenblick seiner Zeugung an, Alter und Tod ist jedem Leben, vom Augenblick seiner Zeugung an, Alter und Tod eingeprägt. Wozu, fragt darum Schopenhauer, »die mit unablässiger eingeprägt. Wozu, fragt darum Schopenhauer, »die mit unablässiger Mühe und steter Sorge, im Kampf mit der Not täglich errungene, Mühe und steter Sorge, im Kampf mit der Not täglich errungene, kärgliche Erhaltung dieses Daseins«? Wenn jenseits des Todes keine kärgliche Erhaltung dieses Daseins«? Wenn jenseits des Todes keine Belohnung für das Leiden an und in der Existenz mehr wartet, fällt die Belohnung für das Leiden an und in der Existenz mehr wartet, fällt die Natur ja selbst ihr Verdammungsurteil über den Willen zum Leben. Natur ja selbst ihr Verdammungsurteil über den Willen zum Leben. So dass sich dieses am Ende als nichts anderes entpuppt als ein »fortSo dass sich dieses am Ende als nichts anderes entpuppt als ein »fortgesetzter Betrug, im Kleinen wie im Großen«. gesetzter Betrug, im Kleinen wie im Großen«. Von diesem Vorschlaghammer der Philosophie getroffen, zerfällt der Von diesem Vorschlaghammer der Philosophie getroffen, zerfällt der Sinn des Lebens europaweit in kaum noch wahrzunehmende Atome. Sinn des Lebens europaweit in kaum noch wahrzunehmende Atome. Während Rilke in seinen »Duineser Elegien« einen Lobpreis auf das Während Rilke in seinen »Duineser Elegien« einen Lobpreis auf das Leben anstimmt, der nur noch im Reich der Dichtung Sinn machen Leben anstimmt, der nur noch im Reich der Dichtung Sinn machen kann, zieht Don Fabrizio, Lampedusas »Leopard«, auf seinem Sterbekann, zieht Don Fabrizio, Lampedusas »Leopard«, auf seinem Sterbebett erschütternde Bilanz: wie »Goldkörnchen im Sand« erscheinen bett erschütternde Bilanz: wie »Goldkörnchen im Sand« erscheinen ihm die wenigen Augenblicke, die es in siebzig langen Jahren wert ihm die wenigen Augenblicke, die es in siebzig langen Jahren wert gewesen waren, gelebt zu werden. gewesen waren, gelebt zu werden. »Unser Leben währet siebzig Jahre, und was daran köstlich erscheint, »Unser Leben währet siebzig Jahre, und was daran köstlich erscheint, ist doch nur Mühe.« Schopenhauer, Lampedusa, die Propheten des ist doch nur Mühe.« Schopenhauer, Lampedusa, die Propheten des Alte Testaments – sie haben beschrieben, wie ich als Fünfzehnjähriger Alte Testaments – sie haben beschrieben, wie ich als Fünfzehnjähriger meine Existenz zu empfinden glaubte: als absurd. Wladimir und Estrameine Existenz zu empfinden glaubte: als absurd. Wladimir und Estragon, Becketts traurig-komische Figuren, erschienen mir wie Brüder gon, Becketts traurig-komische Figuren, erschienen mir wie Brüder beim »Warten auf Godot«. Mein absoluter Lieblingslesebuchheld der beim »Warten auf Godot«. Mein absoluter Lieblingslesebuchheld der damaligen Zeit aber war Sisyphos, der tragischste Held der Antike, damaligen Zeit aber war Sisyphos, der tragischste Held der Antike, und zwar in der Gestalt, die Albert Camus ihm verliehen hatte. Keiner und zwar in der Gestalt, die Albert Camus ihm verliehen hatte. Keiner

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verkörperte mein eigenes Lebensgefühl so großartig wie er. Von den verkörperte mein eigenes Lebensgefühl so großartig wie er. Von den Göttern dazu verurteilt, immer wieder einen Felsbrocken den Berg des Göttern dazu verurteilt, immer wieder einen Felsbrocken den Berg des Lebens hinaufzuwälzen, ohne je ans Ende dieser sinnlosen Plackerei Lebens hinaufzuwälzen, ohne je ans Ende dieser sinnlosen Plackerei zu gelangen, erschien Sisyphos nun als Inbegriff des modernen Menzu gelangen, erschien Sisyphos nun als Inbegriff des modernen Menschen – und ich durfte mich in ihm wiedererkennen! Welch schaurigschen – und ich durfte mich in ihm wiedererkennen! Welch schaurigdramatische Größe wuchs mir auf diese Weise zu … Dabei sah ich dramatische Größe wuchs mir auf diese Weise zu … Dabei sah ich geflissentlich über die entscheidende Wende hinweg, mit der Camus geflissentlich über die entscheidende Wende hinweg, mit der Camus am Ende seines Essays gegen sein eigenes Fazit aufbegehrt – dass wir am Ende seines Essays gegen sein eigenes Fazit aufbegehrt – dass wir uns Sisyphos nämlich »als einen glücklichen Menschen« vorstellen uns Sisyphos nämlich »als einen glücklichen Menschen« vorstellen müssen. müssen. Wie soll ein solches Kunststück gelingen? Mit der Beantwortung dieWie soll ein solches Kunststück gelingen? Mit der Beantwortung dieser Frage hat der Wiener Psychologe Viktor Frankl sein ganzes Leben ser Frage hat der Wiener Psychologe Viktor Frankl sein ganzes Leben verbracht. Als eine der größten Krankheiten der Moderne diagnostiverbracht. Als eine der größten Krankheiten der Moderne diagnostiziert er das Gefühl der Sinnlosigkeit, von dem er auch und gerade solziert er das Gefühl der Sinnlosigkeit, von dem er auch und gerade solche Menschen befallen sieht, die in objektiv beneidenswerten Umstänche Menschen befallen sieht, die in objektiv beneidenswerten Umständen leben (wie zum Beispiel ich mit fünfzehn Jahren). Ihnen hält er den leben (wie zum Beispiel ich mit fünfzehn Jahren). Ihnen hält er entgegen, dass jeder Mensch die Chance hat, sich von diesem existenentgegen, dass jeder Mensch die Chance hat, sich von diesem existenziellen Vakuum selbst zu kurieren. Nicht, indem er nach einem wie ziellen Vakuum selbst zu kurieren. Nicht, indem er nach einem wie auch immer gearteten metaphysischen Sinn sucht, einem Sinn »an auch immer gearteten metaphysischen Sinn sucht, einem Sinn »an sich«, der für immer und ewig und jeden Menschen gleichermaßen sich«, der für immer und ewig und jeden Menschen gleichermaßen gilt. Sondern, indem er seinen ganz eigenen, nur ihm gehörigen Sinn gilt. Sondern, indem er seinen ganz eigenen, nur ihm gehörigen Sinn aufspürt, den das Leben für ihn persönlich bereithält: »Sinn ist jeweils aufspürt, den das Leben für ihn persönlich bereithält: »Sinn ist jeweils der konkrete Sinn in einer konkreten Situation. Jeder Tag, jede Stunde der konkrete Sinn in einer konkreten Situation. Jeder Tag, jede Stunde wartet mit einem neuen Sinn auf, und auf jeden Menschen wartet ein wartet mit einem neuen Sinn auf, und auf jeden Menschen wartet ein anderer Sinn.« anderer Sinn.« Was für ein Bekenntnis zum Leben, was für ein Bekenntnis zum Sinn! Was für ein Bekenntnis zum Leben, was für ein Bekenntnis zum Sinn! Ausgesprochen von einem Mann, der selber das größte Leid durchlitAusgesprochen von einem Mann, der selber das größte Leid durchlitten hat, das Menschen in der Geschichte Europas je erfuhren: im Konten hat, das Menschen in der Geschichte Europas je erfuhren: im Konzentrationslager von Auschwitz. zentrationslager von Auschwitz.

