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lich entstehen bei vielen oft binäre Denk- muster und Vorstellungen von „Wir“ und ... tationsweisen zu erkennen und mögliche Strategien zur. Auflösung dieser ...
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MAXIME Berlin

Interkulturelles/interreligiöses Präventionsprojekt zur Toleranzund Demokratieentwicklung 1

DAS PROJEKT MAXIME BERLIN VON VIOLENCE PREVENTION NETWORK IST EIN AUF DREI JAHRE ANGELEGTES INTERKULTURELLES UND INTERRELIGIÖSES PRÄVENTIONSPROJEKT ZUR TOLERANZ- UND DEMOKRATIEENTWICKLUNG MIT DEM ZIEL, EINEN BEITRAG ZUM GESELLSCHAFTLICHEN ZUSAMMENHALT IN BERLIN ZU LEISTEN.

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INHALTSVERZEICHNIS 04

MAXIME Berlin

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Das Workshop-Angebot Interreligiöse Workshops Der Nahost-Workshop Workshops zum Thema Islam Politische Bildung (Workshop-Reihe)

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Antigewalt- und Kompetenz-Training (AKT®)

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MultiplikatorInnenfortbildung „Umgang mit Extremismus und Fundamentalismus in Schule und Jugendhilfe“

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Kontakt / Impressum

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MAXIME BERLIN Das Projekt MAXIME Berlin von Violence Prevention Network ist ein auf drei Jahre angelegtes interkulturelles und interreligiöses Präventionsprojekt zur Toleranz- und Demokratieentwicklung mit dem Ziel, einen Bei-

Unsere Seminare und Workshops gestalten wir prozessorientiert. Wir entwickeln das

trag zum gesellschaftlichen Zusammenhalt in Berlin zu leisten. Folgende

konkrete Angebot in Zusammenarbeit mit Ihnen unter Berücksichtigung Ihrer spezifi-

Punkte sind uns dabei wichtig:

schen Interessen und Bedürfnisse. Außerdem sind wir bei Bedarf auch gern beratend für Sie tätig.

+ Förderung der Dialogfähigkeit und Toleranz zwischen Menschen mit unterschiedlichem kulturellem und religiösem Hintergrund + Abbau von Vorurteilen und Stereotypen

Unsere TrainerInnen sind ausgebildete Diversity- und AKT®-TrainerInnen und haben mehrjährige praktische Erfahrung auf folgenden Gebieten:

+ Verhinderung von weiterer Desintegration und Radikalisierung bei gefährdeten jungen Menschen + Stärkung des Verantwortungsbewusstseins und Förderung der gesellschaftlichen Teilhabe + Kompetenzerweiterung, Aktivierung und Professionalisierung der

+ Workshops und Seminare zu den Themen Islam im schulischen und außerschulischen Bereich + Workshops zum Thema Nahost-Konflikt für Jugendliche als auch MultiplikatorInnen + Interkulturelle und interreligiöse Dialogveranstaltungen und Konflikttrainings

Institutionen und MitarbeiterInnen von Polizei, Verwaltung, Schule

+ Anti-Bias- und Betzavta-Trainings

und Jugendhilfe

+ Empowerment-Trainings mit dem Schwerpunkt Antidiskriminierung + Dialogmoderation (abgeschlossene Ausbildung und mehrjährige Tätigkeit für die

Die Arbeitsschwerpunkte liegen in den Bereichen MultiplikatorInnenfort-

Bundeszentrale für politische Bildung)

bildungen, Anti-Gewalt- und Kompetenz-Trainings AKT® und Workshops

+ Akteure des Präventionsnetzwerkes der Polizei

zu den Themen interreligiöse/interkulturelle Kompetenz sowie politische

+ Gefangenenseelsorge

Bildung. In jedem der drei Bereiche werden Akteure vor Ort und Kooperati-

+ Anti-Gewalt- und Kompetenz-Trainings (AKT®) im Jugendstrafvollzug und in der

onspartnerInnen von außen hinzugezogen, um die größtmögliche Kompetenz zu gewährleisten. In der Regel führen wir unsere Seminare im Tandem

Jugendhilfe/Stadtteilarbeit + Mediation und Konfliktbearbeitung

durch. Dabei kooperieren wir mit jüdischen, christlichen und muslimischen Vereinen und Initiativen und es besteht die Möglichkeit, themenspezifisch

Alle angebotenen Leistungen sind kostenlos und werden gefördert von der Stiftung Deut-

ReferentInnen aus diesen Bereichen einzuladen.

sche Klassenlotterie Berlin in Kooperation mit dem evangelischen Kirchenkreis Berlin Stadtmitte.

