mammon

für dich ist, dass es für dich völlig gratis ist ;-) .... welche Dienstleistungen wie Konten, Kredite, ... Banken im Vergleich - Internetrecherche über die. Angebote ...
12MB Größe 14 Downloads 459 Ansichten
Das Magazin der Katholischen Jugend der Erzdiözese Wien

Schwerpunkt Geld

Der schnöde

MAMMON

»

»

»

4/13 Dez. 2013

Inhalt

Vorwort . . . . . . . . . . . . . . 3 THEMA . . . . . . . . . . . . . . 4 Kirchenbeitrag und Ehrenamt . . . . . . 4 Armut „ersparen“ . . . . . . . . . . 6 Rebellen der Ewigkeit . . . . . . . . 12 MOMO . . . . . . . . . . . . . 12 In Time – Deine Zeit läuft ab . . . . . 13 DIÖZESE . . . . . . . . . . . . . 14 Weltjugendtag 2013 . . . . . . . . 14 JUGENDKIRCHE  . . . . . . . . . 16 Geben macht glücklich . . . . . . . . 16 NORD  . . . . . . . . . . . . . 18 PlanLos . . . . . . . . . . . . . . 18 G-JAM . . . . . . . . . . . . . 19 STADT . . . . . . . . . . . . . . 20 Erste Dekanatsjugendmesse in Erdberg! . 20 SÜD . . . . . . . . . . . . . . . 21 burn . . . . . . . . . . . . . . . 21 upDATE . . . . . . . . . . . . . 21 MAGAZIN . . . . . . . . . . . . 22 Frischlinge . . . . . . . . . . . . . 22

Der schnöde Mammon

– Geld Nr. 4 / Dezember 2013 Cover-Foto: ©jogyx - Fotolia Medieninhaberin, Herausgeberin: Erzdiözese Wien – Katholische Jugend, Stephansplatz 6/6/620, 1010 Wien, Tel: +43 1 51 552-3391, Fax: +43 1 51 552-2743, wien.kjweb.at, [email protected] Grafik&Layout: Marina Boulaxis | Chefredaktion: Saskia Bellem Stv. Chefredaktion: Rebecca Frank Redaktion: Elisabeth Buchart, Viktoria Eckert MitarbeiterInnen dieser Ausgabe: Stefan Frühwald, Birgit Hager, Werner Pirkner, Maria Sigert-Kraupp, Dominik Farthofer, Gregor Ploch, Astrid Schiefer, Elena Wilhelm, Simone Weiss Druck: NetInsert GmbH, Enzianweg 23, 1220 Wien Offen­legung laut Mediengesetz: ist ein Kommunikationsorgan der Katholischen Jugend der Erzdiözese Wien und ihrer Pfarrgruppen. Es erscheint quartalsweise mit einer Auflage von derzeit 1200 Stück. Für ein kostenloses Abonnement sende bitte eine Email mit Namen und Adresse an [email protected] Die kommende Ausgabe erscheint voraussichtlich im März 2014 Kontakt: [email protected] Wir danken für die freundliche Unterstützung von:

THEMA Liebe ConnectU-Leserinnen und -Leser, Cash, Kies, Moneten, Knete, Zaster, Schotter, Marie, Piepen, ... Für nichts anderes haben die Menschen mehr Synonyme als für Geld. Das Zahlungsmittel ist sehr wichtig in unserem Leben und gerade in der Vorweihnachtszeit wird das auch dir wahrscheinlich wieder sehr bewusst, wenn du Geschenke einkaufst. Aber denk daran, dass es zu Weihnachten nicht um supertolle teure Geschenke geht.

Daher beschäftigt sich dieses ConnectU auch mit diesem Thema. Es dreht sich zwar alles ums Geld, aber das Gute für dich ist, dass es für dich völlig gratis ist ;-) Wir wünschen dir eine besinnliche Adventzeit und auch eine ruhige Zeit für deine Brieftasche.

Eure Vorsitzenden! Désirée & Stefan

Leider ist auch bei uns in der Kirche das Thema Geld durch die Vorkommnisse in Limburg wider sehr präsent.

4/13

33

THEMA

“Kirchenbeitrag und Ehrenamt brauchen einander” Interview mit Wolfgang Paset, Leiter Kirchenbeitragsdienst der Erzdiözese Wien

Wofür braucht die Kirche eigentlich das Geld? Was macht die Kirche damit? Die Kirche hat einen Grundauftrag zu erfüllen, der aus dem Evangelium kommt. Im Laufe der Geschichte hat die Kirche viele verschiedene Ausformungen gefunden diesen Grundauftrag zu erfüllen. Um all das zu tun, setzt die Kirche Menschen und Sachgüter ein, wie zum Beispiel Gebäude, und all das kostet Geld.

4

Die Kirche bringt also Leistungen. Aber was für Leistungen bringt sie dann einem Jugendlichen bzw. jungen Erwachsenen? Die Kirche beschäftigt zum Beispiel im Rahmen der kirchlichen Jugendarbeit in der Katholischen Jugend hauptamtliche JugendleiterInnen, es gibt Jugendseelsorger, es gibt eine Jugendkirche in Wien. All das sind Leistungen für Jugendliche, für die die Kirche Geld in die Hand nimmt.

Ok, aber nochmals zur Frage zurück. Hat die Kirche nicht schon genug Geld. Was ist zum Beispiel mit all den Kirchengründen? Wenn wir auf die Erzdiözese Wien schauen, dann hat sie keine Geldbesitzungen, wohl aber Gründe und Kirchengebäude. Diese sind mit Aufgaben verbunden. Die Kirche denkt bekanntermaßen in Jahrhunderten, daher würde ein Verkauf zwar kurzfristig Geld hereinbringen, wäre aber sehr schnell verpufft und hätte keine Langfristigkeit. Die Erlöse aus den Kirchengründen werden für die Alterspensionen der Priester gebraucht. Viele Gebäude sind aber gar nicht verkäuflich, da es sich um Kirchen handelt und um historisch wertvolle Gebäude. Diese Gebäude bringen nichts, verursachen aber große Kosten im Sinne der Erhaltung.

Aber hat die Kirche nicht eh genug Geld? Man muss zuerst den Begriff „die Kirche” etwas aufdröseln. Wovon sprechen wir überhaupt? Es gibt Stifte und Klöster, diese nehmen keinen Kirchenbeitrag ein, sondern müssen mit dem auskommen was sie erwirtschaften. Also auch ihre Mitarbeiter oder zum Beispiel die Hochschule in Heiligenkreuz müssen sie selber bezahlen. Die Erzdiözese Wien wiederum mit ihren Pfarren nimmt eben Kirchenbeiträge ein und finanziert sich zum Großteil über diese Quelle, in etwa 75%. 50% davon gehen an die Pfarren.

Wie findet ihr eigentlich heraus, wer kirchenbeitragspflichtig ist? Kirchenbeitragspflichtig sind alle Katholiken, deren Hauptwohnsitz in Österreich liegt, die volljährig sind und ein Einkommen haben. Wir wissen, wer unsere Mitglieder sind, weil jeder, der sich am Meldeamt meldet, ein Religionsbekenntnis angibt und wir so den Hauptwohnsitz erfahren. Darüber hinaus bekommen wir aber keinerlei Informationen. Wenn also kein Kontakt stattfindet, schätzen wir die Person ein und daraus ergibt sich dann die Höhe des Kirchenbeitrags.

4/13

Foto: W. Linhart / Der Sonntag

Stefan Frühwald

Wie berechnet ihr den Kirchenbeitrag? Wir nehmen die jährliche Lohnsteuerbemessungsgrundlage, davon nehmen wir 1,1% und davon ziehen wir, um kleinere Einkommen zu entlasten, nochmals 51 ab. Das ist einmal die Richtschnur, aber darüber hinaus berücksichtigen wir finanzielle Herausforderungen zum Beispiel, wenn wer Familie gründet, ein Haus baut oder krank ist. Dafür müssen aber die Mitglieder mit uns Kontakt aufnehmen. (siehe Kontaktbox) Was ist, wenn ich jetzt draufkomme, dass ich mir den Kirchenbeitrag an einem bestimmten Stichtag einfach nicht leisten kann? Im Prinzip ist es dasselbe, wie wenn ich mir einen Bankkredit nicht leisten kann. Das Schlechteste was ich machen kann, ist den Kopf in den Sand zu stecken. Einfach den Hörer in die Hand nehmen und anrufen und wir überlegen dann, was getan werden kann. In wel-

chen Teilbeträgen der Beitrag gezahlt werden könnte, ob irgendwelche Ermäßigungen möglich sind. Wir finden eine Lösung, man muss nur mit uns Kontakt aufnehmen.

THEMA

Was ist, wenn diese Vermutung falsch ist? Das erfahren wir dadurch, dass uns diese Person anruft und uns sagt, dass unsere Vermutung nicht stimmt. Da sind wir auf das Mitwirken unsere Mitglieder angewiesen, die mit uns Kontakt aufnehmen und uns ihre derzeitige Situation schildern. Es wird ja nicht nur das Einkommen zur Berechnung herangezogen, genauer die Lohnsteuerbemessungsgrundlage, sondern auch die finanzielle Situation der Person.

