Prfsteine zur Bundestagswahl 2013 Was erwartet die Wirtschaft der Region von der Politik?
Vorwort 3 Fachkrfte Gut ausgebildete Fachkrfte braucht die Region 4 Duale Aus- und Weiterbildung strken 4 Junge Menschen zu Fans der Region machen 5 Bessere Vereinbarkeit von Beruf und Familie 6 Auslndischen Fachkrften Zuwanderung erleichtern 7 Demografische Entwicklung aktiv gestalten 7 Standortqualitt Wirtschaft braucht leistungsfhige Verkehrswege 8 Gubahnausbau muss kommen 8 Schnelles Internet ist Daseinsvorsorge 9 Innovation | Umwelt | Energie Innovationen sind der Motor wirtschaftlicher Entwicklung 10 Energiewende muss mit der Wirtschaft gelingen 11 2
Internationales Chancen neuer Mrkte nutzen 12 Grndung | Nachfolge Unternehmensgrndungen erleichtern 13 Steuern | Schattenwirtschaft | Brokratie Mittelstand nicht mit weiteren Steuern belasten 14 Schattenwirtschaft bekmpfen 14 Brokratie abbauen 15 Ansprechpartner 16
Impressum Herausgeber: IHK Schwarzwald-Baar-Heuberg Romusring 4 78050 Villingen-Schwenningen Telefon: 07721 922-0 Fax: 07721 922-166 E-Mail:
[email protected] www.schwarzwald-baar-heuberg.ihk.de Redaktion: Dr. Philipp Frank Mittelstands- und Regionalpolitik
Vorwort
Eine gute Verkehrs- und Kommunikationsinfrastruktur, gengend gut ausgebildete Fachkrfte, solide Rahmenbedingungen fr Forschung, Entwicklung und Innovation, ein gesundes Klima fr Unternehmensgrnder und -nachfolger, ein leichterer Zugang zu internationalen Mrkten Ð dies sind Themen, die den Unternehmen der Region Schwarzwald-Baar-Heuberg auf der Seele brennen. Die IHK Schwarzwald-Baar-Heuberg nimmt die Bundestagswahl am 22. September 2013 zum Anlass, die vorrangigen wirtschaftspolitischen Anliegen der Region zu benennen und auf den Punkt zu bringen. Sie sind hergeleitet aus den bei zahlreichen Begegnungen artikulierten Vorstellungen der Betriebe und sollen der Politik helfen, ihr Handeln noch besser an den Bedrfnissen der Wirtschaft auszurichten. Unser Anspruch ist es, fr die Region Schwarzwald-Baar-Heuberg den gr§tmglichen Erfolg zu erreichen. Dieter Teufel Prsident
Thomas Albiez Hauptgeschftsfhrer 3
Fachkrfte
Gut ausgebildete Fachkrfte braucht die Region Innovationskraft und Wettbewerbsfhigkeit hngen in hchstem Ma§e von der Qualifikation der Mitarbeiter ab. Dafr muss einiges getan werden: Angesichts der demografischen Entwicklung fehlen der Region bis 2020 voraussichtlich zwischen 10.000 und 14.000 Fachkrfte. Schon heute wird es fr die Betriebe immer schwieriger, vakante Positionen mit geeigneten Kandidaten zu besetzen Ð und das meint weniger akademisch als viel mehr dual ausgebildete. Ziel muss es sein, dass die Unternehmen in der Region stets gengend gut ausgebildete Fachkrfte finden. Bei dem Bemhen, dies zu erreichen, ist die Konzentration auf folgende Schwerpunkte geboten.
