Reise-Inspirationen_Frühjahr_2015 Solamento

04.05.2015 - Als bekanntester Vogel Is- lands gilt der Papageitaucher. Island ...... oder Daniel Oskouei im Vorbeigehen empfehlen, einen Charles Dufour.
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Polarlichter: Alaska, Island & Städteziel: Edmonton Norwegen Für Leib + Seele: Der GesellWinter in Europa: Ski & Rodel schaftsraum, München gut

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In dieser Ausgabe

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Entdecken – Erleben – Genießen

REISE-INSPIRATIONEN • FRÜHLING 2015

Polarlichter

Titelthema: Polarlichter Für das längste und härteste Hundeschlittenrennen der Welt, dem Iditarod in Alaska, stampft das FreiwilligenTeam mitten im Nirgendwo ein Zeltcamp aus dem Eis ... Seite 13

Nahziel: Ski & Rodel gut Geheimtipp Liechtenstein, aktiv entspannt im österreichischen HallWattens und weitere Neuigkeiten aus den Skigebieten ...Seite 29 Städteziel: Edmonton Die zweitgrößte Stadt der Provinz Alberta in Kanada wartet mit einer Unmenge Attraktionen auf. Welche? Ab ...Seite 34

Ausblick: Mallorca Reise-News Bildergeschichte: Die Magie des Nordens erleben Alaska: 48 Stunden Action in der Arktis Island: Mit der Kamera auf Elfensuche Extrem-Urlaub in Norwegen Ayodya Bali Mit Hand & Fuß: Schlüsselmacher Neu Delhi, Indien Nahziel: Ski & Rodel gut! Städteziel: Edmonton, Kanada Was Kinder essen: Joseph, Finlay, Mathilda und Nancy aus England Für Leib + Seele: Der Gesellschaftsraum, München Flora & Fauna: Chinesischer Klebsamen Nachhaltig reisen: Jakson Inns Indien Impressum & Redaktion Titelbild Polarlicht über Alaska © Frank C. Stelges

Für Leib + Seele: Der Gesellschaftsraum Längst kein Geheimtipp mehr, aber an einem anderen Standort: Alles neu im Gesellschaftsraum ...Seite 41

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Eiskalt!

Inhalt 4 5 6 13 21 24 27 28 29 34 40 41 45 46 49

Schnee und Eis soweit das Auge reicht, im Winter wird es kaum hell – warum sollte man in der nördlichen Polarregion Urlaub machen?! Spätestens wenn man zum ersten Mal die surreal wirkenden Polarlichter, den mit unzähligen Sternen übersäten Himmel über sich sieht, weiß man die Antwort. Wir haben aber natürlich noch viele, weitere Gründe gefunden! Noch zwei Wochen vor Weihnachten hätte ich keinen müden Cent darauf verwettet, dass unsere AlpenSkigebiete in dieser Saison Schnee sehen werden. Am zweiten Weihnachtsfeiertag kämpfte ich mich durch dichtes Schneetreiben in München und mittlerweile atmen Hotels und Liftbetreiber auf. Wir haben uns in den Skigebieten nach den neuesten Trends für Sie umgeschaut. Was zunächst wie eine Katastrophe klang, hat sich als Glücksfall herausgestellt: Der Pachtvertrag unseres Lieblingsrestaurants in München, des Gesellschaftsraums, wurde nicht verlängert. Binnen kürzester Zeit wurden neue Räume gesucht und gefunden, das Küchenkonzept etwas variiert, um eine Tapas-Karte ergänzt und in Rufweite des Hofbräuhauses neu eröffnet. Wir sind begeistert! Vom 4.-8. März berichten wir übrigens wieder „live“ für Sie von der ITB in Berlin auf unserer Facebook-Seite: www.facebook.com/ReiseInspirationen.fb Und, wie schaut Ihre Reiseplanung für dieses Jahr aus? Heiß oder kalt? Wir wünschen Ihnen auf jeden Fall schöne Momente und unvergessliche Erlebnisse. Herzlichst, Ihre

Frühling 2015 | Inhaltsverzeichnis

Ausblick Bild & Text : Judith Hoppe Im Landeanflug auf Mallorca hat man einen tollen Blick über die landwirtschaftlichen Nutzflächen hinweg auf die Gebirgskette der Serra de Tramuntana, die UNESCO-Weltnaturerbe ist. Kamera: Olympus TG1 Verschlusszeit: 1/320 • Blende: 9 • ISO 100

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Frühling 2015 | Ausblick: Mallorca

+++Für Sie entdeckt+++Reise-News+++Für Sie entdeckt+++Reise-News+++ Bangkok, Thailand | Avani Atrium Bangkok eröffnet

New York State, USA | Glenmere Mansion: Boutiquehotel begeistert Kunstliebhaber

Mit dem Avani Atrium Bangkok hat die Hotelgruppe Avani Hotels & Resorts ihr erstes Haus in Thailand eröffnet. Im Universitätsviertel Bangkoks, an der „New Petchburi Road“ gelegen, verbindet das Vier-Sterne-Hotel zeitgenössisches Design mit einer entspannten Atmosphäre und begeistert durch thailändische Gastfreundschaft. Exzellenter Service, hoher Schlafkomfort, einfache, aber hochwertige Küche sowie ein stylischer Lounge-Bereich als zentraler Treffpunkt verkörpern die Philosophie der Marke Avani. 568 komfortabel eingerichtete Zimmer und Suiten verteilen sich auf 23 Stockwerke und offerieren eine atemberaubende Aussicht über die Skyline der pulsierenden Metropole. Für aktive Entspannung sorgen ein Fitness-Center mit Yogakursen und ein Wellness-Bereich mit Dampfbad, Sauna, Behandlungsraum sowie ein Pool mit separatem Kinderbecken. Die Übernachtung für zwei Personen im Avani Deluxe Room inklusive Frühstück kostet ab 79 Euro. +++www.avanihotels.com+++

Für Kunstkenner und –liebhaber ist das Relais & Châteaux Hotel Glenmere Mansion im Lower Hudson Valley in New York längst kein Geheimtipp mehr. Kein Wunder, denn Besitzer Peter Klein, der über eine der 200 bedeutendsten Sammlungen zeitgenössischer Kunst weltweit verfügt, lässt auch in dem luxuriösen Anwesen im toskanischen Stil die Gäste an seiner Leidenschaft teilhaben. 125 Kunstwerke von Robert Motherwell, Helen Frankenthaler, Robert Rauschenberg, Charlie Hewitt, Terry Winters, Paula Scher und vielen weiteren zieren die 18 Suiten und Gästezimmer sowie die öffentlichen Räume der Mansion. In allen Ecken lassen sich die Arbeiten entdecken und erleben; ein Katalog hilft den Gästen bei dieser Schatzsuche. Einst Wohnsitz einer wohlhabenden Industriellenfamilie, war Glenmere einer der edelsten Landsitze Amerikas – entworfen von Carrere & Hastings, den bedeutendsten Architekten ihrer Zeit, welche unter anderem auch für die berühmte New York Public Library verantwortlich waren. Die Mansion im toskanischen Stil ist auf einem Hügel gelegen, bietet Ausblicke auf den Glenmere Lake und ist umgeben von italienischen Gärten sowie 60 Hektar Ländereien. Der deutschstämmige Klein erwarb Glenmere Mansion 2007 und ließ es denkmalgerecht, mit modernsten Annehmlichkeiten, restaurieren. Neben den Kunstwerken in der Mansion selbst bietet auch die Umgebung lohnenswerte Ausflugsziele. So beispielsweise das Storm King Art Center: Dieses spektakuläre Freilichtmuseum beherbergt die wahrscheinlich größte Ausstellung an zeitgenössischen Outdoor-Skulpturen der USA. +++www.glenmeremansion.com+++

Belgrad, Serbien| Radisson Blu Old Mill Hotel eröffnet Die Hotelgruppe Carlson Rezidor hat das Radisson Blu Old Mill Hotel in der vibrierenden, aufstrebenden Hauptstadt Serbiens eröffnet. Das Hotel befindet sich an einem erstklassigen Standort in der Altstadt Belgrads – nur einen kurzen Spaziergang von der Save und dem Bahnhof entfernt. Historische und kulturelle Sehenswürdigkeiten wie das Museum der afrikanischen Kunst und das Haus der Blumen sind ebenfalls nur wenige Meter entfernt. Hinter der eindrucksvollen Glas- und Steinfassade des Hotels befinden sich 236 moderne Gästezimmer, darunter 14 Suiten. Alle Zimmer ermöglichen durch ihre bodentiefen Fenster spektakuläre Ausblicke auf die Stadt. Das hoteleigene Restaurant „OMB Larder + Lounge“ verspricht einzigartige kulinarische Erlebnisse – mit Theater, Spaß, unerwarteten Elementen sowie serbischen Gerichten. Seine moderne Inneneinrichtung wird durch auffallende „Konservationsobjekte“ geprägt. Die gesamte Atmosphäre verweist auf die Geschichte der früheren Mühle in Kombination mit Industrie-Chic. +++www.radissonblu.com/hotel-belgrade+++ 5

↑↑ © Avani Hotels ↑ © Radisson Blu

© Hotel Jen Orchardgateway Singapore

Frühling 2015 | Reise-News

Die Magie des Nordens erleben Von Norwegen über Island nach Alaska – folgen Sie uns in die Wildnis!

Eisige Kälte, ewiges Eis und geheimnisvolle Nordlichter am Himmel: Wer den Kälteschock erst einmal überwunden hat – oder mit entsprechend gut isolierender Kleidung unterwegs ist – kann sich dem Zauber des Naturschauspiels nicht entziehen. Text: Judith Hoppe

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Norwegen: Sami mit Rentier © Terje Rakke/Nordic Life - Visitnorway.com

Frühling 2015 | Titelthema: Polarlichter

Aurora borealis Das Polarlicht wird wissenschaftlich am Nordpol als Aurora borealis und am Südpol als Aurora australis bezeichnet. Es handelt sich hierbei um eine Leuchterscheinung, die beim Auftreffen geladener Teilchen des Sonnenwindes auf die Erdatmosphäre in den Polargebieten der Erde hervorgerufen wird. Polarlichter sind meistens in zwei etwa drei bis sechs Breitengrade umfassenden Bändern zu sehen, die üblicherweise ab ca. 66,5° nördlicher bzw. südlicher Breite auftreten. Es entsteht, wenn elektrisch geladene Teilchen in der Magnetosphäre auf einige schwere Ionen (Sauerstoff und Stickstoff ) in den oberen Schichten der Erdatmosphäre treffen und Prozesse auslösen, die zu geänderten Elektronenkonfigurationen führen. Bei der nach kurzer Zeit wieder erfolgenden Abregung wird Licht ausgesendet (Fluoreszenz). Polarlichter können verschiedene Farben haben. Grünes Licht entsteht durch Sauerstoffatome in etwa 100 km Höhe, rotes Licht von Sauerstoffatomen in etwa 200 km Höhe.

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↑ © Ragnar Th Sigurdsson/www.Arctic-Images.com ➝ © Frank C. Stelges

Frühling 2015 | Titelthema: Polarlichter

Alaska Unendliche Weiten und grandiose Natur – dafür steht der nordwestlichste Bundesstaat der USA. Auf dem Gebiet befinden sich tausende Seen sowie die Berge der Alaskakette, zu der auch der Denali (auch bekannt als Mount McKinley) gehört – mit 6.194 Metern der höchste Berg dieser Kette und Nordamerikas. Das dünn besiedelte Land ist ein Paradies für Wildtiere und so zieht es viele Besucher hierher, um Eisbären, Weißkopfseeadler, Wale, Wölfe, Grizzlybären, Luchse, oder Elche in freier Wildbahn beobachten zu können.

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alle Bilder: © Frank C. Stelges

Frühling 2015 | Titelthema: Polarlichter

Huskies Die zwei großen Linien bei den Huskies sind die Siberian Huskies und die Alaskan Huskies. Erstere waren ursprünglich Begleiter der sibirischen Nomadenvölker und wurden 1909 erstmals bei einem Schlittenhunderennen eingesetzt. Die Alaskan Huskies wurden primär als Schlittenhunde gezüchtet, ursprünglich begann man mit der Kreuzung der einheimischen, wolfsähnlichen Polarhunde mit Siberian Huskies. Später nahm man dann noch Jagd- und Windhunde hinzu. Dadurch ergeben sich unterschiedliche Größen, Gewichte und Formen, so dass es bisweilen schwierig ist, einen Hund als Alaskan Husky auszumachen.

