Natur erfahren helfen 18.11.2010

Alle Rechte vorbehalten. ISBN 978-3-86581-258-2 e-ISBN 978-3-86581-340-4. Gefördert von der Hochschule für nachhaltige Entwicklung Eberswalde (HNEE) ...
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Ruth Margret Bühler, Susanne Müller und Norbert Jung

Natur

erfahren helfen Starthilfe Umweltbildung für Praktikanten, FöJler und andere Umweltbewegte

Gefördert von der Hochschule für nachhaltige Entwicklung Eberswalde (HNEE)

Bibliografische Information der Deutschen Nationalbibliothek Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über http://dnb.d-nb.de abrufbar.

© 2011 oekom, München oekom verlag, Gesellschaft für ökologische Kommunikation mbH Waltherstrasse 29, 80337 München Korrektorat: die AutorInnen Satz: Ruth Margret Bühler Umschlaggestaltung: oekom verlag Umschlagabbildung: Martin Schemm/pixelio Druck: Kessler Druck + Medien, Bobingen Der Innenteil dieses Buches wurde auf 100% Recyclingpapier gedruckt, ausgezeichnet mit dem Blauen Engel

Dieses Buch wurde klimaneutral hergestellt. CO2-Emissionen vermeiden, reduzieren, kompensieren – nach diesem Grundsatz handelt der oekom verlag. Unvermeidbare Emissionen kompensiert der Verlag durch Investitionen in ein Gold-Standard-Projekt. Mehr Informationen finden Sie unter: www.oekom.de Alle Rechte vorbehalten ISBN 978-3-86581-258-2 e-ISBN 978-3-86581-340-4

Ruth Margret Bühler, Susanne Müller und Norbert Jung

Natur

erfahren helfen Starthilfe für Praktikanten, FöJler und andere Umweltbewegte

Zum Geleit Eindrucksvolle Erlebnisse lenken oft unsere Lebenswege. Margret Bühler und Susanne Müller ging es so: Sie machten ein FöJ, die eine in Baden-Württemberg, die andere in Sachsen. Ihr Interesse für Natur und Umwelt bekam neuen Schwung, der ihre Neugier vollends in diese Richtung lenkte: Ein Studium für Natur und Umwelt machen. An der FH Eberswalde – heute Hochschule für nachhaltige Entwicklung Eberswalde (HNEE) – fanden sie sich im Studiengang Landschaftsnutzung und Naturschutz und sagten sich: Das ist es! In ihrem Diplomthema wollten dann auch beide ihre Erfahrungen aus dem FöJ mit Ihrem Studienwissen vereinen: Jungen FöJlern und Praktikanten den Start in die Umweltbildung erleichtern helfen. Aus eigener Erfahrung wussten sie, vor welchen Problemen man als Neuling in der Umweltbildung steht. Als sie mit dieser Idee zu mir kamen, merkte ich, dass hier der berühmte Satz des Kirchenvaters Augustinus (354-430) zutraf: „In dir muss brennen, was du in anderen entzünden willst.“ – die Idee, die eigenen Erfahrungen hilfreich an andere weiterzugeben. Das Anliegen passte gut zu meinen Erfahrungen in der Lehre der interdisziplinären Spezialisierungsrichtung „Umweltbildung“, die ich seit 1996 aufgebaut hatte. Umweltbildungspraktiker beklagten sich immer wieder: „Oft kommen Praktikanten, Zivildienstleistende und auch FöJler zu uns, die begeistert sind, Umweltbildung zu machen. Wir versuchen sie anzuleiten, aber das kostet wieder unsere Arbeitszeit“ hieß es. „Wenn wir den jungen Leuten eine kurze Starthilfe mit ersten wichtigen Tipps in die Hand geben könnten, das wäre prima. Aber die gibt es eben nicht.“ So entstand als Diplomarbeit diese Starthilfe Umweltbildung, die als Handreichung einfache Grundlagen und praktische Tipps gibt, knapp gefasst und kurzweilig zu lesen ist – das konnte nur jemand schreiben, der Umweltbildung fachgerecht gelernt hat und zudem die Praxis des FöJ und die Schwierigkeiten des Anfangs kannte. Dabei sollten Fragen eine Rolle spielen, die in manchen Umweltbildungseinrichtungen noch zu selten gestellt wurden: Was wollen wir eigentlich in der Umweltbildung erreichen? Und warum müssen wir ganzheitlich vorgehen? Geht es nur um Naturkunde, nur um ein schönes Naturerlebnis oder auch um den Lebensalltag der Teilnehmer? Was sollen die Teilnehmer sozusagen „in der Hosentasche“ mit nachhause nehmen können? Um welches Grundverständnis der Mensch-NaturBeziehung geht es heute? Wie erreiche ich die Menschen emotional? usw. Angesichts von Klimaverschlechterung, Umweltkatastrophen zu Meer und zu Lande, Gentechnik, massiver Bedrohung der Vielfalt von Tieren, Pflanzen, Landschaften und sogar traditionellen Völkern durch rücksichtsloses Wirtschaften mag sich mancher fragen: Müssen wir nicht vielmehr Menschen darüber aufklären, was sie für eine nachhaltige Entwicklung selbst tun können? Warum sollten wir sie Natur erfahren und erleben lassen, Ihnen nahe bringen, wie schön, wertvoll und

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klug Natur ist? Zweifellos ist beides wichtig. Aber eine Reihe von Studien belegen inzwischen: Wer die Natur lieben und ihr ausgeklügeltes Wirken kennengelernt hat, die Natur im Herzen trägt, der hat eine gute Motivation, sich auch Wissen und Engagement für die Entwicklung von Nachhaltigkeit und damit auch eigenes umweltfreundliches und sozial gerechtes Handeln anzueignen. Zudem mehren sich die Stimmen und Erfahrungen, dass mangelnder Naturkontakt psychische Störungen fördern kann. Natur ist wichtig für die seelische Entwicklung und Gesundheit des Menschen. Nun liegt diese mit viel innerem Engagement und Erfahrung geschriebene Handreichung vor. Ohne die wohlwollende Unterstützung des Präsidenten der HNEE, Prof. Dr. Wilhelm-Günther Vahrson und der Dekanin des dortigen Fachbereiches Landschaftsnutzung und Naturschutz, Prof. Dr. Uta Steinhardt wäre dies nicht möglich gewesen, was uns mit Freude und Dank erfüllt. Auch die Arbeitsgemeinschaft Natur und Umweltbildung (ANU) Brandenburg begleitete das Projekt mit Interesse und Hilfe, auch dafür danken wir. Schließlich hat der oekom verlag – Herr Hetzler und Frau Darabas – das Projekt in seinem Werden wohlwollend und geduldig begleitet und gelenkt, auch ihm gilt unser Dank. Hoffentlich nützt diese Handreichung möglichst vielen Umweltbegeisterten, einen guten Start in die Umweltbildung zu finden, um einen Beitrag für die so notwendige ökologische Wende zur Nachhaltigkeit zu leisten. Eberswalde/Berlin, im Oktober 2010 Prof. em. Dr. Norbert Jung FH Eberswalde, FB Landschaftsnutzung und Naturschutz, www.fh-eberswalde.de/jung ; www.fh-eberswalde.de/umweltbildung

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