Rat für jeden Gartentag

tum, reiche Blütenpracht und/oder eine reiche Ernte zu erzielen. Auch Fortgeschrittene erhalten durch die .... Der Kalk bin- det die im Humus vorhandenen ...
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Rat für jeden Gartentag Geballtes Wissen über den Garten, ausgehend von allgemeinen nachvollziehbaren Ratschlägen über die Anlage von Gärten, die Pflege von Zierpflanzen, wie Gehölzen und Stauden, bis hin zum Obst- und Gemüseanbau.

Böhmig

Bei der Umsetzung Ihrer ganz persönlichen Gartenwünsche helfen Ihnen > Hinweise zum Planen der wichtigsten Gartenarbeiten im Jahresablauf, > ein Arbeitskalender für jeden Monat mit den wichtigsten Arbeiten, > über 1500 Ratschläge zu den grundlegenden Arbeitsvorgängen, > mehr als 500 erläuternde Zeichnungen, > viele Tabellen, unter anderem zur Wahl der richtigen Pflanzen, beispielsweise für sonnige oder schattige Bereiche im Garten, aber auch zu den wichtigsten Obst- und Gemüsesorten.

Rat für jeden Gartentag

Für alle Hobbygärtner und Pflanzenliebhaber

www.ulmer.de

Franz Böhmig

Rat für jeden

Gartentag

Bearbeitet von Jürgen und Bärbel Röth – Allgemeines, Zierpflanzen Werner Schuricht – Obst Klaus Wächter – Gemüse

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Franz Böhmig

Rat für jeden

Gartentag 28. Auflage 1565 Ratschläge 525 Zeichnungen

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Zum Buch Zuerst sollte der Leser wissen, dass sich dieses Buch in zwei Teile gliedert. Der erste Teil umfasst die Ratschläge, die zu einem guten Wachstum der Pflanzen, zu Blütenpracht und Ertragsreichtum im Garten beitragen. Der zweite Teil setzt sich aus speziellen Tabellen und Listen zusammen, in denen einzelne Gemüse-, Obst- und Zierpflanzensorten mit Hinweisen zu Bodenansprüchen, Pflanzterminen, Pflanzabständen u. a. enthalten sind. Um sich als Benutzer des Buches leichter orientieren zu können, untergliedern sich die Ratschläge im Rahmen eines Gartenjahres von Januar bis Dezember in nachfolgende Schwerpunkte:

ALLGEMEINES GEMÜSE OBST ZIERPFLANZEN – Ziergarten – Terrasse und Balkon – Wintergarten, Blumenfenster und Zimmer. Weil das Gebiet der Zierpflanzen sehr umfangreich ist und von den Beeten im Garten bis hin zu den Pflanzen im Haus, im Blumenfenster, auf der Terrasse, dem Balkon und Wintergarten reicht, werden die Ratschläge auf diesem Gebiet nochmals entsprechend unterteilt. Damit können wichtige Arbeiten an unseren Zierpflanzen in allen Bereichen zum optimalen Termin durchgeführt werden. In den einzelnen Ratschlägen werden immer wieder in besonderen Tipps spezielle Kniffe, Hinweise und Empfehlungen zur erfolgreichen Garten- und Pflanzenkultur gegeben.

1565 Ratschläge zahlreiche Pflanzen- und Anbautabellen 525 Zeichnungen, davon 508 Zeichnungen von Hans Preuße

Die zu den Ratschlägen gehörenden Skizzen erläutern ausführlich Handgriffe, Arbeitsweisen und Arbeitsabläufe. Verweise, z. B. Y Rat 728 , führen zu Ratschlägen an anderer Stelle, die Aussagen zum gleichen Gebiet enthalten und die ebenfalls zu beachten sind. Verwiesen wird teilweise auch auf bestimmte Tabellen, die im zweiten Teil des Buches aufgeführt werden. Der zweite Teil des Buches gibt dem Leser in Form von Tabellen Informationen zu einzelnen Sachgebieten mit speziellen Pflanzenarten und -sorten. Dort finden wir Zierpflanzen, wie Gehölze, winterharte Stauden, Schling- und Kletterpflanzen, aber auch Wasserpflanzen, Gräser, Farne und nicht zuletzt Zimmerpflanzen. Viele Gemüse- und Obstsorten mit ihren speziellen Ansprüchen an Boden und Klima sind aufgeführt. Unter anderem kann sich der Leser in den einzelnen Tabellen über Standort- und Umweltbedingungen, Pflegemaßnahmen, Wuchsformen, Fruchtgröße, Entwicklungsdauer, Erntehinweise, aber auch über Schädlinge an Obst-, Gemüse- und Zierpflanzen informieren. Dadurch werden dem Gartenfreund umfangreiche Kenntnisse vermittelt, die ihm durch freudiges und gesundes Wachstum seiner Kulturen einen reichen Ertrag ermöglichen. Auch hier wird wieder die Reihenfolge Allgemeines – Gemüse – Obst – Zierpflanzen eingehalten. Eine Übersicht zu den Tabellen mit Seitenangaben ist vorangestellt. Mit diesem Leitfaden hoffen wir, dass es dem Benutzer des Buches nun gelingt, einerseits rasch nachzuschlagen, andererseits aber auch tiefer in das umfangreiche und interessante Gebiet des Gartenbaus einzudringen. Wir wünschen allen Gartenfreunden viel Freude und Erfolg bei der Pflege ihrer Pflanzen, reiches Blühen, gute Erträge, aber auch Erholung bei ihrer Beschäftigung im Garten.

