Medien Wenn aus Amateuren Profis werden

Kai Pahl, der selbst Webdesigner ist. Seit 2003 .... Fischer eine ziemlich peinliche An- gelegenheit, als vor ... Ottfried Fischer (und tut das bis heute), habe ihn mit ...
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Berliner Zeitung · Nummer 120 · Dienstag, 24. Mai 2011

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Medien

Wenn aus Amateuren Profis werden

N A C H R I C H T E N ❖

Ihnen ist keine Liga zu klein und kein Verein zu unbedeutend: Im Internet boomen die Sportblogs

MDR-Intendant Reiter hält Jugendkanal für Illusion LEIPZIG. MDR-Intendant Udo Reiter hält einen Fernsehsender von ARD und ZDF für Jugendliche für wünschenswert, aber nicht umsetzbar. „Es gibt nicht so viele Möglichkeiten, jüngere Zuschauer zu gewinnen“, sagte er am Montag. „Ein Jugendkanal wäre die Lösung.“ Allerdings sei das medienpolitisch nicht gewollt, da er den Privatsendern ins Gehege kommen würde, die auch auf eine junge Zielgruppe setzen. Außerdem wäre der Aufbau eines neuen Senders vermutlich zu teuer. „Alles in allem eine tolle Möglichkeit – es bleibt aber eine Illusion.“ Der Medienpolitiker und Chef der rheinland-pfälzischen Staatskanzlei, Martin Stadelmaier (SPD), hatte kürzlich moniert, dass der öffentlich-rechtliche Rundfunk seinem Auftrag bei der Jugend nicht gerecht werde. Deshalb sollte die ARD einen Jugendsender aufbauen und im Gegenzug andere Angebote zurückfahren. Dies war in den Reihen der ARD wohlwollend aufgenommen worden; die ARD-Vorsitzende Monika Piel meinte aber, dies wäre nur in Zusammenarbeit mit dem ZDF denkbar. Die Privatsender hatten den Vorschlag als „unsäglich“ kritisiert. MDR-Intendant Reiter verwies darauf, dass junge Zuschauer vom öffentlich-rechtlichen Rundfunk derzeit vor allem mit Sportangeboten (Fußball, Boxen) erreicht würden oder mit dem Eurovision Contest. Diese Programme seien aber nicht beliebig ausbaubar. Beim MDR liegt der Altersdurchschnitt der Zuschauer bei etwa 61 Jahren und damit geringfügig unter dem anderer ARD-Sender. (dpa)

Microsoft startet Kamerafahrten für Streetside NÜRNBERG/MÜNCHEN. Für Microsofts Kartendienst Bing Streetside sind seit Montag die ersten KameraAutos in Deutschland unterwegs. Die ersten Aufnahmen für den Panoramadienst werden in den Straßen von Nürnberg, Fürth und Erlangen gemacht. Insgesamt sollten 150 000 Streckenkilometer von den Fahrzeugen erfasst werden, sagte Microsoft-Sprecherin Miriam Kapsegger. Mit Streetside hat sich Microsoft bewusst Zeit gelassen, bis sich der größte Sturm der Kritik gegen den Rivalen Google und dessen Kartendienst Streetview gelegt hat. Die Panoramabilder bei Streetview hatten eine heftige Debatte um den Datenschutz entfacht. Doch auch Microsoft war prompt ins Visier der Datenschützer geraten, die eine VorabWiderspruchsfrist für Bürger verlangen, die ihr Haus nicht im Netz abgebildet sehen wollen. Microsoft stehe in Gesprächen mit dem zuständigen bayrischen Datenschutzbeauftragten, sagte Kapsegger. Eine Widerspruchsmöglichkeit räumt Microsoft allen Nutzern generell ein. Diesen Widerspruch schon vor Veröffentlichung zu ermöglichen, sehe der Datenschutzkodex für Geodienste, auf die sich die Industrie mit der Politik geeinigt habe, allerdings nicht vor. (dpa)

Traumhochzeit brachte traumhafte Auflage MÜNCHEN. Die Hochzeit von Prinz William und Kate hat der Zeitschrift Bunte traumhafte Verkaufszahlen beschert. Die 19. Ausgabe am Montag nach der Hochzeit sei 467 400 Mal im Einzelverkauf über die Theke gegangen, teilte Hubert Burda Media mit. So viele Exemplare seien zuletzt im Jahr 2003 verkauft worden. Der Durchschnitt des laufenden Jahres wurde um 51 Prozent übertroffen. Die Bunte hatte über die Hochzeit mit 60 Sonderseiten berichtet. Mitsamt der Abonnements hatte die Zeitschrift 782 100 Exemplare verkauft. (dapd)

