Protokoll Kita Bonn FIN klein

Bert Flohe. BBR IIIS2, Energieplanung. Stefan Dürr. Kostenplanung .... Preis auf Grund der hohen räumlichen und städtebaulichen Qualitäten zur Realisierung.
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BBR, Referat A2

05.03.2010

Wettbewerb internationale Kindertagesstätte Bonn Preisgerichtssitzung

Protokoll

Datum:



Ort:

Mittwoch, 03.03.2010 9:30 Uhr bis 18.00 Uhr Bundesamt für Bauwesen und Raumordnung (BBR), großer Sitzungssaal, Deichmannsaue 31-37, 53179 Bonn

Inhaltsverzeichnis

The table of contents is empty because none of the paragraph styles selected in the Document Inspector are used in the document. Anhang .................................................................................................... 11 - Schriftliche Beurteilungen - Anwesenheitsliste

Impressum

Bundesanstalt für Immobilienaufgaben vertreten durch das Bundesamt für Bauwesen und Raumordnung Fasanenstraße 87 10623 Berlin Referat A2: Projektentwicklung, Wettbewerbe, Zuwendungsmaßnahmen Fasanenstraße 87, 10623 Berlin Philipp Dittrich (stv. Referatsleiter) Karin Mayer (Projektleitung)

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Konstituierung des Preisgerichts

Das Preisgericht tritt am 03.03.2010 um 9.30 Uhr im BBR in der Deichmannsaue 31-37, in Bonn zusammen. Herr Runkel, Abteilungsleiter im Bundesamt für Bauwesen und Raumordnung, begrüßt alle Anwesenden und stellt die Anwesenheit des Preisgerichts namentlich wie folgt fest: Fachpreisrichter Carola Schäfers Gerhild Burkhard

Architektin Architektin

Prof. Peter Cheret

Architekt

Kai Brüchner-Hüttemann

Architekt

Stellvertretende Fachpreisrichter Armin Behles

Architekt

Sachpreisrichter Hans-Joachim Runkel Reinhold Weigand Werner Wingenfeld

Al. III, Bundesamt für Bauwesen und Raumordnung Bundesministeriums für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit (BMU) Baudezernent, Stadt Bonn

Stellvertretende Sachpreisrichter Beate Kirch Michael Isselmann

Auswärtiges Amt (AA) Leiter des Stadtplanungsamtes, Stadt Bonn

Sachverständige Petra Swetik Bert Flohe Stefan Dürr

AWO Bonn BBR IIIS2, Energieplanung Kostenplanung

Gäste Bettina Müller Karsten Schröder Reinhard Schlieper Malte Rickemeier Florian Göbel Michael Cremer

Stadtplanungsamt Bonn AL., Stadtplanungsamt Bonn Rl. IIIB1, BBR IIIB1, BBR IIIB1, BBR BIma BBR

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Hans Dieter Wirtz Elke Bettzüge Cordula Getz Christian Klein Nadezda Matjusko

Rl., Amt für Kinder, Jugend und Familie B21, BMVBS A4, BBR IIIS3, BBR IIIS3, BBR

Koordination, Durchführung und Protokoll Karin Mayer Philipp Dittrich

A2, BBR A2, BBR

Vorprüfung Birgit Petersen Caroline Behlen

Architektin Architektin

Herr Runkel schlägt Frau Schäfers als Vorsitzende des Preisgerichts vor. Frau Schäfers wird einstimmig (bei eigener Enthaltung) zur Vorsitzenden gewählt. Sie nimmt die Wahl an, bedankt sich für das Vertrauen und erläutert die weitere Vorgehensweise während der Preisgerichtssitzung in den verschiedenen Rundgängen.