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alle Bilder: © Frank C. Stelges

Frühling 2015 | Titelthema: Polarlichter

Island Island ist sowohl durch Vulkanismus als auch durch große Gletscher geprägt. Zu den beliebtesten Zielen einer Islandreise zählen die Bláa Lónið (Blaue Lagune), der Wasserfall Gullfoss sowie der Skaftafell-Nationalpark im Süden und das Mývatn-Gebiet im Norden. Island ist berühmt für seine Vogelwelt, besonders die zahlreichen Vogelfelsen sind ein Magnet für Vogelbeobachter aus aller Welt. Als bekanntester Vogel Islands gilt der Papageitaucher.

10 alle Bilder © Ragnar Th Sigurdsson/www.Arctic-Images.com

Frühling 2015 | Titelthema: Polarlichter

Nord-Norwegen Eistauchen in Kirkenes, Surfen im Winter auf den Lofoten oder mit dem Schneemobil über frostige Oberflächen in Kirkenes hinwegfegen – wer Outdooraktivitäten der extremen Art, gepaart mit eisiger Kälte, mag, ist in Norwegen genau richtig. Der nördlichste Teil Norwegens setzt sich aus den Provinzen Nordland, Troms und Finnmark zusammen. Die Halbinsel Nordkinn ist das nördliche Ende von Europas Festland.

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© Terje Rakke/Nordic Life-Visitnorway.com ↑ © CH/Visitnorway.com

Frühling 2015 | Titelthema: Polarlichter

Hurtigruten Einen außergewöhnlichen Blick auf die Aurora borealis hat man an Bord eines Schiffes. Am Ende des 19. Jahrhunderts wurde mit den „Hurtigruten“ ein regelmäßiger Schiffsliniendienst entlang der norwegischen Westküste eingerichtet. Bis heute dienen die Schiffe als Postdampfer, Frachter und Passagierschiff zugleich. Da die Polarlichter vornehmlich in Polarregionen zu bewundern sind, ist die Küste von Tromsø und der gesamten Finnmark-Region in Nordnorwegen ein perfekter Platz, um das Naturschauspiel zu beobachten. Täglich fahren Hurtigruten Schiffe entlang dieser Küstenlinie, so dass sie auf dem Wasser fernab von störenden Lichtquellen optimale Beobachtungsvoraussetzungen bieten. Von November bis März jeden Winters ergänzt das Winterprogramm „Auf den Spuren des Nordlichts“ die Reisen entlang der norwegischen Küste, hierzu gehören unter anderem Vorträge zum Nordlicht-Phänomen. 12 ↑↑ © Claire Netting+

© Trond Gansmoe Johnsen ➝ © Ørjan Bertelsen

Frühling 2015 | Titelthema: Polarlichter

48 Stunden Action in der Arktis Einsatz am Check Point Finger Lake beim Iditarod

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Müde Schlittenhunde bei der Rast am Check Point Finger Lake

Frühling 2015 | Titelthema: Polarlichter

Für das längste und härteste Schlittenhunderennen der Welt stampft das Freiwilligen-Team mitten im Nirgendwo ein Zeltcamp aus dem Eis Text: Judith Hoppe, Bilder: Frank C. Stelges

36 gleichzeitig am Finger Lake, etwa 550 Hunde haben es sich auf den verteilten Strohballen im Eis gemütlich gemacht. Im weiteren Verlauf des Rennens wird sich der Abstand zwischen den einzelnen Teams vergrößern, die nachfolgenden Kontrollstationen haben deutlich weniger Stress, müssen dafür aber teilweise eine Woche warten, bis alle Teams zu ihnen vordringen. Falls es überhaupt alle schaffen. Doch nicht nur die Masse an Hunden und Menschen, die versorgt und dokumentiert werden wollen, setzen die

Es ist Sonntag, ein Uhr nachts. Aus der Ferne bohrt sich der einsame Lichtkegel einer Stirnlampe durch die nur von Millionen Sternen erhellte Nacht. Wenige Minuten später trifft der erste Schlitten am Check Point Finger Lake ein. Es ist die dritte von insgesamt 22 Stationen nach dem Start in Anchorage. Das Team der Freiwilligen hilft beim Bremsen, fragt den Hundeschlittenführer, den so genannten Musher, ob er pausieren oder weiterfahren möchte. Viele Teams entscheiden sich so früh

Freiwilligen in diesem Jahr am Finger Lake unter Druck. Das Wetter ist ungewöhnlich warm, normalerweise liegt der Schnee auf dem zugefrorenen See einen Meter hoch. Jetzt gilt es, auf blankem Eis zu bremsen. „Beim Aufbau haben wir Vertiefungen mit Wasserbohrern in das Eis gefräst. Die Musher haben Eisenkrallen als Bremsanker, die sie da hinein rammen und wir unterstützen sie dabei nach besten Kräften,“ erzählt Frank Stelges, ein deutscher Fotograf, der sich den großen Traum erfüllt hat, einmal als Freiwilliger aus nächster Nähe dem Rennen beizuwoh-

nach dem Start für die Weiterfahrt. Einer der Veterinäre eilt herbei, prüft den Zustand der Hunde, schaut sich die Pfoten an, entscheidet, welche der Tiere weiter dürfen. Nun geht es Schlag auf Schlag, die nächsten Schlitten rauschen heran, einige Musher machen eine Pause. Bald sind die Mehrheit der Ruheplätze belegt, das Helferteam hat alle Hände voll zu tun. Von den insgesamt 69 gestarteten Schlitten sind zu einem Zeitpunkt

14 ↑ Anfahrt des ersten Schlittens am Check Point Finger Lake ➝ Check durch den Tierarzt

Frühling 2015 | Titelthema: Polarlichter

nen. Ein wenig Glück war auch dabei, denn normalerweise muss man sich den Einsatz als Außenposten durch viele Jahre Unterstützungsarbeit in Anchorage „verdienen“, beim Schnee schaufeln zum Beispiel. Aufbau des Check Points Finger Lake Stelges dokumentierte bereits 2012 das Startspektakel des Iditarod. Der bekennende Alaskafan kehrte im Sommer 2013 zurück für einen Kanutrip durch den Norden Alaskas durch die Naturparks, traf beim Paddeln immer wieder durch Zufall beim Campen in der Wildnis ein Ehepaar, die als fliegende Ärzte abgelegene Dörfer betreuen. Man kam ins Gespräch, bald stellte sich heraus,

dass Michelle Keagle und Tim Johnson für den Check Point Finger Lake verantwortlich sind und im Gegensatz zu den anderen Kontrollpunkten sich ihr Team selber zusammen stellen dürfen. Sie boten Stelges an, mitzumachen. Ein paar Tage vor Beginn des Rennens traf die Besetzung in Anchorage zusammen. „Nach einer großen Einkaufstour brachten uns mehrere kleine Buschflieger zum Check Point. Am Finger Lake befindet sich zwar eine kleine Lodge, die hat aber mit dem Iditarod wenig zu tun. Weit und breit ist keine nennenswerte Infrastruktur. Also hieß es: In die Hände spucken und anpacken,“ erinnert Stelges sich. „Wir haben zunächst die Streckenführung geplant. Wo sollen die Hunde entlang laufen? Dabei muss-

15 ↑ Wasserloch für die Hunde ➝ Die „Landepiste“ wartet auf die ersten Teams

ten wir berücksichtigen, dass einige Teams so schnell wie möglich weiter wollen, diejenigen, die eine Pause einlegen wollten, sollten so schnell wie möglich zu den Ruheplätzen gelangen, um Platz für die nachfolgenden Schlitten zu schaffen. Da war Organisationstalent gefragt.“ Das ist eine der wichtigsten Eigenschaften der freiwilligen Helfer damit kein Chaos entsteht, insbesondere in Anbetracht der Tatsache, dass ein Schlittengespann 20 Meter lang ist – die Hunde sind jeweils mit zwei Metern Abstand in das Geschirr eingespannt – und an den ersten Check Points die Teams dicht aufeinander eintreffen. Neben fünf Freiwilligen, die den Trail, also die Rennspur und Schlitten betreuen, gibt es drei Mitarbeiter, die

sich um die Kommunikation kümmern. An die zentrale Rennleitung erfolgen die Meldungen, wann welcher Musher eingetroffen ist und ob Hunde verletzungsbedingt zurückgelassen werden. Zu diesem Zweck wird eigens eine mobile Satellitenanlage aufgebaut. Die Arbeiten gehen zügig voran und das ist auch gut so. Denn durch das warme Wetter kommen in diesem Jahr selbst die langsamsten Teams durchschnittlich anderthalb Stunden vor der sonst üblichen Zeit am Finger Lake an. Das hohe Tempo fordert seinen Preis. Einige Hunde haben sich Zerrungen zugezogen. Der Musher ist normalerweise der Erste, der den betroffenen Vierbeiner nach Hause schickt. Das Ver-

Frühling 2015 | Titelthema: Polarlichter

16 ↑↑ Die Pause der Musher ist spartanisch ↑ Pause am Check Point Finger Lake

+ ➝ Ruhende Schlittenhunde

Frühling 2015 | Titelthema: Polarlichter

antwortungsgefühl ist groß, Hunde und Mensch ein eingeschworenes Team. Von den insgesamt 16 Tieren am Start müssen nur mindestens acht bei der Einfahrt ins Ziel ankommen. Doch im Wesentlichen sind es eher die Schlittenführer, die den limitierenden Faktor im Mensch-Hunde-Gespann darstellen. Dank neuer Renntaktiken, die von den Norwegern eingeführt wurden, erhalten die Huskies häufiger, dafür kleinere Mahlzeiten, sind so schneller wieder fit zum Weiterlaufen. Waren früher nach den größeren Portionen noch vier Stunden Pause notwendig, sind es mittlerweile nur noch zwei, bis alles verdaut ist und die Tiere können wieder vier Stunden am Stück laufen. Bei extremer Kälte setzt ein Schlittenhund bis zu

20.000 Kalorien pro Tag um, das entspricht einer Futtermenge von ca.30 kg Fleisch oder Fisch, die meisten Musher geben ihren Tieren Trockenfutter (das deutlich weniger wiegt) und zusätzlich viel natürliches Futter wie Lachs oder Huhn, bei extremer Kälte auch gerne Bieber wegen des hohen Fettgehalts. Am Start müssen pro Schlitten zwei komplette Mahlzeiten für jeden Hund mitgeführt werden. Die weiteren Mahlzeiten lassen die Teams als „Food drop“, also als Nahrungssendung, per Flugzeug zu den Check Points bringen. Auch das ist eine logistische Meisterleistung, die Verteilung der Waren zu planen und an den Check Points so bereit zu stellen, dass die Schlittenführer so schnell wie möglich an ihre Vorräte gelangen.

