Oberallgäu

22.01.2010 - Und auch Werner Oppold (Grüne) setzt auf die Informationsbroschüre, ... geben die Bilder exakt die Vogel- perspektive wieder und vermitteln.
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Unkonventionell Schmuck von Karl Fritsch Kultur, Seite 39 SAMSTAG, 23. JANUAR 2010

Begeistert Weltmeister Tauscher und der Mythos Streif Sport, Seite 41

Oberallgäu

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NR. 18

Umgehung: Weichen für den Bürgerentscheid sind gestellt

Mehr Geld zur Ausbildung von Jugendbetreuern

B 308 Immenstadts Rathauschef präsentiert Varianten im Stadtrat – Knappe Mehrheit stimmt dafür – Eine Broschüre soll bei der Entscheidung im November helfen VON KERSTIN PÄTZOLD

Informationsbroschüre

Immenstadt Im November ist es soweit: Die Immenstädter sollen bei einem Bürgerentscheid mit ihrem Kreuzchen darüber entscheiden, ob sie nach jahrzehntelangem Hin und Her eine Umgehungsstraße möchten – und wenn ja, wo diese verlaufen soll. „Es geht darum, die Position Immenstadts zur B 308 zu finden, die wir gegenüber dem Bund einnehmen“, hatte Bürgermeister Armin Schaupp bereits im Juli angekündigt (wir berichteten). Um die Weichen dafür zu stellen, wurde das Kemptener Planungsbüro Bauen und Umwelt (PBU) damit beauftragt, alle drei möglichen Trassen (stadtnah, im Süden und Norden) für 40 000 Euro verständlich zu präsentieren. Der Rathauschef, der nach eigenen Angaben aktiv an den Darstellungen mitgearbeitet hat, zeigte jetzt die Fotomontagen im Stadtrat: Es gehe darum zu entscheiden, ob diese Ansichten für

Als Entscheidungshilfe für die Bürger soll es eine Informationsbroschüre geben. Sie wird unter anderem auf die Geschichte, Verkehrsentwicklung, Stadtentwicklung, auf den Ablauf des Bürgerentscheids und die Bedeutung der B 308-Umfahrung und die Möglichkeiten des Handelns eingehen. Alle drei Trassen werden bildlich dargestellt und erklärt.

die Bürgerabstimmung verständlich und ausreichend sind. Andernfalls gebe es noch zwei Möglichkeiten: Erstens eine Videosequenz, bei der der Zuschauer die Straßenführung aus der Sicht eines Autofahrers erlebt. Und zweitens „Einzelstandbilder aus der Erdsicht“. Dazu müsste aber wieder zusätzliches Geld in die Hand genommen werden, gab

Schaupp zu bedenken. Im Übrigen habe das Staatliche Bauamt die Pläne in dieser Form abgenommen. Außerdem habe kein einziger Bürger bei der Bürgerinformation am Dienstag die Bilder bemängelt.

Die Südtrasse würde nach Darstellung des Kemptener Planungsbüros Bauen und Umwelt (PBU) östlich des Kleinen Alpsees vorbeiführen. Im Bereich von Bühl wäre die Straße untertunnelt. Darstellungen: Stadt Immenstadt

Informationstag im Gelände Nach einer kontroversen Diskussion (siehe unten) stimmte der Stadtrat mit 12:11 Stimmen dafür, nicht noch mehr Geld für weitere Darstellungen in die Hand zu nehmen. Um den Bürgern vor der Abstimmung im November eine Entscheidungshilfe zu geben, ist eine Broschüre mit genauen Detailinformationen zu den Trassen und der Bedeutung einer Umgehungsstraße geplant. Das Staatliche Bauamt und die Verwaltung sollen sie gestalten. Darüber hinaus ist vor dem Bürgerentscheid ein Informationstag im Gelände geplant. „Jeder Bürger kann an den Führungen zu jeder Trasse teilnehmen.“ Der Bürgerentscheid ist am 28. November.

Wetter im Oberallgäu

Sonnenschein Niederschlag in Std. seit 1.1. in l/m² seit 1.1. 2010 2009

So würde nach Darstellung des Planungsbüros Bauen und Umwelt (PBU) die Nordtrasse aussehen, die schon seit Langem als Umgehungsstraße im Gespräch ist. Diese Variante würde zwischen dem Großen und Kleinen Alpsee verlaufen.