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Wir treten in den Dialog mit Jugendlichen, um einen Beitrag zum gesellschaftlichen Zusammenhalt in Berlin zu leisten.

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DAS WORKSHOPANGEBOT • INTERRELIGIÖSE WORKSHOPS Der Bereich Schule und Jugendhilfe wird immer häufiger zum Austragungsort interreligiöser und interkultureller Konflikte. Diese sind meist geprägt von gegenseitigen Vorurteilen, Schwarz-Weiß-Denken, Diffamierungen und mangelndem Wissen um das Gegenüber. Oft spielen dabei die Themen Identität, Religion/Weltanschauung, Kultur und Herkunft eine wichtige Rolle. Durch die interreligiösen Workshops, innerhalb derer diese Themen gezielt aufgegriffen werden, werden das Selbstwertgefühl der Ju-

Hinter der Unterschiedlichkeit von Nationalität, Religion, Kultur, Ritual und Tradition wird

gendlichen sowie die Wertschätzung für Andere gestärkt, respektvollere

durch einen Perspektivwechsel emphatisch das Gemeinsame und alle Menschen Verbin-

Handlungsalternativen aufgezeigt und Vielfalt als Ressource vermittelt.

dende aufgezeigt und betont. Im weiteren Verlauf werden daraus Grundlagen für ein respektvolles und friedliches Miteinander abgeleitet.

Ausgehend von den Erfahrungen und Interessen der Jugendlichen arbeiten wir in den Workshops unter anderem mit Hilfe interaktiver Übun-

In den Workshops greifen wir flexibel folgende Themenbereiche auf:

gen, in denen vorhandene Vorurteile und Prägungen aufgearbeitet werden und spielerisch Wissen vermittelt wird. In Gruppenübungen werden

+ Grundlagen und religiöse Alltagspraxis

Konfliktthemen aufgegriffen und in Rollenspielen zu Diskussionen und

der drei monotheistischen Religionen

Selbstreflexion sowie zu einem respektvolleren Umgang miteinander an-

+ Gemeinsame Wertegrundlage der

geregt. Exkursionen zu Orten gelebter Spiritualität ermöglichen einen au-

drei monotheistischen Religionen

+ Der Umgang mit anderen Religionen und Weltanschauungen + Antisemitische Haltungen und Äußerungen

thentischen Einblick in die Vielfalt der monotheistischen Religionen und

+ Islam und Menschenrechte

+ Religiös motivierte Gewalt

ihre Rituale.

+ Die Rolle der Frau im Islam

+ Schulspezifische Konflikte mit religiösem

+ Traditionalismus und Ehrkonzepte

Bezug u.a. Mobbing

Die Workshops werden durch ein interreligiöses TrainerInnen-Tandem angeleitet, das durch die eigene biographische Verortung als praktizierende Juden, Christen und Muslime und ihre teils migrantischen Wurzeln für die

Zielgruppe

SchülerInnen der Sekundarstufe ab dem 9. Jahrgang

WorkshopteilnehmerInnen authentische Vorbilder für ein gelebtes Mitei-

Dauer

3 Tage

nander darstellen und somit vorhandene Schwarz-Weiß-Bilder in Frage

Durchführungsort

MAXIME Berlin oder schulische Einrichtung

stellen.

Exkursionen

Jüdisches Museum, Genezareth-Kirche sowie Sehitlik-Moschee Berlin

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„Du bist der erste Israeli, dem ich die Hand gebe.“ – Karim, 16 Jahre

• DER NAHOST-WORKSHOP

Hauptziele des Workshops sind:

Die Bearbeitung des Themas Nahost-Konflikt stellt PädagogInnen zuweilen vor große Herausforderungen. Bei vielen Jugendlichen birgt das Thema

+ Vermittlung von Informationen zur Geschichte und Gegenwart des Nahost-Konflikts

zudem ein großes Konfliktpotenzial. Ein persönlicher Bezug zum Thema

+ Bearbeitung von Vorurteilen und Stereotypen sowie Anregungen zum (Anders-)Denken

Nahost oder Islam überlagert eine sachliche Auseinandersetzung zum

+ Aufzeigen von gewaltfreien, friedlichen Alternativen auf israelischer und palästinen-

Nahostkonflikt und manifestiert sich oft in starken Vorbehalten, Vorur-

sischer Seite

teilen oder gar antijüdischen Ressentiments.

