Gerrit Jakobs Sportsponsoring als innovatives Instrument in der Markenkommunikation Fokus Fussballsponsoring IGEL Verlag
Gerrit Jakobs Sportsponsoring als innovatives Instrument in der Markenkommunikation Fokus Fussballsponsoring 1.Auflage 2009 | ISBN: 978‐3‐86815‐407‐8 © IGEL Verlag GmbH , 2009. Alle Rechte vorbehalten.
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IGEL Verlag
Inhaltsverzeichnis Abbildungsverzeichnis
IV
1
Einleitung
1
2
Grundlagen des Sponsorings
3
2.1
Sponsoring als kommunikationspolitisches Instrument
5
2.2
Begriff des Sponsorings
7
2.3
Entstehung und Entwicklung des Sponsorings
8
2.4
Erscheinungsformen / Dimensionen des Sponsorings Kultursponsoring
10
2.4.2
Publicsponsoring
12
2.4.2.1
Soziosponsoring
13
2.4.2.2
Ökosponsoring
14
2.4.2.3
Wissenschaftssponsoring
2.4.3 2.5
Mediensponsoring und Programmsponsoring
Die Beteiligten am Sponsoring
15 16 17
2.6
Struktur des Sponsoringmarktes
23
2.7
Einordnung des Sponsorings in die Kommunikationspolitik
24
2.8
Der Planungsprozess im Sponsoring
26
3
Sportsponsoring 3.1
33
Wirtschaftliche und kulturelle Bedeutung des Sports
34
3.2
Geschichtliche Entwicklung des Sportsponsorings
35
3.3
Formen des Sportsponsorings
37
3.3.1
Sponsoring von Einzelsportlern
37
3.3.2
Sponsoring von Sportmannschaften
40
3.3.3
Sponsoring von Sportveranstaltungen
41
3.3.4
Sponsoring von ergänzenden Events / Public Viewing
44
3.3.5
Ambush Marketing
45
Ziele des Sportsponsorings
47
3.4
3.4.1
Schaffung von Aktualität / Awareness
49
3.4.2
Etablierung, Stabilisierung oder Steigerung der Unternehmens- oder Markenbekanntheit
49
Aufbau, Stabilisierung oder Verbesserung des Unternehmens- oder Markenimages
49
3.4.4
Product-Placement und Markeninszenierung
50
3.4.5
Mitarbeitermotivation
51
3.4.3
I
10
2.4.1
3.4.6
Hospitality-Maßnahmen zur Kundenbindung und Kundenpflege
51
3.4.7
Schaffung von Goodwill
52
3.5
Integration des Sportsponsorings in die Kommunikationspolitik
3.5.1
Interinstrumentelle Integration
54
3.5.2
Intrainstrumentelle Integration
60
4
Wirkungsforschung im Sportsponsoring
62
4.1
Bedeutung und Aufgaben der Wirkungsforschung
62
4.2
Ziele und Zwecke der Wirkungsforschung im Sportsponsoring
64
4.2.1
Überprüfung der Zielerreichung
64
4.2.2
Überprüfung der Maßnahmeneignung
64
4.2.3
Überprüfung der Kosten / Nutzen-Relation
65
4.2.4
Gewinnung von Daten zur weiteren Sponsoring-Planung
67
4.3
Die Theorie der Wirkungsforschung im Sportsponsoring
4.3.1
Das S-O-R-Modell
4.3.2
Das Modell der Wirkungspfade
4.4
Probleme der Wirkungsmessung im Sportsponsoring
4.4.1
67 68 72 76
Interdependenz- und Zuordnungsprobleme
76
4.4.2
Problem der Ausstrahlungseffekte
76
4.4.3
Problem externer Störeinflüsse
77
4.5
Wirkungsmessung im Sportsponsoring
77
4.5.1
Untersuchung der Rahmenbedingungen
78
4.5.2
Verfahren zur Messung der Wahrnehmung
79
4.5.3
