ONE

Pressemitteilung

Bono, Anna Loos, Herbert Grönemeyer und 50 ONEJugendbotschafter starten Kampagne „Ich schaue hin!“ Bono und ONE-Jugendbotschafter am Nachmittag bei der Bundeskanzlerin

Berlin, 8. April 2013. Heute hat die entwicklungspolitische Lobby- und Kampagnenorganisation ONE ihre Wahlkampagne vorgestellt. „Ich schaue hin!“ ruft dazu auf, dass die nächste Bundesregierung Deutschlands Zusagen im Kampf gegen extreme Armut gerecht wird. Dabei liegt das Augenmerk auf den erreichten Erfolgen, aber auch auf bestehendem Handlungsbedarf, denn Zahlen belegen: Extreme Armut kann bis 2030 praktisch beendet werden. ONE-Mitgründer Bono, die langjährige ONE-Unterstützerin Anna Loos, der Mitbegründer von „Deine Stimme gegen Armut“ Herbert Grönemeyer und der Agrarökonom Prof. Dr. Dr. hc Joachim von Braun diskutierten gemeinsam mit den ONE-Direktoren Dr. Sipho Moyo (Afrika) und Tobias Kahler (Deutschland) über notwendige entwicklungspolitische Schwerpunkte der nächsten Bundesregierung, damit extreme Armut noch in unserer Generation beendet wird. Neben Gästen aus Politik und Zivilgesellschaft waren die 50 diesjährigen ONE-Jugendbotschafter aus ganz Deutschland anwesend. In den kommenden Monaten werden sie in ihren jeweiligen Regionen die Bundestagskandidaten und Öffentlichkeit auf entwicklungspolitische Erfolge und Herausforderungen aufmerksam machen. Am Nachmittag treffen Bono und die 50 ONE-Jugendbotschafter Bundeskanzlerin Angela Merkel. Bono sagte: „Die unglaubliche Nachricht ist, dass diese sinnlose, brutale Armut, die wir alle schon in den Abendnachrichten gesehen haben, halbiert wurde. Die Bilder von aufgeblähten Hungerbäuchen und eingefallenen Gesichtern müssen nicht unser Bild von Entwicklungsländern sein – denn die Länder selbst erheben sich, um den Herausforderungen die Stirn zu bieten. Selbst für uns Aktivisten ist es schwer zu glauben. Aber es gibt Daten aus verschiedenen Quellen, die beweisen, dass die Zahl der Menschen, die in extremer Armut – also von weniger als rund einem Euro pro Tag – leben, innerhalb von 20 Jahren halbiert wurde. Die Daten zeigen auch, dass wir extreme Armut bis zum Jahr 2030 beenden können, wenn wir mit den Programmen weitermachen, von denen wir wissen, dass sie wirken.“ Und weiter: „Ich schaue hin! ist eine deutsche Kampagne, die internationale Auswirkungen haben wird. Es sind deutsche Aktivisten, die ihre Augen weit offen haben für die Möglichkeiten unserer Generation, um Menschen im Kampf um ihre Würde zu unterstützen. Und sie verkünden, dass sie im Wahljahr ihre Augen auf die deutschen Politiker richten. Denn diese können, wenn sie ihre gegebenen Zusagen einhalten, eine historische Chance nutzen und extreme Armut beenden.“ Herbert Grönemeyer sagte: „Deine Stimme gegen Armut „schaut“ schon seit Jahren „hin“ – und das mit Erfolg. Armut weltweit zu bekämpfen, ist keine Vision. Wenn wir uns gemeinsam dafür einsetzen, werden unsere Ziele Realität!“ Anna Loos, die im Jahr 2012 mit ONE nach Ghana gereist war und dem ONEKampagnenfilm ihre Stimme gegeben hat, berichtete von ihren Erfahrungen in Afrika: „Ich konnte die Erfolge in Afrika mit eigenen Augen sehen. Doch um extreme Armut ein für alle Mal zu beenden, müssen wir alle an einem Strang ziehen. In Afrika steckt so viel Potential. Es wäre eine Schande, dieses nicht zu fördern. Ich werde genau hinschauen, ob die Bundesregierung ihre Versprechen an die Ärmsten hält.“

