Jahresmagazin 2017

22.11.2016 - Programm erwartet Sie bei LUCERNE FESTIVAL ..... spielt, warum sollten wir nicht auch davon profitieren? In ..... «Es ist wie in der Wissen-.
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Jahresmagazin 2017 geben und nehmen

Riccardo Chailly und das LUCERNE FESTIVAL ORCHESTRA

«Wir wollen Türen öffnen» Wolfgang Rihm und Matthias Pintscher über die LUCERNE FESTIVAL ACADEMY

Wer bin ich?

Sommer-Schwerpunkt «Identität»

«Vergessen sie einfach alles!»

Sir John Eliot Gardiners Monteverdi-Trilogie

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LUCERNE FESTIVAL | Jahresmaga zin 2017

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LUCERNE FESTIVAL/Priska Ketterer

Sommer-Festival 2017

Erleben Sie die weltbesten Orchester bei LUCERNE FESTIVAL Berliner Philharmoniker | Chamber Orchestra of Europe | City of Birmingham Symphony Orchestra | Filarmonica della Scala | LUCERNE FESTIVAL ORCHESTRA | Mahler Chamber Orchestra | Mariinsky Orchestra | Orchester der LUCERNE FESTIVAL ACADEMY | Orchestre de l’Opéra national de Paris | Pittsburgh Symphony Orchestra | Royal Concertgebouw Orchestra Amsterdam | Royal Philharmonic Orchestra | Shanghai Symphony Orchestra | West-Eastern Divan Orchestra | Wiener Philharmoniker u. v. a.

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LUCERNE FESTIVAL | Jahresmaga zin 2017

Tickets unter: t +41 (0)41 226 44 80 | www.lucernefestival.ch

Editorial

Liebe Musikfreundinnen und Musikfreunde

E Michael Haefliger Intendant LUCERNE FESTIVAL

in buntes, vielfältiges und abwechslungsreiches Programm erwartet Sie bei LUCERNE FESTIVAL im Jahr 2017: zu Ostern, im Sommer oder beim spätherbstlichen Gipfel­treffen der weltbesten Pianisten. Mit unserem neuen Magazin möchten wir Ihnen nicht nur einen Überblick über alle Konzerte geben, die wir geplant haben. Wir möchten Ihnen unser Festival auch von innen vorstellen, mit Interviews, Reportagen und Berichten – und natürlich mit vielen Fotos. In diesem Heft können Sie das Neueste über das wunderbare LUCERNE FESTIVAL ORCHESTRA und seinen Chef Riccardo Chailly lesen. Sie dürfen hinter die Kulissen der LUCERNE FESTIVAL ACADEMY blicken, in der Wolfgang Rihm und Matthias Pintscher frische Akzente setzen. Sie erfahren alles zum grossen SommerThema «Identität», lernen unsere beiden «artistes étoiles» kennen, die Geigerin Patricia Kopatchinskaja und den Cellisten Jay Campbell, und können einen ersten Blick auf die Projekte von «composer-in-residence» Michel van der Aa werfen. Nicht zu vergessen Sir John Eliot Gardiner, der Ihnen sein Monteverdi-Projekt vorstellt, mit dem er nach Luzern kommt: drei Opernabende zum 450. Geburtstag des Komponisten. Und natürlich haben wir auch viele Tipps für Sie zusammen­gestellt. Alle Konzertdetails – die Werke und ihre Interpreten, die Termine und die Bestellmodalitäten sowie unsere Abo-Angebote – finden Sie im Konzertkalender in der Mitte des Magazins. Eine Reise nach Luzern lohnt sich immer, besonders aber zur Festspielzeit. Wir würden uns freuen, Sie 2017 als unsere Gäste begrüs­sen dürfen: am schönen Vierwaldstättersee, in einem der besten Konzertsäle der Welt. Ihr

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Musik – Nahrung für die Seele Nestlé ist Hauptsponsor und Partner des LUCERNE FESTIVAL ORCHESTRA

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Riccardo Chailly

geht in seinen zweiten Sommer als Chefdirigent des LUCERNE FESTIVAL ORCHESTRA.

Inhalt LUCERNE FESTIVAL ORCHESTRA

6 Geben und Nehmen Riccardo Chailly, Chefdirigent des LUCERNE FESTIVAL ORCHESTRA LUCERNE FESTIVAL ACADEMY

1 4 Der altmodische Neuerer Wolfgang Rihm und die LUCERNE FESTIVAL ACADEMY 1 7 «Wir wollen Türen öffnen» Matthias Pintscher über die Perspektiven der LUCERNE FESTIVAL ACADEMY

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Doppelspitze:

Wolfgang Rihm und Matthias Pintscher berichten über ihre Pläne mit der LUCERNE FESTIVAL ACADEMY.

«artistes étoiles»

22 Erdung fürs Elysium Die Geigerin Patricia Kopatchinskaja 26 Die Seele als Bühne Der Cellist Jay Campbell «composer-in-residence»

28 Spiel mit Identitäten Das Musiktheater von Michel van der Aa Monteverdi-Trilogie

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3 0 «Vergessen Sie einfach alles!» Sir John Eliot Gardiner dirigiert die drei Monteverdi-Opern

450 Jahre Monteverdi:

Sommer-Schwerpunkt «Identität»

Mit Sir John Eliot Gardiner zu den Ursprüngen der Oper.

36 Identität oder: Wer bin ich? 38 Gustav Mahler und die Frage nach der Identität 40 Ein Experiment in Utopie: Das West-Eastern Divan Orchestra 43 Die Masken des Dmitri Schostakowitsch

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«Wir spielen keine Noten, wir spielen Emotionen»:

Patricia Kopatchinskaja ist «artiste étoile».

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«Identität»

lautet das Motto des SommerFestivals 2017.­

47 Sergej Prokofjews fünf Klavierkonzerte: eine Lebensreise 50 Die Wiener Philharmoniker – seit sechzig Jahren bei LUCERNE FESTIVAL  52 Weltklasse am Vierwaldstättersee Konzerttipps für den Sommer LUCERNE FESTIVAL YOUNG

59 Hören und Staunen Musik für Kinder und Jugendliche 62 Endlichkeit, Ewigkeit: Das Oster-Festival 2017 6 4 Auf 88 Tasten: Das Piano-Festival 2017 66 Abo-Angebote für den Sommer 2017 67 Informationen zum Kartenverkauf und zur Anreise 70 Partner 72 Stiftung Freunde LUCERNE FESTIVAL 74 Adressen | Impressum

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LUCERNE FESTIVAL ORCHESTRA | Riccardo Chailly

Geben und Nehmen Riccardo Chailly, Chefdirigent des LUCERNE FESTIVAL ORCHESTRA

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LUCERNE FESTIVAL ORCHESTRA | Riccardo Chailly

Seine Laufbahn begann er einst als Assistent von Claudio Abbado – im Sommer 2016 hat er die Nachfolge seines Mentors beim LUCERNE FESTIVAL ORCHESTRA angetreten: Der Italiener Riccardo Chailly bürgt für Kontinuität und setzt doch ganz eigene Akzente. Ein Portrait.

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TEXT: Peter Hagmann

icht zu dirigieren, das sei heute für ihn von besonderem Interesse. Und Riccardo Chailly meint damit natürlich alles andere als den Aufenthalt im Liegestuhl. Er denkt dabei an sein Arbeitszimmer in Mailand; dort spielt sich ab, was ihn inzwischen besonders anzieht: das Studieren, das Erforschen, das Überdenken. Das befriedige sein Bedürfnis, Neues zu finden – sei es neue Musik, seien es neue Ideen zu bekannter Musik. Das Dirigieren erscheint ihm demgegenüber als ein zweiter Schritt, als die Verwirklichung dessen, was die Stunden am Arbeitstisch – über der aufgeschlagenen Partitur, deren Lektüre ihn entflammt hat – in der Summe ergeben haben. Da zeigen sich Verbindungen zu Claudio Abbado, dessen Nachfolge an der Spitze des Lucerne Festival Orchestra Chailly im Sommer 2016 angetreten hat. Nicht nur insoweit, als beide Dirigenten aus Mailand stammen und als Chailly 1971 – er war damals achtzehn – bei dem um zwanzig Jahre älteren Abbado an der Scala eine zweijährige Assistenz antrat, um das Handwerk zu erlernen. Die Verbindung scheint vielmehr darum auf, weil auch Abbado ein Sucher und Forscher war. In seiner Zeit als Musikdirektor an der Scala brachte er Georges Bizets Oper Carmen in einer gründlich überholten, bereinigten Fassung heraus. Und später, in Wien, brach er eine Lanze für Franz Schubert, indem er dessen vollkommen vergessene Oper Fierabras wieder ans Licht hob – dies im Rahmen einer aufsehenerregenden Produktion mit der Regisseurin Ruth Berghaus. In vielen Proben sass Chailly hinter Abbado und hielt seine Beobachtungen in den Partituren fest. Auf die Proben folgten eingehende Diskussionen in Abbados Dirigentenloge – und darüber sind sie Freunde geworden. Für Chailly versteht sich die kritische Auseinandersetzung mit den von ihm dirigierten Werken daher gleichsam von selbst. Als er, damals Chefdirigent des Amsterdamer Royal Concertgebouw Orchestra, 1995 die Achte Sinfonie Gustav Mahlers vorbereitete, liess er die Dirigierpartitur Willem Mengelbergs aus dem Archiv holen; er wollte die zahlreichen, nirgends publizierten Empfehlungen studie-

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ren, die der Komponist seinem Freund auf dem Dirigentenpodium gegeben hatte. Im Archiv des Orchesters stiess er nebenbei auf eine besonders grosse Pauke, die Mengelberg 1912 auf Anraten Mahlers für eine von ihm geleitete Aufführung der Sinfonie der Tausend hatte anfertigen lassen. Gut hundert Jahre später, im Sommer 2016, erklang dieses Instrument auch in Luzern, als Chailly hier Mahlers Achte dirigierte. Diese Aufführung bedeutete einen Anfang und Abschluss zugleich. Chailly eröffnete mit ihr nicht nur seine Amtszeit als neuer Chef des LUCERNE FESTIVAL ORCHESTRA, er vollendete auch den Gesamtzyklus der Sinfonien Mahlers, die das Rückgrat der von Abbado für den Klangkörper entwickelten Programme gebildet hatten. Für Riccardo Chailly war diese Hommage an seinen 2014 verstorbenen Freund eine Ehrensache. Und vom Lucerne Festival Orchestra, 2003 durch Abbado und Festivalintendant Michael Haefliger ins Leben gerufen, spricht Chailly in Worten höchster Bewunderung. In der ersten Probe und gleich bei den ersten Klängen der Sinfonie der Tausend habe er die Mahler-DNA erkannt, die Abbado dem Orchester vermittelt habe. Auch den speziellen Geist, der sich im freien Engagement der Musikerinnen und Musiker zur Sommerzeit, in ihrer freundschaftlichen Verbundenheit untereinander und im kammermusikalisch aufeinander bezogenen Agieren äussert, habe er auf Anhieb gespürt. In dieser Weise zu musizieren, sei das reine Glück. Neue Wege, neue Werke Auch von der einzigartigen Qualität des Orchesters spricht er. Und genau deshalb wird er sich in seiner zweiten Saison ganz auf das sinfonische Repertoire ohne Beteiligung von Solisten oder Chören konzentrieren. Das Orchester und sein neuer Chefdirigent wollen erst zusam­ menwachsen – und dabei fokussieren sie sich auf Werke, die in den Programmen des Lucerne Festival Orchestra bisher noch nicht erschienen sind. Auf das Schaffen von Richard Strauss zum Beispiel, von dem es zur Eröffnung des Sommer-Festivals 2017 drei Tondich-

Einstand nach Mass: Riccardo Chailly beim Schlussapplaus nach der Aufführung von Gustav Mahlers Achter Sinfonie, seinem ersten Auftritt am Pult des LUCERNE FESTIVAL ORCHESTRA.

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LUCERNE FESTIVAL ORCHESTRA | Riccardo Chailly

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tungen geben wird: Also sprach Zarathustra, Tod und Verklärung und Till Eulenspiegels lustige Streiche. Nein, sagt Chailly, die linke Hand werde er beim Dirigieren dieser Werke nicht in der Hosentasche lassen – auch wenn er, Strauss selber, das gekonnt und diese Haltung den Dirigenten als Ratschlag weitergegeben habe. Man könne nicht übersehen, so Chailly weiter, dass die Tondichtungen von Strauss exorbitante Schwierigkeiten böten, für den Dirigenten genauso wie für das Orchester. Die Herausforderung macht ihm aber ausgesprochen Lust, und das Potential des Orchesters steigert dieses Gefühl noch erheblich. Nur: Gibt es da nicht gewisse Schwierigkeiten? Mit Richard Strauss als dem Komponisten, dessen zweifelhafte Verstrickungen mit dem Nationalsozialismus eben erst, zu seinem 150. Geburtstag im Frühsommer 2014, wieder

Wie sein Freund und Mentor Claudio Abbado ist auch Riccardo Chailly ein Sucher und Forscher.

127 Orchestermusiker, 220 Sänger aus vier Chören, acht Solisten: Riccardo Chailly dirigiert die apotheotischen Schlusstakte der Achten Mahler.

deutlich gemacht worden sind? Riccardo Chailly hat damit kein Problem, er verweist auf die Gnade der späten Geburt. Natürlich sei ihm der gesellschaftspolitische Kontext bewusst. Als Musiker trenne er aber ganz klar zwischen dem Werk und dem Kontext; das sei für ihn selbstverständlich, wir seien von jener Zeit ja schon weit entfernt. Mit gleichem Recht werde er in absehbarer Zeit die Zwölfte Sinfonie von Dmitri Schostakowitsch dirigieren, die 1961 auf einem Parteitag der russischen Kommunisten uraufgeführt worden und der Erinnerung an Lenin gewidmet ist. Er sehe diese sogenannte LeninSinfonie jenseits aller ideologischen Implikationen als ein sehr gutes, zu Unrecht vernachlässigtes Stück. Zu Strauss kommen in den beiden anderen Programmen des Sommers 2017 vier Komponisten, denen sich Riccardo Chailly seit langem eng verbunden fühlt: Da wäre etwa Ludwig van Beethoven, dessen neun Sinfonien er während seiner Zeit beim Leipziger Gewandhausorchester in einer preisgekrönten Aufnahme vorgelegt hat. Oder Felix Mendelssohn Bartholdy, den er 2005, gleich in seinem ersten Leipziger Amtsjahr, gewissermassen neu entdeckte, als er die Zweite Sinfonie, den Lobgesang, in der selten gespielten ersten Fassung von 1840 vorstellte (und diese Version dann übrigens auch bei LUCERNE FESTIVAL zur Aufführung brachte). Peter Tschaikowsky wiederum begleitet Chailly schon seit Studientagen, als er die Ouvertüre zu Romeo und Julia zum Abschluss seiner Ausbildung an der Accademia Chigiana in Siena dirigierte. Und mit der ebenfalls zu Unrecht selten gespielten Ersten Sinfonie des Russen, sie trägt den LUCERNE FESTIVAL | Jahresmaga zin 2017 11

LUCERNE FESTIVAL ORCHESTRA | Riccardo Chailly

Den besonderen Geist und die einzigartige Qualität des LUCERNE FESTIVAL ORCHESTRA hat Riccardo Chailly auf Anhieb gespürt. 12 LUCERNE FESTIVAL | Jahresmaga zin 2017

Strauss und Strawinsky, Beethoven und Tschaikowsky: In seinem zweiten Sommer widmet sich Riccardo Chailly Komponisten, die bislang noch nicht ODER SELTEN AUF den Programmen des LUCERNE FESTIVAL ORCHESTRA standen. Beinamen Winterträume, hat er 1988 in Amsterdam angefangen. In Luzern aber wird er 2017 ein anderes unterschätztes Werk Tschaikowskys ausdeuten: den Manfred, die viersätzige Sinfonische Dichtung nach Lord Byron – dies mit Rücksicht auf das Thema «Identität». Der vierte im Bunde, Igor Strawinsky, stand oft auf den Luzerner Programmen Chaillys, insbesondere bei seinen Auftritten mit dem Royal Concertgebouw Orchestra. Bei Pulcinella, dem Scherzo fantastique und bei Jeu de cartes musste er 2002 absagen und den Taktstock an Vassily Sinaisky weitergeben. Apollon Musagète (1994) und Le Chant du Rossignol (1989) konnte er aber verwirklichen, Petruschka hat er hier sogar zweimal dirigiert, 1993 und 1997. Bei Strawinsky fühle er sich recht eigentlich zu Hause, erklärt Chailly; er sei gleichsam mit diesem Komponisten aufgewachsen und habe in der Folge oft Werke von ihm dirigiert, besonders häufig Oedipus Rex. Die Vision des Interpreten Dass der Sacre du printemps zu den Leib- und Magen­ stücken Riccardo Chaillys gehört, lässt sich leicht nachvollziehen. Als Dirigent verfügt Chailly nicht nur über eine virtuose Schlagtechnik, er ist auch ein sehr aktiver, kraftvoller Gestalter. In einem aufschlussreichen Interviewband, den er zusammen mit Enrico Girardi unter dem Titel Das Geheimnis liegt in der Stille herausgegeben hat, erläutert Chailly, dass für ihn als Dirigenten die Aufgabe darin bestehe, zu einem Werk eine interpretatorische Vision zu entwickeln, die es dann dem Orchester zu vermitteln gelte. In solchen Vorstellungen wird deutlich, dass Chailly nicht einfach ein anderer Abbado ist. Bei allen Verbindungen zwischen den beiden Dirigenten darf nicht übersehen werden, dass für Chailly das Dirigieren ein gewisses Mass an «leadership» einschliesst. Das scheint in Widerspruch zu stehen mit den Auffassungen, die Abbado in der letzten Phase seines Wirkens, am Pult des Lucerne FestivaL Orchestra, besonders deutlich vorgelebt hat. Das Ideal, so sagte Abbado einmal, bestünde für ihn darin, den Einsatz zu

geben und dann zu verschwinden, auf dass die Musik ganz aus sich selbst heraus und aus dem autonomen Tun der untereinander eng verbundenen Musikerinnen und Musiker entstehe. In diesem Geist ist das Lucerne Festival Orchestra konzipiert; es geht von bewusster und selbstverantwortlicher Mitwirkung seiner Mitglieder aus. Daran soll nicht gerüttelt werden, bekräftigt Chailly. Die von Abbado etablierten Prinzipien, nach denen das Lucerne Festival Orchestra funktioniert, sind für ihn gegeben und werden auch künftig nicht in Frage gestellt. Es bleibt somit beim Gedanken des Eliteorchesters, konkret also dabei, dass das Mahler Chamber Orchestra den Kern bildet, zu dem sich Solisten, Ensembles und besonders ausgewiesene Mitglieder anderer Orchester, etwa aus den Reihen der Filarmonica della Scala, hinzugesellen. Bringt das für Riccardo Chailly einen Paradigmenwechsel in seinem Selbstverständnis als Dirigent mit sich? Nicht wirklich, meint er. Bei dem hohen Niveau, das sich im Lucerne Festival Orchestra realisiere, bestehe die Beziehung zwischen dem Dirigenten und dem Orchester jederzeit in einem Geben und Nehmen. Mit einiger Spannung kann man erwarten, was aus diesem Geben und Nehmen entstehen wird. ■

11. & 12. August | 18.30 Uhr Eröffnungskonzert Sinfoniekonzert 1 KKL Luzern, Konzertsaal

LUCERNE FESTIVAL ORCHESTRA | Riccardo Chailly Dirigent Strauss Also sprach Zarathustra op. 30 | Tod und Verklärung op. 24 | Till Eulenspiegels lustige Streiche op. 28 18. August | 19.30 Uhr Sinfoniekonzert 7 KKL Luzern, Konzertsaal

LUCERNE FESTIVAL ORCHESTRA | Riccardo Chailly Dirigent Mendelssohn Ouvertüre und Auszüge aus der Bühnenmusik zu Shakespeares Sommernachtstraum opp. 21 und 61 | Tschaikowsky Manfred-Sinfonie h-Moll op. 58 19. August | 18.30 Uhr Sinfoniekonzert 8 KKL Luzern, Konzertsaal

LUCERNE FESTIVAL ORCHESTRA | Riccardo Chailly Dirigent Beethoven Ouvertüre zu Goethes Trauerspiel Egmont op. 84 | Sinfonie Nr. 8 F-Dur op. 93 | Strawinsky Le sacre du printemps

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LUCERNE FESTIVAL ACADEMY

Der altmodische Neuerer

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Wolfgang Rihm, dem neuen Künstlerischen Leiter der LUCERNE FESTIVAL ACADEMY, gelingt ein bemerkenswerter Spagat: Er lässt den Geist des Akademie-Gründers Pierre Boulez lebendig bleiben und steht für Offenheit. Zugleich aber steuert er ganz eigene Akzente bei – und sorgt für Erneuerung.

E Wolfgang Rihm und die LUCERNE FESTIVAL ACADEMY

TEXT: Susanne Stähr

ine prominentere Nachfolgelösung hätte sich kaum finden lassen. Nach dem Tod von Pierre Boulez, Frankreichs profiliertestem Nachkriegskomponisten, hat Deutschlands Nummer eins in der Szene der zeitgenössischen Musik die Künstlerische Leitung der LUCERNE FESTIVAL ACADEMY übernommen: der 1952 in Karlsruhe geborene Wolfgang Rihm, Schöpfer eines reichen Œuvres von mehr als 400 Werken, hochdekoriert mit allen erdenklichen Auszeichnungen, darunter auch der Ernst von Siemens Musikpreis, der oft als Nobelpreis für Tonkünstler bezeichnet wird. Genau wie Boulez ist auch Rihm ein kluger Denker mit vielen unkonventionellen Ansichten und Ideen. Und er ist ein brillanter Redner, ein Mann des Worts. Dass er in Luzern ein grosses Erbe antritt, ist ihm durchaus bewusst. Weshalb er auch gar nicht die Ambi­tion hat, alles zu ändern und die Welt neu zu erfinden. «Mir persönlich geht es um die Kontinuität», erklärt Wolfgang Rihm. «Die Werke der klassischen Moderne, die Pierre Boulez als Ausgangspunkt wählte (also grob gesagt: Debussy, Wiener Schule, Strawinsky, Varèse) werden nach wie vor die Zentralperspektive darstellen. Haupt- und Nebenwege bleiben darauf bezogen, auch wenn sie weg- und weiterführen. Auf keinen Fall geht es um die Errichtung neuer kanonischer Felder, gar im Sinne einer quasi lobbyistischen Werbearbeit für stilistische Hegemonie-Ansprüche. Pierre Boulez’ immer offene Geistigkeit wird uns auch darin verbindlich bleiben.» Eine wichtige Neuerung hat Rihm indes schon in seinem ersten Amtsjahr, im Sommer 2016, eingeführt: das Composer Seminar, das auch junge Komponisten in die Arbeit der Academy mit einbezieht. «In den Komposi­ tionsklassen der Hochschulen studieren Anfänger neben Fortgeschrittenen. Für das Seminar in Luzern haben wir unter etwa 150 Bewerberinnen und Bewerbern vor allem solche ausgewählt, die bereits ein erkennbar eigengeprägtes Arbeiten vorweisen können», erläutert Rihm den Unterschied zum Hochschulalltag. «Eine Sommer-Akademie bringt Individuen zusammen zu einem Austausch, der von der Kürze des Moments, also auch von der Zuspitzung gespeist wird. Manche LUCERNE FESTIVAL | Jahresmaga zin 2017 15

LUCERNE FESTIVAL ACADEMY

«EINE AKADEMIE KANN HEUTE NUR DER ORT DES UNAKADEMISCHEN SEIN. AKADEMIE IST DIALOG!» Blick in die Werkstatt: Wolfgang Rihm geht mit Teil­nehmern des Composer Seminars eine neue Partitur durch.

Teilnehmer werden einander vielleicht nie mehr im Leben begegnen. Ein Sommer-Seminar ist Sonderfall und Möglichkeit einer Anregung, mit der man dann allein fertig werden muss. Im Semesterverlauf an einer Hochschule ist der Lehrer dagegen immer in der Nähe und kann befragt werden.» Wichtig ist Rihm vor allem, dass die jungen Kreativen eine Erdung in der Praxis erfahren, denn in Luzern treffen sie zugleich auf ihre Interpreten, auf die Instrumenta­ listen, die hier studieren: «Die Komponisten können ihre Arbeit mit den Spielern sofort ausprobieren, denn die Academy-Musikerinnen und -Musiker (und auch die LUCERNE FESTIVAL ALUMNI) wollen ja exakt dieses: die Zusammenarbeit mit lebenden Komponisten, die Erfahrung soeben entstandener neuester Musik. Da sind im Hochschulalltag einfach längere Wege vorgeschaltet. So bestehen viele Instrumentallehrer darauf, dass das Notenmaterial ein halbes Jahr vor der Aufführung vorliegt, falls sie nicht überhaupt dagegen sind, ihre Studenten Neues, Unbekanntes spielen zu lassen», gibt Rihm zu bedenken. Als Vermittler und Kommunikator versteht er sich und sucht immer das Gespräch, mit den jungen Musikerinnen und Musikern ebenso wie mit den Mitarbeitern des Festivals – und natürlich mit seinem Kompagnon Matthias Pintscher, dem Principal Conductor der LUCER-

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NE FESTIVAL ACADEMY. «Wir planen im Dialog, auch mit den Interpreten und unseren Partnern in der administrativen Leitung des Festivals», berichtet Rihm. «Viele Programme sind bereits lange fixiert, was bei den Planungszeiten des Musikbetriebs eben leider auch nicht anders möglich ist. Gottseidank gibt es immer wieder Uraufführungen, die nicht bereits seit vielen Jahren feststehen. Das sind für mich Lebens-Momente.» Einen solchen «Lebens-Moment» wird er im Sommer 2017 bei der Uraufführung des neuen Cellokonzerts von Luca Francesconi feiern, das «artiste étoile» Jay Campbell aus der Taufe heben wird. Oder bei den Auftragswerken der Roche Young Commissions: Rihm selbst hat die beiden Preisträger, die Schwedin Lisa Streich und den Briten Matthew Kaner, ausgewählt und betreut sie bei der Erarbeitung ihrer Partituren. Und natürlich reagiert er bei der Zusammenstellung der Academy-Programme auch mit dramaturgischem Hintersinn auf das Festival-Motto. Als Rihm hörte, dass es diesmal um «Identität» gehen solle, da galt sein erster Gedanke dem Kollegen Friedrich Cerha mit seinem monumentalen, siebenteiligen Zyklus Spiegel: einem orchestralen Welttheater, das sich mit der «Gattung Mensch» auseinandersetzt. «Ich glaube, wir haben schon sehr spannende Projekte für die nächsten Jahre entwickeln können», glaubt Wolfgang Rihm. Auch wenn das eine oder andere Vor­ haben noch eine Weile braucht, bevor es sich umsetzen lässt – meisterliche Dirigenten und Solisten sind bekanntlich auf Jahre ausgebucht. Eines aber will Rihm gewiss nicht: sich selbst aufführen lassen. Und darin ist er sich mit Matthias Pintscher einig. «Vielleicht sind wir da altmodisch, aber es scheint uns angebracht, dass wir – zumindest in der Anfangszeit – eine gewisse Diskretion walten lassen.» ■

«Wir wollen Türen öffnen»

Matthias Pintscher über die Perspektiven der LUCERNE FESTIVAL ACADEMY Im Leitungsteam der LUCERNE FESTIVAL ACADEMY obliegt Matthias Pintscher als Principal Conductor die praktische Arbeit. Klar für ihn ist, dass sein Orchester in der Moderne verankert bleibt. Interview: Barbara Eckle

2017 ist der erste Sommer der LUCERNE FESTIVAL ACADEMY, der in der Nachfolge ihres Gründers Pierre Boulez ganz von der neuen Doppelspitze gestaltet wurde … Ich habe mich bereits in den letzten drei Jahren, als Pierre Boulez schwächer wurde, sehr aktiv in die Academy eingebracht. Es gibt in diesem Sinne keine explizit neue Ära, vielmehr einen kontinuierlichen Übergang. Dank Wolfgang Rihm und seiner brillanten Präzision im Denken bleiben wir dabei ganz nah an dem, wofür Boulez stand. Wofür genau stand er denn? Und wie war das in sei­ ner Programmgestaltung wiederzufinden?