Verfahren zur Messung der Erinnerungswirkung
80
4.5.4
Verfahren zur Messung von Einstellungs- bzw. Imageveränderungen
81
4.5.5
Verfahren zur Messung der Aufmerksamkeit
82
4.5.6
Verfahren zur Messung der Sponsoringleistung
82
4.6
Erfolgskontrollen im Sportsponsoring
4.6.1
4.7
Ergebniskontrollen im Sportsponsoring
83 84
4.6.1.1
Ex-ante-Kontrollen / Pretest-Kontrollen
85
4.6.1.2
Ex-ante / Ex-post-Kontrollen
85
4.6.1.3
Inbetween-Kontrollen / Tracking-Studien
86
4.6.2 5
54
Prozesskontrollen im Sportsponsoring – Sponsoring-Audit
86
Aktueller Stand der Wirkungsforschung und Erfolgsmessung in der Praxis 88 Sportsponsoring im Fußballsport
90
II
5.1
Entwicklung und Organisationsstruktur des deutschen Profi-Fußballs
90
5.2
Die Deutsche Fußball Liga GmbH (DFL) als Dachverband
91
5.3
Sponsoringplattform Bundesliga
92
5.4
Ein Vergleich der Einnahmensituation der Bundesliga mit den wichtigsten europäischen Ligen 97
5.5
Beschränkungen und Reglementierungen des Fußballsponsorings
5.6
Erfolgsmessung im Fußballsponsoring
5.6.1
6
99 101
Markenwachstum anhand des Beispiels der Fluggesellschaft Emirates 101
5.6.2
Ökonomische Ziele umsetzen mit Fußballsponsoring
102
5.6.3
Eye-Tracking im Sportsponsoring
104
Schlussbetrachtung
109
Literaturverzeichnis
111
Internetquellen
116
III
Abbildungsverzeichnis Abbildung 1 – Entwicklung des Sponsorings 2000 – 2010
3
Abbildung 2 – Beziehungsgeflecht und Kommunikationsbeziehungen im Sponsoring
18
Abbildung 3 – Erscheinungsformen des Sponsorings aus Sicht der Sponsoren
20
Abbildung 4 – Vernetzung von Sponsoring
25
Abbildung 5 – Schriftliche Planung von Sponsoringengagements
27
Abbildung 6 – Planungsprozess des Sponsorings aus Unternehmenssicht
28
Abbildung 7 – Die zehn größten deutschen Sportsponsoren
36
Abbildung 8 – Top-10-Firmen: WM-bezogene Werbung in TV und PZ Januar bis August 2006 – Gesamtwerbeaufwendungen brutto
47
Abbildung 9 - Sponsoring-Zielsetzungen 2007
48
Abbildung 10 - Begleitende Imagebefragung zum Presenting der Bundesliga von T-Home auf Bild.de
58
Abbildung 11 – Aufgabenfelder der Wirkungsforschung im Sponsoring
63
Abbildung 12 – SOR-Modell
69
Abbildung 13 – Das SOR-Modell und seine Bedeutung für das Sponsoring
72
Abbildung 14 – Wirkungspfad der informativen Werbung bei wenig involvierten Empfängern
74
Abbildung 15 – Wirkungspfad der emotionalen Werbung bei wenig involvierten Empfängern
75
Abbildung 16 – Akzeptanz des Sponsorings
79
Abbildung 17 – Zusammensetzung des Ligaverbandes und der DFL
92
Abbildung 18 – Imagewerte der Bundesliga
93
Abbildung 19 - Sponsorenstruktur am Beispiel des Hamburger Sport Verein
95
Abbildung 20 – Akzeptanz von Werbeformen
96
Abbildung 21 – Einnahmenentwicklung der Bundesliga 1979 bis 2007
97
Abbildung 22 – Ausgewählte nationale TV-Verträge der „Big-Five-Ligen“
99
Abbildung 23 - Markenwachstum Emirates, SPORTFIVE (2007 a.), S. 27.
