Selbstständiger Einzelhandel bei EDEKA - EDEKA-Verbund

02.05.2013 - 040 6377-0 | www.edeka-verbund.de. Mai 2013. Selbstständiger Einzelhandel bei EDEKA –. Genossenschaftliche Tradition als Rückgrat.
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Selbstständiger Einzelhandel bei EDEKA – Genossenschaftliche Tradition als Rückgrat des deutschen Mittelstands

EDEKA Verband kaufmännischer Genossenschaften e.V. New-York-Ring 6 | 22297 Hamburg | Tel.: 040 6377-0 | www.edeka-verbund.de

Die mehr als 4.000 selbstständigen Kaufleute des mittelständischen und genossenschaftlichen EDEKA-Verbunds schreiben eine einmalige Erfolgsgeschichte fort, die seit mehr als 100 Jahren Arbeitsplätze in Deutschland schafft.

Tradition verpflichtet Der EDEKA-Verbund ist genossenschaftlich geprägt. Dies ist der Garant für seinen wirtschaftlichen Erfolg. Mit seinen selbstständigen Einzelhändlern lebt EDEKA den genossenschaftlichen Gedanken von Selbsthilfe, Selbstverwaltung und Selbstverantwortung. Seit 1888 haben Kaufleute im EDEKA-Verbund Unternehmen für einen gemeinsamen Einkauf gegründet. Seit 1911 führen sie ihre Geschäfte unter der gemeinsamen Marke EDEKA. Der Zusammenschluss von eigenständigen Kaufleuten in den EDEKA-Genossenschaften bildet damit historisch und aktuell die feste Basis des EDEKA-Verbunds. Die Idee des selbstständigen Kaufmanns ist Ursprung des EDEKA-Verbunds, und die vorrangige Stellung der Kaufleute ist per Satzung und Genossenschaftsrecht ausdrücklich verankert. Es ist satzungsgemäßer Auftrag des EDEKA-Verbunds, „wirtschaftlich gesunde, voll existenzfähige Betriebe selbstständiger Unternehmer des mittelständischen Lebensmittel-Einzelhandels zu schaffen, sie zu fördern und zu erhalten“. Die Kaufleute sind – über ihre Anteile an den Genossenschaften – Eigentümer der EDEKA-Zentrale mit ihren Tochtergesellschaften und der sieben regionalen EDEKAGroßhandlungen – das ist ein grundlegender Unterschied zu einem filialisierenden Konzern oder einem Franchise-System.

Selbstständige Kaufleute schaffen Arbeitsplätze Seit 100 Jahren ist der von selbstständigen Unternehmern geführte Supermarkt ein wirtschaftliches Erfolgsmodell. Die selbstständigen Kaufleute wirtschaften heute erfolgreicher denn je: So hat sich der Umsatz pro Markt von 2000 bis 2011 mehr als ver-

doppelt. Davon profitiert auch der Arbeitsmarkt. Rund 318.000 Menschen arbeiten heute im EDEKA-Verbund. Das macht EDEKA zu einem der wichtigsten Arbeitgeber in Deutschland – gerade auch in strukturschwachen Gebieten. Mit insgesamt 18.200 Auszubildenden, davon ein Großteil im regionalen EDEKA-Einzelhandel, gehört der Verbund auch zu den wichtigsten Ausbildern in Deutschland.

Verantwortung für Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter

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Gerade für das beratungsintensive Vollsortimentsgeschäft gilt: Gut ausgebildete und qualifizierte Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sind unser wichtigstes Kapital. Daher sind sich die Kaufleute ihrer hohen Verantwortung für ihre Beschäftigten bewusst und gehen mit vielen individuellen Leistungen über die bestehenden Anforderungen hinaus. Das umfassende Sortiment und die Bedienungs- und Serviceangebote im EDEKA-Einzelhandel erfordern gut geschulte und kompetente Mitarbeiter. Mit einer leistungsgerechten Entlohnung, Weiterbildungs- und Qualifizierungsmaßnahmen sowie Aufstiegsmöglichkeiten für die Beschäftigten schaffen die selbstständigen EDEKA-Einzelhändler die erforderlichen Voraussetzungen. Unterstützung erhalten sie dabei von ihrem jeweils zugeordneten Großhandelsbetrieb, der einen umfassenden Katalog an Förderprogrammen und Bildungsangeboten für die Mit-

