6.2012

Deutschland 4,50 €

DAS mountainbike-magazin europas nr. 1

H 10145 Norwegen 60 NOK BeNeLux 5,30 ¤ Finnland 6,70 ¤ Frankreich 6,00 ¤ Griechenland 6,80 ¤ Italien 6,00 ¤ Portugal (Cont.) 6,00 € Slovakia 6,80 ¤ Slowenien 6,00 ¤ Spanien 5,95 ¤ Österreich 5 € Schweiz 8,80 sFr

Secondhand Per Schnäppchenjagd zum Traum-Bike

Vario-Stützen Die neuen Modelle im Test

Mega-Verlosung

33.000 € Bikes & Parts

Sommer-Highlight Traumtouren im Piemont

Feuer unterm Hintern Das hilft bei Sitzbeschwerden

Test 15 Fahrrad-Träger

Welche halten im Schleudertest

Neuheiten-Spektakel beim Sea Otter Classic

A TRngen l li va EXWilFesti

AllMountains 2500 Euro, 120 Millimeter: Wer bietet das beste Paket Gewichts-Tuning

So tricksen die Profis

Extrem

Henri Lesewitz beim höchsten Rennen der welt

EDITORIAL

In eisigen Höhen: Henri Lesewitz bezwingt beim Yak Attack den 5416 Meter hohen Thorong-La-Pass.

Ohne doppelten Boden

Jeder Mensch ist unterschiedlich leidensfähig. Henri Lesewitz etwas mehr als die meisten anderen. Doch die Möglichkeit des Versterbens hatte der BIKE-Redakteur bei seinen bisherigen Aktivitäten nur ganz peripher gestreift. Vielleicht ist es diese existenzielle Komponente, die Lesewitz’ jüngstes Abenteuer – das Yak Attack – so außergewöhnlich machte. Henris Durst nach Grenzerfahrung wurde schon in seiner Kindheit geweckt. In der DDR, wo die Grenzen enger waren als anderswo. „Zwei Scheiben Brot essen und dann schauen, wie weit man mit dem Fahrrad kommt“, erinnert sich Lesewitz an die ersten Versuche, Körper und Kopf ein wenig Askese beizubringen. Nach der Wende waren die Möglichkeiten plötzlich vielfältig, und Lesewitz ließ kaum eine aus: Transalp Challenge, Crocodile Trophy, Trans Rockies, Mongolia Bike Challenge. Vieles war ohne Zweifel sehr schwer, sagt Henri, aber es brachte ihn nicht wirklich an sein Limit. Lesewitz zog den Grat für seine Wanderungen immer schmaler. Das Naturaid in Marokko forderte ihn auf eine neue Weise: nonstop über den Hohen Atlas, keine Verpflegung, keine Streckenposten. Eine interessante Erfahrung, weil er bei diesem Rennen realisierte, dass die Natur den Ton vorgibt und „man manchmal allein auf ihre Gnade angewiesen ist.“ Nun also das Yak Attack. Für Henri ein Rennen, bei dem es manchmal nicht mehr nur ums Ankommen,

sondern ums nackte Überleben ging. Zwölf Tage durch Nepal, in den eisigen Höhen des Himalaja, wo Retter nicht im Helikopter, sondern auf dem Rücken eines Yaks anrücken. Wenn überhaupt. Ein Drahtseilakt ohne Fangnetz. Angesichts dieser elementaren Erfahrung hätte man Lesewitz jede Art von Selbstdarstellung nachgesehen. Doch Lesewitz ist Profi, deswegen bewahrt er seine Story in diesem Heft vor eigener ­Eitelkeit. Stattdessen erzählt er die Geschichte des Allgäuers Thomas Fischer, als wäre er selbst unsichtbarer Beobachter gewesen. Natürlich war Henri auch Akteur. Er durchlebte körperliche und seelische Qualen, die er bis dato nicht kannte. Und er brachte das Kunststück fertig, während des Rennens nicht nur die Fotos für seine Reportage zu schießen, sondern auch sechs Stunden Filmmaterial zu drehen. Daraus ist nun ein 40-minütiges Destillat entstanden. Eine Dokumentation, die auf ihre Weise wiederum dokumentiert, welche Entwicklung sich bei BIKE in den letzten Monaten vollzogen hat: Den Film sehen Sie ab 4. Mai online auf tv.bike-magazin.de, per QR-Code auf Ihrem iPhone, oder in der kostenlosen BIKE-App auf dem iPad, oder laden Sie ihn als Podcast aus dem iTunes-Store herunter. Das alles ist heute BIKE. Erst mal aber viel Spaß mit dieser Ausgabe.