Pierre war jemand, der immer sehr schnell ging, auch noch in seinen hohen Achtzigern. Mit seiner Partiturtasche in der Hand rauschte er an allen vorbei und ging voran. Absolut kein Stehenbleiben, kein Ausruhen, keine Chance für Wiederholung, Trott oder Langeweile – das war Boulez. Dieser Wesenszug manifestierte sich auch in seiner Programmierung, die aktiv drei verschiedene Zeiten bearbeitete: erstens natürlich die Gegenwart; zweitens die aktuelle Realität in ihrer konkreten Verbundenheit mit dem Erbe der Moderne (im Sinne einer Rückschau auf das 20. Jahrhundert); und schliesslich (drittens) war da die absolute Verpflichtung zur Investition in das Kommende. Aus diesem Bedürfnis, das Kommende zu LUCERNE FESTIVAL | Jahresmaga zin 2017 17

LUCERNE FESTIVAL ACADEMY

erkennen und mitzuformen, speist sich letzten Endes der Mut, ein weniger vertrautes oder berechenbares Repertoire auszuwählen. Unsere Entscheidung, das Erbe von Pierre Boulez – nein, nicht sein Erbe, sondern seinen Geist – und das, was er in Luzern geschaffen hat, weiterzuführen, verlangt nicht nach radikaler Neuformung. Üblicherweise erwartet man bei einem Wechsel in leitenden Positionen automatisch grundlegende Veränderungen. Wir sehen aber gar keine Notwendigkeit, neue Formate einzuführen oder anderes Repertoire zu spielen. Die Innovation ist schon im Beginn selbst verankert.

Lust am räumlichen Experiment: Matthias Pintscher und die Akademisten bringen Boulez, Rituel zur Aufführung.

lich ist. Und natürlich ist das ein Weg, auf dem wir gerne weitergehen. Wobei das Schlüsselwort «weitergehen» ist.

Und wie wird nun dieses Weitergehen im Stile von Boulez aussehen? Uns ist vor allem wichtig, in neue, junge Persönlichkeiten zu investieren. Ich bin daher sehr glücklich, dass für den Sommer 2017 neben Patricia Kopatchinskaja der Cellist Jay Campbell als «artiste étoile» eingeladen wurde: ein Academy-Absolvent, der noch keine Weltkarriere vorzuweisen hat, dafür aber die besten Voraussetzungen besitzt. Das Privileg, Türen zu öffnen bei diesem besten «HIER IST EIN GEIST Worin besteht im Wesentli­ Festival der Welt, wollen wir unbedingt DES ZUSAMMENSEINS chen dieser Geist oder das wahrnehmen. Und Jay Campbell, der mit dem Orchester der LUCERNE FESEthos, mit dem Boulez die ENTSTANDEN, DER Academy aufgezogen hat? ACADEMY das neue CellokonUNVERGLEICHLICH IST.» TIVAL Im Anspruch an enorm hohe zert von Luca Francesconi uraufführen Qualität und Authentizität. Das wird, ist wirklich einer der grössten Gedenkkonzert, das wir im März 2016 für ihn gespielt musikalischen Poeten, der mir seit langem begegnet haben, hat diese Prägung eindrucksvoll deutlich gemacht. ist. Ich habe ihn auch einmal Continuo spielen gehört in Hunderte Alumni aus Amerika, Asien, Europa oder Neu- einer Bach-Passion, und das war ebenso bewegend wie seeland wollten die lange Reise auf sich nehmen. Sie alle seine Ligeti-Interpretationen. Musiker dieser Klasse zu hatten den Wunsch, in nur zwei Tagen ein anspruchs­ entdecken, ist selten. volles Riesenprogramm mit Strawinskys Sacre, Bergs Drei Orchesterstücken und Werken von Boulez zu einem Auch junge Komponisten sollen 2017 bei der Acade­ Ergebnis zu führen, das für uns alle absolut berührend my eine prominente Rolle spielen. Warum ist ihre war. Da wurde mir noch einmal klar: Hier ist ein Geist Präsenz so wichtig für die Arbeit mit den Instrumen­ des Zusammenseins entstanden, der wirklich unvergleich- talisten?

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Direkter Kontakt: Regelmässig arbeiten Komponisten wie Helmut Lachenmann mit den Akademisten zusammen.

Das Bedürfnis nach Austausch mit den Komponisten ist sehr gross. Das ist aus Gesprächen mit den Musikern immer wieder klar hervorgegangen: Sie haben nicht nur den Wunsch, tolle Programme zu probieren und sie dann in Luzern und anderen Städten zu spielen, sondern sie wollen den Dialog. Dass die jungen Komponisten durch Meisterkurse und Workshops stärker in den Prozess eingebunden werden, ist eine ganz wichtige Massnahme, glaube ich. Auch für die jungen Dirigenten ist es entscheidend, dass Luzern ein Ort der Begegnung und des Austauschs ist. Wir hoffen, dass sich das Publikum ebenfalls in diesen Dialog einschalten wird, und das nicht nur in den «40min»-Konzerten. Unsere Türen sind permanent offen. Jeder darf in die Probe kommen und ist auch eingeladen, uns anzusprechen. Wenn Sie neue Persönlichkeiten im Bereich der Kom­ position einbeziehen, dürfte sich das über kurz oder lang auch auf das Repertoire auswirken und ihm ein etwas anderes Gesicht geben als zu Boulez’ Zeiten. Natürlich. Wir wollen in Luzern – und denselben Anspruch habe ich auch in Paris beim Ensemble intercontemporain – eine Art Snapshot präsentieren von allem, was heute in der Musik entsteht. Wir schauen mittlerweile auf eine viel breitere Geschichte der Neuen Musik zurück als vor 30 Jahren. Ich finde, das muss man zeigen, und zwar unabhängig davon, was ich mehr mag oder was Wolfgang Rihm weniger mag. Unsere Verantwortung ist es, diesen Pluralismus abzubilden. Klar ist, dass wir in der Moderne bleiben, im Heute und in der Zukunft. Aber auch träumen ist erlaubt … So kommen manchmal Akademisten zu mir und fragen mich, ob wir nicht mal am Abend auf freiwilliger Basis Bachs Brandenburgische Konzerte spielen können? Das wäre natürlich schön, und vielleicht machen wir das tatsächlich, aber dafür kommen die jungen Musiker nicht nach Luzern. Sie bewerben sich, um zeitgenössische Musik aufzuführen, ein Repertoire, das eben nicht nebenan mit dem LUCERNE FESTIVAL ORCHESTRA zu hören ist. Wichtig ist vor allem, die Musik unserer Zeit in dieser Qualität zu präsentieren. Das ist die grosse Herausforderung und Aufgabe der Academy.

Glauben Sie denn nicht, dass die Zeit mittlerweile reif ist, um die strikte Repertoiretrennung bei einem so renommierten Klassikfestival ein wenig aufzu­ lockern? Ja, da wird es tatsächlich Veränderungen geben. Viele wunderbare Gelegenheiten, die das Festival bietet, wollen wir in der Academy noch besser nutzen. Wenn beispielsweise nebenan das Royal Concertgebouw Orchestra spielt, warum sollten wir nicht auch davon profitieren? In den vergangenen Jahren fanden oft Proben statt, während gleichzeitig solche Weltklasseorchester auftraten. So konnte sie niemand von uns hören. Dabei ist es für unsere jungen Musiker genauso wichtig, diese Konzerte zu erleben wie unsere eigenen Programme einzustudieren. Dem wollen wir gerecht werden und versuchen, unseren Proben- und Veranstaltungsplan besser aufs Festival abzustimmen.

Rund 130 junge Musiktalente aus aller Welt nehmen Sommer für Sommer an der LUCERNE FESTIVAL ACADEMY teil.

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LUCERNE FESTIVAL ACADEMY

Weltorchester für die Moderne und die Gegenwartsmusik: Im Orchester der LUCERNE FESTIVAL ACADEMY finden alle Studierenden zusammen.

Hinter den Kulissen, im Uhrwerk der Academy sozu­ sagen, haben Sie ebenfalls ein paar Veränderungen vorgenommen: Am Auswahlprozess der Teilnehmer – eine Aufgabe, die Boulez an die Musiker des En­ semble intercontemporain delegiert hatte – werden Sie als Principal Conductor in Zukunft mitbeteiligt sein. Auch beim Lehrkörper soll nicht alles beim Alten bleiben. Das Ensemble intercontemporain bildet nach wie vor den Kern einer neu entstehenden Fakultät, aber wir werden je nach Repertoire auch andere Dozenten einladen. Im Fall von Karlheinz Stockhausen beispielsweise gibt es so viele Musiker, die eng und intensiv mit ihm zusammengearbeitet haben und dieses Wissen noch besser vermitteln können als ich oder die Mitglieder des Ensemble intercontemporain. Da wäre es geradezu eine Sünde, sie nicht als Dozenten einzuladen. Ein weiteres Beispiel: Wenn wir grosses sinfonisches Repertoire spielen, wäre es toll, einen der Konzertmeister der Berliner Philharmoniker für ein paar Tage zu gewinnen, um mit ihm einen Strawinsky, einen Mahler oder einen Ravel durchzugehen und die Dinge von diesem anderen Standpunkt aus zu betrachten. 2017 wird Heinz Holliger als Gastdirigent und Gastdozent sehr präsent sein. Wollen Sie mit dieser Einladung im Sinne der «drei Zeiten», von denen

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Sie sprachen, nochmal «ein Stück Boulez» in die Academy zurückholen? Absolut. Es geht einfach nicht darum, möglichst viele junge Top-Dirigenten zu verpflichten. Sehr wichtig für die Academy sind vielmehr solche Persönlichkeiten wie Holliger, die einen weiten Erfahrungshorizont bieten. Es gibt niemanden aus dieser Generation, der ein so reiches und komplettes Musikwissen mitbringt wie er, und das auf jeder Ebene: als Instrumentalist, als Dirigent und als Komponist. Wir sind eine Akademie, hier geht es in erster Linie um das Mitteilen und Teilen der Erfahrung und des Wissens. Deshalb finde ich das, was Holliger mitbringt, ausgesprochen faszinierend. Zudem ist er jemand, der Komponisten wie Bernd Alois Zimmermann, Robert Schumann oder Claude Debussy unvergleichlich ergründen kann. Ein Stück wie Debussys Khamma – das führt heute sonst niemand auf! Holliger ist ein grosser Künstler und zugleich ein exzellenter Pädagoge, und das ist die Qualität, die wir hier haben wollen. Damit laufen Sie dem aktuellen Trend entgegen, überall möglichst junge Leute ins Boot zu holen. Wir haben in den letzten sechs, sieben Jahren so viele grosse Komponisten verloren aus genau dieser Genera­ tion. Man muss es also ausnutzen, solange die Verbliebenen noch so fit sind. Und Holliger strotzt vor Kreativität! ■

Wissensvermittler als Komponist, Dirigent und Instrumentalist: Heinz Holliger

«Wir hoffen, dass sich das Publikum in unseren Dialog mit jungen Komponisten und Dirigenten einschalten wird.»

20. August | 10.30 Uhr Sinfoniekonzert 9 KKL Luzern, Konzertsaal

26. August | 22.00 Uhr Late Night KKL Luzern, Luzerner Saal

Orchester der LUCERNE FESTIVAL ACADEMY | Heinz Holliger Dirigent | Patricia Kopatchinskaja Violine

Ensemble der LUCERNE FESTIVAL ACADEMY | Matthias Pintscher Dirigent | David Kadouch Klavier | Patricia Kopatchinskaja Violine

Debussy Khamma | Koechlin Les Bandar-log (Scherzo de signes) op. 176 | Holliger Violinkonzert Hommage à Louis Soutter 26. August | 11.00 Uhr Identitäten 4 KKL Luzern, Luzerner Saal

Ensemble der LUCERNE FESTIVAL ACADEMY | Heinz Holliger Dirigent | Natalia Zagorinskaya Sopran | Ivan Ludlow Bariton B. A. Zimmermann Kontraste | Kurtág Die Botschaften des verstorbenen Fräuleins R. V. Troussova op. 17 | Holliger Lunea. 23 Sätze von Nikolaus Lenau 26. August | 15.00 Uhr Identitäten 5 KKL Luzern, Luzerner Saal

Ensemble der LUCERNE FESTIVAL ALUMNI Abschlusskonzert des «Composer Seminar» mit Werken der Teilnehmer

Ligeti Klavierkonzert | van der Aa Hysteresis für Klarinette, Ensemble und Tonspur | Ligeti Violinkonzert 28. August | 19.30 Uhr Sinfoniekonzert 16 KKL Luzern, Konzertsaal

Orchester der LUCERNE FESTIVAL ACADEMY | Matthias Pintscher Dirigent Cerha Spiegel I–VII 2. September | 14.30 Uhr Sinfoniekonzert 21 KKL Luzern, Konzertsaal

Orchester der LUCERNE FESTIVAL ACADEMY | Matthias Pintscher, Gregor Mayrhofer und Jeffrey Means Dirigenten | Jay Campbell Violoncello Streich und Kaner Neue Orchesterwerke (Uraufführungen) | Francesconi Neues Werk für Violoncello und Orchester (Uraufführung) | Bartók Der holzgeschnitzte Prinz Sz 60

LUCERNE FESTIVAL | Jahresmaga zin 2017 21

Patricia Kopatchinskaja | «artiste étoile»

Sie ist eine Wanderin zwischen den Welten: Patricia Kopatchinskaja, die in Moldawien geboren wurde und heute in der Schweiz lebt. Aufgewachsen ist sie mit Volksmusik. Die zeitgenössische Musik aber hat ihren Spürsinn geprägt und sie darin bestärkt, auch das altbekannte Repertoire ganz neu auszuleuchten. TEXT: Christoph Vratz

E

in Akkord wie ein Donnerschlag, Anfang und Ende zugleich: So beginnt Ludwig van Beethoven den dritten Satz seiner KreutzerSonate. Das Klavier eröffnet und spricht mit diesem Akkord bereits ein Machtwort. Was bleibt der Geige übrig? Sie kratzt, sie stichelt. Rasant wiederholt sie einzelne Töne, als wolle sie dem Klavier lauter piksende Ausrufezeichen entgegensetzen. Ein Werk, das kein Lauwarm kennt, keine Kompromisse verträgt – und genau deshalb wie geschaffen ist für Patricia Kopatchinskaja. «Diese Sonate ist wild, ist stürmisch», erklärt sie, «es müssen zwei Virtuosen spielen, die auch Geschmack am Grotesken finden.» Für diesen Geschmack am Grotesken, für das sichere Gespür im Umgang mit dem Ungewöhnlichen, Ab­ seitigen, Aufrüttelnden steht der Name Kopatchinskaja leuchtend am heutigen Musikerhimmel. Manche haben ihr vorgeworfen, dass sie es bei ihren explosiven Interpretationen zuweilen übertreibe. Doch die Geigerin entgegnet voller Selbstvertrauen: «Sogar eine Karikatur ist viel individueller als eine Kopie. Sie hat viel mehr Wert. Wenn ein Interpret diese Grenze überschritten hat, so hat er etwas riskiert. Und das schätze ich viel mehr, als wenn jemand versucht, es allen recht zu machen.» Von Moldawien nach Wien Patricia Kopatchinskaja stammt aus Moldawien, einem kleinen Land im Nirgendwo zwischen Rumänien und der Ukraine. In der Familie «waren immer viele Bauern. Nur mein Grossvater ist anders, er ist Tierarzt.» Auch die Eltern sind anders, denn sie sind Musiker: der Vater ein bekannter Hackbrett-Spieler, Zymbalist. «Meine Mutter spielt Geige, meine Schwester spielt Geige, und so wollte auch ich Geige spielen. Da war ich sechs Jahre alt.» Doch Moldawien bot der Familie keine Perspektiven: «Also mussten wir weg und entschieden uns für Wien.» Schülern gegenüber berichtete Patricia Kopatchinskaja einmal: «Wir sind lange mit dem Zug gefahren, durch

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Erdung fürs Elysium Die Geigerin Patricia Kopatchinskaja ist «artiste étoile» beim Sommer-Festival

Felder und Wälder. Für mich war das eine ganz neue Welt. Wien, so schön hat es geglänzt. Da hat für mich ein neues Leben begonnen.» In Wien öffnen sich auch musikalisch neue Welten: Kopatchinskaja, «fasziniert von der zweiten Wiener Schule», beginnt selbst zu komponieren. «Webern, Berg, Schönberg, das waren für mich Götter, die ich sehr geliebt und genau analysiert habe.» Sie bildeten den Grundstein ihrer Begeisterung für die Neue Musik. Inzwischen hat sie selbst zahlreiche Werke zur Uraufführung gebracht: von Tigran Mansurjan, Johanna Doderer, Mark-Anthony Turnage und vielen anderen. Heinz Holliger hat eigens eine Geschichte von Kopatchinskajas Tochter Alice in Klänge übersetzt. Berührungsängste kennt die Geigerin nicht, Schubladendenken ist ihr fremd. «Bei zeitgenössischer Musik ist es so, wie wenn ich eine Tageszeitung lesen würde. Es gibt keine stilistischen Fragen.» Anders ausgedrückt: Bei Neuem fehlen die Zentnerlasten an Tradition, die den Blick auf die grossen Werke der Klassiker oft verstellen. Deshalb will Kopatchinskaja bei Mendelssohn,

«Ich hasse es, wenn in der Kunst etwas gemacht wird, das banal ist. Davon gibt es im Alltag genug.» Beethoven, Tschaikowsky oder welchem Säulenheiligen des Repertoires auch immer die Essenz ergründen. Als Hörer muss man sich darauf einstellen, mit ihr die Werke ganz neu zu erleben. Als sich nach einer Aufführung des Mendelssohn-Konzerts Buhrufe ins Hamburger Publikum mischten, war Kopatchinskaja hellauf begeistert: «Wunderbar! Das freut mich! Die Musik muss so unter die Haut gehen, dass es unbequem wird. Sonst macht es keinen Sinn.» Mit dem Dirigenten Teodor Currentzis, der sich am äussersten östlichen Zipfel Europas, in Perm, mit musicAeterna ein Orchester ganz nach seinem Revoluzzer-Sinn formen konnte, hat sie das TschaikowskyKonzert aufgenommen, hat es von romantischer Schlacke befreit und seine ganze Gefährlichkeit offen­gelegt. (Mit Currentzis und musicAeterna ist sie übrigens schon im April beim Oster-Festival zu erleben, wenn sie Mozarts D-Dur-Konzert KV 218 interpretiert – gewissermassen die «Ouvertüre» zu ihren sommerlichen Auftritten als «artiste étoile».) Anders das Ergebnis bei Robert Schumann. In seinem Violinkonzert dreht Kopatchinskaja nicht das grosse Schwungrad, sondern vertieft sich so sehr in jede ein­zelne Note, dass dahinter mehr und mehr ein Psychogramm des Komponisten erlebbar wird: Schumann als Labilissimus, der wenige Monate später in der NervenLUCERNE FESTIVAL | Jahresmaga zin 2017 23

Patricia Kopatchinskaja | «artiste étoile»

heilanstalt von Endenich landen wird. Vor allem im langsamen Satz schreibt er eine geradezu «wahnsinnige» Musik, deren schmerzvolle Tiefe am direktesten hervortritt, wenn sie non-vibrato gespielt wird – so wie von Patricia Kopatchinskaja. Barfuss und voller Fabulierlust «Ich habe mir immer die Frage gestellt: Was ist eigentlich Musik? Was ist für mich wichtig in der Musik?», erzählt Kopatchinskaja – und liefert gleich die Antwort. «Ich glaube, dass es auf Magie ankommt. Oft bin ich als Zuhörer in klassischen Konzerten gelangweilt, weil sich keine Magie einstellt. Ich warte dann voller Hoffnung auf diesen einzigen Moment, der mir für immer bleibt.» Um selbst diese Magie zu erzeugen, um jeden Ton, den sie auf ihrer Geige produziert, auch besser spüren zu können, «Es ist wie in der physisch spielt sie meist barfuss. Anfangs Wissenschaft: Es gibt wurde sie von vielen beschmunzelt, unter ihrem langen Kleid ihre Professoren und wenn nackten Zehen hervorlugten. Doch Forscher. Wir Künstler längst haben Musiker und Publikum dass dies keine Marotte auf der Bühne verstanden, ist, sondern Teil ihres künstlerischen müssen forschen.» Selbstverständnisses: Erdung, um das Elysium zu spüren. «Ich hasse es, wenn in der Kunst etwas gemacht wird, das banal ist. Davon gibt es im Alltag genug.» Harte Worte, klare Worte. Sie lächelt oft, wenn sie messerscharf formuliert. Als wolle sie signalisieren: Das ist doch nichts Neues, warum aber sagt es niemand? Mit 21 Jahren zog Patricia Kopatchinskaja von Wien nach Bern, wo sie im Jahr 2000 ihren Abschluss machte – und heimisch wurde. Bis heute lebt sie dort mit ihrer Familie, auch wenn ihr Herz immer noch ein wenig moldawisch schlägt. Und das hört man, etwa wenn sie Musik aus ihrer Heimat spielt oder gemeinsam mit ihrem Vater auftritt. Eine strikte Unterscheidung zwischen U- und E-Musik hat sie ohnehin nie kennengelernt: «Es ist in Moldawien üblich, dass auch die Volksmusiker dort eine klassische Ausbildung haben.» Für Kopatchinskaja gibt es nur zwei Sorten von Musik: langweilige und lebendige. «Für mich war Musik von Anfang an ausschliesslich mit Lust verbunden, nie mit einem Muss. Man hat mich nie gezwungen, nie speziell mit mir geübt. Alles war mein innigster Wunsch.» Ihr grosses Ziel: «Ich möchte klassische Musik populär machen, nicht elitär.» Sie liebt es, die grossen Werke wie Geschichten zu erzählen, Geschichten in Tönen, und deswegen denkt sie sich selbst zu fast jedem Werk etwas aus, Handlungen, Situationen, Stimmungen. Jeder im Publikum soll das Gehörte besser nachvollziehen können – und sich vielleicht selbst eine mögliche Geschichte dazu ausdenken. Vielleicht ist diese Fabulierlust auch ein entscheidender Grund dafür, dass sich Patricia Kopatchinskaja so frei, 24 LUCERNE FESTIVAL | Jahresmaga zin 2017

5. April | 19.30 Uhr Oster-Festival | Sinfoniekonzert 1 KKL Luzern, Konzertsaal

musicAeterna | Teodor Currentzis Dirigent | Patricia Kopatchinskaja Violine Mozart Sinfonie g-Moll KV 183 (173d) | Violinkonzert D-Dur KV 218 | Beethoven Sinfonie Nr. 3 Es-Dur op. 55 Sinfonia eroica 20. August | 10.30 Uhr Sinfoniekonzert 9 KKL Luzern, Konzertsaal

Orchester der LUCERNE FESTIVAL ACADEMY | Heinz Holliger Dirigent | Patricia Kopatchinskaja Violine Debussy Khamma | Koechlin Les Bandar-log (Scherzo de signes) op. 176 | Holliger Violinkonzert Hommage à Louis Soutter 23. August | 19.30 Uhr Sinfoniekonzert 12 KKL Luzern, Konzertsaal

Mahler Chamber Orchestra | François-Xavier Roth Dirigent | Patricia Kopatchinskaja Violine Haydn Sinfonie Es-Dur Hob. I:22 Der Philosoph | Bartók Violinkonzert Nr. 2 Sz 112 | Tanz-Suite Sz 73 | Haydn Sinfonie D-Dur Hob. I:96 The Miracle 26. August | 22.00 Uhr Late Night KKL Luzern, Luzerner Saal

Ensemble der LUCERNE FESTIVAL ACADEMY | Matthias Pintscher Dirigent | David Kadouch Klavier | Patricia Kopatchinskaja Violine Ligeti Klavierkonzert | van der Aa Hysteresis für Klarinette, Ensemble und Tonspur | Ligeti Violinkonzert

«Ouvertüre» im Frühjahr: Schon beim Oster-Festival ist Patricia Kopatchinskaja zu erleben – mit Teodor Currentzis und musicAeterna.

so selbstverständlich zwischen der Alten Musik und zeitgenössischen Werken bewegt, ohne dabei Grenzüberschreitungen zu fürchten. Denn der reine Notentext ist für sie nicht das Entscheidende: «Wir spielen keine Noten, wir spielen Emotionen.» Rabiat ist sie nicht nur bei der Verweigerung des «Normalen», sondern auch bei der Suche nach überzeugenden Alternativen. Wo immer ihr eine Partitur blass gebügelt erscheint, beschliesst sie, ganz von vorn zu beginnen. «Es ist wie in der Wissenschaft: Es gibt Professoren und Forscher. Wir Künstler auf der Bühne müssen forschen.» jeder ton braucht leben Patricia Kopatchinskaja betreibt ihre Forschungen am liebsten live. Ihr Üben in den eigenen vier Wänden umschreibt sie selbst als «miserabel». Dort klingt alles fremdartig, «wenig nach Musik». Ihre Konzentration ist auf das Spiel vor Publikum ausgerichtet. An ihren Konzerttagen, die sie nach ritualisierten Abläufen gestaltet, schaltet sie am liebsten ab, lässt den eigenen Akku zunächst komplett leerlaufen, um abends auf dem Podium wieder die «Reload»-Taste drücken zu können. Dann wird sie zu einem unvergleichlichen Energiebündel, das die Hörer erhitzt, verstört, mitreisst und wachrüttelt. Vor allem: Sie lässt niemanden gleichgültig zurück. Jeder Ton braucht Leben, so wie am Beginn des Finales der Kreutzer-Sonate. Erst ein Donnerschlag als Weckruf, dann antwortet die Geige als selbstbewusst insistierende Partnerin. Als hätte Beethoven diese Musik für Patricia Kopatchinskaja komponiert. ■

27. August | Erlebnistag KKL Luzern

Patricia Kopatchinskaja Violine | Jay Campbell Violoncello | Polina Leschenko Klavier Enescu Sonate für Violine und Klavier Nr. 3 a-Moll op. 25 | Kodály Duo für Violine und Violoncello op. 7 | Ravel Tzigane. Konzertrhapsodie für Violine und Klavier Die Uhrzeit und der genaue Veranstaltungsort werden zu einem späteren Zeitpunkt bekanntgegeben. 2. September | 22.00 Uhr Identitäten 6 KKL Luzern, Luzerner Saal

Patricia Kopatchinskaja Violine, Konzept und künstlerische Leitung | JACK Quartet | Ensemble der

LUCERNE FESTIVAL ALUMNI

«Dies irae». Ein inszeniertes Konzert mit Musik von Biber, Scelsi, Ustwolskaja u. a. 9. September | 11.00/15.00 Uhr Young Sitzkissenkonzert KKL Luzern, Terrassensaal

Patricia Kopatchinskaja Violine | Anthony Ramaniuk Cembalo «Das kleine Irgendwas». Mit Musik von Biber, Cage, Holliger u. a.

