KC Hayes Dorian, Tränen eines Vampirs Band 2 Fantasy - Buch.de

kann, das Werk endlich in den Händen zu halten ... waren nur der Bestandteil eines bösen Traumes gewesen. Dennoch ... schaute in die untergehende Sonne.
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K. C. Hayes

Dorian, Tränen eines Vampirs Band 2 Fantasy freie edition © 2011 AAVAA Verlag UG (haftungsbeschränkt) Quickborner Str. 78 – 80, 13439 Berlin Alle Rechte vorbehalten www.aavaa-verlag.de 1. Auflage 2011 eBooks sind nicht übertragbar! Es verstößt gegen das Urheberrecht, dieses Werk weiterzuverkaufen oder zu verschenken Umschlaggestaltung: K. C. Hayes in Zusammenarbeit mit www fotolia.de und Fotograf Ivan Bliznetsov Printed in Germany 978-3-86254-914-6

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Dieser Roman wurde bewusst so belassen, wie ihn die Autorin geschaffen hat, und spiegelt deren originale Ausdruckskraft und Fantasie wider. Alle Personen und Namen sind frei erfunden. Ähnlichkeiten mit lebenden Personen sind zufällig und nicht beabsichtigt.

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Dieser Roman ist meiner Schwester gewidmet, welche für die Korrekturarbeiten zuständig war, meiner Mutter, die immer noch nicht fassen kann, das Werk endlich in den Händen zu halten und meinem Vater, der trotz seiner schweren Krankheit, es immer wieder schaff,t mich zum Lachen zu bringen. Ich danke euch von ganzen Herzen.

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Chapter 21 London 1731 Es war ein halbes Jahr vergangen, seitdem Dorian Sarah aus dem Weiher gerettet hatte. Wären er und seine Familie nicht gewesen, hätte Sarah die schwere Lungenentzündung nicht überstanden. Dorian wachte jede Minute an ihrer Seite und schlief wie ein Hund zusammengerollt auf seinem Kissenlager vor ihrem Bett. Sarah hatte jeden der Familie St. Clair in ihr Herz geschlossen. Darren ging ihr die erste Zeit aus dem Weg, doch jetzt versuchte er, sie mit seinen Späßen die schreckliche Zeit im Bonquetting House vergessen zu lassen. Sie schwieg eisern zu den Vorfällen. Sie redete sich ein Lascar und seine Brüder waren nur der Bestandteil eines bösen Traumes gewesen. Dennoch traute sie sich nur am Tage hinaus und schreckte bei jedem unbekannten Geräusch zusammen. 5

Es war ein herrlicher Sommertag und Sarah saß an ihrem Lieblingsplatz hinter dem Haus. Von hier aus, hatte sie einen schönen Blick auf das Schloss und den Stallungen. Sie hatte Dan und Ruth gebeten, niemanden von ihrer Anwesenheit zu erzählen. Sarah hatte Angst, jemand könne sie erkennen und sofort an Lascar ausliefern, denn am Hofe war sie eh nicht mehr willkommen. Und in Irland hätte ihr Vater sie garantiert mit Vorwürfen konfrontiert. „Na, mein Kind… wo bist du denn mit deinen Gedanken?“ Ruth streckte ihren Kopf aus der Holzluke. Sarah reichte ihr eine Schüssel mit gewaschenen Bohnen. „Ich kann dir gar nicht sagen, wie dankbar ich euch bin, dass ich hier sein darf. Ihr seid alle so lieb zu mir, aber ich darf eure Gastfreundschaft nicht länger beanspruchen.“ „Aber wo willst du denn hin Sarah?“ Sarah zuckte sie Schultern. „Ich vermisse Irland… meine Mutter.“ „Du hast Heimweh? England ist doch so schön.“ 6

„Gewiss, nur…“ Ruth schaute in die Ferne. „Nicht alle Menschen sind hier schlecht und böse. Nur Gott weiß, was dir erfahren ist. Wir würden dich alle schrecklich vermissen, vor allem Dorian.“ Ein verschüchtertes Lächeln legte sich auf ihr Gesicht, als sie an ihn dachte. Mein rettender Engel. Seitdem Sarah im Haus war, nahm Dorian seine Zukunft sehr ernst. Er wollte endlich Verantwortung übernehmen und erlernte bei Hofrichter Dugan die Gesetzte des Landes. Er brachte Sarah zum Lachen, wenn er seine schwarze Robe überzog und die Küche zu seinem Verhandlungsraum machte. Wenn er abends nach Hause kam und Sarah erblickte, wusste er, dass er auf dem richtigen Weg war. Er plante sein Leben mit ihr. Er war sehr geduldig, denn Sarah blockte jede seiner Annäherung ab. Doch nie kam ihm der Gedanke, sich bei einer anderen Frau Erleichterung zu verschaffen. 7

