Kleine - Verlagshaus Jacoby & Stuart

Bestimmt haben Sie sich auch schon einmal gefragt, welche. Gedanken hinter den bezaubernden Augen einer Katze woh- nen? Welche verrückten Ideen ihr durch den Kopf gehen? Und ob sie nicht auf die verrücktesten Abenteuer aus ist, sobald. Sie ihr den Rücken zudrehen? Die Wahrheit darüber wissen natürlich allein ...
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Benjamin Lacombe

Kleine

Katzenkunde

Kleine Katzenkunde

Sébastien Perez & Benjamin Lacombe

Sébastien Perez

Die Katze – seit je waren die Menschen fasziniert von ihr: Für die einen war sie eine Gottheit, für die anderen der Teufel … In diesem Buch lernen wir, dass es nicht ihre Zugehörigkeit zu der einen oder anderen Katzenrasse ist, für die wir die Katzen so lieben, sondern ihre Unberechenbarkeit, ihre Freiheitsliebe. Weil sie so schön göttlich und teuflisch zugleich sind.

www.jacobystuart.de ISBN : 978-3-941087-01-9

Jacoby

Stuart

Unseren vierbeinigen Freunden Lisbeth und Virgile, die sich manchmal für Katzen halten und uns wie die Esel dastehen lassen. Und meiner Liebe, mit der ich in diesem Leben und den acht nächsten zusammenleben will.

Benjamin Lacombe

Kleine

Meiner kleinen Katze …

Sébastien Perez

Katzenkunde Texte von

Sébastien Perez Illustrationen von

Benjamin Lacombe

Aus dem Französischen von

Edmund Jacoby

Benjamin Lacombe, geb. 1982 in Paris, studierte grafische Künste und ist ein Star der jungen Illustratorenszene. Er hat bereits mehr als 30 Bücher illustriert bzw. geschrieben. Benjamin Lacombe lebt und arbeitet in Paris, mit seinen Hunden Virgile und Lisbeth, die sich häufig auch in seine Bücher schleichen.

Sébastien Perez, geb. 1975 in Beauvais, begann schon früh mit dem Schreiben von Geschichten, in denen er stets Fantastisches mit Humorvollem mischt, aber auch immer ein Thema anreißt, das ihm am Herzen liegt, wie z. B. die Toleranz. Er hat bereits mehrere Kinderbücher veröffentlicht.

Verlagshaus Jacoby

Stuart

Vorwort Die Katze – welch ein geheimnisvolles Wesen! Seit jeher sind die Menschen fasziniert von ihr, und sie hat in allen Kulturen ihre Spuren hinterlassen. Für die einen war sie eine Gottheit, für die anderen der Teufel; heute wiederum gilt sie als die beste Gesellschafterin. Vermutlich sind Sie selbst einer dieser schnurrenden Fellkugeln verfallen oder? Und wenn ja, dann lieben Sie Ihre Katze gewiss schon so sehr, dass Sie Ihr Kopfkissen und Ihren Lieblingsplatz auf dem Sofa an sie abgetreten haben! Bestimmt haben Sie sich auch schon einmal gefragt, welche Gedanken hinter den bezaubernden Augen einer Katze wohnen? Welche verrückten Ideen ihr durch den Kopf gehen? Und ob sie nicht auf die verrücktesten Abenteuer aus ist, sobald Sie ihr den Rücken zudrehen? Die Wahrheit darüber wissen natürlich allein die Katzen. Sie aber finden hier fünfzehn Geschichten darüber, wie Katzenstreiche aussehen können. Und am Ende des Buches ab Seite 67 gibt es sogar noch ein ausführliches Katzenglossar.

Maxwell

Hoch hinaus Maxwell war ein ehrgeiziger Kater. Er hatte keinen Stammbaum, auf den er hätte stolz sein können, und er war auch keine Schönheit wie so manche Salonkatze. Aber er war kühn wie es nur die Kater sind, die die Regenrinnen entlangbalancieren. Er konnte einfach nicht länger unten im Haus zwischen Plüsch und Sofakissen leben; er wollte vielmehr hoch hinaus, bis auf die höchste Spitze des Kirschbaums. Zuerst schärfte er seine Krallen an dessen Rinde, dann begann er seinen Aufstieg, von Ast zu Ast und von Zweig zu Zweig. Nicht eher machte er Halt, um zu sehen, wo er sich befand, als bis er den allerletzten Zweig erreicht hatte. Doch dann kam der Augenblick, an dem er den Rückweg antreten musste. Jetzt, beim Blick in die Tiefe, fühlte die Höhe sich gar nicht mehr schön an! Maxwell geriet in Panik und wagte es nicht mehr, seinen Platz zu verlassen. Und er miaute Ach und Weh, sehnt sich zurück aufs Kanapee.

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Hippolyt

Wie manseine Komplexe loswird Seit dem Tag, da sein Frauchen ihn adoptierte, war Hippolyt der glücklichste aller Kater. Unentwegt bewunderte sie ihn und liebkoste seine zarte Babyhaut. Alles war wunderbar, bis eines Tages ein Zweibeiner mit langen Haaren auftauchte, in den Frauchen sich vernarrt hatte. Dieser Schwachkopf wollte komisch sein, wenn er über Hippolyts Äußeres Witze machte. Das Frauchen fand diese Witze zwar nicht sehr komisch, aber sie sagte nichts, denn sie war doch verliebt. Hilflos stand Hippolyt dieser Beziehung gegenüber, ja, er begann sogar schon, Komplexe zu bekommen. Doch dann kam der Tag der Rache. Hippolyt sah, wie der Andere unter der Dusche nach einem Shampoo für seine langen Haare tastete. Und – schwupps – glücklich im Vorgefühl des Sieges schob Hippolyt ihm mit der Schnauze die Tube mit der Enthaarungscreme hinüber …

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Raimund

Die Herausforderung »Das kann doch nicht sein«, sagte sich Raimund. »Vor einem Jahr passte ich doch noch hinein!« Dieser alte Weidenkorb wagte es, ihm Widerstand zu leisten! Die Hinterbeine, der Schwanz und das Hinterteil passten noch immer hinein, aber mit dem restlichen Körper war es nicht ganz so leicht. Raimund seufzte, wand sich aus dem Körbchen hinaus und zeigte seine wunderschöne Silhouette, als er aufstand. Dann versuchte er es von Neuem. Den Kopf zuerst, dann die Schultern hinein und dann mit Glück noch das Bäuchlein. Es war eine Qual, und der Schwanz hing in der Luft! Doch er ließ sich nicht entmutigen. Er versuchte es andersherum, von hinten, seitlich versetzt und dann noch quer. Es half nichts; im wahrsten Sinne des Wortes quoll er über. Nun erinnerte sich Raimund daran, wie seine Mutter ihn zurechtgeschubst hatte, wenn er nicht ordentlich im Körbchen lag. Er nahm einen letzten Anlauf … … und der Korb gab nach.

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