Schwimmen, Rad fahren, laufen an die persönlichen ...

Karriere gerne für „seinen“ Rad- sport. Als Olympia- und WM-. Teilnehmer verlor er .... meier und Manfred Hofer gehen für die SSG beim Frankfurter „Ironman“.
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BERGSTRÄSSER BA ANZEIGER

SPORTPLATZ Helmut Seip über einen frustrierten Organisator von Radrennen

„Olek“ zieht Schlussstrich

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eit 16 Jahren richtet der Einhäuser Algis Oleknavicius nun bereits Radsportveranstaltungen in seiner Wahlheimat aus und machte nicht zuletzt dadurch die Bergsträßer Region weithin bekannt. Gerade bei Deutschen Meisterschaften wie am morgigen Sonntag in Lorsch reisen mal wieder Sportler samt Betreuerund/oder Familien-Anhang aus allen Teilen der Republik an und sorgen damit u. a. auch für steigende Übernachtungszahlen. Als ehemaliger Weltklassefahrer engagiert sich Oleknavicius somit auch nach seiner aktiven Karriere gerne für „seinen“ Radsport. Als Olympia- und WMTeilnehmer verlor er bei der Organisation nie den Blick aufs Wesentliche, sah die Dinge aus Sicht der Athleten, denn er wusste, was für sie wichtig ist. 36 Veranstaltungen und acht Deutsche Meisterschaften hat er nach eigenen Angaben in der hiesigen Region seit 1993 ausgerichtet – doch nun kündigte er abermals, aber wohl definitiv an: „Jetzt ist Schluss damit!“ Das Einzelzeitfahren der Junior/innen wird somit das letzte Radrennen unter „Oleks“ Federführung in Lorsch oder Umgebung sein, denn er ist als Veranstalter zusammen mit dem ausrichtenden RV Einhausen frustriert. Dabei moniert er nicht nur abermals die aufwändigen Auflagen der zuständigen Behörden bei der Streckenführung bzw. -sperrung, sondern in diesem Jahr erhöhten die fehlenden Geldgeber den Frust. „Es lassen sich kaum mehr Sponsoren finden – selbst wenn es um den Nachwuchs und hier zusätzlich den Behindertensport geht“, so Oleknavicius, der feststellt: „Mit Mühe und Not haben wir überhaupt ein Begleitfahrzeug organisieren können.“ Nach den Triple German Championships 2008 mit den Behinderten-Radsport-, Handbikeund den U23-Rennrad-Meisterschaften, hat er für den morgigen Sonntag wieder zwei rasante Sportarten kombiniert: Bevor die Junior/innen auf ihre Rennräder steigen, werden zuvor die Handbiker ein sicherlich attraktives Europacup-Rennen starten. Dennoch muss Oleknavicius den Renntag gezwungener Maßen „auf Sparflamme“ durchführen. Und dann gibt es noch Vorschriften, die für „Olek“ nicht nachvollziehbar sind: „Für Radrennen müssen Ampeln, selbst auf abgesperrter Strecke, abgeschaltet werden. Das kostet pro Ampel im Schnitt 1000 Euro und ist nicht mehr zu bezahlen.“ Nur den Team-Biathlon will der Einhäuser nach der gelungenen Premiere in Lorsch vor ein paar Wochen weiter organisieren. Da herrscht nämlich ampelfreie Zone . . .

LOKALSPORT

27. JUNI 2009

Sport aktiv im Sommer: Viele Freizeitsportler suchen beim Triathlon eine neue Herausforderung

Der Weg zur Krone

Schwimmen, Rad fahren, laufen an die persönlichen Grenzen

Drei Zahlen für die Gänsehaut

BERGSTRASSE. 19 Grad. Nicht gerade Badewannenklima. Der Bensheimer Badesee ist kühl Mitte Juni. Das Trias-Team zieht die Neopren-Anzüge über und stürzt sich ins Wasser. Nach Hawaii sieht die Sache nicht aus, doch zum Training bevorzugen die meisten „offene“ Gewässer. Das riecht nach Wettkampf. Denn beim Triathlon kommt es nicht allein auf körperliche Fitness an: Auch der Orientierungssinn sollte einigermaßen durchtrainiert sein. So mancher hat schon beim Suchen des Rennrads wertvolle Minuten verloren, erklärt Peter Merz von der Triathlon-Abteilung der SSG Bensheim. Daher gehört der Wechsel vom Wasser auf den Asphalt gewöhnlich zum Training dazu. Schwimmen, Radfahren, Laufen ohne Pause: Für Triathleten ein faszinierender Dreiklang, der den Athleten auf der Suche nach den persönlichen Grenzen behilflich ist. Wie kaum eine andere Disziplin gilt Triathlon, nicht nur in seiner klassischen Distanz, als ultimative Herausforderung für den gesamten Körper.

