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Beschriebene, auf das wir hiermit verweisen. Da Farbe im Transportbetonwerk nicht zum. Standard-Rohstoff zählt, fehlt es meistens auch an entsprechenden ...
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SCHOLZ-ATI Transportbeton I Einfärbung Anwendungstechnische Informationen zur Einfärbung von Transportbeton mit anorganischen Pigmenten

Die Einfärbung von Transportbeton ist durch Zusatz von synthetischen anorganischen Schwarz- Weiß- und Buntpigmenten (Bayferrox®-Eisenoxidpigmente, Titandioxid, Chromoxidgrün, HEUCODUR® - Mischoxidpigmenten) möglich. Transportbeton wird oft zur Herstellung bewehrter Betonbauteile benötigt. Pigmente, die zur Einfärbung von stahlbewehrtem Beton zum Einsatz kommen, müssen gemäß DIN EN 12878 (Pigmente zum Einfärben von zement- und kalkgebundenen Baustoffen) spezielle Anforderungen erfüllen: Der Anteil wasserlöslicher Bestandteile darf bei den hierfür eingesetzten Pigmenten maximal 0,5%, der Anteil an Chlorid maximal 0,1% betragen. So wird verhindert, dass durch das Pigment korrosionsfördernde Salze in den Beton gelangen, welche die Bewehrung angreifen könnten. Pigmentpräparationen wie Flüssigfarben, Granulate oder Compact-Pigment enthalten wasserlösliche Zusatzmittel in einer Menge größer 0,5%. Dennoch dürfen gemäß DIN EN 12878 diese Pigmentpräparationen zur Einfärbung von bewehrtem Beton eingesetzt werden, wenn diese Zusatzmittel der Beton-Zusatzmittel-Norm EN 934-2 entsprechen, also Beton-Zusatzmittelwirkung besitzen. Pigmente und Pigmentpräparationen, welche diesen Anforderungen genügen, sind gemäß der DIN EN 12878 der „Kategorie B“ (einsetzbar in bewehrtem Beton) zuzuordnen. Nur diese Produkte sollten zur Einfärbung von bewehrtem Beton eingesetzt werden. Produkte, die diesen engen Grenzwerten nicht genügen oder diesen Prüfungen nicht unterzogen werden, entsprechen „Kategorie A“ (einsetzbar in unbewehrtem Beton). Wir stellen dem Anwender eine Vielzahl Bayferrox®-Pulverpigmente und Bayferrox®Granulate zur Verfügung, welche den Anforderungen der Kategorie B (einsetzbar in bewehrtem Beton) entsprechen. Im Bereich der Flüssigfarben haben wir eine Produktlinie, Scholz F-BB Flüssigfarben, entwickelt, die speziell für die Einfärbung von bewehrtem Beton geeignet ist. Für all diese geeigneten Produktgruppen liegen entsprechende Prüfzeugnisse von unabhängigen Prüfinstituten vor. Entsprechend der seit Februar 2007 geltenden Version der DIN EN 12878 werden unsere Produkte mit einem CE-Kennzeichen versehen.

Farbiger Transportbeton kann auf zweierlei Weise hergestellt werden: 1. besteht die Möglichkeit, den Beton bei seiner Herstellung im Mischer des Betonwerks einzufärben. 2. kann der bereits hergestellte Beton nachträglich im Fahrmischer eingefärbt werden.

Scholz-ATI: Einfärben von Transportbeton I

Ausgabe 14.06.2010

Version 2.3/pw Der Inhalt dieser Scholz-ATI basiert auf unseren Erfahrungen mit den beschriebenen Produkten und deren Anwendungen und soll den Verbraucher bei der Produkthandhabung unterstützen. Ein Haftungsanspruch kann daraus nicht abgeleitet werden.