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Leben und Sinn Leben und Sinn Lucius Annaeus Seneca Lucius Annaeus Seneca VON DER KÜRZE DES LEBENS VON DER KÜRZE DES LEBENS

Lucius Annaeus Seneca (4 v. Chr.–65 n. Chr.) ist einer der großen VerLucius Annaeus Seneca (4 v. Chr.–65 n. Chr.) ist einer der großen Vertreter der klassischen römischen Zeit. Als Philosoph und Dichter genoss treter der klassischen römischen Zeit. Als Philosoph und Dichter genoss er hohes Ansehen, weshalb er 48 zum Erzieher von Kaiser Nero ernannt er hohes Ansehen, weshalb er 48 zum Erzieher von Kaiser Nero ernannt wurde. Die Grundsätze seines Denkens sind Gelassenheit, Pflichterfülwurde. Die Grundsätze seines Denkens sind Gelassenheit, Pflichterfüllung und Freiheit. Von der Kürze des Lebens handelt von der Maxime, hier lung und Freiheit. Von der Kürze des Lebens handelt von der Maxime, hier und heute zu leben, anstatt auf dauernde Arbeit zu setzen. Nachdem ihn und heute zu leben, anstatt auf dauernde Arbeit zu setzen. Nachdem ihn Nero der Konspiration verdächtigt hatte, wurde er ohne Gerichtsurteil zum Nero der Konspiration verdächtigt hatte, wurde er ohne Gerichtsurteil zum Selbstmord gezwungen. In Anwesenheit seiner Freunde öffnete sich der Selbstmord gezwungen. In Anwesenheit seiner Freunde öffnete sich der Philosoph die Pulsadern. Außerdem trank er Gift aus dem SchierlingsPhilosoph die Pulsadern. Außerdem trank er Gift aus dem Schierlingsbecher, mit dem sich schon Sokrates getötet hatte. becher, mit dem sich schon Sokrates getötet hatte.

1. Die meisten Menschen, meint Paulinus, klagen über die Bosheit der 1. Die meisten Menschen, meint Paulinus, klagen über die Bosheit der Natur: unsere Lebenszeit, heißt es, sei uns zu kurz bemessen, zu rasch, Natur: unsere Lebenszeit, heißt es, sei uns zu kurz bemessen, zu rasch, zu reißend verfliege die uns vergönnte Spanne der Zeit, so schnell, daß zu reißend verfliege die uns vergönnte Spanne der Zeit, so schnell, daß mit Ausnahme einiger weniger den anderen das Leben noch immer unmit Ausnahme einiger weniger den anderen das Leben noch immer unter den Zurüstungen zum Leben entweiche. Und es ist nicht etwa bloß ter den Zurüstungen zum Leben entweiche. Und es ist nicht etwa bloß der große Haufe und die unverständige Menge, die über dies angeblich der große Haufe und die unverständige Menge, die über dies angeblich allgemeine Übel jammert, nein, auch hoch angesehene Männer haben, allgemeine Übel jammert, nein, auch hoch angesehene Männer haben, von dieser Stimmung angesteckt, sich in Klagen ergangen. Daher jener von dieser Stimmung angesteckt, sich in Klagen ergangen. Daher jener Ausruf des größten der Ärzte: »Kurz ist das Leben, lang die Kunst.« DaAusruf des größten der Ärzte: »Kurz ist das Leben, lang die Kunst.« Daher der einem Weisen wenig ziemende Hader des Aristoteles mit der her der einem Weisen wenig ziemende Hader des Aristoteles mit der Natur: »Die Natur habe es mit den Tieren so gut gemeint, daß sie ihnen Natur: »Die Natur habe es mit den Tieren so gut gemeint, daß sie ihnen fünf, ja zehn Jahrhunderte Lebenszeit vergönne, während dem Menfünf, ja zehn Jahrhunderte Lebenszeit vergönne, während dem Menschen, der für so vieles und für so Großes geboren sei, ein so viel früheres schen, der für so vieles und für so Großes geboren sei, ein so viel früheres Ende beschieden sei.« Nein, nicht gering ist die Zeit, die uns zu Gebote Ende beschieden sei.« Nein, nicht gering ist die Zeit, die uns zu Gebote steht; wir lassen nur viel davon verloren gehen. Das Leben, das uns gesteht; wir lassen nur viel davon verloren gehen. Das Leben, das uns gegeben ist, ist lang genug und völlig ausreichend zur Vollführung auch geben ist, ist lang genug und völlig ausreichend zur Vollführung auch der herrlichsten Taten, wenn es nur von Anfang bis zum Ende gut verder herrlichsten Taten, wenn es nur von Anfang bis zum Ende gut verwendet würde; aber wenn es sich in üppigem Schlendrian verflüchtigt, wendet würde; aber wenn es sich in üppigem Schlendrian verflüchtigt, wenn es keinem edlen Streben geweiht wird, dann merken wir erst unter wenn es keinem edlen Streben geweiht wird, dann merken wir erst unter dem Drucke der letzten Not, daß es vorüber ist, ohne daß wir auf sein dem Drucke der letzten Not, daß es vorüber ist, ohne daß wir auf sein Vorwärtsrücken achtgegeben haben. So ist es: nicht das Leben, das wir Vorwärtsrücken achtgegeben haben. So ist es: nicht das Leben, das wir