Jetzt gibt es in der Kirche auch ganz viele Ehrenamtliche. Ist das nicht unfair, dass sie so viel Zeit in die Kirche stecken und dafür auch noch zahlen müssen? Diese Frage taucht immer wieder auf. Wir gehen davon aus, dass die Kirche sowohl Geld als auch ehrenamtliche Mitarbeit braucht, um die Fülle an Angeboten zur Verfügung stellen zu können wie bisher. Ganz praktisch: Wenn ich in der Kirche eine Firmstunde halte, kostet das meine Pfarre nichts, außer vielleicht eine Weihnachtsfeier, wie es bei mir in der Pfarre üblich ist, aber ich brauch mich auch nicht um die Räume kümmern, dass diese Räume geheizt sind, dass grundlegende Materialien da sind, das ist durch den Kirchenbeitrag möglich. So ergänzt eines das andere aber beides ist notwendig.

Finanzkammer der Erzdiözese Wien Abteilung Kirchenbeitrag Wien, Pos ach Mo. bis Do. - , Fr. - Uhr [email protected] kirchenbeitrag.at

4/13

55

THEMA

ARMUT „ersparen“ Die vorliegenden Methoden und Gruppenstunden wurden dankenswerter Weise aus dem Unterrichtsmaterial von „Oikocredit“ zur Verfügung gestellt. Die vollständige Sammlung und alle weiterführenden Infos über „Oikocredit“ findest du hier: http://www.oikocredit.at/schulmaterial

Schon mal was von Prof. Muhammad Yunus gehört? Er wurde 2006 mit dem Friedensnobelpreis ausgezeichnet und ist der Erfinder und Entwickler der sogenannten Mikrokredite. Darunter versteht man das zu Verfügung stellen von Geld (Kredit) in kleinen Summen (Mikro) mit dem Zweck, Menschen in so genannten Entwicklungsländern ein Sprungbrett aus der Armut zu bieten. Seit über 35 Jahren unterstützt die nicht-profitorientierte Entwicklungsgenossenschaft OIKOCREDIT in Armut lebende Menschen bei der Schaffung neuer Einkommensquellen und dem Aufbau grundlegender Wirtschaftsstrukturen. In 70 Ländern weltweit refinanziert Oikocredit Mikrofinanzinstitutionen, Klein- und Mittel-

betriebe und genossenschaftliche Kooperativen. Über diese Partnerorganisationen erhalten Menschen, die von traditionellen Banken als „nicht kreditwürdig“ angesehen werden, Zugang zu Mikrokrediten und anderen Finanzdienstleistungen. Oikocredit International wurde 1975 auf Initiative des ökumenischen Weltrates der Kirchen gegründet. Sowohl Privatpersonen als auch Institutionen können sich ab einer Mindesthöhe von € 200 bei Oikocredit beteiligen. Oikocredit bietet somit eine spannende Möglichkeit, Geld sinnvoll anzulegen – natürlich gibt es auch einen Ertrag (in der Regel 2 % pro Jahr), dieser steht jedoch nicht im Vordergrund. Vielmehr geht es darum, mit den gesammelten Geldern sozial benachteiligten Menschen weltweit eine neue Chance zu geben. Die Methoden richten sich primär an die Altersgruppe der 15-20jährigen, eine gewisse Grundkenntnis über das Bankenwesen wird vorausgesetzt.

Nach Yunus Vorstellungen muss „die Struktur des Kapitalismus vervollständigt werden“ durch die Einführung von Sozialunternehmen. Der Zweck dieser Unternehmen soll nicht die Gewinnmaximierung sein, sondern die Lösung von sozialen und Umweltproblemen. „Wenn man die profit-maximierende Brille abnimmt und zur sozialen Brille grei , sieht man die Welt in einer anderen Perspek ve“, meinte er. Falls ein Gewinn anfalle, werde er in das Unternehmen reinves ert. Die Anteilseigner verdienen nichts, können ihr Kapital jedoch mit der Zeit zurückerhalten. A rak v sei eine derar ge Geldanlage für Menschen, die Gutes tun wollen, wovon es viele gebe, nach Überzeugung von Yunus. Quelle: Wikipedia

6

4/13

Die Methoden sind im Baukastensystem aufgebaut, können also nach Interesse und zeitlichen Rahmen ausgewählt und miteinander kombiniert werden.

te nd Tex von u n e d tho eise Die Me enswerter W stellt ung ge n dank wurde it zur Verfüg ptiert. da ed Oikocr vom Autor a d n u

Foto: fotomek - fotolia.com, World Economic Forum Wikimedia Commons, www.oikocredit.org [Public domain], via Wikimedia Commons

Dominik Farthofer, Fachbereichsleiter KJ Wien

THEMA

BAUSTEIN B1: PERSÖNLICHES „GELD-MANAGEMENT“ UND DIE BEDEUTUNG VON BANKEN IM ALLTAG  Ziel



Worauf muss ich beim Umgang mit Geld achten? – effizienter Einsatz für lebensnotwendige Dinge, sich in gewissem Ausmaß Luxus leisten (was fällt unter Luxus?), Vorsorge für schwierigere Zeiten,… – welche monatlichen Ausgaben sind Fixkosten, welche Kosten sind variabel?



Welche Rolle spielt die Bank bei meinem persönlichen Geld-Management? – welche Dienstleistungen wie Konten, Kredite, Versicherungen,… werden in Anspruch genommen



Wie funktioniert eine Bank? – Was sind die grundlegenden Aufgaben einer Bank? – Wie erwirtschaftet die Bank einen Gewinn? – Was wird bei der Kalkulation von Zinssätzen beachtet?



Was wäre, wenn es keine Banken gäbe? – Ich bekomme zum Geburtstag 100 € und möchte die Hälfte davon sparen. – Bei meinem Ferialjob bekomme ich 1.000 € ausbezahlt. – Meine Eltern möchten ein neues Auto kaufen. – Ich habe einen guten Job und möchte für die Pension vorsorgen.

Bewusstwerden der alltäglichen Bedeutung von Geld und Banken durch Reflexion der persönlichen finanziellen Situation und die Inanspruchnahme von BankDienstleistungen 

Material

Mehrfacher Ausdruck des Arbeitsblattes „Mein finanzieller Lebenslauf“ http://tinyurl.com/kg4pncw ]  Ablauf 1.

Arbeitsblatt

Arbeitsblatt austeilen und einzeln ausfüllen, die Beträge einfach schätzen! Die Jugendlichen reflektieren dabei ihr persönliches „Geld-Management“. 2.

Diskussion in der Klasse/Arbeitsgruppen

Mögliche Diskussionsfragen: Wie entwickelt sich mein Verhältnis zu Geld im Laufe der Jahre? – vom „Taschengeld-Empfänger“ über die Versorgung der eigenen Familie bis hin zur Reserve im Ruhestand. Wie wichtig ist Geld für mich? – Wie ändern sich meine Bedürfnisse im Laufe der Zeit? Welche von diesen kann ich mithilfe von Geld befriedigen?

Foto: Pixabay



4/13

77

THEMA BAUSTEIN B2: ETHISCHE KRITERIEN BEI DER GELDANLAGE? 2.

 Ziel Hinterfragen des alltäglichen Geschäfts von Banken und kennen lernen ethischer Alternativen dazu 

Material

Plakate und Stifte, PC mit Internetzugang  Ablauf 1.

Reflexion des Vorwissens

Zum Einstieg in die Thematik werden Kleingruppen gebildet die zu unterschiedlichen Fragestellungen Plakate gestalten. 

Ich erbe 10.000 € und möchte es veranlagen. Auf welche Kriterien achte ich dabei? Was gilt es außer der Höhe der Verzinsung zu beachten?



Welche Möglichkeiten habe ich, mein Geld zu veranlagen? Was sind die jeweiligen Vor- und Nachteile?



Was passiert mit dem Geld, das ich bei der Bank veranlage, wenn ich es – auf ein Sparbuch gebe – Aktien kaufe – eine private Pensionsversicherung abschließe



Was sind die Tätigkeiten einer Bank? Wie erwirtschaftet die Bank einen Profit?



Welche Banken gibt es in meiner Umgebung? Wie unterscheiden sie sich?



Es gibt immer mehr so genannte „Ethik-Banken“. Wie unterscheiden sich diese von anderen Banken?

Jeder Kleingruppe diskutiert die Fragestellung und hält wchtige Erkenntnisse auf dem Plakat fest.

8

4/13

Banken im Vergleich - Internetrecherche über die Angebote verschiedener Banken.

Die Jugendlichen bekommen die Aufgabe, anhand eines konkreten Beispiels mittels Internet-Recherche das für sie beste Angebot auszuwählen. Du möchtest 10.000 € veranlagen. Welche Möglichkeiten bietet dir diese Bank bzw. Informationsplattform? Wähl die für dich attraktivsten Anlage-Möglichkeiten aus und fasse diese kurz zusammen! Bildet neue Kleingruppen, jede Kleingruppe bekommt dabei eine Bank zugewiesen. Hier eine Auswahl an traditionellen und ethischen Banken: Raiffeisenbank: www.raiffeisen.at Erste Bank: www.sparkasse.at Bawag/PSK: www.bawagpsk.com Bank Austria: www.bankaustria.at Steyler Bank: www.steyler-bank.at Oikocredit: www.oikocredit.at Schellhammer & Schatterer: www.schelhammer.at Fragen die die Recherche anleiten können: 

Welche Anlageprodukte werden geboten? Mit welchen Vorteilen werden sie beworben?