LUCERNE FESTIVAL | Jahresmaga zin 2017 25

Jay Campbell | «artiste étoile»

Vom Akademisten zum «artiste étoile»: Der Cellist Jay Campbell

Die Seele als Bühne Die junge Musikergeneration zu fördern, war schon immer ein zentrales Anliegen von LUCERNE FESTIVAL. Im Sommer 2017 gehen wir noch einen Schritt weiter: Jay Campbell, ein Absolvent der LUCERNE FESTIVAL ACADEMY, ist der jüngste «artiste étoile» in der Festspielgeschichte. TEXT: THOMAS MAY

U

nter den vielen internationalen Musiktalenten für die LUCERNE FESTIVAL ACADEMY ausgewählt zu werden, ist bereits eine Auszeichnung. So empfand es auch Jay Campbell, der die Akademie in den Sommern 2010 und 2011 absolvierte. Doch jetzt ist ihm das Unglaubliche gelungen: Der junge amerikanische Cellist wurde neben der Geigerin Patricia Kopatchinskaja zum «artiste étoile» des Sommer-Festivals 2017 ernannt – eine Ehre, wie sie sonst nur längst arrivierten Weltstars zuteilwird. Gleichwohl kommt dieser Ritterschlag nicht von ungefähr. Prägende Erfahrungen «Campbell packt das Publikum und lässt es nicht mehr los … Sobald er das Cello zur Hand nimmt und auf den Saiten zu singen beginnt, werden Sie ihm überallhin folgen.» So beschrieb die Washington Post die fesselnde Kunst des jungen Cellisten, der von Erfolg zu Erfolg eilt. Schon Pierre Boulez, der Gründer und langjährige Leiter der LUCERNE FESTIVAL ACADEMY, erkannte Campbells Qualitäten und vertraute ihm im Sommer 2010 den Solopart in seiner Komposition Messagesquisse an. Im darauffolgenden Jahr, als Boulez mit dem Academy-Orchester Pli selon pli zur Aufführung brachte, sass Campbell am ersten Cellopult. Er erinnert sich an Boulez als «einen unglaublich grosszügigen Menschen, dem die Ausbildung der jungen Generation wirklich am Herzen lag. Jeder, der die Luzerner Akademie besucht hat, ist dort als Musiker enorm gereift. Ich glaube, Pierre 26 LUCERNE FESTIVAL | Jahresmaga zin 2017

Boulez verstand es auf einzigartige Art und Weise, zum Kern der Musik vorzudringen. Dabei betonte er die vielfältigen Möglichkeiten der Deutung und nahm uns mit auf immer neue Entdeckungsreisen.» Diese Eindrücke waren für Campbell so wichtig, dass er heute zu den aktivsten Mitgliedern der LUCERNE FESTIVAL ALUMNI gehört, des internationalen Netzwerks ehemaliger Academy-Teilnehmer. In Luzern habe er zum allerersten Mal an einem Festival teilgenommen, erzählt er. «Ich war völlig perplex, wie viele ungeheuer talentierte Musiker es gibt, die sich genau wie ich für die zeitgenössische Musik begeistern. Das gab mir einen richtigen Schub. In der LUCERNE FESTIVAL ACADEMY stellt sich ein besonderes Zusammengehörigkeitsgefühl ein, weil junge Musiker, die meinen, am Rande der klassischen Musik zu stehen, plötzlich von einem ganzen Orchester Gleichgesinnter umgeben sind. Sie gieren nach solchen musikalischen Erfahrungen und wollen sie mit dem Publikum teilen. Deshalb sind sie auch die besten Botschafter der Gegenwartsmusik, die man sich denken kann, und es ist sinnvoll, diese Begeisterung – mit den Alumni – in andere Länder zu tragen.» Im Sommer 2016 wirkte Campbell als Kurator und Künstler an der NY Phil Biennial mit, einem Festival für zeitgenössische Musik. In enger Zusammenarbeit mit Alan Gilbert, dem Chefdirigenten des New York Philharmonic, entwickelte er eine dreiteilige Konzertreihe der LUCERNE FESTIVAL ALUMNI zum

10. Todestag von György Ligeti und gestaltete selbst den anspruchsvollen Solopart in Ligetis Cellokonzert. Vielseitigkeit ist Trumpf Campbell hat mit Komponisten wie Elliott Carter und David Lang, aber auch mit dem Jazz-Saxophonisten Steve Coleman und mit Musikern der Bands Radiohead und Einstürzende Neubauten zusammengearbeitet. Und er hat schon über hundert Werke uraufgeführt. Trotzdem widmet er sich auch dem klassischen Repertoire: «Zwar spiele ich mehr zeitgenössische Musik, doch verstehe ich mich nicht als ‹Spezialisten›. Ich brauche beides, und ich nähere mich jedem Komponisten mit den Mitteln seiner Zeit.» Die Zusammenarbeit mit zeitgenös­ sischen Komponisten hat Campbell entscheidend geprägt: «Ich habe viel darüber nach­ gedacht, wie sich diese Erfahrungen für das Standardrepertoire fruchtbar machen lassen. Das war ein entscheidender Moment für mich: sozusagen die Hintertür zu wählen, um dadurch zu einer tieferen Verbindung mit dem klassischen Werkkanon zu gelangen. Bei meinen Begegnungen mit Komponisten habe ich etwas Grundlegendes gelernt: Ich habe begriffen, dass die Seele bei uns Musikern die Bühne ist. Eine Aufführung oder auch nur die Vorbereitung darauf kann ein spirituelles Unterfangen sein. Denn als Musiker macht man die Persönlichkeit eines anderen Menschen hörbar, seine innere Identität und seinen Ausdruck. Das ist ein unglaubliches Privileg.» Campbell, der 1989 im kalifornischen Berkeley geboren wurde, studierte an der New Yorker Juilliard School bei Fred Sherry («in vielerlei Hinsicht mein künstlerischer Vater»). Als weiteren prägenden Einfluss nennt er John Zorn, «der mich gelehrt hat, dass es bei der Musik immer um den Menschen geht». 2016 erhielt Campbell den renommierten Avery Fisher Career Grant, und seit kurzem ist er Mitglied des JACK Quartet, mit dem er auch in Luzern auftritt. Dass ihn LUCERNE FESTIVAL als «artiste étoile» einlädt, hält Campbell für eine mutige Entscheidung: «Ich bin noch jung und stehe erst am Anfang meiner Karriere. Aber genau dieser Mut zum Risiko zeichnet das Festival

aus und macht es zu einem so besonderen, lebendigen Ort.» Seine Pläne in Luzern? «Als Musiker versuche ich, ein ‹Allesfresser› zu sein und alles miteinander in Beziehung zu setzen: Solowerke, die Zusammenarbeit mit Komponisten und mit den Studierenden der Academy, zeitgenössische und klassische Kammermusik – alles Dinge, die sich ergänzen und wechselseitig befruchten.» ■ 27. August | Erlebnistag KKL Luzern

Patricia Kopatchinskaja Violine | Jay Campbell Violoncello | Polina Leschenko Klavier Enescu Sonate für Violine und Klavier Nr. 3 a-Moll op. 25 | Kodály Duo für Violine und Violoncello op. 7 | Ravel Tzigane. Konzertrhapsodie für Violine und Klavier Die Uhrzeit und der genaue Veran­ staltungsort werden zu einem späteren Zeitpunkt bekanntgegeben. 2. September | 14.30 Uhr Sinfoniekonzert 21 KKL Luzern, Konzertsaal

Orchester der LUCERNE FESTIVAL ACADEMY | Matthias Pintscher, Gregor Mayrhofer und Jeffrey Means Dirigenten | Jay Campbell Violoncello

Streich und Kaner Neue Orchesterwerke (Uraufführungen) | Francesconi Neues Werk für Violoncello und Orchester (Uraufführung) | Bartók Der holzgeschnitzte Prinz Sz 60 2. September | 22.00 Uhr Identitäten 6 KKL Luzern, Luzerner Saal

Patricia Kopatchinskaja Violine, Konzept und künstlerische Leitung | JACK Quartet | Ensemble der

LUCERNE FESTIVAL ALUMNI

«Dies irae». Ein inszeniertes Konzert mit Musik von Biber, Scelsi, Ustwolskaja u. a

Weitere Auftritte – u. a. mit Michel van der Aas Cellokonzert Up-close – in der Reihe «40min». Detaillierte Informationen folgen zu einem späteren Zeitpunkt. LUCERNE FESTIVAL | Jahresmaga zin 2017 27

Michel van der Aa | «composer-in-residence»

Spiel mit Identitäten

Er ist multidisziplinär ausgebildet, feiert internationale Erfolge als Komponist, Filmemacher und Regisseur in Personalunion und hat die 3D-Oper erfunden. Der Niederländer Michel van der Aa repräsentiert einen neuen Komponistentypus, der das Musiktheater durch innovative digitale Technologie ins 21. Jahrhundert führt. TEXT: Mark Sattler

D

igitale Musik- und Bildwelten zu kreieren, sie mit realen Bühnenereignissen zu verknüpfen und daraus neue Erzählper­ spektiven und Darstellungsweisen zu gewinnen – diese Möglichkeiten machen das Virtuelle für Michel van der Aa zu einer Schatztruhe, einer Wunderkiste, an der sich seine künstlerische Phantasie entzündet und Gesamtkunstwerke mit verblüffenden narrativen Ebenen und Spiegelungen entstehen lässt. Zu den Werken, die van der Aa beim Sommer-Festival 2017 als «composer-in-residence» vorstellt, zählt die 3D-Kammeroper Blank Out, die im März 2016 in Amsterdam

28 LUCERNE FESTIVAL | Jahresmaga zin 2017

Premiere feierte. Das vom Komponisten selbst eingerichtete Libretto basiert auf dem Lebensweg und auf Texten der südafrikanischen Schriftstellerin Ingrid Jonker. Aus zwei Erzählperspektiven beleuchtet es eine Mutter-Sohn-Geschichte, die durch einen traumatischen Badeunfall geprägt ist. In der Erinnerung an diesen Unfall rekonstruieren Mutter und Sohn wichtige Teile ihrer Identität. High-Tech-Kammeroper In Blank Out verwendet Michel van der Aa ein einfaches, aber raffiniertes Setting: Auf der linken Bühnenseite befinden sich auf einem Tisch eine Miniaturlandschaft mit einem offen einsehbaren Haus und eine

bewegliche Videokamera, die von der Sopranistin Miah Persson immer wieder neu justiert wird. Die dabei entstehenden Filmsequenzen werden als Bühnenbild auf die rechte Seite der Bühne projiziert, ebenso ein vorproduzierter 3D-Film, aufgenommen im gleichen, allerdings lebensgross nachgebauten Interieur. (Dass man in dieser Oper wie im Kino eine 3D-Brille aufsetzen muss, daran gewöhnt man sich schnell …) Sieht man also ein Wohnoder Badezimmer, ist unklar, ob die Bilder gerade live aufgenommen werden oder vom 3D-Film stammen. Real tritt allein die Sopranistin auf; ihr männliches Gegenüber, dar­ gestellt vom Bariton Roderick Williams, erscheint nur im 3D-Film. Auch einen Orches-

Hybrides Duett in Blank Out (rechts) | Michel van der Aa ist sein eigener Librettist und Regisseur (unten)

12. August | 21.00 Uhr Musiktheater 1 KKL Luzern, Luzerner Saal

Miah Persson Sopran | Michel van der Aa Regie van der Aa Blank Out. Kammeroper für Sopran und 3D-Film (Schweizer Erstaufführung) 13. August | 11.00 Uhr Musiktheater 2 Luzerner Theater

Ensemble der LUCERNE FESTIVAL ALUMNI van der Aa The Book of Disquiet («Das Buch der Unruhe»). Musiktheater für Schauspieler, Ensemble und Film nach Fernando Pessoa (Schweizer Erstaufführung) 26. August | 22.00 Uhr Late Night KKL Luzern, Luzerner Saal

Ensemble der LUCERNE FESTIVAL ACADEMY | Matthias Pintscher Dirigent | David Kadouch Klavier | Patricia Kopatchinskaja Violine Ligeti Klavierkonzert | van der Aa Hysteresis für Klarinette, Ensemble und Tonspur | Ligeti Violinkonzert

tergraben braucht es nicht, denn der musi­ kalische Part der Oper kommt vom Band: A-cappella-Chorgesang und elektronische Musik, bereichert um live erzeugte Klänge und Geräusche. Verblüffend gut gelingt es Michel van der Aa, das reale Bühnengeschehen und die virtuelle Ebene zu «einem» Raum zu verschränken, in den das Publikum förmlich hineingezogen wird (man kennt dieses Gefühl aus guten 3D-Filmen). Eine einzig­ artige, überaus suggestive Erfahrung – und ein Spiel mit Verdopplungen: Da die Mutter den ersten Teil von Blank Out bestimmt, denkt man zunächst, man sei Zeuge ihrer Geschichte. Im weiteren Verlauf jedoch dominiert die Perspektive des Sohnes, sodass die «wirkliche» Interpretin immer irrealer, der männliche Protagonist hingegen, obwohl er nur virtuell im 3D-Film anwesend ist, immer realer wird. Vexierspiel der Identitäten Auch im zweiten Musiktheater, das Michel van der Aa bei LUCERNE FESTIVAL vorstellt, spielt die Verdopplung der Live-Performance durch die filmische Ebene eine wichtige Rolle. Zugrunde liegt ihm Fernando Pessoas berühmtes Buch der Unruhe. Im Zentrum dieser Sammlung von Prosafragmenten steht ein Alter Ego Pessoas: der Hilfsbuchhalter

Bernardo Soares, dessen (fiktive) Beobachtungen, Reflexionen und Meditationen das Spiel mit den Identitäten fortführen und sein Ich prismatisch brechen. «Im Grunde gestalte ich meinen Traum vermittels anderer, beuge mich ihren Meinungen, um sie mir mit meinem Verstand und meiner Intuition zu eigen zu machen und aus den fremden Persönlichkeiten etwas meinen Träumen Verwandtes zu gestalten. Ich präge ihre Schritte meinem Geist ein und nehme sie so tief in mein Bewusstsein auf, dass letztlich ich es bin, der diese Schritte vollzogen hat und diese Wege gegangen ist. Ich habe eine Welt von Freunden in mir, mit eigenen, wirklichen und noch offenen Lebensläufen.» Ein Changieren zwischen Wirklichem und Geträumtem, ähnlich wie in Michel van der Aas Cellokonzert Up-close, das «artiste étoile» Jay Campbell in der Reihe «40min» vorstellt. Auch dieses Stück kommt ohne

Michel van der Aa verschränkt das reale und virtuelle Geschehen zu einem einzigen Raum, in den das Publikum förmlich hineingezogen wird. Dirigenten aus. Stattdessen folgen die Orchestermusiker einem Film, der dem (jungen) Solisten ein (altes) filmisches Alter Ego gegenüberstellt, mit dem er in einen berührenden Dialog tritt. Michel van der Aas hybrides Musik­ theater steckt nicht nur voller schicksal­hafter Geschichten, es besticht auch durch souveräne Technik und klare Disposition. Alles liegt hier in einer Hand, alles wird meisterlich umgesetzt, und alles dient einem einzigen Ziel: Dramatik und Poesie zu erzeugen. Wie bei aller grossen Kunst bleibt ein Rest Geheimnis – und das gilt auch für die menschliche Identität. ■ LUCERNE FESTIVAL | Jahresmaga zin 2017 29

Monteverdi-Trilogie

2017 ist ein Monteverdi-Jahr: 1567, vor 450 Jahren, wurde der italienische Komponist in Cremona geboren. Er wirkte an der Schwelle der Renaissance zum Barock, als ein Pionier und Prophet der klassischen Musik heutiger Ausprägung. Monteverdi war also ein Identitätsstifter – und obendrein kreisen die Stoffe seiner Opern um die Frage, wer und was der Mensch ist.

S

INTERVIEW: SUSANNE STÄHR

ir John Eliot, Claudio Monteverdi ist der Leitstern Ihres musikalischen Lebens: Er war der Namenspatron Ihrer ersten Chor- und Orchestergründungen, des Monteverdi Choir im Jahr 1964 und wenig später auch des Monteverdi Orchestra. Was fasziniert Sie so an diesem Komponisten? Für mich ist Monteverdi das musikalische Gegenstück zu William Shakespeare: Er hat es als erster Komponist in der Geschichte der abendländischen Musik verstanden, die ganze Bandbreite der menschlichen Empfindungen einzufangen und darzustellen. Das begann schon mit seinen Madrigalbüchern. Aber als er 1607 seine Oper L’Orfeo schuf, da entwickelte er eine völlig neue Kunstform – genau so, wie es Shakespeare mit seinen Tragödien, Komödien und Historiendramen unter­nommen hatte. Hier wie dort finden wir das pralle menschliche Leben, von den nobelsten und göttlichen Charakteren bis zu den niedersten Gestalten. In seinen drei erhaltenen Opern – neben dem Orfeo sind das L’incoronazione di Poppea («Die Krönung der Poppea») und Il ritorno d’Ulisse in patria («Die Heimkehr des Odysseus») – eröffnet Monteverdi psychologische und emotionale Abgründe: In der Poppea geht es zum Beispiel um masslose menschliche und politische Ambitionen, um sexuelle Begierden, um Futterneid und Eifersucht. Kein Komponist vor Monteverdi hatte jemals so etwas in Musik zu setzen gewagt. Immer wieder wird die Modernität Monteverdis betont. Oder anders gesagt: das Wunder, dass seine Musik nie veraltet. Wie erklärt sich dieser Eindruck von Modernität? Oder ist es eher eine Art von Zeitlosigkeit? Ich muss wieder auf Shakespeare verweisen, denn dieser Effekt hat mit der radikal subjektiven Dimension von Monteverdis Musik, seiner Klangsprache und seiner Figuren zu tun. Es ist der Mensch mit all seinen Empfindungen, der hier im Zentrum steht. Monteverdi stellt dar,

30 LUCERNE FESTIVAL | Jahresmaga zin 2017

«Vergessen Sie einfach alles!»

Eine Abenteuerreise in die Vergangenheit: Sir John Eliot Gardiner dirigiert die drei Monteverdi-Opern

LUCERNE FESTIVAL | Jahresmaga zin 2017 31

Monteverdi-Trilogie

«Monteverdi hat als erster Komponist in der abendländischen Musik die ganze Bandbreite der menschlichen Empfindungen dargestellt.»

Back to the roots: 1968 gründete John Eliot Gardiner das Monteverdi Orchestra, aus dem sich später die English Baroque Soloists formierten (oben) | Claudio Monteverdi, Portrait von Bernardo Strozzi (rechts)

32 LUCERNE FESTIVAL | Jahresmaga zin 2017

wie Männer und Frauen in der Gesellschaft zusammenwirken, wie sie als Individuen funktionieren, als Liebhaber und Geliebte, als Rivalen und als Paare. Das sind Fragen, die bis heute unvermindert aktuell geblieben sind. Hinzu kommt, dass Monteverdis musikalisches Equipment, sein «Waffenarsenal», wenn Sie so wollen, den Beginn des modernen musikalischen Ausdrucks markiert. Er verwendet nicht mehr einfach nur Polyphonie und Kontrapunkt, wie es bei der Vorgängergeneration um Palestrina der Fall war, sondern er erfindet den Basso continuo als das Fundament einer modernen Harmonik. Monteverdi bewegte sich also fort vom modalen zum diatonischen System, das dann für alle späteren Komponisten zum Standard wurde. Noch Haydn, Mozart und Beethoven, Schubert, Schumann, Brahms, Strawinsky und all die anderen haben seine Errungenschaften aus­ kosten und davon profitieren können. Monteverdi war tatsächlich «The Creator of Modern Music», wie ihn Leo Schrade in seiner berühmten Monographie genannt hat. Das mag übertrieben klingen, aber ich halte diesen Ehrentitel für absolut gerechtfertigt. Andererseits: Welche Distanzen müssen wir als Zeit­ genossen des 21. Jahrhunderts überwinden, um zu Monteverdi zu gelangen? Monteverdi gehörte zu einer ausserordentlichen Generation von Künstlern und Wissenschaftlern, die um die Wende vom 16. zum 17. Jahrhundert gewirkt und eine wahre Revolution unternommen haben – ich halte ihre Errungenschaften für bedeutender als die der frühen Renaissance. Ihnen verdanken wir nämlich die heutige Weltsicht. Kunst und Wissenschaften wirkten damals noch nahtlos zusammen, wie auf einem Tandem. Der künstlerische Umbruch wäre ohne einen Galileo Galilei, der übrigens auch aus einer Musikerfamilie stammte, nicht denkbar gewesen: Seine astronomischen Forschungen und mathematischen Beobachtungen untermauerten erst das heliozentristische Weltbild von Kopernikus, das der Welt und damit auch dem Menschen eine neue Rolle zuwies. Aber auch andere Zeitgenossen wären zu nennen, etwa Caravaggio und Rubens in der Malerei oder der Brite Francis Bacon, ein wunderbarer Philosoph und Wissenschaftler, oder der Astronom Johannes Kepler. Wenn man dann noch den Spanier Miguel de Cervantes

Die Geburt einer neuen Gattung: Strahlende Fanfaren eröffnen Monteverdis L'Orfeo.

mit dazu nimmt, der mit seinem Don Quijote den ersten grossen Roman der Geschichte verfasst hat, dann haben wir es mit einer Fülle von Persönlichkeiten aus dieser Epoche zu tun, die uns eine neue, nicht mehr primär christlich orientierte, sondern objektiv und wissenschaftlich fundierte Weltsicht vermittelt haben. Und das steht unserer heutigen Identität doch sehr nahe. Dennoch: Welche Hürden, welche offenen Fragen zur Geschichte, zur Überlieferung, zur Aufführungs­ praxis müssen überwunden werden, um den wahren Monteverdi zu entdecken? Als Besucher einer Monteverdi-Oper braucht man nicht viel Vorwissen, man muss einfach zuhören. Allerdings sollte man unbefangen und ohne vorgefasste Erwar­ tungen an die Sache herangehen. Vor allem sollte man sich nicht auf die Erfahrungen mit der Oper des 19. Jahrhunderts stützen. Vergessen Sie einfach alles, was mit Belcanto und Verismo zu tun hat. Vergessen Sie Donizetti, Bellini, Verdi und Puccini, vergessen Sie Wagner und Bayreuth. Bei Monteverdi ist die Oper noch etwas ganz anderes: viel intimer, kammermusikalischer, mit einem klanglichen Appeal, der so gar nichts mit der opulenten Orchestrierung späterer Epochen zu tun hat. Als Musiker wiederum muss man natürlich etwas anders an Monteverdi herangehen, da sollte man seine Wurzeln studieren und wissen, woher er kommt. Auch die Klangwelt, in die er seine Werke gekleidet hat, sollte

man gut ergründen. Das fängt an mit den Stimmen, die er zum Einsatz brachte, und ihrem Ausdrucksspektrum. Und es ist gar nicht so einfach, denn natürlich besitzen wir keine Aufnahmen aus der Monteverdi-Zeit, wir müssen den Originalklang stattdessen rekonstruieren. Dazu gibt es zwei Quellen: Zum einen haben wir Beschreibungen aus historischen Zeugnissen und Dokumenten, die eine interessante Vorlage bieten. «Monteverdi als Zum anderen kennen wir die In­ strumente, die Monteverdi in sei- ‹ The Creator of Modern nem Orchester benutzt hat, und Music? › Ich halte diesen sie vermitteln uns bereits eine Vorstellung des Klangbilds, wie er Ehrentitel für absolut es wohl auch für die Vokalstim- gerechtfertigt.» men wünschte. Natürlich lässt sich das nicht forensisch rekon­ struieren, da sich die Stimmtypen im Lauf der Jahrhunderte stark verändert haben. Zu Monteverdis Zeiten waren die Gesangsstimmen sicher nicht so klangmächtig, wie es heute der Fall ist, mit Sängern, die darauf getrimmt werden, selbst das grösste Wagner-Orchester noch zu übertönen. Monteverdis Sänger hatten ein kleineres Stimmvolumen, aber dafür klangen sie reiner und im Ausdruck wohl auch vielfältiger. Das Fehlen des Vibratos, das heute oft wie eine Einheitssauce über die Musik gegossen wird, sorgte vielmehr für eine breitere Palette klanglicher Möglich­keiten und Farben. LUCERNE FESTIVAL | Jahresmaga zin 2017 33

Monteverdi-Trilogie

Sie werden in Luzern Monteverdis drei überlieferte Opern aufführen. Sind diese drei Werke als ein Zyklus, eine Trilogie zu verstehen? Ja, das sehe ich so, auch wenn die drei Werke ursprünglich sicher nur Teil einer grösseren Anzahl von Opern gewesen sind, von denen sich die meisten leider nicht erhalten haben – vielleicht hatte Monteverdi neun oder zehn oder gar elf Musikdramen geschrieben. Im Fall von Ulisse und Poppea wissen wir übrigens auch nicht, ob tatsächlich alle Musik daraus von Monteverdi stammt. Aber für mich ist diese Frage nicht so wichtig. Tatsache ist, dass alle drei Opern Musikdramen von höchster Qualität sind. Egal, ob man ausführender Musiker oder Zuhörer ist: Sie ergreifen dich einfach, sie nehmen dich von Anfang bis Ende gefangen. Und interessanterweise sind die drei Werke komplementär zueinander angelegt. Deshalb kann ich nur empfehlen, alle drei Aben«Egal, ob aus- de zu hören: Es ist ein unvergleichlich führender Musiker reiches Erlebnis, das einen da erwartet.

oder Zuhörer: Monteverdis Opern ergreifen dich einfach, sie nehmen dich von Anfang bis Ende gefangen.»

Welche Form der Aufführung wer­ den Sie wählen – konzertant oder halbszenisch? Inwieweit wird das Drama im Konzertsaal gegenwärtig sein? Ich hasse das Wort «semi-staged», das klingt schon so nach einer Halbheit. Deshalb kündigen wir unsere Aufführungen auch nicht als halbszenisch an. Dennoch: Monteverdis Musik ist so ungeheuer dramatisch und theatralisch, dass sie selbst in einem Konzertsaal wie in Luzern eine genuin szenische Qualität erhält. Wer zu uns kommt und glaubt, er werde «nur» ein Konzert hören, der wird sich also wundern – es wird ordentlich mehr sein. Was genau passieren wird, das will ich noch nicht verraten. Aber Sie dürfen einiges erwarten. Sie widmen sich Monteverdis Schaffen seit mehr als fünf Jahrzehnten. Wie hat sich Ihre Interpretation, Ihre Sicht auf den Komponisten gewandelt im Verlauf dieses halben Jahrhunderts? Natürlich hat sie sich verändert, nicht radikal, aber unterschwellig. Je länger ich mich mit Monteverdi beschäftige, je eingehender ich ihn studiere, desto mehr wächst mein Verständnis – so hoffe ich jedenfalls. Und vergessen Sie nicht: In den letzten fünfzig Jahren gab es riesige Veränderungen in der Interpretation. Raymond Leppard war einer der ersten, der Monteverdis Opern aufführte, damals in Glyndebourne. Dann kamen die ersten Experimente der historischen Aufführungspraxis, danach die überbordenden Produktionen von Nikolaus Harnoncourt, und heute sind es italienische Gruppen, die Monteverdis Musik wieder zurück in ihr Ursprungsland bringen, back to the roots. Wir haben also einen langen Weg zurück­ gelegt. Mein eigener Ansatz ist ein internationaler oder kosmopolitischer: Die Besetzung umfasst Musiker und Musikerinnen aus den verschiedensten Ländern, die sich

34 LUCERNE FESTIVAL | Jahresmaga zin 2017

22. August | 19.30 Uhr Sinfoniekonzert 11 KKL Luzern, Konzertsaal

English Baroque Soloists | Monteverdi Choir | Sir John Eliot Gardiner Dirigent | Solisten Monteverdi L’Orfeo 18.30 Uhr | KKL Luzern, Auditorium Werkeinführung mit Susanne Stähr 25. August | 18.30 Uhr Sinfoniekonzert 14 KKL Luzern, Konzertsaal

English Baroque Soloists | Monteverdi Choir | Sir John Eliot Gardiner Dirigent | Solisten Monteverdi Il ritorno d’Ulisse in patria 17.30 Uhr | KKL Luzern, Auditorium Werkeinführung mit Susanne Stähr 26. August | 18.30 Uhr Sinfoniekonzert 15 KKL Luzern, Konzertsaal

English Baroque Soloists | Monteverdi Choir | Sir John Eliot Gardiner Dirigent | Solisten Monteverdi L’incoronazione di Poppea 17.30 Uhr | KKL Luzern, Auditorium Werkeinführung mit Susanne Stähr

Erleben Sie die komplette Monteverdi-Trilogie: mit dem Monteverdi-Abonnement «Die Geburt der Oper». Informationen auf S. 17 des Konzert­kalenders.

allesamt mit Monteverdi gut auskennen und entsprechende Aufführungserfahrung haben, die aber nicht ausschliesslich auf ihn fixiert sind. Sie werden also kein Schmalspurensemble erleben. Im Zentrum unseres Ansatzes steht die Sprache. Die Kritiker suchen im Leben eines Dirigenten gern nach verschiedenen Phasen: Sturm und Drang, die mittlere Schaffensperiode, der Altersstil. Wo würden Sie sich denn gerade selbst verorten? Das sollen andere beantworten, die Kritiker oder auch das Publikum, ich kann nicht in solchen Kategorien über mich selbst urteilen. Allerdings hoffe ich, dass ich heute vieles besser mache. Als Musiker darf man nie die Neugierde verlieren und sollte auch nicht aufhören, noch weiter lernen zu wollen – sonst geht es nur rückwärts. Ich jedenfalls brenne noch immer darauf, Neues kennenlernen und ausprobieren zu können. ■

10 2014

Was uns mit Musikern verbindet, ist die Liebe ZUR PERFEKTEN KOMPOSITION.

DAS IST CLARIANT: LEIDENSCHAFTLICHER FÖRDERER DER KÜNSTE Das perfekte Zusammenspiel von Harmonie, Tempo und Rhythmus erschafft Musik, die uns alle bewegt. Fast wie bei uns: Denn wenn wir etwas bewegen wollen, entstehen aus Engagement, Know-how und Forschung innovative Lösungen für die Spezialchemie, die Emissionen senken, Rohstoffe sparen – und nachhaltig Wert schaffen. Das ist uns wichtig.

WWW.CLARIANT.COM LUCERNE FESTIVAL | Jahresmaga zin 2017 35

36 LUCERNE FESTIVAL | Jahresmaga zin 2017

Sommer-Schwerpunkt «Identität»

Identität oder: Wer bin ich?

Im Sommer 2017 widmet sich LUCERNE FESTIVAL einem brandaktuellen und politischen Thema: «Identität» lautet unser Motto, dem wir musikalisch nachspüren wollen. Und das erhält im Spannungsfeld von Globalisierung, Migration und Abschottung eine neue Bedeutung.