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Eröffnung der Preisgerichtssitzung

Frau Schäfers eröffnet die Preisgerichtssitzung und verweist auf die Anonymität des Wettbewerbs. Es dürfen während der Sitzung keine Mutmaßungen über die Verfasser geäußert werden. Sie lässt sich von den Mitgliedern des Preisgerichts versichern, -

-

dass sie während des Verfahrens keinen Meinungsaustausch mit Wettbewerbsteilnehmern über die Aufgabe und deren Lösung geführt haben bzw. während der Sitzung führen werden, und dass sie die Beratungen der Jury auch über den Abschluss der Preisgerichtssitzung hinaus vertraulich behandeln werden.

Sie erinnert an die Verpflichtung der Preisrichter zu objektiver Beurteilung und an die in der Auslobung bindend festgelegten Beurteilungskriterien. Danach bittet Frau Schäfers um den allgemeinen Bericht der Vorprüfung.

03

Allgemeiner Bericht der Vorprüfung

Frau Mayer erläutert die Kriterien und die Vorgehensweise der Vorprüfung sowie den Aufbau des Vorprüfberichts. Die Vorprüferinnen haben die einzelnen Arbeiten eingehend geprüft. Grundlage waren die in der Auslobung unter Punkt 1.9 mit dem Preisgericht festgelegten Kriterien. Die formale Prüfung erfolgte durch Frau Mayer (BBR, Ref. A2) Fristgerechte Einlieferung: Bis zum 18.01.2010, 16:00 Uhr, wurden 2 Arbeiten im BBR abgegeben. Bis zum 25.01.2010 (Montag) gingen weiteren 13 Arbeiten per Kurier oder Express ein. Bei 3 Arbeiten war der Versandtermin nicht feststellbar. Bei 9 Modellen war der Versandtermin nicht feststellbar. 3

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Diese Arbeiten sind unter dem Vorbehalt des späteren Nachweises des rechtzeitigen Versands zur Beurteilung durch das Preisgericht zuzulassen. Nachrichtlich: Die Nachweise für die fristgerechte Einlieferung wurden zwischenzeitlich erbracht.

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Vollständigkeit der Arbeiten: Alle Arbeiten sind im Wesentlichen vollständig bearbeitet worden. Ein Teil der Wettbewerbsbeiträge berücksichtigt nur in Teilen die Anforderungen an Brandschutz und Rettungsweglängen und planungsrechtliche Vorgaben. Bei allen Arbeiten wird von einer grundsätzlichen Realisierbarkeit ausgegangen. Entsprechende Hinweise befinden sich im Vorprüfbericht und in den Anlagen zum Vorprüfbericht. Jede Wettbewerbsarbeit ist im Vorprüfbericht auf einer Doppelseite dargestellt. Alle im Vorprüfbericht genannten Flächenwerte wurden von der Kostenplanung ermittelt, um eine größtmögliche Vergleichbarkeit zu erzielen. Die Berechnungen einzelner Teilnehmer waren zum Teil nicht nachvollziehbar und unvollständig. Über- und Unterschreitungen der geforderten Programmflächen sind im Textteil des Vorprüfberichtes vermerkt. Die auf der Grundlage der Prüfpläne ermittelten Flächenkennwerte wurden in Diagrammen im Vorprüfbericht vergleichend dargestellt. Die Flächen und die zu erwartenden Baukosten sind durch das Büro Dürr Gesellschaft von Architekten für Planung, Projekt- und Kostenmanagement mbH, Berlin ermittelt worden. Die Freiraumkonzepte der Wettbewerbsbeiträge wurden durch Frau Kauls, Landschaftsarchitektin im BBR, Ref. A2, geprüft und bewertet. Die energetischen Konzepte aller Beiträge wurden durch Herrn Steuer, RL. IIIS2 und Herrn Flohe IIIS2, geprüft und bewertet. Die Funktionalität der Wettbewerbsbeiträge hat Frau Swetik, Vertreterin des künftigen Betreibers, AWO Bonn, geprüft und bewertet. Diese Prüfergebnisse sind in den Vorprüfbericht integriert und die Sachverständigen erläutern ihre Herangehensweise bei der Prüfung der Beiträge.