Was passiert mit meinem Geld, wenn ich eine der Anlageformen wähle?



Was erfahre ich von der Homepage nicht?

3.

Diskussion der Ergebnisse

Nach abgeschlossener Recherche schlüpfen die Teilnehmer/innen in die Rolle einer/s „Verkaufsberater/in“. Sie versuchen der restlichen Gruppe das ausgewählte Produkt möglichst attraktiv darzustellen, die Gruppe kann dazu kritische Fragen stellen.

 Ziel Kennenlernen der finanziellen Situation armer Menschen - erfahren, wie schwierig es ist, scheinbar einfache Investitionen umzusetzen. 

Material

Mehrfacher Ausdruck der Rollenbeschreibungen  Ablauf 1.

Rollenspiel

In Kleingruppen von 4 bis 5 Personen wird simuliert, wie schwierig es für arme Menschen ist, einen Kredit zum Aufbau eines Geschäfts zu bekommen. Zu Beginn braucht es fünf Kleingruppen. Jede Gruppe erhält einen Ausdruck einer Rollenbeschreibungen. Wenn die Kleingruppen ihre Rollenbeschreibung fertig gelesen haben, startet die Hauptperson das Rollenspiel einen in dem sie versucht, einen Kredit von einer der anderen Personen zu bekommen Die Gruppenleiter beobachten dabei das Rollenspiel und beenden es, wenn es zu einer Lösung bzw. einer Patt-Situation gekommen ist oder wenn die vorgegebene Zeit (ca. 20min) überschritten ist. 2.

Diskussion in der Gruppe

Wie ist es den einzelnen Personen ergangen? Was waren die Schwierigkeiten für Hamid? Warum wollte ihm von den anderen niemand den Kredit gewähren?

War das Beispiel plausibel und die Situation nachvollziehbar? Was ist die Konsequenz für Personen in ähnlichen Situationen wie Hamid? Wie könnte ihnen geholfen werden? 3.

Die Alternative „Mikrokredit“

Hier [http://tinyurl.com/kg4pncw] findest du auf Seite 35 kurz zusammen gefasst die wichtigsten Infos zum Thema Mikrokredite. Ließ dich ein bisschen ein und gib der Gruppe die wichtigsten Infos zu dieser Alternative! Rollenbeschreibungen  Hamid, der Rickshaw-Fahrer Du lebst mit deiner Frau Khadeja und deinem 3-jährigen Sohn in einem Armenviertel von Dhaka, der Hauptstadt von Bangladesch. Deine Wohnung besteht aus nur einem Zimmer, Küche und Bad müsst ihr euch mit 8 anderen Familien teilen. Du arbeitest als RickshawFahrer (Motorradtaxi), deine Frau gelegentlich als Schneiderin. Gemeinsam verdient ihr ca. 70 € pro Monat. Davon müsst ihr 15 € Miete bezahlen, den Rest braucht ihr nahezu gänzlich für Lebensmittel. Derzeit fährst du mit einem geliehenen Motorradtaxi und musst eine Miete an den Besitzer zahlen. Wenn du deine eigene Rickshaw hättest, könntest du 20 € mehr pro Monat verdienen. Ein einfaches aber solides Motorrad kostet 200 €. Du möchtest dir das Geld ausleihen, schließlich könntest du es innerhalb von 10 Monaten mit dem zusätzlichen Einkommen zurückzahlen. Du hast folgende Möglichkeiten: – die Bank: im Zentrum von Dhaka gibt es mehrere Filialen von großen Banken – dein älterer Bruder Ahmed: er hat dir schon öfter in schwierigen Situa-

tionen geholfen – Subir der Geldverleiher: einer der reichsten Männer im Viertel, der an viele Leute Geld verleiht – Feizal der Mechaniker: ein Freund bei dem du immer wieder dein geliehenes Taxi reparieren lässt Versetze dich in die Rolle von Hamid und führe Gespräche, um einen Kredit zu bekommen!

THEMA

BAUSTEIN B3: STARTKAPITAL FÜR EIN BESSERES LEBEN: DIE SCHWIERIGE AUSGANGSSITUATION

 Bankangestellte/r Du arbeitest in einer Filiale der internationalen Bank Barklays im Zentrum von Dhaka, der Hauptstadt von Bangladesch. Du bist für den Bereich Kreditvergabe verantwortlich. Deine Kund/innen sind hauptsächlich Geschäftsleute, gut verdienende Mitarbeiter von Großkonzernen und Politiker. Sie nehmen bei dir Kredite für den Kauf von Autos oder Häusern auf. Die Mindestkredithöhe ist 10.000 € und die Kund/innen müssen ein sicheres Einkommen vorweisen und Grundstücke, Immobilien oder anderes Sachvermögen als Sicherheiten bieten. Geschäfte über niedrigere Summen sind nicht besonders rentabel. Wegen der hohen Kriminalität in Dhaka wird die Filiale rund um die Uhr von privatem Sicherheitspersonal bewacht. Es ist besondere Vorsicht geboten, wenn zwielichtige Männer die offensichtlich aus den Armenvierteln kommen, die Filiale betreten. Versetze dich in die Rolle der/des Bankangestellten und reagiere auf die Anfrage von Hamid!  Ahmed, der Bruder Du bist der ältere Bruder von Hamid und arbeitest als Obsthändler am Markt. Dein Einkommen ist niedrig, deine Situation ist aber schon viel besser als vor 5 Jahren.

4/13

99

THEMA

Thema

Dank harter Arbeit und viel Disziplin konntest du dein Einkommen langsam erhöhen. Jetzt reicht es aus um deine Familie zu versorgen und deine drei Kinder zur Schule zu schicken. Außerdem seid ihr vor kurzem in einen besseren Stadtteil umgezogen. Du hast dort ein kleines altes Haus gekauft, das du jetzt renovierst und ausbaust. Öfteren Geld geliehen und weil es dein Bruder ist, warst du nie besonders streng mit den Rückzahlungen. Wenn er nach mehreren Monaten das Geld noch immer nicht zurückgezahlt hat, hast du ihm seine Schulden erlassen. Zuletzt hast du aber den Kontakt mit Hamid abgebrochen, weil du nicht ständig dein hart verdientes Geld mit ihm teilen möchtest. Versetze dich in die Rolle von Ahmed und reagiere auf die Bitte von Hamid!  Subir, der Geldverleiher Du lebst in einem Armenviertel von Dhaka, der Hauptstadt von Bangladesch, dein Haus ist aber eines der größten und schönsten in der Gegend – schließlich bist du ein einflussreicher Mann. Du betreibst diverse Geschäfte, dir gehören mehrere Wettbüros und Nachtclubs und du vergibst Kredite an die Armen. Ein Geschäftsmann in einem Armenviertel zu sein ist keine leichte Aufgabe: die Polizei ist unfähig, Überfälle und Schießereien stehen an der Tagesordnung und die Armen versuchen zu betrügen wo immer es geht. Deshalb hast du entsprechend vorgesorgt und ein paar „Aufpasser“ angestellt. Deine Erfahrung: die Kreditvergabe ist kein einfaches, aber ein durchaus lohnendes Geschäft wenn man für die nötige Disziplin sorgt. Die Armen brauchen ständig Geld und bieten keine Garantien für die Rückzahlung. Für das hohe Risiko kann man ihnen im Gegenzug aber entsprechende Zinsen abverlangen. Ein bewährtes Modell ist: 100 € Kredit nach drei Monaten Rückzahlung von 150 €. Wenn die Kunden nicht zahlen, einen Monat Aufschub, dann kommen ernsthafte Methoden zum Einsatz.

10

4/13

Versetze dich in die Rolle des Geldverleihers und reagiere auf die Anfrage von Hamid!  Feizal, der Mechaniker Du betreibst mit zwei Cousins gemeinsam eine Mechaniker-Werkstadt in Dhaka, der Hauptstadt von Bangladesch. Viele deiner Kunden sind Rickshaw-Fahrer (Motorradtaxi), die ihre Motorräder bei euch reparieren lassen. Einige von ihnen sind Stammkunden und du hast schon viel über ihren gefährlichen Beruf erfahren: der Verkehr in Dhaka ist chaotisch, täglich passieren Unfälle und gerade Motorräder werden oft von Autos gerammt. Die Fahrer werden dabei meist schwer verletzt, die Motorräder erleiden Totalschäden. Neben der Reparatur von Motorrädern kaufst du auch gelegentlich kaputte Maschinen, baust die notwendigen Ersatzteile ein und verkaufst sie wieder um 150 € bis 300 € - allerdings nur gegen sofortige Barzahlung. Du hast schon öfters die Erfahrung gemacht, dass sich Kunden mit einer eigenen Rickshaw selbständig machen wollten, bei dir ein Motorrad auf Kredit kauften, wenig später einen Unfall hatten und das Motorrad nie abgezahlt haben. Versetze dich in die Rolle von Feizal und reagiere auf die Bitte von Hamid!