Leben und Sinn Leben und Sinn

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empfangen, ist kurz, nein, wir machen es dazu; wir sind nicht zu kurz empfangen, ist kurz, nein, wir machen es dazu; wir sind nicht zu kurz gekommen; wir sind vielmehr zu verschwenderisch. Wie großer fürstgekommen; wir sind vielmehr zu verschwenderisch. Wie großer fürstlicher Reichtum in der Hand eines nichtsnutzigen Besitzers, an den er licher Reichtum in der Hand eines nichtsnutzigen Besitzers, an den er gelangt ist, sich im Augenblick in alle Winde zerstreut, während ein, gelangt ist, sich im Augenblick in alle Winde zerstreut, während ein, wenn auch nur mäßiges Vermögen in der Hand eines guten Hüters wenn auch nur mäßiges Vermögen in der Hand eines guten Hüters durch die Art, wie er damit verfährt, sich mehrt, so bietet unser Leben durch die Art, wie er damit verfährt, sich mehrt, so bietet unser Leben dem, der richtig damit umzugehen weiß, einen weiten Spielraum. dem, der richtig damit umzugehen weiß, einen weiten Spielraum. 2. Was klagen wir über die Natur? Sie hat sich gütig erwiesen: das Leben 2. Was klagen wir über die Natur? Sie hat sich gütig erwiesen: das Leben ist lang, wenn man es recht zu brauchen weiß. Aber den einen hält unerist lang, wenn man es recht zu brauchen weiß. Aber den einen hält unersättliche Habsucht in ihren Banden gefangen, den anderen eine mühesättliche Habsucht in ihren Banden gefangen, den anderen eine mühevolle Geschäftigkeit, die an nutzlose Aufgaben verschwendet wird; der volle Geschäftigkeit, die an nutzlose Aufgaben verschwendet wird; der eine geht ganz in den Freuden des Bacchus auf, der andere dämmert in eine geht ganz in den Freuden des Bacchus auf, der andere dämmert in trägem Stumpfsinn dahin; den einen plagt der Ehrgeiz, der immer von trägem Stumpfsinn dahin; den einen plagt der Ehrgeiz, der immer von dem Urteil anderer abhängt, den anderen treibt der gewinnsuchende, dem Urteil anderer abhängt, den anderen treibt der gewinnsuchende, rastlose Handelsgeist durch alle Länder, durch alle Meere; manche hält rastlose Handelsgeist durch alle Länder, durch alle Meere; manche hält der Kriegsdienst in seinem Bann; sie denken an nichts anderes, als wie der Kriegsdienst in seinem Bann; sie denken an nichts anderes, als wie sie anderen Gefahren bereiten oder ihnen selbst drohende Gefahren sie anderen Gefahren bereiten oder ihnen selbst drohende Gefahren abwehren können; manche läßt der undankbare Herrendienst sich in abwehren können; manche läßt der undankbare Herrendienst sich in freiwilliger Knechtschaft aufreiben; viele kommen nicht los von dem freiwilliger Knechtschaft aufreiben; viele kommen nicht los von dem Glücke anderer oder von der Klage über ihre eigene Lage; die meisten Glücke anderer oder von der Klage über ihre eigene Lage; die meisten jagt mangels jeden festen Ziels ihre unstete, schwankende, auch sich jagt mangels jeden festen Ziels ihre unstete, schwankende, auch sich selbst mißfällige Leichtfertigkeit zu immer neuen Entwürfen. Manche selbst mißfällige Leichtfertigkeit zu immer neuen Entwürfen. Manche wollen von einer sicher gerichteten Lebensbahn überhaupt nichts wiswollen von einer sicher gerichteten Lebensbahn überhaupt nichts wissen, sondern lassen sich vom Schicksal in einem Zustand der Schwäche sen, sondern lassen sich vom Schicksal in einem Zustand der Schwäche und Schlaffheit überraschen, so daß ich nicht zweifle an der Wahrheit und Schlaffheit überraschen, so daß ich nicht zweifle an der Wahrheit des Wortes jenes erhabenen Dichters, das wie ein Orakelspruch klingt: des Wortes jenes erhabenen Dichters, das wie ein Orakelspruch klingt: »Ein kleiner Teil des Lebens nur ist wahres Leben«; »Ein kleiner Teil des Lebens nur ist wahres Leben«; der ganze übrige Teil ist nicht Leben, ist bloße Zeit. Von allen Seiten der ganze übrige Teil ist nicht Leben, ist bloße Zeit. Von allen Seiten drängt und stürmt das Unheil an und läßt nicht zu, daß man den Blick drängt und stürmt das Unheil an und läßt nicht zu, daß man den Blick erhebe zur Betrachtung der Wahrheit, drückt die Menschen vielmehr erhebe zur Betrachtung der Wahrheit, drückt die Menschen vielmehr in die Tiefe und fesselt sie an die Begierden. Niemals wird es ihnen in die Tiefe und fesselt sie an die Begierden. Niemals wird es ihnen möglich, zu sich selbst zu kommen, und tritt zufällig etwa einmal eine möglich, zu sich selbst zu kommen, und tritt zufällig etwa einmal eine Pause ein, dann schwanken sie hin und her wie das tiefe Meer, das auch Pause ein, dann schwanken sie hin und her wie das tiefe Meer, das auch