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Vorwort Hiermit wird die 28. Auflage von „Franz Böhmig, Rat für jeden Gartentag – Ein praktisches Handbuch für den Gartenfreund“ vorgelegt. Seit der 27. Auflage sind drei Jahre vergangen. In dieser Zeit hat der Buchtitel wiederum einen großen Leserkreis gefunden. Die Ratschläge und Tipps für die Gartenarbeit sind gut bei den Gartenfreunden angekommen und haben vielen geholfen, ihre Gärten noch schöner und sinnvoller zu gestalten, neue Obst- oder Gemüsesorten auszuprobieren oder beim Anbau herkömmlicher Sorten auf spezielle Pflegemaßnahmen zu achten, ganz gleich, ob es sich um allgemeine Fragen oder spezielle Informationen hinsichtlich Gemüse, Obst oder Zierpflanzen handelt. In den vergangenen Jahren haben sich nicht nur die Anforderungen an einen Garten verändert, sondern es ist auch eine Vielzahl neuer Sorten und Züchtungen zu den bekannten Sortimenten hinzugekommen. Die Erkenntnisse über die Natur und Umwelt haben sich wesentlich erweitert. Bei der Schädlingsbekämpfung in Haus und Garten werden verstärkt alte Hausmittel verwendet, oder es wird auf biologischer Basis gearbeitet, statt sofort und wie früher vorbeugend mit chemischen Mitteln vorzugehen. Heute ist man bestrebt, die Pflanzen auf natürlicher Basis zu stabilisieren und somit ihre Widerstandskraft gegen Krankheiten und Schädlinge zu Gunsten eines gesunden Wachstums zu erhöhen.

Viele Menschen sind heute verstärkt schädlichen Umwelteinflüssen, Straßenverkehrslärm, medialer Reizüberflutung und anderen sich negativ auf die Gesundheit auswirkenden Faktoren ausgesetzt und suchen deshalb einen Ausgleich, den sie entweder in der Natur, in der Gestaltung eines Gartens oder in der Beschäftigung mit Pflanzen finden. Gute Ratschläge sind eine wirksame Hilfe bei der Lösung der vielfältigen, manchmal gar nicht einfachen Aufgaben im Garten. Diese sind besonders für Anfänger wertvoll, um ein gutes Wachstum, reiche Blütenpracht und/oder eine reiche Ernte zu erzielen. Auch Fortgeschrittene erhalten durch die Ratschläge Anregungen und Hinweise, die sie sonst möglicherweise vernachlässigt hätten, und können dadurch oft ihre Erfolge steigern. Durch die rechte Maßnahme zur richtigen Zeit wird das Wachsen und Blühen zur vollen Entfaltung gebracht, der Fruchtansatz wird verstärkt und die Ernte reicher ausfallen, sodass die Freude an den Pflanzen und am Garten unendlich erhöht wird. So stehen auch in diesem Buch weiterhin der schöne und ertragreiche Garten und das Wohlbefinden des Betreuers im Mittelpunkt. Die erforderliche und notwendige Arbeit im Garten ist eigentlich eine kleine Mühe für den großen Erholungswert, der durch einen guten Ertrag noch gesteigert wird. Flarchheim, im Frühjahr 2013

Jürgen und Bärbel Röth

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Januar

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Wichtige Arbeiten im Januar:

ALLGEMEINES 1–58 Der Garten soll Erholung bringen – gut planen 1 Rechtsverhältnisse klären 2 Boden- und Wasserverhältnisse prüfen 3 Gartengröße beachten 6 Gute Humuswirtschaft ist unerlässlich 9 Boden bearbeiten 20 Dünger wird gebraucht 22 Reparaturen durchführen 25 Gartengeräte und Gartenhilfsmittel reparieren 27 Nistkästen für Vögel im Garten anbringen und bauen 50 Futterplätze einrichten 52 Fachliteratur bildet 58

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GEMÜSE 59–80

OBST 81–103

ZIERPFLANZEN 104–154

Anbauplan aufstellen 59 Saatgutbestellung erledigen 64 Keimproben vornehmen 67 Mietenkontrolle 78

Werkzeuge schärfen 81 Pfropfreiser schneiden 82 Kronen abwerfen 84 Borke abkratzen 86 Obstbaumschnitt durchführen 89 Wildschutz kontrollieren 93 Wühlmäuse bekämpfen 100 Gartenbuch einrichten 103

Ziergarten 104–123 Laubgehölze schneiden 105 Winterschutz überprüfen 113 Überwinternde Knollen kontrollieren 119 Seerosen ausputzen 120 Blüten im Winter erzielen 122 Terrasse und Balkon 124–126 Kübelpflanzen nicht vergessen 125 Balkonkastenpflanzen im Winter pflegen 126 Wintergarten, Blumenfenster und Zimmer 127–154 Klima im Wintergarten beachten 129 Temperaturen im Blumenfenster kontrollieren 130 Zimmerpflanzen richtig pflegen 131 Hyazinthen warm stellen 142 Zimmertanne kühl stellen 143 Kamelien und Azaleen dürfen nicht austrocknen 145 Kleine Zimmerpflanzen unter Glas pflegen 147 Flaschengärten einrichten 148 Vitrinen bieten optimale Umweltbedingungen 149 Kakteen und andere Sukkulente pflegen 150

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JANUAR

ALLGEMEINES

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Der Garten soll in erster Linie Erholung nach der Tagesarbeit und am Wochenende gewähren. Das müssen wir bedenken, wenn wir uns einen Garten anschaffen. Auch das Bebauen und Betreuen der kleinsten Fläche erfordert Arbeit. Wir müssen wissen, wie viel Arbeitskraft wir dem Garten widmen können, ohne dass der Erholungsort für uns zur Plage wird.

