Rennen um Rendite

25.11.2014 - manager kommt aus Deutsch- land, Liechtenstein ... Auch in der Beratung seien die Vermögensprofis aus Hamburg und München „stark“.
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DIENSTAG, 25. NOVEMBER 2014, NR. 227

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DIENSTAG, 25. NOVEMBER 2014, NR. 227

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ZAHLEN UND FAKTEN

RANKING VERMÖGENSVERWALTER

Rennen um Rendite

Nur wenige Assetmanager sind top 800 Milliarden Euro gemanagtes Vermögen war in München durch die anwesenden Vermögensverwalter repräsentiert. Zum Vergleich: Das Bruttoinlandsprodukt der Niederlande beträgt nur rund 800 Milliarden Dollar.

Impressum: Anke Rezmer (Handelsblatt), Dirk Wohleb (corps).

Iordache Magdalena/Shotshop

Jörg Laser, Vorstandsmitglied der Bank Donner & Reuschel.

ie Bank Donner & Reuschel wird wie im Vorjahr mit „summa cum laude“ ausgezeichnet. Das Institut erzielt beim „Elite Report“ erstmalig die Höchstpunktzahl . Damit steigt die SignalIduna-Tochter in die Riege der allerbesten Vermögensverwalter auf. Als „leistungsstark und aktiv“ lobt EliteReport-Chef Hans-Kaspar von Schönfels deren Vermögensverwaltung. Auch in der Beratung seien die Vermögensprofis aus Hamburg und München „stark“. In der Beratung geht es Jörg Laser, Vorstand bei Donner & Reuschel, aktuell vor allem um eines: „Wir müssen eine Antwort darauf haben, wie man mit dem Risiko umgeht — eine Antwort auf die Ängste der Anleger finden. Kunden fangen ganz langsam an, zu realisieren, dass sie mehr Risiken eingehen müssen, um ihr Vermögen real zu erhalten.“ Dabei geht bei Laser ohne Aktien nichts, sind sie doch „die einzige

nachhaltig renditeträchtige Anlageklasse“. Um das Risiko für Anleger erträglich zu gestalten, sichert Donner & Reuschel die Kundendepots nach „klaren Regeln“ ab, wie Laser betont. Wenn bestimmte Indikatoren ausschlagen, gehen die Donner-&-Reuschel-Verwalter konsequent aus Anlagen mit Verlustrisiken hinaus — „in fünf Schritten können wir komplett aus einem Markt gehen.“ Das Ziel: Anleger sollen höchstens ein Viertel einer Negativ-Bewegung, aber drei Viertel einer Aufwärtsbewegung mitnehmen. Das Risiko von Kursverlusten bei Aktien will Laser so auf maximal zehn Prozent begrenzen.

Die Bank mit Hauptsitzen in Hamburg und München schließt somit auf zu den sieben anderen Punktsiegern (Grafik). Unter ihnen sind drei höchst unterschiedliche Banken, die zum sechsten Mal in Folge an der obersten Spitze stehen. Neben

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Jörg Ludewig, Generalbevollmächtigter der Hamburger Sparkasse.

PR

Roland Korner / Close Up AG

Andreas Ott, Leiter Privatkundengeschäft bei der Bremer Landesbank.

PR

Michael Dannenmann

PR Quirin Leppert

Björn Robens, Vorstandschef der Frankfurter BHF-Bank.

Olivier Jaquet, Vorstandschef der Privatbank Centrum Bank. PR

PR

Franz Witt-Dörring, Vorstandschef der Schoellerbank. Hans-Walter Peters, persönlich haftender Gesellschafter Berenberg Bank.

vertrag abschließen, rät er ihnen, genau zu schauen, wie ein Vermögensverwalter über längere Zeit abschneidet und nach welchen Kriterien er das Geld anlegt. Im diesjährigen „Elite Report“ werden acht Vermögensverwalter für Spitzenleistungen geehrt. Zum sechsten Mal in Folge erreichten drei Banken die Höchstpunktzahl im Ranking: die Hamburger Privatbank Berenberg, die Frankfurter BHF-Bank — inzwischen in Besitz einer Investorengruppe um RHJ-

Manfred Wergen, Geschäftsführer bei Wergen & Partner.

Chef Leonhard Fischer — und die größte deutsche Sparkasse, die Hamburger Sparkasse. Bereits zum dritten Mal die Höchstpunktzahl schafften 2014 die Bremer Landesbank, die Liechtensteiner Privatbank Centrum Bank und die österreichische Bank-Austria-Tochter Schoellerbank. Zum zweiten Mal ist der bankunabhängige Schweizer Vermögensverwalter Wergen & Partner in der Spitzengruppe. Aufgestiegen ist die Bank Donner & Reuschel. Verfolgt wer-

den diese Spitzenhäuser von einer Gruppe von 23 Vermögensverwaltern, die ebenfalls mit der höchsten Auszeichnung „summa cum laude“ geehrt werden. „Wettbewerb bringt Qualität hervor“, kommentiert von Schönfels die vergleichsweise große Stabilität ausgezeichneter Häuser. Die Gruppe der Prämierten im Vergleich zu den untersuchten Anbietern bleibt jedoch überschaubar. Gerade mal zwölf Prozent der 360 analysierten Häuser hält „Elite Re-

port“ für empfehlenswert. Und nur Qualität könne sich in der Niedrigzinsphase durchsetzen, ist von Schönfels denn auch überzeugt. Denn die Anleger „werden sich auf Dauer nicht mit abschmelzenden Vermögen abspeisen lassen“, sagt er. Doch gute Vermögensverwalter profitieren von der Ratlosigkeit vieler Anleger und auch der Handlungsunfähigkeit vieler Bankberater. Viele gute Geldmanager verbuchen hohe Kapitalzuflüsse.

