Liebe Leiden Leben-Leseprobe - AAVAA Verlag

2. Henrik Lüchtenborg. Liebe Leiden Leben. BERLIN. Lyrik. LESEPROBE ..... feruf in seinem Büro einsam und etwas verlo- ren wieder in das Klassenzimmer ...
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Henrik Lüchtenborg

Liebe Leiden Leben BERLIN Lyrik

LESEPROBE

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© 2015 AAVAA Verlag Alle Rechte vorbehalten 1. Auflage 2015 Umschlaggestaltung: AAVAA Verlag Coverbild: Lisa Hauer Printed in Germany

AAVAA print+design Taschenbuch: Großdruck: eBook epub: eBook PDF: Sonderdruck:

ISBN 978-3-8459-1731-3 ISBN 978-3-8459-1732-0 ISBN 978-3-8459-1733-7 ISBN 978-3-8459-1734-4 Mini-Buch ohne ISBN

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Liebe_Leiden_Leben_ BERLIN "Sicherlich verwirrend , wenn man es gleich beim ersten Blick endgültig bewerten möchte . Doch die Kunst besteht im mutigem zweiten Gedankengang, dem zweiten Blick auf den Inhalt und die Aussage und auf den eigenen Blickwinkel.. "Toleranz ist der Verdacht, dass der andere Recht hat !" ( Kurt Tucholsky ) Der bewertende Blick auf unseren Mitmenschen - oft nur Reflektionen unserer eigenen Problematiken , die wir in einem Spiegelbild suchen müssen um sie an uns selbst zu erkennen. Passive Aggressionen fressen unseren Blick auf den Frieden miteinander auf. . Also versuche ich , nicht anhand einer zusammenhängend und unter allen Umständen Unterhaltsamen Geschichte , sondern durch 4

kleine , kaum sichtbar verbundenen Momenten einen Eindruck meiner Beobachtungsvorstellung zu vermitteln , dass das Leben auf dieser Welt ausschließlich nur friedlich und schön sein kann, wenn jeder Mensch sich in dem anderen Menschen sieht und versteht das kein Mensch über dem anderen stehen kann.

Liebe _Leiden und das Leben hier in Berlin in einigen Textmomenten fest gehalten , mit dem kindlichen Wunsche nach Frieden , Liebe und dem voll ausgeschöpften Leben miteinander " :

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Henrik Lüchtenborg geborgen am 16. 07 1983 in Berlin Steglitz Berliner Schriftsteller .

Veröffentlichung : Pinselei & Schrabelei - 2012 Fratzen - 2014

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Einleitung "Wissen Sie, Monsieur , ich hab Sie studiert. Die ganze Zeit nun schon, seit Sie hier zur Tür herein kamen und sich, ohne andren Blicken zu öffnen, an meinen Tresen setzten. Ich schau Sie mir nun schon seit fast einer Stunde an. Sie! Sie sind keiner von diesen ganz normalen bärtigen dunklen Gestalten, die hier sonst so rein kommen. Keiner von denen, die nach drei Schnaps den Vierten kaum erwarten können. Nein! Wissen Sie, Monsieur – ich sehe in Ihnen keinen üblichen Damenjäger, keinen Trunkenbold, keinen von uns! Sie, mein Guter, Sie sehen eher aus wie jemand, der hier nicht hingehört und für den wir eine reine Gefahr darstellen. Ja, einer, der sich sinken lässt in dem, was er als das Böse bezeichnete, bevor er sich in dem Bösen selber wiederfand. 7

Ihr Anzug! Muss ein teurer sein, so wie er glänzt. - Und Sie zahlen nach jeder Bestellung – recht anständig für einen von hier< Ach werter Herr, wissen Sie, was kümmert’s mich – bin ja mal froh, wenn einer zahlungsfähig ist. Die dunklen Gauner, dort unter dem schimmernden Licht – sehen Sie sie? Wie sie leicht gebeugt und tief gesunken sich an ihren Gläsern festhalten? –Sie zahlen selten gleich< wenn überhaupt, aber was soll ich tun? Ach! Ich hab diese leeren Augen satt! Sie starren! Sie haben das Sehen lange schon verlernt. Wie sie doch ständig das selbe Schauspiel mir bieten. Mal ist’s das Weib daheim, mal die Arbeit und oft war’s wieder mal ein schlechter Tag< Wie ich diese stillen Gestallten doch leid bin. Da freut’s einen, einen wie mich, doch – so einen wie Sie zu treffen. Darf ich Sie einladen? Darf ich Sie zu ihrem nächsten Glas einladen – mir wäre etwas Gesellschaft von einem wie Ihnen ganz recht. 8

Hier! Das Glas aufs Haus! Es ist der gute Wein aus einem kleinen Dörfchen, einem kleinen Gut bei Montpellier, namens Château de JonquièresSie! Sie werden es kennen< Monsieur! Sie schweigen ! Eine bewundernswerte Eigenschaft, die selten an meinem Tresen Platz nimmt. Scheuen Sie sich nicht, nach einem zweiten Glas zu fragen. Denn wo dieser Wein herkommt, steht der Brauch in jedem Raum, in dem dieser Wein verzehrt wird, nach einem geschenkten darf der Gast das zweite nicht ablehnen, das dritte jedoch muss er heben auf den Freund, der ihn einlud und ihm gleich tun. Nun, Monsieur! Sie werden denken – was für eine Endlosschleife –doch stets beim vierten Durchlauf ist der Brauch, dem Wirt einen letzten Wunsch mit auf den Weg zu geben, den Freund zu umarmen – was auch immer geschah - und dann die Schenke zu verlassen. 9

So trinken Sie doch! Sie werden merken, wie sich viele Ihrer stumpf geglaubten Geschmacksnerven neu beleben werden. Sie also sind einer derer, die sich her trau’n in die Holzbarracken von Paris – und dem leisen Jazz folgen wollen? Ja? Sind Sie so einer? Jazz – wissen Sie, Jazz ist wie das Leben! Man beginnt und weiß nicht, was auf einen zukommt, und man hört auf und weiß ebenfalls nicht, was auf einen zukommt – jedoch hat man dazwischen so viel gehört, dass man schon vergessen hat, wie es war, als man nicht wusste, was auf einen zukommen wird. Na ja, eigentlich auch alles nur sinnloses Geschwafel - entschuldigen Sie bitte, Monsieur – ich muss wohl zu lange unter Halunken gelebt haben,.Jazz ist sicherlich auch nur Musik< Aber Monsieur! Fällt es Ihnen nicht auch immer öfter auf? Je mehr wir uns auf die Musik des Lebens konzentrieren, desto weniger verstehen wir sie