Alle Hände voll zu tun Frank Stelges hat die Kamera griffbereit über die Schulter gehängt. Die einzigartigen Bilder der schnee- und eisverkrusteten Gesichter der Huskys, ihre wachen, manchmal ungewöhnlich blauen Augen, sind Motive, die nicht nur Fotografen in Begeisterung versetzen. Doch zunächst gilt es, er ist ja in erster Linie als Helfer hier, ein paar der Tiere zu bändigen. Die wollen nämlich unbedingt weiter, müssen von drei Teammitgliedern festgehalten werden, während der Musher die Formalitäten erledigt. Stel-

ges, der selber einen Vierbeiner hat, berichtet: „Sobald die Hunde an ihren Ruheplätzen angekommen sind, sind sie freundlich, sehr soziale Rudeltiere, die die Streicheleinheiten von den Helfern genießen. Aber sofort wenn sie wieder vor den Schlitten gespannt werden, ist es, als würdest Du einen Schalter umlegen. Dann wollen sie nur noch eines: Rennen, als wäre der Leibhaftige hinter ihnen her.“ Als nächstes fährt Jeff King, einer der unangefochtenen Helden und in der Rennszene gleichermaßen berühmt wie verehrt, ein. Auch er will schnell weiter, seine Hunde merken das und werden noch nervöser. King nimmt sich nur kurz Zeit, um die „Booties“, die Schuhe der Hunde, die die empfindlichen Pfoten vor Schnittwunden schützen sollen, zu wechseln und schon ist von ihm nur noch eine Schneewolke zu sehen. Erste Ausfälle Das nächste Team hat weniger Glück. Einer der Hunde ist in ein Loch von ei-

17 ↑ Einweisung durch freiwillige Helfer

Frühling 2015 | Titelthema: Polarlichter

nem Elchhuf getreten, hat sich dabei die Schulter ausgekugelt. Das Veterinärteam, das mit den ankommenden Schlitten alle Hände voll zu tun hat, verständigt per Funk die zentrale Koordinationsstelle. Wenig später setzt sich ein Flugzeug in Bewegung, der Hund wird der einzige Passagier an Bord sein. Aber die Unversehrtheit der Tiere genießt allerhöchste Priorität. Das Ausfliegen der so genannten „Drop Dogs“ geht auch den Helfern nahe. Umso erfreuter registrieren sie die Ankunft von Mike Ellis und 16 gesunden Hunden. Erst vor einem Monat hatte er beim Yukon Quest Rennen nämlich freiwillig aufgegeben, als er merkte, dass seine Huskies bis an die zumutbare Grenze der Belastung gekommen waren. Der Tierarzt hatte zwar die Freigabe zur Weiterfahrt erteilt, doch Ellis selber

hatte anders entschieden: „Ich bin erst am dritten Check Point und kann jetzt schon kleine Blessuren erkennen, spätestens zwei Stationen weiter werde ich die ersten Hunde zurücklassen müssen. Ich gönne ihnen lieber jetzt eine ausreichend lange Erholungsphase, um dann beim Iditarod durchzustarten.“ Allmählich verebbt der Strom der Neuankömmlinge und Stelges hat Zeit, die Nacht zu genießen und perfekte Momente mit der Kamera einzufangen. Der Himmel ist klar, die Einfuhr für die Schlitten ist mit Lichtern gekennzeichnet, wirkt wie die Landebahn eines Flughafens. Plötzlich flimmert das Polarlicht auf, taucht den Himmel in ein unwirkliches Grün. Stelges läuft allein über das Eis und fotografiert, beschließt, in der Nacht bei offenem Zelt zu schla-

fen. „Diese Momente sind es, die dich für alle Entbehrungen in der Zeit hier in der Wildnis entschädigen, wie zum Beispiel das Waschen mit kaltem Wasser, die Tatsache, dass nasse Kleidung nie trocknet, sondern gefriert – und dass es keine Nutella gibt!“ Am Montag um 23 Uhr verlässt der letzte Musher mit seinen Hunden das Camp. Nach insgesamt 48 Stunden mit wenig Schlaf ist die Arbeit am Check Point Finger Lake für die Freiwilligen fast beendet. Das Team macht sich an den Abbau, peinlichst genau wird darauf geachtet, dass kein Müll zurückbleibt. Die Koordinationsstelle der Iditarod Airforce meldet sich, zunächst werden die Veterinäre zu ihrem nächsten Check Point gebracht. Dann die Hiobsbotschaft: Ein Unwetter ist aufge-

kommen, der gesamte Flugverkehr ist eingestellt. Allmählich werden an der Station die Vorräte knapp. Zwei Tage später reißt kurz ein Wolkenloch auf, die Piloten rasen nahezu im Sturzflug nach unten, sammeln rasch die Freiwilligen in Zweierteams ein und am Donnerstag Abend steht Stelges am Flughafen in Anchorage, den Kopf voll mit Eindrücken, Bilder von leuchtenden Hundeaugen, tanzenden Polarlichtern und weiß flimmernden, unberührten Schneefeldern, die sich tief ins Gedächtnis gebrannt haben. Somit überrascht seine abschließende Beurteilung auch nicht: „Das würde ich jederzeit wieder machen!“

Wenn Frank Stelges nicht gerade durch die weite Natur Alaskas pirscht, lebt und arbeitet er als freier Fotograf in Essen. Weitere Bilder vom Abenteuer am Finger Lake gibt es unter www.fcspics.com 18 ↑ Stelges tröstet einen „Drop Dog“ bis zu dessen Abholung ➝ Die letzten Vorräte werden zusammengekratzt

Frühling 2015 | Titelthema: Polarlichter

Infobox USA/Alaska strecke nicht mehr über eine Straße zu erreichen) bis zu denen, die mit ihren Snowmachines die Rennstrecke präparieren und natürlich denen, die an einem Check Point helfen. Als Schlittenhunde werden hauptsächlich Alaskan Husky und teils auch Siberian Husky eingesetzt. Da es für Alaskan Huskys keine genauen Rassestandards gibt, sehen die Hunde sehr unterschiedlich aus. Teilweise werden auch andere Arten wie Jagd- oder Schäferhunde eingekreuzt. Der Sieger des Iditarod 2014, Dallas Seavey stellte mit einer Zeit von 8 Tagen, 13 Stunden 19 Minuten und 4 Sekunden einen neuen Streckenrekord auf. www.iditarod.com Musher Mike Ellis Team „Tsuga Siberians“: http://teamtsuga.com Das Rennen Iditarod Das Iditarod führt über offiziell über 1.049 Meilen (1.000 wegen eines „Tausen-Meilen-Rennens“ und 49 für den 49.ten Staat) quer durch Alaska, von Anchorage nach Nome. Es startet jeweils am ersten Wochenende im März. Das Mittelstück des Trails wird im jährlichen Wechsel auf einer nördlichen (in geraden Jahren) und einer südlichen (in ungeraden Jahren) Route befahren. Das heute rein sportliche Event hat seinen historischen Ursprung in einer 19

Hundeschlittenstaffel im Jahr 1925, um in einem Wettlauf gegen die Zeit dringend benötigte Medikamente wegen einer Diphterie-Epidemie nach Nome zu bringen. Das Rennen lebt trotz aller Sponsorengelder vom Engagement von Freiwilligen. Aus der ganzen Welt melden sich Helfer, um in Anchorage und auf dem Trail zu helfen: Von der Annahme und dem Versand der „Food drops“ der Musher, die ganze Renn-Logistik, Piloten, die ihre Flugzeuge zur Verfügung stellen, um Menschen und Material hinaus in die Wildnis zu fliegen (nach dem Start ist die gesamte Renn-

Reiseinfos Lage Alaska ist der flächenmäßig größte, der nördlichste und westlichste Bundesstaat der USA, die das Gebiet 1867 vom Russischen Kaiserreich erwarben. Der größte Fluss des Landes ist der Yukon River, der in den kanadischen Rocky Mountains entspringt, in Richtung Westen fließend die Mitte Alaskas durchschneidet und in das Beringmeer mündet. Im Osten grenzt Alaska an das kanadische Territorium Yukon.

Klima Im Innern Alaskas herrscht ein kontinentales, im Norden ein subpolares Klima. Die Winter sind hier lang, dunkel und sehr kalt. Im kurzen Sommer kann es dann aber dafür recht warm werden, an der Nordküste steigen die Temperaturen nur dann über 0 °C. Alaska gehört zu den Gegenden, in denen sich der Klimawandel am stärksten bemerkbar macht. Von etwa 1960 bis 2007 stieg hier die Durchschnittstemperatur um etwa 6 °C. Anreise Mit dem Flugzeug ab Frankfurt über Seattle bis Anchorage. Im Sommer gibt es auch Direktflüge von Frankfurt nach Anchorage. Zeitzone: AKST = MEZ -9/-10 Std. (Sommer-/Winterzeit) Einreise Für deutsche Staatsangehörig gilt: Alle Reisenden, die im Rahmen des „Visa Waiver“ Programms (VWP) in die USA reisen, müssen vor der beabsichtigten Einreise zwingend via Internet unter https://esta.cbp.dhs.gov eine elektronische Einreiseerlaubnis („Electronic System for Travel Authorization“-ESTA-) einholen. Die Beantragung über Dritte (z.B. Reisebüro) ist möglich. Die einmal erteilte Einreiseerlaubnis gilt für beliebig viele Einreisen innerhalb eines Zeitraums von zwei Jahren. Aktuelle Infos unter www.auswaertiges-amt.de Frühling 2015 | Titelthema: Polarlichter

Mit der Kamera auf Elfensuche Auf Fotoreise in Island

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Nordlicht über Island

Frühling 2015 | Titelthema: Polarlichter

Einzigartig, bewegend und atemberaubend soll das perfekte Bild sein, nach dem Hobby-Fotografen in aller Welt streben. Spannende Motive mit einem Hauch Magie liefert Island, wo zwischen Eishöhlen und Vulkanen die Polarlichter strahlen. Text: Katharina Pfaff Mit der Spiegelreflex im Anschlag ist die Motivjagd auf Island ein Kinderspiel. Gleich 31 aktive Vulkane bietet der Inselstaat. Neben Gletschern, Eisgebilden, Geysiren und zerklüfteten Landstreifen sorgen diese schnell für volle Speicherkarten und leere Akkus. Kein Wunder, dass sich in dieser Gegend die Legenden um Elfen, Gnome und Kobolde hartnäckig halten. Fotografische Meisterwerke aber entstehen vor allem an Orten, von denen Islandkenner Hubert Neubauer weiß. Regelmäßig führt der Foto-Experte Kleingruppen über das nordeuropäische Eiland zu besonderen  Naturphänomenen.

sie als spitze Felsen herausragen. Neubauer weiß um die Faszination, die das erkaltete Erdinnere ausübt und lässt seiner Reisegruppe daher viel Zeit, die Momente auf sich wirken zu lassen. Dabei geht es andernorts die ganze Zeit hoch her. Bei Krysuvik im Südwesten der Insel reihen sich heiße Quellen an brodelnde Schlammkessel, sogenannte Solfatare, die das Gestein zersetzen und rötlich oder grau vor sich hin köcheln. Geysire, die regelmäßige

Fontänen nach oben schießen, zeigen, welcher Druck unter der Oberfläche herrscht. Hier kommt es vor allem darauf an, im richtigen Moment auf den Auslöser zu drücken. Kälter geht es da schon an den gigantischen Gletscherzungen zu, die umrahmt sind von den Zacken der Berge. Am Rand des größten Gletschers Europas Vatnajökull befindet sich der Svartifoss, der „Schwarze Wasserfall“. Sein Name rührt von den braunen, grauen, teilweise fast schwarzen Basaltsäulen,

die sich wie eine Kette aneinanderreihen und von denen sich das kühle Nass etwa 20 Meter in die Tiefe stürzt. Am nahe gelegenen Eissee Jökulsarlon begutachten die Reisenden Eisschollen und kleine Eisberge. Die merkwürdigen Gebilde spielen mit dem Licht und erzeugen unterschiedlichste Farben. Ein garantiert einmaliges Bild bietet sich den Fotografen in den Eishöhlen Islands. Nur während einer kurzen Zeitspanne im Jahr können sie mit einem erfahrenen Führer besucht werden. Abhängig von ihrer Sicherheit und Begehbarkeit

Nebenbei leistet er Hilfestellung bei der Kameratechnik und gibt Tipps zum Einsatz von Licht und Perspektive. Auf einer Fototour über Island kommt man um die Vulkanlandschaft gar nicht herum. Aber wer will das auch? Weite Lavafelder in kuriosen Formen und Mustern wirken bedrückend und beeindruckend zugleich. Einen scharfen Kontrast dazu bilden mehrere Seen in unterschiedlichen Farbtönen, die sich inmitten dem Schwarz gebildet haben. Auch an der Küste des Atlantik laufen dunkle Lavastrände in die Fluten, wo 22 ➝ Geysir Strokkur © Ragnar Th Sigurdsson/www.Arctic-Images.com ➝ ➝ Eishöhle © Hubert Neubauer & Einar Runar

Frühling 2015 | Titelthema: Polarlichter

sind es immer unterschiedliche. Im Inneren findet sich glasklares Eis, das aus 100 Jahre altem Schnee entstanden und durch Schmelzen und Gefrieren in außergewöhnlichen Formen erstarrt ist. Wie aus Kristall wirken die Wände der Grotten, die in Blau- oder Grüntönen funkeln. Farbspiele und außergewöhnliche Formen prägen die Foto-Reise, die selbst für den erfahrenen TouristenBegleiter noch jedes Mal ein beeindruckendes Erlebnis ist. „Ich löse die Kamera aus. Ganz sanft und leise, um diesen so einzigartigen Moment nicht zu stören“, erzählt er von seinen Aufnahmen. Und wer einmal selbst die spektakulären Polarlichter am Himmel Islands gesehen hat, kann seine fast schon poetische Vorgehensweise leicht nachvollziehen. Wenn irgendwo tatsächlich Elfen leben, dann hier.