+ Förderung der Sozialkompetenz, Kommunikationsfähigkeit und Zusammenarbeit

Der Workshop wird von erfahrenen israelischen und palästinensischen

+ Stärkung der Konfliktfähigkeit und deren Übertragung auf Alltagskonflikte

TrainerInnen im Tandem durchgeführt, greift die verschiedenen Positionen auf und setzt sich mit deren Ursachen auseinander. Durch interaktive Methoden, Rollenspiele zu Konfliktszenen und die Einbeziehung der Biographien der TeilnehmerInnen und TrainerInnen werden bisherige Kennt-

Zielgruppe

SchülerInnen ab dem 9. Jahrgang / MultiplikatorInnen / Jugendeinrichtungen

nisse und Erfahrungen der Jugendlichen diskutiert und bearbeitet sowie

Dauer

2-3 Tage / 1 Tag / nach Absprache

neue Perspektiven dazugewonnen.

Durchführungsort

MAXIME Berlin oder schulische Einrichtung

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In ein- bis mehrtägigen Workshops vermitteln wir islamische Grundkenntnisse und zeigen alternative Denkmodelle und Handlungsoptionen auf. Ziel unseres Workshops ist es, bei betroffenen Jugendlichen das Hinterfragen erlernter Denkmuster anzuregen, um dadurch einen Perspektivwechsel herbeizuführen und ihr Verantwortungsbewusstsein als Teil der Gesellschaft zu stärken. Gerade bei jungen Muslimen ist es wichtig, aus der Innenperspektive heraus zu argumentieren, um eine bestmögliche Erreichbarkeit zu gewährleisten. Unsere TrainerInnen sind durch ihre Sozialisation, ihre migrantischen Wurzeln und als praktizierende Muslime für die Jugendlichen authentische Vorbilder. Sie stehen für ein gelebtes, demokratisches und weltoffenes Verständnis von Religion und sind somit für die Jugendlichen eine nachvollziehbare Alternative zu radikalen oder fundamentalistischen Weltbildern. Im Workshop wird der Schwerpunkt auf folgende Themenbereiche gelegt:

• WORKSHOPS ZUM THEMA ISLAM

+ Grundlagen und Werte des Islam + Islam, Demokratie und Menschenrechte

Für viele junge Muslime ist Religion ein wichtiger Bestandteil ihrer Iden-

+ Rolle der Frau im Islam

tität, der ihnen Orientierung und Halt vermittelt. Oft haben muslimische

+ Islamische Strömungen und ihre kulturellen Hintergründe

Jugendliche jedoch das Gefühl, nicht Teil der (Mehrheits-) Gesellschaft zu

+ Toleranz und Respekt im Umgang mit anderen Religionen und Weltanschauungen

„Endlich konnten wir über die Dinge reden, die uns wichtig sind“

sein. Tatsächliche und gefühlte Diskrimi-

+ Religiöser Fundamentalismus

nierung, Perspektivlosigkeit, mangelnde

+ Traditionalismus und Ehrkonzepte

gesellschaftliche Partizipation und rudi-

+ Religiös motivierte Gewalt

mentäre religiöse Kenntnisse gepaart mit

+ Schulspezifische Konflikte mit religiösem Bezug

traditionalistischen Denkmustern können bei ihnen zur Entstehung und Verfesti-

– Sahar, 16 Jahre

gung von Vorurteilen führen. So sind viele

von ihnen empfänglicher für radikale Argumentationsweisen und extreme Ansichten, die sie dann oft unreflektiert aufnehmen und nach außen

Zielgruppe

SchülerInnen ab dem 7. Jahrgang

transportieren. In ihrem nichtmuslimischen Umfeld stoßen sie damit auf

Dauer

auf Anfrage

Unverständnis bis hin zu Ablehnung. Es entsteht eine Atmosphäre der all-

Durchführungsort

MAXIME Berlin oder schulische Einrichtung

gemeinen Verunsicherung, die sich auch aggressiv aufladen kann. Konflikte sind absehbar. 12