I

n unserer globalisierten und vernetzten Welt, in der sich Nachrichten blitzschnell rund um den Erdball verbreiten und selbst die entlegensten Regionen erreichbar geworden sind, scheint die Menschheit auf den ersten Blick enger zusammenzurücken. Zugleich aber sind neue Grenzen entstanden, zwischen Nord und Süd oder West und Ost, zwischen Religionen und Kulturen, zwischen Arm und Reich. Nie zuvor gab es so viele Migranten wie in unserer Zeit: Die einen verlassen ihre Heimat freiwillig mit der vagen Hoffnung auf ein besseres Leben. Die anderen dagegen müssen flüchten, weil sie von Krieg oder Verfolgung bedroht werden. Die Länder, in die es die Flüchtlinge zieht, zeigen jedoch oft wenig Toleranz gegenüber den neuen Mitbürgern und fordern in erster Linie Integration, die meist nur unter Preisgabe des Eigenen zu erreichen ist. Die Identität des Menschen definiert sich durch Unterscheidung: Was macht eine Person, eine Gemeinschaft, eine Kultur unverwechselbar? Freilich geht es hier nicht allein um äussere Eckdaten wie das Geschlecht oder die Nationalität, sondern auch um Kriterien, die sich im Lauf der Zeit ändern können. Das fängt mit der Frage an, woran wir glauben: an welche Religion, Gesellschaftsordnung oder politische Setzung? Diese innere Identität wird von unseren Lebensumständen und Vorlieben geprägt – und nicht zuletzt vom Wunsch, wie wir selbst gerne wären oder gesehen werden wollen. Auch für Musiker ist die Identität wandelbar, zumal heutzutage, da viele Interpreten wie Nomaden die Welt durchreisen, um jeden Tag an einem anderen Ort zu konzertieren. Die Frage, wo man zuhause ist und hingehört, bekommt im «Weltdorf Musik» des internationalen Starzirkus eine neue Bedeutung. Und doch haben sich die meisten Künstler un­ verwechselbare Eigenarten bewahren können: Bei der grossen Orchester­ parade des Sommer-Festivals können Sie zum Beispiel den Wiener Klangstil mit der russischen Schule vergleichen oder die amerikanische Orchesterkultur mit der des «alten Europa». Wir widmen uns schwerpunkthaft Komponisten, deren musikalische Identität von ihrer Kultur oder ihrem System bestimmt wurde, sei es im positiven Sinne oder auch durch Pressionen, die manch einen zur Selbstverleugnung zwangen. Sir John Eliot Gardiner führt uns mit seiner Monteverdi-Trilogie zu den zentralen Mythen der abend­ ländischen Kultur – und zur Geburtsstunde der Gattung Oper. «Composerin-residence» Michel van der Aa thematisiert die Identitätsfrage in seinen Musiktheaterwerken. Und mit Patricia Kopatchinskaja präsentieren wir eine Geigerin als «artiste étoile», die in ihrer moldawischen Heimat mit der Improvisationspraxis aufwuchs: eine Identität, die in der Freiheit ihrer Interpretationen bis heute lebendig geblieben ist. ■ LUCERNE FESTIVAL | Jahresmaga zin 2017 37

«Ich bin dreifach heimatlos» Gustav Mahler und die Frage nach der Identität Was war er eigentlich – Böhme, Österreicher, Deutscher oder Jude? Für Mahlers Identität interes­ sieren sich Liebhaber und Skeptiker seit über hundert Jahren brennend. Nur einen liess die Frage kalt: den Komponisten selbst. TEXT: Volker Tarnow

38 LUCERNE FESTIVAL | Jahresmaga zin 2017

S

chon die ersten Aufführungen von Mahlers Sinfonien lösten unter den Zuhörern gespaltene Reaktionen aus: einerseits Entzücken, andererseits ein Entsetzen, das nicht zuletzt der Vielgestaltigkeit, ja Heterogenität dieser Werke geschuldet war. Das Publikum reagierte dabei meist begeistert, wenn nicht gar euphorisch – für die negativen Urteile sorgte dagegen die Fachkritik. Was den Herren von der schreibenden Zunft (Kritikerinnen gab es damals nicht) so missfiel, das sollte sich über Jahrzehnte hin zu einem Kanon überwiegend antisemitisch motivierter Vorurteile verfestigen. Noch 1955 heisst es etwa in Hans Schnoors Konzertführer: «Für Mahler bedeutete das Volkslied den Urzustand musikalischer Unschuld, und da er seinem eigenen intellektuell zerrissenen Wesen ein solches naturhaft-starkes Symbol immer wieder glaubte als heilsames Korrektiv entgegen­ halten zu müssen, so ergab sich ästhetisch jener oft erschütternde Widerspruch zwi-

schen Wollen und Können, zwischen Ideal und Wirklichkeit.» Hans Renners weitverbreiteter Reclam-Konzertführer behauptete 1967: «Mahler ist eine tragische Gestalt. Er strebte danach, in zuchtvoll gebauten, monumentalen sinfonischen Grossformen nach dem Vorbild Beethovens und seines Lehrmeisters Bruckner wiederum zu einheitlichen Sinn­ bildern des Menschlichen […] vorzustossen. Dieses Ziel hat er nicht erreicht. Seine Sinfonien spiegeln vielmehr die innere Zerrissenheit seiner Natur.» Die Verwendung des Adjektivs «jüdisch» war nach 1945 zwar nicht mehr opportun; inhaltlich jedoch stehen diese Deutungen unverkennbar in jener Linie, wie sie Richard Wagner 1850 mit seiner fatalen Schrift Das Judentum in der Musik vorgegeben hatte: Jüdische Komponisten könnten demnach nur Versatzstücke anderer Musikkulturen zusammenbasteln, es fehle ihnen an Form, Tiefe und Ausdruck, was sie durch äusserliche Reiz­mittel zu kaschieren suchten. Alles sei nur geborgt und erkünstelt, also unecht.

Sommer-Schwerpunkt «Identität»

13. August | 18.30 Uhr Sinfoniekonzert 2 KKL Luzern, Konzertsaal 

Paradox formuliert: Das Fehlen von «Echtheit» wurde seither als das «echt Jüdische» begriffen. Stärkste irrationale Empörung aber löste es aus, wenn ein Komponist wie Mahler nach der mit einer metaphysischen Gloriole umgebenen Sinfonieform griff, auf die man in Deutschland und Österreich das Monopol zu haben glaubte. Da sich Mahler ausserdem einer vergleichsweise modernen Tonsprache bediente, war es leicht, ihn – wie später auch Arnold Schönberg – als gewissenlosen Wertezerstörer darzustellen. Ein jüdischer Komponist? Den vermeintlich jüdischen Charakter von Mahlers Musik thematisierten, ins Positive gewendet, indes auch jüdische Autoren. Der Kafka-Freund Max Brod etwa gesteht zu, Mahler habe zwar oberflächlich betrachtet keinerlei Beziehung zum Judentum gehabt, sei aber im «Urgrund seiner jüdischen Seele» doch von den schönen chassidischen Liedern – «die er wohl niemals gekannt hat» – be­­rührt worden. Der Philosoph Ernst Bloch wiederum beruft sich auf das messianischutopische Moment und behauptet: «Mahler ist deutsch oder will wenigstens durchaus als deutscher Meister gelten, was ihm freilich nicht gelingt, denn das ist wahrhaftig Judentum in der Musik, jüdisches Weh und jüdische Inbrunst.» Und Theodor W. Adorno wollte aus der Gedichtzeile «Die zwei blauen Augen von meinem Schatz, die haben mich in die weite Welt geschickt», die Mahler in seinen Liedern eines fahrenden Gesellen vertonte, gar eine Prophezeiung der Juden­ verfolgung herauslesen … Doch werden diese Phantasien durch irgendwelche Fakten gedeckt? Dass Mahler als Jude angegriffen wurde, dass ihm Posten in Schwerin und Bayreuth verweigert wurden, dass er zum Katholizismus konvertieren musste, um Direktor der Wiener Hofoper werden zu können, und dass ihn schliesslich antisemitische Kampagnen von dort vertrieben haben – das alles sagt nichts über seine Nähe zu dieser Religion. Aus einem assimilierten jüdischen Elternhaus stammend, dürfte er eher selten eine Synagoge von innen gesehen haben; dafür aber sang er schon als Jugendlicher in einem christlichen Chor. Zu den jüdischen Kreisen Wiens wiederum blieb er auf Distanz. Gern zitiert wird sein Satz: «Ich bin dreifach heimatlos: als Böhme unter Österreichern, als Österreicher unter Deutschen und als Jude in der ganzen Welt.» Doch

Chamber Orchestra of Europe | Bernard Haitink Dirigent | Anna Lucia Richter Sopran | Christian Gerhaher Bariton Mozart Sinfonie C-Dur KV 425 Linzer | Mahler Ausgewählte Lieder aus Des Knaben Wunderhorn 15. August | 19.30 Uhr Sinfoniekonzert 4 KKL Luzern, Konzertsaal

Der Schlüssel zu Mahlers Riesenwerk sind seine Lieder. Keiner trifft ihren doppelbödigen Tonfall besser als Christian Gerhaher.

muss man in dieser Äusserung nicht un­ bedingt die Klage eines Heimatlosen sehen – immerhin definiert sich Mahler hier als Böhme, Österreicher und Jude. Und obwohl er Alt-Österreich geradezu wollüstig verbunden war, sogar Wiener Mundart sprach, vermochte er sich auch in Prag, Berlin und Amsterdam und selbst in New York, wo er ab 1908 an der Metropolitan Opera wirkte, zeitweilig wie zuhause zu fühlen. Die Frage nach seiner Identität dürfte Mahler ziemlich belanglos erschienen sein. Er war jedenfalls kein entwurzelter Intellek­ tueller, kein heimatloser Geselle. Er war zuerst und vor allem Künstler, Komponist, Dirigent. Seit seiner Jugend griff er zu den Schätzen der deutschen Romantik, und das nicht etwa, weil er sich eine neue Identität zulegen wollte, sondern weil er ehrlich begeistert war: Er vertonte Gedichte aus Des Knaben Wunderhorn, liess sich von Jean Pauls Roman Titan inspirieren, vollendete Carl Maria von Webers Oper Die drei Pintos. An das Ende seiner Zweiten Sinfonie setzte er eine christliche Hymne – Verse von Friedrich Gottlieb Klopstock –, weil dieser Text seinem Fühlen ebenso entsprach wie Hans Bethges Chinesische Flöte, mit der er gut zehn Jahre später sein Vokalschaffen im Lied von der Erde abschloss. Der Mensch Mahler, der Bürger, mochte sich in Wien, am Attersee und in den Dolomiten besonders heimisch fühlen; der Künstler Mahler dagegen war ein universeller Geist. Er hatte es nicht nötig, sich als Böhme, Österreicher oder Jude zu definieren – es genügte ihm, Gustav Mahler zu sein. ■

Chamber Orchestra of Europe | Bernard Haitink Dirigent | Christian Gerhaher Bariton Mozart Sinfonie D-Dur KV 385 Haffner | Mahler Rückert-Lieder | Mozart Sinfonie D-Dur KV 504 Prager 17. August | 19.30 Uhr Sinfoniekonzert 6 KKL Luzern, Konzertsaal

West-Eastern Divan Orchestra | Daniel Barenboim Dirigent | Kian Soltani Violoncello | Yulia Deyneka Viola Strauss Don Quixote op. 35 | Ravel Le tombeau de Couperin | Mahler Adagio aus der Sinfonie Nr. 10 27. August | 18.30 Uhr Erlebnistag KKL Luzern, Konzertsaal

Asian Youth Orchestra | Matthias Bamert Dirigent Mahler Sinfonie Nr. 1 D-Dur 5. September | 19.30 Uhr Sinfoniekonzert 25 KKL Luzern, Konzertsaal

Royal Concertgebouw Orchestra Amsterdam | Daniele Gatti Dirigent | Chen Reiss Sopran Haydn Sinfonie C-Dur Hob. I:82 L,Ours | Mahler Sinfonie Nr. 4 G-Dur 10. September | 17.00 Uhr Sinfoniekonzert 29 KKL Luzern, Konzertsaal

Wiener Philharmoniker | Daniel Harding Dirigent Debussy Suite aus Pelléas et Mélisande (zusammengestellt von Erich Leinsdorf) | Mahler Sinfonie Nr. 6 a-Moll

LUCERNE FESTIVAL | Jahresmaga zin 2017 39

Sommer-Schwerpunkt «Identität»

Ein Experiment in Utopie: Das West-Eastern Divan Orchestra

Es wird geküsst! Jedes Orchester hat seine eigene Identität. Doch das West-Eastern Divan Orchestra ist etwas ganz Besonderes. Denn es bringt die unterschiedlichen nationalen und religiösen Identitäten des Nahen Ostens zusammen und lebt vor, wie sich mit Toleranz Vorurteile abbauen lassen. TEXT: Malte Lohmann

N

och bevor das Flugzeug star- gefeilten eigenen Choreographie. Sie wollen tet, beginnt ein eigentümli- Araber und Israelis in perfektem Einklang ches Ritual. «Ich habe keine erleben? Dann sollten Sie unbedingt bei Ahnung, wie alt diese Tradi­ einem Charterflug des West-Eastern Divan tion ist, aber sie lässt mich Orchestra mit dabei sein!» jedes Mal ernstlich an den Und noch eine weitere Szene schildert Weltfrieden denken», erzählt die israelische Daniela Shemer, um zu erklären, was für sie das Cellistin Daniela Shemer, die seit 2009 im West-Eastern Divan Orchestra ausmacht: «Spielt einer sein Solo West-Eastern Divan Orchestra musiziert. «Wäh- «Wir sind alle Musiker: besonders schön, dann rend der Sicher­heits­de­ küssen wir anderen die ein Ausgangspunkt, Luft – leidenschaftlich mon­stration durch die Flug­be­gleiter vollführen um aufeinander zuzu- und laut. In anderen Enwir unsere eigene kleine sembles scharrt man in gehen.» Tyme Khleifi, Geigerin solchen Fällen mit den Zeremonie. Wir alle ziehen uns einen Schuh aus Füssen. Unser Chefdiriund lassen ihn am Schnürsenkel von der gent Daniel Barenboim muss dagegen mit Decke baumeln, als wäre er eine der Sauer- dem Geräusch von über 100 schmatzenden stoffmasken über unserem Sitz. Und wenn Musikerlippen leben. Und das alle paar Minudie Flug­begleiter mit ihren charakteristischen ten, denn wir kommentieren nicht nur besonArm­bewegungen auf die Notausgänge hin- dere musikalische Leistungen, sondern auch, weisen, unterstützen wir das mit einer aus­ wenn jemand einen Witz macht, während 40 LUCERNE FESTIVAL | Jahresmaga zin 2017

16. August | 19.30 Uhr Sinfoniekonzert 5 KKL Luzern, Konzertsaal

West-Eastern Divan Orchestra | Daniel Barenboim Dirigent | Martha Argerich Klavier | Bassam Mussad Trompete Ravel Ma mère l’oye | Schostakowitsch Konzert für Klavier, Trompete und Streichorchester c-Moll op. 35 | Tschaikowsky Sinfonie Nr. 5 e-Moll op. 64 17. August | 19.30 Uhr Sinfoniekonzert 6 KKL Luzern, Konzertsaal

West-Eastern Divan Orchestra | Daniel Barenboim Dirigent | Kian Soltani Violoncello | Yulia Deyneka Viola Strauss Don Quixote op. 35 | Ravel Le tombeau de Couperin | Mahler «Adagio» aus der Sinfonie Nr. 10

Ein Orchester als Friedensuto­pie: Mitglieder des West-Eastern Divan Orchestra vor dem Auftritt

einer Generalpause eine falsche Note spielt oder zu spät zur Probe kommt. Was du auch tust, gut oder schlecht: Es wird geküsst!» Miteinander musizieren Kein Zweifel, ein starkes Gemeinschaftsgefühl zeichnet dieses Orchester aus. Und das ist alles andere als selbstverständlich, denn die jungen Mitglieder des West-Eastern Divan Orchestra stammen aus Israel, den arabischen Ländern und Spanien. Seite an Seite spielen hier Juden, Muslime und Christen, in deren Heimat vielfach Krieg und Gewalt herrschen – und überwinden die Fronten. «Wir sind alle Musiker. Das ist ein As­pekt un­serer Identität, der Gemeinsamkeit schafft, einen Ausgangspunkt, um weiterzugehen, aufeinander zuzugehen», erklärt die palästinensische Geigerin Tyme Khleifi, die seit 2004 dabei ist. Und die Musiker gehen aufein­ander zu, nicht nur musikalisch. Es gibt Diskus­ sionsrunden, Workshops und Or­che­ster­­­ versammlungen. «Wir debattieren sogar darüber, wie wir Debatten führen sollten», berichtet Daniela Shemer. «Wir reden viel in diesem Orchester.» Noch wichtiger als solche offiziellen Foren seien indes die alltäglichen Begegnungen während der Tourneen: beim Abendessen, in der Raucherpause, beim Sightseeing – überall findet Austausch statt, entstehen Freundschaften. «Unsere Gespräche verlaufen ganz unterschiedlich: Manch-

mal beginnen und enden sie mit Provokationen und der Behauptung falscher Tatsachen, manchmal werden wir mit kostbaren Momenten der Intimität und Empathie beschenkt. Wie beim Musizieren geht es nicht um richtig oder falsch, sondern darum, einander zuzuhören, voneinander zu lernen und miteinander etwas zu erschaffen.» Sie seien keine Politiker, präsentierten keine Lösung, hält auch Tyme Khleifi fest. Sondern Musiker, die «einen Weg aufzeigen, wie sich mit Unterschieden, Gegensätzen und Konflikten umgehen lässt». Und das ist schon sehr viel. Von einem «Experiment in Utopie» spricht Daniel Barenboim, der das West-Eastern Divan Orchestra vor siebzehn Jahren zusammen mit dem 2003 verstorbenen palästinensischen Literaturwissenschaftler Edward Said ins Leben rief. Klassiker und Arabische Nächte Und wie sieht es mit dem Repertoire aus? Haben Musiker aus dem Nahen Osten einen anderen Blick auf den klassischen Kanon von Mozart und Beethoven bis zu Schönberg und Boulez, der ja grösstenteils ein abend­ ländischer ist? «Die klassische Musik ist international», entgegnet Tyme Khleifi. «Wir alle haben diese Werke in unserer Ausbildung studiert und kennen sie, egal aus welchem Land wir stammen.» Ähnlich argumentiert Kian Soltani, der regelmässig als Solocellist im

Kennen sich seit der Kindheit, treten aber erst seit einigen Jahren gemeinsam auf: Martha Argerich und Daniel Barenboim.

West-Eastern Divan Orchestra mitwirkt und in Luzern überdies solistisch zu erleben ist: mit Richard Strauss’ Don Quixote (Identitätsfragen auch hier). «In mir selbst treffen zwei Welten auf­einander. Meine Familie stammt aus dem Iran, aufgewachsen bin ich in einem Kuhkaff in Vorarlberg. Ich habe mich lange ganz auf die klassische Musik konzentriert und erst spät für die persische Musiktradition interessiert, die mir unter anderem mein Vater nahegebracht hat. Wunderbare Musik ist das, sie vermittelt ein ganz anderes Gefühl für Freiheit und Improvisation.» Der unterschiedliche kulturelle Hintergrund der Orchestermitglieder käme allerdings durchaus zum Tragen. So seien auf Anregung Barenboims arabische und persische Nächte ins TourneeProgramm aufgenommen worden, um zu zeigen, welche Vielfalt im West-Eastern Divan Orchestra steckt. Auch wenn der Leitgedanke – die Vision eines friedlichen Zusammenlebens der Kulturen im Nahen Osten – derselbe geblieben ist, hat sich dieses einzigartige Projekt doch über die Jahre gewandelt. Was 1999 mit einem Workshop in Weimar begann, ent­ wickelte sich zu einer dauerhaften Institution: zu einem Jugendorchester, das inzwischen erwachsen geworden ist und zu den weltbesten Klangkörpern aufgeschlossen hat. Wichtig für die Identität des West-­Eastern Divan Orchestra ist daher sein Leiter, Daniel Barenboim. «Es ist ein ausgesprochen enges Verhältnis», berichtet Kian Soltani. «Wir sind jedes Jahr mehrere Wochen gemeinsam auf Tournee, proben intensiv, nehmen zusammen die Mahlzeiten ein.» Nähe fordert Ba­ renboim auch auf der Bühne: «Er möchte, dass wir alle so eng wie möglich beieinander sitzen», erzählt Daniela Shemer. «Hat dein Instrument am Ende der Tournee keinen Kratzer vom Bogen deines Pultnachbarn, dann war entweder euer Abstand zu gross oder ihr habt mit zu wenig Bogen gespielt (beides gleichermassen tragisch).» Was einmal mehr zeigt: Berührungsängste gibt es nicht im West-Eastern Divan Orchestra. ■ LUCERNE FESTIVAL | Jahresmaga zin 2017 41

Kunst hat viele Gesichter.

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Sommer-Schwerpunkt «Identität»

Die Masken des Dmitri Schostakowitsch Pompös-heroische Klänge stehen neben geisterhaft fahlen Tönen, schneidende Dissonanzen neben sentimentalen Harmonien, vulgäre Tanzrhythmen neben todtraurigen Melodien. Wer ist der Komponist, der so etwas schreibt? TEXT: Jürgen Ostmann

Vom Spiel zum Ernst

W

ar Dmitri Schostakowitsch ein loyaler Staats­künstler oder ein heimlicher Dis­si­ dent, ein Avantgardist oder Reaktionär, ein geschickter Stilparodist oder Bekenntnismusiker? Übernahm er die Rolle des Narren, um versteckt hinter einer Maske Wahrheiten aussprechen zu können? Bis heute lässt sich die Frage nach seiner tatsächlichen Identität nicht zweifelsfrei beantworten, und das hat zumindest eine naheliegende Ursache: Unter der Herrschaft des unberechenbaren Diktators Stalin konnten Künstler es ja kaum wagen, kritische Ansichten offen zu äussern. Schostakowitschs offiziellen Verlautbarungen und Werkkommentaren ist jedenfalls kein Glauben zu schenken. Doch auch seine postum erschienenen Memoiren waren bezüglich ihrer Authentizität lange umstritten. Bleibt die Musik selbst. In seinen Streichquartetten und Konzerten, vor allem aber in seinen Sinfonien zitierte Schostakowitsch unzählige eigene und fremde Kompositionen – wie beispielsweise im Kopfsatz seiner Fünfzehnten und letzten Sinfonie den berühmten LUCERNE FESTIVAL | Jahresmaga zin 2017 43

Schostakowitsch schuf ganz bewusst Werke «mit doppeltem Boden»: an der Oberfläche linientreu, doch mit einer subversiven Botschaft.

Dmitri Schostakowitsch als Luftschutzwart während der Leningrader Blockade (1941) und auf Erholungsurlaub in Komarowo (1963) 44 LUCERNE FESTIVAL | Jahresmaga zin 2017

Geschwindmarsch aus der Ouvertüre zu Rossinis Guillaume Tell. Oder im Finale desselben Werks das Todesverkündungsmotiv aus Wagners Walküre. Weiterhin hört man häufig Anspielungen auf historische Stile oder auf Genres der Gebrauchsmusik, die sich mit bestimmten Ausdruckshaltungen verbinden. Auch besondere Instrumentierungseffekte wecken Assoziationen, und in vielen Werken lässt die Tonfolge D-Es(=S)-C-H, Schostakowitschs Namenskürzel, einen autobiographischen Bezug vermuten. Alles scheint mit aussermusikalischer Bedeutung aufgeladen, doch wirken manche Charakterzüge der Musik auch grotesk überbetont, ja geradewegs zur Karikatur verzerrt, sodass man sich unwillkürlich fragt, ob die anscheinend getroffenen Aussagen wirklich so gemeint sind – oder vielleicht sogar ihr Gegenteil bezeichnen. Musik wird oft als eine Art Sprache ohne Worte verstanden – was einschliesst, dass man ihre möglichen Inhalte unterschiedlich interpretieren kann. Schostakowitsch nutzte diese grundsätzliche Uneindeutigkeit der Musik, um ganz bewusst Werke «mit doppeltem Boden» zu schaffen: an der Oberfläche linientreu, doch mit einer subversiven Botschaft, die hellhörige Zeitgenossen verstehen konnten. Werke mit einer tieferen Schicht, die nicht zuletzt auch für sein eigenes Ringen um geistige Integrität von Bedeutung war. Denn sein Status im sowjetischen Kulturbetrieb wechselte im Lauf der Jahrzehnte mehrfach, abhängig vom politischen Klima und der eigenen Anpassungsbereitschaft. Mal wurde er als Volksfeind angeprangert und musste um sein Leben fürchten. Dann wieder überhäufte ihn das Regime mit Ämtern und Staatspreisen – was er selbst, zumindest zeitweise, als moralische Niederlage empfand. Hätte Schostakowitsch in dieser Situation nicht einfach Sinfonien ohne tieferen Sinn, ohne offene oder versteckte Aussage schreiben können? Eine absolute, nur ihrer eigenen Logik folgende Musik? Das war für ihn vermutlich keine echte Option – denn zum einen wäre ihm das russische Publikum mit seinem traditionell eher emotional-programmatischen Zugang zur Musik kaum gefolgt. Zum anderen hätten die sowjetischen Kulturfunktionäre nicht mitgespielt. Schliesslich besagte ihre Doktrin des

Eckpunkte eines Lebens: Sir Simon Rattle stellt Schostakowitschs erste seiner letzten Sinfonie gegenüber.

