Requiem und Begräbnis von Br. Robert Wills LC - Regnum Christi

29.03.2016 - ... ich das Geheimnis eines plötzlichen Todes so direkt mit meinen Händen ... den ich gut kannte, in aller Eile die Krankensalbung spende- te.
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Dein Reich komme!

Osterdienstag, 29. März 2016

Liebe Mitbrüder, liebe Gottgeweihte Frauen, liebe Schwestern und Brüder im Herrn! Am Montag der vergangenen Woche musste ich Ihnen den plötzlichen Tod unseres Mitbruders Robert Wills mitteilen. Viele haben daraufhin ihre Anteilnahme gezeigt und ihr Gebet versichert. So möchte ich Ihnen nun schildern, wie diese Karwoche ganz besonderer Prägung für uns verlaufen ist, und Sie über die weiteren Termine informieren. Für mich war es das erste Mal, dass ich das Geheimnis eines plötzlichen Todes so direkt mit meinen Händen berühren konnte und einem Schwerstverletzten, den ich gut kannte, in aller Eile die Krankensalbung spendete. Um 14.30 Uhr hatten wir ihn gefunden und etwa um 17.30 Uhr wurde im Krankenhaus sein Tod definitiv festgestellt. Die Abendmesse in Bad Münstereifel feierten wir dann bereits als Totenmesse. Am Dienstagvormittag trafen seine Mutter Susan und sein Bruder D’Arcy in Deutschland ein, und wir begleiteten sie zum Uni-Klinikum in Köln, wo wir von Br. Roberts Leichnam Abschied nahmen. Währenddessen erreichten uns die Nachrichten von den Terroranschlägen in Brüssel mit vielen Toten und Verletzten. Auch ihrer gedachten wir bei der heiligen Messe und dem Totengebet am Abend, zu der auch einige Bekannte und Freunde gekommen waren. Gemeinsam mit seiner Familie trafen wir dann die Entscheidungen bezüglich der Begräbnismodalitäten: Br. Robert, der nur zweieinhalb Jahre seines Lebens in Deutschland verbracht hatte, soll auch in Anbetracht der Umstände seines Todes in der Nähe seiner Familie in Dallas (Texas, USA) bestattet werden, damit auch sein Vater (er ist dort in einem Alzheimer-Pflegeheim) und seine Angehörigen möglichst gut daran Anteil nehmen können. Die zuständige Untersuchungsbehörde hat den Leichnam am Donnerstag ohne Obduktion zur Bestattung freigegeben, denn aufgrund des Krankheitsbildes (Medikamente und laufende Therapie), des Auffindungsortes und weiterer eindeutiger Indizien ist sowohl Fremdverschulden als auch ein Unfall auszuschließen. Die Erteilung der offiziellen Dokumente und internationalen Genehmigungen verzögerte sich jedoch aufgrund der Osterfeiertage. Damit kann die Überführung erst an diesem Freitag oder Anfang nächster Woche stattfinden. Br. Roberts Angehörige sind am Gründonnerstag wieder abgereist. Währenddessen begannen in Bad Bocklet (Franken) für fünf Priester, vier Brüder, zwei gottgeweihte Frauen und gut 50 Jugendliche die „Glaubenstage“ (die diesjährige Pfarrmission). In Gedanken, Gesprächen und im Gebet waren wir noch oft bei Br. Robert. Sein Tod hatte uns eine Stunde der Finsternis erfahren lassen. Selbst seine Psychotherapeutin war tief getroffen, denn es war das erste Mal, dass sie einen Patienten während einer laufenden Therapie auf diese Weise verloren hatte.

So gingen wir in die liturgischen Feiern der Kar- und Ostertage, und ich durfte dankbar erleben, wie mich das Wort Gottes, die Beichte, die Eucharistie und auch das Zeugnis der Jugendlichen und der Pfarrbevölkerung tief in das Geheimnis Christi mit hineinnahmen. Für mich war es trostreich, im Lukasevangelium und der Apostelgeschichte erneut zu lesen, dass die Jünger und Apostel vom Tod Christi so mitgenommen waren, dass sie auf die erste Botschaft von der Auferstehung mit Verwunderung und Skepsis reagierten. Aber Jesus ließ ihnen Zeit, machte sich mit zweien ganz persönlich auf den Weg nach Emmaus, suchte andere in ihrem Versteck auf und schenkte ihnen schließlich, als sie alle gemeinsam mit Maria versammelt waren, die Gabe des Heiligen Geistes. Im Glauben wissen wir: Der Auferstandene hat das letzte Wort, und mit ihm werden auch alle auferstehen, die zu ihm gehören (vgl. 1 Kor 15,23). Diese Zuversicht erfüllt das Gebet und die Messfeiern für Br. Robert. Dazu möchte ich Ihnen besonders folgende Möglichkeiten anbieten: • • •

Freitag, 1. April, ab 18.30 Uhr (wie bereits im Jahresprogramm vorgesehen): Heilige Messe, Impuls, Austausch und Anbetung zum Herz-Jesu-Freitag in Bad Münstereifel (Linnerijstr. 25). Sonntag, 3. April, ab 14.30 Uhr: Stille Anbetung, Barmherzigkeitsrosenkranz, heilige Messe (15.30 Uhr), Begegnung und Austausch in der Pfarrkirche St. Pankratius, 76706 Lidolsheim (Kirchfeldstr. 47). Dienstag, 5. April, 18.30 Uhr: Feierliches Requiem mit der Haus- und Schulgemeinschaft und allen Trauergästen in Bad Münstereifel. Anschließend laden wir zu einem einfachen Abendessen ein.

Das Begräbnis selbst findet voraussichtlich am Samstag, den 2. April auf dem diözesanen Friedhof „Calvary Hill“ in Dallas statt. Die Eltern und Geschwister von Br. Robert sind sehr berührt und dankbar für die Gebete, die Nähe und die Erinnerungen, die viele Menschen mit ihnen teilen wollten. Beileidsbekundungen an die Familie können über Bad Münstereifel oder direkt an folgende Adresse übermittelt werden. Seine Mutter und sein Bruder D’Arcy können auch Nachrichten auf Deutsch gut verstehen: The Wills Family 1311 Broadmoor Ln Irving, TX 75061 USA Email: swills329(at)gmail.com (Mutter); dwills(at)thehighlandsschool.org (Bruder) Das Requiem und das Begräbnis sind wichtige Etappen des Abschiednehmens, aber für viele ist es damit noch nicht abgeschlossen. Begleiten wir uns weiter im Gebet und in Gesprächen. Wir als Gemeinschaft werden uns zudem sorgfältig mit dem Geschehenen auseinandersetzen und dazu, wie schon während der Krankheit von Br. Robert und in anderen schwierigen Fragen, kompetente Hilfe von externen Fachkräften hinzuziehen, um alle Dimensionen (spirituell, medizinisch, psychologisch, gemeinschaftlich, apostolisch,…) gut auszuleuchten. Christus ist wahrhaft auferstanden, mit ihm werden auch wir auferstehen. In österlicher Verbundenheit grüße ich Sie mit herzlichen Segenswünschen,

P. Andreas Schöggl LC Territorialdirektor