BERGSTRASSE. Wer sich der Faszination Triathlon ausliefern will, muss sich nicht gleich ein Ticket nach Hawaii besorgen und den „Eisenmann“ geben. Für Einsteiger bieten sich leistungsreduzierte Klein-Distanzen an, bei denen man sich langsam auf die Königsklasse einstimmen kann. In der so genannten Sprintklasse, die in vielen Breitensport-Veranstaltungen die Regel ist, müssen die Teilnehmer 500 Meter Schwimmen, 20 Kilometer Radfahren und fünf Kilometer laufen. Bei regionalen Wettkämpfen in Lorsch und Biblis, Viernheim und Lampertheim herrscht eine familiäre Atmosphäre und zugleich aufputschende Stimmung, die Anfängern Flügel verleiht, wie ein Insider berichtet. Ein Massenstart mit bis zu 400 Teilnehmern unter dem Applaus der Zuschauer lässt die Sportler über ihre Grenzen wachsen und macht Lust auf mehr. Die nächste Stufe auf dem Weg zum „Iron Man“ oder zur „Iron Woman“ ist die Olympische Disziplin mit 1,5 Kilometern Schwimmen, 40 Kilometern Radfahren und zehn Kilometern Laufen. Klingt anspruchsvoll – ist es auch. Morgen lockt der Darmstadt-Triathlon ambitionierte Athleten in die Heinerstadt. Wer es

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Laufen und Radfahren als Einstieg Vielerorts erleichtern SchnupperWettbewerbe und Staffel-Triathlons den Einstieg für weniger „eisenharte“ Menschen. Viele kommen vom Laufen oder Radfahren. Leute, die regelmäßig auf dem Sattel sitzen oder schon mal einen Halbmarathon oder Marathon gelaufen sind und die es nun kitzelt, auf den renommierten „Dreiteiler“ umzusteigen. Auch Peter Merz ist über einen Staffelwettbewerb zum Triathlon gekommen – und hängen geblieben. Er ist einer von zwei Dutzend Aktiven, die sich als Trias-Team aufgemacht haben, die in den letzten Jahren etwas auseinander gefallene Triathlon-Abteilung der SSG wieder in Form zu bringen. Die Aussichten sind gut. Seit einem Dreivierteljahr wird regelmäßig gemeinsam trainiert. Mittlerweile hat sich eine eigene Mannschaft in der 4. Hessischen Triathlon-Liga formiert. Vor kurzem waren die Bensheimer im Kraichgau erfolgreich, am 18. Juli steht ein Wettkampf in Waldeck auf dem Terminplan. Nach Lampertheim (28. Juli) warten im August Veranstaltungen in Lorsch und Biblis. Langdistanzler wie Jürgen Thal-

Das Strand-Idyll trügt: Die Mitglieder des SSG-Trias-Teams trainieren für einen „eisenharten“ Sport, den Triathlon. Für Einsteiger BILD: ETZ werden allerdings auch vergleichsweise kurze Schnupper-Distanzen angeboten.

meier und Manfred Hofer gehen für die SSG beim Frankfurter „Ironman“ an den Start. Die Saison in Deutschland dauert nur von Juni bis August. „Wir möchten die Abteilung wieder fit machen und weitere Aktive ins Boot holen“, so Peter Merz beim Schwimmtraining am Badesee. Eine

Schwimmabteilung ist hervorragend, demnächst soll eine Verzahnung mit der Ski-Gymnastik starten. Dehnen, Stretchen, Muskeltraining. „Die vierte Disziplin“, betont Gabriela Moock die notwendigen Begleitmaßnahmen zur Ganzkörpersportart. Auch sie ist vor zwei Jahren über den Staffelwettkampf in die Triathlon-Welt eingestiegen. Eine Freundin hat die laufbegeisterte Radsportlerin zur Teilnahme motiviert.