Josh Welz, Chefredakteur

Foto: H. Lesewitz

RANDNOTIZEN Joe Fischer blickte dem Elch tief in die Augen. Beim gro­ ßen Fahrradträgertest zirkelte der Chefredakteur unseres Schwester-Magazins GUTE FAHRT das Versuchsfahrzeug eigenhändig um die Pylonen des Test-Parcours. Gut, dass beim sogenannten Elchtest kein lebendes Tier zum Einsatz kam – die eine oder andere Pylone flog im hohen Bogen von der Strecke. Wie die 15 Träger-Modelle die Tortur ertrugen, lesen Sie ab Seite 88.

Er tritt in die Fußstapfen seines Vaters: Andri Frischknecht (17), der Sohn von Thomas Frischknecht, brillierte beim Weltcup in Houffalize (Seite 112) und beim Bundesliga-Auftakt in Münsingen (Seite 12). Seine Rad-Beherrschung erstaunte selbst Redakteur Christoph Listmann, der Frischknecht in Münsingen siegen sah: „Der fuhr auf schmalen Dugast-Reifen eine extrem rutschige Abfahrt herunter, als wäre es nichts.“ Ob der 17-Jährige es zu den Erfolgen seines Vaters bringt, wird sich zeigen. Bis dahin muss er sich in der Junioren- und U23-Klasse beweisen.

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inhalt

Für Tour & Marathon 34 Preispunkt 2500 Euro: acht schnelle All Mountains mit 120 Millimetern Federweg.

Revier-Guide Piemont Das dichte Netz aus Militärpfaden liefert Bikern in Italiens westlichster Region ein grandioses Touren-Revier.

4 BIKE 6/12

178

Aus zweiter Hand Der Gebraucht-Bike-Markt floriert. Wir zeigen, wie man erste Wahl aus zweiter Hand ergattert.

58

immer am Limit

Das Yak Attack in Nepal ist das höchste Bike-Rennen der Welt. Henri Lesewitz nahm diese extreme Herausforderung an.

Titelfoto: Markus Greber; Fahrer: Peter Nilges; Location: Mayrhofen, Zillertal

78

» Unsere Titelthemen

n! Gewinne

64

Schlaraffenland Mitmachen und gewinnen. Im Lostopf stecken Bikes und Parts im Wert von 33000 Euro.

48

American Beautys Neue Bikes und Parts gab es beim Sea Otter Classic im kalifornischen Monterey zu bestaunen. BIKE war dort.

Test & Service

» All Mountains mit 120 mm

Auch bei Marathons gehen immer mehr 120Millimeter-Fullys an den Start. Acht im Vergleich

34

Per Schnäppchenjagd zum Luxus-Bike? So könnte der Traum wahr werden

» Gewinnspiel 64 Bikes + Parts für insgesamt 33000 Euro

» Technik-Forum72 Kauf-Tipps für Kinder-Bikes; Felgen-/Reifen-Breite

74

Drei neue Vario-Modelle im Praxisvergleich

» Fahrradträger88 Funktion und Sicherheit – welche überzeugen?

» Kurz erklärt: Cockpit

110

Einstell-Tipps für die Lenkzentrale

Dauertest170

Report & Unterhaltung Fotostory: La Réunion

24

Interview: Schlickenrieder

56

Yak Attack

78

Auf den Spuren des Megavalanche

Mountainbike-Aversion beim Fernsehen

Lesewitz beim höchsten Rennen der Welt

Staffelstab120 Fürs Biken ausgewandert: Diana Marggraff

Mallorca mit Schlafsack

162

Endspurt – die Kolumne

194

Abenteuerurlaub auf Mallorca? Das geht! Henri Lesewitz stellt die Sinnfrage

Fitness & Rennsport

Profi-Schrauber174

Weiterbilden: Fahrtechnik-Tipps für Bike-Profis

Aktuell/Nachrichten6 Cape Epic; Freeride Mountainbike World Tour; neue Produkte; die wichtigsten Termine

Aktuell/Technik 

Sieger-Bike: Nino Schurters 650B-Scott-Scale

Problematische Beziehung: Hose, Hintern, Sattel

Worldcup Houffalize

112

» Fan-Ekstase: Auch Bike-Rennen können begeistern 18

Bikes in diesem Heft HARDTAILS Cube Access GTC WLS Specialized Fate Expert

Special Special

FULLYS Bergamont Contrail 8.2 Cannondale Scarlet 2 Canyon Nerve XC 7.0 W Giant Trance X2 KTM Lycan 2.0 Lapierre X-Flow 412 Lapierre Zesty 314 Lady Radon Stage Diva Rose Crystal Stoke 2 Rotwild E1 FS Edition Rotwild R.C1 FS Comp Scott Contessa Genius Scott Spark 40 Simplon Kibo SLX Steppenwolf Tayma FS 120 Race Trek Fuel EX 8 Trek Lush SL

S. 44 Special Special S. 44 S. 44 S. 45 Special Special Special S. 170 S. 45 Special S. 46 S. 46 Special S. 46 Special

Gewichts-Tuning Ghost-Mechaniker Theo Münster zeigt, mit welchen Tricks Profis die letzten Gramm am Bike herauskitzeln.