TOP 10 Sonntag, 22. Mai 1. Polizeiruf 110 ARD 2. Tagesschau ARD 3. Formel 1 RTL 4. Rosam. Pilcher ZDF 5. heute-journal ZDF 6. Ich kämpfe für … RTL 7. Terra X ZDF 8. Tagesthemen ARD 9. Anne Will ARD 10. RTL Aktuell RTL

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Fischers gesammelte Worte

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ZUSCHAUER IN MIO/MARKTANTEIL IN %

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ichael Wagner ist kein Sportjournalist, sein Geld verdient er trotzdem mit Sportberichten. Als 16-jähriger Schüler hat er FuPa gegründet, ein Internetportal für Fußballfans aus Passau und Umgebung. Manchmal ist er selbst noch überrascht, was aus der simpel gestrickten Internetseite von einst geworden ist: „Man muss sagen, dass da eigentlich kein Konzept dahintersteckte.“ Heute, fünf Jahre nach dem Start, ist Wagner Geschäftsführer einer GmbH und hat vier Angestellte. FuPa hat jeden Monat 800 000 Besucher und seit dem vergangenen Herbst einen GrimmeOnline-Award. Während das ebenfalls mit Amateur-Fußball befasste Portal Hartplatzhelden vor allem Videos und Bilder online stellt, geht es FuPa um Zahlen und Informationen, um Spielerprofile und Spielberichte. Keine Liga ist zu klein, keinVerein zu unbedeutend. Das Projekt kommt gut an, die Leser schätzen die detaillierten Informationen und die Aktualität; die Vereine freuen sich über die Aufmerksamkeit und unterstützen das Portal nach Kräften. Auch der Fußballverband scheint dem Projekt wohlgesonnen zu sein. Eine juristische Auseinandersetzung um die Hoheit an den Vermarktungsrechten der Spiele blieb FuPa erspart, während die Hartplatzhelden bis vor das Bundesverfassungsgericht ziehen mussten, um recht zu bekommen. Hier ist Platz für alles Es sind rosige Zeiten für Sportfans. Was die lokale Zeitung an Berichterstattung nicht bietet, vielleicht auch nicht bieten kann, findet sich im Netz. Hier ist Platz für die abseitigsten Sportarten, hier ist auch Raum für Diskussionen. Das Niveau vieler Sportblogs ist hoch, das gilt für Beiträge und Kommentare gleichermaßen. Meist steht am Anfang ein Hobby, das sich mit einem gewissen Kommunikationsbedürfnis paart. Im Netz spricht sich schnell herum, welche Seiten sich lohnen, welcher Blogger gute Beiträge schreibt. Eine Verlinkung hier, eine lobende Erwähnung dort, und auch aus kleinen Hobbyblogs können Platzhirsche werden. Zwar gibt es einige gelernte Sportjournalisten, die gleichzeitig herausragende Blogger sind, aber das ist nicht die Regel. „Mir ist es egal, ob der Autor eines Blogs Journalist ist oder Metzgermeister oder Webdesigner“, sagt Kai Pahl, der selbst Webdesigner ist. Seit 2003 schreibt er auf allesaussersport.de über Sport und Sport in den Medien. „Ich habe schon in der Schule immer gern den Unterricht dokumentiert“, erklärt Pahl seinen Schreibdrang, „weil ich mir darüber die Dinge selbst erklärt habe.“ Wie viele Besucher jeden Tag bei seinem Blog vorbeischauen, will Pahl nicht verraten, eine niedrige vierstellige Zahl sei es, jedes Jahr würden es zehn Prozent mehr. Pahl nennt sich einen interessierten Passivsportler und verfolgt über RSS-Feeds eine dreistellige Zahl an Sportblogs. Es gilt als Ritterschlag und Klickbringer, wenn Allesaussersport andere, kleinere Blogger erwähnt, zitiert und verlinkt. Dieser Umstand hat auch Gruebelei neue Leser beschert. Hinter dem Basketball-Blog aus Berlin steckt der 30 Jahre alte Jurist Henner Schläfke, der im Internet eigentlich nur als Gruebler unterwegs ist. „Ich versuche schon, zwischen meiner privaten Person und mir als Blogger zu trennen“, sagt Gruebler, er wisse aber, dass das mit der Anonymität im Netz so eine Sache sei. Gerade hat er Jahrestag gefeiert, seit zwei Jahren bloggt er in seiner Freizeit über deutschen Basketball im Allgemeinen und Alba Berlin im Speziellen, und auch er sagt: „Ich bin da so reingeschlittert.“ Kurz nach dem Start seines Blogs hatte Gruebler auf einmal eine Koautorin aus Gießen, die beiden hatten sich eines Nachts erst in den Kommentaren und dann per Mail ausgetauscht. Seither bloggt Oldschoolballer bei Gruebelei mit, persönlich kennen gelernt haben sich die beiden Autoren auch nach zwei Jahren noch nicht. Inzwischen schreiben auch andere Blogger bei Gruebelei mit, das entlastet den Hausherren und erweitert das Themenspektrum. So berichtet auf der Startseite ein gewisser Hardyn, dass sich die

DPA/MARC TIRL

Sieg im letzten Viertel: Frankfurt gewinnt am Sonnabend gegen Alba.