Petrus aber sagte zu ihm: Dein GELD mit dir sei ins Verderben, weil die Gabe Gottes du gemeint hast durch Geld zu erwerben! Apostelgeschichte 8.20 Und sie freuten sich und kamen überein, ihm GELD zu geben. Lukas 22.5 Für einen ihm gehörenden Acker, verkauft habend, brachte das GELD und legte zu den Füßen der Apostel. Apostelgeschichte 4.37 Aber der das eine empfangen Habende, weggegangen, grub auf Erde und verbarg das GELD seines Herrn. Matthäus 25.18 Demnach wäre es nötig gewesen, du brachtest mein GELD den Bankleuten, und gekommen, ich hätte zurückerhalten das Meine mit Zins. Matthäus 25.27 Gleichzeitig auch hoffend, daß GELD werde gegeben werden ihm von Paulus; deswegen auch, häufiger ihn kommen lassend, sprach er mit ihm. Apostelgeschichte 24.26 Sie aber, gehört habend, freuten sich und versprachen, ihm GELD zu geben. Und er suchte, wie ihn bei günstiger Gelegenheit er verrate. Markus 14.11 Und sich gesetzt habend gegenüber dem Opferkasten, schaute er zu, wie die Menge einwirft GELD in den Opferkasten. Und viele Reiche warfen ein viel; Markus 12.41

Aber die Oberpriester, genommen habend die Silberstücke, sagten: Nicht ist es erlaubt, zu legen sie in den Tempelschatz; denn GELD für Blut ist es. Matthäus 27.6 Sage also uns, was dir scheint! Ist es erlaubt, zu geben Steuer Kaiser oder nicht? Matthäus 22.17 Silber oder GOLD oder Kleidung niemands habe ich begehrt; Apostelgeschichte 20.33 Damit die Echtheit eures Glaubens kostbarer als GOLD das vergehende, durch Feuer aber bewährt werdende, erfunden werde zu Lob und Herrlichkeit und Ehre bei Offenbarung Jesu Christi; 1. Petrus 1.7 Ebenso auch, Frauen in ehrbarer Kleidung mit Anstand und Sittlichkeit schmücken sich, nicht mit Haarflechten und GOLD ODER PERLEN oder kostbarer Kleidung, 1. Timotheus 2.9 Wehe euch, blinde Führer sagende: Wer schwört beim Tempel, nichts ist es; wer aber schwört beim GOLD des Tempels, ist verpflichtet. Matthäus 23.16 Sagte aber Petrus: SILBER UND GOLD nicht steht zur Verfügung mir; was aber ich habe, dies dir gebe ich: Im Namen Jesu Christi des Nazoräers stehe auf und gehe umher! Apostelgeschichte 3.6 Euer GOLD UND SILBER ist verrostet, und ihr Rost zum Zeugnis gegen euch wird sein und wird fressen

Und sagte zu ihnen: Nichts nehmt auf den Weg, weder einen Stab noch einen Reisesack noch Brot noch SILBER, noch je zwei Hemden habt! Lukas 9.3

THEMA

GELD & BIBEL

euer Fleisch wie Feuer. Jakobus 5.3

Damals wurde erfüllt das Gesagte durch Jeremia, den Propheten sagenden: Und sie nahmen die dreißig SILBERSTÜCKE, den Preis für den abgeschätzten, den sie abgeschätzt hatten von seiten Söhne Israels, Matthäus 27.9 Und in Furcht geraten, weggegangen, verbarg ich dein TALENT in der Erde; siehe, du hast das Deine. Matthäus 25.25 Zeigt mir einen DENAR! Wessen Bild hat er und Aufschrift? Sie aber sagten: Kaisers. Lukas 20.24 Übereingekommen aber mit den Arbeitern für einen DENAR den Tag, sandte er hin sie in seinen Weinberg. Matthäus 20.2 Und weswegen nicht hast du gegeben mein GELD auf eine Bank? Und ich, gekommen, mit Zins hätte es eingefordert. Lukas 19.23 Gesehen habend aber ihn, Jesus sehr betrübt geworden, sagte: Wie schwer die den REICHTUM Habenden in das Reich Gottes kommen hinein! Lukas 18.24 Denn leichter ist es, ein Kamel durch Öffnung einer Nadel geht, als ein REICHER in das Reich Gottes hineinkommt. Lukas 18.25 Gleich ist das Reich der Himmel einem SCHATZ, verborgen im Acker, den gefunden habend ein Mann verbarg, und wegen seiner Freude geht er hin und verkauft alles, was er hat, und kauft jenen Acker. Matthäus 13.44 Die Zitate wurden aus einer Interlinear-Übersetzung der Septuaginta, entnommen, dabei wird der griechische Bibeltext Wort-für-Wort übersetzt. Sammlung von Dr. Gregor Ploch

4/13

1111

THEMA

MOMO (Michael Ende) „Es gibt ein großes und doch ganz alltägliches Geheimnis. Alle Menschen haben daran teil, jeder kennt es, aber die wenigsten denken darüber nach. […] Dieses Geheimnis ist die Zeit.“ Zugegeben, Michael Endes „Momo“ richtet sich eher an ein jüngeres Publikum – ein kleines Mädchen und eine Schildkröte re en die Welt vor den grauen Herren, die den Menschen, genauer: den Erwachsenen, die Zeit stehlen. Die Fragen, die sich in dem märchenha en Gewebe stellen, betreffen allerdings vor allem Jugendliche und die vielgeplagten Erwachsenen: Wie nutzen wir unsere Zeit (sinnvoll)? Wie machen wir mehr aus ihr? Wie viel Zeit haben wir überhaupt? Und was ist Zeit? Diese Fragen beschä igen die Philosophie seit ewigen – jawohl – Zeiten. Auf viele wird es wohl nicht so schnell eine Antwort geben. Andere dagegen können und müssen wir für uns selbst beantworten: was wir mit unserer Zeit tun wollen. Momos Lieblingsbeschä igung etwa ist das Zuhören. Sie, die die Zeit re et, lebt immer wieder außerhalb von ihr – sie schenkt den Menschen in ihrem Umfeld ihre ganze Zeit. Schön und gut, aber – Zeit ist ja nicht alles, woran es allgemein fehlt. Das Problem „Geld“ spart Michael Ende weitestgehend aus.

Rebellen der Ewigkeit (Gerd Ruebenstrunk) Einem Verwandten, einer guten Freundin von dir geht es gesundheitlich sehr schlecht. Du willst sie re en und es gibt auch eine Möglichkeit, eine sündteure Opera on zu finanzieren: du kannst mit deiner Lebenszeit bezahlen. „Tempus Fugit“ macht es möglich. Amanda Reisz entwickelt mit ihrem langjährigen Freund, dem Physiker Ricardo Reming, eine Maschine, mit deren Hilfe man Lebenszeit von einem auf einen anderen Menschen übertragen kann. Dieses Projekt birgt allerdings auch immense Risiken, die sie nicht eingehen möchte – doch zwei Jahrzehnte später ist über den Konzern „Tempus Fugit“ kommerzialisiert. Obwohl der Lebenszeithandel als sehr sicher gilt, versuchen die „Rebellen der Ewigkeit“, diese Maschinerie zu stoppen. Valeria, die Lebenszeit für die Opera on ihrer Mu er geopfert hat, stößt mit der Privatdetek vin Karelia Simms und dem Fahrradkurier Willis zusammen und befindet sich in einem futuris schen Krimi. Desorien erung und scheinbare Realitätsverschiebungen führen dazu, dass die Sicherheit des Systems in Frage gestellt werden muss. Der Roman ist aber nicht nur ein Kriminalroman, sondern beschreibt auch die physikalischen Vorgänge, wie die Anwendung von Quantencomputern, die diesen Zeithandel möglich machen. Dies wir letztendlich ethische Fragen auf: Was wird in Zukun durch Technik noch alles möglich sein? Was würde man durch Armut alles tun – sogar seine Lebenszeit verringern? Spannend aus verschiedenen Perspek ven geschrieben, beschä igt sich der Roman klar auch mit der Vermischung von „Gut“ und „Böse“ und ist dadurch für Diskussionen in den Bereichen „Ethik“ und „Moral“ geeignet. Die Altersempfehlung des Buches liegt zwischen 12-15 Jahren. Viktoria Eckert Stv. Fachbereichsleiterin KJ Wien

12

4/13

Simone Weiss

WALL STREET (Oliver Stone) Ein anderer nimmt sich des Themas an, in einer ebenso zeitlosen und doch ganz anderen Form: Oliver Stone. „Wall Street“ wurde zwar schon 1987 gedreht (als Charlie Sheen noch ein ernstha er Schauspieler sein wollte), man kann sich aber vorstellen, dass es sich an der Börse heute noch so abspielt. Die grauen Herren, vor denen Momo sich fürchtet, sind hier die Hauptcharaktere, man nennt sie auch „Börsenmakler“. Bud Fox (Sheen) ist einer von ihnen, jung, ehrgeizig und überglücklich, als sich die Chance bietet, für den schwerreichen Gordon Gekko (Michael Douglas) zu arbeiten. Das Klischeebild des Spekulanten, das Gekko perfekt ausfüllt, hat sich bis heute nicht geändert: intelligent, skrupellos und hoffnungslos gierig. „Ich brauche Jungs, die arm, hungrig und clever sind. Wenn du einen Freund brauchst, kauf dir einen Hund“, sagt er – und wie Faust geht Bud auf den Teufelspakt ein. Menschen werden zu Zahlen, die es möglichst in die Höhe zu treiben gilt, und das in möglichst kurzer Zeit. „Steht doch in der Bibel“ kommen ert er bald seinen Erfolg, mit einem Wallstreet-Journal in der Hand. In wenigen Wochen verändert sich Buds ganzes Leben, und ähnlich wie bei Momo wird auch er durch die grauen Herren zwar reicher und effizienter, aber nicht glücklicher. Wirtscha skrise ist damals wie heute aktuell, und eines Tages erreicht sie auch seine Familie… So wie „Momo“ eine Fantasierzählung ist, so realis sch ist „Wall Street“. Dass beide Werke die Frage nach dem Wert der Zeit, des Geldes und dem Zusammenhang stellen, zeigt deutlich, dass diese beiden Themen unser Denken stark beeinflussen – und dass es nicht schaden kann, in einer Gruppenstunde oder auch immer wieder alleine darüber nachzudenken. „Denn die wirkliche Zeit ist eben nicht nach der Uhr und dem Kalender zu messen.“ (Momo)