Duale Aus- und Weiterbildung strken Das duale Ausbildungssystem ist ein international geschtztes Erfolgsmodell und Schlsselfaktor bei der Fachkrftesicherung. Es garantiert eine grundsolide und umfassende Ausbildung sowie die Befhigung, den erlernten Beruf fundiert auszuben. Damit das so bleibt, mssen der Wert der dualen Ausbildung und die damit verbundenen Karrieremglichkeiten noch besser vermittelt werden Ð gerade auch unter Gymnasiasten. Im Zuge der allgemeinen Bildungsexpansion streben immer mehr junge Menschen auf das Gymnasium und anschlie§end auf die Hochschule. Dabei ist lngst bekannt, dass nicht alle Abiturienten das Zeug fr eine erfolgreiche akademische Laufbahn mitbringen. Die duale Ausbildung wre fr sie oft der bessere Einstieg ins Berufsleben, wenn die damit verbundenen Chancen erkannt wrden.
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Gemeinsam mit den regionalen Abgeordneten mchte die IHK Schwarzwald-Baar-Heuberg erreichen,
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dass das duale Ausbildungssystem die gesellschaftliche Aufwertung erfhrt, die sie verdient. Dazu muss die Berufsorientierung und Ausbildungsberatung an den Schulen weiter optimiert werden, besonders an den Gymnasien. Die ãKarriere mit LehreÒ muss zu einer allseits anerkannten und respektierten Alternative zum Hochschulstudium werden. Die mit ihr verbundenen Mglichkeiten mssen bekannter gemacht werden. dass das Bewusstsein fr die Notwendigkeit lebenslangen Lernens weiter gestrkt und die Weiterbildungsbereitschaft der in der Region arbeitenden Fachkrfte erhalten und ausgeweitet wird. Fachkrfte haben in der Region Schwarzwald-Baar-Heuberg ausgezeichnete Perspektiven, wenn sie sich bereit erklren, ihr Wissen kontinuierlich zu erneuern.
Junge Menschen zu Fans der Region machen Die Region Schwarzwald-Baar-Heuberg hat viel zu bieten: berufliche Perspektiven und Lebensqualitt. Dennoch zieht es immer mehr junge Menschen nach der Schule in eine Metropolregion. Im lndlichen Raum zu leben gilt vielen als ãuncoolÒ. Dieser Entwicklung muss entgegengesteuert werden, um die massenhafte Abwanderung der Jugend umzukehren. Ziel sollte es sein, junge Menschen von den Vorzgen ihrer Heimat zu berzeugen, ihnen das Gefhl von Wertschtzung und GebrauchtWerden zu vermitteln. Die Region ist dringend auf sie angewiesen: als potenzielle Fachkrfte, aber auch als Menschen, die der Region Gesicht verleihen. Gemeinsam mit den regionalen Abgeordneten mchte die IHK Schwarzwald-Baar-Heuberg erreichen, dass sich in der Region eine ãKultur des HierbleibensÒ entwickelt und mehr junge Menschen das ãHierbleibenÒ oder ãHeimkehrenÒ als eine ernstzunehmende Alternative zum Weggehen erkennen.
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Fachkrfte
Bessere Vereinbarkeit von Beruf und Familie Die Vereinbarkeit von Beruf und Familie ist Schlssel zur strkeren Erwerbsbeteiligung von Frauen. Die Gesellschaft kann es sich angesichts des demografischen Wandels nicht leisten, auf gut ausgebildete Frauen als Fach- und Fhrungskrfte zu verzichten. Die Wirtschaft hat erkannt, dass sie Angebote zur besseren Vereinbarkeit von Beruf und Familie machen muss. Die Gestaltung der gesellschaftlichen Rahmenbedingungen liegt aber bei der Politik. Gemeinsam mit den regionalen Abgeordneten mchte die IHK Schwarzwald-Baar-Heuberg erreichen, dass die Angebote fr eine zeitlich und qualitativ umfassende Kinderbetreuung weiter ausgebaut werden. Insbesondere die
ffnungszeiten von Kitas und Kindergrten mssen sich strker an den Arbeitszeiten der Eltern orientieren, auch in den Schulferien. Ebenso sind fr die Pflege Angehriger flexible Konzepte zur Vereinbarkeit mit der Berufsttigkeit erforderlich.
