Uganda: Spielerisch fürs Leben lernen - Right To Play - Deutschland

afrikanischen Religionen. ... Gleichzeitig unterstützen unsere Programme die Kinder und ... Lernumgebungen für alle Kinder und Jugendlichen – inklusive.
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Uganda: Spielerisch fürs Leben lernen KURZÜBERSICHT UGANDA Hauptstadt

Kampala (1.6 Mio. Einwohner)

Einwohner

38.84 Mio. (Durchschnittsalter 15 Jahre)

Human Development Index1

0.484 (Platz 164 von 187 Ländern)

Lebenserwartung bei Geburt

59.2 Jahre

Armutsquote

62.9 % der Bevölkerung lebt von weniger als 2 US$ pro Tag

Bildung

Einschulungsrate: 91.5 % (2013) / Alphabetisierungsrate bei Erwachsenen 73.2 % (bei Frauen wesentlich tiefer als bei Männern)

HIV/AIDS-Prävalenz

7,3% bei Erwachsenen

Staats- und Regierungsform

Präsidialrepublik seit 1967. Amtierender Präsident Yoweri Museveni.

Religionen

Rund 85 % Christen, über 12 % Muslime und ca. 1 % Anhänger von traditionellen afrikanischen Religionen.

Amtssprache

English und Swahili (daneben viele Bantu- und nilotische Sprachen)

Währung

Uganda Shilling (1 USD = 3,285 UGX) USD ist die beste Währung für Geldwechsel vor Ort.

Zeit

Lokalzeit GMT +3 (Uhr 1 Stunde vorstellen)



Trotz signifikantem Wirtschaftswachstum und Senkung der Armut in den letzten zehn Jahren, lebt 62.9 % der Bevölkerung von weniger als 2 US$ pro Tag. Der Index für menschliche Entwicklung der Vereinten Nationen listet Uganda auf Platz 164 von insgesamt 187 Ländern.



In Uganda besteht eine zunehmende geographische wie auch geschlechterspezifische Ungleichheit in Bezug auf Bildung, Gesundheit und soziale Grundversorgung.



Uganda galt lange Zeit als Musterbeispiel in der AidsBekämpfung. Durch ehrgeizige und kostenintensive Aufklärungsprogramme der Regierung und internationaler Organisationen konnte die Zahl der HIV/AIDS-Prävalenz von 18 % in den 1990er Jahren auf heute 7.3 % gesenkt werden. Die Tendenz ist jedoch wieder steigend.



Die Konflikte in der Region sorgen immer wieder für große Flüchtlingsströme. Gemäß Schätzungen des UNHCR leben zurzeit 385,513 Flüchtlinge in Uganda, zwei Drittel davon kamen in den vergangenen fünf Jahren. Die meisten kommen aus der Demokratischen Republik Kongo (226,880), aus dem Südsudan (139,280) und aus Somalia (43,970).

Projekte von Right To Play in Uganda

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Der HDI ist der Index für menschliche Entwicklung der Vereinten Nationen und gilt als Indikator für Wohlstand. Er wird anhand folgender drei Dimensionen berechnet: (1) Lebenserwartung bei Geburt, (2) Durchschnittliche Schulbesuchsdauer und voraussichtliche Schulbesuchsdauer in Jahren, (3) Bruttonationaleinkommen pro Kopf (Kaufkraftparität US$) DEZEMBER 2015

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Uganda: Spielerisch fürs Leben lernen RIGHT TO PLAY IN UGANDA



In Zusammenarbeit mit der ugandischen Regierung und dem UNO-Hochkommissariat für Flüchtlinge (UNHCR) hat Right To Play hat seine Programmarbeit 2001 in den Flüchtlingscamps Oruchinga und Nakivale im Südwesten von Uganda aufgenommen und seither auf weitere Camps ausgeweitet. Seit 2002 arbeiten wir in Kampala und seit 2005 gibt es Projekte in Soroti und Lira im Nordosten von Uganda.



Durch nachhaltige Sport- und Spielaktivitäten will Right To Play die Gesellschaft stärken. Der thematische Schwerpunkt liegt hierbei in den Bereichen verbesserte Grundbildung, HIV und AIDS-Prävention, Geschlechtergerechtigkeit und Kinderschutz.



Gleichzeitig unterstützen unsere Programme die Kinder und Jugendliche darin, entscheidende Führungund Lebenskompetenzen zu erwerben, die es ihnen ermöglichen, eine aktive Rolle in ihrer Gemeinschaft zu übernehmen und eine bessere Zukunft für sich und ihre Altersgenossen zu sichern.



Die Entführung und Rekrutierung von Kindersoldaten stellt in Uganda weiterhin ein Problem dar. Durch die gezielte Weiterbildung der lokalen Mitarbeitenden, Freiwilligen und Partnerorganisationen, schaffen wir sichere und schützende Lernumgebungen für alle Kinder und Jugendlichen – inklusive Mädchen und Kinder mit Behinderungen.