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nach dem Sturm noch in Bewegung ist; kurz, niemals lassen ihre Benach dem Sturm noch in Bewegung ist; kurz, niemals lassen ihre Begierden sie in Ruhe. Und meinst du etwa, ich spräche nur von denen, gierden sie in Ruhe. Und meinst du etwa, ich spräche nur von denen, über deren beklagenswerte Lage alle einig sind? Blicke hin auf jene, über deren beklagenswerte Lage alle einig sind? Blicke hin auf jene, die allgemein als Glückskinder angestaunt werden: sie ersticken an die allgemein als Glückskinder angestaunt werden: sie ersticken an ihrem eigenen Glücke. Wie vielen wird der Reichtum zur Last! Wie ihrem eigenen Glücke. Wie vielen wird der Reichtum zur Last! Wie vielen raubt das Rednergeschäft und das tägliche Verlangen, ihr Talent vielen raubt das Rednergeschäft und das tägliche Verlangen, ihr Talent leuchten zu lassen, die wahre Lebenskraft! Wie viele bieten infolge des leuchten zu lassen, die wahre Lebenskraft! Wie viele bieten infolge des unaufhörlichen Sinnengenusses den Anblick von wandelnden Leichen! unaufhörlichen Sinnengenusses den Anblick von wandelnden Leichen! Wie vielen läßt die sich drängende Klientenschar keinen freien AugenWie vielen läßt die sich drängende Klientenschar keinen freien Augenblick! Kurz, gehe sie alle durch vom Niedrigsten bis zum Höchsten: blick! Kurz, gehe sie alle durch vom Niedrigsten bis zum Höchsten: Der eine sucht einen Anwalt, der andere stellt sich ihm zur Verfügung; Der eine sucht einen Anwalt, der andere stellt sich ihm zur Verfügung; der eine ist in Gefahr, der andere übernimmt die Verteidigung; wieder der eine ist in Gefahr, der andere übernimmt die Verteidigung; wieder ein anderer fällt das Urteil; keiner sichert sich sein Recht über sich ein anderer fällt das Urteil; keiner sichert sich sein Recht über sich selbst; der eine verzehrt sich im Dienst für den anderen. Frage nach selbst; der eine verzehrt sich im Dienst für den anderen. Frage nach jenen Stützen der Gesellschaft, deren Namen auswendig gelernt werjenen Stützen der Gesellschaft, deren Namen auswendig gelernt werden, du wirst sehen, man unterscheidet sie nach folgenden Merkmalen: den, du wirst sehen, man unterscheidet sie nach folgenden Merkmalen: der eine dient diesem, der andere jenem, keiner sich selbst. Ganz sinnder eine dient diesem, der andere jenem, keiner sich selbst. Ganz sinnlos ist demnach die Entrüstung so mancher: sie klagen über den Hochlos ist demnach die Entrüstung so mancher: sie klagen über den Hochmut der Höherstehenden, weil diese für den zudringlichen Besucher mut der Höherstehenden, weil diese für den zudringlichen Besucher keine Zeit gehabt haben! Darf sich irgend jemand herausnehmen, über keine Zeit gehabt haben! Darf sich irgend jemand herausnehmen, über den Stolz eines anderen zu klagen, der für sich selbst niemals Zeit hat? den Stolz eines anderen zu klagen, der für sich selbst niemals Zeit hat? Jener hat dir unbedeutendem Gesellen doch irgendeinmal einen Blick Jener hat dir unbedeutendem Gesellen doch irgendeinmal einen Blick gegönnt, wenn auch einen noch so hochfahrenden, er hat sein Ohr zu gegönnt, wenn auch einen noch so hochfahrenden, er hat sein Ohr zu deinem Anliegen herabgelassen; du aber hast dich nie für wert gehaldeinem Anliegen herabgelassen; du aber hast dich nie für wert gehalten, einen Blick in dich zu tun, auf dich selbst zu hören. Diese deine ten, einen Blick in dich zu tun, auf dich selbst zu hören. Diese deine Dienstbeflissenheit gibt dir also keinen Anspruch auf Beachtung von Dienstbeflissenheit gibt dir also keinen Anspruch auf Beachtung von seiten irgend jemandes; denn als du sie ausübtest, lag dem nicht die seiten irgend jemandes; denn als du sie ausübtest, lag dem nicht die Absicht einer Verbindung mit dem anderen zu Grunde, sondern nur Absicht einer Verbindung mit dem anderen zu Grunde, sondern nur das Unvermögen, dir selber anzugehören. das Unvermögen, dir selber anzugehören. 3. Mögen auch die glänzenden Geister aller Zeiten über diese Tatsache 3. Mögen auch die glänzenden Geister aller Zeiten über diese Tatsache in Übereinstimmung sein, so werden sie sich doch niemals genug wunin Übereinstimmung sein, so werden sie sich doch niemals genug wundern können über diese geistige Finsternis der Menschen. Ihre Landdern können über diese geistige Finsternis der Menschen. Ihre Landgüter lassen sie von niemand in Beschlag nehmen, und beim geringsten güter lassen sie von niemand in Beschlag nehmen, und beim geringsten Streit über die Feldmark rennen sie nach Waffen; was aber ihr eigenes Streit über die Feldmark rennen sie nach Waffen; was aber ihr eigenes Leben betrifft, so lassen sie andere in dasselbe eingreifen; ja nicht genug Leben betrifft, so lassen sie andere in dasselbe eingreifen; ja nicht genug