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Auslndischen Fachkrften Zuwanderung erleichtern Um den Bedarf der Unternehmen an gut ausgebildeten Fachkrften zu decken, braucht es auch Zuwanderung Ð von innen wie von au§en. Hierbei muss gerade Bewerbern aus dem Ausland der Zutritt zum deutschen Arbeitsmarkt deutlich erleichtert werden. Brokratische Hrden, komplizierte Verwaltungsvorgnge und hohe Einkommensgrenzen stehen einer erfolgreichen Anwerbung oft entgegen. Gemeinsam mit den regionalen Abgeordneten mchte die IHK Schwarzwald-Baar-Heuberg erreichen, dass die Anwerbung auslndischer Fachkrfte erleichtert wird, indem Hrden abgebaut und Verfahren vereinfacht werden. Eine gesteuerte Zuwanderung sollte sich vorrangig an Kriterien wie Qualifikation, Berufserfahrung und Sprachkenntnissen orientieren.
Demografische Entwicklung aktiv gestalten Die demografische Entwicklung ist nicht nur fr die Gesellschaft, sondern auch fr die Wirtschaft eine gro§e Herausforderung Ð in der Region Schwarzwald-Baar-Heuberg ganz besonders. Die Gesellschaft wird kleiner und lter, und damit auch die Zahl der verfgbaren Fachkrfte. Die Unternehmen mssen sich einiges einfallen lassen, um ihre Mitstreiter so lange wie mglich im Betrieb zu halten. Kreativitt und Flexibilitt sind gefordert, hben wie drben. Gemeinsam mit den regionalen Abgeordneten mchte die IHK Schwarzwald-Baar-Heuberg erreichen, dass die Betriebe den demografische Wandel meistern und dafr die notwendigen rechtlichen Rahmenbedingungen gesetzt werden. So braucht es beispielsweise flexiblere Lsungen beim bergang zwischen Beruf und Ruhestand, aber auch den Erhalt der medizinischen Nahversorgung und eines funktionierenden ffentlichen Personennahverkehrs. Letztere bedingen die Attraktivitt des lndlichen Raumes.
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Standortqualitt 8
Wirtschaft braucht leistungsfhige Verkehrswege Baden-Wrttemberg gehrt zu den wirtschaftsstrksten Regionen Deutschlands und Europas. Aufgrund seiner zentralen Lage und seiner Exportstrke ist das Land in hohem Ma§e auf leistungsfhige Verkehrswege angewiesen. Tatschlich erweisen sich diese in der Region Schwarzwald-BaarHeuberg in einem stark ausbau- und sanierungsbedrftigen Zustand, da ber Jahre zu wenig investiert wurde. Der Personen- und Wirtschaftsverkehr wird dadurch schon heute massiv beeintrchtigt. Wenn die Vorausberechnungen der Verkehrsentwicklung eintreffen, spitzt sich die Situation in den nchsten Jahren sogar noch weiter zu. Gemeinsam mit den regionalen Abgeordneten mchte die IHK Schwarzwald-Baar-Heuberg erreichen, dass die Verkehrsetats in Bund und Land ausreichend dotiert und fr die Erhaltung und den Ausbau des Verkehrsnetzes ein tragfhiges, dem tatschlichen Bedarf dauerhaft Rechnung tragendes Finanzierungskonzept vorlegt. dass im Zuge der Fortschreibung des Bundesverkehrswegeplans bis 2015 wichtige Verkehrsprojekte der Region Schwarzwald-Baar-Heuberg in den ãvordringlichen BedarfÒ kommen, unter anderem der Lckenschluss zwischen B 523 und B 33, die Ortsumfahrung Schramberg (B 462), der vierspurige Ausbau der B 27 zwischen Donaueschingen und Hfingen sowie die Ortsumfahrung Immendingen (B 311).