Stefan Hollfelder (CSU)

Hoffmann se würden den wünschte sich „Verständlicher Bürgern auch ge„plakativere In- lässt sich das zeigt. Schaupp: formationen“, „Fahren Sie mal nicht darstellen.“ damit der Bürger die neue B 19 entBürgermeister aufgrund von lang, dann sehen Armin Schaupp Fakten und nicht sie, dass die Naremotionsgeleitet ben verheilen, die ihr Kreuz macht. „Was hat hier so ein Bauwerk hinterlässt.“ 40 000 Euro gekostet?“, wollte Erich Angerer (Junge Alternative) Markus Kössel (CSU) wissen. sagte: „Mir fehlt die Ansicht vom Bürgermeister Armin Schaupp Ortsteil Stein.“ Die Steiner Bürger antwortete, dass die stadtnahe Tras- seien genauso betroffen wie die se und die Südtrasse vorher in dieser Bühler. Schaupp erwiderte, dass in Form überhaupt nicht vorhanden Stein aufgrund der Lage keine Luftgewesen seien. Seiner Meinung nach bilder möglich seien. Michael Immgeben die Bilder exakt die Vogel- ler (Freie Wähler) vermisste „mehr perspektive wieder und vermitteln Details“. Für „durchaus erklärbar“ einen guten Überblick über die Stre- hielt Peter Elgaß (SPD) die Bilder. ckenführung: „Verständlicher lässt Und auch Werner Oppold (Grüne) sich das nicht darstellen“, sagte setzt auf die Informationsbroschüre, Schaupp. Er ergänzte, dass es zu- um alles Nötige verständlich zu masätzlich für jede Trasse Quer- chen. „Eine bessere Visualisierung schnitts- und Grundrisspläne mit ist nicht möglich“, meinte Peter Höhen- und Tiefangaben gebe. Die- Schmid (Aktive).

Oberstdorf Bis zum Beginn der Sommersaison soll statt des Strandcafés ein neuer Kiosk am Freibergsee ste-

Wie das Strandbad künftig aussehen soll ● Die bisherigen Gebäude: Das bisherige Restaurantgebäude ist stark sanierungsbedürftig, zudem versperrt es laut den Architekten „Noichl & Blüm“ den Blick auf den See. Es soll – mit Ausnahme des Kellers – abgebrochen werden. Das Umkleidegebäude hingegen soll stehen bleiben. ● Die Terrassenanlagen: Die bestehenden Terrassenanlagen sollen erhalten bleiben. Damit entstehen nur geringe Kosten für die Außenanlagen. Durch den Abbruch des Altbaus wird die Terrasse größer. ● Der künftige Kiosk: Er soll einen kompakten Baukörper am Ostrand des Geländes bilden, dadurch ist der

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Blick auf den See und auf die Terrasse frei. Der Kiosk entsteht in Holzbauweise. Das Flachdach soll begrünt werden. In einem späteren Bauabschnitt könnte der Kiosk bei Bedarf um einen Gastraum mit Panoramablick erweitert werden. ● Möglichkeiten im Außengelände: Der hintere, bislang ungenutzte Bereich kann durch die neue Gebäudeanordnung nun künftig etwa für Ballspiele genutzt werden. Tischtennisplatten und Tischkicker könnten das Angebot ergänzen. Denkbar sind laut den Architekten auch eine Boccia-Bahn, eine Asphalt-Stock-Bahn oder weitere Spielflächen mit zusätzlichen Kinderattraktionen.

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Temperaturen vom 22. Januar Minimum

Sa: Sonnig, bis 2 Grad. So: Sonnig, zunehmend Bewölkung, bis 2 Grad.

Auf einen Blick IMMENSTADT So würde nach Darstellung des PBU die stadtnahe Trasse verlaufen. Etwa um 30 Prozent würde die Fläche des Viehmarktplatzes bei dieser Variante kleiner werden. Außerdem wären Gebäude im Bereich der Julius-Kunert-Straße betroffen.

Der weitere Zeitplan bis zur Abstimmung ● Zentrale Startveranstaltung in der Hofgarten-Stadthalle am Mittwoch, 10. November, um 19.30 Uhr. ● Ganztägiger Informationstag im Gelände mit Darstellung und Erläuterung der Trassen vor Ort am Samstag,

13. November. ● Abschlussdiskussion in der Hofgarten-Stadthalle am Mittwoch, 24. November, um 19.30 Uhr. ● Ratsbegehren (Bürgerentscheid) am Sonntag, 28. November.

Bauvorhaben Gemeinderat entscheidet sich für Modell der Architekten „Noichl & Blüm“ hen. Das Bauvorhaben realisieren wird das Architektenbüro Noichl & Blüm. Bereits im vergangenen Frühjahr hatten die Bürger dem Modell der Oberstdorfer Planer die

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Oberallgäuer Wetter heute

Kiosk am Freibergsee soll im Mai stehen VON MICHAELA SCHNEIDER

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Stimmen Darstellung der Trassen löst Debatte aus

„Ich bin maßlos enttäuscht von dem Ergebnis.“

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Schneefall in cm Neuschnee

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„Die Massivität der Straße wird nicht deutlich“ Immenstadt l kep l Das Ergebnis der „Trassen-Visualisierung“ löste im Rat eine kontroverse Debatte aus: „Ich bin maßlos enttäuscht von dem Ergebnis“, sagte CSU-Stadtrat Stefan Hollfelder. Die tatsächlichen Eingriffe in die Natur würden verharmlost. Die Folgen des Eingriffs seien nicht mal halbwegs nachvollziehbar. Die Bilder reichten auf keinen Fall aus, um die Bürger abstimmen zu lassen. CSU-Fraktionssprecher Arndt Botzenhardt hatte sich ebenfalls mehr erwartet und urteilte: „Die Massivität der Straße wird nicht deutlich.“ Die tatsächlichen Höhendifferenzen seien überhaupt nicht zu sehen. Parteikollege Rainer