102
Abbildung 24 – Communication-Performance-Auswirkungen auf Kennwerte der HypoVereinsbank
103
Abbildung 25 – Werbemittelvergleich
108
IV
1
Einleitung
„Die Organisation Werbungtreibende im Markenverband (OWM), [...] formulierte 2005 folgende Position zum Sponsoring: Die OWM • erkennt Sponsoring als eigenständiges Instrument der Markenkommunikation an • begrüßt gemeinsame Verhaltensregeln und stärkere Professionalisierung • hält Mindestanforderungen und Transparenz bei Angeboten für notwendig • empfiehlt Verbesserung der Planungsgrundlagen • fordert Vereinheitlichung der Leistungsnachweise (Konventionen) • sieht Nachholbedarf in der Wirkungsforschung • unterstreicht die Verantwortung des deutschen Sports für Planungsgrundlagen, da er den Hauptteil der Sponsoringinvestitionen der Wirtschaft auf sich vereint.“1 Da klassische Kommunikationsformen zusehends an ihre Grenzen stoßen, bieten sog. below-the-line Instrumente der Kommunikation den Unternehmen Möglichkeiten, ihre Zielgruppen zu erreichen. Das Sponsoring, speziell das Sportsponsoring, ermöglicht Unternehmen eine zielgerichtete Ansprache in nicht-kommerziellen Situationen und emotionalen Umfeldern.2 Besonders das große mediale Interesse am Sport gewährleistet den sponsernden Unternehmen hohe Reichweiten ihrer Sponsorships. Sportsponsoringengagements sollen dafür Sorge tragen, dass Imagekomponenten des Sports auf die Sponsoren bzw. deren Marken übertragen werden. So eröffnet das Sponsoring insbesondere in Zeiten zunehmender Marktsättigung Unternehmen Chancen, sich klar zu positionieren und sich von der Konkurrenz abzuheben.3
1 2 3
1
Reichstein, B. (2006), S. 8. Vgl. Bruhn, M. (2003), S. 35. Vgl. Nieschlag et al. (2002), S. 986.
Während die Investitionen in die klassische Werbung seit Jahren abnehmen, wächst die Nutzung des Kommunikationsinstruments „Sponsoring“ seit Jahrzehnten stetig. So stiegen die Investitionen in das Sponsoring in Deutschland seit 2000 von 2,5 Milliarden Euro auf 4,6 Milliarden Euro in 2008.4 Volumina in der Höhe von 2,9 Milliarden Euro per annum in Deutschland im Bereich des Sportsponsorings erhöhen den Rechtfertigungsdruck für alle beteiligten Marktteilnehmer, Engagements einer hinreichenden Wirkungskontrolle zu unterziehen. Der Wirkungsforschung obliegt es, den kommunikativen Gegenwert dieser Investitionen zu beweisen und aufzuzeigen, dass das Instrument „Sponsoring“ in der Lage ist, die kommunikationspolitischen Ziele effektiv und effizient umzusetzen. Die vorliegende Studie behandelt den Themenbereich des Sportsponsorings, speziell den des Fußballsponsorings. Das Sportsponsoring stellt die älteste und zugleich wichtigste Ausprägungsform des Sponsorings dar. Im folgenden nun wird dargestellt, wie Sportsponsoring wirkt und welchen Erfolgsfaktoren es dabei unterliegt. Darüber hinaus wird anhand diverser Beispiele der Bezug zur Praxis hergestellt. Der Fokus der hier vorliegenden Studie liegt auf der Beantwortung folgender Fragestellungen: •
Wie erfolgt die Integration des Sponsorings in die Kommunikationspolitik der Unternehmen?
•
Welche Faktoren erweisen sich als maßgeblich für den Erfolg von Sponsoringengagements im Sport?
•
Welche Wirkungen können bei den anvisierten Zielgruppen durch den Einsatz von Sportsponsoring erreicht werden und wie können diese gemessen werden?
•
Welche Problematik besteht bis heute in der Wirkungsmessung und wie kann sie überwunden werden?
•
Wie und mit welchen Instrumenten erfolgt die Überprüfung von Sponsoringengagements im Sport und im speziellen im Fußball?
4
Vgl. http://www.pilot.de/research/sponsorvisions.php?content=sponsor_visions_2008.