Berichte aus der Bayern-Liga: Der Fußballblog FuPa aus Passau wurde von einem 16-jährigen Schüler entwickelt. Fünf Jahre später ist Michael Wagner Geschäftsführer einer GmbH mit vier Angestellten.

Die Leute wollen diskutieren

Neues vom Grübler: Bei der BG Göttingen wird der Trainer entlassen. Im Sportblog steht, warum es dazu kam, und wie es mit den Veilchen aus Göttingen nun weitergeht.

Wenn der Blog Allesaussersport andere, kleinere Blogger erwähnt, zitiert und verlinkt, dann ist das für die Erwähnten, Zitierten und Verlinkten so etwas wie ein Ritterschlag. Ein digitaler Ritterschlag, versteht sich.

BG Göttingen von ihrem Trainer John Patrick getrennt hat und liefert auch gleich noch die Hintergrundgeschichte mit. In den vergangenen vier Jahren waren die ruhmreichen Basketballer aus Göttingen sage und schreibe drei Mal unter den ersten acht, zwei Mal haben sie sich für internationale Wettbewerbe qualifiziert und einen sogar gewonnen. Der Vater dieses unglaublichen Erfolges heißt natürlich John Patrick, der nun nach Würzburg wechselt, was Hardyn stark betrauert, aber irgendwie auch vorhergesehen hat. Gerade Fans von Nischensportarten haben einen großen Bedarf an Information und Diskussion, der von den analogen Medien nicht gedeckt werden kann, weil es schlicht zu wenige interessiert. Für Gruebler ist das einerseits unbefriedigend, für ihn brauchen Blogger guten Journalismus als Basis, um darauf aufzubauen. „Wir machen ja die Primärrecherche meist nicht selbst, rufen nicht bei den Vereinen und Managern an.“ Andererseits wird ein fundierter Blog wie Gruebelei schnell bekannt, die Medienlandschaft für Basketballfans ist schließlich überschaubar. Auch Alba Berlin liest regelmäßig beim Gruebler mit und verlinkt seine Postings auch schon mal auf der eigenen Facebook-Seite. Dass Vereine überhaupt soziale Medien nutzen, war noch vor zwei Jahren keine Selbstverständlichkeit, auch daran haben Blogger wie Gruebler entscheidenden Anteil. Stolz ist er auf etwas anderes: Den Namen des neuen Alba-Trainers Muli Katzurin hatte er als Erster, die etablierten Medien mussten nachziehen. Die meisten verwiesen auf Gruebelei als Quelle, was längst nicht Standard ist, wenn Journalisten Blogs lesen und daraus Information und Inspiration ziehen. Grundsätzlich aber, so sieht es Gruebler, kannibalisieren SportBlogger und Sport-Journalisten einander nicht, sondern haben unterschiedliche Zielgruppen. Idealerweise ergänzen sie sich. Er selbst habe auch nie den Anspruch gehabt, seinen Blog zu professionalisieren oder gar zu kommerzialisieren, sagt Gruebler. Mit Sportblogs lässt sich aber Geld verdienen, das weiß man bei Spox. Man wolle ein „PremiumSportportal der nächsten Generation“ sein, sagt Spox-Chefredakteur Alexander Marx. Schon beim Start im September 2007 habe man das Web 2.0 im Blick gehabt, in der Sportberichterstattung seien sie damit die Ersten gewesen. „Wir wollen unsere Nutzer zu Wort kommen lassen und das nicht nur in ausgelagerten Foren, sondern auf der Hauptseite“, erklärt Marx das Konzept. In der Praxis heißt das, dass die Texte nicht nur aus der Münchener Redaktion kommen, sondern auch von Laien aus Herne, Hamburg oder Hoyerswerda. Die Blogger bekommen zwar kein Geld, dafür werden ihre Texte bis zu 10 000 Mal gelesen. „Die machen das, weil es ihnen Spaß macht“, sagt Marx. Blogs sind ein zentrales Element beim Internetportal Spox. Zwar sind sie in einem eigenen Bereich angesiedelt, besonders gute Texte kommen aber auch auf die Startseite, mitunter als Aufmacher. Die Beiträge der User sind denen der Redaktion gleichgestellt. Neben den 24 Redakteuren sind so 11 000 Blogger mitverantwortlich für die Inhalte und damit auch für den Erfolg von Spox. „Wir sind ja in der Krise gestartet, und ehrlich gesagt hat in der Branche kaum jemand geglaubt, dass wir überleben würden“, erinnert sich Marx. Tatsächlich habe Spox bis heute niemanden entlassen müssen, sondern konnte die Redaktion vergrößern und trage sich selbst. Für Marx ist es naheliegend, dass Sport und Web 2.0 zusammengehören. „Über Sport wird immer und überall geredet. Die Leute kennen sich aus, haben eine Meinung und wollen diskutieren.“ Das sieht Gruebler ähnlich. „Der Vorteil von Sportblogs liegt im gemeinsamen Thema, an dem sich alle reiben können, und darin, dass sich ständig alles ändert.“ Nichts bringe so viele Klicks wie Wechselgerüchte oder Trainerentlassungen, sagt auch Michael Wagner von FuPa, weswegen die Besucherzahlen auch außerhalb der Saison hoch blieben. Der Fußball macht auch in Niederbayern keine Pause.