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Konfrontiert mit Diskriminierungserfahrungen, Islamfeindlichkeit und Rassismus fühlen sich viele muslimische Jugendliche mit Migrationshintergund von demokratischen Entscheidungsprozessen ausgeschlossen und stehen ihnen entfremdet oder gar ablehnend gegenüber. Dies hemmt sie in ihrer Möglichkeit, das öffentliche Leben selbst mitzugestalten. Folglich entstehen bei vielen oft binäre Denkmuster und Vorstellungen von „Wir“ und „Sie“. Diese Problematik wird in einer Workshopreihe zur politischen Bildung aufgegriffen, diskutiert und bearbeitet. Ziel dieses

„Der Workshop hat mir geholfen, mehr über mich nachzudenken.“ – Tarek, 15 Jahre

Angebotes ist es, durch Empowerment und Unterstützung die Jugendlichen dazu zu motivieren, sich mit gesellschaftlichen, politischen Fragen, die ihr Leben beeinflussen, auseinanderzusetzen, indem sie sich darüber informieren, eine eigene Meinung bilden und sich dann aktiv dafür einsetzen. Dabei wird Wert auf die Entwicklung einer offenen, demokratischen Diskussionskultur und einen toleranten Umgang mit unterschiedlichen Einstellungen und Meinungen gelegt. Zu den Themenschwerpunkten gehören: + Identität + Mehrfachzugehörigkeit + Heimat + Deutschsein + Zukunft

• POLITISCHE BILDUNG (WORKSHOP-REIHE) Die emotional aufgeladene politische Debatte um die Themen Integration, Migration, Re-

+ Interkulturelle und interreligiöse Konflikte + Islamophobie + Diskriminierung

ligion und Gleichberechtigung dominieren immer wieder den gesellschaftlichen Diskurs in Deutschland: „Wer oder was gehört zu Deutschland?“, „Wer ist in Deutschland willkommen?“, „Wie wollen wir miteinander zusammenleben?“ und „Wer bestimmt darüber?“

Zielgruppe

SchülerInnen ab dem 9. Jahrgang

Diese und ähnliche Fragen spiegeln sich im Prozess der Identitätsentwicklung der Jugend-

Dauer

Workshop über mehrere Tage bzw. kontinuierliche Workshop-Reihe im Rahmen des Unterrichtes (z.B. Ethik)

lichen wider und prägen ihre politischen Haltungen und Meinungen. 14

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„Durch das Training weiß ich jetzt wieder, wo ich hin will.“ – Ismael, 18 Jahre

• ANTI-GEWALT- UND KOMPETENZTRAINING (AKT®)

Trainingskonzept:

Mit dem Anti-Gewalt- und Kompetenz-Training (AKT®) hat Violence Pre-

+ Einzeltraining mit 8 Sitzungen oder 3-monatiges Gruppentraining mit bis zu

vention Network eine demütigungsfreie nicht-konfrontative Alternative

6 Jugendlichen

in der Anti-Gewalt- und Bildungsarbeit entwickelt, die auf dem Konzept

+ Einbindung von Angehörigen in die Kurse

der Verantwortungspädagogik® basiert. Das AKT®-Training wird als Ein-

+ Angebot eines „Stabilisierungscoachings“ nach dem Training

zeltraining und als Gruppentraining angeboten. Es stellt eine Hilfe für ge-

+ Arbeit im pädagogischen Tandem; Zusicherung personeller Kontinuität,

fährdete Jugendliche mit muslimischem Hintergrund dar und soll weitere

d.h. dass sowohl im Training als auch nach dem Training das gleiche pädagogische Team

Radikalisierungen und Gewaltkarrieren verhindern. Eingesetzt werden

zur Verfügung steht

qualifizierte AKT®-TrainerInnen, die jahrelange Erfahrung in der Arbeit mit extremistisch motivierten Gewalttätern haben. Die Teilnahme am Training