23 Schneeberg mit Dampf

Infobox Island Reiseinfos Lage

Klima

Island vergletscherte in den Eiszeiten Island ist der flächenmäßig zweitgröß- fast vollständig. Nach einer Wärmepete Inselstaat Europas. Die Hauptinsel ist riode war die Insel fast gletscherfrei, bevor es vor etwa 1000 Jahren begann, die größte Vulkaninsel der Erde und befindet sich knapp südlich des nördli- wieder kühler zu werden. Heute bedechen Polarkreises. Seit Sommer 2010 ist cken Gletscher wieder 11,1 Prozent der Landoberfläche. Island EU-Beitrittskandidat, das BeiDas Klima ist ozeanisch kühl, geprägt trittsgesuch soll jedoch nach einem vom relativ warmen Irmingerstrom an Vorhaben der Regierung 2014 zurückder Südküste und vom kalten Gröngezogen werden. landstrom an der Nordost- und SüdDer Inselstaat befindet sich südöstlich von Grönland. Nordöstlich liegt die In- westküste. Aufgrund des warmen Golfstroms ist das Klima in Island milder als sel Jan Mayen, östlich befindet sich Norwegen, südöstlich liegen die Färöer, in anderen Regionen dieser Breitengrade. Die Winter sind vergleichsweise Großbritannien und Irland. Zwischen mild und die Sommer eher kühl. Am Grönland und Island liegt die Dänewärmsten ist es in Island in der Zeit von markstraße. Nördlich von Island liegt Mitte Juni bis Ende August/Mitte Sepdie Grönlandsee, östlich das Europäische Nordmeer oder „Nordpolarmeer“. tember. Die Tagestemperaturen schwanken zwischen 0 und 3 °C im Südlich beginnt der Nordatlantik. Winter und zwischen 12 und 15 °C im Sommer. Island liegt auf dem Mittelatlantischen Anreise Rücken und damit sowohl auf der Nordamerikanischen als auch auf der Nach Island werden ganzjährig DirektEurasischen Platte. Die Platten entferlinienflüge ab mehreren deutschen nen sich jährlich etwa 2 cm voneinanFlughäfen angeboten. der. Ein Mantelplume* unter der Insel, In der Sommersaison von Juni bis Sepsorgt für ständigen Nachschub von getember gibt es teilweise zusätzliche schmolzenem Gesteinsmaterial aus Charterflüge. dem Erdinneren, weshalb die Insel Zeitzone: In Island ist die amtliche Zeit nicht auseinander bricht. UTC, also die Greenwich-Zeit, obwohl * geowissenschaftlicher Fachbegriff, der einen Aufstrom heißen Gesteinsmaterials aus dem tiees geographisch gesehen UTC−2 beferen Erdmantel bezeichnet ziehungsweise UTC−1 Stunde sein

müsste. Aus diesem Grund ist in den Sommermonaten im Norden Islands eine „unechte Mitternachtssonne“ zu sehen, da der Sonnenuntergang nach Mitternacht liegt. In Island gibt es keine Sommerzeit. Weitere Infos & Buchung: Oliva Reisen OG Warnhauserstrasse 10 A – 8073 Feldkirchen / Graz Tel.: +43 316-291095-2 [email protected] www.olivareisen.at Preisbeispiel „Mystisches Island im Winter“: • 2.980,- € pro Person • Flug ab Deutschland oder Österreich • 7 Übernachtungen mit Frühstück und Abendessen in verschiedenen Luxushotels • Lunchpaket • eine Eishöhlentour • einmal Eintritt in die Lavasenke „Blaue Lagune“, die als Thermalfreibad genutzt wird • Fotografische Leitung und Reise-Betreuung durch den Island- und FotoExperten Hubert Neubauer

Frühling 2015 | Titelthema: Polarlichter

Extrem-Urlaub in Norwegen Am „Ende Europas“ ist viel los

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Wintersurfen in Unstad auf den Lofoten © CH/ Visitnorway.com

Frühling 2015 | Titelthema: Polarlichter

Der Satz: „Wem kalt ist, der ist falsch angezogen“ gewinnt hier eine ganz neue Bedeutung... Text: Judith Hoppe Nordnorwegen beginnt weit südlich des Polarkreises und endet an der russischen Grenze. Hinter einer wilden, zerklüfteten Küste liegen im Landesinneren weite Hochebenen und hohe Gebirge; die drei Bezirke Nordland, Troms und Finnmark sind äußerst dünn besiedelt. Nordnorwegen ist das Land der Individualisten, das ideale Ziel für alle, die lieber selbst entdecken als von anderen herumgezeigt zu werden.

nicht mit dem eigenen Fahrzeug. Ab Honningsvag verkehren Busse. Es gibt ausgezeichnete klassische Wintersportmöglichkeiten, das World Cuperprobte Alpincenter von Narvik bietet Möglichkeiten zum Touren- und Alpinskifahren an, sogar mit Blick auf den Nordatlantik. Erheblich beliebter als das klassische Skilaufen ist bei den Winterbesuchern allerdings alles, was sie fast nur hier erleben können. Ganz

oben auf der Liste stehen die aufregenden Fahrten mit dem Hundeschlitten. Bevor die Gäste auf einem Schlitten mitfahren oder ihn sogar allein lenken dürfen, werden sie mit den Tieren und der Handhabung des Schlittens vertraut gemacht. Besonders aufregend sind natürlich mehrtägige Exkursionen, insbesondere über die magischen Weiten der Finnmarksvidda. Wer eine solche Winterreise mitgemacht hat, wird sie niemals vergessen.

Das gilt in besonderem Maße für den Winter, der keineswegs, wie ein zählebiges Vorurteil behauptet, bloß eiskalt und nachtschwarz ist. Vor der Kälte schützen Fell und Wolle ebenso wie Kleidung aus modernen Materialien. Die Dunkelheit der Polarnacht wird vom leuchtenden Blauweiß des Schnees erhellt, die schneebedeckten Berghänge spiegeln sich im Meer. In der grandiosen, unberührten Natur fernab von lichtverseuchten Städten glühen die tanzenden Farbschleier des Nordlichts mit unvergleichbarer Intensität. Diese Aurora Borealis ist ein atemberaubendes Naturschauspiel, mit etwas Glück sieht man es sogar auf dem Nordkap-Plateau. Der nördlichste Punkt Festlandeuropas kann auch im Winter besucht werden, allerdings

25 Skifahren mit Hunden in Kjepasset, Spitsbergen © Kristin Folsland Olsen/Visitnorway.com

Ähnlich beeindruckend, wenn auch erheblich schneller und völlig anders, sind Fahrten mit dem Schneescooter. Wer einen Führerschein hat, darf selber mit dem Schneemobil fahren. Diese modernen Fahrzeuge können noch den letzten, verschneiten Winkel des Landes erreichen, daher sind sie in den straßenarmen Weiten Nordnorwegens ein unverzichtbares Fortbewegungsmittel. Erheblich geruhsamer ist das Eisangeln auf und an den zugefrorenen Seen, Ende März treffen sich Meeresangler auf den Lofoten zur Weltmeisterschaft im Kabeljau-Angeln. Von Mitte Februar bis Ende April ziehen Millionen arktischer Kabeljaue aus der Barentssee zu ihren Laichplätzen im Vestfjord, das ist die Zeit der Lofotfischerei, die seit Jahrhunderten an Nordnorwegens Küste praktiziert wird. Wer in diesen Wochen die Lofoten besucht, erlebt große Betriebsamkeit, wenn die Fische aus den Schiffen ausgeladen und zum Trocknen auf die Holzgestelle gehängt werden. Der Fischreichtum des Meeres bei den Lofoten zieht Orcas (Schwertwale) in die Region. Diese riesigen, friedlichen Tiere können auf Walsafaris aus großer Nähe und in ihrem natürlichen Lebensraum beobachtet werden. Frühling 2015 | Titelthema: Polarlichter

In Norwegens Norden leben rund 20.000 Sámi. Die wichtigsten Orte der Sámi sind Kautokeino und Karasjok. Auch wenn die Ureinwohner Nordeuropas heute vielen verschiedenen Berufen nachgehen, werden sie immer noch vor allem mit der Rentierzucht assoziiert, und tatsächlich gibt es noch viele samische Rentierzüchter. Vor allem in der Finnmark bieten einige dieser Rentierzüchter Wintertouren mit Rentierschlitten an, wem das zu gemächlich ist, der sollte sich auf Skiern stehend von einem Rentier ziehen lassen. Man kann beim Zusammentreiben der Rentiere mitmachen, in einem lávvo, dem traditionellen Sámi-Zelt, eine typische Sámi-Mahlzeit probieren und danach im Zelt übernachten. Der all-

jährliche Höhepunkt des Sámi-Jahres ist das Osterfest in Kautokeino - nirgends sonst kann man auf so engem Raum und in so kurzer Zeit so viel echte Sámi-Kultur erleben. Eine winterliche Unterkunft der besonderen Art ist das Sorrisniva Igloo Hotel in Alta. Es besteht völlig aus Eis und Schnee. Die Innentemperatur des Hotels liegt konstant bei kalten -4 bis -7°C, sogar die Betten der 30 Zimmer sind aus Eis! Aber niemand muss frieren, denn Rentierfelle und Schlafsäcke wärmen, und die Badezimmer liegen in einem beheizten Nebengebäude. Das Hotel ist von Mitte/Ende Januar bis Mitte April geöffnet, dann schmilzt es – bis es im folgenden Winter wieder neu aufgebaut wird.

26 ↑ Alta Igloo Hotel, Finnmark © Terje Rakke/Nordic Life - Visitnorway.com

Infobox Nord-Norwegen Reiseinfos

Anreise

Lage

Mit dem Flugzeug: In Tromsø gibt es Als Nordnorwegen wird der nördlichste einen internationalen Flughafen. AlterLandesteil Norwegens bezeichnet, der nativ Anreise über die norwegische flächenmäßig etwa ein Drittel des Lan- Hauptstadt Oslo und mit einer innernorwegischen Verbindung weiter nach des umfasst. Das Gebiet besteht aus Tromsø. den drei Provinzen Nordland, Troms Mit dem Auto: In Norwegen besteht und Finnmark. Mautpflicht. Auf den Straßen darf maIn Nordnorwegen befinden sich der Svartisen-Gletscher und die Inselgrup- ximal mit einer Geschwindigkeit von 80 km/h gefahren werden. Für alle Fahrpen der Lofoten und Vesterålen. Mit zeuge in Norwegen ist das Fahren mit der Halbinsel Nordkinn befindet sich Abblendlicht, egal zu welcher Tageshier das nördliche Ende von Europas Festland. Bekannt ist die Region außer- zeit, gesetzlich vorgeschrieben. dem durch ihre Mitternachtssonne und Die Höchstgrenze für Alkohol im Blut liegt bei 0,2 Promille. Autofahren unter die Nordlichter. Alkoholeinwirkung wird in Norwegen Klima streng bestraft. Einige norwegische Straßen sind wähNordnorwegen liegt zwar auf dem gleichen Breitengrad wie Sibirien und rend des Winters witterungsabhänging geschlossen, unter anderem die E69 Alaska, hat aber ein deutlich milderes Klima. Von Juni bis August können die von Skarsvåg zum Nordkap von OktoTemperaturen tagsüber sogar 25-30°C ber bis April. erreichen. Von Mitte November bis En- Mit der Fähre: Von Deutschland (Kiel) de Januar geht die Sonne gar nicht auf. und Schweden (Strömstadt) fahren Im Binnenland herrscht im Winter arkti- Weiter mit Fähren der Color Line nach sches Klima, es kann bis zu -40°C kalt Norwegen. werden. In den Küstengebieten ist es milder, allerdings stürmt und regnet es Weitere Infos hier im Winter häufig. Dank des GolfVisit Norway stroms und der warmen Luftströmung Caffamacherreihe 5 sind die Häfen das ganz Jahr über eis- 20355 Hamburg frei. Tel.: +49-40-22 94 15-0 Fax: +49-40-22 94 15-88 www.visitnorway.com/de/ Frühling 2015 | Titelthema: Polarlichter

Advertorial

Das Ayodya Resort Bali (Indonesien) feiert Geburtstag!