Gubahnausbau muss kommen Nicht nur auf der Stra§e, auch auf der Schiene besteht dringender Ausbaubedarf. Insbesondere die Infrastruktur der Gubahn auf der internationalen Bahnstrecke Stuttgart-Zrich gengt den heutigen Anforderungen eines zeitgem§en Personen- und Gterverkehrs nicht mehr. Fr die Erreichbarkeit und Durchlssigkeit der Region ist ihr Ausbau unverzichtbar. Eine moderne Schienenverkehrsinfrastruktur ist aber auch die Basis fr eine nachhaltig umweltvertrgliche Mobilitt und trgt zu einer sprbaren Verbesserung der Lebensqualitt bei. Gemeinsam mit den regionalen Abgeordneten mchte die IHK Schwarzwald-Baar-Heuberg erreichen, dass der Gubahnausbau im Bereich der Schiene weiterhin hchste Prioritt behlt und zielgerichtet vorangetrieben wird. Es muss sichergestellt werden, dass in einem zusammenwachsenden Europa die Ausbauprioritten auf wichtige internationale Schienenprojekte, wie zum Beispiel die Magistrale Berlin-Stuttgart-Zrich-Mailand-Rom, gelegt werden und die grenznahe Region Schwarzwald-Baar-Heuberg nicht den Anschluss an Europa und die Welt verliert.
Schnelles Internet ist Daseinsvorsorge Leistungsstarke Internetverbindungen sind fr moderne Wirtschaftsstandorte unverzichtbar. Lngst werden sie von Unternehmen als gleich wichtig angesehen, wie etwa die Versorgung mit Strom und Wasser, eine gute verkehrliche Erreichbarkeit oder die Verfgbarkeit von Fachkrften. Wie die Breitbandstudie der IHK Schwarzwald-Baar-Heuberg gezeigt hat, hat die Region hier gro§en Ausbaubedarf Ð vor allem in den Gewerbegebieten und beim Glasfasernetz. Zahlreiche ãwei§e FleckenÒ auf der Breitbandkarte hindern die Betriebe daran, das Potenzial digitaler Wertschpfungsmglichkeiten voll auszuschpfen. Gemeinsam mit den regionalen Abgeordneten mchte die IHK Schwarzwald-Baar-Heuberg erreichen, dass der Ausbau glasfaserbasierender Hochgeschwindigkeitsnetze in der Region Schwarzwald-Baar-Heuberg priorisiert und durch die Bereitstellung der dafr ntigen Mittel rasch vorangetrieben wird.
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Innovation
Innovationen sind der Motor wirtschaftlicher Entwicklung Die wirtschaftliche Leistungsfhigkeit einer Region hngt entscheidend von der Innovationsfhigkeit ihrer Unternehmen ab. Darum gewinnen Erfindungen und Neuentwicklungen zunehmend an Bedeutung. Leider mangelt es kleinen und mittelstndischen Unternehmen (KMU) hufig an den finanziellen und personellen Mglichkeiten, um selbst Forschung und Entwicklung (FuE) zu betreiben. Sie sind hier auf Hilfe von au§en angewiesen. Gemeinsam mit den regionalen Abgeordneten mchte die IHK Schwarzwald-Baar-Heuberg erreichen, dass KMU der Zugang zu externen FuE-Einrichtungen erleichtert wird und Frdermglichkeiten dem Bedarf entsprechend aufgestockt werden. Au§erdem muss die Beseitigung struktureller Defizite im Wissens- und Technologietransfer zwischen Wirtschaft und Wissenschaft weiter forciert werden.