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damit, sie bemühen sich sogar darum, andere zu Herren und Besitzern damit, sie bemühen sich sogar darum, andere zu Herren und Besitzern ihres Lebens zu machen. Es findet sich keiner, der sein Geld austeilen ihres Lebens zu machen. Es findet sich keiner, der sein Geld austeilen möchte; sein Leben dagegen, unter wie viele verteilt es ein jeder! Ihr möchte; sein Leben dagegen, unter wie viele verteilt es ein jeder! Ihr Vermögen zusammenzuhalten, sind sie immer eifrig beflissen; handelt Vermögen zusammenzuhalten, sind sie immer eifrig beflissen; handelt es sich aber um Zeitverlust, so zeigen sie sich als die größten Verschwenes sich aber um Zeitverlust, so zeigen sie sich als die größten Verschwender da, wo der Geiz die einzige Gelegenheit hat, in ehrbarer Gestalt aufder da, wo der Geiz die einzige Gelegenheit hat, in ehrbarer Gestalt aufzutreten. Greifen wir also aus der Masse der Höherbetagten irgendeinen zutreten. Greifen wir also aus der Masse der Höherbetagten irgendeinen heraus: »Wir sehen, du bist an der äußersten Grenze menschlichen Leheraus: »Wir sehen, du bist an der äußersten Grenze menschlichen Lebens angelangt; hundert Jahre oder mehr noch lasten auf dir. Wohlan, bens angelangt; hundert Jahre oder mehr noch lasten auf dir. Wohlan, überschlage dein Leben und gib Rechenschaft davon. Berechne, wieviel überschlage dein Leben und gib Rechenschaft davon. Berechne, wieviel dir davon der Gläubiger, wieviel die Geliebte, wieviel der Angeklagte, dir davon der Gläubiger, wieviel die Geliebte, wieviel der Angeklagte, wieviel der Klient entzogen hat, wieviel der eheliche Hader, wieviel die wieviel der Klient entzogen hat, wieviel der eheliche Hader, wieviel die Sklavenzucht, wieviel das dienstbeflissene Umherrennen in den Straßen Sklavenzucht, wieviel das dienstbeflissene Umherrennen in den Straßen der Stadt; nimm dazu die selbstverschuldeten Krankheiten und was der Stadt; nimm dazu die selbstverschuldeten Krankheiten und was unbenutzt lieben blieb, so wirst du sehen: die Zahl deiner Jahre ist unbenutzt lieben blieb, so wirst du sehen: die Zahl deiner Jahre ist geringer, als du annimmst. Frage dein Gedächtnis, wenn du einmal deigeringer, als du annimmst. Frage dein Gedächtnis, wenn du einmal deiner Sache wirklich sicher gewesen bist, wie wenige Tage deiner Absicht ner Sache wirklich sicher gewesen bist, wie wenige Tage deiner Absicht gemäß verlaufen sind, wie selten du mit dir selbst Umgang gepflogen, gemäß verlaufen sind, wie selten du mit dir selbst Umgang gepflogen, wie selten du dein wahres Gesicht gezeigt, wie oft dein Gemüt verzagt wie selten du dein wahres Gesicht gezeigt, wie oft dein Gemüt verzagt hat; frage dich, was du in dieser langen Lebenszeit tatsächlich geleistet, hat; frage dich, was du in dieser langen Lebenszeit tatsächlich geleistet, wieviel dir von deinem Leben durch andere weggenommen worden, wieviel dir von deinem Leben durch andere weggenommen worden, ohne daß du den Verlust gewahr wurdest, wieviel dir vergebliche Trauer, ohne daß du den Verlust gewahr wurdest, wieviel dir vergebliche Trauer, törichte Freude, unersättliche Begierde, der Reiz der Geselligkeit Zeit törichte Freude, unersättliche Begierde, der Reiz der Geselligkeit Zeit geraubt, wie wenig dir von dem Deinigen geblieben – und du wirst eingeraubt, wie wenig dir von dem Deinigen geblieben – und du wirst einsehen, daß du stirbst, ehe du reif bist.« sehen, daß du stirbst, ehe du reif bist.« Wie steht’s also damit? Ihr lebt, als würdet ihr immer leben; niemals Wie steht’s also damit? Ihr lebt, als würdet ihr immer leben; niemals werdet ihr eurer Gebrechlichkeit euch bewußt; ihr habt nicht acht darwerdet ihr eurer Gebrechlichkeit euch bewußt; ihr habt nicht acht darauf, wieviel Zeit bereits vorüber ist; ihr verschwendet sie, als wäre sie auf, wieviel Zeit bereits vorüber ist; ihr verschwendet sie, als wäre sie unerschöpflich, während inzwischen gerade der Tag, der irgendeinem unerschöpflich, während inzwischen gerade der Tag, der irgendeinem Menschen oder einer Sache zuliebe hingegeben wird, vielleicht der Menschen oder einer Sache zuliebe hingegeben wird, vielleicht der letzte ist. Ihr fürchtet alles, als wäret ihr nur sterblich; ihr begehrt alles, letzte ist. Ihr fürchtet alles, als wäret ihr nur sterblich; ihr begehrt alles, als wäret ihr auch unsterblich. Wie oft vernimmt man die Äußerung: als wäret ihr auch unsterblich. Wie oft vernimmt man die Äußerung: »Mit dem fünfzigsten Jahr begebe ich mich in den Ruhestand, mit »Mit dem fünfzigsten Jahr begebe ich mich in den Ruhestand, mit dem sechzigsten mach’ ich mich frei von aller amtlichen Tätigkeit.« dem sechzigsten mach’ ich mich frei von aller amtlichen Tätigkeit.« Und wer leistet dir Bürgschaft für ein längeres Leben? Wer soll den Und wer leistet dir Bürgschaft für ein längeres Leben? Wer soll den

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Leben und Sinn Leben und Sinn

Dingen gerade den Lauf geben, den du ihnen bestimmst? Schämst du Dingen gerade den Lauf geben, den du ihnen bestimmst? Schämst du dich nicht, nur den Rest deines Lebens für dich zu behalten und dir für dich nicht, nur den Rest deines Lebens für dich zu behalten und dir für dein geistiges Wohl nur diejenige Zeit vorzubehalten, die sich zu dein geistiges Wohl nur diejenige Zeit vorzubehalten, die sich zu nichts mehr verwenden läßt? Welche Verspätung, mit dem Leben annichts mehr verwenden läßt? Welche Verspätung, mit dem Leben anzufangen, wenn man aufhören muß? zufangen, wenn man aufhören muß?

Aurelius Augustinus Aurelius Augustinus DIE LEBENSWENDE DIE LEBENSWENDE Aurelius Augustinus (354–430) ist der einflussreichste Philosoph und Aurelius Augustinus (354–430) ist der einflussreichste Philosoph und Theologe der Spätantike. Sein Werk hat in Europa bis heute tiefe Spuren Theologe der Spätantike. Sein Werk hat in Europa bis heute tiefe Spuren hinterlassen. Zunächst lehrte er die von der Antike übernommene Phihinterlassen. Zunächst lehrte er die von der Antike übernommene Philosophie, wobei er sich bereits um eine Verbindung mit den christlichen losophie, wobei er sich bereits um eine Verbindung mit den christlichen Schriften bemühte. 387 erfolgte die Bekehrung zum Christentum, die er Schriften bemühte. 387 erfolgte die Bekehrung zum Christentum, die er in den Confessiones als eine Stimme, die ihn zum Lesen aufforderte, in den Confessiones als eine Stimme, die ihn zum Lesen aufforderte, schildert: Den Briefen des Apostels entnimmt er die Regel, zukünftig in schildert: Den Briefen des Apostels entnimmt er die Regel, zukünftig in Keuschheit und Gottesliebe zu leben. Keuschheit und Gottesliebe zu leben.

