Performance Measurement und Management

Abbildungsverzeichnis. III. Abkürzungsverzeichnis. IV. 1. Einleitung. 1. 1.1. Der Begriff „Performance“. 3. 2. Die Beschaffung. 6. 2.1. Der Begriff „Beschaffung“. 6.
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Jeanette Bode  Performance Measurement und Management                                                                IGEL Verlag   

                                                    Jeanette Bode  Performance Measurement und Management  1.Auflage 2008  |  ISBN: 978‐3‐86815‐971‐4  © IGEL Verlag GmbH , 2008. Alle Rechte vorbehalten. 

   

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                                        IGEL Verlag 

Inhaltsverzeichnis Abbildungsverzeichnis

III

Abkürzungsverzeichnis

IV

1.

Einleitung

1.1. Der Begriff „Performance“ 2.

Die Beschaffung

1 3 6

2.1. Der Begriff „Beschaffung“

6

2.2. Aufgaben der Beschaffung

7

2.3. Ziele der Beschaffung

8

2.4. Beschaffungsmarkt

10

2.5. Beschaffungsmarktforschung

12

3.

2.5.1. Ziele und Aufgaben der Beschaffungsmarktforschung

14

2.5.2. Informationsgewinnung und Quellen der Beschaffungsmarktforschung

16

Performance Management

18

3.1. Grundlagen des Performance Managements

18

3.2. Performance Management-Systeme

26

3.3. Abgrenzung Performance Management vom Performance Measurement

28

3.4. Grundlagen der Messung von Performance im Rahmen des Performance Measurements

29

3.4.1. Kennzahlen

34

3.4.2. Kennzahlensysteme

46

3.4.3. Kennzahlen und Kennzahlensysteme im Beschaffungsbereich

47

3.5. Performance Measurement-Systeme

55

3.6. Vergleich zwischen modernen Performance Measurement-Systemen und traditionellen Kennzahlensystemen

61

4.

Ausgewählte Konzepte des Performance Measurements

4.1. Balanced Scorecard-Ansatz

69 69

4.1.1. Inhalte und Methoden des Balanced Scorecard-Konzeptes

70

4.1.2. Der Balanced Scorecard-Ansatz als Instrument im Beschaffungsbereich

81

4.2. Tableau de Bord-Ansatz 4.2.1. Inhalte und Methoden des Tableau de Bord-Konzeptes

88 90

4.2.2. Der Tableau de Bord-Ansatz als Instrument im Beschaffungsbereich 93

I

4.3. Intellectual Capital-Ansatz 4.3.1. Inhalte und Methoden des Intellectual Capital-Konzeptes 4.3.2. Der Intellectual Capital-Ansatz als Instrument im Beschaffungsbereich 4.4. Quantum Performance-Ansatz 4.4.1. Inhalte und Methoden des Quantum Performance-Konzeptes 4.4.2. Quantum Performance als Instrument im Beschaffungsbereich 4.5. Vergleichende Beurteilung der verschiedenen Ansätze 5.

Schlussfolgerung mit Trends und Zukunftsperspektiven

Anhang

95 96 103 106 107 113 115 126 128

Leistungskennzahlen in der Beschaffung:

128

Kostenkennzahlen in der Beschaffung:

136

Strukturkennzahlen in der Beschaffung: Literaturverzeichnis

138 142

II

Abbildungsverzeichnis Abbildung 1: Abbildung 2: Abbildung 3: Abbildung 4: Abbildung 5: Abbildung 6: Abbildung 7: Abbildung 8: Abbildung 9: Abbildung 10: Abbildung 11: Abbildung 12: Abbildung 13: Abbildung 14: Abbildung 15: Abbildung 16: Abbildung 17: Abbildung 18: Abbildung 19: Abbildung 20: Abbildung 21: Abbildung 23: Abbildung 24: Abbildung 25: Abbildung 26: Abbildung 27: Abbildung 28: Abbildung 29: Abbildung 30: Abbildung 31: Abbildung 32:

III

Die drei Dimensionen der Performance 5 Zielrichtungen der Beschaffungsmarktforschung 14 Konzeptionsverständnis des Performance Managements 20 Elemente des Performance Managements 22 Zunahme der Bedeutung von Performance Measurement in der Beschaffung 30 Die 10 wichtigsten finanziellen Kennzahlen 38 Die 10 wichtigsten nichtfinanziellen Kennzahlen 39 Beispiele für Indikatoren 42 Beispiele von KPIs 44 Strategisches versus operatives Beschaffungscontrolling 49 Funktionen von Kennzahlen in der Beschaffung 50 Ausgewählte Kennzahlen in der Beschaffung 52 Anforderungskatalog an ein Performance MeasurementSystem 57 Bestimmung von Performancemessgrößen 60 Anforderungskriterien an Performancemessgrößen 61 Traditionelle Kennzahlensysteme versus Performance Measurement-Systeme 68 Die BSC als Rahmen zur Umsetzung einer Strategie 72 Beispiel einer Perspektive der BSC 73 Beispiel einer Ursache-Wirkungsbeziehung innerhalb der BSC 79 Vorgehensschritte bei der Einführung der BSC 80 Perspektiven einer P-BSC 87 Struktur eines Tableau de Bords 91 Kategorien des Unternehmenswertes 97 Intangible Assets Monitor nach Sveiby mit Beispielindikatoren 100 Skandia Navigator 101 Intangible Assets Monitor in der Beschaffung 105 Quantum Performance-Bewertungsmodell 108 Quantum Performance Measurement Mix 110 Quantum Performance Measurement Matrix in der Beschaffung 115 Bewertungskriterien für Performance Measurement-Systeme 117 Bewertung der Ansätze 124

Abkürzungsverzeichnis BSC

Balanced Scorecard

BWL

Betriebswirtschaftslehre

bzgl.

bezüglich

bzw.

beziehungsweise

d. h.

das heißt

DV

Datenverarbeitung

EVA

Economic Value Added

FuE

Forschung und Entwicklung

ggf.

gegebenenfalls

i. e. S.

im engeren Sinne

ISO

International Standard Organisation

IT

Informationstechnologie

KEF

Kritische Erfolgsfaktoren

KPIs

Key Performance Indicators

P-BSC

Procurement Balanced Scorecard

PC

Personal Computer

ROCE

Return on Capital Employed

ROI

Return on Investment

SCM

Supply Chain Management

TCO

Total Cost of Ownership

TdB

Tableau de Bord

TQM

Total Quality Management

u. a.

unter anderem

USA

United States of America

u. U.

unter Umständen

z. B.

zum Beispiel

z. T.

zum Teil

ZVEI

Zentralverband Elektrotechnik und Industrie

IV

1.