2
2
GrundlagendesSponsorings
DasSponsoringhatsichindenvergangenen30JahrenzueinemwichtiǦ genInstrumentderKommunikationspolitikentwickeltundistnachheutiǦ gemStandausderUnternehmenskommunikationnichtmehrwegzudenǦ ken.MöglicheGründefürdieseEntwicklungimSponsoring,dasjährliche Zuwachsraten von durchschnittlich 14 Prozent in den vergangenen 10 Jahrenaufweist,sollenimFolgendenaufgeführtwerden.
Abbildung1–EntwicklungdesSponsorings2000–2010,inAnlehnungan„SponsorVisions2008“.
Das Sponsoring bietet den sponsernden Unternehmen die Möglichkeit, ihre Zielgruppen in sog. nichtǦkommerziellen Situationen anzusprechen. DiesistmittlerweileeinwichtigerFaktor,dasichimmermehrKonsumenǦ ten, gerade die jüngeren und gebildeten, den Instrumenten der klassiǦ schen Werbung verschließen. Durch Vermeidungsverhalten, wie etwa „Zapping“, dem Wegschalten von TVǦ und Radiowerbung können sich diese Zielgruppen den Werbebotschaften entziehen.5 Beim Sponsoring istdiesesVerhaltensonichtmöglich.
5
Vgl.Nieschlag,etal.(2002),S.995.
3
Das Sponsoring bietet gerade auch Konsumgüterherstellern die Möglichkeit, sich in emotionalen Umfeldern in den Köpfen der Konsumenten zu „verankern“ und sich somit kommunikative Wettbewerbsvorteile zu verschaffen. Dabei gilt es zu bedenken, dass sich Konsumgüterhersteller in weitestgehend gesättigten Märkten mit ausgereiften Produkten befinden, die sich überdies in der Qualität kaum mehr von Konkurrenzprodukten unterscheiden.6 Sponsoring bietet im Gegensatz zur klassischen Werbung den sponsernden Unternehmen mehr Möglichkeiten, emotionale Erlebnisdimensionen zu vermitteln. Darüber hinaus bringen die Zielgruppen den Botschaften der Unternehmen eine viel größere Aufmerksamkeit entgegen, da diese Botschaften in ein Umfeld integriert sind, welches die Zielgruppen als interessant empfinden und dem gegenüber eine Affinität besteht.7 Marken können durch den Einsatz von Sponsoring für die Zielgruppen „erlebbar gemacht“ werden.8 Unternehmen können dabei aus einer umfangreichen Auswahl von Sponsoringobjekten diejenigen aussuchen, die ihrer Kommunikationspolitik in den Bereichen der Zielgruppenansprache und der zu vermittelnden Erlebnisdimensionen am ehesten entsprechen. Sponsoring kann aufgrund der Zunahme an Freizeit und des Trends zur aktiven Freizeitgestaltung den Unternehmen die Möglichkeit schaffen, ihre Zielgruppen in ungezwungener Atmosphäre zu erreichen. Ereignisse wie Sportevents, Vernissagen, Musicalbesuche gehören zu wichtigen Freizeitveranstaltungen für potenzielle Konsumenten und bieten eine optimale Plattform für eine zielgruppengerichtete Ansprache. Parallel dazu bieten gerade Großveranstaltungen im Sportbereich, der Musik etc. durch Berichterstattungen in den Massenmedien Multiplikatoreffekte, die das Sponsoring besonders interessant machen.9 Eine besondere Bedeutung kommt dem Sponsoring in den Bereichen zu, wo aufgrund leerer Staatskassen Unternehmen bereit sind, diese Lücken zu schließen und dazu auch imstande sind. Dies betrifft vorwiegend die Bereiche Sport, Kunst und Soziales.10 Darüber hinaus hat die Wirtschaft, explizit in den Bereichen Kultur und Soziales, die Verantwortung erkannt, die Sponsoringengagements mit sich bringen, so dass sie diese zunehmend nutzen, um ihre gesellschaftliche Verantwortung und Kompetenz 6 7 8 9 10
Vgl. Kroeber-Riel, W. (1993), S. 68. Vgl. Bruhn, M. (1998), S. 36. Vgl. Hermanns, A. (2001), S. 5. Vgl. Hermanns, A. (1997), S. 56. Vgl. Walliser, B. (1995), S. 76.
4