„Wir haben hier nur eine Aufgabe“, erklärt Hoteldirektor Peter Scholz zum 25. Jubiläum seines Resorts, „unseren Gästen unvergessliche Momente zu bescheren!“ Ein aufregender Job, immerhin leitet der Deutsche das Ayodya Resort in Nusa Dua, Bali, einer mehrfach prämierten Fünf-Sterne-Anlage auf 11,5 Hektar, üppig-tropische Parklandschaft und feinsandiger Strand inklusive. 462 großzügige Deluxe und Grande Zimmer im balinesischen Baustil stehen zur Verfügung und sorgen für Urlaubsstimmung von Anfang an. „Wasserratten“ kommen im King-Size Pool, umgeben von Lagune, Wasserfall und Fontänen, voll auf ihre Kosten. Für das leibliche Wohl sorgen sieben zauberhafte Restaurants. 27

Im 1.800 qm großen Wellness Paradies „Ayodya Spa by Mandara“ treffen alte balinesische Massageanwendungen und moderne Therapiemethoden aufeinander, bescheren Entspannung für Körper und Geist. Besonders anspruchsvolle Gäste erwarten die 79 Zimmer und Suiten des Ayodya Palace, dem exklusiven „Resort im Resort“ mit viel Privatsphäre, einem eigenen Pool, direktem Strandzugang und Butler-Service „rund-um-die-Uhr“. Ein Jubiläum übrigens, das gefeiert wird und zu einen gelegentlichen Blick auf die Webseiten der Reiseveranstalter animieren sollte: Es wird in diesem Jahr außergewöhnliche Angebote geben!

Infobox Ayodya Resort

Nusa Dua Bali, Indonesien [email protected] www.ayodyaresortbali.com

Frühling 2015 | Hoteltipp Bali/Indonesien

Mit Hand und Fuß Bild & Text : Christoph Hoppe Vor der Jama Masjid (auch Jami Masjid; urdu „Freitagsmoschee“), verrichten Schlüsselmacher auf der Urdu Bazar Road im indischen Neu-Delhi ihre Arbeit. Sie sagen, sie könnten jeden Schlüssel kopieren... Kamera: Olympus OM-D5 Objektiv: M 14-42mmF3.5-5.6II Verschlusszeit: 1/500 • Blende: 5 • ISO 200

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Frühling 2015 | Mit Hand & Fuß: Schlüsselmacher

Ski & Rodel gut

Neues aus den Skigebieten

29 Restaurant Sareis in Liechtenstein © bfs/Liechenstein Marketing

Frühling 2015 | Ski & Rodel gut

Geheimtipp Liechtenstein: Fürstliches Skivergnügen Text: Katharina Pfaff Dass der Sitznachbar im Sessellift adelig ist, kommt nicht oft vor. Wer aber mit der Sareis-Bahn auf 2.000 Meter Höhe fährt, dem kann das passieren. „Wir sind alle große Fans des Skifahrens und sind dann auch immer wieder im Skiort von Liechtenstein, in Malbun, unterwegs“, erzählte Erbprinz Alois von und zu Liechtenstein einst von seinen Hobbys. Dass die fürstliche Familie gern in das Wintersportparadies kommt, ist wenig

überraschend: 23 Kilometer Piste aller Schwierigkeitsgrade, 15 Kilometer Loipe, Skitouren, geführte SchneeschuhWanderungen und ein Eisplatz laden zu einer abwechslungsreichen Auszeit vom Alltag ein. Selbst außergewöhnliche Abenteuer macht das höchste Dorf Liechtensteins auf 1.600 Metern über dem Meer möglich. So erlebt man wahre Höhenflüge auf einem 20 Meter in den Himmel ragenden Turm, den der Alpenverein bereitstellt. Der ist nämlich komplett aus Eis und darf bis zum Gip-

fel erklettert werden. Andernorts sind Jubel- schreie beim Skijöring zu hören. Dabei wird ein oder zwei Hunden eine Zugleine angelegt, womit sich der Sportler auf Skating-Skis durch den Schnee ziehen lässt. Bequemer geht es bei einer Trekking-Tour auf dem Schlitten, der von Huskies gezogen wird. Während sich hier die Großen austoben, können die Kleinen das im Kinderland, dem malbi-Park, tun, wo erste Versuche auf Skiern gestartet werden. Auch zum Rodeln stehen einige präparierte Pisten bereit. Die Kinder können sich dabei getrost auch einmal alleine 30 ↑ Eisturm in Malbun

Morgenstimmung in Malbun, alle Bilder © bfs/Liechenstein Marketing

vergnügen, da ganz Malbun komplett verkehrsberuhigt ist und die Hotels direkt an die Pisten grenzen. Bei so vielen Möglichkeiten fühlt man sich im weichen Schnee gleich selbst wie ein Fürst, egal, wer im Lift mitfährt.

Infobox Liechtenstein Marketing Äulestrasse 30 9490 Vaduz Liechtenstein Tel.: +423 239-63 63 [email protected] www.tourismus.li Frühling 2015 | Ski & Rodel gut

Aktiv entspannt in den Tiroler Bergwinter: Naturerlebnisse in der unberührten Schneelandschaft der Region Hall-Wattens Kein Stress, keine Hektik, dafür Natur pur: Wer sich nach unberührten Winterlandschaften sehnt und auf Skizirkus und plattgewalzte High-Speed-Pisten lieber verzichtet, wird in der Region Hall-Wattens fündig. In der verschneiten Landschaft der Ferienregion lässt sich der Tiroler Bergwinter mit einem entspannt-attraktiven Erlebnisangebot sinnlich erfahren. Auf Spurensuche nach der Tierwelt des Gebirges machen sich die Besucher bei

der „Nature Watch“. Ein ausgebildeter und erfahrener Guide stellt individuelle Routen zusammen, die zu den Fähigkeiten und Möglichkeiten der Teilnehmer passen – vom kleinen Naturabenteurer bis zum erfahrenen, gebirgserprobten Naturbeobachter. Auf Schneeschuhen und mit einem Fernglas

von Swarovski-Optik ausgestattet, geht es tief in die einsamen Berglandschaften auf dem Weg zu unvergesslichen Eindrücken. Abenteuerlustige steigen am Glungezer auf 2.600 Meter über dem Meeresspiegel, wo sie eine Übernachtung in einem echten Iglu erwartet – Eskimo-Feeling und atemberaubende Ausblicke auf 500 Gipfel und Bergübergänge inklusive. Im Schein von Fackeln geht es auf den Gipfel der imposanten Sonnenspitze und von dort auf teilweise unverspurten Naturschneepisten über 1.700 Höhenmeter zurück ins Tal. Naturschneepisten am Glungezer locken alle an, die es etwas ruhiger angehen lassen möchten. Nostalgische Sessellifte führen hinauf zu stressfreien Skitagen und gemütlichen Abfahrten. Wer lieber auf Kufen als auf Brettl’n unterwegs ist, findet ein breites Angebot an Rodelstrecken – von der gemütlichen Familienabfahrt über eine be-

31 ↑ Auf dem „Klumper“ mit bis zu 100 km/h ins Tal

Außergewöhnliches Wintersportgerät, alle Bilder © Hall-Wattens/akz-o

leuchtete Nachtabfahrtsstrecke bis zur schnellen Rodelbahn für Geschwindigkeitsfans. Einer ganz besonderen Form des Rodelns frönen die Bewohner der Region mit einem „Klumper“ getauften Sportgerät, auf dem sie die wohl außergewöhnlichste Wintersport-WM bestreiten. Den ursprünglich aus Südtirol stammenden Klumper, auf dem es mit bis zu 100 Stundenkilometer bergab geht, bauen die meisten Teilnehmer selbst – es gibt für interessierte Besucher auch eine Bauanleitung. Die unregelmäßig stattfindende Weltmeisterschaft ist jedes Mal ein spannendes und buntes Spektakel für Einheimische und Besucher. akz-o

Infobox Tourismusverband Hall-Wattens Wallpachgasse 5 A-6060 Hall in Tirol Tel.: +43-5223-45544-0 Fax: +43-5223-45544-20 [email protected] www.hall-wattens.at Frühling 2015 | Ski & Rodel gut

Neues aus den Skigebieten Text: Judith Hoppe Mühlenviertel: Winter mit Logenplatz Das Aviva im oberösterreichischen Mühlviertel ist das perfekte Eingangstor ins Winterwunderland: Ein weit verzweigtes Wandernetz für Touren im Schnee und die hoteleigenen Loipen beginnen direkt vor der Haustür. Anstatt mit Massen die Pisten zu teilen, gleiten die Wintersportler hier individuell betreut und in kleinen Gruppen

auf Langlaufskiern durch den Schnee. Der hoteleigene Vitaltrainer zeigt Kniffe für die richtige Technik, das Bremsen oder den Spurwechsel. Dabei profitieren die Gäste von dem zum Haus gehörenden Salomon Nordic Testcenter. Hier finden sie optimale Beratung und die neueste Ausrüstung bequem zum Ausleihen. Bei den Winterwanderungen und Schneeschuh-Touren führt

Jäger Otto durch die tief verschneite Natur und öffnet den Blick für die Geheimnisse auf oder unter der Schneedecke. Anstelle von überfüllten AprèsSki-Bars wartet beim Einkehrschwung ein leckerer selbst gemachter Glühmost auf der Aviva Alm. Wer die Abwechslung liebt und es mal nicht so sanft angehen lassen möchte, der leiht sich einen „Skidoo“, gibt Gas und lässt den Schnee aufwirbeln. Das Hotel ist insbesondere auf Alleinreisende und Freundesgruppen ausgerichtet. Außerhalb der Aktivitäten kommen die Gäste in lockerer Atmosphäre ins Gespräch. Infos & Buchung: Tel.: +43 7216 37600 [email protected] www.hotel-aviva.at Chiemgau: Wiege des Langlaufsports Er gilt als der Ursprung des Langlaufsports in Süddeutschland – der Chiemgau. 1964 wurde dort die erste Loipe Bayerns gespurt. Heute gilt die Region mit rund 500 Loipen-Kilometern als Langlauf-Eldorado. Von gemütlichen Rundtouren mit moderaten Steigungen bis hin zu sportlich anspruchsvollen Bergauf-Bergab-Routen ist im Chiemgau alles dabei. Als schneesicher gelten die Höhenloipen in Reit im

32 Panoramablick Mühlenviertel © Aviva Hotel

Winkl, auf der Hemmersuppenalm und rund um die Winkelmoosalm. Landschaftlich besonders reizvoll ist die 3Seen-Loipe, die durch ein Naturschutzgebiet entlang des Weit-, des Mitterund des Lödensees führt. www.chiemgau-tourismus.de Zurück zum Ursprung - Skitourengehen in Zell am See-Kaprun Skitouren sind beliebt wie nie zuvor: In Zell am See-Kaprun haben alternative Wintersportler die Möglichkeit, zurück zum Ursprung des Skisports zu kehren und auf neuen Skitourenrouten bergauf zu gehen. Ganz neu können Schneefans auf dem nach 15 Jahren wiedereröffneten Berg Ronachkopf in Thumersbach oder auf dem Gletscher Kitzsteinhorn ihre Ausdauer unter Beweis stellen – und dabei den Blick über den Zeller See schweifen lassen. www.zellamsee-kaprun.com Tiefschneeparadies Kitzsteinhorn: Freeride-Montag Durch unberührten Tiefschnee gleiten und die Aussicht von 3.000 Metern genießen: Das Gletscherskigebiet Kitzsteinhorn in Zell am See-Kaprun bietet Freeskiern und Snowboardern Frühling 2015 | Ski & Rodel gut

auf fünf ausgewiesenen Freeride-Routen grenzenloses Wintersportvergnügen abseits der Pisten. Jeden Montag gibt’s Fahrtechnik- und SicherheitsTipps vom Profi für Anfänger und Fortgeschrittene im einzigen Gletscherskigebiet im Salzburger Land. Auf die Skier, fertig, los! www.kitzsteinhorn.at Griechenland: Skifahren mit Mittelmeerblick Sonst bei Sonnenanbetern beliebt, zieht es in der kalten Jahreszeit auch Wintersportler ans Mittelmeer. In Griechenland warten kleine pittoreske Dörfer mit modernen Skigebieten auf Wintersportler und Erholungsuchende. Die Pisten und Gipfel der Skigebiete auf

33 ↑ Telemarken in Livigno

dem Festland bieten neben dem ungewöhnlichen Sporterlebnis einen traumhaften Blick auf die Ägäis. www.discovergreece.com Ferienregion Seiser Alm in Südtirol: Innehalten beim Schneeschuhwandern Von der UNESCO geschützt, von Schneeschuhwanderern geliebt: Tiers am Rosengarten und die Seiser Alm sind ein Paradies für aktive Erholungsuchende. Unterhalb des Schlerns und des Rosengartens können sie bei Wanderungen durch den Tiefschnee absolute Ruhe genießen und den Alltag hinter sich lassen. Anschließend warten zahlreiche Hütten mit Südtiroler Spezialitäten wie Speck- und Spinatknödeln.