Familiäre Atmosphäre Runde sind zirka 800 Meter. Eineinhalb Stunden wird gekrault. Brustschwimmen ist aber nicht verboten. „Jeder Triathlet hat seine schwache Disziplin“, erklärt Merz. Bei dem ausgezeichneten Schwimmer ist es das Laufen. Deshalb bietet die SSG ein besonderes Training an, bei dem verschiedene Leistungsniveaus berücksichtigt werden. Alle gemeinsam und jeder für sich. „Jeder ist gut aufgehoben“, so ein Trias-Mitglied. Die Verbindung zur SSG-

Worin zeigt sich die Faszination des Mehrkampfs? Mindestens genauso wichtig wie der sportliche Aspekt und die Auslotung der persönlichen Grenzen ist die gute Stimmung beim Wettkampf. Das Publikum, das einen an der Strecke begleitet und richtig Beine macht. Triathleten sind nicht zwangsläufig verbissene Eigenbrötler – schon gar nicht jene bei der SSG. Gerade regionale Veranstaltungen in der Sprint-Distanz bieten sich

an, die Sportart in toller Atmosphäre aus der Nähe kennenzulernen. Oftmals herrscht eine familiäre Stimmung. „Das ist keine Materialschlacht wie manch größerer Wettkampf“, so Peter Merz. In den höheren Triathlon-Sphären zählen das Gewicht des Rennrads, die Passform des Schwimmanzugs und die High-end-Sohle unter den Füßen. Für den ambitionierten Einsteiger reichen ein ordentliches Bike mit Aero-Aufsatz am Lenker (Aerodynamik!), gute Laufschuhe und ein Einteiler, mit dem man alle Disziplinen absolvieren kann. Er trocknet schnell und verkürzt die Wechselzeiten. tr

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Weitere Informationen über Triathlon, insbesondere zu Vereinen in der Region und zum Triathlon der DLRG Lorsch: www.bergstraesser-anzeiger.de Dort können Sie auch die bisherigen Berichte der Serie „Sport aktiv“ nachlesen.

Aus einer Bierlaune wird der Ironman 쮿 Wer wo genau den Triathlon erfun-

den hat, ist nicht präzise überliefert. Der erste Mehrkampf soll in La Rochelle (Frankreich) stattgefunden haben. 쮿 Die populärste – und schönste –

Geschichte dieses Ausdauerwettkampfs hangelt sich um eine Wette, die den Klassiker des Triathlons begründet hat: 쮿 Der Navy Commander John Collins

Triathleten bevorzugen für ihr Schwimmtraining „offene“ Gewässer wie den BensBILD: ETZ heimer Badesee. ANZEIGE

Samstag

saß mit ein paar US-Soldaten beim Bier beisammen. Die Gruppe diskutierte, welche der drei hawaiianischen Sportveranstaltungen die größere Leistung abverlange: das 3,8 Kilometer lange „Waikiki Rough Water Swim“, „Around Oahu Bike Race“

über 180 Kilometer oder der “Honolulu-Marathon“. 쮿 Da man sich nicht einigen konnte,

schlug Collins vor, doch alle drei Disziplinen hintereinander durchzuführen. Man werde sehen, welcher Athlet der beste sei. 쮿 Am 18. Februar 1978 startete der

erste „Ironman“ auf Hawaii mit 15 Sportlern, von denen 12 das Ziel erreichten. Der Triathlon wird eine selbstständige Sportart. 쮿 Der Wettkampf am und im Pazifik

ist begehrtes Finale der „Ironman“Serie, in der sich jährlich zehntausende Athleten für die Insel qualifizieren möchten. tr

...wir können auch kein Hochdeutsch.

Obergärig, ! würzig, süff ig

sich auf dem Thron der Ausdauersportler gemütlich machen möchte, der peilt den legendären Klassiker an. Die Zahlenkombination jagt Triathleten einen wohligen Schauer über den durchtrainierten Rücken: 3,8 (km Schwimmen), 180 (km Rad) und zum Abschluss 42185 (Meter Laufen, ein Marathon). tr

i TRIATHLON SCHNUPPERN Training in Bensheim Wer sich für Triathlon interessiert und in die Sportart hineinschnuppern will, der kann das Trias-Team der SSG Bensheim beim Training besuchen. Jeden Dienstag findet um 19 Uhr im Weiherhausstadion das Lauftraining mit Übungsleiter Thomas Schmitz statt. Sonntags ab 20 Uhr treffen sich die Sportler mit Detlef Heil zum Schwimmen im Basinus-Bad. Das Radtraining findet grundsätzlich nach Absprache statt, da die Touren variieren. Kontakt zum SSG-Trias-Team gibt es bei Ansprechpartner Peter Merz: Telefon 06251/138790; EMail: [email protected]