04

Informationsrundgang

Im Informationsrundgang stellen die Vorprüferinnen alle 15 Wettbewerbsarbeiten anhand der Pläne und Modelle ausführlich und wertungsfrei vor. Jede Arbeit wird aus Sicht der Sachverständigen erläutert. Der Informationsrundgang endet gegen 11:50 Uhr.

051. Wertungsrundgang Arbeiten im 1. Wertungsrundgang können nur einstimmig ausgeschieden werden. Das Preisgericht wird nur Wettbewerbsbeiträge im 1. Wertungsrundgang ausschließen, die keine grundsätzlichen Lösungsansätze aus städtebaulicher und funktionaler Sicht für die Kindertagesstätte an diesem Standort bieten. Die Arbeiten 1738, 1743, 1747, 1750 werden einstimmig ausgeschieden: Damit bleiben 11 Arbeiten weiter im Verfahren. (Mittagspause von 13:15 bis 14:00 Uhr) 5

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062. Wertungsrundgang Im 2. Wertungsrundgang werden die Arbeiten anhand der Kriterien in der Auslobung diskutiert. Im Vordergrund steht eine gestalterisch überzeugende Idee, die den Standort selbstverständlich prägt und gleichzeitig überzeugende Freiflächen schafft aber auch die funktionalen Belange des Kindergartens gut erfüllen kann. Über die Arbeiten wird im 2. Wertungsrundgang mit folgendem Ergebnis (Stimmen pro/ contra) abgestimmt: 1736 1742 1749

0:7 6:1 1:6

1737 1744

0:7 0:7

1739 1745

7:0 3:4

1740 1746

7:0 7:0

1741 1748

2:5 7:0

Damit sind die Arbeiten1736, 1737, 1741, 1744, 1745, 1749 im 2. Wertungsrundgang ausgeschieden:

07

Engere Wahl

Folgende 5 Arbeiten bilden die engere Wahl: 1739, 1740, 1742, 1746, 1748

08

Schriftliche Beurteilung der Wettbewerbsarbeiten

Ab 15:30 Uhr werden die Wettbewerbsarbeiten der Engeren Wahl in Gruppen schriftlich beurteilt. Die schriftliche Beurteilung erfolgt anhand der diskutierten Kriterien der Auslobung. Die Texte werden vor den Arbeiten verlesen, diskutiert und verabschiedet (siehe Anhang).

09Festlegung der Rangfolge Nach der Diskussion der 5 Arbeiten in der Engeren Wahl werden folgende Anträge gestellt und einzeln abgestimmt: Die Arbeiten 1739 und 1742 verbleiben in der engeren Wahl: Je 7:0 Stimmen. Die Abstimmung der stimmberechtigten Preisrichter zu der Verteilung der Preise ergibt folgendes Ergebnis: - 1. Preis: - 2. Preis: - 3. Preis:

Stimmen 7:0

Stimmen 7:0 Stimmen 7:0

Nr. 1748 Nr. 1740 Nr. 1746

11.000,- € 7.000,- € 4.000,- €

10Empfehlung der Jury Das Preisgericht empfiehlt einstimmig den 1. Preis auf Grund der hohen räumlichen und städtebaulichen Qualitäten zur Realisierung. Das Raumkonzept dieses Entwurfes unterstützt das Bildungs-, Erziehungs- und Betreuungsangebot in hervorragender Weise. Die Realisierbarkeit innerhalb des geltenden Baurechts muss geprüft werden.

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Die Wettbewerbsbeiträge werden ab dem 01.04.2010 (Ausstellungseröffnung am 31.03.2010, um 11:00 Uhr) im Bundesamt für Bauwesen und Raumordnung, großer Sitzungssaal, Deichmannsaue 31-37, Bonn, bis zum 15.04.2010 ausgestellt.

