Mutter Julia und die Geistliche Familie „Das Werk“ Julia Verhaeghe ...

Die Familie Verhaeghe musste 1917 ihren Heimatort Geluwe, der in der. Kampf-Zone ... Ohne dass sie es anstrebte, begann sich eine Gemeinschaft zu bilden. ... Was den Namen der neuen Gemeinschaft („Das Werk“) betrifft, inspirierten Julia.
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Mutter Julia und die Geistliche Familie „Das Werk“ Julia Verhaeghe wurde am 11. November 1910 in Flandern (Belgien) als achtes von elf Kindern geboren. Ihre Kindheit war geprägt von den Schrecken des Ersten Weltkriegs. Die Familie Verhaeghe musste 1917 ihren Heimatort Geluwe, der in der Kampf-Zone lag, verlassen und nach Lembeek flüchten. Dort begann Julia mit dem Besuch der Schule. Die Pfarrkirche von Lembeek war der Ort ihrer Erstbeichte und ihrer Erstkommunion. Erst 1920 konnte die Familie wieder nach Geluwe zurück kehren. Schon als Kind ließ Julia eine außergewöhnlich tiefe Wachheit für Gott und für das Heilige erkennen. Mit 15 Jahren erhielt sie ein zweisprachiges Volksmessbuch. Mit diesem konnte sie die tägliche Messe bewusster miterleben. Besonders die Lesungen aus den Paulusbriefen nährten ihre Liebe zu Christus und zur Kirche. Nach dem Ende der Schulzeit arbeitete Julia als Dienstmädchen in verschiedenen Familien. Sie wollte ursprünglich in einen Karmel eintreten. Doch ihre schwächliche Gesundheit, verursacht auch durch einen schweren Unfall bei der Hausarbeit, ließen sie diesen Plan schließlich aufgeben. Andere Dienstmädchen schätzten Julias gläubige Haltung und suchten bei ihr Rat und geistliche Stütze. Ohne dass sie es anstrebte, begann sich eine Gemeinschaft zu bilden. Sie und weitere junge Frauen aus diesem Kreis wollten ihr Leben ganz Christus und der Kirche weihen. Julia sah voraus, dass die entstehende Gemeinschaft auch Laienbrüder, Priester und Familien umfassen sollte. Cyrill Hilleware, damals Kaplan in Geluwe, hat Julias tiefe spirituelle Begabung bald erkannt. Er wurde ihr geistlicher Begleiter. Als Diözesanpriester stellte er sich innerlich Gottes Plan mit dem „Werk“ am 18. Jänner 1938 ganz zur Verfügung. Dieser Tag wird als Gründungstag des „Werkes“ gerechnet. Was den Namen der neuen Gemeinschaft („Das Werk“) betrifft, inspirierten Julia Verhaeghe Worte Jesu im Johannes-Evangelium: „Vater, ich habe das Werk zu Ende geführt, das du mir aufgetragen hast“ (17,4). Die Mitglieder der jungen Gemeinschaft sollten sich mit der Hingabe des ganzen Lebens diesem Werk Christi zur Verfügung stellen. Bei der Dankmesse für die päpstliche Anerkennung der Geistlichen Familie „Das Werk“ sagte Kardinal Joseph Ratzinger im Jahr 2001 in Rom über Mutter Julia: „In der Tat hat sie nicht ein anderes Werk neben das Werk Jesu Christi gestellt, sondern sich ganz in sein Werk hineingegeben. So lädt sie uns alle ein, nicht eigene Werke neben Christi Werk zu stellen, sondern uns in sein Werk hineinzugeben, in seinem Werk mit zu sein und mit zu leben und so durch Ihn und in Ihm dem Heil der Welt zu

dienen. Alles, was sie getan hat, ist auf Christus bezogen, den Sohn des lebendigen Gottes.“ Ein solches Leben aus dem Glauben nennt Jesus an einer anderen Stelle des JohannesEvangelium „das Werk“, das Gott von den Menschen erwartet: „Das ist das Werk Gottes, dass ihr an den glaubt, den er gesandt hat“ (6,29). Anbetung Gottes, Verfügbarkeit für ihn, sowie Einheit untereinander und gegenseitige Ergänzung sollten besondere Schwerpunkte im Leben der neuen „geistlichen Familie“ sein. Nach dem Zweiten Weltkrieg breitete sich „Das Werk“ zuerst in Belgien aus. Ab dem Jahr 1963 folgten Gründungen in Innsbruck, Wien, München, Rom, Jerusalem, … „Mutter Julia“, wie sie bald genannt wurde, starb am 29. August 1997 im Kloster Thalbach in Bregenz. Dort befindet sich seit 1983 das größte Zentrum der Gemeinschaft. Auf dem Grabstein von Mutter Julia in der Klosterkirche in Bregenz stehen die Worte, die sie selbst dafür verfasst hat: „Gottes barmherzige und gerechte Liebe sucht euch, wacht über euch, wartet auf euch. Geht zu ihr in der heiligen Eucharistie.“