In Time – Deine Zeit läuft ab Viktoria Eckert Stv. Fachbereichsleiterin KJ Wien

Foto: Oliver Böhmer - Fotolia

Justin Timberlake und Olivia Wilde laufen aufeinander zu. Beide schauen panisch auf ihre Unterarme, auf denen grün leuchtende Zahlen eingraviert sind. Kurz bevor sie sich berühren, hört man einen dumpfen Schlag, wie einen lauten Herzschlag, und Olivia Wilde fällt tot auf den Boden. In dem Science-Fiction Thriller „In Time – Deine Zeit läuft ab“ ist nicht mehr Geld, sondern Zeit die neue Währung. Zur Geburt bekommt jeder Mensch 1 Jahr Lebenszeit geschenkt. Am 25. Geburtstag fängt diese an abzulaufen, eine tätowierte Uhr auf dem Unterarm wird aktiviert. Man altert nicht mehr (in dem Film sind also alle jung und wunderschön), kämpft aber von Tag zu Tag ums Überleben. Da die Population stetig ansteigt, werden Preise erhöht und Löhne verringert, was dazu führt, dass Menschen plötzlich tot zusammensacken. Zudem ist die Stadt, in der die Geschichte spielt, in Zonen unterteilt. Im Ghetto leben die Menschen, die von Tag zu Tag leben, nur noch 24 Stunden auf ihrer Uhr haben und durch ihren Lohn die Nacht „überleben“, aus Angst vor Zeitdieben, die ihnen auch noch diesen stehlen könnten. In dem reichen Teil der Stadt bewegt sich alles langsam und gemütlich – bei 1000 Jahren Lebenszeit auf dem Unterarm ein Leichtes.

Bewegt wird die Geschichte dadurch, dass Will Salas (gespielt von Justin Timberlake) auf einen reichen Mann in seinem Ghetto stößt und ihn vor den Zeitdieben rettet. Dieser schenkt ihm aus Dankbarkeit seine letzten 116 Lebensjahre – und stirbt freiwillig, weil er schon seit über 100 Jahren lebt und dessen und der Ungerechtigkeit dieses Systems überdrüssig geworden ist. Dies nimmt Will zum Anlass, diesem ein Ende zu bereiten und wird selbst zum Verbrecher, um wieder ein Gleichgewicht herzustellen. Das Thema „Zeit ist Geld“ wird in diesem Film sehr dramatisch dargestellt, ist von der Idee her aber so alt wie die Menschheit selbst. Jede Währungsknappheit führt zum Tod – genau wie Geld, wenn auch viel langsamer. Positiv ist jedoch, dass Zeit als ein wertvolles Gut dargestellt wird und was eine Sekunde entscheiden kann. Zeitknappheit führt dazu, jeden Moment zu schätzen. Dies ist auch der negative Aspekt bei den „Zeitreichen“: auf den ersten Blick ist Reichtum gut, dann jedoch stellt man sich Fragen. Was fängt man an mit so viel Zeit? Mit der Option, ewig zu leben? Der Film ist für Jugendliche gut geeignet, es gibt keine sonderlich brutalen Szenen. Er stimmt allerdings auch weitaus nachdenklicher, als man von einem Hollywood-Thriller erwarten würde. Originaltitel: In Time Science-Fiction, USA 2011, 106 Min., FSK 12

THEMA

F I L M a b !

4/13

1313

DIÖZESAN

Nicht dort und doch dabei: Bem Vindo – Weltjugendtag 2013 in der Jugendkirche Birgit Hager, Projektleiterin Jugendkirche

Parallel zum internationalen Weltjugendtag der katholischen Kirche in Rio de Janeiro (23.-28. Juli 2013) fanden sich in der Jugendkirche Wien am Samstag, den 27. Juli, mehr als 80 „zu Hause gebliebene” und interessierte junge Menschen ein. „Bem-Vindo! - Herzlich Willkommen Rio 2013” war das Motto für eine Nacht im Zeichen Brasiliens, der Glaubensvertiefung und Verbundenheit mit jungen ChristInnen weltweit. Organisiert wurde die Veranstaltung von der Katholischen Jugend der Erzdiözese Wien in Kooperation mit dem YOU! Magazin und der Fokolar-Bewegung. „Ich habe geschaut, wo in Wien etwas zum Weltjugendtag stattfindet, denn zu Hause alleine vorm Computer die Übertragungen von Rio zu schauen, bringt nie die Stimmung so rüber wie gemeinsam. Diese Nacht in der Jugendkirche war so ein richtiger Weltjugendtag - halt in Wien. Ein Erlebnis von Gemeinschaft unter jungen ChristInnen!”, so ein junger Erwachsener stellvertretend für viele ähnliche Rückmeldungen während der Veranstaltung.

Gemeinsam mit dem Jugendbischof Österreichs, Weihbischof Stephan Turnovszky, dem Jugendseelsorger Gregor Jansen und dem Steyler Missionar und „Weltdorfpfarrer” von St. Gabriel P. Franz Helm SVD, begann die Veranstaltung mit einer Eucharistiefeier - geprägt durch Hymnen der letzten Weltjugendtage. Schon hier kam für viele „Rio-Feeling” auf, wurden Erinnerungen an vergangene Weltjugendtage wach gerufen und Gemeinschaft unter den Mitfeiernden und mit Gott spürbar. So erzählte ein 12jähriges Mädchen, wie beeindruckt sie von der Gestaltung der Messfeier war: „Der Bischof hat gesagt ‚Lasset uns beten‘ und dann hat er eine Pause gemacht und den Kopf gesenkt und gebetet - das habe ich noch nie gesehen. Da ist mir aufgefallen, dass er ‚lasst uns beten‘ gesagt hat, also auch ich. So habe ich ebenfalls gebetet.” Kurz zuvor richtete Kardinal Schönborn über Telefon er den Anwesenden von Rio aus seine Grüße aus. Er erzählte von der Stimmung beim Weltjugendtag in der brasilianischen Stadt und verband so die in Wien Anwesenden mit allen TeilnehmerInnen in Rio. „Geht zu allen Völkern und macht alle Menschen zu meinen Jüngern.” (Mt 28,19) lautete das biblische Motto des

14

4/13

Fotos: Christine Loibl-Zonsits

Knapp 100 Jugendliche feiern Weltjugendtag in der Jugendkirche

DIÖÖZ DIÖZESAN Weltjugendtages in Rio. In einer Katechese vertieften die jungen Menschen gemeinsam mit Jugendbischof Turnovszky diese herausfordernde Aufforderung Jesu. Sophie Reitbrecht (Fokolar-Bewegung) und David Schindelar (Katholische Jugend) interviewten dabei den Jugendbischof zu Fragen wie: Was steckt hinter dem Wort „Jünger”? Wieso ist Jesus die Evangelisierung der Menschen anscheinend so wichtig? Wie können junge Menschen im Jahr 2013 diesen Satz leben - wenn sie nicht Priester oder MissionarInnen sind und sich viele Gleichaltrige anscheinend von religiösen Themen nicht mehr ansprechen lassen? In sehr persönlicher Form ging der Jugendbischof auf diese und mehr Fragen ein und erläuterte, dass Jünger sein bedeute, eine persönliche Beziehung mit Gott - durch Jesus Christus, seinen Sohn - zu leben. Es sei zudem wichtig, durch das persönliche Leben von Christus Zeugnis zu geben: „Wenn ihr zum Beispiel an einen Priester denkt, der euch beeindruckt, geprägt hat, dann erinnert ihr euch wahrscheinlich weniger an die Worte, die dieser gesagt hat. Vielmehr an seine Art, seine Persönlichkeit.” Unterstrichen wurde diese Wirkung des gelebten Zeugnisses durch Erfahrungsberichte von zwei jungen ChristInnen. „Der Christ lebt zwischen zwei Polen - Gott und der Welt, den Menschen”, erklärte der Jugendbischof weiter. Man darf beide Pole nicht vergessen. Als ChristIn muss man mit beiden leben. Von Gott erzählen - mit dem eigenen Leben und den modernen Möglichkeiten, Kommunikationsmitteln usw. unserer Zeit -: das ist Mission. „Die Worte des Bischofs haben mir wieder Kraft gege-