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Um sich späteren Ärger zu ersparen, muss man die Rechtsverhältnisse klären, bevor man einen Garten übernimmt. Es ist gleichgültig, ob er gepachtet oder durch Kauf erworben wird, es sollte ein gültiger Vertrag vorliegen. Wenn der Garten in einer Kleingartengemeinschaft liegt, sind die festgelegten Statuten maßgebend. In allen anderen Fällen sollte man sich aber an eine rechtskundige Stelle wenden.

Gesetzliche Bestimmungen beachten !

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Boden und Wasserverhältnisse sowie die allgemeine Lage sind Faktoren, die wir bei der Übernahme eines Gartens in erster Linie prüfen müssen. Reine Sand- und Lehmböden erfordern stets erhebliche Verbesserungsmaßnahmen. Grundstücke in kalten Windlagen können durch sachgemäße Pflanzungen zu Gärten mit wohnlichem Kleinklima werden.

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Wasser- und Stromanschluss erleichtern die

Gartenarbeit. Wasser- und Stromanschlüsse sollten möglichst vorhanden oder bei Neuanlagen mit geplant werden. Dazu sind die örtlichen Gegebenheiten zu beachten. Ein Wasserleitungsanschluss ist die erste Voraussetzung für gute Erfolge. Achtung: Der Stromanschluss darf nur von einem zugelassenen Elektrofachmann ausgeführt werden!

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Zu hoher oder zu niedriger Grundwasserstand verringert den Wert des Gartenlandes. Kostspielige Entwässerungen sind in den meisten Fällen unmöglich. Bei zu niedrigem Grundwasserstand ist ein hoher Wasserbedarf einzuplanen. Den Ziergarten kann man durch fachgerechte Auswahl der Pflanzenarten diesen Bedingungen anpassen.

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Wenn ein Gemüsegarten in der Freizeit betreut werden soll, sollte die Größe nicht mehr als 400 m2 betragen. Diese Fläche verlangt im intensiven Gemüsebau einen großen Arbeitsaufwand, vor allem im Frühjahr und im Herbst. In der rechtzeitigen Erledigung der im Frühjahr anfallenden Arbeiten liegt der Erfolg des ganzen Jahres. Sehr häufig ist die Verbindung von Gemüsegarten mit Ziergarten. Letzterer erfordert anfangs bei der Bepflanzung mehr Geldmittel, macht später jedoch weniger Arbeit als ein Gemüsegarten. Y Rat 7

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Wer seine Familie mit Gemüse versorgen will, braucht je Person mindestens 50 m2 Fläche. Das setzt eine intensive Nutzung voraus. Die Hauptarbeit erstreckt sich auf die fünf Monate März bis Juli. In diesen Monaten sind fast 200 Arbeitsstunden nötig. Wird ein verwahrloster Garten übernommen, ist der erforderliche Arbeitseinsatz in den ersten Jahren wesentlich höher.

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Wo der Boden wesentlich verbessert werden muss, sollte man die Anlage eines Ziergartens auf zwei oder mehr Jahre verteilen. Um kein Land brach liegen zu lassen, bebaut man es in der Zwischenzeit mit einfachen Kulturen, wie Kartoffeln, die wenig Kosten und Arbeit verursachen. Außerdem tragen sie wesentlich zur Bodenverbesserung bei. Dies gilt auch für neu anzulegende Obst- und Gemüsegärten.

Eine gute Humuswirtschaft ist Voraussetzung für gutes Wachstum der Pflanzen und reichen Ertrag.

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Mit Humus wird der Boden verbessert. Humusreiche Böden weisen eine gute Struktur auf und fördern ein gesundes Pflanzenwachstum. Deshalb sollten alle Gartenabfälle kompostiert werden. Mitunter sind bestimmte Verpackungen (z. B. Pappkartons für Obst oder Eier) zum Kompostieren geeignet. Diese sind gesondert gekennzeichnet. Ein- bis zweijährige Komposterde kann auf den Freilandbeeten eingearbeitet werden. Für Topfpflanzen ist ein dreijähriger Verrottungsprozess notwendig.

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Für eine gute Durchlüftung im Kompost sorgen gröbere organische Abfälle, wie dünne Zweige, die durch den Häcksler zerkleinert werden. Es gibt verschiedene Häcksler mit unterschiedlicher Leistung. Danach richtet sich die Stärke der Zweige, die zerkleinert werden können. Steine, Kunststoffe und Metall gehören weder in den Häcksler noch auf den Kompost.