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Umwelt | Energie
Energiewende muss mit der Wirtschaft gelingen Seit dem Beschluss der Energiewende hat das Thema Energie fr die Unternehmen zustzlich an Bedeutung gewonnen. Sie wollen nicht nur wissen, worauf sie sich zeitlich und rechtlich einzustellen haben, sondern auch, was sie das Jahrhundertprojekt kostet, wie es um ihre Versorgungssicherheit und international wettbewerbsfhige Strompreise bestellt ist. Gerade fr das energieintensive Gewerbe sind Energiekosten und Versorgungssicherheit wichtige Faktoren fr die unternehmerische Entwicklung. Gemeinsam mit den regionalen Abgeordneten mchte die IHK Schwarzwald-Baar-Heuberg erreichen, dass das von der Bundesregierung aufgestellte Gesamtkonzept fr den Ausbau von Netzen, Speichern und Kraftwerken weiter przisiert wird und ber den Stand der Umsetzung sowie die daraus resultierenden ausgleichenden Ma§nahmen regelm§ig informiert wird. Ziel muss es sein, dass die Betriebe die Energiewende erfolgreich gestalten, das hei§t international wettbewerbsfhig bleiben und nicht den Standort ins Ausland verlagern, weil die Abgabenbelastung fr sie in Deutschland zu hoch wird.
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Internationales FOT
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Chancen neuer Mrkte nutzen Mit seinen qualitativ hochwertigen Produkten und Dienstleistungen behauptet Deutschland im Export eine Spitzenposition. Um diese zu halten, sind wir auf gute internationale Beziehungen und eine permanente Entwicklung neuer Absatzmglichkeiten angewiesen. Neue Mrkte mssen erschlossen, internationale Potenziale besser ausgeschpft werden Ð vor allem in dynamischen Regionen wie Indien, Afrika, Sdostasien, Osteuropa, Russland und Sdamerika. Tatschlich sehen sich deutsche Unternehmen in auslndischen Zielmrkten immer hufiger mit wettbewerbsverzerrenden Ma§nahmen konfrontiert: seien es erschwerte und in die Lnge gezogene Zollverfahren oder kurzfristig eingefhrte strengere Zertifizierungs- und Sicherheitsanforderungen. Gemeinsam mit den regionalen Abgeordneten mchte die IHK Schwarzwald-Baar-Heuberg erreichen, dass im internationalen Geschft exportfreundlichere Rahmenbedingungen installiert werden und regionale Unternehmen leichter von den Chancen neuer Mrkte profitieren knnen. Das meint nicht nur die Beschleunigung von Exportkontrollen beim BAFA, sondern auch eine flexiblere Visa-Politik fr auslndische Geschftsreisende, um nur zwei Beispiele zu nennen.
Existenzgrnder sind die Unternehmer und Arbeitgeber von morgen und wichtig fr den Erhalt der regionalen Wirtschaft. Vor allem im Hightech- und Innovationsbereich knnen mehr Grndungen dazu beitragen, neue Arbeitspltze zu schaffen und den Standort im globalen Wettbewerb voran zu bringen. Im EU-weiten Vergleich muss Deutschland hier schnell aufholen Ð und die Region Schwarzwald-Baar-Heuberg im landesweiten. Sie belegt hier einen der hinteren Pltze. Gemeinsam mit den regionalen Abgeordneten mchte die IHK Schwarzwald-Baar-Heuberg erreichen, dass sich in der Region ein positives Grndungsklima entwickelt und verbreitet. Antrags- und Verwaltungsverfahren sind maximal zu vereinfachen und insbesondere nachhaltige, technologieorientierte Unternehmensgrndungen zu frdern.