Heliskiing in Livigno, beide Bilder © Fabio Borga

www.seiseralm.it Festzeit für Fans der freien Ferse: Telemarken in Livigno

Höhenflüge für Tiefschnee-Fans: Heliskiing zu den besten TiefschneeHotspots von Livigno

Beim internationalen Telemark-Festival La Skieda treffen sich jährlich über 1.200 Fans des Sports aus der ganzen Welt in Livigno und verwandeln den Ort vom 21. bis 28. März 2015 in die Free Heel Welthauptstadt. Acht Tage lang dreht sich dann alles ums Telemarken. Daneben wartet die neueste Ausrüstung auf interessierte Tester, Besucher können an geführten Touren oder sogar Rennen teilnehmen. Und am Abend stehen Filmvorführungen, Abendessen auf Berghütten und Grillen im Schnee auf dem Programm. www.livigno.eu/telemark

Spuren ziehen abseits der üblichen Freeride-Routen in völliger Abgeschiedenheit, das können Fans unberührter Hänge in Livigno. Die Helikopter-Touren finden stets in Begleitung erfahrener Bergführer statt und die Piloten fliegen sorgfältig ausgewählte Gebiete an, die individuell auf die Erfahrungen der Wintersportler zugeschnitten sind und zudem größtmögliche Rücksicht nehmen auf die speziellen Bedürfnisse der Natur- und Bergwelt. www.livigno.eu/heliski-e-helitaxi

Frühling 2015 | Ski & Rodel gut

Städteziel: Edmonton Immer ‘was geboten... Alberta, Kanada

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Art Gallery of Alberta ©Robert Lemermeyer

Frühling 2015 | Städteziel: Edmonton

Festival City Text: Christoph Hoppe

Edmonton ist Hauptstadt der kanadischen Rocky-Mountain-Provinz Alberta. Und mit gut 800.000 Einwohnern die zweitgrößte im Staate nach der Olympiastadt von 1988 Calgary. Die Kapitale macht sich lang, fügt sich in die Landschaft entlang des North Saskatchewan Rivers, der die große Ebene in zwei Teile schneidet, fugenlos ein. Keine andere Stadt in Nordamerika verfügt über ein größeres System zusammenhängender städtischer Parks, unter anderem elf Seen, 14 Schluchten und 22 einzelne Parkanlagen. Und damit ist klar: Freizeit gestaltet man in Edmonton draußen. Mit zwei Ausnahmen: Die eine zieht Besucher magisch an, denn

das Gebäude besteht aus geschwungenen Stahl und Glas, scheint ständig in Bewegung zu sein und befindet sich am Sir Winston Churchill Square, dem Herzen der Stadt – die öffentliche Kunstgalerie „Art Gallery of Alberta“. 6.000 historische und moderne Kunstwerke erwarten Neugierige und Kunstbeflissene. Und weil man sie so einfach findet, ist die Galerie auch Treffpunkt für alle die sie (wieder-) finden wollen, für Besucher der Stadt ebenso wie für Einheimische. Und die kann man immer ansprechen, wie alle Kanadier sind auch die Menschen in Edmonton immer freundlich und offen und haben

manchmal auch gute Tipps, was man in Alberta Hauptstadt anstellen könnte. Einer dieser Vorschläge – das wäre dann auch der zweite Grund, „drinnen“ zu bleiben –  könnte ein Besuch der West Edmonton Mall (WEM) sein, die 23 Jahre lang bis 2004 das größte Einkaufszentrum der Welt war - mit mehr als 800 Geschäften. „Shop until you drop“ sagt man im Englischen, einkaufen bis zum Umfallen. In der WEM kauft der Edmontonianer nicht nur ein, er erlebt in ihr: ausgiebig und wetterunabhängig kann man historische Schiffe entern oder eislaufen, essen gehen oder heiraten – alles unter Glas und in

35 ↑Edmonton Skyline © Smackaay ➝ Art Gallery of Alberta © Christoph Hoppe (CH)

Frühling 2015 | Städteziel: Edmonton

dieser für Nordamerika durchaus üblichen Form der Freizeitgestaltung: „Let‘s go to the mall!“ Die Innenstadt ist Beleg dafür, wie unaufgeregt man in diesem Teil der Welt mit einem vermeintlichen Spannungsverhältnis zwischen Kunst und Kommerz umgeht: Es existiert einfach nicht, die Innenstadt ist Spielplatz für Kulturschaffende und Standort für Handel gleichermaßen. James McCurdy arbeitet bei der hiesigen Tourismusbehörde und zieht die Stirn in Falten bei der Vorstellung, den ganzen Tag in einer Galerie oder Mall unter Glas zu verbringen, er steht eher für den Gegenentwurf: „Wer ein paar Tage hier verbringt und nur einen

Bruchteil dessen sehen und erleben möchte, was außerhalb von Gebäuden an Aktivitäten in Edmonton angeboten wird“, erklärt der Kanadier, „muss man schon Willens sein, viel zu laufen oder irgendwie anderweitig mobil sein. Meine Empfehlung: Nimm ein Segway, dann siehst Du wenigstens was und bist erheblich schneller als zu Fuß!“ Diese „Elektro-Rasenmäher-zum-Draufstehen“ bietet Chris Szydlowski von „Segway Alberta“ an. Er dreht mit mir ein paar Übungsrunden, auf- und absteigen, stehen bleiben, Gas geben durch Vorbeugen... Zehn Minuten später klappt alles wie am Schnürchen und einer vollen Stunde Spaß steht nichts mehr im Wege. Edmontons Parklandschaft besitzt eine der weltweit größ-

36 ↑ Schiffe in der WEM © Dylan Kereluk

North Saskatchewan River Valley © WinterforceMedia ➝ „Street-Art“ © CH

Frühling 2015 | Städteziel: Edmonton

ten Konzentrationen gesunder Amerikanischer Ulmen (die lange vom Aussterben bedroht waren). Und überhaupt: wer sich für die Vegetationsvielfalt Kanadas interessiert, hier wächst so ziemlich alles, was der nordamerikanische Kontinent her gibt! Links und rechts des North Saskatchewan Rivers kann man Stunden auf kilometerlangen Wegen zubringen, Luft und Natur genießen. Es scheint als wäre man in der Prärie, in den Rocky Mountains – und befindet sich immer noch im Stadtbereich Edmontons. Es ist leicht,

Stunden auf diesem Gefährt zu verbringen, Edmonton indes ist berühmt für seine Märkte entlang der 104 Street, nördlich der Jasper Avenue, die man aber nur zu Fuß betritt und wo es so 37 ↑ Autor & Segway

sowieso sportverrückten Stadt in diesem Jahr: Als einer der sechs Austragungsorte der FIFA Frauenfußball Weltmeisterschaft (Juni/Juli 2015) freut man sich auf die weiblichen Fußballstars. Was niemanden wundert, denn 27.000 Menschen sind hier in Vereinen registrierte Balltreter!

ziemlich alles zu kaufen gibt, das als Nachweis für einen Besuch Kanadas, Albertas, Edmontons dienen kann. Zum Beispiel Schmuck im Stile der „First Nation“, die wir in Europa Indianer nennen, aber natürlich auch Leckereien zum sofortigen Verzehr, Dinge des täglichen Bedarfs. Apropos Hunger: Auf der Bourbon Street verliert man Pfunde bei der „Qual der Wahl“ des Gasthauses, bevor man sie sich wieder in einem der vielen Restaurants holen kann. Mondäner, internationaler und auch deutlich teurer geht es auf der 4th Street Promenade zu, gleich neben der 104. Einige der beliebtesten Treffpunkte, Restaurants und Geschäfte sind hier angesiedelt, das Corso 32, Blue Plate Diner, Credo Kaffee, Die Burg, Evoolution, Ruder, DeVine - klingende Namen in Edmonton. Oder man amüsiert sich auf einem Festival, einer weiteren erwähnenswerten Besonderheit der Stadt: über 30 Veranstaltungen finden übers Jahr statt. Kinderfeste,

➝ Szenen vom Markt/Folkfestival © Edmonton Tourism

Schmuckhandwerk, Eisstockschießen, Film, Kulinarik, Klassik, Blues, Theater… Jede Tätigkeit, die den Einwohnern würdig erscheint, etikettiert man in Edmonton mit „Festival“ – und feiert es dann auch! In diesem März beispielsweise sind kanadische Hersteller von Weinen, Bier und Destillaten zu Gast, ebenso wie die Homosexuellen-Szene auf dem dreißigsten „Edmonton’s Pride Festival“. Das sportliche Highlight der

Wenige Autominuten ausserhalb der Innenstadt, liegt der so genannten „Provincial Historic Area“, in „Old Strathcona“, mit vielleicht 100 Bars, Nightclubs, Restaurants, alles mehr oder weniger in Laufweite. Überall kann man Musik hören, von Folk, über Rock bis Jazz. „Vielfalt“ steht als ungeschriebenes Motto über dieser „Kleinstadt in der Großstadt“, für jeden etwas, unabhängig von der Füllstärke des Portmonees. Im O‘Byrne‘s sitzt eine für Kanada typische Gruppe Jugendlicher beieinander. vier Menschen, vier Ethnien. Ein Pakistani, der zur einfacheren Identifizierung freundlicherweise einen Punjab-Turban

Frühling 2015 | Städteziel: Edmonton

trägt, eine Dame mit wahrscheinlich ungarischen Wurzeln, ein Skandinavier, ein Engländer. Und alle Kanadier, alle gleich freundlich, ohne aufgesetzte Blasiertheit, die man von den südlichen Nachbarn kennt. „Distanziert“ ist ein zu hartes Wort, aber man wahrt in Kanada den Abstand zum Gast, Warmherzigkeit stellt sich mit der Zeit ein. Ausgesprochen wohltuend. „Wenigstens sind die Ureinwohner eindeutig erkennbar“, sage ich während unserer Diskussion über Herkunft und Identität, und ernte ein müdes Lächeln, denn selbst diese sind beileibe nicht alle Kanadier und schon gar nicht alle gleich, Blackfoot, 38 ↑ Abendszene im O‘Byrne‘s

Stoney Nakoda, Pikani, ich lerne, dass man mit der Zeit auch diese zu unterscheiden weiss. Bevor ich mich auf den Weg nach Jasper in den Rocky Mountains mache, verbringe ich noch einen halben Tag mit Keith Rae, einen hoch dekorierten Angler-Guide der Region. Wegen der heftigen Regenfälle der letzten Wochen ist es unmöglich, mit der Fliege in den Flüssen auf Süßwasserräuber Jagd zu machen, also begeben wir uns mit seinem Boot, das er hinter seinem Truck herzieht, auf einen See, dessen übersetzte Indianername „Spiegel“ be-

deutet. Und wir fangen. Mit jedem bekannten Rutentyp, alleine ich etwa 30 Hechte! Forellen, Barsche, alles was das Anglerherz erfreut. Die berühmte „Bullhead Trout“, eine endemische Variante der Forelle und DIE Trophäe der Region, blieb uns verwehrt. Ob ich einen Fisch behalten dürfe, frage ich und Keith lacht: „Nahezu jeder in Edmonton fischt“, erklärt er, „Flüsse und Seen wären nach dem ersten Wochenende zum Saisonbeginn im April leer, auch wenn jeder nur einen mitnehmen dürfte - in unserer Parkregion herrscht überwiegend der Grundsatz: Catch and release"“ also fangen und wieder frei lassen.