Sonthofen l uw l Nicht nur 15 000 Euro, wie im Etat eingeplant, sondern sogar 20 000 Euro Zuschuss soll die Arbeitsgemeinschaft Sonthofer Jugendverbände (ASJ) heuer erhalten. Das empfahl der städtische Sozialausschuss dem Stadtrat. Sagt auch der ja, will die ASJ das Geld für die Ausbildung von Jugendbetreuern verwenden. Über die Unterstützung im Ausschuss freut sich Vizevorsitzender Christian Wilhelm: Es sei ein klares Signal, dass sie Stadt auf die Jugend setzte. Die ASJ als gemeinnütziger Verein ist ein Zusammenschluss von Jugendgemeinschaften und arbeitet in der Stadt mit allen an der Jugendarbeit beteiligten Einrichtungen zusammen.

meisten Stimmen gegeben. Damals hatte der Markt die Bürger aufgefordert, unter sechs Vorschlägen verschiedener Architekturbüros ihren Favoriten zu wählen. Das Problem zu diesem Zeitpunkt aber war: Die Modelle überschritten den vorgegebenen Kostenrahmen oder erfüllten nicht die gewünschten Kriterien. Zahlreiche Beratungen im Gemeinderat folgten, der Neubau wurde ins nächste Jahr verschoben. Ende 2009 schließlich hatte der Gemeinderat die beiden Architekturbüros, die im Wettbewerb die meisten Stimmen erhalten hatten, beauftragt, neue Entwürfe auszuarbeiten unter ganz konkreten Vorgaben.

So sieht das Modell zum Strandbad aus.

Diese lagen dem Gemeinderat nun vor. Für wenig Gegenliebe sorgte dabei, dass beide Vorschläge den vorgegebenen Kostenrahmen von 200 000 Euro weit überschritten. Mit knapp 250 000 Euro Kosten für den Bau rechnet „Noichl & Blüm“, die Architektengruppe P9 hatte die Baukosten gar auf mehr als 300 000 Euro geschätzt. Auch konnten sich einige Ge-

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meinderäte nicht damit anfreunden, dass beide Architekturbüros Modelle zu modernen Funktionsbauten mit Flachdach vorgelegt hatten. Hier stellte Bürgermeister Laurent Mies aber klar: Es könne nicht sein, dass bei jeder Diskussion wieder bei Null angefangen und über Geschmacksfragen diskutiert werde. Er erinnerte daran: Die beiden Büros hätten nun einmal im vergangenen Jahr die meisten Stimmen der Bürger erhalten. Bei den neuen Entwürfen handelt es sich letztlich um „abgespeckte“ Modelle der ersten Versionen. Mit 13 zu neun Stimmen beauftragte der Gemeinderat schließlich die Verwaltung, entsprechende Schritte einzuleiten, um den Vorschlag des Büros Noichl zu realisieren. Dieser ist laut Marktbaumeister Reiner Walf nicht nur günstiger, sondern erfüllt auch die gemeindlichen Vorgaben besser. Im Laufe des Monats Mai, so die Planung, sollen die Bauarbeiten abgeschlossen sein.

22. 1. 2010

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Bürgerversammlung für Jugendliche im Pfarrheim Zu einer Jugendbürgerversammlung lädt Immenstadts Rathauschef Armin Schaupp heute um 18.30 Uhr alle Jugendlichen aus dem Stadtgebiet ins Katholische Pfarrheim St. Nikolaus ein. SONTHOFEN/OBERALLGÄU

Kreisausschuss berät über Sozialhaushalt Seine Haushaltsberatungen setzt der Landkreis am Montag, 1. Februar, im Kreisausschuss fort. Diesmal geht es um Bereiche wie Sozialhilfeverwaltung, Jugendamt, Tief- und Hochbau, Naturschutz sowie Kliniken. Die Sitzung beginnt um 13.45 Uhr im Landratsamt in Sonthofen.

Veranstaltungen SONTHOFEN

Treffen für Alleinstehende und Paare ab 55 Jahren Ein Treffen für Alleinstehende und Paare der „55-Plus-Generation“ mit Programm ist am Freitag, 29. Januar, 15 Uhr, im „Café Impuls“ in Sonthofen (Hindelanger Straße 3). Der „Treffpunkt 55-Plus“ organisiert einen Abholdienst: Telefon 0 83 26/ 16 89. OBERSTAUFEN

Tag der offenen Tür in der Montessori-Schule Ein Tag der offenen Tür findet am Sonntag, 31. Januar, von 14 bis 18 Uhr in der Montessori-Schule Allgäu in Oberstaufen statt. Bei einer Führung durch die Schulräume wird die Montessori-Pädagogik erläutert. Besucher können den Schülern bei ihrer Lernarbeit über die Schulter schauen. An einem Büchertisch gibt es Literatur zum Thema.