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JANUAR | ALLGEMEINES

Kompostierung

Umsetzung Komposthaufen

Gießmulde

Januar

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Zum Bearbeiten und Umsetzen der Erdhaufen ist jetzt die beste Zeit. Komposterde ist nur dann wertvoll, wenn der Komposthaufen richtig gepflegt wird. Dazu gehört das Umsetzen. Alles was bisher an den Außenseiten lag, kommt in das Innere und umgekehrt. So vermischen sich trockene und feuchte Materialien. Komposthaufen werden jährlich wenigstens einmal umgeschaufelt. Der Kompost darf, wie auch alle anderen Erdhaufen, nicht höher als 1 m sein. Wenn die Außenschicht beim Umsetzen schon gefroren ist, schlägt man sie mit der Rodehacke in großen Stücken ab und stapelt diese locker auf, um sie mit dem Material, das bisher innen lag, zu bedecken. Auf diese Weise wird eine vorzügliche Durchlüftung des Komposthaufens erzielt, die das Verrotten entscheidend beeinflusst.

Komposthaufen

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Erde

Der Komposthaufen kann auf einer 10 cm hohen Torfschicht angelegt werden. Das ist vor allem dort wichtig, wo der Komposthaufen im Laufe des Jahres mit Jauche oder Nährstofflösungen begossen wird. Die Torfschicht nimmt dann die Stoffe auf, die sonst durch Niederschläge ausgewaschen werden. Auf diese Weise gehen die Nährstoffe nicht verloren. Beim Umsetzen des Komposthaufens wird der Torf zwischen die Erde gemischt, und der neue Platz erhält wieder eine Torfschicht.

100 cm

Torf

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Kompostsilos bzw. Thermo-Komposter benötigen wenig Platz, und die Verrottung der Gartenabfälle erfolgt schneller. Durch die doppelwandige und damit wärmedämmende Konstruktion der Thermo-Komposter ist eine schnellere Kompostierung möglich. Da Vögel am Kompost nicht scharren können, ist auch die Umgebung sauberer. Im Handel gibt es verschiedene Größen. Für kleinere Gärten genügen 230 l Fassungsvermögen, für größere Gärten braucht man schon 470 l. Die Verrottung erfolgt bis in den Winter hinein, solange die Temperaturen nicht längere Zeit unter 0 °C liegen.

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Versauerte Erde ist für die Kultur von Pflanzen nicht geeignet. Liegen die Abfälle aus Haus und Garten auf dem Komposthaufen zu dicht, versauert die Erde. Ein Umsetzen und hin und wieder ein Bestreuen mit im Handel erhältlichem Düngekalk (Richtwert 500 g auf 1 m3) wirkt diesem entgegen. Der Kalk bindet die im Humus vorhandenen überschüssigen Säuren und mobilisiert festgelegte Nährstoffe. Samende Unkräuter und kranke Pflanzen (z. B. Kohlhernie) gehören nicht auf den Kompost.

roh im 1. Dreijährige Kompostierung. Der Platz soll schattig und nicht gleich zu sehen sein. Da die Gärten meist klein sind, nehmen die Erdhaufen zu viel Fläche weg.

2.

3. Jahr fertig

Wie eine Kartoffelhorde mutet der Kompostsilo an.

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JANUAR

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Werden so genannte Rottebeschleuniger zugesetzt, verkürzt sich die Zeit bis zur vollständigen Verrottung. Bakterien und Pilzkulturen führen zu einer deutlichen Beschleunigung des Kompostierungsvorganges. Der Kompost erwärmt sich innerhalb weniger Tage auf 50 bis 60 °C, und der Komposthaufen wird nach und nach kleiner, da er durch den rasch fortschreitenden Verrottungsprozess in sich zusammensinkt. Durch die hohe Innentemperatur werden auch viele Unkrautsamen vernichtet.

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Schnee ist die natürliche Schutzdecke für alle im Freien stehenden Pflanzen. Auf Wegen und Plätzen liegender Schnee verrichtet gute Dienste, wenn man ihn auf das Kulturland bringt. Er eignet sich vor allem als Schutzdecke für wintergrüne Stauden, Gehölze und andere niedrige Pflanzen, die bei Barfrost leiden. Auf gegrabenes Land gebracht, vermehrt Schnee die so wichtige Bodenfeuchtigkeit.

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Fertige Komposterde kann bei Frostwetter auf das im Herbst gegrabene Land ausgebreitet werden. Grobe Bestandteile beseitigt man vorher mit Hilfe eines großmaschigen Durchwurfsiebes. Kompost ist ein vollwertiger Ersatz für Stalldünger. Er wird aber im Herbst nicht mit eingegraben, sondern auf das gegrabene Land verteilt und im Frühjahr oberflächlich eingearbeitet. Die Komposterde darf nur grob, nicht fein gesiebt werden. Den Durchwurf stellt man so flach auf, dass nur ganz grobe Stoffe und auch Steine zurückbleiben.

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Ruß und Holzasche enthalten wichtige Nährstoffe. Sie gehören auf den Komposthaufen. Ruß enthält vorwiegend Stickstoff, Holzasche besonders Kali und Phosphor. Ein geringer Anteil an Kohlenasche schmälert den Wert der Holzasche nicht. Man gibt sie und den Ruß am besten auf den Komposthaufen, der noch im Verrotten ist. So kommen ihre Nährstoffe besser zur Wirkung, als wenn sie direkt in den Boden gegeben werden.