Einleitung

Die Fähigkeit, ein idealtypisches System zur Leistungsmessung und -steuerung zu entwickeln, hat für jedes Unternehmen eine übergeordnete Bedeutung. Schon Kaplan/Norton drückten dies in einem Satz aus: „If you can’t measure it, you can’t manage it.“1 Besonders in Hinsicht auf die dynamischen Veränderungen der wirtschaftlichen Rahmenbedingungen findet ein stetig wachsender Wettbewerbsdruck für Unternehmen statt. Zu diesen Veränderungen zählen z. B. die Internationalisierung der Märkte, der technische Fortschritt sowie die Verknappung und Verteuerung wesentlicher Rohstoffe. Daraus resultiert eine Zunahme an Komplexität, Dynamik und vor allem Diskontinuität für Unternehmen. Um die Leistung der Unternehmen zu verbessern, werden die Messung von relevanten Kennzahlen und ihre Steuerung immer wichtiger. Zusätzlich müssen die Unternehmen durch die dynamischen Entwicklungen neben dem Absatzmarkt auch den Beschaffungsmarkt betrachten. Die zuvor genannten Veränderungen der Unternehmensumwelt sorgen schließlich dafür, dass der Beschaffungsbereich in den Fokus der strategischen Ausrichtung der Unternehmen rückt. Sie erkennen, dass die Beschaffung immer mehr eine wichtige Rolle für die Wettbewerbsfähigkeit und Existenzsicherung einnimmt. Der Kaufmannsspruch: „Im Einkauf liegt der Gewinn.“2 wird für die Unternehmen ein immer entscheidender Wettbewerbsfaktor. Es findet eine wirtschaftliche Aufwertung der Beschaffung in Deutschland statt. Somit gehört die Beschaffung heutzutage zu den wesentlichen und ausschlaggebenden Komponenten einer Unternehmensstruktur. Die Beschaffung bietet z. B. die Möglichkeit Innovationen des betrachtenden Marktes aufzunehmen oder auch Innovationsprozesse bei Lieferanten auszulösen. Dadurch kann die Wettbewerbsfähigkeit des Unternehmens gesteigert werden, um sich dem vielfältigen Wandel des Unternehmensumfeldes zu stellen. Des Weiteren kann in der Beschaffung ein großes Potenzial zur Kosteneinsparung liegen, wenn diese eine geringe Wertschöpfungstiefe und einen hohen Fremdbezugsanteil aufweist. Dadurch können Wettbewerbsvorteile leichter realisiert werden. Zudem ist der Aspekt der Globalisie1 2

1

Kaplan, R. S. / Norton, D. P. (1997): Balanced Scorecard; S. 20. Aich, R. / Fiedler, C. (2004): Balanced Scorecard im Strategischen Einkauf; S. 41.

rung zu nennen, denn durch die Ausschöpfung von Weltmärkten und u. a. dem Vorhandensein von weltweiten Kommunikationssystemen ist folglich auch eine weltweite Beschaffung möglich. Durch diese globale Beschaffung stehen mehr Einkaufsquellen zur Verfügung, wodurch ein großes Kosteneinsparungspotenzial für Unternehmen entsteht. Voraussetzung für die optimale Beschaffung ist die Leistungsmessung. Dabei stellen die Sicherung und der Ausbau von Erfolgspotenzialen sowie Informationen und Know-how einen entscheidenden Erfolgsfaktor dar. Die Entscheidungsträger benötigen genügend relevante und detaillierte Informationen, um Chancen und Risiken frühzeitig erkennen zu können und somit Potenziale aus der Beschaffung optimal für das Unternehmen zu nutzen. Demnach werden moderne Steuerungs- und Informationssysteme zur Messung der Beschaffungsleistung im Rahmen des Performance Managements benötigt. Durch das Performance Management und den Teil (-prozess) des Performance Measurements wird ein nachvollziehbares Steuern und Messen von Arbeitsergebnissen und Leistungen in der Beschaffung ermöglicht, sowie die Transformation der Beschaffungsstrategien in konkrete Aktionen. Dadurch kann die Leistung der Beschaffung kontinuierlich kontrolliert und verbessert werden, so dass eine Erhöhung des Wertschöpfungsbeitrages des Beschaffungsbereiches stattfindet. Das Performance Management spielt bei Unternehmen eine immer größere Rolle. Sie erkennen, dass ein nachvollziehbares Messen von Arbeitsergebnissen und Leistungen mit den traditionellen bilanzorientierten Kennzahlensystemen schwer durchzuführen ist. Der Grund dafür liegt in der Fokussierung auf fast ausschließlich monetären Kennzahlen, wobei der Blick für die tatsächliche Leistung nicht vollständig transparent gemacht werden kann. Das Hauptaugenmerk liegt bei dem Performance Management auf nichtmonetären Kennzahlen. Zu diesen Kennzahlen gehören z. B. die Kundenzufriedenheit und die Mitarbeiterzufriedenheit. Zudem müssen in dem Beschaffungsbereich weitere Dimensionen und Perspektiven betrachtet werden. Hierbei ist vor allem die Betrachtung der Lieferanten und der Kunden zu nennen. Die vorliegende Untersuchung befasst sich mit dem Performance Management im Beschaffungsbereich. Insbesondere mit der Messung von Leistungskennzahlen innerhalb der Konzepte des Performance Measurements. Ziel der Untersuchung ist es, Performance 2