«Sozialistischen Realismus», dass die Kunst das Leben und die Errungenschaften des Sozialismus «wahrheitsgetreu» (also im Sinne der Partei) widerzuspiegeln habe. Gefragt waren optimistische Botschaften, und um mit ihnen die Massen zu erreichen, mussten sich alle Künstler, ob Schriftsteller, Maler oder Komponisten, am Geschmack der einfachen Menschen orientieren. Bezogen auf die Musik bedeutete das: Anknüpfen an das Volkslied und die russische Nationalromantik, überschaubare Formen und Dominanz der Melodie. Alles Moderne und Komplexe galt als bürgerlich-dekadenter «Formalismus» – erst recht natürlich der bewusste Verzicht auf «Inhalte». WECHSELBAD DER GEFÜHLE Das Maskenspiel diente Schostakowitsch also zu einem bestimmten Zweck, doch davon abgesehen kam es womöglich auch seiner eigenen Natur und Begabung entgegen. Denn der «Sozialistische Realismus» galt erst ab den frühen 1930er Jahren als verbindlich, und seine mehr oder weniger strikte Durchsetzung unterlag auch danach noch Schwankungen. Dagegen zeigten sich viele charakteristische Züge der Musik Schostakowitschs – so etwa ihr ironisch-grotesker Tonfall oder die Ein­

beziehung gebrauchsmusikalischer Genres vom Marsch bis zum Walzer – schon in den 1920er Jahren, als die Politik den Künstlern noch mehr Freiheiten zugestand. Man erkennt diese Züge bereits in der genialen Ersten Sinfonie, die der 19-Jährige 1925 als Diplomarbeit am Leningrader Konservatorium einreichte. Eine Rolle mag bei ihrer Komposition die Kunstgattung des Films gespielt haben: Während der Arbeit an der Ersten verdiente sich Schostakowitsch seinen Lebensunterhalt als Kinopianist, und später verglich sein Sohn Maxim das Finale des Werks mit einer Filmmusik. Inszeniert wird ein wahres Wechselbad der Gefühle, dazu Actionszenen, verbunden durch kurze Schwenks oder getrennt durch harte Schnitte. Vielleicht entwickelte Schostakowitsch seine stilistischen Masken anfangs nur, weil er diesen Collagestil beherrschte. Weil er als kompositorisches Wunderkind die unterschiedlichsten Idiome mit spielerischer Leichtigkeit aufzugreifen wusste. Die volle Entfaltung seiner typischen Schreibweise in ihrer faszinierenden Vielschichtigkeit verdankte er dann aber wohl den politischen Umständen. So zynisch das angesichts der von ihm erlittenen Ängste und Schikanen auch klingen mag. ■

16. August | 19.30 Uhr Sinfoniekonzert 5 KKL Luzern, Konzertsaal

West-Eastern Divan Orchestra | Daniel Barenboim Dirigent | Martha Argerich Klavier | Bassam Mussad Trompete Ravel Ma mère l’oye | Schostakowitsch Konzert für Klavier, Trompete und Streichorchester c-Moll op. 35 | Tschaikowsky Sinfonie Nr. 5 e-Moll op. 64 20. August | 19.30 Uhr Sinfoniekonzert 10 KKL Luzern, Konzertsaal

Shanghai Symphony Orchestra Long Yu Dirigent | Maxim Vengerov Violine Avshalomov Hutongs of Peking | Tschaikowsky Violinkonzert D-Dur op. 35 | Schostakowitsch Sinfonie Nr. 5 d-Moll op. 47 31. August | 19.30 Uhr Sinfoniekonzert 19 KKL Luzern, Konzertsaal

Berliner Philharmoniker | Sir Simon Rattle Dirigent

Schostakowitsch Sinfonie Nr. 1 f-Moll op. 10 | Sinfonie Nr. 15 A-Dur op. 141

LUCERNE FESTIVAL | Jahresmaga zin 2017 45

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Sommer-Schwerpunkt «Identität»

Sergej Prokofjews fünf Klavierkonzerte: eine Lebensreise

Eiserner Rhythmus und russisches Heimweh Sergej Prokofjews fünf Klavierkonzerte mit fünf Solisten an einem Abend, mit dem Mariinsky Orchestra aus St. Petersburg und mit Valery Gergiev am Pult: Das erinnert an ein Drama in fünf Akten. Und zeichnet zugleich die Lebenskurve des russischen Komponisten nach, der vom Skandalmusiker zum Emigranten und schlies­­slich zum reu­mütigen Heim­kehrer wurde. Text: Wolfgang Stähr

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ei der Verleihung des Anton-Rubinstein-Preises von 1914 wäre es beinahe zu einem Eklat gekommen. Nur mit äusserster Mühe war Alexander Glasunow, der Direktor des Petersburger Konservatoriums, zur Bekanntgabe des Gewinners zu bewegen, der sich im Wettstreit mit den besten Absolventen der Klavierklassen durchgesetzt hatte: Sergej Sergejewitsch Prokofjew. Alles an diesem gerade einmal 23-Jährigen kam einer Provokation gleich: Während seine Konkurrenten mit Konzerten von Liszt oder Saint-Saëns antraten, reizte er die konservative Professorenschaft mit dem selbstbewussten Vortrag einer eigenen Komposition, seines drei Jahre zuvor entstandenen Ersten Klavierkonzerts. Die Peterburgskaja gaseta erklärte den komponierenden Jüngling für schlichtweg verrückt und empfahl seine Bändigung mit einer Zwangsjacke. Prokofjews Gattungserstling wirkt wie ein selbstverliebtes Portrait des Komponisten am Klavier: Er dokumentiert das eigentümliche Spiel dieses Musikers, einen Vortragsstil, der sich durch Plastizität, reliefartig hervor-

tretende Melodielinien, markante Staccati wie überhaupt durch Kraftentfaltung und Selbstsicherheit auszeichnete. Heinrich Neuhaus, der grosse russische Klavierpädagoge, schwärmte von Prokofjews «eisernem Rhythmus» und einer «kolossalen Klangstärke». Aber er wusste auch zu berichten: «Bereits die ersten, die Prokofjews Musik hörten, teilten sich sogleich in zwei sich heftig befehdende Lager – in begeisterte Anhänger und entrüstete Widersacher.» Provokation und Ordnungsliebe Skandal reihte sich an Skandal: Bei der Uraufführung des Zweiten Klavierkonzerts 1913 in Pawlowsk kam es sogar zu Tumulten, lautstarkem Protest und vorzeitiger Flucht des Publikums. Das Image des Enfant terrible haftete dem Komponisten noch an, als er längst das Land seiner turbulenten Jugend verlassen hatte und in Paris um die Gunst des snobistischen Publikums buhlte. Den Sommer 1921 verlebte Prokofjew in St Brévin-les-Pins, einem Badeort in der Bretagne. Der Tagesablauf unterlag einer strengen Ordnung, ganz wie es seinem Naturell LUCERNE FESTIVAL | Jahresmaga zin 2017 47

Ein ohnmächtiges Ge­fühl der Heimat­losigkeit, der ungeklärten kulturellen Identität verwirrte Prokofjew zu Beginn der DREISSIGER Jahre. Fünf auf einen Streich: Valery Gergiev (rechts) steht bei allen Klavierkonzerten Sergej Prokofjews am Pult, Daniil Trifonov (oben) spielt das Zweite.

entsprach. Die Mahlzeiten, die Klavierübungen, die Schachpartie, die Erholung beim Schwimmen – alles folgte einer pünktlichen und systematischen Regelmässigkeit. «Ich stehe auf um 8.30 Uhr», erzählte er in einem Brief. «Nachdem ich eine heisse Schokolade getrunken habe, sehe ich nach, ob der Garten noch da ist, wo ich ihn vermute. Dann setze ich mich an die Arbeit: Ich schreibe gerade das Dritte Klavierkonzert.» Und das sollte ein Leib- und Magenstück der Pianisten wie des Publikums in aller Welt werden. Sein Viertes Klavierkonzert komponierte Prokofjew zehn Jahre später «für die linke Hand allein», genauer gesagt: für den österreichischen Pianisten Paul Wittgenstein, dessen rechter Arm nach einer Verwundung im Ersten Weltkrieg amputiert worden war. Ein ungnädiger Auftraggeber: «Ich danke Ihnen für das Konzert, aber ich verstehe darin keine einzige Note und werde es niemals spielen!» Wittgensteins brüske Abfuhr ereilte den Komponisten in einer Phase seines Lebens, die von einer ungelösten künstlerischen Krise geprägt war. Prokofjew hatte bei Gastspielen in der Sowjetunion den Jubel der euphorischen Zuhörer genossen und wurde zunehmend unruhiger in seinem Pariser Exil, zumal die Resonanz im Westen seine Erwartungen enttäuschte. Ein ohnmächtiges Ge­­fühl der Heimatlosigkeit, der ungeklärten kulturellen Identität verwirrte ihn. Rückkehr in die verlorene Heimat In einem mühsamen Prozess versuchte Pro­ kofjew, der schöpferischen Desorientierung zu entkommen. Und tatsächlich schien eine Komposition wie sein 1932 in Berlin (unter Wilhelm Furtwängler) uraufge­führtes Fünftes Klavierkonzert die Notwendigkeit eines Neu48 LUCERNE FESTIVAL | Jahresmaga zin 2017

1. September | 19.30 Uhr Sinfoniekonzert 20 KKL Luzern, Konzertsaal

Mariinsky Orchestra | Valery Gergiev Dirigent Mussorgsky Vorspiel zur Oper Chowanschtschina | Eine Nacht auf dem Kahlen Berge | Lieder und Tänze des Todes | Mussorgsky/Ravel Bilder einer Ausstellung 2. September | 18.30 Uhr Sinfoniekonzert 22 KKL Luzern, Konzertsaal

Mariinsky Orchestra | Valery Gergiev Dirigent | Daniil Trifonov und vier weitere Solisten Klavier Prokofiew Klavierkonzert Nr. 1 Des-Dur op. 10 | Klavierkonzert Nr. 2 g-Moll op. 16 | Klavierkonzert Nr. 3 C-Dur op. 26 | Klavierkonzert Nr. 4 B-Dur op. 53 | Klavierkonzert Nr. 5 G-Dur op. 55

anfangs zu bestätigen. Mit seinem intellektuellen Perfektionismus, seiner unerbittlichen Motorik, der Härte und Kälte des Klangbilds vermag das G-Dur-Konzert den Hörer eher zu faszinieren als zu bewegen – im Gegensatz zum hitzig-romantischen Ersten oder gar dem melodienseligen Dritten. 1936 kehrte Prokofjew schliesslich hoffnungsfroh aus dem westlichen Exil zurück in die verlorene Heimat, wo der einstige Provokateur nun sogar pathetische Kantaten und Lieder auf die ruhmreiche russische Revolu­ tion und das sozialistische Vaterland schrieb. Das System jedoch sollte ihm seine propagandistischen Dienste nur schlecht danken – man stellte ihn an den Pranger und bezichtigte ihn des «Formalismus». Frieden konnte Prokofjew in Stalins Sowjetunion nicht finden. Dass er am selben Tag starb wie der Diktator, am 5. März 1953, ist eine bittere Pointe der Geschichte. ■

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Die Wiener Philharmoniker – seit sechzig Jahren bei LUCERNE FESTIVAL

Das Menschenfreundliche der Musik 2017 haben die Wiener Philharmoniker gleich doppelten Anlass zum Feiern: Sie begehen ihren 175. Geburtstag, und sie blicken auf sechzig Jahre als Stammgast bei LUCERNE FESTIVAL zurück. TEXT: Wolfgang Stähr

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onzerte der Wiener Philharmoniker sind bis heute ein Magnet fürs Publikum geblieben, nicht zuletzt wegen der unvergleichlichen Spielkultur dieses Orchesters, dem vielge­priesenen Wiener Klangstil, der mittlerweile sogar an einem eigenen Uni­­versitätsinstitut erforscht und gelehrt wird. Was steckt hinter diesem Mysterium – und was macht die besondere Identität der «Wiener» aus? Das Gründungskonzert der Wiener Philharmoniker fand zwar erst mehr als ein halbes Jahrhundert nach Mozarts Tod statt, am 28. März 1842, doch reicht die Vorgeschichte dieses Orchesters zurück in die Ära der Wiener Klassik. Und da die Musiker den roten Faden der Tradition nie abreissen

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liessen und das philharmonische Geheim­ wissen achtsam weitergaben vom Lehrer an den Schüler, ja oftmals sogar vom Vater an den Sohn, konnten sie eine gefährdete Spielkultur, ein vergangenes Schönheitsideal über die Zeiten retten. Das Geheimnis ihrer Kunst haben die Philharmoniker zwar nie verraten, niemals preis­gegeben. Ihre Instrumente aber haben sie einmal für ein erhellendes Experiment zur Verfügung gestellt. So geschehen, als der junge Wilhelm Furtwängler sie um diese kostbare Leihgabe bat: «Ich besuchte oft die zur damaligen Zeit unter Weingartner stattfindenden Abonnementkonzerte und wurde vor allem angesprochen durch den eigentümlich leuchtenden, schwebenden Klang der Streicher. ‹Kenner› versicherten mir, das läge

hauptsächlich an den guten Instrumenten, die die Philharmoniker spielten», erinnerte sich Furtwängler. Aus diesem Grund lieh er sich ein «Quintett der phil­harmonischen In­strumente» aus, in der Hoffnung, «mein Orchester [das Wiener Tonkünstler-Orchester] nun zu ebenso schönem Klang zu bringen wie die berühmten Philharmoniker. Leider erwies sich aber diese Spekulation als ein Fehlschlag. Der Klang meines Orchesters wurde keineswegs ‹philharmonisch›, sondern im Endeffekt schliesslich nur matter und glanzloser.» Die Wahl der Geigen, Oboen oder Hörner allein begründet also noch nicht den Unterschied – und dennoch wäre die unnachahmliche «Klangsphäre» der Wiener Philharmoniker ohne das eigene, traditionelle Instrumentarium gar nicht denkbar. Den Ausschlag freilich geben die Musiker, ihre frühe Prägung im Konzertsaal, im Unterricht, an der Universität – und das von den Vätern erworbene Erbe. Nicht zuletzt die gemeinschaftliche Praxis im Orchester, dieses bewegliche, im Tempo so unmerklich wan-

Einst und jetzt: Die Wiener Philharmoniker an ihrem Stammsitz im Grossen Saal des Musik­vereins und bei ihrem Luzerner Debut unter Dimitri Mitropoulos im Sommer 1957 (rechts)

delbare Musizieren, die Eleganz und Durchhörbarkeit noch in den grössten Turbulenzen einer Mahler-Sinfonie, das noble Espressivo, der singende Ton, ein Hang zu wienerischer Nonchalance, eine Neigung zu furioser Ita­ lianità, ein Bewusstsein für klassische Strenge. Diese unschätzbaren Vorzüge zeichnen sie aus, die Wiener Philharmoniker, diese vielgerühmten Eigenarten, die das Orchester mitbrachte und gewann im Laufe seiner Geschichte, in den unvergesslichen Aufführungen mit Gustav Mahler und Richard Strauss, mit Bruno Walter, Arturo Toscanini, Wilhelm Furtwängler, Herbert von Karajan, Leonard Bernstein, Claudio Abbado oder Nikolaus Harnoncourt. Ein Orchester mit Gedächtnis Begegnungen mit grossen Komponisten und Dirigenten prägen ein Orchester und strahlen aus über Jahre und Jahrzehnte, zumal wenn die (und sei es im Streit) gewonnenen musikalischen Erkenntnisse, die besseren Einsichten, schulbildend wirken und von einer Generation an die nächste überliefert werden.

Kein Orchester kann seine Existenz nur auf vergangenen Ruhm gründen – aber ohne die Vergangenheit wäre es wie ein Mensch, der sein Gedächtnis verloren hat. Denn die Kunst lebt wie alles Menschenfreundliche vom Mitteilen und Weitersagen. Auch in der Musik kann es nicht gleichgültig sein, wo einer herkommt, wer ihm voranging, wer ihm nachfolgt. Natürlich – das Wiener Blut oder die Berliner Luft allein garantieren noch keine musikalische Begabung. Aber sie begründen, vielleicht, den Unterschied, den wir Zeitgenossen der Globalisierung langsam wieder zu schätzen lernen, seitdem eine aggressive Allerweltskultur über Eigenarten und Besonderheiten hinwegrollt. Eine unvergleichliche Atmosphäre habe das alte Wien, die habsburgische Kaiserstadt, ausgezeichnet, schwärmte der Emigrant Stefan Zweig in wehmütiger Erinnerung an seine verlorene Heimat. Wien habe den nationalen Gegensätzen des Vielvölkerstaates ihre Schärfe genommen: «Alles wurde hier weicher, verbindlicher, konzilianter, ent­gegenkommender, liebenswürdiger – also österreichischer, wienerischer.» Und gerade diese lokalen Vorzüge wurden und werden ja auch den Wiener Philharmonikern nach­ gerühmt, wenn sie, ganz in ihrem Element, Mozart und Schubert musizieren oder die Walzer der Strauss-Dynastie oder den schwelgerischen Abgesang des Rosen­kavalier. Gleichwohl sind auch die Wiener Phil­ harmoniker dem lebensnotwendigen Widerspruch ausgesetzt, eine grosse Tradition be-

wahren zu wollen, ohne dabei zu vergreisen; sich zu verjüngen, ohne ihre unverwechselbare Identität preiszugeben. Kein Orchester, und sei es das beste der Welt, kann seine Existenz nur auf vergangenen Ruhm gründen – aber ohne die Vergangenheit wäre es wie ein Mensch, der sein Gedächtnis verloren hat. Ein Dichter aus Wien, Hugo von Hofmannsthal, hat dieses wunderbare Rätsel in Worte gefasst, als er schrieb: «Verwandlung ist Leben des Lebens, ist das eigentliche Mysterium der schöpfenden Natur; Beharren ist Erstarren und Tod. Wer leben will, der muss über sich selber hinwegkommen, muss sich verwandeln: er muss vergessen. Und dennoch ist ans Beharren, ans Nichtvergessen, an die Treue alle menschliche Würde geknüpft. Dies ist einer von den abgrund­ tiefen Widersprüchen, über denen das Dasein aufgebaut ist, wie der delphische Tempel über seinem bodenlosen Erdspalt.» ■

Die Jubiläumskonzerte der Wiener Philharmoniker 9. September | 18.30 Uhr Sinfoniekonzert 28 KKL Luzern, Konzertsaal

Wiener Philharmoniker | Michael Tilson Thomas Dirigent Beethoven Sinfonie Nr. 7 A-Dur op. 92 Das weitere Programm wird zu einem späteren Zeitpunkt bekanntgegeben. 10. September | 17.00 Uhr Sinfoniekonzert 29 KKL Luzern, Konzertsaal

Wiener Philharmoniker | Daniel Harding Dirigent Debussy Suite aus Pelléas et Mélisande (zusammengestellt von Erich Leinsdorf ) | Mahler Sinfonie Nr. 6 a-Moll

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Konzerttipps für den Sommer

Weltklasse am Vierwaldstättersee LUCERNE FESTIVAL bringt die ganze Stadt zum Klingen, sei es mit Konzerten in Luzerns wunderschönen Kirchen oder mit Open-Air-Veranstaltungen auf dem Inseli und in den Altstadtgassen. Die Festivalzentrale aber ist der von Jean Nouvel entworfene Konzertsaal im KKL Luzern. Er verfügt nicht nur über eine phänomenale Akustik, sondern ist auch architektonisch ein Erlebnis. Und bietet damit den angemessenen Rahmen für die zehn Sommer-Highlights, die wir auf den folgenden Seiten für Sie zusammengestellt haben.

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Anfang und Ende In seinem letzten Luzerner Sommer als Chefdirigent der Berliner Philharmoniker evoziert Sir Simon Rattle den Urzustand der Welt – mit Haydns Schöpfung. 30. August | 19.30 Uhr Sinfoniekonzert 18

Berliner Philharmoniker | Rundfunkchor Berlin | Sir Simon Rattle Dirigent | Genia Kühmeier Sopran | Mark Padmore Tenor | Florian Boesch Bassbariton Haas Neues Werk | Haydn Die Schöpfung

Melos und Feuer

Es ist der Geheimtipp unter den grossen romantischen Violinkonzerten: Stargeigerin Anne-Sophie Mutter spielt Antonín Dvořáks a-Moll-Konzert, das voller böhmischer Melodien und Tänze steckt. 6. September | 19.30 Uhr Sinfoniekonzert 26

Pittsburgh Symphony Orchestra | Manfred Honeck Dirigent | Anne-Sophie Mutter Violine Dvořák Suite aus der Oper Rusalka op. 114 | Violinkonzert a-Moll op. 53 | Tschaikowsky Sinfonie Nr. 6 h-Moll op. 74 Pathétique

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Quintessenz der Klavierkunst Jede von ihnen ist ein Meisterwerk: Sir András Schiff ergründet die letzten Klaviersonaten der Wiener Klassiker. 3. September | 11.00 Uhr Rezital 2 – Klavier

Sir András Schiff Klavier Mozart Klaviersonate D-Dur KV 576 | Schubert Klaviersonate B-Dur D 960 | Haydn Klaviersonate Es-Dur Hob. XVI:52 | Beethoven Klaviersonate c-Moll op. 111

Bruckners Unvollendete Alles hat ein Ende, nur Bruckners letzte Sinfonie hat keins: Daniele Gatti dirigiert Bruckners Neunte, die «dem lieben Gott» gewidmet ist. 4. September | 19.30 Uhr Sinfoniekonzert 24

Royal Concertgebouw Orchestra Amsterdam | Daniele Gatti Dirigent Rihm In-Schrift | Bruckner Sinfonie Nr. 9 d-Moll WAB 109

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Ein Schweizer in Paris Philippe Jordan, der Schweizer Chefdirigent der Pariser Oper, zündet ein wahres Klangfarbenfeuerwerk. 29. August | 19.30 Uhr Sinfoniekonzert 17

Orchestre de l’Opéra national de Paris | Philippe Jordan Dirigent | Bertrand Chamayou Klavier Debussy Prélude à l’après-midi d’un faune | Saint-Saëns Klavierkonzert Nr. 5 F-Dur op. 103 Ägyptisches Konzert | Berlioz Symphonie fantastique op. 14

Teufelsgeiger

Temperament und Technik – Maxim Vengerov hat beides. Was er mit Tschaikowskys teuflisch virtuosem Violinkonzert beweist. 20. August | 19.30 Uhr Sinfoniekonzert 10

Shanghai Symphony Orchestra | Yong Lu Dirigent | Maxim Vengerov Violine Avshalomov Hutongs of Peking | Tschaikowsky Violinkonzert D-Dur op. 35 | Schostakowitsch Sinfonie Nr. 5 d-Moll op. 47

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First Lady In Birmingham hatte man schon immer einen guten Riecher: Sir Simon Rattle und Andris Nelsons begannen hier ihre Weltkarrieren. Nun folgt ihnen Mirga Gražinytė-Tyla – als erste Chefdirigentin des Orchesters. 3. September | 18.30 Uhr Sinfoniekonzert 23

City of Birmingham Symphony Orchestra | Mirga Gražinytė-Tyla Dirigentin | Gautier Capuçon Violoncello Elgar Cellokonzert e-Moll op. 85 | Rachmaninow Sinfonie Nr. 3 a-Moll op. 44

Sehnsucht Süden

Erstmals kommt Riccardo Chailly mit dem Orchester der Mailänder Scala nach Luzern. Im Gepäck hat er unter anderem zwei prachtvolle Tondichtungen seines Landsmanns Ottorino Respighi. 24. August | 19.30 Uhr Sinfoniekonzert 13

Filarmonica della Scala | Riccardo Chailly Dirigent | Leonidas Kavakos Violine Brahms Violinkonzert D-Dur op. 77 | Respighi Fontane di Roma | Pini di Roma

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Dream Team Es scheint schon fast der Normalfall zu sein, ist aber ein Glücksfall: Sommer für Sommer sorgen Bernard Haitink und das Chamber Orchestra of Europe für musikalische Sternstunden – diesmal mit Mozart und Mahler. 15. August | 19.30 Uhr Sinfoniekonzert 4

Chamber Orchestra of Europe | Bernard Haitink Dirigent | Christian Gerhaher Bariton Mozart Sinfonie D-Dur KV 385 Haffner | Mahler Rückert-Lieder | Mozart Sinfonie D-Dur KV 504 Prager

In den höchsten Tönen Der Inbegriff des Belcanto: Schöner, sensibler und vollendeter kann kein Mensch singen als der Tenor aus Peru. Und deshalb erklingt auch das Lob auf diesen Sänger, wie sollte es anders sein, in den höchsten Tönen. 7. September | 19.30 Uhr Rezital 3 – Lied

Juan Diego Flórez Tenor | Vincenzo Scalera Klavier Das Programm wird zu einem späteren Zeitpunkt bekanntgegeben.

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LUCERNE FESTIVAL YOUNG

Hören und Staunen

Johannes Fuchs, Leiter von LUCERNE FESTIVAL YOUNG, über Musik für Kinder und Jugendliche

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S In einer Stunde um die Welt Wie unterschiedlich die Welt einmal tönte – kaum vorstellbar im heutigen Global Village! Gemeinsam mit Manfred Weiss (Text) und Matthias Daenschel (Animation) hat der Komponist und Posaunist Mike Svoboda eine musikalische Zeit- und Welt­reise erdacht: Er folgt dem (fiktiven) Forschungsreisenden Professor Hoggins rund um den Globus und versetzt uns in längst vergangene Zeiten zurück – mit exotischen Klängen, historischen Postkarten und alten Schellackplatten. 9. April | 11.00/15.00 Uhr Young Familienkonzert Neubad

Ensemble der LUCERNE FESTIVAL ALUMNI | Mike Svoboda Erzähler und Musikalische Leitung

Svoboda/Weiss Once Around the World. Eine musikalische Weltreise mit 78 Umdrehungen Familienkonzert für Orchester, Erzähler, Grammophon und Animationsfilm (ab 7 Jahren)

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ollte Musik für Kinder und Ju­ gendliche anders klingen als für Erwachsene? Oder muss sie nur anders präsentiert werden? Für junge Konzertbesucher sind die Musiker und die Musik identisch. Sie nehmen das Geschehen als Einheit wahr, sind also «Hör-Zuschauer» und Menschenbeobachter. Weshalb der Auftritt der Künstler, ihre Persönlichkeit und all das, was sie auf der Bühne machen, für Kinder viel wichtiger ist als für Musikkenner, die im Konzertsaal ein reines Hörerlebnis erwarten und oft sogar schon eine Referenzinterpretation im Kopf haben, also eine Vorstellung davon, wie das jeweilige Werk zu klingen hat. Darum arbeiten wir in unseren Produktionen sehr an der Präsenz der Musiker: Sie spielen auswendig und zeigen, wie die Klänge entstehen. Ganz konkret: Wie lässt sich klassische Musik abwechslungsreich und alters­ gerecht präsentieren? Zunächst einmal gibt es nur wenige Werke, die wirklich für Kinder komponiert wurden. Wir vergeben deshalb immer wieder Aufträge, für 2017 beispielsweise an den Komponisten und Posaunisten Mike Svoboda: Once Around the World, das wir beim Oster-Festival präsentieren, nimmt uns mit auf eine aufregende musikalische Welt- und Zeitreise. Wichtiger als das «Was» ist allerdings das «Wie»: Unsere Young-Formate simulieren sozusagen spielerisch die Entwicklung des Konzertwesens. Im Sitzkissenkonzert für unsere jüngsten Hörer etwa ist das Publikum nah dran an den Künstlern. Der Raum bleibt hell, und man fühlt sich – wie bei einer Hausmusik – eng mit dem musikalischen Geschehen verbunden. Oder, wenn es einen Erzähler gibt, mit der Geschichte. Ich bin überzeugt davon, dass der Musikgenuss unabhängig ist vom Wissensstand und dass jedes Kind über eine ästheti-

sche Intuition verfügt, die wir nicht durch lieblose, routinierte Darbietungen oder sich anbiedernde Kindertümelei verletzen sollten. Wird Musik auf lebendige, ansprechende Art präsentiert, dann ist es nicht nötig, sie auf ein Minimum zu reduzieren. Sie kann durchaus anspruchsvoll und komplex sein.

27. August | 15.00 Uhr Erlebnistag KKL Luzern, Konzertsaal

Kodály Die kaiserlichen Abenteuer des Háry János Ein Sinfoniekonzert auch für Kinder mit dem Sinfonieorchester Basel (ab 7 Jahren) 2. September | 11.00/15.00/17.00 Uhr Young Familienkonzert Südpol

«Die Verblecherbande» Ein inszeniertes Konzert mit dem Sonus Brass Ensemble (ab 7 Jahren) 9. September | 11.00/15.00 Uhr Young Sitzkissenkonzert KKL Luzern, Terrassensaal

«Das kleine Irgendwas» Ein Sitzkissenkonzert mit Patricia Kopatchinskaja und Anthony Ramaniuk Mit Musik von Biber, Cage, Holliger u. a. (ab 4 Jahren) 10. September | 11.00/15.00 Uhr Young Performance KKL Luzern, Luzerner Saal

Young Performance Auch für die vierte Produktion gilt: Das Auge hört mit! (ab 9 Jahren)

DIVAMANIA – der Traum vom grossen Solo.

Also sind auch eher abstrakte Werke und zeitgenössische Musik für Kinder und Jugendliche geeignet? Unbedingt! Viele Vermittlungsansätze suchen ja etwas «hinter» der Musik, eine Geschichte zum Beispiel oder ein bestimmtes Gefühl. Über diese konkrete Ebene versucht man dann, eine Verbindung zu den Er­ lebniswelten der jungen Zuhörer aufzubauen, etwa indem man den Musikern einen Erzähler zur Seite stellt oder mit projizierten Bildern und Filmen arbeitet. Tatsächlich scheint mir aber nur ein kleiner Teil des musikalischen Repertoires für solche Konkretisierungen geeignet; nicht selten werden die Geschichten oder Bilder einfach hinzuerfunden und der Musik «aufgepfropft». Nun ist aber ein wesentliches Merkmal der Musik, dass sie sich nicht auf Konkretes beziehen muss, sondern einen eigenständigen Kosmos bildet. Das hat sie übrigens um Jahrhunderte der Malerei voraus, die erst sehr spät begann, Farben und Formen abstrakt zu verwenden und nichts abzubilden. Musik zu hören, bedeutet also auch eine Schulung des Abstraktionsvermögens. Meine Erfahrung ist, dass Jugendliche die Idee reizvoll finden, gerade nicht an etwas Konkretes denken zu müs­sen. Natürlich braucht es in diesem Fall eine entsprechende Aufgabenstellung wie bei-

spielsweise Luigi Nonos Aufforderung, in den Klang «hineinzuhören». Mit Young Performance verfügt das Festival über eine eigene Produktions­ stätte für innovative Kinder- und Jugendkonzerte. Welche Idee steckt dahinter? Für mich ist wichtig, dass wir den Kindern Musik auf eine sehr lebendige Art präsentieren: Die Freude am Musizieren, die Begeisterung aller Beteiligten überträgt sich im Idealfall. Um kindgerechte Konzertformate auf hohem künstlerischem Niveau zu entwickeln, braucht es jedoch einen neuen Musikertypus. Wir haben hier in Luzern das Glück, dass sich in den Reihen der LUCERNE FESTIVAL ALUMNI – also der ehemaligen Teilnehmer der LUCERNE FESTIVAL ACADEMY – viele Talente finden, die genau das wollen und grossen Spass daran haben, für ein musikalisch noch unerfahrenes Publikum zu spielen. In unseren Young Performance-Produktionen gehen wir so weit, ausgewählte Alumni von renommierten Choreographen und Regisseuren coachen bzw. in Szene setzen zu lassen. So stellen wir die Musik ins Zentrum und bringen sie zugleich in einen ästhetischen, unmittelbar zugänglichen Kontext. ■

Young Performance on Tour Bevor im Sommer 2017 das neue Stück Premiere feiert, geht Young Performance im Frühjahr mit HEROÏCA und DIVAMANIA, den Erfolgsproduktionen der vergangenen Jahre, auf Tournee – quer durch die Schweiz, nach Luxemburg, Hamburg und Wien.

HEROÏCA on Tour:

25. Februar | 11.00/14.00 Uhr

Elbphilharmonie Hamburg

25. & 26. März | 11.00/15.00/17.00 Uhr Wiener Konzerthaus

DIVAMANIA on Tour:

11. März 2017 | 17.00 Uhr Teatro Dimitri, Verscio 12. März | 11.00 Uhr Theater Casino Zug 18. März | 15.00/17.00 Uhr Philharmonie Luxembourg 19. März | 15.00 Uhr Theater Chur 24. März | 19.00 Uhr Le Théâtre Am Stram Gram, Genf 25. März | 17.00 Uhr Stadttheater Solothurn 26. März | 17.00 Uhr Theater Rigiblick, Zürich

LUCERNE FESTIVAL | Jahresmaga zin 2017 61

Oster-Festival

Mag es unkonventionell: Teodor Currentzis, der griechische Pultexzentriker aus dem russischen Perm, ist «artist-in-residence».