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Torf ist ein ausgezeichnetes Bodenverbesserungsmittel für alle Böden. Torfsubstrat benötigt man zur Anreicherung des Bodens mit Humus, es ist fast zu jeder Jahreszeit zu verwenden. Deshalb sollte man immer einen gewissen Vorrat haben. Ist Torf sehr trocken, muss er vor dem Verwenden angefeuchtet werden. Wer ihn mit Nährstoffen anreichern will, überbraust ihn mit einer Nährstofflösung. Dazu eignet sich ein wasserlöslicher Volldünger.

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Stark mit Schnee bedecktes Land darf nicht gegraben werden. Man muss den Schnee erst wegräumen. Unter einer stärkeren Schneedecke ist der Boden oft frostfrei, sodass man auch im Laufe des Januars graben kann. Der Schnee sollte jedoch nicht eingegraben werden, da er sonst im Frühjahr das Erwärmen des Bodens verzögert. Da der Schnee im Boden nur langsam auftaut, bleibt die Erde auch lange nass, und die Aussaat oder Bepflanzung wird verzögert. Deshalb ist es wichtig, den Schnee vor dem Graben zu beseitigen. Diese Arbeit wird wesentlich erleichtert, wenn man nur einen Streifen des Landes frei macht. Dieses Stück gräbt man und wirft den Schnee des nachfolgenden Streifens dann auf das gegrabene Land. Y Rat 19

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Will man im Frühjahr noch Gehölze oder Stauden pflanzen, sollte man mittelschwere Böden „holländern“, sehr schwere Böden rigolen. Beide Techniken werden in den Ratschlägen 1340 und 1341 beschrieben. Unter Rigolen versteht man eine Tiefenlockerung des Bodens auf mindestens 3 Spatenstiche. Das Rigolen wird heute aber kaum noch angewandt. Es ist jedoch für Neuanpflanzungen, insbesondere bei schweren Böden oder Böden, die mit Quecken völlig durchsetzt sind, noch aktuell, wenn dabei die Technik im Rat 1340 beachtet wird, dass der obere Mutterboden nicht nach unten gelangt. Frost im Boden erschwert das Rigolen. Es sollten deshalb keine Frostklumpen in die tieferen Bodenschichten gelangen. Sie tauen dort schwer auf und verzögern das Erwärmen auch der oberen Bodenschicht. Wenn mit dem Rigolen gewartet wird, bis der Boden wieder frostfrei ist, kommt oft das Frühjahr heran. Diese Jahreszeit bringt aber so viel Gartenarbeit mit sich, dass dann das

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JANUAR | ALLGEMEINES

Den Winter sollte man zur Vorbereitung der Gartenarbeit und für Reparaturen nutzen. So hat man im Frühjahr und Sommer für die Pflanzen mehr Zeit.

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Die winterliche Ruhezeit sollte man zum Beseitigen von Schadstellen an den Frühbeeten nutzen. Frühbeete werden oft schon im Februar in Betrieb genommen, wenn es sich um warme, mit Pferdedung gepackte Beete handelt. Bei älteren Holzkästen prüft man besonders die Pfähle und ersetzt sie gegebenenfalls durch neue. Oft sind die Kanten der Seitenwände beschädigt, sodass die Fenster nicht mehr dicht aufliegen.

Januar

Rigolen meist unterbleibt. Außerdem ist es besser, wenn der rigolte Boden noch einige Zeit dem Frost ausgesetzt bleibt.

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Mineraldünger als Volldünger wird schon im zeitigen Frühjahr gebraucht. Bei den meisten mehrjährigen Pflanzen, ganz gleich, ob es sich um Gewürzkräuter oder Blütenpflanzen handelt, ist die erste Düngung oft schon Ende Februar erforderlich, wenn sie voll wirksam sein soll. Da die meisten mineralischen Dünger die Feuchtigkeit der Luft aufnehmen, sind sie erst bei Bedarf einzukaufen, sonst werden sie wässrig oder verhärten und verlieren ihre Streufähigkeit. Dünger in zugeschweißten Foliensäcken lässt sich längere Zeit lagern.

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Volldünger mit Spurenelementen enthält alle wichtigen Nährstoffe. Mit einem Volldünger führt man den Pflanzen alles zu, was sie benötigen. Einseitige Ernährung ist damit ausgeschlossen. Stickstoffreiche Volldünger kommen vor allem im Frühjahr bzw. in der Hauptwachstumszeit in Frage. Ab Anfang August sollte man jedoch grundsätzlich nur stickstoffarme Dünger verwenden. Humusreiche Böden kann man großzügig düngen. Die in ihnen enthaltenen Mikroorganismen verbessern die Verfügbarkeit der Nährstoffe.

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Mineraldünger (Volldünger) wird vor der Bestellung des Landes flach eingearbeitet. Während des Wachstums der Pflanzen gibt man ihn als Kopfdünger oder in Wasser aufgelöst. Bei Bäumen, Sträuchern, Erdbeeren, Stauden und anderen Dauerkulturen wird der Mineraldünger trocken ausgestreut und anschließend leicht eingeharkt. Einjährige Kulturen erhalten ihn trocken oder als Nährlösung, sobald die Pflanzen gutes Wachstum zeigen. Um Schäden an den Pflanzen zu vermeiden, braust man sie nach dem Düngen mit Wasser ab. Granulierte Dünger haben den Vorteil, dass sie leichter verteilt werden können und von den Pflanzen abrollen. Es ist besser, öfter schwach zu düngen als zu viel auf einmal !