Management, vor allem die Messung von Performance, auf den Beschaffungsbereich zu beziehen. Dabei werden verschiedene Konzepte vorgestellt mit denen die Performance der Beschaffung gemessen und kontrolliert werden kann. 1.1.

Der Begriff „Performance“

Im Management wird Performance als ein Maß für die Erfüllung vorgegebener Leistung, z. B. das Verhältnis des erreichten Umsatzes zu einem angestrebten Umsatz für eine Periode, verstanden.3 Somit wird die Performance als ein bewerteter Beitrag zur Erreichung der Ziele eines Unternehmens angesehen. Dieser Beitrag kann von Individuen und Gruppen des Unternehmens sowie externen Gruppen, wie z. B. Lieferanten, erbracht werden.4 Eine Performance zu erbringen heißt, dass die erstrebten Zustände erreicht werden bzw. ein Beitrag zur Erreichung bestimmter, gesetzter Ziele geleistet wird. Performance ergibt sich somit immer im Kontext spezifischer Unternehmensziele.5 Allerdings wird der Begriff der Performance in der Literatur sehr heterogen verwendet. In der Betriebswirtschaftslehre ist eine auffallende Mehrfachverwendung des Begriffes der Leistung anzutreffen.6 Insbesondere sind folgende zwei Auffassungen von Leistung verbreitet: Die erste Auffassung von Leistung bezieht sich auf den Arbeitseinsatz im Sinne der Erfüllung der Unternehmensaufgabe. Die Leistung wird hier als produzierende Tätigkeit verstanden. Die zweite Auffassung geht von der Leistung als Ergebnis von betriebswirtschaftlichen Tätigkeiten aus. Durch diese differenzierten Darstellungen soll der Begriff der Performance zu einem mehrdimensionalen Performance-Begriff umgewandelt werden. Dies geschieht indem eine vergleichende Nebeneinander-Darstellung von tätigkeits- und ergebnisbezogenen sowie rechnungswesen- und produktionswirtschaftsorientierten Leistungsinterpretationen zusammengefasst werden.7 Der mehrdimensionale Performance-Be3 4 5

6

7

3

Vgl. Stichwort „Performance“, in: Gablers Wirtschaftslexikon (2000); S. 2380. Vgl. Hoffmann, O. (1999): Performance Management; Bd. 7, S. 8. Vgl. Riedl, J. B. (2000): Unternehmungswertorientiertes Performance Measurement; S. 16. Vgl. Pütz, T. (2005): Prüfung von Performance Measurement-Systemen; S. 10. Vgl. Gleich, R. (2001): Das System des Performance Measurement; S. 36.

griff umfasst daher Leistung, Leistungs-potenziale sowie die vergangene, gegenwärtige und die zukünftige Leistung.8 Zentrale Elemente der Performance sind die Effizienz und die Effektivität.9 Diese stellen Maßgrößen der Beurteilung einer Leistung dar. Die Effizienz einer Leistung wird als eine ökonomische Maßgröße verstanden, die das Verhältnis von wertmäßigem Input zum wertmäßigen Output angibt. Sie beantwortet die Frage, ob ein Unternehmen die Dinge richtig tut.10 Durch die Effektivität soll dagegen zum Ausdruck gebracht werden, in welchem Maße die Leistungsanforderungen erfüllt worden sind.11 Im Vergleich zu der Effizienz gibt die Effektivität Aufschluss darüber, ob die richtigen Dinge im Unternehmen getan werden.12 Abbildung 1 zeigt die drei Dimensionen der Performance auf. Dazu gehören die Effektivität, die Effizienz und die Fähigkeit zum Wandel. Dies soll zeigen, dass ein erfolgreiches Unternehmen bzw. eine erfolgreiche Beschaffung strategisch richtig aufgestellt ist (Effektivität), den Output ressourcenoptimal (Effizienz) generiert und die Fähigkeit besitzt, jederzeit auf verschiedene Umweltveränderungen zu reagieren (Fähigkeit zum Wandel).13