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Für die erste Variante gilt bezüglich der Herstellung das in unserer „Scholz-ATI Grundlagen“ Beschriebene, auf das wir hiermit verweisen. Da Farbe im Transportbetonwerk nicht zum Standard-Rohstoff zählt, fehlt es meistens auch an entsprechenden Dosieranlagen für die Farbe. Daher wird sie oft manuell dosiert, was besonders bei größeren Objekten viel Zusatzaufwand erfordert. Beim Einsatz von Flüssigfarbe können wir hier helfen: Wir stellen dem Betonhersteller bei Bedarf eine mobile Dosieranlage zur Verfügung, mit der Beton automatisch eingefärbt werden kann. Die Anlage besteht aus einem Vorratsbehälter (1m3), zwei Pumpen und einer Waage. Über ein Schlauchsystem wird die Farbe in die Waage und danach mit einer Entleerpumpe in den Mischer gepumpt, anschließend wird die Waage gespült und das Spülwasser mit Luftdruck in den Betonmischer gedrückt. Benötigt werden 230 V, Wasser- und Luftdruckanschluss. An einer Steuerungseinheit lässt sich die benötigte Farbmenge einstellen. Variante 2: Vielerorts werden große Betonmengen auch bevorzugt im Fahrmischer eingefärbt mit dem Vorteil, dass der Betonmischer nicht mit Farbe verunreinigt wird. Infolge der geringeren Scherkräfte im Fahrmischer sollte die Einfärbung vorzugsweise mit Flüssigfarbe erfolgen. Diese liegt bereits vollständig aufdispergiert vor und muss daher lediglich im Beton homogen verteilt werden. Zur Einfärbung des Betons im Fahrmischer eignet sich für die Flüssigfarbdosierung die induktive Durchflussmessung. Mit ihr können große Farbmengen hinreichend genau dosiert werden. Auch hier dient eine Pumpe dazu, die Flüssigfarbe aus dem Standbehälter direkt in den Fahrmischer zu fördern. Die zu dosierende Menge ist an einer integrierten Steuerungseinheit einstellbar. Beim Einsatz von Flüssigfarbe ist zu berücksichtigen, dass mit ihr Wasser in die Betonmischung eingebracht wird. Dieses Wasser ist bei der Berechnung der benötigten Gesamtwassermenge zu berücksichtigen. Die Mischzeit der Flüssigfarbe mit dem Beton im Fahrmischer sollte mindestens 15 Minuten betragen. Die Praxis hat gezeigt, dass die Einfärbung von Beton im Fahrmischer mit festem Pigmentpulver bei ausreichend langer Mischzeit ebenfalls funktioniert. Um jedoch das Risiko der Entstehung von Pigmentklumpen zu vermeiden und um zu gewährleisten, dass das eingebrachte Pigment seine volle Farbkraft entwickeln kann, empfehlen wir bei der Herstellung farbigen Betons im Fahrmischer generell den Einsatz unserer Flüssigfarbe. Bei geschickter Planung kann der Betonmischer nach der letzten farbigen Betonmischung durch eine Betonmischung, die nicht als Sichtbeton eingesetzt wird, von Pigmentrückständen gereinigt werden. Ansonsten ist der Mischer wie auch der Fahrmischer mit Wasser auszuspülen. Pigmente sind weder ökologisch noch gesundheitlich bedenklich, wie es in den entsprechenden Sicherheitsdatenblättern auch bestätigt wird. Dennoch sollte das Spülwasser nicht direkt ins Abwasser gelangen. Es ist wegen der hohen Farbintensität der Pigmente meist noch sehr farbig. Dies kann, je nach Menge, zu Rückfragen der Wasserbehörde führen. Die Pigmente sind feste, unlösliche Teilchen, die in einem Absetzbecken oder in einer Wasseraufbereitungsanlage sedimentieren. Zur Herstellung farblich gleichmäßiger Betonprodukte ist auf größtmögliche Konstanz bei den eingesetzten Rohstoffen, auf Gleichmäßigkeit beim Herstellprozess und bei der Verarbeitung zu achten. Dies gilt generell. Aber anders als bei der Betonherstellung im Betonwerk, wo geregelte Abläufe existieren, können beim Transportbeton Unwägbarkeiten auftreten. Der Transport des Betons zur Baustelle und der Einbau des Betons kann unmöglich immer unter gleichen Bedingungen erfolgen. Fahrzeiten ändern sich, ebenso Temperaturen während der Fahrt oder während des Einbaus. Damit müssen Hersteller, Verarbeiter und Bauherr leben. Dennoch kann man auch hier durch Schulung der Mitarbeiter und konsequentes Einhalten von Verfahrensregeln ein Optimum an Gleichmäßigkeit erzielen: konsequente Konsistenzprüfung beim Eintreffen des Betons an der Baustelle; Scholz-ATI: Einfärben von Transportbeton I