Endlichkeit und Ewigkeit – mit Bach und Rihm, Currentzis und Jansons

Das Oster-Festival findet auch in Luzerns wunderschönen Kirchen statt.

Das Oster-Festival 2017

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or den Osterjubel mit Morgenrot und Glockenläuten haben die Kirchen eine Wartezeit gesetzt. Eine traurige Zeit, gewiss, aber keine trostlose. In der Passionsmusik wird die im Alltag ausgesparte, ausgesperrte Wahrheit der Leiden, Zweifel und Ängste ausge­ sprochen und zugleich doch aufgehoben. Ein guter Grund, weshalb so viele Menschen seit Generationen, ja seit Jahrhunderten in den Wochen vor Ostern die Werke Johann Sebastian Bachs singen und hören wollen,

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allen voran seine zwei Passionen nach den Evangelisten Matthäus und Johannes. Auch bei LUCERNE FESTIVAL, das seit bald dreis­ sig Jahren Osterkonzerte in den Luzerner Kirchen und im KKL veranstaltet, steht selbstverständlich das eine oder das andere der beiden Werke auf dem Programm: 2017 die Johannes-Passion mit dem BalthasarNeumann-Chor und -Ensemble unter ihrem Gründer Thomas Hengelbrock. Auch Beethovens Sinfonia eroica handelt von Tod, Trauer und Verklärung wenn­gleich sie ihre Inspiration aus der antiken Prome­

theus-Sage empfing, aus der Epoche «vor Christus». Eine in jedem Fall unorthodoxe, höchst individuelle und buchstäblich unerhörte Aufführung der Eroica verspricht der griechische Dirigent Teodor Currentzis. Als «artist-in-residence» prägt er mit seinem im russischen Perm beheimateten Orchester musicAeterna das Oster-Programm und stellt in einem weiteren Konzert Giovanni Battista Pergolesis anrührendes Stabat Mater den Sieben letzten Worten unseres Erlösers am Kreuze gegenüber, einer liturgischen, aber rein instrumentalen Passionsmusik von Joseph Haydn.

1. April | 19.30 Uhr Eröffnungskonzert Hofkirche

6. April | 19.30 Uhr Chorkonzert 3 KKL Luzern, Konzertsaal

La Voce Strumentale | Dmitry Sinkovsky Violine und Musikalische Leitung | Julia Lezhneva Sopran

Balthasar-Neumann-Chor und -Ensemble | Thomas Hengelbrock Dirigent | Daniel Behle Evangelist | Markus Butter Christusworte

Werke von Corelli, Händel, Porpora, Telemann und Vivaldi 2. April | 17.00 Uhr Chorkonzert 1 Franziskanerkirche

Collegium Vocale zu Franziskanern Luzern | Capricornus Consort Basel | Ulrike Grosch Dirigentin Werke von J. S. Bach, Poulenc und Messiaen 3. April | 20.00 Uhr Musiktheater Jesuitenkirche

Les Passions de l’Ame | Opernensemble des Luzerner Theaters | Tanz Luzerner Theater | Olof Boman Dirigent | Sebastian Matthias

Inszenierung und Choreographie | Kostas Murkudis Bühne und Kostüme Monteverdi Marienvesper (Premiere) Koproduktion mit dem Luzerner Theater 4. April | 19.30 Uhr Chorkonzert 2 Kirchensaal MaiHof

Ob und wie die offenen Fragen nach dem Ende und der Ewigkeit im 21. Jahrhundert beantwortet werden könnten, davon singen und sagen Wolfgang Rihms Requiem-Strophen, die der Chor und das Symphonieorchester des Bayerischen Rundfunks mit ihrem Chefdirigenten Mariss Jansons als Schweizer Erstaufführung vorstellen. Und das Orchester beschliesst auch am Palmsonntag das Luzerner Oster-Festival, dem es mit einer jährlichen Residenz traditionell verbunden ist. Am Anfang aber, beim Eröffnungskonzert in der Hofkirche, wird eine Gesangskunst zu bewundern sein, die schier überirdisch anmutet. Wer je das Staunen verlernt haben sollte – bei der jungen russischen Sopranistin Julia Lezhneva wird er es wieder erleben. Welch ein Jubel, noch vor Ostern. ■

Instrumentalisten der Hochschule Luzern – Musik | Luzerner Kantorei | Akademiechor Luzern | Pascal Mayer Dirigent | Eörs Kisfaludy Sprecher Zum 600. Geburtstag von Niklaus von Flüe Honegger Nicolas de Flue 5. April | 19.30 Uhr Sinfoniekonzert 1 KKL Luzern, Konzertsaal

musicAeterna | Teodor Currentzis Dirigent | Patricia Kopatchinskaja Violine Werke von Mozart und Beethoven

J. S. Bach Johannes-Passion BWV 245 (Zweite Fassung von 1725) 7. – 9. April | jeweils 10.00 und 15.00 Uhr Meisterkurs Dirigieren KKL Luzern, Luzerner Saal

Festival Strings Lucerne | Studierende des Meisterkurses | Bernard Haitink Leitung 7. April | 19.30 Uhr Sinfoniekonzert 2 KKL Luzern, Konzertsaal

musicAeterna | Teodor Currentzis Dirigent | Nuria Rial Sopran | Paula Murrihy Mezzosopran Werke von Pergolesi und Haydn 8. April | 18.30 Uhr Chorkonzert 4 KKL Luzern, Konzertsaal

Chor und Symphonieorchester des Bayerischen Rundfunks | Mariss Jansons Dirigent | Anna Prohaska und Mojca Erdmann Sopran | Hanno Müller-Brachmann Bariton Rihm Requiem-Strophen räsonanz – Stifterkonzert 2017 9. April | 11.00/15.00 Uhr Young Familienkonzert Neubad

Ensemble der LUCERNE FESTIVAL ALUMNI | Mike Svoboda Erzähler und Musikalische Leitung

Svoboda/Weiss Once Around the World 9. April | 17.00 Uhr Sinfoniekonzert 3 KKL Luzern, Konzertsaal

Symphonieorchester des Bayerischen Rundfunks | Mariss Jansons Dirigent | Emanuel Ax Klavier Werke von Prokofjew, Mozart und Sibelius

LUCERNE FESTIVAL | Jahresmaga zin 2017 63

Piano-Festival

Evgeny Kissin

Auf 88 Tasten

Das Piano-Festival 2017

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er ist der beste Pianist der Welt? Oder der grösste, der schnellste, der treffsicherste, der exzentrischste? Aber vielleicht ist der beste Pianist ja eine Pianistin und heisst Martha Argerich. Im November, wenn die Spätherbsttristesse in das Vorweihnachtsglühen übergeht, wird sie das seit 1998 alljährlich in Luzern ausgerichtete Piano-Festival eröffnen: mit Robert Schumanns Klavierkonzert, einem ihrer Leib- und Magenstücke. Den Abschluss, ebenfalls mit Orchester, gestaltet acht Tage später ihr polnischer Kollege Piotr Anderszewski, der Konzerte von Haydn und Mozart interpretiert. Eine Woche lang darf verglichen, beurteilt und gefachsimpelt werden, wer nun der Beste der Besten sei. Denn wenn wir ehrlich sind – eine heimliche Neigung zu Rangfolgen, Superlativen und Siegerpodesten ist auch der höheren Kultursphäre nicht fremd. Im Luzerner Klaviermonat November sind gleich zwei russische Superstars zu hören: 64 LUCERNE FESTIVAL | Jahresmaga zin 2017

Evgeny Kissin und Daniil Trifonov. Der Norweger Leif Ove Andsnes kombiniert in unkonventioneller Auswahl Werke von Sibelius, Widmann, Schubert, Beethoven und Chopin, die Venezolanerin Gabriela Montero brilliert mit eigenen Improvisationen, und die türkischen Zwillingsschwestern Güher und Süher Pekinel haben ein reines Mozart-Programm im Reisegepäck. Der erste Sonntag des Festivals ist als «Tastentag» ganz und gar dem Franzosen Claude Debussy gewidmet, dem Meister des Impressionismus (ein Wort, das er hasste): am Vorabend des Debussy-Jahres 2018, das an den hundertsten Todestag des Komponisten erinnert. Unter der Woche – am Mittwoch, Donnerstag und Freitag – bietet die Reihe «Debut» den Nachwuchsstars ein Podium: Zu mittäglicher Stunde stellen sich in der Lukaskirche der deutsche Pianist Christopher Park, Preisträger des «Leonard Bernstein Award», die Schweizerin Aglaia Graf, eine Meisterschülerin von Ronald Brautigam und Sir András Schiff, sowie die Italienerin Beatrice Rana vor, die in ihren

jungen Jahren schon mit berühmten Maestri wie Riccardo Chailly, Zubin Mehta oder Antonio Pappano aufgetreten ist. Und wer ist nun der Beste oder die Beste? Das Beste ist, sich einfach alle diese Pianistinnen und Pianisten an Ort und Stelle anzuhören. Denn einen Klaviergipfel in dieser Ereignisdichte gibt’s nur in Luzern. ■ 18. November | 18.30 Uhr Klavier-Konzert 1 KKL Luzern, Konzertsaal

Die Deutsche Kammerphilhar­ monie Bremen | Vladimir Jurowski Dirigent | Martha Argerich Klavier 19. November | ab 11.00 Uhr Tastentag KKL Luzern

«Hommage à Claude Debussy» 20. November | 19.30 Uhr Rezital 1 KKL Luzern, Konzertsaal

Gabriela Montero Klavier

Martha Argerich

Gabriela Montero

21. November | 19.30 Uhr Piano Off-Stage KKL Luzern, Luzerner Saal

Eröffnung von «Piano Off-Stage», dem Jazz-Festival im Festival 22. November | 12.15 Uhr Debut 1 Lukaskirche

Christopher Park Klavier Piotr Anderszewski Leif Ove Andsnes

22. November | 19.30 Uhr Klavier-Duo KKL Luzern, Konzertsaal

Güher und Süher Pekinel Klavierduo

23. November | 12.15 Uhr Debut 2 Lukaskirche

Aglaia Graf Klavier 23. November | 19.30 Uhr Rezital 2 KKL Luzern, Konzertsaal

Evgeny Kissin Klavier 24. November | 12.15 Uhr Debut 3 Lukaskirche

Güher und Süher Pekinel

Beatrice Rana Klavier 24. November | 19.30 Uhr Rezital 3 KKL Luzern, Konzertsaal

Daniil Trifonov Klavier 25. November | 18.30 Uhr Rezital 4 KKL Luzern, Konzertsaal

Daniil Trifonov

Leif Ove Andsnes Klavier 26. November | 17.00 Uhr Klavier-Konzert 2 KKL Luzern, Konzertsaal

Festival Strings Lucerne | Piotr Anderszewski Klavier und Leitung

Mit Vorfreude ins neue Musikjahr Unsere Abo-Angebote für den Sommer 2017 LUCERNE FESTIVAL – das sind unvergessliche Konzerterlebnisse in einzigartiger Festspielatmosphäre. Auch für den Sommer 2017 können Sie wieder aus mehreren attraktiven Abo-Angeboten auswählen: Ob musikbegeisterte Stammkunden oder Erstbesucher in Schnupperlaune, ob Kurzurlauber oder Touristen aus aller Welt – wir haben für jeden Geschmack etwas zusammengestellt. Ihre Vorteile als Abonnent: Sie können bereits im Vorbuchungszeitraum bis Mitte Februar bestellen und sichern sich so noch vor dem offiziellen Verkaufsstart Karten für Ihre Wunschkonzerte. Überdies profitieren Sie von Gratis-Programmheften und einem Treuebonus.

3 oder 5 Konzerte nach Wahl

Die Geburt der Oper

Die legendären Orchester und Dirigenten, die virtuosen Solisten: Sichern Sie sich frühzeitig Karten für die Höhepunkte des Sommer-Festivals 2017 – ganz nach Ihren persönlichen Vorlieben.

450 Jahre Claudio Monteverdi: Besuchen Sie den grossen Monteverdi-Zyklus mit Sir John Eliot Gardiner und erleben Sie drei Opern in fünf Tagen – mit L’Orfeo, Il ritorno d’Ulisse in patria und L’incoronazione di Poppea.

Detaillierte Informationen zu unseren Abo-Angeboten finden Sie im Konzertkalender ab S. 14.

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66 LUCERNE FESTIVAL | Jahresmaga zin 2017

Das Monteverdi-Abonnement

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Abos & Kartenkauf

Ihr Weg zur Konzertkarte Informationen zur Ticketbestellung Vorverkaufstermine

Oster-Festival | 1. – 9. April 2017 Karten online buchbar ab Schriftliche Bestellungen ab Telefonischer Kartenverkauf ab

7. November 2016, 12.00 Uhr 11. November 2016 19. November 2016, Mo – Fr von 10.00 bis 17.00 Uhr

Sommer-Festival | 11. August – 10. September 2017 Karten online buchbar ab Schriftliche Bestellungen ab Telefonischer Kartenverkauf ab

13. März 2017, 12.00 Uhr 17. März 2017 1. April 2017, Mo – Fr von 10.00 bis 17.00 Uhr

Piano-Festival | 18. – 26. November 2017 Karten online buchbar ab Schriftliche Bestellungen ab Telefonischer Kartenverkauf ab

2. August 2017, 12.00 Uhr 4. August 2017 11. August 2017, Mo – Fr von 10.00 bis 17.00 Uhr

Ganzjährige Vorverkaufsstellen – schweizweit

Mit Beginn des Online-Vorverkaufs, jeweils ab 12.00 Uhr, können Sie Ihre Konzertkarten für das jeweilige Festival auch bei unseren externen Verkaufsstellen persönlich am Schalter erwerben. Die Adressen unserer schweizweiten Verkaufsstellen finden Sie im Konzertkalender auf S. 20.

Natürlich sind wir auch vor Ort für Sie da! Kartenverkauf während der Festivals

Am LUCERNE FESTIVAL-Ticketschalter beim Haupteingang des KKL Luzern (Seeseite) erhalten Sie während der Festivalzeiten täglich (während des Oster-Festivals ab dem 5. April) von 10.00 Uhr bis Konzertbeginn Karten für das je aktuelle Festival wie auch bereits für die Veranstaltungen des folgenden Festivals. Sollten Sie sich spontan zum Konzertbesuch entschliessen, können Sie Ihre Karten ab einer Stunde vor Konzertbeginn direkt am jeweiligen Veranstaltungsort kaufen. Dort sind auch Ihre bestellten und bereits bezahlten Karten hinterlegt.

Karten & Information LUCERNE FESTIVAL Ticketing & Besucherservice | Postfach | CH–6002 Luzern t +41 (0)41 226 44 80 | f +41 (0)41 226 44 85 [email protected] | www.lucernefestival.ch

Ermässigungen & Angebote

Studenten, Schüler, Berufsschüler und Mitglieder des JTC (Jugend-Theaterclubs) bis zum 30. Lebensjahr sowie Kultur­ Legi-Inhaber erhalten für alle nicht ausverkauften Konzerte ab einer Stunde vor Konzertbeginn Karten zu CHF 20. Weitere spezielle Studentenangebote veröffentlichen wir regelmässig unter www.lucernefestival.ch. Mit der Aktion «Mit dem Nachwuchs ins Konzert» wollen wir junge Leute für die klassische Musik begeistern: Bei ausge­wählten Konzerten können Sie ein Kind oder einen Jugendlichen bis 17 Jahre bei freiem Eintritt als Begleitung mitnehmen.

Rollstuhlplätze

Im Konzertsaal des KKL Luzern stehen sechs Rollstuhlplätze zu Spezialkonditionen zur Verfügung. Und auch an den Aussen­spielstätten können Sie Rollstuhlplätze reservieren. Weitere Informationen finden Sie im Konzertkalender auf S. 18. Unsere Mitarbeiter vom Besucherservice beraten Sie gerne bei Ihrer Kartenbestellung!

LUCERNE FESTIVAL | Jahresmaga zin 2017 67

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Ihr Weg zu uns Informationen zur Anreise

Anreise mit Bus und Bahn: Ihre Konzertkarte gilt als Fahrschein! Freie Fahrt im Tarifverbund Passepartout

Als Festival-Besucher fahren Sie in Luzern gratis: Ihre Konzertkarte gilt am Veranstaltungstag für die Hin- und Rückfahrt zum und vom Spielort – in der gesamten Passepartout-Zone 10 (2. Klasse), ab drei Stunden vor Beginn und bis drei Stunden nach Veranstaltungsende.

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Veranstaltungsorte KKL | C | FK | HK | I | JK | KM | LK | LT | MH | MK | N | S |

KKL Luzern, Europaplatz, Luzern Casineum, Haldenstrasse 6, Luzern Franziskanerkirche, Franziskanerplatz, Luzern Hofkirche, St. Leodegarstrasse 6, Luzern Inseli Jesuitenkirche, Bahnhofstrasse 11a, Luzern Kunstmuseum, Europaplatz, Luzern Lukaskirche, Morgartenstrasse 16, Luzern Luzerner Theater, Theaterstrasse 2, Luzern Kirchensaal MaiHof, Weggismattstrasse 9, Luzern Matthäuskirche, Hertensteinstrasse 30, Luzern Neubad, Bireggstrasse 36, Luzern Südpol, Arsenalstrasse 28, Kriens (Bus Nr. 14 ab Bahnhof sowie Bus Nr. 31 ab Kasernenplatz oder Pilatusplatz) T | Pavillon Tribschenhorn, Richard-Wagner-Weg 17, Luzern (Bus Nr. 6/7/8)

Als Konzertbesucher erhalten Sie an jedem Schweizer Bahnschalter 50% Ermässigung auf eine Hin- und Rückfahrt nach Luzern in der 1. oder 2. Klasse (die Konzertkarte ist im Zug bei einer Kontrolle vorzuweisen). Mit dem Halbtax kostet die Fahrt sogar lediglich 25% des Volltarifs. Das Spezial-Billett muss vor dem Reiseantritt an einem Schweizer Bahnschalter, beim Rail Service 0900 300 300 (CHF 1.19/Min. vom Schweizer Festnetz) oder online im SBB-Ticketshop (www.sbb.ch/lucernefestival) bezogen werden. Anreise mit dem Auto

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Das KKL Luzern befindet sich gleich neben dem Bahnhof Luzern. Aufgrund der Verkehrsund Parkplatzsituation während der Festivalzeiten empfehlen wir Ihnen deshalb, die öffentlichen Verkehrsmittel zu benutzen. Festspielbesuchern, die mit dem Auto anreisen, raten wir, die Park­leitsysteme zu beachten und für den Transfer von den Parkhäusern zum KKL Luzern den Bus zu benutzen. Die Parkhäuser sind im nebenstehenden Lageplan verzeichnet; weitere Informationen erhalten Sie unter www.parking-luzern.ch. Park & Ride An diversen Bahnhöfen ausserhalb der Stadt Luzern besteht ein Park & Ride-Angebot für die Anreise per Bahn nach Luzern. Besonders geeignet sind folgende Bahnhöfe, die über genügend Parkplätze verfügen: Sursee, Rotkreuz, Zug, Wolhusen, Arth-Goldau und Sarnen. Sie wollen mehr über Luzern und Umgebung erfahren? Sie suchen eine Unterkunft? Touristeninformation Tourist Information Luzern: Zentralstrasse 5 | CH–6002 Luzern | t +41 (0)41 227 17 17 Unterkunft Luzern Tourismus hilft Ihnen bei der Suche nach einer Unterkunft. Zentrale Reservierung: t +41 41 227 17 27 | [email protected] LUCERNE FESTIVAL | Jahresmaga zin 2017 69

LUCERNE FESTIVAL dankt seinen Hauptsponsoren, dem Themensponsor und den Konzertsponsoren des Jahres 2017 für ihr aussergewöhnliches Engagement. Hauptsponsoren

Die Erarbeitung inhaltsorientierter Projekte in Zusammenarbeit mit namhaften Partnern aus der Wirtschaft ist ein besonderes Anliegen von LUCERNE FESTIVAL. Als Hauptsponsoren gehen diese Unternehmen eine längerfristige Partnerschaft mit dem Festival ein, um die Entwicklung und Umsetzung individueller künstlerischer Konzepte zu fördern. Der ambitionierten Idee eines eigenen Festivalorchesters hat sich die Nestlé AG verschrieben und ermöglicht durch ihre Beiträge die jährliche Residenz des LUCERNE FESTIVAL ORCHESTRA. Die Credit Suisse ermöglicht die jährliche Orchesterresidenz der Wiener Philharmoniker. Die Credit Suisse Foundation widmet sich zudem mit zwei alternierend zu vergebenden Awards – dem «Credit Suisse Young Artist Award» und dem «Prix Credit Suisse Jeunes Solistes» – dem künstlerischen Nachwuchs. Roche engagiert sich als Partner der LUCERNE FESTIVAL ACADEMY und vergibt alternierend Kompositionsaufträge im Rahmen der Roche Commissions und der Roche Young Commissions. Die neuen Werke erleben ihre Uraufführung dann im Rahmen des Sommer-Festivals. 70 LUCERNE FESTIVAL | Jahresmaga zin 2017

Das preisgekrönte Konzertformat Young Performance wird durch die Zürich Versicherungs-Gesellschaft AG (Zurich) ermöglicht. Darüber hinaus schafft Zurich kostenlosen Konzertgenuss mit der Reihe «40min». Beim Oster- und beim Sommer-Festival ist Zurich als langjähriger Hauptsponsor engagiert. Die Bank Julius Bär & Co. AG unterstützt mit ihrem Beitrag das Piano-Festival.

Themensponsor

Im Sommer steht LUCERNE FESTIVAL traditionell unter einem Generalthema. Für 2017 haben wir das Motto «Identität» aus­­ gewählt – ein wichtiges Thema im Spannungsfeld von Glo­ balisierung und Migration. Was macht eine Person, eine Gemeinschaft, eine Kultur unverwechselbar? Wodurch definiert sie sich? Die Konzertprogramme spüren diesen Fragen nach und zeigen überdies, wie es Musikern gelingt, in der global vernetzten Musikwelt ihre künstlerische Eigenart zu entwickeln bzw. zu bewahren. Vontobel unterstützt LUCERNE FESTIVAL dabei als Themensponsor.

Partner

Die Partner von LUCERNE FESTIVAL Oster-Festival Hauptsponsor Sommer-Festival Hauptsponsoren Themensponsor Konzertsponsoren

Bucherer AG | Clariant | Franke | KPMG AG

Piano-Festival Hauptsponsor

Gerne besprechen wir die verschiedenen Möglichkeiten einer Sponsoring-Partnerschaft mit Ihnen persönlich und erstellen ein speziell auf Ihre Wünsche zugeschnittenes Angebot. Kontakt Martina Lötscher Head of Sponsorship Hirschmattstrasse 13 Postfach | CH-6002 Luzern t +41 (0)41 226 44 57 [email protected]

LUCERNE FESTIVAL | Jahresmaga zin 2017 71

Stiftung Freunde LUCERNE FESTIVAL

Botschafter des Festivals

Die Stiftung Freunde LUCERNE FESTIVAL

Wie soll man sie nennen? Einen exklusiven Zirkel? Oder besser: ein internationales Netzwerk? Oder einfach: die Botschafter des Festivals? All diese Bezeichnungen treffen zu auf die Freunde LUCERNE FESTIVAL, die momentan rund 500 Mitglieder zählen. Seit ihrer Gründung im Jahr 1966 hat sich die Stiftung dem Ziel verschrieben, die Arbeit eines der renommiertesten klassischen Musikfestivals der Welt zu fördern – ideell und finanziell.

D

ie Unterstützung durch die Freunde ist für LUCERNE FESTIVAL von unschätzbarem Wert: Mit ihren Zuwendungen in Höhe von rund acht Prozent des Gesamtbudgets tragen sie massgeblich zur finanziellen Absicherung und Nachhaltigkeit des Festivals bei. Dabei haben sie nicht nur die Förderung des Festivals von heute im Blick, sondern möchten auch eine nachhaltige Basis für das künstlerische Wirken von morgen schaffen – etwa durch die Unterstützung so wichtiger Projekte wie der LUCERNE FESTIVAL ACADEMY oder LUCERNE FESTIVAL YOUNG. So haben sich die Freunde zum grössten Sponsor des Festivals und einem unverzichtbaren Partner entwickelt. Wer sich bei den Freunden engagiert, kann nur gewinnen, denn eine Mitgliedschaft bietet zahlreiche Vorteile: Sie gehören zum «inner circle» des Festivals, Sie erhalten die Möglichkeit, hinter die Kulissen zu blicken und Ihr Musikerlebnis durch exklusive Anlässe wie Künstlergespräche oder Probenbesuche zu vertiefen, und Sie können interessante und internationale Kontakte mit Gleichgesinnten knüpfen. Darüber hinaus geniessen Sie ein Vorkaufsrecht für alle Veranstaltungen, haben Zutritt zur Festival-Lounge und sind herzlich eingeladen, an den Musikreisen der Freunde teilzunehmen.

72 LUCERNE FESTIVAL | Jahresmaga zin 2017

DAnk LUCERNE FESTIVAL dankt all seinen Freunden für ihre langjährige und treue Unterstützung. Ein ganz besonderer Dank gebührt unseren Mäzenen: Thomas Abegg | Nachlass Ernest I. Ascher | Dr. Dr. Prof. H. Batliner | Albert Behler | Jörg G. Bucherer | Coralma Stiftung, Meggen | Oswald J. Grübel | Happel Foundation, Luzern | Dr. Klaus Jenny | Josef Müller Stiftung, Muri | Dr. Christoph M. Müller und Sibylla M. Müller | Michael Pieper | Marlene Porsche | Dr. Max J. und Charlotte Scheidegger-Vonlanthen | Thomas Schmidheiny | Carla Schwöbel-Braun

Werden auch Sie ein Botschafter des Festivals! Gerne informieren wir Sie über die Möglichkeiten und Vorteile einer Mitgliedschaft bei den Freunden LUCERNE FESTIVAL.

Kontakt Valentina Rota Geschäftsführerin Stiftung Freunde LUCERNE FESTIVAL International Private Fundraising Hirschmattstrasse 13 Postfach | CH–6002 Luzern t +41 (0)41 226 44 52 f +41 (0)41 226 44 60 [email protected]

gemeinsam ins konzert

Die Jungen Freunde LUCERNE FESTIVAL

Du interessierst dich für Musik? Du möchtest tiefer in die Welt der Klassik eintauchen und deine Eindrücke mit anderen teilen? Die Jungen Freunde sind ein Netzwerk musik- und kulturinteressierter junger Erwachsener bis zum Alter von 39 Jahren. Wir organisieren gemeinsame vergünstigte Konzert­ besuche, ergänzt um ein vielfältiges Rahmenprogramm. Weitere Infos unter [email protected]

LUCERNE FESTIVAL | Jahresmaga zin 2017 73

Unterstützende Unternehmen AMAG Audi Center Luzern, Car Partner | KKL Luzern, Veranstaltungspartner | Luzern Tourismus | MetaDesign, Partner in Communication | Schweizer Radio und Fernsehen | SBB Official Rail Carrier | Swiss International Airlines, Official Air Carrier | Tarifverbund Passepartout, öV Mobilitätspartner | Top Event of Switzerland | VAN – Webmagazin für klassische Musik, Medienpartner Adressen | Impressum

LUCERNE FESTIVAL

Hirschmattstrasse 13 | Postfach | CH–6002 Luzern t +41 (0)41 226 44 00 | f +41 (0)41 226 44 60 [email protected] | www.lucernefestival.ch

Ticketing & Besucherservice

LUCERNE FESTIVAL | Postfach | CH–6002 Luzern t +41 (0)41 226 44 80 | f +41 (0)41 226 44 85 [email protected] | www.lucernefestival.ch

Herausgeber

Stiftung LUCERNE FESTIVAL | www.lucernefestival.ch Intendant | Michael Haefliger Redaktion | Susanne Stähr (Konzept, verantwortlich), Malte Lohmann (Produktionsleitung) AD, Gestaltung und Realisation | Isabelle Gargiulo Inserate | Bettina Jaggi Druck | Engelberger Druck AG, Stans

Textnachweise

Sämtliche Texte sind Originalbeiträge für dieses Magazin.

