Literatur zur allgemeinen Einführung - Springer

2. Endruweit, Günter (2004): Organisationssoziologie. 2. völlig neu bearb. Aufl. Stuttgart: UTB Lucius & Lucius. (stark kontingenztheoretisch geprägt, vorrangig für Studierende empfohlen, die sich diesen Ansatz verdeutlichen wollen). Müller-Jentsch, Walther (2003): Organisationssoziologie. Eine Einführung. Frankfurt a.M. ...
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Die als allgemeine Einführung „Kühl, Stefan (2011): Organisationen – eine sehr kurze Einführung. Wiesbaden: VS-Verlag (Euro 12,80)“ versucht – trotz einer nicht zu übersehenden Prägung durch die Systemtheorie Niklas Luhmann – sowohl Studierenden der Politikwissenschaft, der Betriebswirtschaftslehre, der Psychologie, der Pädagogik und der Soziologie einen Einstieg in die Organisationsforschung zu geben. Ansonsten dominieren im deutschsprachigen Raum – anders als beispielsweise im englischund spanischsprachigen Raum - eher auf einzelne Disziplinen bezogene Einführungsbücher. Organisationssoziologie In der Regel sind die alten deutschsprachigen Einführungsführungsbücher in die Organisationssoziologie besonders zu empfehlen Hervorzuheben sind dabei: Mayntz, Renate (1963): Soziologie der Organisation. Reinbek: Rowohlt. Prätorius, Rainer (1984): Soziologie der politischen Organisationen. Darmstadt: Wissenschaftliche Buchgesellschaft. Scott, W. Richard (1986): Grundlagen der Organisationstheorie. Frankfurt a.M.; New York: Campus. Scott, W. Richard, und Gerald F. Davis. 2007. Organizations and organizing. Rational, natural, and open system perspectives. 1. Aufl. Upper Saddle River: Pearson Prentice Hall.

Der Nachteil ist, dass diese Bücher im normalen Buchhandel alle vergriffen sind. Der Vorteil ist, dass sie in der Regel sehr günstig gebraucht über www.Amazon.de oder www.zvab.de zu bekommen sind.

Es sind eine Reihe von neueren Einführungsbüchern erschienen, von denen besonders das dicke (und leider recht teure) Buch von Bonazzi uneingeschränkt empfohlen werden kann (man kann sich die Kapitel jedoch an den meisten Bibliotheken über den Uni-Server herunterladen). Bonazzi, Giuseppe (2007): Geschichte des organisatorischen Denkens. Wiesbaden: VS-Verlag. (ein italienischer Klassiker, jetzt in deutscher Übersetzung. Wenn Sie Geld ausgeben wollen, dann kaufen Sie sich den).

Ansonsten existieren eine Reihe von Einführungsbüchern, die durch eine – sonst eher für die Betriebswirtschaftslehre typische - zweckrationale Sichtweise auf die Organisation geprägt sind. Wenn man sich dies bewusst macht, eignen sie sich sehr gut für die Aneignung einer zweckrationalen Sichtweise auf Organisationen. Abraham, Martin; Günter Büschges (2004): Einführung in die Organisationssoziologie. 3. Aufl. Wiesbaden: VS-Verlag (aus dem Verständnis von Organisationen als Zweckverband geschriebenes Einführungsbuch)

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Endruweit, Günter (2004): Organisationssoziologie. 2. völlig neu bearb. Aufl. Stuttgart: UTB Lucius & Lucius (stark kontingenztheoretisch geprägt, vorrangig für Studierende empfohlen, die sich diesen Ansatz verdeutlichen wollen) Müller-Jentsch, Walther (2003): Organisationssoziologie. Eine Einführung. Frankfurt a.M.; New York: Campus. (eine Einführung, in der deutlich wird, dass Zweckrationalität auch aus einer industriesoziologischen Perspektive beschrieben werden kann). Preisendörfer, Peter (2005): Organisationssoziologie. Grundlagen, Theorien und Problemstellungen. Wiesbaden: VS-Verlag. (beste Einführung in Prinzipal-Agent-Theorie in der Organisationsforschung)

Organisationspsychologie Die Übereinstimmung in den Lehrbüchern der Organisationspsychologie ist deutlich größer als in der Organisationssoziologie. Auch fällt auf, dass häufig die Themen Arbeitspsychologie und Organisationspsychologie in ein und dem gleichen Lehrbuch abgehandelt werden. Anbei eine Auswahl aus den zurzeit auf dem Markt befindlichen Büchern zur Organisationspsychologie. Rosenstiel, Lutz von (2007): Grundlagen der Organisationspsychologie. 6. Aufl. Stuttgart: Schäffer-Poeschl. Marcus, Bernd (2011): Einführung in die Arbeits- und Organisationspsychologie. Wiesbaden: VS-Verlag.(sicherlich das günstigste Buch zur Zeit auf dem Markt) Schuler, Heinz (2007): Organisationspsychologie. Bern: Huber. Kirchler, Erich (2008): Arbeits- und Organisationspsychologie. Stuttgart: UTB.