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Die besten Vermögensverwalter Vom Fachmagazin „Elite Report“ ausgezeichnete Asset Manager des deutschsprachigen Raums, Bewertung nach Punkten in 42 Kategorien1, Häuser mit Höchstpunkt zahl gefettet

Summa cum laude Bank Schilling Deutschland Bankhaus Herzogpark Deutschland Bankhaus Jungholz Österreich, Schweiz Berenberg Bank Deutschland, Schweiz Bethmann Bank Deutschland BHF-Bank Deutschland, Schweiz, Luxemburg Bremer Landesbank Deutschland Centrum Bank Liechtenstein, Schweiz Deutsche Oppenheim Family Office Deutschland DJE Kapital Deutschland Donner & Reuschel Deutschland DZ Privatbank Deutschland, Schweiz, Luxemburg Fiduka-Depotverwaltung Deutschland Fürst Fugger Privatbank Deutschland Großbötzl, Schmitz & Partner Deutschland Haspa Hamburger Sparkasse Deutschland

Punkte 542 542 541 550 543 550 550 550 549 540 550 540 541 549 540 550

Änderung zum Vorjahr

Summa cum laude HSBC Trinkaus & Burkhardt Deutschland Huber, Reuss & Kollegen Deutschland Hypo Vorarlberg Österreich Hypo-Vereinsbank Deutschland, Österreich, Luxemburg LGT Bank Liechtenstein, Schweiz, Österreich Maerki Baumann & Co. Schweiz Merck Finck & Co. Deutschland B. Metzler seel. Sohn & Co. Deutschland Pictet & Cie. Schweiz, Deutschland PSM Vermögensverwaltung Deutschland Schoellerbank Österreich Südwestbank Deutschland Volksbank Vorarlberg Österreich, Schweiz, Liechtenstein Weberbank Deutschland Wergen & Partner Schweiz

Punkte

Änderung zum Vorjahr

547 540 541 544 543 543 548 542 549 540 550 541 542 546 550

1Summa cum laude: ab 540 von 630 Punkten, Magna cum laude: ab 510 Punkten, Cum laude: ab 480 Punkten

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Magna cum laude First Capital Management Group Performance IMC Vermögensverwaltung Raiffeisenverband Salzburg Sal. Oppenheim jr. & Cie. Value-Holdings

Punkte Deutschland Deutschland Österreich Deutschland Deutschland

Cum laude

512 526 512 518 512

Punkte

Bankhaus Lampe

Deutschland

481

BV & P Vermögen

Deutschland

500

Deutschland, Liechtenstein IBB Internationales Bankhaus Bodensee Deutschland

483

Neue Bank

Liechtenstein

481

Sand und Schott

Deutschland

483

UBS Deutschland

Deutschland

501

Vermögenskultur

Deutschland

480

Glogger & Rogg

Änderung zum Vorjahr

496

 && &0/4&  "-"#& %"&"%",& Änderung zum Vorjahr Handelsblatt | Quelle: Elite Report

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31 Vermögensverwalter gelten als besonders empfehlenswert und werden mit „summa cum laude“ geehrt, fünf weitere mit der zweithöchsten Kategorie „magna cum laude“, acht weitere Häuser mit „cum laude“.