+ Zielgruppe: gewaltbereite und extremistisch gefährdete Jugendliche mit muslimischem Hintergrund

ist freiwillig. 16

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Ziel des AKT® ist es, jungen Menschen zu einem eigenverantwortlichen Leben zu verhelfen, in dem sie weder sich noch andere schädigen. Sie sollen dazu befähigt werden, auf vorurteilsmotivierte Begründungszusammenhänge zu verzichten und sich von den verführerischen „Szenen“ und Subkulturen zu distanzieren. Schwerpunkte der Trainingsarbeit: + Biographisches Verstehen der Gewalt- und Extremismuskarriere + Gewalttataufarbeitung + Beeinflussbarkeit durch „Wir-Kulturen“ + Opfer-Status und reale Folgen + Religiöser und politischer Extremismus + Religion und Demokratie + Sicherheitsplan zur Vermeidung von Rückfällen Zum konzeptionellen Selbstverständnis von Violence Prevention Network gehört es, dass die Basis für Veränderungen ein zuverlässiges Beziehungsangebot ist. Beziehungsarbeit bedeutet Wertschätzung und Respekt. Dies ist nicht zu verwechseln mit Akzeptanz von Geschehenem, von Taten oder ideologischen Positionierungen der Jugendlichen.

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„Ich habe verstanden, dass man mit Reden alles regeln kann. Ich war vorher nicht so.“ – Fatma, 15 Jahre

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• MultiplikatorInnenfortbildung – „Umgang mit Extremismus und Fundamentalismus in Schule und Jugendhilfe“ In der Arbeit mit Jugendlichen kann es immer wieder zu Situationen kommen, in denen man mit extremistischen bzw. fundamentalistischen Einstellungen und Verhaltensweisen konfrontiert wird. Dabei ist es meist schwierig,

„Ich habe jetzt einen viel besseren Draht zu meinen Schülerinnen und Schülern.“ – Helga S., Lehrerin

angemessen darauf zu reagieren. Häufig fühlt man sich in der konkreten Situation überfordert und weiß nicht weiter. Das übergreifende Ziel dieser Qualifizierung besteht in der Vermittlung der Fähigkeit, extremistische Argumentationsweisen zu erkennen und mögliche Strategien zur Auflösung dieser Argumentationsweisen zu entwickeln. Die Qualifizierung richtet sich an TeilnehmerInnen, die im permanenten Dialog mit extremistisch bzw. fundamentalistisch gefährdeten Jugendlichen stehen. Der Schwerpunkt wird auf praxisrelevante pädagogische Denk- und Verhaltensweisen gelegt. Ausgangspunkte sind vor allem die Erfahrungen der TeilnehmerInnen in ihren Berufsfeldern. Die unmittelbare Begegnung mit den jungen Menschen ist zwar alltäglich, aber nicht der bewusste Dialog oder die gewollte Kommunikation. Hierzu sollen neue Handlungsmöglichkeiten aufgezeigt werden. Mit der Qualifizierung wird ein weiter entwickeltes Verständnis für die eigene Berufsrolle angestrebt, das einen Dialog mit Jugendlichen, die extremistische Denkmuster aufzeigen, ermöglicht.

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Extremismus und Fundamentalismus frühzeitig erkennen.

• BAUSTEIN 1 Differenzierte Erkennungsmerkmale von Extremismus und Fundamentalismus + Öffentliche Debatten: Straffälligkeit migrantischer Jugendlicher, Migration, „Ehrenmorde“, + „Parallelgesellschaften“ + Eigene Erfahrungen mit extremistischen Argumentationen im Beruf + Mein eigenes Islambild + Die fünf Grundsäulen des Islam – Ein kurzer Überblick über die Religion + Der Islam und sein Verhältnis zu: Menschen- und Grundrechten, Gewaltfreiheit, Gleichberechtigung und + Religionsfreiheit + Begriffsbestimmungen zum religiösen Extremismus + Klassische Argumentationsmuster des Islamextremismus + Traditionelle Ehrkonzepte als Gewaltverstärker + Extremistisches Denken als Rechtfertigung für Gewalthandlungen Methoden Impulsreferat, Kleingruppenarbeit, Filmvorführung, Gruppendiskussion und Exkursion

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• BAUSTEIN 2 Dialoge herstellen und neue Sichtweisen ermöglichen Fruchtbare Dialoge leben von Beziehungsverhältnissen zwischen den einzelnen Beteiligten. Beziehungen fangen in der eigenen Person an.

Wir stellen Dialoge her und ermöglichen neue Sichtweisen.