So war ich krank und quälte mich, indem ich mich selbst härter anklagSo war ich krank und quälte mich, indem ich mich selbst härter anklagte als je, und ich wand und wälzte mich in meiner Fessel, bis sie ganz von te als je, und ich wand und wälzte mich in meiner Fessel, bis sie ganz von mir fiele; wiewohl sie schon schwach geworden war, hielt sie mich denmir fiele; wiewohl sie schon schwach geworden war, hielt sie mich dennoch fest. Und du, o Herr, setztest mir zu in meinem Innern mit strennoch fest. Und du, o Herr, setztest mir zu in meinem Innern mit strengem Erbarmen, mit der Geißel, die Furcht und Scham verdoppelte, auf gem Erbarmen, mit der Geißel, die Furcht und Scham verdoppelte, auf daß ich nicht wieder wiche und dir diene und schwach gewordene Bandaß ich nicht wieder wiche und dir diene und schwach gewordene Bande, die noch geblieben waren, vollends zerrisse, auf daß sie nicht wiederde, die noch geblieben waren, vollends zerrisse, auf daß sie nicht wiederum erstarkten und mich fester umschlängen. Da sprach ich in meines um erstarkten und mich fester umschlängen. Da sprach ich in meines Herzens Grunde zu mir: Bald, bald wird es geschehen! Und mit dem Herzens Grunde zu mir: Bald, bald wird es geschehen! Und mit dem Worte ging ich schon ein auf den Entschluß. Fast tat ich’s und tat’s doch Worte ging ich schon ein auf den Entschluß. Fast tat ich’s und tat’s doch nicht; aber doch fiel ich nicht in das frühere zurück, sondern stand ganz nicht; aber doch fiel ich nicht in das frühere zurück, sondern stand ganz nahe und verschnaufte. Und dann versuchte ich es zum zweiten Male nahe und verschnaufte. Und dann versuchte ich es zum zweiten Male und war beinahe am Ziele und erreichte es beinahe und hielt es fest; und und war beinahe am Ziele und erreichte es beinahe und hielt es fest; und doch war ich nicht am Ziele und erreichte es weder, noch hielt ich es fest, doch war ich nicht am Ziele und erreichte es weder, noch hielt ich es fest, noch zauderte ich zwischen Tod und Leben, und mehr vermochte noch noch zauderte ich zwischen Tod und Leben, und mehr vermochte noch

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in mir das gewohnte Schlechtere als das ungewohnte Bessere, und je in mir das gewohnte Schlechtere als das ungewohnte Bessere, und je näher mir der Zeitpunkt trat, wo ich ein anderer werden sollte, desto näher mir der Zeitpunkt trat, wo ich ein anderer werden sollte, desto größerer Schauder erfüllte mich; doch warf er mich weder zurück, noch größerer Schauder erfüllte mich; doch warf er mich weder zurück, noch lenkte er mich ab, ich blieb in Hangen und Bangen. lenkte er mich ab, ich blieb in Hangen und Bangen. Zurück hielten mich die Nichtigkeiten und Eitelkeit, meine alten Zurück hielten mich die Nichtigkeiten und Eitelkeit, meine alten Freundinnen, zerrten mich am Mantel meines Fleisches und flüsterten Freundinnen, zerrten mich am Mantel meines Fleisches und flüsterten mir zu: Was, du willst uns verlassen? Von dem Augenblick werden wir mir zu: Was, du willst uns verlassen? Von dem Augenblick werden wir nicht mehr bei dir sein in Ewigkeit. Von dem Augenblick an wird dir nicht mehr bei dir sein in Ewigkeit. Von dem Augenblick an wird dir dies und jenes nicht erlaubt sein in Ewigkeit. Welche Bilder brachten dies und jenes nicht erlaubt sein in Ewigkeit. Welche Bilder brachten sie mir vor die Seele in dem »dies und jenes«! Welche Bilder, o mein sie mir vor die Seele in dem »dies und jenes«! Welche Bilder, o mein Gott! Deine Barmherzigkeit wende es ab von der Seele deines Dieners. Gott! Deine Barmherzigkeit wende es ab von der Seele deines Dieners. Welche Schmach reichten sie mir dar, welche Schande! Schon hörte ich Welche Schmach reichten sie mir dar, welche Schande! Schon hörte ich sie nicht einmal mehr zur Hälfte an, schon sprachen sie weniger frei, sie nicht einmal mehr zur Hälfte an, schon sprachen sie weniger frei, nur hinter meinem Rücken murmelnd und mich verstohlen zupfend, nur hinter meinem Rücken murmelnd und mich verstohlen zupfend, auf daß ich zurückschauen möchte. Dennoch hielten sie mich auf, und auf daß ich zurückschauen möchte. Dennoch hielten sie mich auf, und ich zögerte, sie von mir abzuschütteln und loszureißen und hinüberzuich zögerte, sie von mir abzuschütteln und loszureißen und hinüberzugehen, wohin ich gerufen ward, indem die mächtige Gewohnheit zu gehen, wohin ich gerufen ward, indem die mächtige Gewohnheit zu mir sprach: Glaubst du es ohne jene Dinge aushalten zu können? mir sprach: Glaubst du es ohne jene Dinge aushalten zu können? Aber kaum hörbar sprach sie dies mit lässiger Stimme; denn es enthüllte Aber kaum hörbar sprach sie dies mit lässiger Stimme; denn es enthüllte sich mir von der Seite, wohin ich mein Antlitz wandte und wohin ich zu sich mir von der Seite, wohin ich mein Antlitz wandte und wohin ich zu gehen doch noch schauderte, die keusche Bürde der Enthaltsamkeit, gehen doch noch schauderte, die keusche Bürde der Enthaltsamkeit, heiter, doch nicht zügellos lustig, nicht ehrbar ladend, daß ich käme heiter, doch nicht zügellos lustig, nicht ehrbar ladend, daß ich käme und nicht mehr Zweifel hegte, nach mir ausstreckend, um mich aufzuund nicht mehr Zweifel hegte, nach mir ausstreckend, um mich aufzunehmen und zu umfassen, die segnenden Hände mit einer Fülle guter nehmen und zu umfassen, die segnenden Hände mit einer Fülle guter Vorbilder. Dort sah ich so viele Knaben und Mädchen, Jünglinge und Vorbilder. Dort sah ich so viele Knaben und Mädchen, Jünglinge und Jungfrauen in großer Zahl, jedes Alter, gebeugte Witwen, Alte im KranJungfrauen in großer Zahl, jedes Alter, gebeugte Witwen, Alte im Kranze der Jungfrauenschaft. Und bei allen fand ich dieselbe Keuschheit, die ze der Jungfrauenschaft. Und bei allen fand ich dieselbe Keuschheit, die gesegnete Mutter der heiligsten Freuden, gezeugt in deiner Umarmung, gesegnete Mutter der heiligsten Freuden, gezeugt in deiner Umarmung, o Herr. Und sie spottete meiner in ermahnendem Spotte: Wirst du, so o Herr. Und sie spottete meiner in ermahnendem Spotte: Wirst du, so sagte sie, wirst du denn nicht das vermögen, was diese Knaben, was diesagte sie, wirst du denn nicht das vermögen, was diese Knaben, was diese Weiber vermochten? Vermögen diese es denn aus eigener Kraft und se Weiber vermochten? Vermögen diese es denn aus eigener Kraft und nicht in dem Herrn, ihrem Gotte? Der Herr, ihr Gott, hat mich ihnen nicht in dem Herrn, ihrem Gotte? Der Herr, ihr Gott, hat mich ihnen verliehen. Was stehst du auf dich fußend, und stehst nicht fest? Wirf verliehen. Was stehst du auf dich fußend, und stehst nicht fest? Wirf dich auf ihn, fürchte dich nicht, er wird dich verlassen, so daß du fielest; dich auf ihn, fürchte dich nicht, er wird dich verlassen, so daß du fielest; wirf dich auf ihn ohne Sorgen, er wird dich aufnehmen und dich heilen. wirf dich auf ihn ohne Sorgen, er wird dich aufnehmen und dich heilen.