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Zäune nicht erst im Frühjahr ausbessern, sondern schon im Winter. Dabei sollten Schlupfstellen für wilde Kaninchen beseitigt werden. Ein Zaun, der zwei Gärten voneinander trennt, gehört immer zu dem Garten, auf dem die Riegel oder Pfosten stehen. Die Außenseite der Latten oder der Maschendraht sind die genaue Grenze. Da man die Latten beim Holzzaun nur von der Nachbarseite aus annageln kann, muss der Nachbar das Betreten seines Grundstückes zum Ausbessern gestatten. Für dabei angerichteten Schaden muss man aber aufkommen. Zur Abwehr von wilden Kaninchen und Hasen sichert man seine Gartengrenzen am besten mit Maschendraht. Er muss mindestens 30 cm tief in den Boden reichen. Andernfalls graben sich die Tiere unter dem Drahtgeflecht durch. Nur gut verzinkter Maschendraht hält mehrere Jahre.

30 cm

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JANUAR

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Gartenwerkzeuge nicht erst reparieren, wenn sie gebraucht werden. Die Gartengeräte müssen ab Februar jederzeit gebrauchsfertig sein. Schadhafte Stiele werden ausgewechselt, denn sie sind oft Ursache böser Verletzungen. Die Geräte sollten fest mit ihrem Stiel verbunden sein. Fehlende Holzharkenzähne ersetzt man am besten durch solche aus Hartholz. Spatenblätter, die an der Stechkante leichte Schäden aufweisen, sind meist durch ein paar Striche mit der Feile wieder gebrauchsfähig. Bei den Druckspritzen sind vor allem die Spritzdüsen zu reinigen oder durch neue zu ersetzen.

Gute Gartengeräte erleichtern die Arbeit.

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Beim Anschaffen von neuen Gartengeräten ist auf deren Zweckmäßigkeit zu achten. Die Gartengeräte müssen so beschaffen sein, dass man die betreffenden Arbeiten ohne großen Kraftaufwand verrichten kann. Daneben ist auf solide Herstellung zu achten. Auf die Dauer gesehen, sind gewöhnlich die billigsten Geräte am teuersten. Bei Spaten, Hacken, Harken und Drahtbesen soll der Stiel so lang sein, dass man damit möglichst ohne den Rücken zu krümmen arbeiten kann. Handspaten aus einem Stück sind am dauerhaftesten. Für Schaufeln sind Eschenstiele die besten. Mit Farbanstrich versehene Gießkannen rosten schnell. Darum sollte man Kannen aus Kunststoff oder verzinkte verwenden.

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Das Arbeiten mit dem Spaten und der Grabegabel wird erleichtert, wenn die Stiellänge der Körpergröße angepasst ist. Das Graben ist immer noch die anstrengendste Gartenarbeit. Es wird durch die richtige Stiellänge erleichtert, die im Durchschnitt 85 cm beträgt. Kleinere Personen sollten Stiele von 80, größere von 90 cm Länge verwenden. Auch die Griffform spielt bei der Arbeitserleichterung eine Rolle. Der D-Griff ist gewöhnungsbedürftig, der Knopfgriff eignet sich nur für leichte Böden. Meist werden Spaten und Grabegabeln, deren Stiele mit einem T-Griff versehen sind, verwendet.

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Spatenblatt und Zinken der Grabegabel müssen aus gutem Stahl bestehen. Beim Kauf von Spaten und Grabegabeln ist darauf zu achten, dass Blatt und Zinken hohen Ansprüchen genügen. Geeignet ist ein Blattmaß von etwa 27 cm Länge und 18 cm Breite. Die untere Kante kann einen leichten Bogen bilden, darf aber nicht in der Mitte spitz auslaufen. Y Skizze Über eine Verbreiterung an der Trittkante gehen die Ansichten auseinander. Auf jeden Fall macht dies den Spaten schwerer. Die Zinken der Grabegabel müssen zum Bearbeiten schweren Bodens sehr stabil und darum aus bestem Stahl angefertigt sein. Zinken, deren Querschnitt ein Dreieck bildet, sind die besten. Die anderen verbiegen sich in schwerem Boden. Das Einstechen mit der Grabegabel in den Boden erfordert nur etwa die halbe Kraft gegenüber dem Spaten!

28,5 cm 85 cm

18,5 c

m

18 cm

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Für leichte Bodenarten genügen Harken aus Holz, schwere Böden bearbeitet man mit eisernen Harken. Die Harke, auch als Rechen bezeichnet, darf in keinem Garten fehlen. Holzharken sind gut für leichte und humose Böden geeignet. Bei Harken aus Leichtmetall nutzen sich die Zinken mit der Zeit ab. Am besten geeignet sind Eisenharken, die man gut zum Bearbeiten schwerer Böden verwenden kann.

Gegrabenes Land wird im Frühjahr nur flach mit dem Karst und Rechen gelockert. So bleibt die Feuchtigkeit im Boden.