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11Öffnen der Verfasserumschläge Tarnzahl

Kennzahl Verfasser

1736

731753

Reimar Herbst / Angelika Kunkler, Berlin

2. Rundgang

1737

614314

Martini Architekten, Bonn

2. Rundgang

1738

731947

huber staudt architekten, Berlin

1. Rundgang

1739

045210

Harris+Kurrle Architekten, Stuttgart

Engere Wahl

1740

261197

Peter W. Schmidt Architekten, Pforzheim

1741

291501

mvm architekt+starke architektur, Köln

2. Rundgang

1742

688185

Kleyer.Koblitz.Letzel.Freivogel Architekten, Berlin

Engere Wahl

1743

101262

Rapp+Rapp B.V., Berlin

1. Rundgang

1744

347891

motorplan Architektur und Stadtplanung, Mannheim

2. Rundgang

1745

063127

MGF Architekten GmbH, Stuttgart

2. Rundgang

1746

259387

1747

141079

plus+bauplanung GmbH Hübner-Forster-HübnerRemes, Neckartenzlingen Pier7 architekten, Düsseldorf

1748

515018

Hirner + Riehl Architekten, München

1749

101621

Käppel + Klieber Architekten, Stuttgart

2. Rundgang

1750

237810

Adrian Christen Architekturbüro, CH- Chur

1. Rundgang

2. Preis

3. Preis 1. Rundgang 1. Preis

12Abschluss der Preisgerichtssitzung Die Vorsitzende, Frau Schäfers, dankt den Preisrichtern und den Sachverständigen für die konstruktive Zusammenarbeit und dem Auslober und den Vorprüferinnen für die kompetente Durchführung des Verfahrens. Das Preisgericht entlastet die Vorprüfung. Frau Schäfers gibt den Vorsitz an den Auslober zurück. Herr Runkel bedankt sich bei der Vorsitzenden für die engagierte und souveräne Leitung der Preisgerichtssitzung. Den Mitgliedern des Preisgerichts dankt er für die intensive Diskussion und der Vorprüfung für ihre wertvolle Unterstützung. Die Preisgerichtssitzung wird um 18:00 Uhr geschlossen. aufgestellt:

Karin Mayer

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Anhang: schriftliche Beurteilungen