Betriebswirtschaftslehre In der Betriebswirtschaftslehre dominieren zweckrationale Perspektiven auf Organisationen – eine Perspektive also, die beispielsweise mit systemtheoretischen, neoinstitutionalistischen oder mikropolitischen Ansätzen nicht abgestimmt ist. Der Markt für Organisationseinführungen aus einer betriebswirtschaftlichen Perspektive hat eine ganz eigene Logik. Weil fast jede Studentin, jeder Student der Betriebswirtschaftslehre Kurse „Organisation I“ und „Organisation II“ belegen müssen, haben eine Vielzahl von Professoren ihre eigenen Organisationslehrbücher herausgebracht, die sich gerade an ihren eigenen Universitäten vermutlich gut verkaufen. Orientierend an den Vorbildern aus den USA sind diese häufig recht teuer, unterscheiden sich jedoch dadurch von Lehrbüchern aus der Organisationssoziologie, dass sie häufig eine Vielzahl von Fallstudien liefern. Schreyögg, Georg (2008): Organisation. Grundlagen moderner Organisationsgestaltung. Mit Fallstudien. Wiesbaden: Gabler (der Klassiker unter den BWL-Einführungen). Vahs, Dietmar (2009): Organisation. Ein Lehr- und Managementbuch. Stuttgart: Schäffer-Poeschl. Kieser, Alfred; Peter Walgenbach (2010): Organisation. 6. Aufl. Stuttgart: Schäffer-Poeschl (in den ersten Auflagen noch von Kieser/Kubicek noch mit stark kontigenztheoretischen Einschlag geschrieben. Den erkennt man auch in der neusten Auflage noch. Ein lesenswertes Buch, wenn man sich über den theoretischen Hintergrund klar wird.)

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Olfert, Klaus (2009): Organisation. Kiehl. Picot, Arnold; Ralf Reichwald; Rolf T. Wigand (2008): Information, Organization and Management. Berlin: Springer. (ein englisches Buch deutscher Professoren, sehr teuer)

Methoden der Organisationsforschung Eine nahezu komplette Aufstellung aller gängigen (und teilweise auch von bisher wenig genutzten) quantitativen und qualitativen Methoden, die in der Organisationsforschung eingesetzt werden, findet sich neuerdings in dem Sammelband: Kühl, Stefan; Petra Strodtholz; Andreas Taffertshofer (Hg.) (2009): Handbuch Methoden der Organisationsforschung: Wiesbaden VS-Verlag.

Das über 700 Seiten dicke Handbuch ist mit knapp 50,- Euro recht teuer. Die Anschaffung lohnt sich nur für diejenigen, die planen mit unterschiedlichen Methoden der Organisationsforschung zu experimentieren. In den meisten Universitätsbibliotheken können einzelne Kapitel kostenlos vom Server heruntergeladen werden. Es fehlt in dem Handbuch leider immer noch ein Beitrag zur Dokumentenanalyse. Für diese Methode schaut man am besten nach Beiträgen von Stephan Wolff. Zur Methodik und Problematik der Fallstudie siehe besonders: Hauptmanns, Peter; Wolfgang Rogalski (1992): Fallstudien in der Industriesoziologie. Zur Kritik der vorherrschenden Methode sozialwissenschaftlicher Technikforschung. In: Lehner, Franz; Josef Schmid (Hg.): Technik - Arbeit - Betrieb - Gesellschaft. Beiträge der Industriesoziologie und Organisationsforschung. Opladen: Leske + Budrich, S. 205-224. Eisenhardt, K. M. (1989): Building Theories from Case Study Research. Academy of Management Review, Vol. 14 (4), S. 532-550.

Modelle guter empirischer Organisationsstudien Obwohl Studierende über beobachtende Teilnahme in Ferienjobs oder Praktika teilweise hervorragenden empirischen Zugang haben, lesen sich deren Arbeiten häufig so, als wenn sie nur die Schauseite der Organisation betrachtet haben. Es fehlt häufig an dem Gespür für interessante Empirie, die man durch einen engen Kontakt mit einer Organisation erheben kann. Deswegen empfehlen wir vor einer größeren empirischen Studie einige modellhafte Artikel und Bücher zu lesen. Bensman, Joseph; Israel Gerver (1973): Vergehen und Bestrafung in der Fabrik. In: Steinert, Heinz (Hg.): Symbolische Interaktion. Stuttgart: Klett, S. 126-138. (der Klassiker und immer noch nicht überboten) Dalton, Melville (1959): Men Who Manage. New York: Wiley. (weitgehend vergessen, aber es wird deutlich, was man durch eine längere Beobachtung von Organisationen herausbekommen kann). Jackall, Robert (1988): Moral Mazes. The World of Corporate Managers. New York; Oxford: Oxford University Press. (von der Herangehensweise erfrischend wenig an dem üblichen wissenschaftlichen Duktus angelehnt, aber mit einigen sehr originellen Beobachtungen).

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Rottenburg, Richard (2002): Weit hergeholte Fakten. Eine Parabel der Entwicklungshilfe. Stuttgart: Lucius und Lucius. (eine sehr unorthodoxe Herangehensweise mit einigen brillanten Einsichten in das Zusammenspiel von Organisationen).

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http://www.springer.com/978-3-531-17978-0