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arbeiter Einzelhandel EDEKA im im Dialog

bietet. Darüber hinaus koordiniert die EDEKA Juniorengruppe, in enger Zusammenarbeit mit den Großhandelsbetrieben, verbundweite und branchenweit vorbildliche Standards der Aus- und Weiterbildung.

Rahmenbedingungen für gute Arbeit schaffen Im selbstständigen EDEKA-Einzelhandel liegt die Gestaltung der Arbeitsbedingungen in der Zuständigkeit der Kaufleute. Als selbstständige, mittelständische Unternehmer handeln die Kaufleute eigenverantwortlich. Der EDEKA-Verbund ist mit seinen Gremien selbstverständlich bestrebt, allen Einzelfällen entgegenzuwirken, die den Prinzipien guter Arbeitsbedingungen widersprechen. Dazu gehören intensive Beratungsangebote für Kaufleute in Sachen Personalführung, hohe Ausbildungsstandards und ein umfangreiches Weiterbildungswesen. Zusätzlich treibt der EDEKA-Verbund die Erarbeitung eines allgemeinen Verhaltensleitfadens für alle EDEKA-Einzelhändler voran. Damit wird EDEKA in Zukunft die guten Arbeitsbedingungen auch in schriftlicher Form verankern.

Genossenschaftlicher Förderauftrag Der selbstständige Einzelhandel ist das Herz und Gesicht des EDEKA-Verbunds zugleich. Dieses Unternehmertum ist eine erfolgreiche Tradition und repräsentiert den Mittelstand in Reinkultur. Neben dem selbstständigen Einzelhandel gibt es im Vollsortimentsgeschäft seit den 1960er Jahren noch einen geringeren Anteil an so genannten „Regiemärkten“, die von den sieben regionalen Großhandelsbetrieben jeweils direkt betrieben werden. Die Überführung solcher Regiemärkte in die Hände selbstständiger Kaufleute erfüllt den in den genossenschaftlichen Satzungen festgeschriebenen Förderauftrag.

In der Broschüre „Schöne neue Handelswelt!?“ behauptet die Gewerkschaft Verdi, es gebe eine angebliche „Privatisierungswelle“ vor allem bei EDEKA. Rund zehntausend Filialen der beiden größten Lebensmittelkonzerne würden an selbstständige Kaufleute ausgegliedert und Mitarbeiter damit systematisch aus dem Schutz von Betriebsräten und Tarifverträgen gedrängt. Doch diese Vorwürfe sind nachweislich falsch und laufen ins Leere.

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Der Faktencheck zu „Privatisierungen“ Behauptung: Es gebe seit 2003 eine „Privatisierungswelle“, tausende Filialen würden ausgegliedert. Die so genannten „Privatisierungen“ erfüllen den genossenschaftlichen Förderauftrag und sind, anders als behauptet, weder ein neuer noch ein großer Trend. Regiemärkte wurden von Anfang an der genossenschaftlichen Satzung entsprechend aufgebaut, um den selbstständigen Einzelhandel zu fördern. Diese regional geführten Regiemärkte dienen ausschließlich dazu, den in unseren genossenschaftlichen Satzungen verbindlich vorgegebenen Förderzweck zu erfüllen. In der Regel werden Regiemärkte überführt, sobald sie profitabel sind und ein selbständiger Kaufmann bereit ist, diese eigenverantwortlich zu übernehmen.