Bildnachweise

S. 1, 5 (oben und unten) 6/7, 53 (unten), 56 (oben), 59, 61 (oben und unten), 62 (links), 63, 65 (oben) und 73: Fotos Peter Fischli/LUCERNE FESTIVAL – S. 9, 10/11, 12, 18, 19 (oben links), 20, 30/31, 41 (oben und unten), 45, 52, 53 (oben), 54 (oben), 55 (oben), 57 (oben), 62 (Mitte), 64/65 (oben Mitte), 66 und 72 (oben): Fotos Priska Ketterer/LUCERNE FESTIVAL – S. 14/15, 16, 17, 19 (oben rechts und unten) und 21: Fotos Stefan Deuber/ LUCERNE FESTIVAL – S. 3: Foto Geri Born – S. 22/23: Foto Julia Wesely – S. 24: Foto 3B-Produktion – S. 25: Foto Claudia Höhne – S. 26/27: Foto Beowulf Sheehan – S. 28: Foto João Messias – S. 5 (oben und Mitte) und 29 (oben und unten): Fotos Marco Borggreve – S. 32 (oben und Mitte) und 33: Fotos Massimo Giannelli – S. 32 (unten): Tiroler Landesmuseum Innsbruck – S. 38: Foto Moritz Nähr – S. 39: Foto Jim Rakete – S. 40: Foto Patrick Hürlimann/LUCERNE FESTIVAL – S. 43 und 44 (oben und unten): aus Krzysztof Meyer, Schostakowitsch, Bergisch Gladbach 1995 – S. 47: wikimedia.commons – S. 48 (oben) und 65 (unten): Fotos Dario Acosta – S. 48 (unten): Foto V. Baranovsky – S. 50: Foto Terry Linke – S. 51: Archiv LUCERNE FESTIVAL – S. 54 (unten): Foto Anne Doktor – S. 55 (unten): Foto B. Ealovega – S. 56 (unten): Foto Luca Piva – S. 57 (unten): Foto Simon Fowler/DECCA – S. 60 (oben rechts) und 70: Fotos Manuela Jans/LUCERNE FESTIVAL – S. 64 (links): Foto Felix Broede/EMI – S. 65 (Mitte links): Foto Chris Aadland – S. 65 (Mitte rechts): Foto Tanja Niemann – S. 72 (unten): Foto Georg Anderhub/LUCERNE FESTIVAL

Trotz intensiver Recherche ist es uns nicht gelungen, alle Bildrechte abzuklären und die Rechteinhaber ausfindig zu machen. Berechtigte Ansprüche sind der Redaktion zu melden. Das Jahresmagazin wurde im Oktober 2016 publiziert. Änderungen vorbehalten. Alle abgedruckten Preise ohne Gewähr.

Diese Drucksache ist nachhaltig und klimaneutral produziert nach den Richtlinien von myclimate und FSC. Printed in Switzerland | © 2016 by LUCERNE FESTIVAL

74 LUCERNE FESTIVAL | Jahresmaga zin 2017

© Chris Christodoulou

450 Jahre Monteverdi

Sir John Eliot Gardiner dirigiert die drei Monteverdi-Opern 22. August 2017 L’Orfeo 25. August 2017 Il ritorno d’Ulisse in patria 26. August 2017 L’incoronazione di Poppea KKL Luzern, Konzertsaal

English Baroque Soloists Monteverdi Choir Sir John Eliot Gardiner Solisten

Tickets unter: t +41 (0)41 226 44 80LUCERNE | www.lucernefestival.ch FESTIVAL | Jahresmaga zin 2017 75

www.lucernefestival.ch

76 LUCERNE FESTIVAL | Jahresmaga zin 2017

Konzertkalender

2017

Inhalt

3 Oster-Festival

5 Sommer-Festival 11 Piano-Festival 14 Abonnements und Konzertserien 18 Informationen zum Kartenverkauf 20 Vorverkaufsstellen schweizweit 21 Saalpläne

1. – 9. April 2017

Oster-Festival

Hauptsponsor

Sa 1. April

Mo 3. April

Mi 5. April

La Voce Strumentale | Dmitry Sinkovsky Violine und Musikalische Leitung | Julia Lezhneva Sopran

Les Passions de l’Ame | Opernensemble des Luzerner Theaters | Tanz Luzerner Theater | Olof Boman Dirigent | Sebastian Matthias Inszenierung und Choreographie | Kostas Murkudis Bühne und Kostüme

musicAeterna | Teodor Currentzis Dirigent | Patricia Kopatchinskaja Violine

Eröffnungskonzert 19.30 Uhr | Hofkirche

Telemann Concerto grosso per il Sigr. Pisendel B-Dur TWV 51 | Porpora Motette In caelo stelle clare fulgescant | Vivaldi Concerto D-Dur RV 93 | Concerto d-Moll RV 242 | Arie Zefiretti, che sussurrate aus Ercole sul Termodonte RV 710 | Händel Salve Regina HWV 241 | Zwei Arien aus Il Trionfo del Tempo e del Disinganno HWV 71 | Corelli Concerto grosso B-Dur op. 6 Nr. 11 Preise CHF 60/30 Veranstaltung 17101

Musiktheater 20.00 Uhr | Jesuitenkirche

Monteverdi Marienvesper Premiere Weitere Vorstellungen am 5., 6., 8., 20., 21., 22., 27. und 28. April um 20.00 Uhr sowie am 9. April um 21.00 Uhr Koproduktion mit dem Luzerner Theater Kartenverkauf ausschliesslich über das Luzerner Theater

So 2. April

Di 4. April

Collegium Vocale zu Franziskanern Luzern | Capricornus Consort Basel | Ulrike Grosch Dirigentin

Instrumentalisten der Hoch­ schule Luzern – Musik | Luzerner Kantorei | Akademiechor Luzern | Pascal Mayer Dirigent | Eörs Kisfaludy Sprecher

Chorkonzert 1 17.00 Uhr | Franziskanerkirche

J. S. Bach Ausgewählte Motetten und Instrumentalsätze aus Kantaten | Poulenc Quatre motets pour un temps de pénitence («Vier Motetten für eine Zeit der Busse») | Messiaen Cinq rechants Preise CHF 60/30 Veranstaltung 17102

Chorkonzert 2 19.30 Uhr | Kirchensaal MaiHof

Zum 600. Geburtstag von Niklaus von Flüe Honegger Nicolas de Flue. Dramatische Legende nach einem Text von Denis de Rougemont

Sinfoniekonzert 1 19.30 Uhr | KKL Luzern, Konzertsaal

Mozart Sinfonie g-Moll KV 183 (173d) | Violinkonzert D-Dur KV 218 | Beethoven Sinfonie Nr. 3 Es-Dur op. 55 Sinfonia eroica Preise CHF 120/100/80/70/50/30 Saalplan 5, S. 22 Veranstaltung 17106 Patronatskonzert der Stiftung Freunde LUCERNE FESTIVAL

Do 6. April

Chorkonzert 3 19.30 Uhr | KKL Luzern, Konzertsaal

Balthasar-Neumann-Chor und -Solisten | BalthasarNeumann-Ensemble | Thomas Hengelbrock Dirigent | Daniel Behle Evangelist | Markus Butter Christusworte J. S. Bach Johannes-Passion BWV 245 (Zweite Fassung von 1725) Preise CHF 170/150/110/90/60/30 Saalplan 3, S. 22 Veranstaltung 17107 Zürich Versicherungs-Gesellschaft AG – Hauptsponsor

Preis CHF 50 Veranstaltung 17105

LUCERNE FESTIVAL | KONZERTkalender 2017

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Oster-Festival 2017

Fr 7. April

Sa 8. April

Festival Strings Lucerne | Studierende des Meisterkurses | Bernard Haitink Leitung

Festival Strings Lucerne | Studierende des Meisterkurses | Bernard Haitink Leitung

Meisterkurs Dirigieren mit Bernard Haitink 1 10.00/15.00 Uhr | KKL Luzern, Luzerner Saal

Mozart Sinfonie D-Dur KV 504 Prager | Beethoven Sinfonie Nr. 2 D-Dur op. 36 | Schumann Sinfonie Nr. 3 Es-Dur op. 97 Rheinische | Debussy La mer

Programm siehe 7. April

Preis CHF 30 Veranstaltung 17114

Chorkonzert 4 18.30 Uhr | KKL Luzern, Konzertsaal

Sinfoniekonzert 2 19.30 Uhr | KKL Luzern, Konzertsaal

musicAeterna | Teodor Currentzis Dirigent | Nuria Rial Sopran | Paula Murrihy Mezzosopran

Pergolesi Stabat Mater f-Moll | Haydn Die sieben letzten Worte unseres Erlösers am Kreuze Hob. XX/1A. Fassung für Orchester Preise CHF 120/100/80/70/50/30 Saalplan 5, S. 22 Veranstaltung 17108 Zürich Versicherungs-Gesellschaft AG – Hauptsponsor

Teodor Currentzis & musicAeterna | 5. & 7.4.

Mariss Jansons | 8. & 9.4.

Meisterkurs Dirigieren mit Bernard Haitink 2 10.00/15.00 Uhr | KKL Luzern, Luzerner Saal

Preis CHF 30 Veranstaltung 17115

Chor und Symphonieorchester des Bayerischen Rundfunks | Mariss Jansons Dirigent | Anna Prohaska und Mojca Erdmann Sopran | Hanno Müller-Brachmann Bariton Rihm Requiem-Strophen für Soli, gemischten Chor und Orchester (Schweizer Erstaufführung) räsonanz – Stifterkonzert

So 9. April

Meisterkurs Dirigieren mit Bernard Haitink 3 10.00/15.00 Uhr | KKL Luzern, Luzerner Saal

Festival Strings Lucerne | Studierende des Meisterkurses | Bernard Haitink Leitung Programm siehe 7. April

Eine Initiative der Ernst von Siemens Musikstiftung, in Kooperation mit LUCERNE FESTIVAL und musica viva des Bayerischen Rundfunks

Preis CHF 30 Veranstaltung 17116

Preise CHF 170/150/110/90/60/30 Saalplan 5, S. 22 Veranstaltung 17109

Ensemble der LUCERNE FESTIVAL ALUMNI | Mike Svoboda Erzähler und Musikalische Leitung

Young Familienkonzert 11.00/15.00 Uhr | Neubad

Svoboda/Weiss Once Around the World. Eine musikalische Weltreise mit 78 Umdrehungen (ab 7 Jahren) Preis CHF 20/10 Veranstaltung 17111/17112

Sinfoniekonzert 3 17.00 Uhr | KKL Luzern, Konzertsaal

Symphonieorchester des Bayerischen Rundfunks | Mariss Jansons Dirigent | Emanuel Ax Klavier

Prokofjew Sinfonie Nr. 1 D-Dur op. 25 Symphonie classique | Mozart Klavierkonzert Es-Dur KV 482 | Sibelius Sinfonie Nr. 2 D-Dur op. 43 Preise CHF 240/200/150/100/60/30 Saalplan 2, S. 21 Veranstaltung 17110 Zürich Versicherungs-Gesellschaft AG – Hauptsponsor

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LUCERNE FESTIVAL | KONZERTkalender 2017

11. August – 10. September 2017

Sommer-Festival

Hauptsponsoren

Fr 11. August

Eröffnungskonzert 18.30 Uhr | KKL Luzern, Konzertsaal

LUCERNE FESTIVAL ORCHESTRA | Riccardo Chailly Dirigent Strauss Also sprach Zarathustra op. 30 | Tod und Verklärung op. 24 | Till Eulenspiegels lustige Streiche op. 28 Preise CHF 350/300/240/170/100/50 Saalplan 1, S. 21 Veranstaltung 17301

Musiktheater 1 21.00 Uhr | KKL Luzern, Luzerner Saal

Miah Persson Sopran | Michel van der Aa Regie

van der Aa Blank Out. Kammeroper für Sopran und 3D-Film (Schweizer Erstaufführung) Preis CHF 50 Veranstaltung 17303

Nestlé AG – Hauptsponsor

So 13. August

Sa 12. August

Ensemble der LUCERNE FESTIVAL ALUMNI

Sinfoniekonzert 1 18.30 Uhr | KKL Luzern, Konzertsaal

LUCERNE FESTIVAL ORCHESTRA | Riccardo Chailly Dirigent Strauss Also sprach Zarathustra op. 30 | Tod und Verklärung op. 24 | Till Eulenspiegels lustige Streiche op. 28 Preise CHF 320/270/220/150/80/40 Saalplan 1, S. 21 Veranstaltung 17302 Nestlé AG – Hauptsponsor

Musiktheater 2 11.00 Uhr | Luzerner Theater

van der Aa The Book of Disquiet Musiktheater für Schauspieler, Ensemble und Film nach Fernando Pessoa (Schweizer Erstaufführung) Preis CHF 50 Veranstaltung 17304 Swiss Re – Partner LUCERNE FESTIVAL ALUMNI

Sinfoniekonzert 2 18.30 Uhr | KKL Luzern, Konzertsaal

Chamber Orchestra of Europe | Bernard Haitink Dirigent | Anna Lucia Richter Sopran | Christian Gerhaher Bariton Mozart Sinfonie C-Dur KV 425 Linzer | Mahler Ausgewählte Lieder aus Des Knaben Wunderhorn Preise CHF 240/200/150/100/60/30 Saalplan 2, S. 21 Veranstaltung 17305

Mo 14. August

Sinfoniekonzert 3 19.30 Uhr | KKL Luzern, Konzertsaal

Festival Strings Lucerne | Daniel Dodds Violine und Musikalische Leitung | Sir James Galway Flöte

Mozart Sinfonie D-Dur KV 111/120 (111a) | Flötenkonzert D-Dur KV 314 (172k/185d) | Lekeu Adagio pour quatuor d’orchestre Les fleurs pâles du souvenir LV 13 | Saint-Saëns Sinfonie A-Dur op. 1 Preise CHF 170/150/110/90/60/30 Saalplan 5, S. 22 Veranstaltung 17306

LUCERNE FESTIVAL | KONZERTkalender 2017

5

Sommer-Festival 2017

Di 15. August

Sinfoniekonzert 8 18.30 Uhr | KKL Luzern, Konzertsaal

Sinfoniekonzert 4 19.30 Uhr | KKL Luzern, Konzertsaal

LUCERNE FESTIVAL ORCHESTRA | Riccardo Chailly Dirigent

Chamber Orchestra of Europe | Bernard Haitink Dirigent | Christian Gerhaher Bariton

Bernard Haitink | 13. & 15.8.

Mozart Sinfonie D-Dur KV 385 Haffner | Mahler Rückert-Lieder | Mozart Sinfonie D-Dur KV 504 Prager Preise CHF 240/200/150/100/60/30 Saalplan 2, S. 21 Veranstaltung 17307 Vontobel – Themensponsor

Mi 16. August

Sinfoniekonzert 5 19.30 Uhr | KKL Luzern, Konzertsaal

West-Eastern Divan Orchestra | Daniel Barenboim Dirigent | Martha Argerich Klavier | Bassam Mussad Trompete Ravel Ma mère l’oye | Schostakowitsch Konzert für Klavier, Trompete und Streich­orchester c-Moll op. 35 | Tschaikowsky Sinfonie Nr. 5 e-Moll op. 64 Preise CHF 170/150/110/90/60/30 Saalplan 2, S. 21 Veranstaltung 17310

Do 17. August Debut 1 12.15 Uhr | Lukaskirche

Preisträgerkonzert «Prix Credit Suisse Jeunes Solistes» Der Preisträger wird im Dezember 2016 ermittelt und das Programm danach bekanntgegeben. Preis CHF 30 Veranstaltung 17309

Daniel Barenboim | 16. & 17.8.

Sinfoniekonzert 6 19.30 Uhr | KKL Luzern, Konzertsaal

LUCERNE FESTIVAL | KONZERTkalender 2017

Preise CHF 320/270/220/150/80/40 Saalplan 1, S. 21 Veranstaltung 17313 Nestlé AG – Hauptsponsor

West-Eastern Divan Orchestra | Daniel Barenboim Dirigent | Kian Soltani Violoncello | Yulia Deyneka Viola

ascolta | Simon Steen-Andersen Inszenierung und Klangregie

Strauss Don Quixote op. 35 | Ravel Le tombeau de Couperin | Mahler «Adagio» aus der Sinfonie Nr. 10

Steen-Andersen Inszenierte Nacht. Lesung nach den Buchstaben der Klassiker

Preise CHF 170/150/110/90/60/30 Saalplan 2, S. 21 Veranstaltung 17308

Preis CHF 50 Veranstaltung 17314

Zürich Versicherungs-Gesellschaft AG – Hauptsponsor

Fr 18. August

Sinfoniekonzert 7 19.30 Uhr | KKL Luzern, Konzertsaal

LUCERNE FESTIVAL ORCHESTRA | Riccardo Chailly Dirigent Mendelssohn Ouvertüre und Auszüge aus der Bühnenmusik zu Shakespeares Sommernachtstraum opp. 21 und 61 | Tschaikowsky Manfred-Sinfonie h-Moll op. 58 Preise CHF 320/270/220/150/80/40 Saalplan 1, S. 21 Veranstaltung 17311 Nestlé AG – Hauptsponsor

Sa 19. August Identitäten 1 11.00 Uhr | Lukaskirche

sCHpillit | Elmar Schmid Leitung Winkelman Neues Werk (Uraufführung, Auftragswerk von LUCERNE FESTIVAL und dem Festival Alpentöne) | Holliger Fünf Kinderlieder | Alb-Chehr | Gränze – Grenzen Preis CHF 50 Veranstaltung 17312

6

Beethoven Ouvertüre zu Goethes Trauerspiel Egmont op. 84 | Sinfonie Nr. 8 F-Dur op. 93 | Strawinsky Le sacre du printemps

Identitäten 2 22.00 Uhr | Luzerner Theater

So 20. August

Sinfoniekonzert 9 10.30 Uhr | KKL Luzern, Konzertsaal

Orchester der LUCERNE FESTIVAL ACADEMY | Heinz Holliger Dirigent | Patricia Kopatchinskaja Violine Debussy Khamma | Koechlin Les Bandar-log (Scherzo de signes) op. 176 | Holliger Violinkonzert Hommage à Louis Soutter Preise CHF 120/100/80/70/50/30 Saalplan 5, S. 22 Veranstaltung 17315

Nachmittagskonzert 14.30 Uhr | KKL Luzern, Konzertsaal

Festival Strings Lucerne | Daniel Dodds Violine und Musikalische Leitung | Jonas Iten und Alexander Kionke Violoncello

Mendelssohn Bartholdy Sinfonia Nr. 6 Es-Dur für Streichorchester MWV N 6 | Schneider Konzert Dr. Jekyll & Mr. Hyde für zwei Violoncelli und Streichorchester | Sibelius Impromptu für Streichor­chester | Nielsen Suite für Streichorchester op. 1 Kartenverkauf über die Stadt Luzern

Identitäten 3 16.00 Uhr | MaiHof

Sinfoniekonzert 11 – Monteverdi 19.30 Uhr | KKL Luzern, Konzertsaal

Sinfoniekonzert 13 19.30 Uhr | KKL Luzern, Konzertsaal

Suk Meditation über den altböhmischen St.-Wenzels-Choral op. 35a | Dvořák Waldesruhe op. 68 Nr. 5 | Rondo g-Moll für Violoncello und Orchester op. 94 | Slawischer Tanz g-Moll op. 46 Nr. 8 (bearbeitet für Violoncello und Orchester) | Janáček Auf ver­ wachsenem Pfade (bearbeitet für Streichorchester von Daniel Rumler, mit Texten von Maïa Brami)

Monteverdi L’Orfeo

Brahms Violinkonzert D-Dur op. 77 | Respighi Fontane di Roma | Pini di Roma

Camerata Zürich | Thomas Demenga Violoncello und Musikalische Leitung

Preis CHF 50 Veranstaltung 17316

Sinfoniekonzert 10 19.30 Uhr | KKL Luzern, Konzertsaal

Shanghai Symphony Orchestra | Yong Lu Dirigent | Maxim Vengerov Violine

Avshalomov Hutongs of Peking | Tschaikowsky Violinkonzert D-Dur op. 35 | Schostakowitsch Sinfonie Nr. 5 d-Moll op. 47 Preise CHF 170/150/110/90/60/30 Saalplan 3, S. 22 Veranstaltung 17317

Mo 21. August

Rezital 1 – Klavier 19.30 Uhr | KKL Luzern, Konzertsaal

Maurizio Pollini Klavier

Das Programm wird zu einem späteren Zeitpunkt bekanntgegeben.

English Baroque Soloists | Monteverdi Choir | Sir John Eliot Gardiner Dirigent | Solisten Preise CHF 220/190/150/110/70/30 Saalplan 3, S. 22 Veranstaltung 17321

Mi 23. August

Sinfoniekonzert 12 19.30 Uhr | KKL Luzern, Konzertsaal

Mahler Chamber Orchestra | François-Xavier Roth Dirigent | Patricia Kopatchinskaja Violine

Haydn Sinfonie Es-Dur Hob. I:22 Der Philosoph | Bartók Violinkonzert Nr. 2 Sz 112 | Tanz-Suite Sz 73 | Haydn Sinfonie D-Dur Hob. I:96 The Miracle Preise CHF 170/150/110/90/60/30 Saalplan 3, S. 22 Veranstaltung 17323

Do 24. August Debut 3 12.15 Uhr | Lukaskirche

Elisa Netzer Harfe

Das Programm wird zu einem späteren Zeitpunkt bekanntgegeben. Preis CHF 30 Veranstaltung 17322

Preise CHF 170/150/110/90/60/30 Saalplan 5, S. 22 Veranstaltung 17318

Preise CHF 290/240/190/130/70/40 Saalplan 2, S. 21 Veranstaltung 17320

Fr 25. August

Sinfoniekonzert 14 – Monteverdi 18.30 Uhr | KKL Luzern, Konzertsaal

English Baroque Soloists | Monteverdi Choir | Sir John Eliot Gardiner Dirigent | Solisten Monteverdi Il ritorno d’Ulisse in patria Preise CHF 220/190/150/110/70/30 Saalplan 3, S. 22 Veranstaltung 17324

Sa 26. August

Identitäten 4 11.00 Uhr | KKL Luzern, Luzerner Saal

Ensemble der LUCERNE FESTI­ VAL ACADEMY | Heinz Holliger Dirigent | Natalia Zagorinskaya Sopran | Ivan Ludlow Bariton

B. A. Zimmermann Kontraste. Musik zu einem imaginären Ballett für Orchester | Kurtág Die Botschaften des verstorbenen Fräuleins R. V. Troussova für Sopran und Kammerensemble op. 17 | Holliger Lunea. 23 Sätze von Nikolaus Lenau für Bariton und Ensemble Preis CHF 50 Veranstaltung 17325

Di 22. August

Identitäten 5 15.00 Uhr | KKL Luzern, Luzerner Saal

Debut 2 12.15 Uhr | Lukaskirche

Ensemble der LUCERNE FESTIVAL ALUMNI

SpiegelTrio

Abschlusskonzert des «Composer Seminar» mit Werken der Teilnehmer

Tschaikowsky Klaviertrio a-Moll op. 50 A la mémoire d’un grand artiste | Schostakowitsch Klaviertrio Nr. 2 e-Moll op. 67 Preis CHF 30 Veranstaltung 17319

Filarmonica della Scala | Riccardo Chailly Dirigent | Leonidas Kavakos Violine

Preis CHF 50 Veranstaltung 17326

Maurizio Pollini | 21.8.

LUCERNE FESTIVAL | KONZERTkalender 2017

7

Sommer-Festival 2017 Kammermusik 16.00 Uhr | Lukaskirche

Elena Bashkirova Klavier | Michael Barenboim Violine | Julian Steckel Violoncello Brahms Klaviertrio Nr. 3 c-Moll op. 101 | Klaviertrio Nr. 2 C-Dur op. 87 | Klaviertrio Nr. 1 H-Dur op. 8 Preis CHF 50 Veranstaltung 17327

Sinfoniekonzert 15 – Monteverdi 18.30 Uhr | KKL Luzern, Konzertsaal

English Baroque Soloists | Monteverdi Choir | Sir John Eliot Gardiner Dirigent | Solisten Monteverdi L’incoronazione di Poppea Preise CHF 220/190/150/110/70/30 Saalplan 3, S. 22 Veranstaltung 17328 Clariant – Konzertsponsor

So 27. August

Erlebnistag 11.00 Uhr | KKL Luzern, Konzertsaal

Hespèrion XXI | La Capella Reial de Catalunya | Jordi Savall Dirigent | Solisten «Die Wege der Sklaverei». Musik aus sechs Jahrhunderten Preis CHF 50/10 (ermässigt) Veranstaltung 17332

Erlebnistag 15.00 Uhr | KKL Luzern, Konzertsaal

Sinfonieorchester Basel

Kodály Die kaiserlichen Abenteuer des Háry János. Ein Sinfoniekonzert mit Erzähler auch für Kinder (ab 7 Jahren) Preis CHF 50/10 (ermässigt) Veranstaltung 17330

Erlebnistag 18.30 Uhr | KKL Luzern, Konzertsaal

Asian Youth Orchestra | Matthias Bamert Dirigent Mahler Sinfonie Nr. 1 D-Dur Preis CHF 50/10 (ermässigt) Veranstaltung 17334

Erlebnistag KKL Luzern

Patricia Kopatchinskaja Violine | Jay Campbell Violoncello | Polina Leschenko Klavier

Sir John Eliot Gardiner | 22., 25. & 26.8. Late Night 22.00 Uhr | KKL Luzern, Luzerner Saal

Ensemble der LUCERNE FESTIVAL ACADEMY | Matthias Pintscher Dirigent | David Kadouch Klavier | Patricia Kopatchinskaja Violine Ligeti Klavierkonzert | van der Aa Hysteresis für Klarinette, Ensemble und Tonspur | Ligeti Violinkonzert Preis CHF 50 Veranstaltung 17329

8

LUCERNE FESTIVAL | KONZERTkalender 2017

Enescu Sonate für Violine und Klavier Nr. 3 a-Moll op. 25 Dans le caractère populaire roumain | Kodály Duo für Violine und Violoncello op. 7 | Ravel Tzigane. Konzertrhapsodie für Violine und Klavier Die Uhrzeit und der genaue Veranstaltungsort werden zu einem späteren Zeitpunkt bekanntgegeben. Preis CHF 50/10 (ermässigt) Veranstaltung 17333

Weitere Veranstaltungen des Erlebnistages werden zu einem späteren Zeitpunkt bekanntgegeben.

Der Erlebnistag im Paket! Profitieren Sie beim Erlebnistag von 20% Ermässigung auf den regulären Kartenpreis. Detaillierte Informationen zum Erlebnis­tag-Paket finden Sie ab März 2017 in unserem Festival­ programm oder unter www.lucernefestival.ch.

Mo 28. August

Sinfoniekonzert 16 19.30 Uhr | KKL Luzern, Konzertsaal

Orchester der LUCERNE FESTIVAL ACADEMY | Matthias Pintscher Dirigent Cerha Spiegel I–VII Preise CHF 120/100/80/70/50/30 Saalplan 5, S. 22 Veranstaltung 17336

Di 29. August Debut 4 12.15 Uhr | Casineum

Chiara Enderle Violoncello | Hiroko Sakagami Klavier Schubert Sonate für Arpeggione und Klavier a-Moll D 821 | Penderecki Capriccio per Siegfried Palm | Brahms Cellosonate Nr. 2 F-Dur op. 99 Preis CHF 30 Veranstaltung 17337

Sinfoniekonzert 17 19.30 Uhr | KKL Luzern, Konzertsaal

Orchestre de l’Opéra national de Paris | Philippe Jordan Dirigent | Bertrand Chamayou Klavier Debussy Prélude à l’après-midi d’un faune | Saint-Saëns Klavierkonzert Nr. 5 F-Dur op. 103 Ägyptisches Konzert | Berlioz Symphonie fantastique op. 14 Preise CHF 220/190/150/110/70/30 Saalplan 2, S. 21 Veranstaltung 17338

Mi 30. August

Sinfoniekonzert 18 19.30 Uhr | KKL Luzern, Konzertsaal

Berliner Philharmoniker | Rundfunkchor Berlin | Sir Simon Rattle Dirigent | Genia Kühmeier Sopran | Mark Padmore Tenor | Florian Boesch Bassbariton

Haas Neues Werk (Schweizer Erstaufführung) | Haydn Die Schöpfung. Oratorium in drei Teilen Hob. XXI:2 Preise CHF 320/270/220/150/80/40 Saalplan 1, S. 21 Veranstaltung 17339 Zürich Versicherungs-Gesellschaft AG – Hauptsponsor

Do 31. August Debut 5 12.15 Uhr | Lukaskirche

Valeriy Sokolov Violine | Evgeny Izotov Klavier Das Programm wird zu einem späteren Zeitpunkt bekanntgegeben.

Sinfoniekonzert 22 18.30 Uhr | KKL Luzern, Konzertsaal Valery Gergiev | 1. & 2.9.