1739 Der Baukörper entspricht den städtebaulichen Vorgaben. Die sich daraus ergebenden Freiflächen sind für eine Kindertagesstätte gut nutzbar. Die Zuwegung von beiden Straßen ist gegeben. An den Haupteingang schließt eine großzügige Eingangshalle an, die eine vielfältige räumliche Nutzungsqualität bietet und an die der Mehrzweckraum funktional gut angeschlossen ist. Die Gruppenraumeinheiten sind gut organisiert, ihre Reihung erschwert jedoch die gruppenübergreifende Arbeit. Der vorgelagerte innere Flur kann in die pädagogische Arbeit nicht einbezogen werden. Im Obergeschoss führt die gemeinsame Wegeführung über einen Balkon in den Garten zu Störungen zwischen den Gruppeneinheiten. Aus Nutzersicht wäre auch die innere Erschließung über ein zweites Treppenhaus wünschenswert. Die angenehm zurückhaltende Baukörpersprache folgt den Nutzungen. Die Arbeit stellt eine angemessene Antwort auf die Entwurfsaufgabe dar. 1740 Aus der Häufung der sich ähnelnden Entwurfskonzepte ist ersichtlich, dass die Gegebenheiten des Baugrundstücks und mithin die Einschränkungen in der Situierung des künftigen Gebäudes ein im Grundriss L-förmiges Gebäude nahe legen. So auch bei diesem Beitrag, der mit seiner gleichermaßen stringenten wie bauplastisch differenzierten Geste überzeugen kann. Es entstehen klar definierte Außenräume – im Nordwesten der Eingangsbereich, gegenüberliegend im Südosten der Freibereich des Kindergartens. Diese Stringenz hat ihre Entsprechung in der Typologie des Gebäudes. Alle Gruppenräume sind ausschließlich im längeren, die allgemein genutzten Raumgruppen im kürzeren Schenkel organisiert. Die lineare Erschließung der Gruppenräume erscheint auf den ersten Blick stereotyp, auf den zweiten Blick zeigt sich jedoch mit der Staffelung der Einheiten eine interessante räumliche Plastizität. Die Teilbereiche der Gruppen liegen stimmig zueinander. Sehr positiv ist im Erdgeschoß der überdeckte Übergang zwischen Innen- und Außenraum zu bewerten. Dasselbe gilt für die Gruppenräume im Obergeschoß, jeder mit einer eigenen Terrasse und eigener Treppe in den Garten. Das plastische Spiel des Baukörpers auf der Gartenseite entwickelt eine eigenständige Bildsprache, die zwar eher gehobenen Wohnungsbau als Kindergarten assoziiert aber dennoch als der Bauaufgabe angemessen überzeugen kann. Ob die seitlich angelagerte „Theatertreppe“ und die baulich überhöht gerahmten Treppenabgänge den Entwurf stärken oder schwächen lässt sich kontrovers diskutieren. Im Falle einer Weiterbearbeitung wäre zu prüfen, ob hier etwas weniger Geste dem Entwurf in seiner sonstigen Sinnfälligkeit gut täte. Ein besonderer Aspekt ergibt sich aus der gewählten Konstruktion und Materialität. Sicher wird die Anfangsinvestition für das massive Gebäude mit der Bekleidung in Sichtmauerwerk höher sein als bei der Mehrzahl der Mitbewerber. Allerdings gilt es auch zu bedenken, dass die solide Bauweise lange Erneuerungsintervalle und damit eine auf längere Sicht angelegte Ökonomie erwarten lässt. Außerdem gäbe es im Innenausbau Einsparpotenziale. Sowohl entlang der Südost- wie an der Südwestseite ist die Baugrenze überschritten. Inwiefern dadurch die Genehmigungsfähigkeit beeinträchtigt sein wird oder durch ein Verschieben des Baukörpers gegebenenfalls hergestellt werden könnte, wäre im Fall einer weiteren Bearbeitung zu klären. Insgesamt handelt es sich bei diesem Entwurf in seiner Stringenz um einen wichtigen Beitrag zur gestellten Bauaufgabe.