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Unternehmensgrndung | Nachfolge
Unternehmensgrndungen erleichtern
Steuern
Mittelstand nicht mit weiteren Steuern belasten Mittelstndische Unternehmen sind Basis und Rckgrat der deutschen Wirtschaft. Die dringend erforderliche Konsolidierung der ffentlichen Haushalte darf aber nicht auf ihrem Rcken ausgetragen werden. Steuererhhungen belasten die Liquiditt der Unternehmen, verhindern Investitionen und damit den Erhalt bzw. die Schaffung von Ausbildungs- und Arbeitspltzen. Sie sind schon vor dem Hintergrund der derzeitigen Einnahmerekorde das falsche Signal. Gemeinsam mit den regionalen Abgeordneten mchte die IHK Schwarzwald-Baar-Heuberg erreichen, dass im Bund Plne zur Wiederbelebung der Vermgensteuer aufgegeben werden. Als Substanzsteuer, die auch erhoben wird, wenn keine oder geringe Ertrge erzielt werden, belastet sie die Unternehmen unmittelbar. Notwendige Investitionen, zum Beispiel fr Innovationen, werden zurckgestellt und somit Arbeitspltze gefhrdet. dass die Erbschaftsteuer nicht weiter verschrft wird. Dies wrde bereits versteuertes Betriebsvermgen zustzlich belasten und zahlreiche Unternehmensnachfolgen gefhrden. dass die Einkommensteuer und der Spitzensteuersatz nicht angehoben werden. Der Spitzensteuersatz bewegt sich bereits heute auf international sehr hohem Niveau. Wrde er weiter angehoben, trfe dies vor allem den Mittelstand, da die meisten mittelstndischen Unternehmen Personenunternehmen und von einer Erhhung der Einkommensteuer direkt betroffen sind. dass die Bundesregierung bei der Haushaltskonsolidierung strker auf Ausgabendisziplin und die Bekmpfung der Schattenwirtschaft setzt.
Schattenwirtschaft
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Schattenwirtschaft bekmpfen Die Bekmpfung der Schwarzarbeit muss der Politik ein wichtiges Ziel sein. Sie bringt nicht nur einzelne Branchen in Verruf, sondern gefhrdet auch ganz konkret die Wettbewerbsfhigkeit lauterer Unternehmen und damit Arbeitspltze. Mit dem Ideal des ãehrbaren KaufmannsÒ, fr dessen Pflege die IHK Schwarzwald-Baar-Heuberg seit jeher eintritt, ist dies nicht vereinbar. Gemeinsam mit den regionalen Abgeordneten mchte die IHK Schwarzwald-Baar-Heuberg erreichen, dass der Schattenwirtschaft in der Region der Boden und unlauter agierenden Unternehmen etwaige Wettbewerbsvorteile entzogen werden. Hierbei ist zunchst erforderlich, die
ffentlichkeit gegen Schwarzarbeit und ihre Folgen zu sensibilisieren. Darber hinaus kann es unter anderem hilfreich sein, die Finanzkontrolle Schwarzarbeit (FKS) mit den notwendigen personellen Ressourcen auszustatten, den bisherigen Sozialversicherungsausweis durch eine flschungssichere Chipkarte zu ersetzen sowie regulre Arbeit durch die Senkung der Lohnzusatzkosten attraktiver zu machen.
In Deutschland herrscht ein berma§ an Brokratie, was fr die Wirtschaft ein erhebliches Entwicklungshemmnis und eine gro§e Kostenbelastung darstellt. Die dafr verantwortlichen Gesetze und Vorschriften kommen aus Brssel, Berlin und Stuttgart. Dabei sind es oft nicht einmal die gesetzlichen Vorgaben selbst, sondern erst deren Anwendung durch Behrden aller Verwaltungsebenen, die unntige Brokratie verursachen. Weil zeitnahe Entscheidungen fr Unternehmen im internationalen Wettbewerb oft berlebenswichtig sind, bleibt der Brokratieabbau ein wichtiges Ziel. Gemeinsam mit den regionalen Abgeordneten mchte die IHK Schwarzwald-Baar-Heuberg erreichen, dass der Abbau von Brokratie und berregulierung weiter vorangetrieben wird. Es muss Ziel sein, dass bei der Auslegung und Anwendung der Gesetze auf allen Verwaltungsebenen das Bewusstsein fr die Belange der Wirtschaft geschrft wird und praxisgerechte Entscheidungen getroffen werden.
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Brokratie
Brokratie abbauen
Haben Sie Fragen zu den genannten Themen? Dann helfen wir Ihnen gerne weiter oder vermitteln den richtigen Ansprechpartner: Dr. Philipp Frank Mittelstands- und Regionalpolitik Telefon: 07721 922-441 E-Mail:
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[email protected] Egon Warfia Produktentwicklung | Frderprojekte Telefon: 07721 922-194 E-Mail:
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