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Durchschnittlich EDEKA im Dialogwurden in den letzten zehn Jahren ca. 100 Märkte pro Jahr an einen selbstständigen Kaufmann übergeben. Im gleichen Zeitraum machten sich pro Jahr rund 125 junge Kaufleute mit einem eigenen EDEKA-Markt selbstständig, oftmals an einem neuen Standort. Ein großer Teil der Regiemärkte (ca. 60 %) wurde an Existenzgründer vergeben. Aktuell führen die selbstständigen Kaufleute gut 6.200 Märkte, teilweise schon über mehrere Generationen hinweg in Familientradition. Das heißt: Nur ein kleiner Teil der Märkte im selbstständigen Einzelhandel bei EDEKA resultiert überhaupt aus einer „Privatisierung“. Der jährliche „Privatisierungsanteil“ liegt nur bei ca. 1 %! Im Übrigen geht die Zahl der „Privatisierungen“ kontinuierlich zurück: So sind 2012 insgesamt 83 Märkte an selbstständige Kaufleute übergeben worden – 2013 und in den Folgejahren werden es voraussichtlich noch weniger sein. Behauptung: Mit „Privatisierungen“ würden Beschäftige aus Tarifverträgen gedrängt. Bei einem Betriebsübergang von den Regiemärkten zu den selbstständigen Kaufleuten bestehen geltende Regelungen grundsätzlich weiter. Die gesetzlichen Bestimmungen zum Betriebsübergang gewährleisten, dass die erworbenen arbeitsvertraglichen Rechte der Arbeitnehmer

mindestens für ein Jahr bestehen bleiben. Zum Teil gehen einige Unternehmer noch deutlich darüber hinaus. Behauptung: Mit „Privatisierungen“ würden Beschäftigte aus dem Schutz von Betriebsräten gedrängt. Der EDEKA-Verbund legt großen Wert auf einen partnerschaftlichen Austausch mit Betriebsräten. In allen Betrieben mit mindestens fünf Mitarbeitern kann ein Betriebsrat gegründet werden – auch bei selbstständigen Einzelhändlern. Falls das im Einzelfall nicht geschieht, kann das unterschiedliche Ursachen haben. Dazu dürften häufig auch ein besonders gutes Betriebsklima und der „kurze Draht“ gehören, also die von vielen Mitarbeitern geschätzte unmittelbare Ansprechbarkeit des selbstständigen Kaufmanns.

Forschungsprojekt in Kooperation mit der Hans-Böckler-Stiftung Das unabhängige WABE-Institut, unterstützt von der gewerkschaftsnahen HansBöckler-Stiftung, erforscht in Kooperation mit den EDEKA-Regionalgesellschaften Minden-Hannover und Rhein-Ruhr bis Ende 2013 mögliche Veränderungen durch die „Privatisierungen“ auf die Beschäftigungsstruktur in einzelnen Märkten. Für den EDEKA-Verbund haben die guten Arbeitsbedingungen aller Beschäftigten hohe Priorität. Deshalb geht EDEKA der Frage nach, ob sich die Arbeitsbedingungen bei der Übertragung eines ehemals zentral geführten Regiemarkts an einen selbstständigen Kaufmann für die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter verändern. Die Ergebnisse sollen helfen, die Rahmenbedingungen für die Beschäftigten bei den „Privatisierungen“ möglicherweise noch besser zu gestalten.

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Die genossenschaftliche EDEKA im Dialog

Idee wird auch von der Politik unterstützt Die wirtschaftliche Bedeutung der Genossenschaften und ihr Nutzen für die Gesellschaft werden auch von der Politik anerkannt. Im Deutschen Bundestag haben die Fraktionen im Dezember 2012 die Rechtsform der Genossenschaft gewürdigt. Die Oppositionsfraktionen wollen die Unternehmensform der Genossenschaft stärken. Deshalb haben sie jeweils einen Antrag in den Bundestag eingebracht. In der Debatte betonten auch die Redner der Koalitionsfraktionen die Bedeutung der Genossenschaften als Erfolgsmodell in der deutschen Wirtschaft, das nach 150 Jahren nicht mehr wegzudenken sei. In einzelnen Bundesländern ist der Schutz der Genossenschaften sogar in der Verfassung verankert.