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Und wie errötete ich, denn noch hörte ich das Geflüster jener NichtigUnd wie errötete ich, denn noch hörte ich das Geflüster jener Nichtigkeiten, und zweifelnd war ich wiederum ohne Entschluß. Und wiederkeiten, und zweifelnd war ich wiederum ohne Entschluß. Und wiederum sagte sie mir: Sei taub gegen deine unreinen Glieder auf Erden, auf um sagte sie mir: Sei taub gegen deine unreinen Glieder auf Erden, auf daß sie ersterben. Sie verheißen dir Freuden, die nicht sind nach dem daß sie ersterben. Sie verheißen dir Freuden, die nicht sind nach dem Gesetz des Herrn, deines Gottes. So stritten in meinem Herzen die GeGesetz des Herrn, deines Gottes. So stritten in meinem Herzen die Gedanken gegeneinander. Alypius aber saß an meiner Seite und erwartete danken gegeneinander. Alypius aber saß an meiner Seite und erwartete schweigend den Ausgang meiner ungewöhnlichen Bewegung. schweigend den Ausgang meiner ungewöhnlichen Bewegung. Als aber eine tiefe Betrachtung aus geheimem Grunde all mein Elend Als aber eine tiefe Betrachtung aus geheimem Grunde all mein Elend hervorzog und vor dem Angesichte meines Herzens sammelte, da brach hervorzog und vor dem Angesichte meines Herzens sammelte, da brach ein gewaltiger Gewittersturm, den Tränen in Strömen begleiteten, in ein gewaltiger Gewittersturm, den Tränen in Strömen begleiteten, in mir los. Ihm freien Lauf zu lassen, erhob ich mich und ging hinweg von mir los. Ihm freien Lauf zu lassen, erhob ich mich und ging hinweg von Alypius; denn die Einsamkeit erschien mir geeigneter, um mich ausAlypius; denn die Einsamkeit erschien mir geeigneter, um mich ausweinen zu können; ich ging hinweg, so weit, daß mich seine Gegenwart weinen zu können; ich ging hinweg, so weit, daß mich seine Gegenwart nicht mehr zu stören vermochte. So war ich damals, und jener fühlte mit nicht mehr zu stören vermochte. So war ich damals, und jener fühlte mit mir. Ich glaube auch, daß ich schon etwas gesagt hatte, wobei der mir. Ich glaube auch, daß ich schon etwas gesagt hatte, wobei der tränenschwere Ton meiner Stimme stockte, und so erhob ich mich denn. tränenschwere Ton meiner Stimme stockte, und so erhob ich mich denn. Er blieb, wo wir uns niedergesetzt hatten, zurück, von Staunen erfüllt. Er blieb, wo wir uns niedergesetzt hatten, zurück, von Staunen erfüllt. Ich aber warf mich am Stamme eines Feigenbaumes nieder und ließ Ich aber warf mich am Stamme eines Feigenbaumes nieder und ließ meinen Tränen freien Lauf, und der Quell des Auges strömte hervor, ein meinen Tränen freien Lauf, und der Quell des Auges strömte hervor, ein Opfer, das du gern empfingst, und ich sprach, zwar nicht mit denselben Opfer, das du gern empfingst, und ich sprach, zwar nicht mit denselben Worten, aber doch in dem Sinne, vieles zu dir: Du, o Herr, wie so lange? Worten, aber doch in dem Sinne, vieles zu dir: Du, o Herr, wie so lange? Wie lange, Herr, wirst du zürnen? Sei nicht eingedenk unserer vorigen Wie lange, Herr, wirst du zürnen? Sei nicht eingedenk unserer vorigen Missetat. Denn von ihr fühlte ich mich gefesselt und stöhnte laut in Missetat. Denn von ihr fühlte ich mich gefesselt und stöhnte laut in kläglichem Jammer. Wie lange? Wie lange? Morgen und immer wieder kläglichem Jammer. Wie lange? Wie lange? Morgen und immer wieder morgen? Warum nicht jetzt, weshalb setzt nicht diese Stunde meiner morgen? Warum nicht jetzt, weshalb setzt nicht diese Stunde meiner Schande ihr Ziel? Schande ihr Ziel? So sprach ich und weinte bitterlich in der Zerknirschung meines HerSo sprach ich und weinte bitterlich in der Zerknirschung meines Herzens. Und siehe, da hörte ich eine Stimme aus einem benachbarten Hauzens. Und siehe, da hörte ich eine Stimme aus einem benachbarten Hause in singendem Tone sagen, ein Knabe oder ein Mädchen war es: Nimm se in singendem Tone sagen, ein Knabe oder ein Mädchen war es: Nimm und lies! Nimm und lies! Ich entfärbte mich und sann nach, ob vielund lies! Nimm und lies! Ich entfärbte mich und sann nach, ob vielleicht Kinder in irgendeinem Spiele dergleichen Worte zu singen pfleleicht Kinder in irgendeinem Spiele dergleichen Worte zu singen pflegen, konnte mich aber nicht erinnern, jemals davon gehört zu haben. Da gen, konnte mich aber nicht erinnern, jemals davon gehört zu haben. Da drängte ich meine Tränen zurück, stand auf und legte die gehörten Wordrängte ich meine Tränen zurück, stand auf und legte die gehörten Worte nicht anders aus, als daß ein göttlicher Befehl mir die Heilige Schrift te nicht anders aus, als daß ein göttlicher Befehl mir die Heilige Schrift zu öffnen heiße und daß ich das erste Kapitel, auf welches mein Auge zu öffnen heiße und daß ich das erste Kapitel, auf welches mein Auge

