Mr. Gum und das geheime Geheimversteck - S. Fischer Verlage

Er hasste Kinder, Tiere, Spaß, Comics, Pop- musik, Geburtstagspartys, Bücher, Weihnachten, den. Strand, Computerspiele, Leute namens Kevin, Diens-.
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Inhaltsverzeichnis 1 Das geheime Geheimversteck . . . . 9 2 Die Abteilung für Wolken und Joghurte 21 3 Die Bösis werden richtig eklig . . . . 40 4 ’mittlungen und Vogelfutter . . . . . 49 5 Unten am Fluss . . . . . . . . . . . 66 6 Fleischliches Treffen um Mitternacht . 81 7 Gefangene! . . . . . . . . . . . . . 102 8 Schiffszwieback . . . . . . . . . . . 115 9 Der Kapitän und Gisela . . . . . . . 134 1 0 Uromimi kommt in die Hufe . . . . . 151 1 1 Überraschung! Für Mr  Gum! . . . . 176 1 2 Wolken der Trauer, Wolken der Freude 206 Epilog . . . . . . . . . . . . . . . 230

Die Bewohner von Bad Lamonisch an der Bibber

Frau Lieblich

Freitag O’Leary Willi Wilhelm der Dritte

Uromimi

Mr Gum Martin Münzwäscherei

Björn Schneyder Polly

Kapitel 1

Das geheime Geheimversteck

M

r Gum war eine böse alte Brandblase mit einem Gesicht, so zornig wie tausend Walnüsse, und

­einem großen roten Bart, der nach Bedrohung und Bier roch. Er hasste Kinder, Tiere, Spaß, Comics, Popmusik, Geburtstagspartys, Bücher, Weihnachten, den Strand, Computerspiele, Leute namens Kevin, Dienstage, Montage, Mittwoche, Donnerstage, Frei–. Es

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ginge wahrscheinlich schneller, dir zu sagen, was er stattdessen mochte. Was er mochte, war, den ganzen Tag im Bett zu dösen, der letzte Horror zu sein sowie geheime Verstecke. Und das geheime Versteck, in dem er sich eben jetzt befand, war das beste geheime Versteck, das er je gesehen hatte.

»Dies geheime Versteck ist verdumpft nochmal brillant!«, rief Mr Gum, während er mit großen Schritten in seinen grob zusammengenagelten

Stiefeln auf und ab ging. »Hier gibt’s ja wirklich alles! Ratten! Kakerlaken! Rohrleitungen, aus denen überall Schleim tropft! Und es stinkt! Es ist genauso, wie ich mir

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immer den Himmel vorgestellt habe! Und das Beste ist, dass uns hier nie jemand finden wird!« »Ja«, stimmte Mr Gums entsetzlicher Komplize, ein dürrer Metzger namens Willi Wilhelm der Dritte, zu. Willi stand vor einem großen Schmelzofen und schaufelte Fleischstücke in die Flammen. Und zwar nicht nur irgendwelche x-beliebigen alten Stücke Fleisch, sondern die abgestandensten, schmuddeligsten, abstoßendsten Exemplare, die man sich vorstellen konnte. Ganze Stränge altertümlicher Eingeweide, verhutzelte alte Pferdebeine, gummiartige Putenhälse … Hinein mit ihnen, hinein in die Flammen. Willi war

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mit Ruß bedeckt, und er troff von Spritzern heißen Fetts, aber er bemerkte es kaum. Und warum bemerkte er es kaum? Woher soll ich das wissen? Bin ich Willi? Jedenfalls bemerkte er es kaum. »Schneller!«, kommandierte Mr Gum und hüpfte von einem Bein aufs andere wie eine unaufhaltsame Wachtel. »Schipp die Innereien, Willi, mein Junge! Immer rin, immer rin! Und beschicke den Ofen tüchtig mit Kohle, sonst setzt es was!« »Wohl gesprochen, Gummi, meine alte Klapperschlange!«, lachte Willi und knallte ein Stück Kohle in den Ofen, das doppelt so groß war wie ein Stück Kohle,

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