Autor & Hecht ➝ Auf jeder Veranstaltung dabei: Die kanadische Nationalflagge

Das finde ich fair, bedanke mich und begebe mich zurück in die Innenstadt. Irgendwo auf der 104. wird es ein Fischrestaurant geben!

Frühling 2015 | Städteziel: Edmonton

Infobox Edmonton, Alberta, Kanada Sie müssen über einen gültigen Reisepass sowie über ausreichende Geldmittel für den Aufenthalt im Lande verfügen, und die Rückkehr in das Heimatland muss gesichert sein (Rückflugticket o.ä.). Laut kanadischen Vorschriften muss der Pass bis zur Beendigung der Rückreise in das Heimatland gültig sein, viele Fluggesellschaften schreiben allerdings eine längere Gültigkeitsdauer vor.

KLM Täglich ab Frankfurt über Amsterdam nach Calgary.

Netzstecker: Typ A und B: 100 Volt, 50 und 60 Hertz

Unterkunft Edmonton; zum Beispiel Varscona Hotel on Whyte 8208 106 Street Edmonton, AB, T6E 6R9 Tel.: +1-780-434-6111 [email protected] [email protected] www.varscona.com

Anreise Alberta: British Airways Tägliche Verbindungen von 7 deutschen Flughäfen (Berlin, Düsseldorf, Frankfurt, Hamburg, Hannover, München und Stuttgart) mit nur einem Stopp in London Heathrow (Terminal 5).

Da sich Alberta 1.200 km in Nord-SüdRichtung (und etwa 600 km in OstWest-Richtung) ausdehnt, unterscheidet sich das Klima zwischen dem 49. und 60. Breitengrad beträchtlich. Währung: CAD (Abkürzungen: $, C$) 1 CAD ca. 0,72 € 39

Fremdenverkehrsamt: www.exploreedmonton.com Digitaler Fremdenführer: user-cb2rbzy.cld.bz/Edmonton-Touris m-2014-Visitor-Guide1#80

Air Canada Täglich direkt ab Frankfurt nach Calgary mit Zubringerflügen ab allen deutschen Flughäfen und optimalen Anschlussflügen nach Edmonton.

Allgemeine Infos zu Alberta: Klima:

Edmonton:

Der kanadische Dollar (engl. Canadian dollar, frz. dollar canadien) heißt in der Umgangssprache „buck“ Einreisebestimmungen: Deutsche Staatsbürger benötigen für die Einreise nach Kanada kein Visum, der Aufenthalt in Kanada ist bis zu 6 Monaten möglich.

Air Transat Air Transat bietet einmal in der Woche (sonntags) einen Direktflug von Frankfurt nach Calgary an. Condor 3 x wöchentlich mit Condor direkt ab Frankfurt nach Calgary und Zubringerflügen ab allen deutschen Flughäfen. Frühling 2015 | Städteziel: Edmonton

Was Kinder essen: #8 Was essen Kinder in dieser Welt? Wir werten nicht. Wir vergleichen. Welche Einsichten dies birgt, bleibt jedem selbst überlassen. Das hier jedenfalls ist das Weihnachtsessen der Kinder von Alison und Mathew; (v.o.n.u.; l.n.r.) Finley (9 Jahre alt), Joseph (10), Nancy (4) und Matilda (6) aus England: Das Bild links zeigt Finley, der noch mit der Vorspeise beschäftigt ist: geräucherter Lachs, gekochte Muscheln und filetierte Anchovis, also Sardellen, die eingesalzen und fermentiert in der süd- und mitteleuropäischen Küche vielseitig als würzende Zutat verwendet werden. Rechts auf dem Teller liegt, was die anderen Geschwister lächeln lässt: Ein traditionell-englisches Weihnachtsessen: Truthahnbraten mit Bratkartoffeln, Würstchen im Speckmantel, Gemüse und – Yorkshire Pudding (der eigentlich mit Rindfleisch gegessen wird, aber zu Weihnachten ein zusätzlicher Genuss in diesem Gericht darstellt). Die Sauce besteht aus ungebundenem Fleischsaft.

40 Alle Bilder © Mathew

Frühling 2015 | Was Kinder essen...

Die neue Location

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Gesellschaftsraum 41 Das Team des Gesellschaftsraum ©Max Sydow/www.beemen.de

Frühling 2015 | Für Leib + Seele: Gesellschaftsraum, München

Das Restaurant „Gesellschaftsraum“ (GR) musste umziehen, Chef Bernd Arold und sein Team nutzten die Gelegenheit und justierten nach. Physisch. Mental. Kulinarisch. Statusbericht zu einem Neubeginn, der sich nur in Nuancen vollzog. Und alles änderte. Text: Christoph Hoppe Als der Vermieter der Augustenstraße 7 in München seine Pläne zur Gebäuderenovierung vorlegte, war für den Chef des Restaurants Gesellschaftsraum, Bernd Arold klar: „Hier müssen wir raus!“ Da traf es sich gut, dass in der Bräuhausstraße 8 in der Innenstadt gerade Platz wurde: Mit Sack und Pack zog man um, ergänzte hie und da Licht, Bar und Kellereinrichtung, investierte zähneknirschend viel Geld in die Küche – ein Neuanfang, den man vielleicht so nicht wollte und dennoch nicht ungelegen kam. Denn es war an der Zeit, sich wieder zu verändern. Konzept Im Gesellschaftsraum bestimmt die Kombination aus Fisch und Fleisch auf einem Teller die kulinarischen Kreationen, kombiniert mit Aromen aus der ganzen Welt, verfeinert mit etwas Frucht und einer Beilage, die man im

Leben nicht erwarten hätte. Innovativ und traditionell zu sein, seine kulinarische Perspektive aufzuzeigen, ist Arolds‘ selbst gestellte Herausforderung. Das war – und ist – kein Herumfuhrwerken in Honigtöpfen, mit der Hoffnung, es würde schon etwas Brauchbares herauskommen. Sondern hohe Kochkunst, Aromen die sich erwachsen entfalten, dabei immer zuzuordnen sind, präzise Garstufen und glasklare Texturen. Das hat sich bis heute kaum verändert, die Bandbreite der Gerichte reicht von gefällig bis experimentell: Spitzengastronomie jenseits leidiger „Sterne-Diskussionen“. Dass man in keinem ganz normalen Restaurant saß, bemerkten Unkundige schon in der Augustenstraße, ein Blick in die täglich (!) wechselnde Speisekarte genügte: „Kalbsforelle auf Himbeer-

Topinambur-Bett an hellem Rote Beete Jus “ hätte man da vielleicht lesen können (frei erfundenes Gericht vom Autor für diesen Beitrag, die Crew des Gesellschaftsraum trägt hierfür keine Verantwortung) oder ähnliches...

ohne Weinbegleitung im Gesellschaftsraum ist eine dümmliche, leichtfertig vertane Chance auf hohen Genuss. Das ist, Bernd sei Dank, am neuen Standort noch immer so. Was war, was ist

Bernd Arold Geschäftsführer

Gerry Kiermeier Küchenchef

42 ↑Die Küchencrew

Juri Sintic Chef Saucier

Stefan Lemberger Chef Entremetier

Speisekarten dieser Art müssen erklärt werden, was das Serviceteam immer gerne und ausführlich tut –  das ist Teil des Systems GR. Ebenso , dass man sich für ein relativ kleines Restaurant zwei kundige Sommeliers leistet, die jedem Gast den Spaß am Wein verkaufen, als gäbe es kein Morgen: Ein Abendessen

Blick in den neuen GR , alle Bilder ©Max Sydow/www.beemen.de

Einfach? Das war diese Art zu kochen , zu präsentieren, zu zelebrieren nie, nicht für den Gast, der bereit und offen sein muss, durchweg viel Geld in etwas Unbekanntes zu pumpen, nicht für die Küchencrew, die jeden Tag wieder Neuland betritt – und trotzdem Spitzen-

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qualität liefern muss. Dass das an die Substanz geht, kann keiner ernstlich bestreiten.

Denn eigentlich mochten wir, was wir jeden Tag taten – wir waren aber nicht mehr sicher, ob es das richtige ist.“

Die nun vor ein paar Wochen vollzogene, räumliche Veränderung brachte dann fast zwangsläufig mehr als die üblichen Sorgen, die einen Neuanfang begleiten, an die Oberfläche. „Mit diesem Umzug dachten alle: Jetzt ist es vorbei“, erzählt Arold durchaus sorgenvoll, „vorbei die Idee, unseren Gästen beizubringen, was wir wollen, fühlen, wer wir sind – und was uns schmeckt.

Andere Spitzenköche entlassen in vergleichbarer Situation Personal und fangen einfach mit einer anderen Crew neu an, Arold setzte sich mit seinen Leuten auseinander. Und es sind „seine“ Leute, denn im Gegensatz zu früheren Zeiten mit etwas Personalfluktuation im Gesellschaftsraum, hat sich heute ein Stamm Mitarbeiter gefunden, der bleibt (oder wieder da ist). Neun Menschen, vier in der Küche, die anderen im Service. Die etwas zu sagen haben. Und das auch tun.

keller ist eher gewachsen, geblieben ist eine Affinität für Rebensaft aus Deutschland und vor allem aus Österreich. Auch sonst wurde für den Gast sichtbar nicht zuviel verändert, aber offensichtlich das Richtige. Die Küche wurde nicht besser, sondern ein bisschen feiner. Kulinariker wissen, was ich meine: ich rede von diesem lächerlichen Finish am Ende der Zunge, das Gehirnzellen klingeln lässt und den Meister vom ambitionierten Koch trennt – und sonst nie jemand bemerkt. Jedes Mal ist es da. Früher nur oft. Das spricht sich herum: Der Laden brummt. Mittagstisch & Tapas

Heraus kam neben verschiedenen organisatorischen Anpassungen eine Karte, die nur noch wöchentlich wechselt, was gut für den Koch ist, weil er am Dienstag weiß, was am Mittwoch gekocht wird. Damit kehrt ein wenig Ruhe ein. Ruhe ist gut für die Qualität.

Zwei erwähnenswerte Neuerungen gibt es dennoch, die beide einen eige-

Das Restaurant liegt direkt hinter dem Hofbräuhaus, die Nachbarschaft besteht zum Teil aus Büros, im Gegensatz zur Augustenstraße gibt es hier Laufkundschaft. Und wer etwas Abwechslung von der bayerischen Küche sucht, bekommt im Gesellschaftsraum für schlappe achtzehn Euro (im Menü) einen Lunch auf Gourmetniveau serviert, der sich gewaschen hat. Im Gegensatz zur Abendkarte wird tagsüber „gewöhnlicher“ gekocht, „Gemischter Salat mit Tandoori Tuna“ zum Beispiel, leicht, samtweich mit guter Würze. Oder Rinderfiletspitzen „Stroganoff“ mit Spätzle und Wirsing. Zum Niederknien. Tonka-

Die Speisekarte liest sich aber keinen Deut weniger spannend als zuletzt, zumal im Gesellschaftsraum neuerdings auf jedes unsinnig beschreibende Beiwort verzichtet wird: Kein „über, unter, auf, an einem Spiegel, Bett, etc.“ mehr, nur noch das, was es ist, wenn man so will: die Essenz. Bezogen auf mein Gericht von eben, würde es sich so lesen: „Kalb/ Forelle/ Himbeere/ Topinambur/ Rote Beete“. (So gelesen, bin ich mir übrigens nicht mehr sicher, ob man das bestellen sollte...). Der Wein43 ↑ Kreation des GR ©Max Sydow/www.beemen.de ➝ Schoko - Dessert vom Mittagstisch

nen Artikel verdienen: Einen Mittagstisch und weil die neuen Räumlichkeiten es hergeben: Schicke, pfiffige Tapas-Gerichte an der Bar als Alternative zum À la carte Menü am Tisch.