Der Einzelhandel als Stützpfeiler der deutschen Volkswirtschaft Der Einzelhandel ist der drittgrößte Wirtschaftszweig in Deutschland. 400.000 Unternehmen erwirtschaften 422 Milliarden Euro Jahresumsatz und beschäftigen 3 Millionen Menschen sowie 160.000 Auszubildende. Damit ist der Einzelhandel deutlich größer als die Automobilindustrie. Immerhin zu rund einem Drittel haben Mittelständler Anteil an der Beschäftigtenzahl und dem Umsatz im Einzelhandel. Insbesondere der Lebensmitteleinzelhandel erfüllt – neben seiner wirtschaftlichen Bedeutung – auch einen essenziellen Beitrag zur flächendeckenden Grundversorgung der Bevölkerung mit Lebensmitteln und anderen Gütern des täglichen Bedarfs.

Fotos: Engel+Gielen, Milbret, Schmid, EDEKA

Fazit Zufriedene Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter bedeuten zufriedene Kunden – und umgekehrt. Unternehmer, die Verantwortung tragen, fördern daher faire und gute Arbeitsbedingungen. Der von selbstständigen Kaufleuten geführte Lebensmittelmarkt ist seit mehr als 100 Jahren ein bewährtes Erfolgsmodell im deutschen Einzelhandel und Mittelstand

in Reinkultur. Die meisten Märkte werden bereits seit Generationen in Familienhand geführt. Die regional von den Großhandelsbetrieben geführten Märkte dienen ausschließlich dem genossenschaftlichen Förderzweck. Von dem genossenschaftlichen Modell profitieren alle: Die mittelständischen Unternehmer, ihre Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, die Kunden und die regionale Wirtschaft. Deshalb unterstützt auch die Politik ausdrücklich die Rolle der Genossenschaften. Gerade die selbstständigen Kaufleute werden den ganz unterschiedlichen Bedürfnissen und Anforderungen in den verschiedenen Regionen Deutschlands gerecht. „Nah dran“: dieses Erfolgsrezept hat Bestand.

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Der EDEKA-Verbund im Profil

Das Profil des mittelständisch und genossenschaftlich geprägten EDEKA-Verbunds basiert auf dem erfolgreichen Zusammenspiel dreier Stufen: Bundesweit verleihen mehr als 4.000 selbstständige Kaufleute EDEKA ein Gesicht. Sie übernehmen auf Einzelhandelsebene die Rolle des Nahversorgers, der für Lebensmittelqualität und Genuss steht. Unterstützt werden sie von sieben regionalen Großhandelsbetrieben, die täglich frische Ware in die EDEKA-Märkte liefern und darüber hinaus von Vertriebs- bis zu Expansionsthemen an ihrer Seite stehen. Die Koordination der EDEKAStrategie erfolgt in der Hamburger EDEKA Zentrale. Sie steuert das nationale Warengeschäft ebenso wie die erfolgreiche Lebensmittel“. Von Kampagne „Wir hier erfolgen die Impulse zur Realisierung verbundübergreifender Ziele wie beispielsweise dem Schaffen durchgängiger IT-Strukturen oder zur Entwicklung zeitgemäßer Personalentwicklungs- und Qualifizierungskonzepte für den Einzelhandel. Mit dem Tochterunternehmen Netto Marken-Discount setzt sie darüber hinaus erfolgreiche Akzente im Discountgeschäft und rundet so das breite Leistungsspektrum des Unternehmensverbunds ab. EDEKA erzielte 2012 mit seinen 11.700 Märkten und rund 318.000 Mitarbeitern einen Umsatz von 44,8 Mrd. Euro. Mit rund 18.200 Auszubildenden ist EDEKA einer der führenden Ausbilder in Deutschland.

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