8 9 10

11 12

13

Vgl. Richert, J. (2006): Performance Measurement in Supply Chains; S. 26. Vgl. Karrer, M. (2006): Supply Chain Performance Management; S. 129. Vgl. Pütz, T. (2005): Prüfung von Performance-Measurement-Systemen; S. 10f. Vgl. Christians, U. (2006): Performance Management und Risiko; S. 77. Vgl. Pütz, T. (2005): Prüfung von Performance-Measurement-Systemen; S. 10f. Vgl. Richert, J. (2006): Performance Measurement in Supply Chains; S. 26.

4

Effizienz Performance

Fähigkeit zum Wandel

Effektivität

Abbildung 1: Die drei Dimensionen der Performance Quelle: In Anlehnung an: Richert, Jürgen (2006): Performance Measurement in Supply Chains – Balanced Scorecard in Wertschöpfungsnetzwerken; Gabler (Wiesbaden), S. 27.

Im Hinblick auf den Beschaffungsbereich ist zu klären, welche Performanceziele im Rahmen der Beschaffung verfolgt werden sollen. Hier sollte die Performance, im Sinne einer Effektivitätssteigerung, relativ zu den Zielen des Unternehmens und zu den Beschaffungszielen beurteilt werden.14 Die Performance der Beschaffung soll den Unterscheid zwischen führenden Unternehmen und ihren Wettbewerbern darstellen und letztlich den Unternehmenserfolg definieren.15 Allerdings bleibt zu beachten, dass die Beschaffungsleistung abhängig von der Branche und vom betrachteten Unternehmen unterschiedlich zu bewerten ist. Des Weiteren gibt es externe Einflussfaktoren, die die Performance der Beschaffung beeinflussen, die aber nicht im Einflussbereich der Beschaffung liegen. Dazu gehören z. B. Mengen- und Marktpreisveränderungen.16 Zu den Dimensionen der Beschaffungsleistung zählen z. B. die Beschaffungsqualität, die Beschaffungseffizienz, der Kostenfaktor und der Beschaffungsprozess.17 14

15 16

17

5

Vgl. Stölzle, W. / Karrer, M. (2002): Performance Management in der Supply Chain; S. 3. Vgl. BME Verband (2008): www.bme.de; Der Turbo für den Einkäufer, S. 1. Vgl. Competence Site (2001): www.competence-site.de; Procurement Balanced Scorecard, S. 1. Vgl. Dlaska, A. (2006): www.bmoe.at; Prozesskosten im Einkauf; S. 38.

2.

Die Beschaffung

In diesem Kapitel soll die Unternehmensfunktion Beschaffung thematisiert werden. Es findet ein Erläuterung der Grundlagen der Beschaffung statt. Zuerst wird in dem Kapitel 2.1. der Begriff der Beschaffung erklärt. Es folgt eine Darstellung von Begriffsdefinitionen und elementaren Merkmalen. In Kapitel 2.2. wird auf die wichtigsten Aufgaben des Beschaffungsbereiches eingegangen. Dabei werden vor allem die strategischen Aufgaben fokussiert, da zu diesen auch die Anwendung von Performance Management und dessen Systemen gehört. Die Ziele der Beschaffung werden dann letztlich in Kapitel 2.3. aufgezeigt. Hierbei liegt der Fokus wieder auf der strategischen Beschaffung und deren Ziele. 2.1.