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Grubber, Krell und Gartenkralle sind im Frühjahr die wichtigsten Geräte zur Vorbereitung der Beete. Das im Herbst gegrabene Land darf im Frühjahr nicht noch einmal gewendet werden. Nur die oberste Schicht des Bodens wird gelockert. Dazu benutzt man den Grubber. Noch besser geeignet ist der Krell, auch Karst genannt. Wie er sich vom Grubber

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JANUAR | ALLGEMEINES

Krell

Grubber

Kultivator

Okuliermesser

Löser

unterscheidet, ist aus der Skizze ersichtlich. Auch die Gartenkralle ist für leichte Böden gut geeignet.

Januar

Gartenhippen

Baumschulhippen

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Mit zweischneidigen Gartenscheren lassen sich einwandfreie Schnitte erzielen. Die Gartenschere, auch Rosenschere genannt, wird nicht nur für Rosen, sondern auch im Obst-, Gemüse-, Kräuter- und Ziergarten benötigt. Die Schneiden müssen aus bestem Stahl sein, der die Schärfe gut hält. Kein Schnitt mit der Schere darf Quetschwunden erzeugen. Darum sollte man zweischneidige Scheren bevorzugen, auch wenn die Anschaffung teurer ist. Die Größe richtet sich nach den Hauptarbeiten. Wer viel an Obstbäumen und anderen Gehölzen zu schneiden hat, braucht eine Schere von 20 cm Länge. Für Rosen, Stauden und Kräuter genügen kleinere von 17 bis 18 cm Länge. Zu beachten ist auch, dass die Schere eine Muttersicherung hat, die das Lockern verhindert. Neben den üblichen Gartenscheren gibt es auch Spezialscheren zum Pflücken von Erdbeeren, Weintrauben und zum Blütenschnitt. Sie halten die Früchte oder Blüten nach dem Schnitt fest, sodass man mit einer Hand arbeiten kann.

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Gartenmesser braucht man bei den verschiedensten Gartenarbeiten. Gewöhnliche Taschenmesser sind meist ungeeignet. Die Formen der Gartenmesser sind sehr unterschiedlich. Die Hauptsache ist, dass die Klinge aus Spezialstahl besteht, der die Schärfe lange hält. Wichtig ist ein Kopuliermesser, das zum Veredeln von Gehölzen und für viele andere Arbeiten verwendet wird. Das Okuliermesser benutzt man zum Veredeln, besonders von Rosen. Handlich sind solche, bei denen der Löser am Rücken der Klinge sitzt. Okuliermesser mit dem Löser am Heft muss man nach dem T-Schnitt zum Lösen jedesmal umdrehen. Die Löser am Heft sind aus Horn oder Messing. Baumschulhippen haben eine stark gebogene Klinge, mit der man einen ziehenden Schnitt gut ausüben kann. Ihre Heftlänge sollte 11 bis 12 cm betragen, während bei einer Gartenhippe mit leicht

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gebogener Klinge 10 cm ausreichen. Zwei- bis vierteilige Gartenmesser sind ziemlich schwer und meist auch umständlich zu benutzen.

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Baumsägen sind nur brauchbar, wenn das Sägeblatt nach beiden Seiten verstellbar ist. Die Sägeblätter müssen sich leicht einstellen, mit einem Hebeldruck lockern und mit dem nächsten wieder spannen lassen. Sie sollen mindestens 30 cm lang, aber nicht länger als 40 cm sein. Die so genannten Astsägen haben keinen Bügel, der das Sägeblatt spannt. Deshalb ist es breiter und stärker sowie kräftiger (gröber) gezähnt. Die Blattlänge beträgt 30 cm. Es gibt auch Astsägen, die mit einem Griff versehen sind, in den man eine Stange stecken kann. Damit ist das Sägen in höheren Baumkronen möglich.

Geeignete Transportgeräte erleichtern die Arbeit im Garten.

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Ein Transportgerät sollte in keinem Garten zur Erleichterung der Arbeit fehlen. Meist genügt ein kleiner zweirädriger, luftbereifter Karren aus Metall. In ihm kann man Erde, Sand, Dünger, Abfälle u. a. bequem transportieren. Gut eignet sich auch eine luftbereifte Schubkarre, die 50 bis 70 l fasst. Es gibt auch kombinierte Aus-

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JANUAR

führungen. Bei einer guten Karre liegt die Last weitgehend auf dem Rad, wodurch die Arbeit wesentlich erleichtert wird.

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Zum Reinigen der Gartenwege ist ein Drahtbesen besser als eine Harke. Er ist auch gut geeignet, um die Gartenwege von Unkraut frei zu halten. Wenn man in kurzen Zeitabständen damit über die Wege fegt, kann das Unkraut gar nicht erst aufkommen. Der Drahtbesen besteht aus schmalen verzinkten Blechstreifen, die fächerartig angeordnet sind. An den Enden sind die Streifen leicht gekrümmt.

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Schnellkupplungen sparen Zeit und erleichtern die Arbeit. Man bringt sie am Wasserhahn und an den Schläuchen an. So kann man diese schnell anschließen und verlängern.

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Regner sparen Gießarbeit. Es gibt Sprüh-, Getriebe- oder Schwinghebelregner. Mit einem Sprühregner kann man jede Ecke des Gartens, ob Rasenflächen, Sträucher oder Blumenbeete, bewässern. Für empfindliche Pflanzen lässt sich ein feiner Sprühregen einstellen. Getriebeund Schwinghebelregner sind für große Garten- und Rasenflächen kostengünstig.