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fallen würde, lesen sollte. Denn ich hatte von Antonius gehört, daß er fallen würde, lesen sollte. Denn ich hatte von Antonius gehört, daß er beim Vorlesen des Evangeliums in der Kirche, zu dem er zufällig gebeim Vorlesen des Evangeliums in der Kirche, zu dem er zufällig gekommen war, das Wort, das da vorgelesen wurde, als eine Ermahnung kommen war, das Wort, das da vorgelesen wurde, als eine Ermahnung auf sich bezog: Gehe hin und verkaufe alles, was du hast, und gib es den auf sich bezog: Gehe hin und verkaufe alles, was du hast, und gib es den Armen, so wirst du einen Schatz im Himmel haben, und komm und Armen, so wirst du einen Schatz im Himmel haben, und komm und folge mir nach. Durch solche Gottesstimme sei er sogleich bekehrt worfolge mir nach. Durch solche Gottesstimme sei er sogleich bekehrt worden. Und so kehrte ich eiligst zu dem Orte zurück, wo Alypius saß und den. Und so kehrte ich eiligst zu dem Orte zurück, wo Alypius saß und wo ich bei meinem Weggehen die Schriften des Apostels Paulus zurückwo ich bei meinem Weggehen die Schriften des Apostels Paulus zurückgelassen hatte. Ich begriff das Buch, öffnete es und las still für mich den gelassen hatte. Ich begriff das Buch, öffnete es und las still für mich den Abschnitt, der mir zuerst in die Augen fiel: Nicht in Fressen und Saufen, Abschnitt, der mir zuerst in die Augen fiel: Nicht in Fressen und Saufen, nicht in Kammern und Unzucht, nicht in Hader und Neid, sondern nicht in Kammern und Unzucht, nicht in Hader und Neid, sondern zieht an den Herrn Jesum Christum und wartet des Leibes, doch also, zieht an den Herrn Jesum Christum und wartet des Leibes, doch also, daß er nicht geil werde. Ich las nicht weiter, es war wahrlich nicht nötig, daß er nicht geil werde. Ich las nicht weiter, es war wahrlich nicht nötig, denn alsbald am Ende dieser Worte kam das Licht des Friedens über denn alsbald am Ende dieser Worte kam das Licht des Friedens über mein Herz und die Macht des Zweifels entfloh. mein Herz und die Macht des Zweifels entfloh. Alsdann legte ich den Finger oder ein anderes Zeichen hinein, schloß das Alsdann legte ich den Finger oder ein anderes Zeichen hinein, schloß das Buch und erzählte mit ruhiger Miene dem Alypius, was mir geschehen Buch und erzählte mit ruhiger Miene dem Alypius, was mir geschehen war. Er aber erzählte mir auch, was in ihm vorging und wovon ich nichts war. Er aber erzählte mir auch, was in ihm vorging und wovon ich nichts wußte. Er wünschte die Stelle zu lesen, ich zeigte sie ihm, und er las wußte. Er wünschte die Stelle zu lesen, ich zeigte sie ihm, und er las auch das Weitere. Ich wußte aber nicht, was folgte. Es folgte aber: Den auch das Weitere. Ich wußte aber nicht, was folgte. Es folgte aber: Den Schwachen im Glauben nehmet auf. Dies bezog er auf sich und eröffnete Schwachen im Glauben nehmet auf. Dies bezog er auf sich und eröffnete es mir. Durch solche Ermahnung fühlte er sich gestärkt; ohne Zaudern es mir. Durch solche Ermahnung fühlte er sich gestärkt; ohne Zaudern und Unruhe trat er meinem Entschlusse und guten Vorsatze bei, der und Unruhe trat er meinem Entschlusse und guten Vorsatze bei, der seiner Sinnesart völlig entsprach, war er ja darin viel besser als ich und seiner Sinnesart völlig entsprach, war er ja darin viel besser als ich und unterschied sich gewaltig von mir. Wir gingen sogleich zur Mutter und unterschied sich gewaltig von mir. Wir gingen sogleich zur Mutter und erzählten ihr, wie es geschehen war, und sie freute sich. Wir erzählten erzählten ihr, wie es geschehen war, und sie freute sich. Wir erzählten ihr, wie es geschehen war; sie jubelte und triumphierte, und sie pries ihr, wie es geschehen war; sie jubelte und triumphierte, und sie pries dich, der überschwenglich mehr tun kann, über alles, das wir bitten dich, der überschwenglich mehr tun kann, über alles, das wir bitten oder verstehen, da sie sah, daß ihr von dir weit mehr gewährt worden oder verstehen, da sie sah, daß ihr von dir weit mehr gewährt worden war, als sie in ihrem Jammer und ihren Tränen zu bitten pflegte. Du bewar, als sie in ihrem Jammer und ihren Tränen zu bitten pflegte. Du bekehrtest mich zu dir, so daß ich weder ein Weib begehrte, noch irgendkehrtest mich zu dir, so daß ich weder ein Weib begehrte, noch irgendeine Hoffnung dieser Welt; jetzt stand ich auf jenem Richtscheit des eine Hoffnung dieser Welt; jetzt stand ich auf jenem Richtscheit des Glaubens, auf welchem du mich ihr vor so viel Jahren gezeigt hattest. Glaubens, auf welchem du mich ihr vor so viel Jahren gezeigt hattest. Du wandeltest ihre Trauer in Freude viel reichlicher, als sie gewollt, viel Du wandeltest ihre Trauer in Freude viel reichlicher, als sie gewollt, viel herrlicher und reiner, als sie von den Enkeln meines Fleisches suchte. herrlicher und reiner, als sie von den Enkeln meines Fleisches suchte.