ben für meinen Alltag als Christin”, erzählte eine junge Erwachsene. “Heilig?” war der Titel eines Workshops zum Leben der Weltjugendtag-Fürsprecherin Chiara Luce Badano, in welchem sich die jungen Menschen, neben einem „Weltjugendtags-Hymnen” Workshop, brasilianisch Kochen und einer interaktiven Reise nach Brasilien mit dem Steyler Missionar P. Franz Helm SVD, zu nächtlicher Stunde mit dem Weltjugendtag und Brasilien auseinander setzten. Was wäre Brasilien ohne Samba, Caipirinha, Fußball und Essen? Die BlueBox, der Begegnungsraum der Jugendkirche, war zu diesem Zweck in eine „Copa Cabana” verwandelt worden, und gab so der „Brazilian-Party” im Anschluss an die Workshops das entsprechende Flair. Rund 30 junge Menschen hielten dann noch bis 03:00 Uhr morgens durch und sahen gemeinsam die LiveÜbertragung der Vigil, der nächtlichen Gebetsfeier, aus Rio. In seiner Botschaft im Rahmen der Vigil merkte Papst Franziskus an, dass wer das Wort Gottes aufnimmt und sich als ChristIn zu leben bemüht, „gleichsam ‚das Unterhemd‘ durchschwitzt”. Diese Worte trafen wohl viele Anwesende aufgrund der Hitze an diesem Tag in der Jugendkirche „physisch” und werden ihnen in ihrem Leben als junge ChristInnen im Alltag weiter im Gedächtnis und Herzen bleiben. Ebenso wie die freudige und tiefe Atmosphäre unter den TeilnehmerInnen, die gemeinsam „Weltjugendtag in Wien” erlebten. 

4/13

1515

JUGENDKIRCHE

Geben macht glücklich

Jugendkirche und die Katholische Jugend der Stadt Wien stattfinden – natürlich mit einer großen Agape im Anschluss an die gemeinsame Eucharistiefeier.

Birgit Hager, Projektleiterin Jugendkirche

„Geld macht glücklich, wenn man rechtzeitig drauf schaut, dass man es hat, wenn man es braucht.“, so lautete in den 80er Jahren ein Werbespot einer österreichischen Bank. Was aber, wenn es einem sogar im wahrsten Sinne des Wortes am Lebensnotwendigsten fehlt und man nicht die Möglichkeit hat „drauf zu schauen, dass man es hat, wenn man es braucht“?

Bereits im Gottesdienst vor dem gemeinsamen Essen setzten wir uns mit der Situation in Syrien auseinander. In einem Videoeinstieg sahen wir Bilder von den Flüchtlingen und erhielten Informationen über die rund 2 Millionen Menschen, die sich auf der Flucht befinden. Die allgemeine Betroffenheit griff P. Jean-David Lindner, der Bundesjugendseelsorger Österreichs, der mit uns gemeinsam feierte, in seiner Predigt auf. Die Aussage „Geben macht seliger als Nehmen“ lebte er uns dabei

Fotos: Christine Loibl-Zonsits

Papst Franziskus hatte für den 7. September einen weltweiten Fast- und Gebetstag für die Menschen in Syrien ausgerufen. In der Jugendkirche hatten wir an diesem Tag einen Teamtag und unterhielten uns über „Essen“. Am 28. September sollte unser jährliches Startevent für die

Und so kam uns die Idee: wenn sowieso essen, wieso nicht einmal „für andere Menschen essen“. Rasch waren auch die anderen JugendleiterInnen begeistert und wir lancierten ein „Benefizessen für Syrien“. Die arabischen und syrischen Spezialitäten kochten wir zum Großteil selbst. Rund 60 Junge und Junggebliebene kamen zu diesem Benefizessen und unterstützten mit ihrer Spende die Caritas Flüchtlingshilfe Syrien.

16

4/13

JUGENDKIRCHE gleich vor, indem er einige Geldscheine an die Mitfeiernden verteilte mit der Aufforderung, sie, wenn sie möchten, weiterzugeben, um auch dieses „Glück des Gebens“ zu erfahren. Zum Abschluss stand die Hoffnung, auch in scheinbar hoffnungslosen Situationen durch unser Leben – und Geben – etwas zum Positiven beizutragen und „Hoffnung zu geben.“ Das finanzielle Ergebnis dieses Benefizessens überstieg all unsere Erwartungen. Anfänglich hatten wir uns vorgenommen, zumindest zwei Hilfspakete – ein Lebensmittelund ein Hygienepaket – jeweils im Wert von 60 Euro für die Menschen in Syrien zu spenden. Zum Schluss konnten wir 570 Euro überweisen.

In der Jugendkirche möchten wir uns verstärkt für Menschen einsetzen, die nicht die „materiellen Möglichkeiten“ zum Über-leben haben, die uns zur Verfügung stehen. So gibt es in diesem Arbeitsjahr noch ein Benefizkonzert und ein „Fastensuppen-Essen“, zu denen wir herzlich einladen – und wer weiß, was uns noch alles einfällt, um konkret Solidarität mit anderen zu leben, oder wie Papst Franziskus es ausdrückt: „Kirche für die Armen“ zu sein. 

4/13

17 1717

NORD

PlanLos ENDLICH WIEDER EIN JUNGES GESICHT VON KIRCHE! Maria Sigert-Kraupp

Fotos: Marina Siegert-Kraup

Rot-gelb-orange bestrahlte Kirchenmauern, jugendgemäßer Sound und eine Feier, wie Jugendliche sich das wünschen: Die Jugendmesse „Plan – Los!“ am 07.09.13 um 20:13 in der Pfarrkirche Göllersdorf war ein toller Erfolg für alle Mitwirkenden und Mitfeiernden. Kein Wunder, hat das Vorbereitungsteam doch ganze Arbeit geleistet: Schon beim Ankommen wurde durch die Umfrage „Gehst du eher planlos oder mit Plänen durchs Leben?“ jede/r BesucherIn auf das Thema eingestimmt. Die Farbenpracht durch die Lichttechnik, die Livemusik, die Texte der Lesungen, der Sketch von Kompass, Landkarte und Handy-Navi, begeisterte alle, die gekommen waren, das zeigte der Schlussapplaus. Die Wurzel aller Pläne ist dein Herz, hieß es in der Lesung aus „Jesus Sirach“, einem Weisheitsbuch der Bibel. „Daher ist es wichtig, darauf zu achten, woran unser Herz hängt“ – das legte uns besonders Neupriester Thomas, der die Heilige Messe mit uns feierte, in der Predigt nahe. Thomas erwähnte auch seine eigenen Erfahrungen mit Plänen, er erlebte in seiner Heimat der damaligen DDR noch wirtschaftlich vorgegebene Vier-

Jahres-Pläne, an die sich alle zu halten hatten. Im Evangelium von den Emmausjüngern, das Diakon Herby verkündete, kam die Botschaft zum Ausdruck, wie gut es ist, Halt und Durchblick mit Jesus zu finden, um wieder neu aufbrechen zu können aus Chaos, Finsternis und Trauer. Die beiden LaienassistentInnen, Caro und Flo, setzten das Thema durch ihre Moderation souverän um: Die Abwechslung macht es aus und die richtige Zeit, mal planlos und mal mit Plänen und Planhilfen zu leben. Das Jugendmessteam bedankte sich auch bei allen Sponsoren, bei allen Firmen und Vereinen, allen privaten SpenderInnen und SponsorInnen, den fünf Göllersbachpfarren und bei der Katholischen Jugend der Erzdiözese Wien, die die Licht-und Tontechnik der Firma „showattak“ mögl lich machten! Vergelt‘s Gott! „An Tagen wie dieser“ – auch mit diesem Lied riss die tolle Live-Band mit Dominik und Nadine (Gesang), Kathi und Eul (Guitars), Feli (Flöte), Luki (Keyboard), Luki (Drums), Flo, Denise, Tamara, Petz und Gabriel (Bläser) alle mit – fühlte jeder Besucher ein Stück Unendlichkeit, das zeigte die laute, quirlige Feststimmung bei der Agape im Anschluss, wo die gespendeten Brote mit Aufstrichen, die Kuchen, Wein und Traubensaft gut schmeckten und grandioses Lob den Jugendlichen gespendet wurde. Jugendliche, die Junge Kirche zeigen, so, wie es Jugendlichen taugt, gibt es, das hat das Vorbereitungsteam diesmal unter der Leitung von Dominik Sommerer bewiesen – und hoffentlich gibt es auch schon vage Lust und Pläne für ein nächstes Mal! 