174

Berufsschule100 Sitzbeschwerden106

Neuheiten & Nachrichten

ce Servi

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Tratsch und neue Produkte aus der US-Szene

Edel-Enduro: das Rotwild E1 Edition

Gramm-Fuchserei: So feilen Profis am Gewicht

Fotos: S. Bau, W. Watzke, M. Rotter, H. Lesewitz, D. Simon

Das letzte Wort: Leser sagen uns ihre Meinung

Sea Otter Classic 

» Secondhand58

» Shoot-out: Sattelstützen

» Aktuell/Post22

Reise & Touren

Supertrail176

» Wo Walter Röhrl Gas gibt Revier-Guide Piemont

Eine Reise wert: Das Piemont bietet Bikern ein weit verzweigtes Netz aus Militär-Trails

Standards

178

Editorial  3 Impressum124 Vorschau196

88 Fahrradträger

Dach- oder Heckträger: welche funktionieren, welche sind sicher? 15 Modelle im Test.

Kurz erklärt Lenkzentrale: So räumen Sie Ihr Cockpit auf.

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AKTUELL Magazin

Das Cape Epic markiert den Auftakt der Rennsaison. Damit ist der Schlagabtausch der besten Biker der Welt eröffnet.

800 Kilometer unberührte Natur, 15000 Höhenmeter an schönsten Ausblicken – was klingt wie das Versprechen eines Werbeprospekts, entpuppt sich beim Cape Epic als härtestes Bike-Rennen Afrikas. Jedes Jahr findet hier der erste Show-down der besten Bike-Profis statt. Seien es Christoph Sauser oder Burry Stander, Karl Platt oder Stefan Sahm. Wer hier die Trophäe nach Hause schleppt, kann im Grunde die Saison beenden. „Das Rennen gehört für Langstrecken-Profis wie mich zu den wichtigsten Wettkämpfen überhaupt“,

6 BIKE 6/12

erklärt Karl Platt vom Team Bulls. Der mehrmalige Gewinner der Afrika-Hatz hat dafür gleich mehrere Gründe parat: „Kein Rennen bietet mehr Medienpräsenz. 5400 TV-Stunden zählt das Cape Epic jedes Jahr. Das Rennen ist der Auftakt der Saison. Hier treffen die besten Langstreckenfahrer auf die schnellsten Cross-Country-Biker. Diese StarDichte findest du sonst nur bei Worldcups.“ Die Veranstaltung ist aber auch ein Schlagabtausch der Sportarten und Trainingssysteme. Dieses Jahr gewannen einmal mehr die Kurzstrecken-Racer Burry Stander und Christoph Sauser. Für den

Südafrikaner Stander gehört das Rennen zu den absoluten Highlights: „Viele Cross-Country-Biker nutzen das Rennen, um die Form zu testen. Die Jungs fahren dann mal einen Tag schnell, die anderen eher locker. Ich will hier aber gewinnen, denn es ist das wichtigste Rennen in meiner Heimat.“ Dass Stander selbst nach dieser Tortur noch Druck aufs Pedal bringt, bewies er bei den Worldcups in Pietermaritzburg (Südafrika) und Houffalize (Belgien). Stander belegte jeweils TopFive-Platzierungen. Doch neben all den BerufsBikern zieht vor allem Hobby-Biker das Rennen magisch an. Jedes Jahr bewerben sich 9000 Biker, um einen der 1200 Startplätze zu ergattern. Wer Glück hat, wird im Lotterieverfahren auserkoren.