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Arbeit 1742 Städtebaulich überzeugt der Entwurf durch einen kompakten Baukörper, der sich um die Bestandseiche als zentraler Platz entwickelt. Die beiden Treppen ermöglichen die dezentrale Erschließung des Obergeschosses, wobei die Treppe am Haupteingang unterdimensioniert scheint. Der Haupteingangsbereich könnte für den morgendlichen Ansturm der Kinder großzügiger gestaltet sein. Im Inneren ergeben sich in den Verkehrflächen spannungsreiche, großzügige Räume, die verschiedenartige Bespielbarkeiten zulassen. Lufträume bieten interessante Durchblicke und werden durch Oberlichter gut belichtet. Die innere Organisation der Räume entspricht den Anforderungen. Die geforderte Zugänglichkeit des Gartens ist von den Obergeschossen nicht gegeben. Die Nutzung der Loggien als Freibereiche der Gruppen ist aufgrund ihrer Lage und Größe fraglich. Sie erscheinen eher als Resträume. Die nordwestliche Gebäudeecke unterschreitet gravierend die Abstandsfläche zum Nachbargrundstück und ist so nicht zu realisieren. Des Weiteren überschreitet das Gebäude in wesentlichen Teilen die Baugrenze. Der Entwurf löst nicht den eigenen Anspruch ein, die vorhandene Eiche als wesentliches Gestaltungselement zu schützen, da der Baukörper zu nah an den Stamm heranrückt. Positiv ist der zusammenhängende Freibereich mit vielfältigen Gestaltungsmöglichkeiten aufzuführen. 1746 Der Entwurf fügt sich als ruhiger dreiflügliger Baukörper harmonisch in die Gegebenheiten des Grundstücks ein. Er reagiert auf den vorhandenen Baum und berücksichtigt die Erschließung von zwei Seiten. Trotzdem konzentriert er sich auf einen Haupteingang (optimierte Eingangskontrolle), der an der richtigen Stelle im Zusammenhang mit dem bestehenden Baum positioniert ist. Die separate Anlieferung der Küche wird positiv bewertet. Stellplätze für PKW und Fahrräder sind an der richtigen, dem Garten abgewandten Seite untergebracht. Die Außenanlagen umfließen großzügig das Gebäude. Es entstehen keine Restflächen, sondern gut nutzbare Spielflächen mit hoher Aufenthaltsqualität. Die etwas abseits liegende Ballspielfläche ist funktional gut untergebracht. Der großzügig gestaltete Eingangsbereich leitet über in eine gut nutzbare und abwechslungsreiche Erschließungszone. Die einzelnen Nutzungsbereiche sind sehr gut ablesbar und gewährleisten eine optimale Orientierung im Gebäude. Die Grundrisse sind funktional sehr gut durchgearbeitet und lassen pädagogisch vielfältige Nutzungsmöglichkeiten zu. Die Ansichten sind teilweise schwer lesbar und geben leider wenig Aufschluss auf die Gesamtgestaltung, lassen aber eine angemessene Gestaltung erwarten. Eine perspektivische Darstellung wird vermisst. Zusammenfassend stellt sich der Entwurf als kindgerecht mit einer sehr anregenden, leichten und transparenten Architektursprache dar. Der Entwurf befindet sich im wirtschaftlichen Bereich, wobei zu berücksichtigen ist, dass die Nutzfläche um 109 m² unterschritten wurde. Das Baufeld im geltenden Baurecht wird in Teilbereichen wesentlich überschritten. 1748 Der selbst gestellten Aufgabe, ein Haus im Park – man könnte auch sagen: eine Villa im Park – anzubieten, wird die Arbeit gerecht. Die Maßstäblichkeit des Baukörpers überzeugt sowohl 10

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hinsichtlich der Nutzung und als auch der städtebaulichen Situation. Dies gelingt durch das Ausdifferenzieren der Gebäudemasse in Teilvolumina, die mit der Grundrissorganisation einher gehen und sowohl innen wie außen eine gute Orientierung ermöglichen. Die Außenräume sind klar zoniert und bieten vielfältige Spielmöglichkeiten. Die Zuwegung von der Winston-Churchill-Straße zum Haupteingang ist attraktiv, die Fahrradabstellanlagen sind hier sinnfällig angeordnet. Von der Heussallee kommend, findet man im Bereich der Wendeanlage die Stellplätze in konzentrierter Form vor. Es verbleibt ein Maximum an nutzbarer Gartenfläche. Die vorhandene Eiche wird erhalten und zum Anlass genommen, eine eindeutige Eingangssituation von hoher Qualität zu formulieren. Das großzügige Foyer mit Blick auf den Garten führt sinnfällig und auf kurzem Weg zu den Gruppenraumbereichen in EG und OG. Mehrzweckräume und Leitungsbüro sind gut auffindbar. Zwei Gruppen bilden jeweils eine pädagogische Einheit, die über einen gemeinsamen Vorraum erschlossen wird. Gruppen-, Schlaf- und Nebenräume sind gut proportioniert und miteinander verschaltet. Auch die Nutzung des Daches mit Terrassen erscheint glaubwürdig. Der Vielzahl an positiven Charakteristika des Entwurfs steht die deutliche Überschreitung des Baufensters im geltenden Planungsrecht gegenüber. Die behindertengerechte Erschließung des Obergeschosses ist noch nachzuweisen.

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1. Preis

2. Preis

3. Preis

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