18

4/13

NORD

Gott – JugendAnspruchMesse „I´M YOUNG. THANKS GOD“ Elena Wilhelm

Am 13. Oktober war es bei uns in Großweikersdorf endlich so weit! G-JAM time in unserer Pfarrkirche. Was entsteht, wenn man 50 jugendliche und junggebliebene Begeisterte mit 17 Sponsoren und Unterstützern, einem guten Jahr Vorbereitungszeit, einer schönen Pfarrkirche und 45 LEDScheinwerfer mit 10km Kabel zusammenbringt? Genau! Die erste G-JAM in Großweikersdorf, die rund 300 Mitfeiernde aus Niederösterreich und Wien komplett vom Sockel warf. Das G steht für Gott, an den wir alle glauben, und JAM steht für “Jugend Anspruch Messe”. Uns steht daher ein Ort zu, an dem wir gemeinsam Liturgie auf unsere Art und Weise feiern können, so wie wir eben sind: nämlich jung. Passend dazu war auch unser Thema: „I’m young, thanks God“. Wir sind dankbar dafür, dass wir jung sind und es dürfen, gemeinsam mit Freunden etwas geschaffen haben und neue Freundschaften entstanden sind. Der rote Themenfaden wurde auch in einer tollen Dialogpredigt von Pfarrer Marius Zediu und unserem ehemaligen Diakon Hans Wachter perfekt gehalten. Nachdem wir Jesus selbst in Form von wirklichem Brot empfangen haben, von den Zelebranten gesegnet wurden, um so gestärkt Segen für andere zu sein, und gemeinsam sangen und hörten, dass Gott uns Rückenwind gibt, ließen wir den wunderbaren Sonntagabend des 13. Oktobers 2013 bei einem Chill-Out im Feuerwehrhaus der FF Großweikersdorf bei einem Gläschen Glühwein ausklingen. Ein gelungener, erster G-JAM Abend der KJ Großweikersdorf! 

4/13

19 1919

STADT

Erste Dekanatsjugendmesse in Erdberg!

Astrid Schiefer, Jungscharleiterin und Ministrantin

Meine Zwillingsschwester Andrea, unsere beste Freundin Prisca und ich sind mehr oder weniger zufällig in Kontakt mit dem „Jungen Dekanat 3“ gekommen. Das „Junge Dekanat 3“ ist eine Organisation, die sich eine bessere Zusammenarbeit in der Jugendarbeit zwischen den Pfarren im 3. Wiener Bezirk zum Ziel gemacht hat. Es kam der Vorschlag auf, in unserer Pfarre Erdberg die nächste Dekanatsjugendmesse zu gestalten. Wir waren zunächst einmal ein bisschen überrumpelt, denn schließlich hatte keiner von uns je eine Dekanatsjugendmesse organisiert. Andererseits fanden wir die Idee super, denn das wäre eine tolle Möglichkeit, wieder mehr Jugend in unsere Kirche zu locken. Doch würden wir das alles schaffen? Nachdem der Termin der Jugendmesse wegen Andreas und meiner Matura in den September verschoben wurde und uns alle Mitglieder des jungen Dekanats 3 ihre Hilfe versprachen – schließlich ist es eine Jungendmesse des Dekanats 3 und nicht nur von unserer Pfarre

20

4/13

- stimmten wir begeistert zu. In den Sitzungen im September nahm die Messe, unter der Mitarbeit von vielen fleißigen Helfern, langsam Form an. Das Thema, das uns durch die ganze Messe begleitete, war „God connects people - Trau dich zu glauben!“ Am 27. September war es dann soweit. Den Fußspuren auf den Kirchenstufen folgend, an dem Willkommensplakat an der Kirchentür vorbei, gelangten die Leute in die Kirche. Beim Eingang bekam jeder ein Teelicht und ein Kuvert, sowie einen Stift in die Hand gedrückt. Nach vielen, schwungvollen Liedern der Band, die sich aus Gitarren, einer Querflöte, einem Kontrabass, einer Bassflöte und einem tollen Chor zusammensetzte, und der Predigt von unserem Pfarrer Thomas Lambrichs, hatten drei Jugendliche den Mut völlig frei über ihren Glauben zu erzählen. Es war unglaublich berührend und wunderschön! Zu den freien Fürbitten waren alle eingeladen, ihre Teelichter nach vorne zu bringen, anzuzünden und in Form eines Herzes vor den Altar zu stellen. Als Höhepunkt zum Schluss hatte jeder Zeit, die zwei Fragen zum Thema „Mein Glaube und ich“, die auf einem Zettel standen, zu beantworten und in das Kuvert zu stecken. Dann schrieben alle ihre Adresse darauf, damit diese Briefe in einem halben Jahr allen Anwesenden zugeschickt werden können. Die Stimmung war sehr gut und der Pfarrsaal, in dem die Agape nachher stattfand, voll mit Leuten aus den unterschiedlichsten Pfarren, die sich wieder einmal trafen oder neu kennenlernten. Wir waren überglücklich, dass alles so gut geklappt hat und dass es so viele positive Rückmeldungen gab. Das motiviert einen sofort, mit der Planung der nächsten Dekanatsjugendmesse im dritten Bezirk zu beginnen. Danke noch einmal an alle, die mitgewirkt und mitgeholfen haben! Ohne euch wäre die Messe nie so toll gelungen. 

Fotos: Ernst Eichinger

Endlich war es soweit! In der Pfarre Erdberg fand am 27.9.2013 die erste Dekanatsjugendmesse statt. Unter der Leitung des „Jungen Dekanats 3“ wurde die Messe durch die Unterstützung vieler Mithelfender ein unvergessliches Erlebnis.

SÜD

burn Über 100 FirmkandidatInnen aus 11 verschie-denen Pfarren samt Begleitpersonen kamen am 26. Oktober in Schwechat zum 2. Firmstartfest „burn“. Werner Pirkner, Diözesan- und Vikariatsjugendseelsorger

Fotos: getgott.com/Thomas Radlmair

Lustige Workshops wie Lamas führen, auf Stelzen und auf der Slackline seine Geschicklichkeit unter Beweis stellen, gemeinsam den Säurefluss überqueren, Fallschirme basteln, den Alltag vom Roten Kreuz kennen lernen und ein Fußball Match in Jutesäcken zu bestreiten, boten eine gute Möglichkeit, zum Start in der Firmgruppe als Gemeinschaft zusammenzuwachsen. Spirituelle Workshops wie „Lebensduft – gesalbt für mein Leben“, einen Spiricache (spirituelles Geocaching) suchen, eine Kerze für die Firmpaten und –Patinnen gestalten, sich mit den Gaben des Heiligen Geistes auseinander zu setzen und die Bibel als ein Buch für sich zu entdecken, boten einen guten Ansatz um einen Glaubensweg zu beginnen. Der Gottesdienst am Abend war vom Feuer geprägt: In sieben Schalen wurden Sorgen verbrannt und dazu um die sieben Gaben des Geistes gebetet. Wenn man genau aufpasst und aufmerksam durchs Leben geht, kann man, wie im Gottesdienst mittels Riesenventilator simuliert, den Atem Gottes, den Heiligen Geist, erfahren beziehungsweise erkennen. Nach dem Gottesdienst gab es noch die Möglichkeit sich mit Hot Dogs – zubereitet von den Pfadfindern aus Schwechat – zu stärken und den Abend in gemütlicher Atmosphäre ausklingen zu lassen. Wir wünschen allen Firmlingen und ihren BegleiterInnen viel Mut und Kraft vom Heiligen Geist!

DATE

16.10 . 20.11 2013 . 18.12 2013 . 15.01 2013 . 19.02 2014 .2014

upDATE DATE

19.03 . 09.04 2014 . 21.05 2014 .2014

jew. Bild 19:00 U Wr. N ungszen hr eusta tr dt, D um omp l. 1

Einmal im Monat ein upDATE, eine Aktualisierung, tut gut. Werner Pirkner, Diözesan- und Vikariatsjugendseelsorger

Deshalb gibt es seit kurzem wieder einen monatlichen Jugendgottesdienst in Wr. Neustadt - St. Bernhard. Beim ersten upDATE, am 16. Oktober, ging‘s um unsere Zeit. „Alles hat seine Stunde. Für jedes Geschehen unter dem Himmel gibt es eine bestimmte Zeit: eine Zeit zum Steinewerfen und eine Zeit zum Steinesammeln. (Koh 3) Manchmal tut es gut, eine schwere Last loszuwerden, und so haben wir im Hof des Bildungszentrums mit lautem Schreien Steine geworfen. Doch manchmal gibt´s eine zweite Chance bzw. mutet Gott uns nach einer Erholungsphase einen zweiten Durchgang zur tieferen Verarbeitung zu. Wir haben gegen Ende des Gottesdienstes unsere Steine wieder gesammelt und um Gottes Unterstützung gebetet, damit wir unsere Herausforderungen gut annehmen und bewältigen können. Es war spannend und hat gut getan! Einmal im Monat DER Vikariats-Jugendgottesdienst, immer beim KJ-Büro in Wr. Neustadt = Bildungszentrum St. Bernhard, Mittwoch-Abend, 19:00 Uhr. Die nächsten Termine sind: 18.12.2013, 15.01., 19.02., 19.03., 09.04., 21.05.2014 Herzliche Einladung – wir freuen uns auf dich!

4/13

2121

THEMA

Carmen Ofner 31 [email protected] Jugendleiterin Schwerpunkt Oberleis Sonstige Tätigkeit, Beruf

ursprünglich Musikwissenschaften

Wohnort

Hanftal

Freizeit

hautpsächlich Musik

Das spiele ich gerne

Orgel

Andreas Musich

Diese Person beeindruckt mich

da gibt´s so viele

39

WORDRAP

Frischlinge

[email protected] Organisationsreferent Sonstige Tätigkeit, Beruf (optional) Wohnort

Töpfer, Entwicklungshelfer in Indonesien Wien

Freizeit

Verbringe ich mit meiner Familie

Das spiele ich gerne

Gitarre

WORDRAP

(schreib deine Assoziation hin)

jugendlich

Ist für mich ein Lebensgefühl

Musik

Bitte mehr davon

Bibel

Starkes Buch, guter Ratgeber

KJ

Für eine lebendige und starke Kirche

jugendlich

is´ gar nicht so lange her

Musik

kann gar nicht genug davon kriegen!