„Na, da sind ja unsere drei Männer. Bestimmt hungrig wie immer.“ Ruth winkte ihrem Mann und ihren Söhnen zu. Am Haus angekommen nahm sie Dorian zur Seite. „Du solltest ein gutes Wort mit Sarah reden. Sie hat Heimweh.“ „Sie will uns verlassen?“ Dorians Herz überschlug sich bei dem Gedanken, Sarah zu verlieren. „Wo ist sie?“ „Sie hängt gerade die Wäsche auf. Sie ist so ein liebes Mädchen.“ „Ich weiß Ma. Sie darf nicht gehen.“ Dorian musste schnell zu ihr. Er sah, wie sie sich gerade mit einer nassen Decke abmühte. „Komm Sarah, ich helfe Dir.“ „Dorian.“ Die Stunden ohne ihn, waren für Sarah kaum auszuhalten. „Ich habe gerade mit Mutter gesprochen. Ich kann es nicht glauben, du willst uns verlassen?“ Sarah nickte traurig. Sie konnte ihm nicht in die Augen schauen. 8

„Dorian… das hier ist nicht mein zuhause. Ich muss versuchen mein Leben wieder zu regeln. Ich kann mich nicht ewig bei euch verstecken.“ Dorian warf die schwere Decke über die Leine. „Gut, dann gehen wir gemeinsam weg. Egal wohin.“ „Nein Dorian, deine Zukunft ist hier. Du wirst ein fabelhafter Richter werden.“ Dorian strich ihr eine Locke aus der Stirn. „Aber das ist alles nichts ohne dich, Sarah. Du bist meine Leben, du warst es schon immer, seit dem Moment, als ich dich das erste Mal sah.“ Sarah nahm ein weiteres Wäschestück aus dem Korb. „Ich bitte dich Dorian, was kann ich dir schon bieten? Du würdest es nicht verstehen. Etwas in mir ist zerbrochen und ich werde dir lange Zeit nicht das geben können, was du dir erwünscht.“ Dorian lehnte sich gegen die Hauswand und schaute in die untergehende Sonne. „Dann lerne mir, es zu verstehen Sarah.“ Sarah schaute betreten zu Boden. Ein Mann wie Dorian, der sich tagtäglich mit der Realität auseinander setzte, würde es niemals verstehen, das 9

sie kurz davor war einen Vampirfürsten zu heiraten. Sie war für eine kurze Zeit in eine für ihn fremde Welt eingetaucht. Dorian brach eine Rose von Ruth geliebten Rosenstrauch. Er kniete vor ihr nieder. „Ich meine es ernst Sarah. Du bist das wichtigste und liebste in meinem Leben. Ich verlange nichts von dir. Wenn du mich eines Tages so liebst, wie ich dich… ist mein Leben perfekt. Sarah, ich bitte dich, werde meine Frau.“ „Nein Dorian… ich kann es nicht, bitte tu mir das nicht an.“ Sie lies die Wäsche fallen und lief ins Haus. „Was ist denn jetzt los?“ Dan St. Clair schnitt gerade das Brot auf, als Sarah tränenüberströmt in Dorians Zimmer stürmte. Darren lies vor Schreck die Holzlöffel fallen. Dorian konnte sie jetzt nicht allein lassen und folgte ihr. Du Dummkopf, warum hast du das gemacht? Du hättest es nur verdient, wenn sie jetzt ginge. „Lass sie… die beiden müssen selber ihren Weg finden.“ 10

Ruth hielt Dan am Arm fest, als er seinen Sohn hinterher wollte. Völlig aufgelöst warf sich Sarah auf Dorians Bett. Lascar hatte es geschafft, ihr Leben dauerhaft zu zerstören. „Es tut mir unendlich leid Sarah. Ich hätte das nicht sagen dürfen.“ Sie schaute in Dorians traurige Augen. Er hatte ein Anrecht auf die Wahrheit. Sie konnte den Mann, der ihr das Leben rettete, nicht länger anlügen. „Es liegt nicht an dir.“ Sie legte seine Hand in ihre. „Was ich dir nun sage, klingt für dich unglaublich, aber es ist die Wahrheit. Du hast das Recht mich sofort aus dem Haus zu jagen, aber glaube mir, ich bin keine Verrückte.“ Dorian hielt ihr ein Taschentuch hin. Sie schnäuzte sich. „Das würde ich niemals machen.“ Er setzte sich hinter sie und Sarah lehnte ihren Kopf an seine Brust. So brauchte sie ihn wenigstens nicht anschauen. 11