Der Begriff „Beschaffung“

Die Beschaffung kann als ein Oberbegriff für jede Tätigkeit verstanden werden, die der Versorgung eines Unternehmens mit Materialien, Dienstleistungen, Betriebs- und Arbeitsmitteln aus betriebsexternen Quellen und teilweise auch mit Rechten und Informationen dient.18 Kennzeichnendes Merkmal ist der Ausgleich des Spannungsverhältnisses zwischen den Bedarfsträgern in dem beschaffenden Unternehmen und den Lieferanten. Dies geschieht durch die Gestaltung der diese verbindenden materiellen, finanziellen, informationellen, räumlichen und rechtlichen Transaktionsprozesse.19 Sie ist somit als eine Grundfunktion des Unternehmens zu sehen und dient der Gestaltung der materiellen, finanziellen, räumlichen, zeitlichen, rechtlichen und informationellen Beziehungen zwischen den externen Anbietern und den Bedarfsträgern in einem Unternehmen.20 Daraus resultiert, dass der Beitrag der Beschaffung zur Realisierung von strategischen Unternehmenszielen immer wichtiger wird und die Verantwortung für den Unternehmenserfolg übernimmt.21 Das wesentliche Kennzeichen der Beschaffung ist der

18 19

20 21

Vgl. Bogaschewsky, R. (1999): „Beschaffung“; S. 45. Vgl. Reinschmidt, J. (1989): Beschaffungs-Controlling mit Kennzahlensystemen; S. 66. Vgl. Mikus, B. (1997): „Beschaffung“; S. 64. Vgl. Brodersen, K. (2000): Beschaffungsmarktwahl; S. 3.

6

marktliche Bezug. Damit ist die Gestaltung der Schnittstelle zwischen Beschaffungsmärkten und Unternehmen gemeint.22 2.2.

Aufgaben der Beschaffung

Die Beschaffung als betriebliche Funktion hat die Aufgabe, die Produktionsfaktoren ƒin der benötigten Art, ƒin der benötigten Qualität, ƒzum benötigten Zeitpunkt, ƒin der benötigten Menge und ƒam Bedarfsort bereitzustellen.23 Zu den Beschaffungsobjekten, die ein Unternehmen benötigt, gehören Sachgüter, Rechte, Dienstleistungen, Arbeitskräfte, Informationen und Kapital.24 Die Versorgung der Unternehmen mit den benötigten Inputfaktoren aus den Beschaffungsmärkten erstreckt sich grundsätzlich auf alle genannten Kategorien dieser Beschaffungsobjekte.25 Die Hauptaufgabe der Beschaffung ist schließlich die Sicherstellung der wirtschaftlichen Versorgung eines Unternehmens mit den benötigten betrieblichen Produktionsfaktoren, die nicht selbst erzeugt werden.26 Dabei bleibt zu beachten, dass der Beschaffungsbegriff vor allem auch die strategische Entscheidungsebene in einem Unternehmen umfasst.27 Dies ist auf die veränderten Umweltbedingungen zurückzuführen, wodurch der Beschaffung eine enorme strategische Bedeutung zukommt.28 Zu den strategischen Aufgaben der Beschaffung gehören folgende Tätigkeiten:29 ƒNationale und internationale Beschaffungsmarktforschung 22 23

24 25

26 27 28 29

7

Vgl. Arnold, U. (1995): Beschaffungsmanagement; S. 2. Vgl. Meyer, C. (2006): Betriebswirtschaftliche Kennzahlen und KennzahlenSysteme; S. 89. Vgl. Hirschsteiner, G. (2002): Einkaufs- und Beschaffungsmanagement; S. 45. Vgl. Reinschmidt, J. (1989): Beschaffungs-Controlling mit Kennzahlensystemen; S. 69. Vgl. Mikus, B. (1997): „Beschaffung“; S. 64. Vgl. Pfohl, H.-C. (1997): „Beschaffung“; S. 399. Vgl. Piontek, J. (1994): Beschaffungscontrolling; S. 27. Vgl. Bogaschewsky, R. (1999): „Beschaffung“; S. 47.