2015 Begünstigte Kinder

68,567

Anteil begünstigter Mädchen

53%

Aktive Coaches

903

Weibliche Coaches

48%

Play Days & Special Events

N/A

Partnerschulen / Gemeindezentren

255/23

BISHERIGE ERGEBNISSE

LEBENSKOMPETZEN

Kinder, Coaches und Eltern berichten, dass die teilnehmenden Kinder mehr Selbstvertrauen, bessere kommunikative Fähigkeiten sowie mehr Sinn für Zusammenarbeit und Respekt entwickelt haben. Die Beziehungen zu Gleichaltrigen und Erwachsenen haben sich verbessert und Konflikte unter Gleichaltrigen haben abgenommen.

GESUNDHEIT

Teilnehmende Kinder haben ein erweitertes Wissen über die Prävention von Krankheiten (Hygiene, HIV/AIDS und Malaria) sowie eine positivere Einstellung gegenüber Menschen mit HIV.

KINDERSCHUTZ

Die teilnehmenden Kinder haben ein verbessertes Wissen über Kinderrechte sowie eine erhöhte Bereitschaft entsprechende Probleme anzusprechen. 87% der teilnehmenden Kinder wenden sich für Rat an den Coach, wenn sie Probleme haben.

NACHHALTIGKEIT

Kinder und Jugendliche berichten über ein erhöhtes Engagement auf Gemeindeebene seitdem sie das Gelernte mit anderen Kindern und Erwachsenen teilen. Zudem konnten auch Partnerorganisationen durch die Zusammenarbeit gestärkt werden.

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Uganda: Spielerisch fürs Leben lernen Projekt zur Stärkung von Mädchen durch Sport und Spiel Projektorte

Hoima, Mubende, Mukono and Kampala (100 Schulen und 12 Gemeindezentren)

Begünstigte

18,499 Kinder & Jugendliche (51% Mädchen)

Coaches

212 (58% Frauen)

PROBLEMSTELLUNG UND RIGHT TO PLAY’S LÖSUNGSANSATZ 

Mädchen haben oft keinen Zugang zu Informationen über sexuelle und reproduktive Gesundheit. Gesundheitszentren sind nicht entsprechend geschult und eigerichtet, um Jugendliche zu betreuen.



Frühe sexuelle Aktivitäten führen oft zu ungewollten Schwangerschaften, unsicheren Abtreibungen, Verbreitung von sexuell übertragbare Infektionen (STI), Erhöhung der Zahl der Schulabbrecher sowie einer erhöhten Müttersterblichkeit.



Ungeschützter Geschlechtsverkehr unter Jugendlichen ist weit verbreitet. Ihnen fehlt die Fähigkeit, dem Druck zu widerstehen, sich durchzusetzen und effektiv zu kommunizieren. Das Problem der Teenager-Schwangerschaften wird durch Zwangsheiraten von jungen Mädchen zusätzlich verschärft.



Right To Play konzentriert seine Aktivitäten darauf, bei Kindern und Jugendlichen eine Grundlage von Wissen und Fähigkeiten aufzubauen. Dadurch können sie ihre Entscheidungsfähigkeit und das kritische Denken in Bezug auf sexuelle und reproduktive Gesundheit verbessern und soll schlussendlich die Häufigkeit von ungeschütztem Geschlechtsverkehr und seinen Folgen reduzieren. Zudem will Right To Play die Jugendlichen dazu ermutigen, über Geschlechtergerechtigkeit, geschlechtsspezifische Normen und ihre Auswirkungen auf die sexuelle und reproduktive Gesundheit zu reflektieren und offen darüber zu reden. Durch die Entwicklung dieser Fähigkeiten werden Jugendliche zunehmend in den verschiedenen Bereichen ihres Lebens gestärkt.

Rechte im Zusammenhang mit Sexualität, Schwangerschaft, Geburt und Elternschaft sind besonders für Frauen und Mädchen sehr wichtig. Doch in vielen Ländern werden diese Rechte missachtet: Frauen sind oft nicht aufgeklärt, können keine freien Entscheidungen über ihre eigene Sexualität treffen, werden Opfer von Diskriminierung und Gewalt. Weltweit haben mehr als 1.8 Milliarden junger Menschen keinen Zugang zu Information, sexueller Aufklärung und Gesundheitsdienstleistungen im Bereich Sexualität und Reproduktion. Das hat auch negative Auswirkungen auf ihren Gesundheitszustand (Amnesty international) Definition Sexuelle und Reproduktive Gesundheit und Rechte (Vgl. BMZ): Recht auf ein uneingeschränktes körperliches und seelisches Wohlbefinden in Bezug auf alle Bereiche der Sexualität und Fortpflanzung aller Menschen. Zur sexuellen und reproduktiven Gesundheit gehört unter anderem:  die Freiheit, ein befriedigendes Sexualleben führen und über die individuelle Familienplanung entscheiden zu können,  sich vor Gesundheitsproblemen im Zusammenhang mit dem Sexualleben schützen zu können  sowie die Freiheit von sexuellem Zwang und sexueller Gewalt.

