Sprachliche Aspekte von SMS-Texten AWS

Rena Theel (2001): Simsen. Eine Pilotstudie zu sprachlichen und kommunikativen Aspekten in der SMS-Kommunikation. Networx Nr.22. http://www.websprache.net/networx/docs/networx-22.htm [17.12.2003]. S. 4. 2 Joachim Höflich (2001): Das Handy als >persönliches Medium
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Patrizia Starke

Sprachliche Aspekte von SMS-Texten Eine kommunikationsorientierte Untersuchung von Kurzmitteilungen

Diplomica Verlag

Starke, Patrizia: Sprachliche Aspekte von SMS-Texten: Eine kommunikationsorientierte Untersuchung von Kurzmitteilungen. Hamburg, Diplomica Verlag GmbH 2014 Buch-ISBN: 978-3-8428-9673-4 PDF-eBook-ISBN: 978-3-8428-4673-9 Druck/Herstellung: Diplomica® Verlag GmbH, Hamburg, 2014 Bibliografische Information der Deutschen Nationalbibliothek: Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über http://dnb.d-nb.de abrufbar.

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Inhalt 1. Einführung

3

2. Analysegrundlagen

5

2.1 Empirische Untersuchung

5

2.2 SMS – Korpus

5

3. SMS – Short Message Service

6

3.1 Technische Realisierung

6

3.2 Texteingabe per Handy

6

3.3 Motivation der SMS-Nutzung

8

3.4 SMS-Kontaktpartner

10

3.5 Ausnutzung der 160 Zeichen

11

4. SMS und Telegramm als Textkurzformen

13

4.1 SMS – Ein Text?

13

4.2 Medialer Vergleich von SMS und Telegramm

15

5. Kommunikationsorientierte Textanalyse von SMS

19

5.1 Klassifikation von Textsorten

19

5.2 Kommunikative Funktionen von SMS

21

5.2.1 Kodierung des Korpus

21

5.2.2 Kontaktfunktion

23

5.2.3 Informationsfunktion

24

5.2.4 Obligationsfunktion

25

5.2.5 Appellfunktion

25

5.2.6 Deklarationsfunktion

27

6. SMS – Zwischen Mündlichkeit und Schriftlichkeit

28

7. Sprachliche Strukturen von SMS

32

7.1 Orthographie

32

7.2 Großschreibung und Kleinschreibung

34

7.3 Interpunktion

37

7.4 Graphostilistische Besonderheiten

38

8. Kurzformen in der SMS-Kommunikation

40

8.1 Syntaktische Kurzformen

40

8.2 Lexikalische Kurzformen

45

8.2.1 Differenzierung von Kurzwort und Abkürzung

45

8.2.2 Kurzwörter – Eine Typologie

45

8.2.3 Abkürzungen als Kurzformen

49

8.3 Tilgung, Assimilation und Reduktion

53

9. Methodik der Kürzungen – Zur Existenz einer allgemeinen Norm 10. Beeinträchtigung der Kommunikation durch Kurzformen

57 61

10.1 Produktion und Rezeption von SMS-Texten

61

10.2 Auswirkungen von Kurzformen auf das Textverständnis

63

11. Resümee und Ausblick

66

Bibliographie

68

Anhang

72

1. Einführung „Das Telefon in der Westentasche. Die Bürger der drahtlosen Zeit werden überall mit ihrem ‚Empfänger’ herumgehen, der irgendwo, im Hut oder anderswo angebracht und auf eine der Myriaden von Vibrationen eingestellt sein wird, mit dem er gerade Verbindung sucht. Einerlei, wo er auch sein wird, er wird bloß den ‚Stimm-Zeiger’ auf die betreffende Nummer einstellen brauchen, die er zu sprechen wünscht, und der Gerufene wird sofort seinen Hörer vibrieren oder das Signal geben können, wobei es in seinem Belieben stehen wird, ob er hören oder die Verbindung abbrechen will. (…) Und in dem Bestreben, alle Apparate auf möglichste Raumbeschränkung hin zu vervollkommnen, wird auch der ‚Empfänger’ trotz seiner Kompliziertheit ein Wunder der Kleinmechanik sein.“ Robert Sloß (1910)1

Im Zeitalter der mobilen Kommunikation haben Handys mittlerweile einen wichtigen Platz in der Gesellschaft eingenommen. Rund 50 Millionen Deutsche besitzen heutzutage ein Mobiltelefon2 – Tendenz steigend. Längst werden Handys nicht mehr nur zum Telefonieren verwendet. Die Besitzer nutzen ihr Mobiltelefon als Terminplaner, Wecker, fotographieren und verschicken komplexe Bilder. Besonders beliebt ist nach wie vor auch der Versand von Kurzmitteilungen. Ob bei Gewinnspielen, Televotings, Infodiensten, ob beruflich oder auch privat, aus der multimedialen Gesellschaft sind SMS kaum mehr wegzudenken. Im Jahr 2001 verschickten deutsche Nutzer knapp 20 Milliarden Kurzmitteilungen3. Die enorme Ausbreitung von SMS rückt dieses Medium in den Mittelpunkt zahlreicher Forschungsrichtungen. Im Rahmen dieses Buches werden vor allem kommunikative und sprachliche Merkmale von Kurzmitteilungen untersucht. Nach einer kurzen Erläuterung der Analysegrundlagen erfolgt einleitend eine Einführung in die Technik und Gegebenheiten des Short Message Service. Ein Vergleich von SMS und Telegramm dient als Ausgangspunkt für

1

Zitiert in: Peter Schlobinski / Nadine Fortmann / Olivia Groß/ Florian Hogg / Frauke Horstmann / Rena Theel (2001): Simsen. Eine Pilotstudie zu sprachlichen und kommunikativen Aspekten in der SMS-Kommunikation. Networx Nr.22. http://www.websprache.net/networx/docs/networx-22.htm [17.12.2003]. S. 4. 2 Joachim Höflich (2001): Das Handy als >persönliches Medium7< vier Mal kurz hintereinander drücken um den Buchstaben s zu erzeugen. Das Wort SMS setzt sich somit aus der Zahlenfolge >777767777< zusammen. Es sind also ganze neun Tastendrücke erforderlich um die drei Zeichen des Wortes zu produzieren. Eine Erleichterung bei der Texteingabe stellt die Worterkennungssoftware T9 dar, die während des Tippens Wortergänzungen anbietet7. Hierbei ist nur noch das einmalige Drücken der jeweiligen Nummerntaste erforderlich, für das Wort SMS also >767767< bietet das Erkennungsprogramm vor dem Beispielwort etwa noch die Wörter Pop und Roß an. Allerdings können die Wortvorschläge während des Tippens auch zu Verwirrung führen, weshalb man beim Schreiben nicht auf das Display schauen sollte. Die verschiedenen Realisationsmöglichkeiten kann man je nach ihrer Rangfolge durch ein oder mehrmaliges Betätigen einer bestimmten Funktionstaste abrufen, die herstellerabhängig ist. Für das Wort Roß wäre beispielsweise zusätzlich zu der >767< das einmalige Drücken dieser Funktionstaste erforderlich, für das Beispielwort SMS das zweimalige Drücken der Taste. Wörter, die von der Software nicht erkannt werden, müssen weiterhin mit der herkömmlichen Methode buchstabiert werden. 7

www.T9.com

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