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Gießkannen mit einem Fassungsvermögen von 6 bis 8 oder 10 l und grobe Brausen sind am besten geeignet. Da 1 l Wasser 1 kg wiegt, hat man bei zwei gefüllten 8-l-Kannen 16 kg Lasten zu transportieren. Für einen gesunden Menschen ist das nicht zu viel, sofern der Transportweg nicht gar zu weit ist. Kannen aus Kunststoff sind leichter als solche aus Zink. Wichtig ist die Beschaffenheit der Brause. Sie darf nicht tropfen.

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Bei Wasserschläuchen ist der Verschleiß größer, je länger sie sind. Wichtig ist auch das Aufbewahren. 5 m lange Schläuche sind recht handlich und reichen aus, wenn die Wasserzapfstellen etwa 10 m auseinander liegen. Durch zweckmäßige Vorrichtungen an den Beetecken schont man nicht nur die Schläuche, sondern auch die Pflanzen. Nach dem Gebrauch gehört der Schlauch auf eine Schlauchrolle und an einen schattigen Ort. Lange haltbare Gummischläuche haben zwei bis drei Leinwandeinlagen.

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Eine Kleinsämaschine vereinfacht das Aussäen und hilft Samen sparen. Dazu ist die Maschine vor der Aussaat entsprechend der jeweiligen Samenkorngröße einzustellen. Sämaschinen mit einer Vorrichtung zum Markieren der nächsten Reihe sind am besten. Man braucht so nur eine Reihe je Beet mit der Schnur zu markieren. Für einfache Aussaaten für 3 bzw. 10 cm Saatabstand gibt es Sägeräte mit austauschbarem Magazin (Walze) für verschiedene Korngrößen und mit Saatgutdepot.

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Stricke und Leinen gleicher Stärke werden so zusammenbunden und befestigt, dass sie gut halten, die Knoten aber leicht wieder aufgehen. Beispiele dazu zeigen die Skizzen.

Falsch!

2 bis 3 Leinwandeinlagen!

Richtig!

Richtig!

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15.04.13 09:01

JANUAR | ALLGEMEINES

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Januar

Reihenzieher und eine gute Gartenschnur sind unentbehrliche Hilfsmittel. Auf schweren Böden ist der Reihenzieher der üblichen Gartenschnur zum Markieren der Reihen vorzuziehen. Verstellbare Reihenzieher kann man selbst herstellen. In eine 5 × 3 × 120 cm große Latte werden Löcher von 1 cm Durchmesser gebohrt und mit Pflöcken gleicher Dicke und Länge versehen. Um mehrere Abstände markieren zu können, versieht man beide Seiten mit Pflöcken. Auf der einen Seite stehen sie 10 und auf der anderen 15 cm auseinander. So ist es möglich, Reihenabstände von 10, 15, 20, 25, 30 und 45 cm zu markieren. Gewöhnlicher Bindfaden ist als Gartenschnur nicht geeignet. Diese muss etwa 3 bis 4 mm stark sein, damit beim Abschnüren eine gute Spur entsteht.

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Handspaten und Pflanzhölzer erleichtern das Pflanzen, Kleingrubber das Säubern bei dicht stehenden Pflanzen. Einen Handspaten braucht man nicht nur zum Setzen von Ballenpflanzen, sondern auch zum Ausheben von Pflanzen aller Art. Selbst das Teilen mancher Pflanzen kann damit erfolgen. Als Pflanzholz eignet sich auch ein abgebrochener Spatenstiel mit T-Griff sehr gut. Er soll eine stumpfe Spitze haben, damit das Pflanzloch auch unten weit genug ist und die Wurzeln der Pflanzen gut aufnehmen kann.

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Zum Mähen kleiner Rasenflächen genügt eine Sichel, für größere ist eine Sense oder ein Rasenmäher notwendig. Rasenflächen haben nur dann zierende Wirkung, wenn man sie in kurzen Zeitabständen mäht. Neu angesätem Rasen bekommt es besser, wenn er die ersten beiden Male mit der Sichel oder Sense (auch Motorsense) gemäht wird. Erst dann sollte man einen Rasenmäher benutzen. Am besten geeignet sind Rasenmäher mit horizontal rotierenden Messern. Es gibt Benzinrasenmäher oder solche mit Elektroantrieb. Die Sichel kann man auch zum Abschneiden von Kräutern verwenden.

Rasenschere, Sichel und elektrischer Rasentrimmer werden für Rasenkanten und kleinste Flächen benötigt. Beim Rasenschnitt dürfen die Kanten nicht vergessen werden, damit eine saubere Rasenfläche entsteht.

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Regenmesser, Thermometer und Wetterfahne sind wichtig zum Beobachten des Wetters. Der Regenmesser muss frei, aber auch windgeschützt stehen, damit der Regen (auch der Schnee) nicht abgetrieben wird. Er ist 1 m über der Erde auf einem Pfahl anzubringen. Das Thermometer soll dagegen etwa 1,20 m über dem Erdboden hängen. Die genaue Lufttemperatur wird im Schatten ermittelt. Maximum-Minimum-Thermometer ermöglichen es, die höchste Tages- und niedrigste Nachttemperatur abzulesen.

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