Journalist vom Vorwurf der Nötigung freigesprochen

E

s war für den Fernsehschauspieler und Kabarettisten Ottfried Fischer eine ziemlich peinliche Angelegenheit, als vor zwei Jahren herauskam, dass er von zwei Prostituierten in seinem eigenen Haus bestohlen worden war, nachdem er sich mit ihnen vergnügt hatte. Der Bild-Zeitung erklärte er damals in einem Interview, wie es dazu kommen konnte. „Wenn dir eine sympathisch ist, verringert sich die Wachsamkeit und das Vertrauen wächst“, sagte er dem Boulevard-Blatt, und es war schon ein bisschen überraschend, wie offen er über die Affäre berichtete. Die Überraschung legte sich, als bekannt wurde, dass es von Fischers sündigem Treiben Videoaufnahmen gibt, die ein Bekannter der Prostituierten einem Bild-Reporter verkauft hatte. Der wiederum, so erklärte Ottfried Fischer (und tut das bis heute), habe ihn mit den anrüchigen Bildern unter Druck gesetzt und so zu dem Interview genötigt. Fischer erstattete Anzeige, die Staatsanwaltschaft ermittelte, der Journalist, längst nicht mehr bei der Bild, bestritt den Vorwurf. Und erhielt Unterstützung von Fischers PR-Agentin, die von einem Zusammenhang zwischen den Videoaufnahmen und dem Interview nicht reden mochte. Dem Reporter nützte das vor dem Amtsgericht München allerdings gar nichts. Es verurteilte ihn im vergangenen Oktober zu einer Geldstrafe von 14 400 Euro wegen Nötigung und „Verletzung des höchstpersönlichen Lebensbereichs durch unbefugte Bildaufnahmen“. Die Prostituierten und zwei in den Fall verwickelte Männer wurden ebenfalls verurteilt. Der Journalist wollte die Sache (und erst recht die Strafe) nicht auf sich sitzen lassen und legte Berufung ein. Gestern nun sprach ihn das Landgericht München vom Vorwurf der Nötigung frei. Es sah keine Beweise dafür, dass der Reporter den Fernsehstar mit einem Sexvideo unter Druck gesetzt habe, um ein Exklusiv-Interview mit ihm zu bekommen. „Wir sind der Meinung,

DPA/TOBIAS HASE

Niederlage vor Gericht: Otti Fischer.

dass der Angeklagte aus rechtlichen Gründen freigesprochen werden muss“, sagte die Vorsitzende Richterin zum Abschluss des Verfahrens. „Eine Nötigung sehen wir ganz klar nicht. Herr Fischer ist mit Sicherheit das Opfer, aber nicht des Herrn S. (der Journalist, die Red.), sondern der Umstände und vielleicht auch seiner Agentin“, sagte sie. Die PRAgentin hatte das Bild-Interview vermittelt. Nach ihrer entlastenden Aussage hatte Fischer sie rausgeworfen. Laut dem Urteil des Landgerichts war auch der Kauf des Videos nicht strafbar, da der Reporter den Inhalt zu dieser Zeit nicht gekannt habe. Zudem sei der Kauf durch die Pressefreiheit gedeckt. Dass mit dem Freispruch für den Reporter der Fall nun erledigt ist, davon kann man nicht ausgehen. Die Staatsanwaltschaft kündigte bereits Revision an. Auch Ottfried Fischer, der als Nebenkläger in dem Prozess auftrat, will weiter vor Gericht ziehen. „Ich bin zuversichtlich, dass die nächste Instanz zu einem guten Ergebnis gelangen wird“, sagte der Schauspieler. „Da ist das letzte Wort noch nicht gesprochen.“ Doch wenn Fischer keine Beweise oder Zeugen beibringen kann für seine Behauptung, der damalige Bild-Mitarbeiter habe ihn vor dem Interview unter Druck gesetzt, wird es auch im nächsten Prozess schwer für ihn. Dass er diesen Druck spürte, reicht ganz offenbar nicht aus. (mi.)