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Betonieren im Sommer nur früh morgens, um zu große Hitze beim Einbringen des Betons zu vermeiden; möglichst gleichmäßige Verdichtung des Betons; Verwendung gleicher, idealer Weise immer neuer Schaltafeln; das Formtrennmittel ist nur dünn und gleichmäßig auf die Schalung aufzutragen (Abziehen mit Gummiwischer); frisch ausgeschalte Betonoberflächen sollten zum Schutz vor direkter Sonneneinstrahlung und Beregnung, zur Optimierung des Abbindevorgangs und zur Unterdrückung von Ausblühungen abgehängt werden. Dies sind einige der wichtigsten Punkte. Auch wenn man größtmögliche Sorgfalt walten lässt, kann es an der Betonoberfläche zu Schwankungen bezüglich Farbton oder Textur kommen. Ausblühung, Schlieren- oder Wolkenbildung sind hier die Stichworte. Dem Thema Ausblühung wird in Lanxess-Broschüre „Stilblüten“ gesondert behandelt. Hier sei nur folgendes gesagt: Ausblühungen können entstehen, wenn freies Calciumhydroxid, das beim Abbinden des Zements entsteht, an die Betonoberfläche gelangt und mit Kohlendioxid der Luft zu dem weißen Kalkbelag reagiert. Dieser Belag mit der Zeit wird durch Bewitterung abgelöst. Dies kann aber, abhängig von den Bewitterungsverhältnissen eventuell mehrere Jahre dauern. Will man die Ausblühung schneller los werden, muss man die Betonoberfläche mechanisch oder chemisch bearbeiten. Sandstrahlen beseitigt die Ausblühung, ändert aber auch die Oberflächenbeschaffenheit. Zum Absäuern verwendet man handelsübliche Kalkentferner. Es ist aber darauf zu achten, dass diese säurebasierenden Mittel auch den Zementstein angreifen können, besonders, wenn sie konzentriert eingesetzt werden. Auf jeden Fall sollten die Verarbeitungs- und Anwendungshinweise des Herstellers beachtet werden. Wolken- oder Schlierenbildung kommt durch Überschusswasser zu Stande. Überschusswasser ist die Folge einer Entmischung, die beim Rütteln des Betons entstehen kann. Hiergegen hilft nur eine nachträgliche Oberflächenbehandlung. Selbst wenn Hersteller und Verarbeiter die notwendige Sorgfalt walten lassen, kann es zu Farbton- und Farbkraftschwankungen kommen, die letztendlich von allen Beteiligten zu akzeptieren sind. Um bereits im Vorfeld zu klären, welche Anforderungen an das Betonbauwerk zu stellen sind, empfehlen wir die im „Merkblatt Sichtbeton“ des BDZ (Bundesverband der Deutschen Zementindustrie e. V.) und des DBV (Deutscher Beton- und Bautechnik-Verein e.V.) aufgeführten Vorgehensweisen und Richtlinien. Hier werden Sichtbetonklassen mit technisch eindeutigen Kriterien für die Anforderungen an die Textur, die Porigkeit, die Farbgleichheit und die Arbeits- und Schalhautfugen formuliert. Viele Architekten und Planer haben erkannt, dass absolute Gleichförmigkeit bei Oberflächenbeschaffenheit und Farbgebung der optischen Wirkung eines Betonbauwerks eher ab- als zuträglich ist. Durch geringe Schwankungen erscheint ein Bauwerk interessant und lebendig. Daher werden Schwankungen mittlerweile oft gezielt hergestellt. Selbst der Einsatz unterschiedlicher Farben zur Herstellung von mehrfarbigen Fertigteilen wird praktiziert. Für weiterführende Informationen zur Herstellung von farbigem Transportbeton sehen Sie bitte zusätzlich folgende Scholz ATIs: ATI Grundlagen: ATI Transportbeton II: ATI Transportbeton III: ATI Schwarzeinfärbung:

Grundlagen zur Einfärbung von Beton Pigmente und Pigmentpräparationen zur Herstellung von farbigem Transportbeton Lieferformen und Dosiermöglichkeiten für Pigmente und Pigmentpräparationen zur Herstellung von Transportbeton Diese ATI insbesondere zur Thematik Schwarzeinfärbung von selbst- oder leichtverdichtendem Beton

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Beachten Sie bitte zudem folgende Veröffentlichungen: „Gestalten mit farbigem Sichtbeton – Planung und Herstellung“ in unserem Sonderdruck oder in der Zeitschrift „Beton“ Ausgabe 5/2007 Seite 196 ff. „Schwarzer Sichtbeton“ in unserem Sonderdruck oder in der Zeitschrift „Betonwerk + Fertigteiltechnik“ (BFT) Ausgabe 07/2008 Seite 4 ff.

Bei allen Fragen rund um das Thema farbiger Beton stehen Ihnen unsere Spezialisten gerne zur Verfügung – sprechen Sie uns an! Die Aktualisierung dieser Scholz-ATI erfolgt ständig. Die jeweils neueste Version dieser Scholz-ATI (Versionsnummer siehe Fußnote) können Sie im Internet unter www.haroldscholz.de downloaden. Harold Scholz & Co. GmbH Zentrale Rufnummer im Werk Recklinghausen: +49 (0) 2361-9888-0 Email-Anfrage an: [email protected] Zur Kontaktaufnahme mit weiteren Standorten sehen sie bitte die Scholz-Info „Kontaktdaten“

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