Bibel

DAS Buch der Bücher

KJ

kuhl! ;)

(er)wachsen

wird man noch früh genug

Vladimira Scholz 34 [email protected]

Manuela Bistricky

Jugendleiterin im NAIN (Dek. 21/22)

27 [email protected]

Tätigkeit, Beruf:

Mutter

Pastoral-pädagogische Mitarbeiterin in der Jugendkirche Wien

Wohnort

Aspern, 1220 Wien

Freizeit

Opernbesuche, Spanisch-Kurs, Lesen

Tätigkeit, Beruf:

Theologiestudentin

Das spiele ich gerne

Memory mit meinen Kindern

Wohnort

1030 Wien

Freizeit

Familie und Freunde, lesen, stricken, backen, Brieffreundschaften, Ministrantengruppe, Junges Dekanat Wien 3

Diese Person beeindruckt mich

Martin Luther

WORDRAP

Gitarre

jugendlich

unangepasst, ehrlich, begeisterungsfähig

Musik

macht unser Leben so viel schöner.

Bibel

für mich ist sie ein Wegbegleiter durchs Leben

KJ

ist etwas, das die Kirche dringend braucht

(er)wachsen

Erwachsen ist man nie, wachsen sollte man immer

Was ich sonst noch sagen möchte

Ich freue mich schon sehr auf alle neuen Erfahrungen, Erlebnisse und Herausforderungen, aber vor allem freue ich mich auf die Jugendlichen. Also bitte, besucht uns doch im NAIN!

Das spiele ich gerne WORDRAP

22

jugendlich

fühl ich mich hoffentlich noch lang

Musik

wer singt, betet doppelt

Bibel

ein Buch aus vielen Büchern

KJ

eine spannende berufliche Herausforderung

(er)wachsen

bin ich eigentlich schon

Was ich sonst noch sagen möchte

Ich freu‘ mich, dabei zu sein!

4/13

Maximilian Schöberl [email protected]

Sebastian Fellner

Organisatorischer Mitarbeiter in der Jugendkirche Wien

22

THEMA

20

[email protected]

Tätigkeit, Beruf:

Student

Wohnort

Wien

Freizeit

Musik machen, Webdesign

Tätigkeit, Beruf:

Student (Journalismus an der FH Wien)

Gitarre

Wohnort

Wien

Freizeit

vebringe ich am liebsten mit meinem Hund im Wald. Oder vor dem Fernseher.

Das spiele ich gerne Diese Person beeindruckt mich

Joe Bonamassa

WORDRAP

WORDRAP Musik

Webredakteur

lebenswichtig

David Schindelar 24 [email protected]

jugendlich

bin ich immer noch

Musik

macht das Leben bunt

Bibel

Nachleden, was Jesus tun würde

KJ

Jung, modern, die Zukunft meiner Kirche

(er)wachsen

sollte man nich zu schnell werden

pastoral-pädagogische Mitarbeiter in der Jugendkirche Wien Tätigkeit, Beruf:

Student (Lehramt kath. Theologie & Physik)

Wohnort

Baden

Freizeit

Lesen, Schi fahren, Schwimmen, Reisen, …

Das spiele ich gerne

29 [email protected]

Zug um Zug

WORDRAP jugendlich

Simone Elisabeth Sztubics

Ist die Zukunft

Jugendleiterin im Kompetenzzentrum NAIN Tätigkeit, Beruf:

Pastoralassistentin und Religionspädagogin; Mediatorin in spe

Wohnort

1140 Wien

Freizeit

Hobbyarchäologin, lese sehr gerne, bin kulturinteressiert, musikalisch

Musik

ohne sie könnte ich nicht leben

Bibel

Ist Wort Gottes

Das spiele ich gerne

Tischtennis, Tennis, Scotland Yard

KJ

Eine großartige Gemeinschaft

(er)wachsen

Ist ein andauernder Prozess

Diese Person beeindruckt mich

Dr. Ed Watzke; öst. Mediator, Sozialarbeiter, Psychotherapeut, Autor, Geschichtenerzähler und Playback-Schauspieler

Was ich sonst noch sagen möchte

Kommt und lernt mich persönlich kennen! ;)

Miriam Leidinger

WORDRAP jugendlich

Dynamisch, frischer Wind, Herausforderung

Musik

Wise Guys, Adriano Celentano, Tom Waits

Bibel

Erfahrungen mit dem lebendigen Gott

KJ

Aufgeschlossen, viele neue Ideen, coole JugendleiterInnen und engagierte, junge Menschen

(er)wachsen

Verantwortung tragen und dazu stehen und dennoch „wachsen“ mit neuen Erfahrungen bzw. sich weiterentwickeln

Was ich sonst noch sagen möchte

In der Begegnung mit vielen Menschen erfahre ich Gott immer neu, somit fühle ich mich in meinem Beruf als Jugendleiterin sehr wohl und daheim. Das Schöne daran ist, dass ich diesen Job auch als Berufung ansehe und es liebe, Menschen in ihren diversen Lebensbereichen begleiten zu dürfen/können. Mit Gottes Hilfe schaffe ich die Aufgaben bestimmt so, dass sie stimmig sind.

22 [email protected] pastoral-pädagogische Mitarbeiterin in der Jugendkirche Wien Tätigkeit, Beruf:

Studentin an der Uni Wien (kath. Religionspädagogik)

Wohnort

Wien

Freizeit

… verschiedene Aktivitäten in meiner Heimatpfarre (PGR, Jugend, Firmung..), tja und wenn dann noch Zeit übrig bleibt, reise ich gerne herum!!

WORDRAP Musik

mache und höre ich sehr gerne!

Bibel

lebendige Geschichten

KJ

jung, dynamisch, engagiert, vielseitig,…

(er)wachsen

... das werden (sind) wir sicher alle irgendwann einmal ;)

4/13

2323

MAGAZIN

SPIRIT ON FIRE Die Messe I

13. Dezember 2013, 18.30 Pfarrkirche Gänserndorf 20. Dezember 2013, 18.30 Pfarrkirche Sitzendorf

Die Messe II

14. Februar 2014, 18.30 Pfarrkirche Unterstinkenbrunn 28. Februar 2014, 18.30 Pfarrkirche Harmannsdorf-Rückersdorf

Das Event

11. April 2014, 16.00 Oberleis Katholische Jugend Vikariat Nord Gerald Miedler 0664/610 11 69 ĮƌŵƵŶŐ͘ŶŽƌĚΛŬĂƚŚŽůŝƐĐŚĞͲũƵŐĞŶĚ͘Ăƚ ǁŝĞŶ͘ŬũǁĞď͘Ăƚ hŵŶŵĞůĚƵŶŐǁŝƌĚŐĞďĞƚĞŶ

Konzertreihe „Rhythm of Glory“ – www.rhythm-of-glory.at Rhythm of Glory ist ein Konzert für alle Sinne: Worship-Musik von Michael W. Smith, Moriah Peters, Judy Baley, Albert Frey, … performt von einer Band und Background-Chor, unterstützt von Videos- & Fotoanimationen auf Großleinwand, kombiniert mit besinnlichen Texten und einer optischen Stimmung aus vielen Kerzen, Scheinwerfern, Nebel, … Weihrauchduft. Nach dem Konzert laden wir zu einer Agape ein. Veranstalter: Pfarre Walpersbach Ort: Pfarrkirche Walpersbach, 2822 Termin: 26. Jänner 2014, 18.00 Uhr Eintritt: freie Spende Infos & Rückblick: www.rhythm-of-glory.at

24

4/13

KJ-KONGRESS 2014

Die Katholische Jugend der Erzdiözese Wien lädt zum großen Vernetzungstreffen ein.

WAS:

Vernetzung und Austausch, neue Impulse für die kirchliche Jugendarbeit und den Glauben gemeinsam feiern Wahl der neuen ehrenamtlichen diözesanen Vorsitzenden

WER:

Ehren- und Hauptamtliche in der kirchlichen Jugendarbeit ab 17 Jahren

WANN:

Samstag, 15. März 2014, 13:00 Uhr (Beginn Check-in) bis Sonntag, 16. März 2014, 16:00 Uhr (Abfahrt)

WO:

Raabs a.d.Thaya im JUFA – wir stellen Shuttlebusse zur Verfügung, die aus deiner Umgebung abfahren

WIEVIEL:

Wir übernehmen für Dich alle Kosten (Fahrt, Unterkunft, Verpflegung, Materialien)

Info und Anmeldung bis 20. Februar 2014 unter wien.kjweb.at/kongress2014 Gleich liken: facebook.com/kjkongress

be part.

KJ-Kongress 2014

Und das soll euch als Zeichen dienen: Ihr werdet ein Kind finden, das, in Windeln gewickelt, in einer Krippe liegt. Lk 2,12

1

2 3

34 39 35 3638 37

33 32

4 5 6

31

7

30

8

9 10 11

29

28

12 13 14

27

22 26 25 24

21 23 20

19

16 18

P.b.b. GZ 02Z034286 Verlagspostamt: 1010 Wien Erscheinungsort: Wien

15

17