„Darren hat Recht Dorian, die Frau, die er an dem Morgen am Bonquetting House gesehen hat, war ich. Wie du weist, komme ich aus Irland…“ Dorian küsste ihr aufs Haar. „Das ist nicht zu verleugnen.“ „Jedenfalls hat mein Vater mich vor die Wahl gestellt, entweder einen Mann, den ich nicht liebe zu heiraten oder als Hofdame der Königin zu dienen. So entschloss ich, nach London zu reisen. Sophia mochte mich vom ersten Moment an nicht. Auf ihrem Ball hatte sie mich als Tanzpartnerin einem Fürsten zugewiesen. Er hat mir den Hof gemacht, doch als ich nicht darauf einging, hat er mich entführt. Ich war bewusstlos, und als ich zu mir kam, saß ich in seiner Kutsche. Vor seinem Haus angekommen habe ich versucht zu fliehen, doch sein Bruder holte mich ein. Er biss mir in den Hals und ich fiel zu Boden. Ich war wie gelähmt und unendlich müde.“ Dorian war fassungslos, Darren hatte mit jedem Wort die Wahrheit gesagt. „Was sind das für Menschen?“ 12

Sarah fixierte das kleine Holzkreuz an der Wand. „Es sind keine Menschen, Dorian. Als ich nachts erwachte, war nichts mehr so, wie es einmal war. Ich hatte versucht aus dem Anwesen zu entkommen, lief aber aus Neugier meinen Peinigern direkt in die Arme. Der Mann, der mich entführte, heißt Lascar. Und ist ein Vampir, genau wie seine Brüder Vorador und Vincent.“ „Was sind Vampire?“ „Es sind Kreaturen, die sich nur nachts bewegen und sich von Blut ernähren. Sie sind unsterblich. Keine Waffe kann ihnen etwas anhaben. Angeblich war es vorherbestimmt, dass ich eine von ihnen und die Gemahlin des Fürsten werden sollte. Mir wurde mein eigener Hofstaat zugeteilt, der mich auf meine zukünftige Rolle vorbereiteten sollte. Sie ließen mich nicht aus den Augen und hatten mir versichert das Lascar mich bis zu meiner Wandlung nicht anrührt.“ Sarah zitterte am ganzen Körper. „Es war eine Lüge… er hat mich entjungfert. Ich hätte es fast nicht überlebt.“ Ihre Stimme versagte bei der Erinnerung. 13

Dorian hielt sie fest im Arm. „Sarah… du musst nicht weiter erzählen.“ „Doch, ich möchte, dass du es verstehst. Ich weiß nicht, woher ich die Kraft nahm, aber ich beschloss, Lascar eine Falle zu stellen. Er gab mir die Erlaubnis, mich von meinem sterblichen Leben zu verabschieden. Ich wusste, dass es früh morgens Angler am Weiher gab und hoffte einer von ihnen könne mir helfen. Ich bat ihn, mich unter Aufsicht zu den heißen Quellen gehen lassen zu dürfen. Die Frauen, die du gesehen hast, sind auch Vampire, aber ihnen tat die Sonne nichts an. Nur ihre Augen sind sehr empfindlich. Ich betete, dass die Sonne ihre Strahlen schickte. Gott hatte mich wohl erhört. Die Wolken brachen auf und er schenkte mir mit dem ersten Strahl meine Freiheit zurück. Die Hofdamen waren geblendet und verloren die Orientierung.“ Dorian schwieg - das was ihm Sarah erzählte, war nicht zu glauben. „Menschen, die sich von Blut ernähren.“ flüsterte er schockiert.

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Aber Darren hatte gesehen, dass Sarah gebissen wurde. Wenn Sarah verrückt war, war es sein Bruder auch. „Kannst du jetzt verstehen, warum ich dich nicht heiraten kann?“ Dorian drehte Sarah zu sich herum. Vom vielen weinen waren ihre Augen gerötet. „Du meinst, wenn du mich heiraten würdest, dann würdest du deine Freiheit und dein Leben verlieren?“ Sarah nickte. „Du Dummchen. Ich bin nicht wie diese Männer. Ich liebe die Sonne, und wenn ich Blut sehe, wird mir schlecht. Ich würde dir deine Freiheit niemals nehmen und ich kann verstehen, dass du in manchen Dingen noch Zeit brauchst.“ Er hätte am liebsten diesem Lascar persönlich sein Schwert zwischen die Rippen gestoßen. „Ich habe Angst, dass er mich eines Tages holen kommt. Du kennst seinen Zorn nicht. Ich bringe euch alle in große Gefahr.“ „Aber es weiß nicht, wo du bist oder?“ Der Gedanke, dass sie alle in Gefahr schwebten, war Dorian noch gar nicht gekommen. Diese 15