+ An was rührt das Gesagte? + Welche Bilder steigen auf? + Womit wird verglichen (u. a. der eigenen Religionserziehung,)? Die TeilnehmerInnen werden angeregt zu klären, wo eigene, gerade auch affektive „Berührungen“ liegen. Wo relativieren sich mögliche (eigene) Positionen? Wo liegen eigene Erfahrungen in Bezug auf Migration / Abgrenzung / übersteigertem Gemeinschaftsdenken / überhöhtem Ursprungsdenken / vermeintlichen und echten Ungerechtigkeiten. Es geht darum, sich seiner selbst klar zu werden und eigene Positionen begründen zu können. + Wie entwickele ich Dialogbeziehungen zu Jugendlichen mit menschenverachtenden Einstellungen? + Wie öffne ich das Thema im beruflichen Alltag? + Welche eigene Position kann ich entwickeln? + Wie kann ich menschenverachtende Positionen diskutierbar gestalten und Verunsicherungen herbeiführen? Methoden Impulsreferat, Brainstorming, Fallbearbeitung, Kleingruppenarbeit und Gruppendiskussion, Dialogübungen zu ausgewählten Themenbereichen

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VIOLENCE PREVENTION NETWORK Violence Prevention Network ist ein Verbund erfahrener Fachkräfte, die seit Jahren mit Erfolg in der Antigewaltarbeit und Extremismusprävention sowie der Deradikalisierung extremistisch motivierter Gewalttäter tätig sind. Das Team von Violence Prevention Network arbeitet seit 2001 erfolgreich im Bereich der Verringerung von ideologisch motivierten schweren und schwersten Gewalttaten von Jugendlichen und jungen Erwachsenen.

DAS TEAM VON MAXIME BERLIN

Shemi Shabat, Andy Abbas Schulz, Ron Weber, Nikoletta Schulz, Thomas Mücke, Yasemin Özdemir, Orhan Şenel, Chalid Durmosch

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Abtrennen und einsenden an: MAXIME Berlin Bergmannstraße 5, Haus 2 – 3. OG

KONTAKT IMPRESSUM

10961 Berlin MAXIME Berlin ist ein Projekt von: • Informationen anfordern – Kontakt aufnehmen

Violence Prevention Network e.V. Alt-Moabit 73

Exemplare Broschüre „MAXIME Berlin – Präventionsprojekt“

10555 Berlin

Exemplare Broschüre „Verantwortung übernehmen - Abschied von Hass und

Tel.: 030 917 05 464

Gewalt“ – Pädagogischer Ansatz, Zielgruppen und Trainingsprogramm

Fax: 030 398 35 284

Exemplare Broschüre „Verantwortung übernehmen – Eltern

MAXIME Berlin

stärken. Arbeit mit rechtsextrem orientierten Eltern“

Bergmannstraße 5, Haus 2 – 3. OG 10961 Berlin

Ich interessiere mich für folgenden Workshop: Tel.: 030 544 677 79 Ich möchte ein individuell zugeschnittenes Angebot. [email protected] Name

www.maxime-berlin.de

Institution Adresse

Projektleitung

Projektkoordination

Telefon

Thomas Mücke

Yasemin Özdemir

Fax E-Mail

Violence Prevention Network ist eingetragen im Vereinsregister beim Amtsgericht Berlin-Charlottenburg unter der Vereinsregisternummer: 244 27 B

Jeder Mensch kann sein Verhalten verändern

Das Projekt MAXIME Berlin wird gefördert

Die Kompetenzen, die ein Mensch benötigt, um sein Verhalten zu ändern – Beziehungsfä-

aus Mitteln der DKLB-Stiftung

in Kooperation mit

higkeit, Empathievermögen, Verantwortungsgefühl und Selbstreflexion – sind erlernbar. Auf dieser – humanistischen Grundsätzen verpflichteten – pädagogischen Haltung basiert das Engagement von Violence Prevention Network. Bildnachweis: Yasemin Özdemir (1, 5, 6/7, 24/25, 26/27, 29) WinRu/iStock.com (9) | Drachenhonig/photocase.com (10/11) | Frank Suffert (12, 14, 19, 20/21) | Sven Klages (16/17) | Zvonimir Atleti/iStock.com (22/23) | Mehmet Senel (28)

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Redaktion + Copyright: Violence Prevention Network 2014 Layout: SSP Formfaktor GmbH Druck: flyeralarm

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www.maxime-berlin.de 32