Tapas Karte © CH

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Raffaele Ravo Chef-Sommelier

Benjamin Stadler Restaurantleiter

schokomousse auf Mango... Ich sage es noch einmal: für achtzehn Euro! Wenn das kein „Besseresser-Geheimtipp“ ist! Die Tapas an der Bar könnte sogar eine eigene Linie von Bernd Arold werden oder zumindest Stoff für ein neues Hochglanz-Kochbuch liefern, diese kleinen Wunderwerke sehen nicht nur klasse aus, sie schmecken richtig lecker. Ein erwachsener Mann isst sich im Laufe des Abends die Kreidetafel hinunter oder folgt den Vorschlägen von Manuela Neppl und Benjamin Stadler, trinkt, was die Weinexperten Raffaele Ravo oder Daniel Oskouei im Vorbeigehen empfehlen, einen Charles Dufour Champagner Bulles de Comptoir zum Beispiel, natürlich Weine vieler Preisklassen, oder ein Bier aus dem Hause BrewDog in Ellon, Aberdeenshire, Schottland, wo, wen wundert‘s, der Gerstensaft im Whiskyfass reift...

Marion Arold Service/ Backoffice

genommen zu werden“, sagt er, „unsere Stammgäste sind geblieben, der Mittagstisch findet mehr und mehr Akzeptanz. Ich bin stolz. Vor allem auf mein Team!“

Jetzt, nach ungefähr 100 Tagen lächelt Bernd Arold bei der Frage, wie es sich denn nun alles entwickelt habe. „Nie hätten wir damit gerechnet, so gut an44 ↑ Service Team

Manuela Neppl Chef de Rang

Kreation des GR ©Max Sydow/www.beemen.de

Daniel Oskouei Sommelier

Ob sie sich gefunden haben? Ich bin mir da ziemlich sicher. Es scheint, als hätten alle mächtig viel Spaß. Denn sie kochen gut. So richtig gut!

Infobox Gesellschaftsraum Bräuhausstraße 8 80331 München Fon +49 (0)89 55 07 77 93 [email protected] www.der-gesellschaftsraum.de ➝ Tapas à la GR © CH

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Flora & Fauna Text & Bild : Judith Hoppe Der Chinesische Klebsame (Pittosporum tobira) ist eine immergrüne Pflanze und stammt ursprünglich aus Ostasien; sie kommt in Japan, China, Korea und Taiwan vor. Diese Aufnahme entstand jedoch am Gardasee in Italien. Aus den Blüten entwickelt sich eine Kapselfrucht mit einem Durchmesser von etwa einem Zentimeter. Der nicht winterharte Baum, der Frost bis ca. -5°C toleriert ist jedoch eine reine Zierpflanze. Kamera: Nikon D90 Objektiv: AF-S DX VR Zoom-Nikkor 1855mm f/3.5-5.6G Verschlusszeit: 1/800 • Blende: 5,6 • ISO 200

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Frühling 2015 | Flora & Fauna: Chin. Klebsame

Nachhaltiges Reisen: Jakson Inns

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Zimmer im Jakson Inns Phaltan © Jakson Inns Hospitality

Frühling 2015 | Nachhaltiges Reisen: Jakson Inns

Ein junges Hotel im mittleren Preissegment geht in Indien mit gutem Beispiel in den Bereichen Umwelt und gesellschaftliche Verantwortung voran Text: Judith Hoppe Der indische Hotelmarkt steht vor großen Herausforderungen: Der inner-indische Geschäftsreisemarkt boomt, in den Geschäftszentren sind die Hotelbetten knapp – da müsste es eigentlich reichen, schnell ein Hotel hochzuziehen und die Zimmer zu verkaufen. Die im Jahr 2011 gegründete Jakson Hospitality Private Limited sieht das anders. Die Gründung des Unternehmens geht auf die Synergie der beiden visionären Köpfe Sameer Gupta und Sandeep Talaulicar zurück. Gupta wollte innerhalb der Jakson Group einen neuen Geschäftszweig im Hotelsegment aufmachen, während Talaulicar eine Hotelkette für den budgetbewussten Reisenden in Indien aufbauen wollte. Schon bald entwickelte das Projekt eine eigenständige Dynamik und die gesteckten Ziele, die im Bereich der Verantwortung für Umwelt und Gesellschaft gesteckt wurden, sind beachtlich.

schaft stehen,“ erläutert Sandeep Talaulicar, der zum Geschäftsführer der Hospitality Gruppe ernannt wurde. „Wir arbeiten jetzt schon nicht nur auf lokaler Ebene mit den Landwirten, dem möglichen Pool von Angestellten, Lebensmittelhändlern, Bäckern, Schulen und Schneidereien zusammen,“ fährt er fort, „sondern auch mit einer Frauen-Kooperative. Außerdem stellen wir Personen mit körperlichen Behinderungen ein. Das ist in Indien leider bis heute keine Selbstverständlichkeit!“

„Die Jakson Inns werden mehr als nur Hotels sein, sie werden zu Institutionen. Unser Prinzip ist es, Hotels dort zu eröffnen, wo bislang noch kein Hotelangebot existiert. Somit werden die Jakson Inns in einer natürlichen Beziehung zu der sie umgebenden Gesell47 Das Jakson Inns in Phaltan © Jakson Inns Hospitality

Der erste Meilenstein in der Geschichte der jungen Hotelgruppe war die Eröffnung des Jakson Inns in Phaltan im Bundesstaat Maharashtra. Das Hotel ist nach dem US-amerikanischen LEED Standard mit dem Status „Gold“ zertifiziert worden. Die Leadership in Energy and Environmental Design (LEED) (übersetzt etwa: Führerschaft in energieund umweltgerechter Planung) ist ein System zur Klassifizierung für ökologisches Bauen, das 1998 vom U.S. Green Building Council entwickelt wurde. Es

definiert eine Reihe von Standards für umweltfreundliches, Ressourcen schonendes und nachhaltiges Bauen. Das Gebäude in Phaltan wird, wie auch die zukünftigen Hotels, 75 Kilowatt an Solarenergie produzieren, und ein Programm zur biologischen Abbaubarkeit von Müll einsetzen, um die Belastung der Müllhalden vor Ort zu minimieren. Als LEED-zertifiziertes Hotel werden verschiedene Maßnahmen umgesetzt, um Wasser und Energie zu sparen sowie die Umwelt zu schonen: • Auffangen und Verwenden von Regenwasser • Das Abwasser wird in der hoteleigenen Abwasseraufbereitungsanlage geklärt. Das so gewonnene Wasser wird für die Toilettenspülung und zur Bewässerung der Grün- und Nutzflächen eingesetzt. • Erneuerbare Energie wird durch eine Photovoltaikanlage erzeugt. • Das gesamte Hotel ist eine rauchfreie Zone. • Das Hotel bemüht sich, plastikfrei zu werden. Von den ursprünglich im täglichen Gebrauch verwendeten 34 Plastikprodukten sind mittlerweile nur noch fünf im Einsatz.

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Neben den Umweltmaßnahmen gibt es eine Reihe von Programmen im Bereich der gesellschaftlichen Verantwortung, die nach Verständnis der Hotelgruppe heutzutage keine Notwendigkeit, sondern ein absolutes Muss sind: • Schulungsprogramm für die Angestellten im Bereich Fürsorge und Verantwortung. Als Ergebnis engagieren sich die Mitarbeiter in Eigeninitiative und organisieren Blutspenden, adoptieren und pflanzen Bäume und führen Anti-Rauchkampagnen durch. • LIFE: Mit dem „Learning Innovation und Forward Education“ Programm werden Mädchen mit Potential unterstützt, die nicht über ausreichende Mittel verfügen, eine Ausbildung zu finanzieren. Jedes Mädchen erhält neben der Hotelausbildung die Mög-

48 ↑ Blutspendeaktion der Mitarbeiter

lichkeit, einen Universitätsabschluss zu machen. Schon jetzt machen die LIFE-Studentinnen vier Prozent der Belegschaft aus. • Die Hotelgruppe engagiert sich stark bei der Schaffung von Arbeitsplätzen für Menschen mit körperlichen Behinderungen. Das fördert deren Unabhängigkeit und verpasst der Hotelgruppe gleichzeitig eine facettenreiche Unternehmenskultur, in der nicht diskriminiert wird. Die meisten Mitarbeiter aus dieser Gruppe haben visuelle, Gehör- oder Geheinschränkungen und werden primär in den Bereichen Küche, Zimmerservice und im Spa-Bereich eingesetzt. • Jakson for Women: Ein großes Anliegen ist den Betreibern, Jobmöglichkeiten für Frauen zu schaffen. Aus

den umgebenden Dörfern wurden 20 Mitarbeiterinnen für Küche, Garten und Zimmerservice eingestellt. Bevorzugt werden dabei Witwen, geschiedene Frauen und Alleinverdienerinnen sowie Angehörige der wirtschaftlich schlechter gestellten Schichten eingestellt. • Ausbildung: Mit der lokalen Schule „Bhausaheb Daitankar Ashram“ wurde eine Kooperation vereinbart, um den Kindern nach ihrer Ausbildung einen besseren Einstieg in die Arbeitswelt zu ermöglichen. Die zu dieser Schule gehenden Kinder stammen ebenfalls aus wirtschaftlich oder sozial benachteiligten Bevölkerungsschichten. Führungskräfte des Hotels besuchen die Schule regelmäßig und ergänzen den Unterricht mit Themen wie Hygiene, Computer, Kunsthandwerk etc. • Unterstützung lokaler Landwirte: Mit einigen der Landwirte wurden langfristige Lieferverträge abgeschlossen, die ihnen ein sicheres Einkommen garantiert und die Sicherheit, dass das extra für das Hotel angebaute Obst und Gemüse auch abgenommen wird. • Selbsthilfegruppe für Frauen: Um den Frauen aus der Umgebung zu mehr Unabhängigkeit und stabilem Einkommen zu verhelfen, kauft das Hotel von ihnen Gewürze, eingelegtes Gemüse, Brot und selbst gemachte Salzsnacks.

Köchin Uma: Gelungenes Beispiel für Integration © Jakson Inns Hospitality

Talaulicar kommentiert diese Anstrengungen wie folgt: „Unser Plan ist es nicht nur, die Erwartungen der Gäste in den Bereichen Produkt und Qualität zu übertreffen, wir wollen die Maßnahmen, die ein durchschnittliches Hotel vornimmt, um Mutter Natur glücklich zu machen, übertreffen.“

Infobox Über Phaltan Phaltan liegt im Distrikt Satara im westlichen Bundesstaat Maharastra. Phaltan ist eigentlich eine antike Stadt mit wunderschönen Tempelanlagen, hat aber kürzlich durch die Errichtungen von Zuckerfabriken und einem Großwerk des indischen Elektrotechnik-Giganten Cummins India einen enormen, wirtschaftlichen Aufschwung erfahren. Über Jakson Inns Phaltan Das Hotel ist das erste indische Hotel im 3-Sterne Segment, das eine GoldZertifizierung beim LEED Standard erreicht hat und die Standards des American Disabilities Act (ADA) erfüllt. Das Hotel bietet 65 Zimmer, 4 Suiten, 1 ADA-kompatibles Zimmer und Zimmer für weibliche Einzelreisende. Plot No. 398/6, 399, 400 Phaltan – Lonand Road, Post Nimbhore Tal. Phaltan, Dist. Satara – 415523 Maharashtra Tel.: +91-2166-262111 [email protected] www.jaksonhospitality.com

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Impressum Redaktion Reise-Inspirationen Schmid-Wildy-Weg 46 81739 München [email protected] www.reise-inspirationen.de Herausgeber Tourism Unlimited e.P., Hoppe & Partner Journalisten, PR- und Marketingberater www.tourism-unlimited.com Registergericht: Amtsgericht München, PR 764 USt.-ID: DE259674638 inhaltlich Verantwortlich gemäß § 55 Abs. 2 RStV: Christoph Hoppe (Anschrift wie vorstehend) Redaktion Chefredakteur: Christoph Hoppe (ch), Herbert Brenke (hb), Judith Hoppe (jb), Katja Kuremba (kk) Gastautoren in dieser Ausgabe Katharina Pfaff, Frank Stelges Konzept, Gestaltung & Layout Tourism Unlimited, München

Reise-Inspirationen erscheint quartalsweise.

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