Zielsetzung 

Die Gesundheit und das Wohlbefinden von Kindern und Jugendlichen fördern indem sie sich durch Sport und Spiel das notwendige Wissen und die Fähigkeiten aneignen, die sie für eine positive Verhaltensänderung in Bezug auf ihre sexuelle und reproduktive Gesundheit sowie für die Ausübung reproduktive Rechte brauchen.



Lehrkräfte, Coaches, Eltern, lokale Entscheidungsträger und andere Mitglieder der Gesellschaft dazu befähigen eine unterstützende Lernumgebungen für Kinder und Jugendliche zu schaffen, um Gruppendruck zu widerstehen und gesunde Praktiken zu übernehmen.

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Uganda: Spielerisch fürs Leben lernen Erwartete Ergebnisse 

80% der begünstigten Jugendlichen zeigen verbesserte kommunikative Fähigkeiten, Sinn für Zusammenarbeit, ein positive Selbstwertgefühl und Führungsfähigkeiten



Anstieg um 20% der begünstigten Jugendlichen im Alter von 12-18 Jahren, die gesunde Praktiken in Bezug auf sexuelle und reproduktive Gesundheit aufzeigen



Anstieg um 20% der begünstigten Jugendlichen, die ihre Rechte auf Bildung und Gesundheit ausüben



Die gesellschaftlichen Strukturen in den begünstigten Gemeinden fördern die Rechte, Gesundheit und Bildung von Mädchen

PROJEKTAKTIVITÄTEN WAS WIR ERREICHEN WOLLEN die Gesundheit und das Wohlbefinden von Kindern und Jugendlichen fördern

WIE ERREICHEN WIR DIESES ZIEL? Lehrkräfte und Coaches werden weitergebildet im Bereich Sport für Entwicklung sowie sexuelle & reproduktive Gesundheit, Gender und Kinderschutz

Durchführung von regelmässigen Sport- und Spielaktivitäten und Play Days zum Thema sexuelle & reproduktive Gesundheit

Gemeinden, Eltern und die Regierung zum Thema sexuelle & reproduktive Gesundheit sensibilisieren (Events, Netzwerke, Kommittees etc.)

WAS BRAUCHEN WIR ZUR UMSETZUNG?

Sichere Spielplätze und Sportausrüstung

Personal (Coaches, Supervisors, Programmmitarbeiter etc.)

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Trainigs-Handbücher

Monitoring und Evaluation

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Uganda: Spielerisch fürs Leben lernen DIE METHODE VON RIGHT TO PLAY

Right To Play bildet lokale Lehrkräfte und Freiwillige als Coaches aus. Die Coaches fungieren als Vorbilder und entwickeln persönliche und berufliche Fähigkeiten, die die Grundlage für Führungskompetenz bilden. Sie führen regelmäßige Spiel- und Sportaktivitäten mit Kindern und Jugendlichen durch. Die Aktivitäten finden in einer beständigen Gruppe von Kindern und Jugendlichen statt. Durch die Aktivitäten vermitteln die Coaches Fähigkeiten und Einstellungen, die als Grundlage für Verhaltensänderungen dienen. In der Gruppe findet zu Beginn und am Ende der Aktivität immer eine Diskussion statt, um die jeweiligen Krenaussagen und Lernziele vorzubereiten und zu verankern. Dabei wird die Lehr- und Lernstrategie „Reflektieren-VerbindenAnwenden“ eingesetzt: Die Kinder und Jugendlichen werden aufgefordert, die jüngste Erfahrung zu prüfen, sie mit bisherigen Erfahrungen zu vergleichen und sich zu fragen, wie sie das durch die Aktivität Gelernte im Alltag nutzen können. Lernstrategie basierend auf dem erfahrungsorientierten

Für die Ausbildung nutzt Right To Play pädagogisch Lernzyklus fundierte und standardisierte, aber an den jeweiligen Kontext angepasste Handbücher. Sie enthalten eine Vielzahl von Sport- und Spielaktivitäten, die Fachpersonen in Absprache mit den Menschen vor Ort ausgearbeitet haben, um positives Verhalten zu fördern. Abhängig von den jeweiligen Bedürfnissen wählen die Coaches Aktivitäten aus. My Life, My Plan wurde entwickelt, um das Wissen von Right To Play Coaches zu Themen der reproduktiven Gesundheit in ihrer Gemeinschaft zu stärken und ihnen Informationen, Fähigkeiten und Materialien zu Themen der sexuellen und reproduktiven Gesundheit an die Hand zu geben.

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Football for Development ist Teil der sport-spezifischen Ressourcen. Sport wird als Mittel eingesetzt, um Lernen und die ganzheitliche Entwicklung von Kindern zu unterstützen. Faires Spiel und Gemeinschaftsgefühl werden gefördert. Es ist geeignet für Kinder und Jugendlich im Alter von 6-18 Jahren und enthält Aktivitäten, die einerseits technische und taktische Fähigkeiten verbessern, andererseits aber auch Selbstvertrauen in Kindern fördern.

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