1|2 8. April 2013

ONE Dr. Sipho Moyo lobte die Erfolge vieler afrikanischer Länder: „In Afrika südlich der Sahara werden sich bis zum Jahr 2028 zehn Länder aus extremer Armut befreit haben können. Das ist das Ergebnis von Investitionen, besserer Regierungsführung und mehr Transparenz im Rohstoffbereich. Vor allem sind dies Erfolge, die von den Afrikanern selbst hervorgebracht wurden. Doch um schnellere und bessere Ergebnisse zu erzielen, gerade im Gesundheit- und Ernährungsbereich, benötigen wir noch internationale Unterstützung. Ich schaue hin, ob die nächste Bundesregierung ihre Entwicklungsversprechen einhält.“ Prof. Dr. Dr. hc Joachim von Braun betonte: „Die praktische Beendigung extremer Armut ist jetzt ein wichtiges Ziel, kein unrealistischer Traum mehr. Um dieses Ziel zu erreichen, gibt es allerdings trotz immenser Fortschritte noch viel zu tun. Das müssen Politik und Gesellschaft überall auf der Welt gemeinsam angehen, mit intelligenten Lösungen, in Kooperation mit den Armen. “ Tobias Kahler unterstrich Deutschlands Verantwortung: „Als stärkste Volkswirtschaft Europas, Vize-Exportweltmeister und bedeutender Geber muss Deutschland seinen internationalen Versprechen für die Ärmsten gerecht werden. Die nächste Bundesregierung hat eine besondere Verpflichtung, da das Jahr 2015 in die kommende Legislaturperiode fällt. 2015 ist das Stichjahr für die MillenniumEntwicklungsziele, und es wird eine neue Agenda für Entwicklung abgestimmt. Außerdem wird Deutschland 2015 den G8-Vorsitz innehaben.“ Informationen für Journalisten: Bilder von der Veranstaltung und von den Jugendbotschaftern 2013 laden wir sukzessive hier hoch: http://www.flickr.com/photos/one_deutschland/sets/ Mehr Informationen zur Kampagne sowie weitere Medieninformationen finden Sie unter: www.one.org/ichschauehin Twitter: #ichschauehin @ONEDeutschland Kampagne: „Ich schaue hin!“:  Wir schauen auf die erreichten Erfolge. Wir sehen, dass sich seit dem Jahr 1990 die Kindersterblichkeit und der Anteil der Menschen, die in extremer Armut leben, halbiert haben. Zahlen belegen, dass wir noch zu unseren Lebzeiten extreme Armut beenden können, wenn wir gemeinsam entschlossen handeln.  Wir schauen auch genau hin, ob und wie die Politik internationale Zusagen einhält. Wir wollen Druck auf die Politik machen, damit sie während des Wahlkampfs die Ärmsten der Armen nicht aus den Augen verliert. Da das Zieldatum der internationalen Versprechen das Jahr 2015 ist, ist die Arbeit der nächsten Bundesregierung von 2014-2017 besonders wichtig. Jugendbotschafter 2013: Im Wahljahr 2013 unterstützen uns 50 ONEJugendbotschafter aus ganz Deutschland dabei, vor Ort auf Erfolge und Herausforderungen der Entwicklungszusammenarbeit aufmerksam zu machen. Möchten Sie wissen, ob auch ein ONE-Jugendbotschafter aus ihrer Region dabei ist? Senden Sie eine kurze Anfrage. Wir vermitteln Ihnen, wenn möglich, einen Jugendbotschafter in Ihrer Nähe. Über ONE: ONE ist eine Lobby- und Kampagnenorganisation zur Bekämpfung von extremer Armut und vermeidbaren Krankheiten insbesondere in Afrika. Im Dialog mit der Öffentlichkeit und politischen Entscheidern setzen wir uns für kluge und effektive Politikansätze und Programme ein, die Leben retten, armen Kindern eine Schulbildung ermöglichen und Zukunftsperspektiven verbessern. Über 3 Millionen Menschen unterstützen diese Arbeit mit ihrer Stimme. ONE arbeitet überparteilich und steht im engen Austausch mit afrikanischen Aktivisten und Entscheidern. Pressekontakt ONE: Karoline Lerche, 0173 24 90 094, [email protected]

2|2 8. April 2013