Foto: sportzpics

Kampf am kap

Biker im Mai

TYpen-Ticker Schmerzlos lief diese Trennung nicht ab: Bike-Pionier Butch Gaudy (1), der 1984 die ersten Mountainbikes nach Europa brachte, ist nicht mehr Teil seines Kultlabels MTB Cycletech. Sein langjähriger Arbeitgeber Velobaze, der seit zehn Jahren auch die Markenrechte an MTB Cycletech hält, hat Gaudy Anfang des Jahres freigestellt. Hoffentlich bessere Nachrichten will ab sofort René Wildhaber (2) unters Bikevolk bringen. Dafür hat er eine neue Homepage gebaut: www.renewildhaber.ch. Online wird zum Teil auch die Zukunft von Bike-Profi Carsten Bresser (3). Der zweifache Olympia-Teilnehmer wird Geschäftsführer von Vertical Ride. In Zukunft managt er den Megastore in Mannheim und den Online-Handel unter 21cycles.com. Brian Lopes (4) kann es nicht lassen: Mit knapp 40 Jahren gewann der Amerikaner in Houffalize den neuen Eliminator-Worldcup – in ungewohnt engen Klamotten. Die Fahrtechnik für solche Manöver zeigt er ein seinem Buch „Mountainbike“, das im Münchner Riva-Verlag erschienen ist. Weniger Winter, mehr Barcelona: Der Schwede Martin Söderström (5) schlug dem Schnee in seiner Heimat ein Schnippchen und setzte sich ab. Das spannende Urban-Video, das in Spanien entstand, läuft 1 unter tv.bike-magazin.de

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Surf-Camp Trails surfen vom Feinsten, und das schon Anfang April: So hieß das Motto beim BIKE ­ arm-up in Alicante. Über 100 Teilnehmer fuhren täglich die perfekt ausgebauten W Strecken und genossen das Trail-Paradies in Spaniens sonnigem Süden. Zusätzlich gab auch die Industrie ihr Stelldichein: Scott, Felt, Mondraker, Deuter, SQ-Lab, Powerbar und Blackroll zeigten, was es Neues auf dem Markt gibt. Der besondere Clou: Die Teilnehmer hatten die Möglichkeit, die neuesten Modelle der Hersteller zu testen und mit auf Tour zu nehmen. Den technischen Support leistete BIKE-Magazin-Schrauber Dan Hooper. Der Profi-Mechaniker löste jedes Problem und gab den Teilnehmern wertvolle Technik-Tipps. Ein echtes Rundum-sorglos-Paket. Mehr Infos: www.go-alps.de

MANCHMAL MÜSSEN DINGE ERST OVAL WERDEN DAMIT ES RUND LÄUFT !

Ein Auszug der Erfolge in 2011 mit Q-Rings: 1. Platz 1. Platz 1. Platz 1. Platz 1. Platz 1. Platz 1. Platz 1. Platz 1. Platz 1. Platz

WM MTB-XM Christoph Sauser WM MTB-XM Annika Langvad Tour d. France Teamw. Garmin-Cervelo Vuelta a España 2011 Juan Jose Cobo UCI Paris Roubaix Johan Van Summeren WM Cyclo-Cross Marianne Vos WM ITU Cross Triathlon Conrad Stolz Ironman Lanzarote Timo Bracht Ironman Western-Australia Timo Bracht Norseman Triathlon Susanne Buckenlei

DIE WELT IST NICHT RUND, SIE IST OVAL! Mehr Informationen unter www.rotorbike.com/tryq

ACS-Vertrieb GmbH [email protected] www.rotorbike.com * Studie der Universidad de Valladolid, Prof. Alfredo Cordova Martinez, 2007

BIKE 7/2012, AB 5. Juni am Kiosk

Marathon-29er + All Mountains Neue Modelle für Touren-Biker und MarathonFullys in 29 Zoll – vielleicht finden Sie in unserer Juli-Ausgabe Ihr neues Traum-Bike.

Knack-Test

Schneller durch Beinehochlegen

Das Leichte für die Tour, das Handliche für den Biergarten, das Panzerschloss für den Fahrradträger: Wir lassen Schlösser aller Kategorien von erprobten Panzerknackern checken.

Wissenschaftlicher Test: Welche Vor- und Nachteile bringen die verschiedenen Laufradgrößen? Die ganze Wahrheit über 26, 27,5 und 29 Zoll.

REvier-Guide Ötztal

Für Sie schneiden wir uns ins eigene Fleisch und verraten die besten Touren und Trails in unserem Test-Revier.

Nichts passt mehr!

650B setzt dem Wahn aus unterschiedlichen Maßen und Größen die Krone auf. Wir versuchen, den Standard-Dschungel zu entwirren.

HIER BEKOMMEN SIE Ihre BIKE: Abo- und heftnachbestellungen: 0521/559-922, verkaufsstelle finden: www.presse-kaufen.de Bitte haben Sie dafür Verständnis, dass in der Vorschau angekündigte Themen aus aktuellen Gründen verschoben werden können.

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Fotos: M. Greber, W. Watzke, D. Simon, G. Grieshaber

Die Grösse zählt doch

Effektive Regeneration kann im Trainings- und Wettkampfalltag den LeistungsTurbo zünden. Welche Mittel und Methoden dabei hilfreich sind, zeigen Ihnen Profis, Trainer und Wissenschaftler.