waltungsleistung bleibt selten. Die besten Vermögensverwalter für den deutschsprachigen Raum zeichnete aus aus der Kuschel- der „Elite Report“, mit dem Meecke, auf zum Rennen dienpartner „Handelsblatt“, gesum Ertrag — auch wenn tern Abend in München aus. Beim es ungemütlich werden Staatsempfang in der Münchener kann. In Zeiten, in de- Residenz mit mehreren Hundert genen Anleihen kaum noch Zinsen ladenen Gästen und einem versamabwerfen, bleibt Vermögensver- melten Kundenvermögen von 800 waltern nichts anderes übrig, als ih- Milliarden Euro wurden 44 Vermöre Kunden von Anlagen mit Risiko gensverwalter zur Elite gekürt, acht zu überzeugen. Wer nicht in Kauf Geldprofis ragen aus dieser Gruppe nimmt, dass sein Vermögen auch heraus. an Wert verlieren kann, erhält naÜberzeugen kann nur, wer sorgfältig, systematisch hezu keinen Ertrag und respektvoll mit mehr. Doch wer sich seinen Kunden und scheut, seine Kunderen Vermögen umden aus der lauschiggeht, wie von Schönwarmen Ecke verfels betont. Stimmen meintlich risikofreier müssten neben der Rendite herauszubeBeratung, Analyse raten, macht einen und Strategie auch schlechten Job: „Wer die Qualität der Erdem Kunden nach träge und der Preis. dem Mund geredet In einem ganzheitlihat und ihn nicht von chen BewertungsverAktien überzeugen kann“, hat schlecht fahren ermittelt „Eligearbeitet, sagt te Report“ die besten Hans-Kaspar von Elite Report Der FachAnbieter: Dazu anaSchönfels, Gründer beitrag ist ab sofort erlysiert das Team mit und Herausgeber des hältlich im Kaufhaus der Hilfe von WirtschaftsFachmagazins „Elite Weltwirtschaft (kaufprüfern 500 Depots Report“. „Nur Anle- haus.handelsblatt.com) im Wert eines zweiger, die sich breit glo- für 39,80 Euro (29,80 stelligen Milliarden bal aufstellen, finden Euro für HandelsblattEuro-Betrages, wernoch Ertrag“, mahnt Abonnenten). tet rund 800 Praxiser. Mit systematifälle aus, macht Ausscher Risikokontrolle sind in die- schreibungen und überprüft Firsem Jahr sogar zweistellige Spitzen- menbilanzen. renditen drin. Im Mittel haben gute Solche VermögensverwalterranGeldmanager das Vermögen ihrer kings wie der „Elite Report“ bieten Kunden erhalten und in diesem Anlegern nach Ansicht von Marc Jahr bisher drei bis vier Prozent Tüngler, Hauptgeschäftsführer der Rendite erreicht, rechnet von Deutschen Schutzvereinigung für Schönfels vor. In der Spitze erreich- Wertpapierbesitz, Übersicht: „Ranten Geldprofis aber sogar mehr als kings geben eine Orientierung am zehn Prozent, auch ohne waghalsig Markt.“ Doch bevor Anleger einen zu sein. Doch gute Vermögensver- aufwendigen Vermögensverwalter-

ELITE REPORT

Acht Vermögensverwalter erreichen die allerhöchste Ehre: Sie sind die besten Vermögensverwalter unter den 44 ausgezeichneten. Sie haben die Höchstpunktzahl von 550 erzielt.

8 Grad Celsius: Es riecht nach Novemberregen, doch auf dem Weihnachtsmarkt im Kaiserhof der Residenz ist der Duft gebrannter Mandeln und Glühwein stärker — die Vorweihnacht trotzt dem Wetter, auch 2014.

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500 Depots im Wert eines zweistelligen Milliarden Euro-Betrags haben die Experten vom „Elite Report“, unterstützt von Wirtschaftsprüfern, analysiert.

Fünf Länder: Die Elite der Assetmanager kommt aus Deutschland, Liechtenstein, Luxemburg, Österreich und der Schweiz.

Donner & Reuschel erreicht erstmals die Höchstpunktzahl.

Anke Rezmer München

Über 200 geladene Gäste kamen zum Staatsempfang in den MaxJosef-Saal der Münchener Residenz zur diesjährigen Auszeichnung der besten Vermögensverwalter des „Elite Report“.

Zwölf Prozent aller 360 untersuchten Vermögensverwalter sind empfehlenswert.

Von Auf- und Absteigern

Das Fachmagazin „Elite Report“ und das Handelsblatt zeichnen Top-Vermögensverwalter aus.

Acht Frauen wurden gestern Abend auf der Bühne geehrt. Ob die Elite der Vermögensverwalter nicht mehr Vertreterinnen des weiblichen Geschlechts hat? Immerhin sind 44 Häuser prämiert worden. Eine durch und durch männerdominierte Branche beklagt „Elite Report“-Gründer Hans-Kaspar von Schönfels bereits seit Jahren.

Residenz München: 200 geladene Gäste bei der Preisverleihung.

Schlittenhunde: Die Jagd nach Performance findet in schwierigem Umfeld statt.

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der in der Vermögensverwaltung mit „breiter Beratungsexpertise“ aufgestellten Privatbank Berenberg, lobt von Schönfels die BHF-Bank als „hochqualitative Vermögensverwaltung für den anspruchsvollen Vermögenden“. Drittes Haus im Bunde ist die größte deutsche Sparkasse, die Hamburger Sparkasse. Pech hatte dagegen Absteiger Bankhaus Lampe. Ein renommiertes Beraterteam um Willi Ernst ging von Bord. Das Vermögensverwaltungsgeschäft scheine nicht mehr so im Zentrum zu stehen, meint von Schönfels. Auch Sal. Oppenheim ist abgestiegen. Man habe Vermögen verloren, viele Kunden seien für Produktverkauf missbraucht worden, moniert von Schönfels. Nicht mehr zur Elite gehört die BW Bank. Die Baden-Württemberger konnten nicht mehr überzeugen, auch gehörten sie zu den eher teuren Anbietern, findet „Elite Report“. Anke Rezmer