Fr 1. September

Sinfoniekonzert 20 19.30 Uhr | KKL Luzern, Konzertsaal

Mariinsky Orchestra | Valery Gergiev Dirigent

Mussorgsky Vorspiel zur Oper Chowanschtschina | Eine Nacht auf dem Kahlen Berge | Lieder und Tänze des Todes | Mussorgsky/Ravel Bilder einer Ausstellung Preise CHF 290/240/190/130/70/40 Saalplan 1, S. 21 Veranstaltung 17342 Franke – Konzertsponsor

Sa 2. September

Young Familienkonzert 11.00/15.00/17.00 Uhr | Südpol

Mariinsky Orchestra | Valery Gergiev Dirigent | Daniil Trifonov und vier weitere Solisten Klavier

Prokofjew Klavierkonzert Nr. 1 Des-Dur op. 10 | Klavierkonzert Nr. 2 g-Moll op. 16 | Klavierkonzert Nr. 3 C-Dur op. 26 | Klavierkonzert Nr. 4 B-Dur op. 53 | Klavierkonzert Nr. 5 G-Dur op. 55 Preise CHF 290/240/190/130/70/40 Saalplan 1, S. 22 Veranstaltung 17348

Identitäten 6 22.00 Uhr | KKL Luzern, Luzerner Saal

Patricia Kopatchinskaja Violine, Konzept und künstlerische Lei­tung | JACK Quartet | Ensemble der LUCERNE FESTIVAL ALUMNI | Lani Tran-Duc Inszenierung «Dies irae» Ein inszeniertes Konzert mit Musik von Biber, Scelsi, Ustwolskaja u. a. Preis CHF 50 Veranstaltung 17344

Sonus Brass Ensemble | Annechien Koerselman Idee, Konzept und Regie | Nina Ball Ausstattung

So 3. September

Berliner Philharmoniker | Sir Simon Rattle Dirigent

«Die Verblecherbande» Inszeniertes Konzert (Schweizer Erstaufführung), ab 7 Jahren

Sir András Schiff Klavier

Schostakowitsch Sinfonie Nr. 1 f-Moll op. 10 | Sinfonie Nr. 15 A-Dur op. 141

Preis CHF 20/10 Veranstaltung 17345–17347

Preise CHF 320/270/220/150/80/40 Saalplan 1, S. 21 Veranstaltung 17341

Sinfoniekonzert 21 14.30 Uhr | KKL Luzern, Konzertsaal

Preis CHF 30 Veranstaltung 17340

Sinfoniekonzert 19 19.30 Uhr | KKL Luzern, Konzertsaal

Bucherer AG – Konzertsponsor

Sir Simon Rattle | 30. & 31.8.

Orchester der LUCERNE FESTIVAL ACADEMY | Matthias Pintscher, Gregor Mayrhofer und Jeffrey Means Dirigenten | Jay Campbell Violoncello

Rezital 2 – Klavier 11.00 Uhr | KKL Luzern, Konzertsaal «Letzte Sonaten» Mozart Klaviersonate D-Dur KV 576 | Schubert Klaviersonate B-Dur D 960 | Haydn Klaviersonate Es-Dur Hob. XVI:52 | Beethoven Klaviersonate c-Moll op. 111 Preise CHF 170/150/110/90/60/30 Saalplan 5, S. 22 Veranstaltung 17349

Sinfoniekonzert 23 18.30 Uhr | KKL Luzern, Konzertsaal

City of Birmingham Symphony Orchestra | Mirga Gražinytė-Tyla Dirigentin | Gautier Capuçon Violoncello

Streich und Kaner Neue Orchesterwerke (Uraufführungen Roche Young Commissions) | Francesconi Neues Werk für Violoncello und Orchester (Uraufführung, Auftragswerk von LUCERNE FESTIVAL) | Bartók Der holzgeschnitzte Prinz Sz 60

Elgar Cellokonzert e-Moll op. 85 | Rachmaninow Sinfonie Nr. 3 a-Moll op. 44

Preise CHF 120/100/80/70/50/30 Saalplan 5, S. 22 Veranstaltung 17350

Preise CHF 240/200/150/100/60/30 Saalplan 2, S. 21 Veranstaltung 17351

Roche – Hauptsponsor

LUCERNE FESTIVAL | KONZERTkalender 2017

9

Sommer-Festival 2017

Mo 4. September

Do 7. September

Royal Concertgebouw Orchestra Amsterdam | Daniele Gatti Dirigent

Schumann Quartett

Sinfoniekonzert 24 19.30 Uhr | KKL Luzern, Konzertsaal

Rihm In-Schrift | Bruckner Sinfonie Nr. 9 d-Moll WAB 109 Preise CHF 320/270/220/150/80/40 Saalplan 2, S. 21 Veranstaltung 17352

Di 5. September Debut 6 12.15 Uhr | Casineum

Michael Buchanan Posaune | Kasia Wieczorek Klavier Das Programm wird zu einem späteren Zeitpunkt bekanntgegeben. Preis CHF 30 Veranstaltung 17353

Sinfoniekonzert 25 19.30 Uhr | KKL Luzern, Konzertsaal

Royal Concertgebouw Orchestra Amsterdam | Daniele Gatti Dirigent | Chen Reiss Sopran

Haydn Sinfonie C-Dur Hob. I:82 L,Ours | Mahler Sinfonie Nr. 4 G-Dur Preise CHF 320/270/220/150/80/40 Saalplan 2, S. 21 Veranstaltung 17354 Vontobel – Themensponsor

Mi 6. September

Sinfoniekonzert 26 19.30 Uhr | KKL Luzern, Konzertsaal

Pittsburgh Symphony Orchestra | Manfred Honeck Dirigent | Anne-Sophie Mutter Violine Dvořák Suite aus der Oper Rusalka op. 114 | Violinkonzert a-Moll op. 53 | Tschaikowsky Sinfonie Nr. 6 h-Moll op. 74 Pathétique Preise CHF 320/270/220/150/80/40 Saalplan 1, S. 21 Veranstaltung 17355 Credit Suisse – Hauptsponsor

10

LUCERNE FESTIVAL | KONZERTkalender 2017

Debut 7 12.15 Uhr | Lukaskirche

Haydn Streichquartett C-Dur Hob. III:39 Vogel-Quartett | Winkelman Papa Haydn’s Parrot. Hommage à Joseph Haydn für Streichquartett | Schumann Streichquartett F-Dur op. 41 Nr. 2

Sinfoniekonzert 28 18.30 Uhr | KKL Luzern, Konzertsaal

Wiener Philharmoniker | Michael Tilson Thomas Dirigent 60. Luzerner Bühnenjubiläum der Wiener Philharmoniker Beethoven Sinfonie Nr. 7 A-Dur op. 92 | Das weitere Programm wird zu einem späteren Zeitpunkt bekanntgegeben.

Preis CHF 30 Veranstaltung 17356

Preise CHF 320/270/220/150/80/40 Saalplan 1, S. 21 Veranstaltung 17359

Rezital 3 – Lied 19.30 Uhr | KKL Luzern, Konzertsaal

Credit Suisse – Hauptsponsor

Juan Diego Flórez Tenor | Vincenzo Scalera Klavier

Das Programm wird zu einem späteren Zeitpunkt bekanntgegeben. Preise CHF 220/190/150/110/70/30 Saalplan 4, S. 22 Veranstaltung 17357

Fr 8. September

Sinfoniekonzert 27 19.30 Uhr | KKL Luzern, Konzertsaal

Royal Philharmonic Orchestra | Charles Dutoit Dirigent | Martha Argerich Klavier Enescu Rumänische Rhapsodie A-Dur op. 11 Nr. 1 | Schumann Klavierkonzert a-Moll op. 54 | Debussy La mer | Ravel Boléro Preise CHF 320/270/220/150/80/40 Saalplan 1, S. 21 Veranstaltung 17358 KPMG AG – Konzertsponsor

Sa 9. September

Young Sitzkissenkonzert 11.00/15.00 Uhr | KKL Luzern, Terrassensaal

Patricia Kopatchinskaja Violine | Anthony Ramaniuk Cembalo «Das kleine Irgendwas» Mit Musik von Biber, Cage, Holliger und anderen Preise CHF 20/10 Veranstaltung 17390/17391

Oper 21.00 Uhr | Luzerner Theater

Ensemble des Luzerner Theaters | Herbert Fritsch Regie Ligeti Le Grand Macabre. Oper in 4 Bildern Premiere Karten ausschliesslich über das Luzerner Theater

So 10. September

Young Performance 11.00/15.00 Uhr | KKL Luzern, Luzerner Saal

Young Performance Das Programm wird zu einem späteren Zeitpunkt bekanntgegeben. Preise CHF 20/10 Veranstaltung 17392/17393

Sinfoniekonzert 29 17.00 Uhr | KKL Luzern, Konzertsaal

Wiener Philharmoniker | Daniel Harding Dirigent

60. Luzerner Bühnenjubiläum der Wiener Philharmoniker Debussy Suite aus Pelléas et Mélisande (zusammengestellt von Erich Leinsdorf) | Mahler Sinfonie Nr. 6 a-Moll Preise CHF 320/270/220/150/80/40 Saalplan 1, S. 21 Veranstaltung 17361 Credit Suisse – Hauptsponsor

18. November – 26. November 2017

Piano-Festival

Hauptsponsor

Sa 18. November

So 19. November

Die Deutsche Kammerphilharmonie Bremen | Vladimir Jurowski Dirigent | Martha Argerich Klavier

«Hommage à Claude Debussy»

Klavier-Konzert 1 18.30 Uhr | KKL Luzern, Konzertsaal

Mozart Sinfonie G-Dur KV 318 | Schumann Klavierkonzert a-Moll op. 54 | Mendelssohn Sinfonie Nr. 3 a-Moll op. 56 Schottische Preise CHF 220/190/150/110/70/30 Saalplan 2, S. 21 Veranstaltung 17501 Bank Julius Bär & Co. AG – Hauptsponsor

Gabriela Montero | 20.11.

Tastentag ab 11.00 Uhr | KKL Luzern

Interpreten, Programm und Preise werden zu einem späteren Zeitpunkt bekanntgegeben.

Mo 20. November

Rezital 1 19.30 Uhr | KKL Luzern, Konzertsaal

Gabriela Montero Klavier

Das Programm wird zu einem späteren Zeitpunkt bekanntgegeben. Preise CHF 150/120/80/50/30 Saalplan 6, S. 23 Veranstaltung 17503

Güher und Süher Pekinel | 22.11.

Mi 22. November Debut 1 12.15 Uhr | Lukaskirche

Christopher Park Klavier Das Programm wird zu einem späteren Zeitpunkt bekanntgegeben. Preis CHF 30 Veranstaltung 17504

Di 21. November

Klavier-Duo 19.30 Uhr | KKL Luzern, Konzertsaal

Eröffnungskonzert von «Piano Off-Stage», dem Jazz-Festival im Festival

Mozart Ein Orgel-Stück für eine Uhr f-Moll KV 608 | Sonate für Klavier zu vier Händen C-Dur KV 521 | Fuge g-Moll KV 401 (375e) | Fuge c-Moll KV 426 | So­­nate für zwei Klaviere D-Dur KV 448 (375a)

Opening «Piano Off-Stage» 19.30 Uhr | KKL Luzern, Luzerner Saal

Eintritt frei

Güher und Süher Pekinel Klavierduo

Preise CHF 120/100/80/50/30 Saalplan 6, S. 23 Veranstaltung 17505

LUCERNE FESTIVAL | KONZERTkalender 2017 11

Piano-Festival 2017

Evgeny Kissin | 23.11.

Sa 25. November

Rezital 4 18.30 Uhr | KKL Luzern, Konzertsaal

Leif Ove Andsnes Klavier

Sibelius Ausgewählte Klavierwerke | Widmann Idyll und Abgrund. Sechs Schubert-Reminiszenzen | Schubert Drei Klavierstücke D 946 | Beethoven Klaviersonate d-Moll op. 31 Nr. 2 Der Sturm | Chopin Nocturne c-Moll op. 48 Nr. 1 | Ballade Nr. 1 g-Moll op. 23 Preise CHF 170/130/90/60/30 Saalplan 6, S. 23 Veranstaltung 17511

Do 23. November

Rezital 2 19.30 Uhr | KKL Luzern, Konzertsaal

Aglaia Graf Klavier

Das Programm wird zu einem späteren Zeitpunkt bekanntgegeben.

Debut 2 12.15 Uhr | Lukaskirche

Das Programm wird zu einem späteren Zeitpunkt bekanntgegeben. Preis CHF 30 Veranstaltung 17506

Evgeny Kissin Klavier

Preise CHF 170/130/90/60/30 Saalplan 7, S. 23 Veranstaltung 17507 Bank Julius Bär & Co. AG – Hauptsponsor

Fr 24. November Debut 3 12.15 Uhr | Lukaskirche

Beatrice Rana Klavier Das Programm wird zu einem späteren Zeitpunkt bekanntgegeben. Preis CHF 30 Veranstaltung 17508

Rezital 3 19.30 Uhr | KKL Luzern, Konzertsaal

Daniil Trifonov Klavier

Das Programm wird zu einem späteren Zeitpunkt bekanntgegeben.

Piotr Anderszewski | 26.11.

12

LUCERNE FESTIVAL | KONZERTk alender 2017

Preise CHF 150/120/80/50/30 Saalplan 6, S. 23 Veranstaltung 17509 Bank Julius Bär & Co. AG – Hauptsponsor

Leif Ove Andsnes | 25.11.

So 26. November

Klavier-Konzert 2 17.00 Uhr | KKL Luzern, Konzertsaal

Festival Strings Lucerne | Piotr Anderszewski Klavier und Musikalische Leitung

Salieri Sinfonia D-Dur La Veneziana | Haydn Klavierkonzert D-Dur Hob. XVIII:11 | Mozart Klavierkonzert G-Dur KV 453 | Schubert Sinfonie Nr. 5 B-Dur D 485 Preise CHF 220/190/150/110/70/30 Saalplan 3, S. 22 Veranstaltung 17513

Abos & Service

Abonnements und Konzertserien 2017

Ihr Musiksommer mit LUCERNE FESTIVAL Sie wollen das Beste vom Besten, das aber sicher? Dann empfehlen wir Ihnen unsere attraktiven Abo-Angebote. Tauchen Sie ein in die bunte Festival-Welt und erleben Sie Konzert-Highlights in Serie! Sommer-Wahlabonnement

3 oder 5 Konzerte nach Wahl | S. 15 Ihre Verabredung mit den Weltstars der Klassik: Kombinieren Sie, ganz nach Ihren persönlichen Vorlieben, 3 oder 5 Konzerte der Spitzenklasse und sichern Sie sich frühzeitig Ihre Karten für die Höhepunkte des Sommers. Die 3er-Serie: Wählen Sie je 1 Konzert aus den Bereichen Premium, Star und Top ●  Die 5er-Serie: Wählen Sie je 1 Konzert aus den Bereichen Premium, Star und Top sowie 2 Konzerte aus dem Bereich Elite

Ihre Vorteile: Buchung vor dem offiziellen Verkaufsstart: Mit unseren Abonnements und Konzertserien sichern Sie sich Ihre Konzertkarten für die begehrtesten Veranstaltungen des Sommer-Festivals noch vor Beginn des freien Kartenverkaufs.







Sie haben die Wahl: Beim Sommer-Wahlabonnement und bei der Wochen-Serie stellen Sie sich Ihren individuellen Sommerspielplan zusammen.



Wochenendpakete

4 Wochenenden voller Musik | S. 16 Sie wollen Festivalluft schnuppern und planen einen Kurztrip an den Vierwaldstättersee? Ihre Reiseplanung kann beginnen: Wir haben für Sie vier Wochenendpakete geschnürt. das Monteverdi-Abonnement

Die Geburt der Oper | S. 17

3 Opern in 5 Tagen: Erleben Sie den grossen MonteverdiZyklus mit Sir John Eliot Gardiner.

Langfristige Planung: Sie können sich schon früh um Ihre Reise nach Luzern kümmern und finden so Ihr Wunschhotel.

Programmhefte gratis: Bei allen Abonnements und Konzertserien sind die Programmhefte für Ihren Konzertbesuch inbegriffen.





Treuebonus: Pro vollen CHF 100 Gesamtbestellwert Ihrer Abonnements erhalten Sie einen LUCERNE FESTIVAL-Gutschein im Wert von CHF 10 für einen weiteren Einzelkartenkauf oder für den Kauf von CDs, DVDs und anderen Artikeln in unserem Webshop.

Wochen-Serie

7 Tage Festival erleben | S. 17 Für alle, die es flexibel mögen: Stellen Sie sich Ihre individuelle Wochen-Serie mit mindestens 5 Konzerten innerhalb von 7 auf­ einanderfolgenden Tagen zusammen.

Informationen zur Bestellung: Die Abonnements und Konzertserien sind nur für Individualkunden und ausschliesslich in den Preiskategorien I–IV erhältlich. Sie können ab sofort bis spätestens zum 10. Februar 2017 schriftlich bestellt werden; die entsprechenden Bestellscheine finden Sie in der Mitte des Konzertkalenders oder online unter www.lucernefestival.ch/ abos. Die Bearbeitung der Bestellungen erfolgt ab Anfang Dezember 2016 nach Reihenfolge des Posteingangs. Bestellungen, die bis zum 10. Dezember bei uns eingehen und per Kreditkarte bezahlt werden, können rechtzeitig zum Versand vor Weihnachten abgewickelt werden. Kategorien erhältlich nach Verfügbarkeit.

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LUCERNE FESTIVAL | KONZERTk alender 2017

Sommer-Wahlabonnements Ihre Verabredung mit den Weltstars der Klassik

Star

Premium

Nr.

Datum | Zeit

Veranstaltung

17310

Mi, 16.08. | 19.30

Sinfoniekonzert 5 West-Eastern Divan Orchestra | Daniel Barenboim | Martha Argerich | Bassam Mussad

Ravel Ma mère l’oye | Schostakowitsch Konzert für Klavier, Trompete und Streichorchester c-Moll op. 35 | Tschaikowsky Sinfonie Nr. 5 e-Moll op. 64

17317

So, 20.08. | 19.30

Sinfoniekonzert 10 Shanghai Symphony Orchestra | Yong Lu | Maxim Vengerov

Avshalomov Hutongs of Peking | Tschaikowsky Violinkonzert D-Dur op. 35 | Schostakowitsch Sinfonie Nr. 5 d-Moll op. 47

17318

Mo, 21.08. | 19.30

Rezital 1 – Klavier Maurizio Pollini

Das Programm wird zu einem späteren Zeitpunkt bekanntgegeben.

17321

Di, 22.08. | 19.30

Sinfoniekonzert 11 – Monteverdi English Baroque Soloists | Monteverdi Choir | Sir John Eliot Gardiner | Solisten

Monteverdi L’Orfeo

17338

Di, 29.08. | 19.30

Sinfoniekonzert 17 Orchestre de l’Opéra national de Paris | Philippe Jordan | Bertrand Chamayou

Debussy Prélude à l’après-midi d’un faune | Saint-Saëns Klavierkonzert Nr. 5 F-Dur op. 103 Ägyptisches Konzert | Berlioz Symphonie fantastique op. 14

17357

Do, 07.09. | 19.30

Rezital 3 – Lied Juan Diego Flórez | Vincenzo Scalera

Das Programm wird zu einem späteren Zeitpunkt bekanntgegeben.

17320

Do, 24.08. | 19.30

Sinfoniekonzert 13 Filarmonica della Scala | Riccardo Chailly | Leonidas Kavakos

Brahms Violinkonzert D-Dur op. 77 | Respighi Fontane di Roma | Pini di Roma

17342

Fr., 01.09. | 19.30

Sinfoniekonzert 20 Mariinsky Orchestra | Valery Gergiev 

Mussorgsky Vorspiel zu Chowanschtschina | Eine Nacht auf dem Kahlen Berge | Lieder und Tänze des Todes | Mussorgsky/Ravel Bilder einer Ausstellung

17348

Sa, 02.09. | 18.30

Sinfoniekonzert 22 Mariinsky Orchestra | Valery Gergiev | Daniil Trifonov und weitere Solisten

Prokofjew Klavierkonzerte Nr. 1–5

Kategorien | Preise (CHF) III

IV 3er 5er

I

II

170

150

1x

1x

220

190 150 110 1x

1x

290

240 190 130 1x

1x

110 90

Top

TOP

680 580 450 330

Gesamtpreis für Ihre 3er-Serie

Elite

ELITE 17311

Fr, 18.08. | 19.30

Sinfoniekonzert 7 LUCERNE FESTIVAL ORCHESTRA | Riccardo Chailly

Mendelssohn Ouvertüre und Auszüge aus der Bühnenmusik zu Shakespeares Sommernachtstraum opp. 21 und 61 | Tschaikowsky Manfred-Sinfonie h-Moll op. 58

17341

Do, 31.08. | 19.30

Sinfoniekonzert 19 Berliner Philharmoniker | Sir Simon Rattle

Schostakowitsch Sinfonie Nr. 1 f-Moll op. 10 | Sinfonie Nr. 15 A-Dur op. 141

17352

Mo, 04.09. | 19.30

Sinfoniekonzert 24 Royal Concertgebouw Orchestra Amsterdam | Daniele Gatti 

Rihm In-Schrift | Bruckner Sinfonie Nr. 9 d-Moll WAB 109

17354

Di, 05.09. | 19.30

Sinfoniekonzert 25 Haydn Sinfonie C-Dur Hob. I:82 L’Ours | Royal Concertgebouw Orchestra Amsterdam | Daniele Gatti | Chen Reiss Mahler Sinfonie Nr. 4 G-Dur

17359

Sa, 09.09. | 18.30

Sinfoniekonzert 28 Wiener Philharmoniker | Michael Tilson Thomas

Gesamtpreis für Ihre 5er-Serie

320

270 220 150

Beethoven Sinfonie Nr. 7 A-Dur op. 92 Das weitere Programm wird zu einem späteren Zeitpunkt bekanntgegeben. 1.320 1.120 890 630

2x

Abonnements und Konzertserien 2017

Wochenendpakete Vier Wochenenden voller Musik

1. Wochenendpaket (ab CH 250): Glanzvoller Festival-Start Nr.

Datum | Zeit

Veranstaltung

17302

Sinfoniekonzert 1 Sa, 12.08. | 18.30 LUCERNE FESTIVAL ORCHESTRA | Riccardo Chailly

Strauss Also sprach Zarathustra op. 30 | Tod und Verklärung op. 24 | Till Eulenspiegels lustige Streiche op. 28

17305

Sinfoniekonzert 2 Chamber Orchestra of Europe | So, 13.08. | 18.30 Bernard Haitink | Anna Lucia Richter | Christian Gerhaher

Mozart Sinfonie C-Dur KV 425 Linzer | Mahler Ausgewählte Lieder aus Des Knaben Wunderhorn

Kategorien | Preise (CHF)

I

II

560

470

I

II

490

420

I

II

530

440

III

IV

370 250

2. Wochenendpaket (ab CH 240): Von Russland nach Shanghai Nr.

Datum | Zeit

Veranstaltung

17313

Sinfoniekonzert 8 Sa, 19.08. | 18.30 LUCERNE FESTIVAL ORCHESTRA | Riccardo Chailly

Beethoven Ouvertüre zu Goethes Trauerspiel Egmont op. 84 | Sinfonie Nr. 8 F-Dur op. 93 | Strawinsky Le sacre du printemps

17317

Sinfoniekonzert 10 So, 20.08. | 19.30 Shanghai Symphony Orchestra | Yong Lu | Maxim Vengerov

Avshalomov Hutongs of Peking | Tschaikowsky Violinkonzert D-Dur op. 35 | Schostakowitsch Sinfonie Nr. 5 d-Moll op. 47

III

IV

330 240

3. Wochenendpaket (ab CH 230): Gruppenbild mit Maestra Nr.

Datum | Zeit

Veranstaltung

17348

Sinfoniekonzert 22 Sa, 02.09. | 18.30 Mariinsky Orchestra | Valery Gergiev | Solisten

17351

Sinfoniekonzert 23 Elgar Cellokonzert e-Moll op. 85 | So, 03.09. | 18.30 City of Birmingham Symphony Orchestra | Rachmaninow Sinfonie Nr. 3 a-Moll op. 44 Mirga Gražinytė-Tyla | Gautier Capuçon

III

IV

Prokofjew Klavierkonzerte Nr. 1–5 340 230

4. Wochenendpaket (ab CH 300): 60 Jahre Wiener Philharmoniker bei LUCERNE FESTIVAL Nr. 17359

17361

16

Datum | Zeit

Veranstaltung

I

Sinfoniekonzert 28 Sa, 09.09. | 18.30 Wiener Philharmoniker | Michael Tilson Thomas

Beethoven Sinfonie Nr. 7 A-Dur op. 92 Das weitere Programm wird zu einem späteren Zeitpunkt bekanntgegeben.

Sinfoniekonzert 29 So, 10.09. | 17.00 Wiener Philharmoniker | Daniel Harding

Debussy Suite aus Pelléas et Mélisande (zusammengestellt von Erich Leinsdorf ) | Mahler Sinfonie Nr. 6 a-Moll

LUCERNE FESTIVAL | KONZERTkalender 2017

640

II

III

IV

540 440 300

Das Monteverdi-Abonnement Die Geburt der Oper

Zum 450. Geburtstag Claudio Monteverdis di­ rigiert Sir John Eliot Gardiner die drei erhaltenen Opern des Italieners, mit denen die Geschichte der Gattung einst begann. Allen Aufführungen geht eine 30-minütige Werkeinführung von Festival-Dramaturgin Susanne Stähr voraus.

Den Bestellschein für das Monteverdi-Abon­ nement finden Sie in der Mitte des Konzert­ kalenders.

Kategorien | Preise (CHF) Nr.

Datum | Zeit

Veranstaltung

17321

Di, 22.08. | 19.30

Sinfoniekonzert 11 – Monteverdi English Baroque Soloists | Monteverdi Choir | Sir John Eliot Gardiner | Solisten

Monteverdi L’Orfeo

17324

Fr, 25.08. | 18.30

Sinfoniekonzert 14 – Monteverdi English Baroque Soloists | Monteverdi Choir | Sir John Eliot Gardiner | Solisten

Monteverdi Il ritorno d’Ulisse in patria

17328

Sa, 26.08. | 18.30

Sinfoniekonzert 15 – Monteverdi English Baroque Soloists | Monteverdi Choir | Sir John Eliot Gardiner | Solisten

Monteverdi L’incoronazione di Poppea

I

II

III

IV

660

570

450

330

Wochen-Serie

Sieben Tage Festival erleben Sie sind im Festivalfieber? Mit der «WochenSerie» werden Sie selbst zum Intendanten, stellen sich Ihren eigenen, massgeschneiderten Wochenspielplan zusammen und entdecken LU­CERNE FESTIVAL in seiner ganzen Vielfalt – von den Nachwuchsstars bis zu den legendären Meistern, vom Barock bis zur Gegenwart, vom Matinee-Konzert bis zur Late Night. Den Bestellschein für die Wochen-Serie finden Sie in der Mitte des Konzertkalenders.

So geht’s: Bestimmen Sie ein individuelles Startdatum für Ihre Festival-Woche. ●  Wählen Sie mindestens fünf Konzerte in einem Zeitraum von sieben aufeinanderfolgenden Tagen. ●  Nennen Sie uns zusätzlich mindestens zwei Alternativkonzerte, falls einzelne Veranstaltungen nicht mehr verfügbar sein sollten. Wir treten mit Ihnen in Kontakt, sollten Ihre Konzertwünsche nicht erfüllt werden können. ●

LUCERNE FESTIVAL | KONZERTkalender 2017

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Service

Informationen zum Kartenverkauf Vorverkaufstermine

Oster-Festival

1. – 9. April 2017 Karten online buchbar ab Schriftliche Bestellungen ab Telefonischer Kartenverkauf ab

7. November 2016, 12.00 Uhr 11. November 2016 19. November 2016, Mo – Fr von 10.00 bis 17.00 Uhr (während der Festivalzeiten auch samstags und sonntags)

Sommer-Festival 11. August – 10. September 2017 Karten online buchbar ab Schriftliche Bestellungen ab Telefonischer Kartenverkauf ab Piano-Festival

18. – 26. November 2017 Karten online buchbar ab Schriftliche Bestellungen ab Telefonischer Kartenverkauf ab

18

13. März 2017, 12.00 Uhr 17. März 2017 1. April 2017, Mo – Fr von 10.00 bis 17.00 Uhr (während der Festivalzeiten auch samstags und sonntags)

2. August 2017, 12.00 Uhr 4. August 2017 11. August 2017, Mo – Fr von 10.00 bis 17.00 Uhr (während der Festivalzeiten auch samstags und sonntags)

Kartenverkauf am Schalter Ganzjährige Vorverkaufsstellen – schweizweit Mit Beginn des Online-Vorverkaufs, jeweils ab 12.00 Uhr, können Sie Ihre Konzertkarten für das jeweilige Festival auch bei unseren externen Verkaufsstellen persönlich am Schalter erwerben. Die Adressen unserer schweizweiten Verkaufsstellen finden Sie auf S. 20.

Konzertkasse Sollten Sie sich spontan zum Konzertbesuch entschliessen, können Sie Ihre Karten ab einer Stunde vor Konzertbeginn direkt am jeweiligen Veranstaltungsort kaufen.

Während der Festivals Am LUCERNE FESTIVAL-Ticketschalter beim Haupteingang des KKL Luzern (Seeseite) erhalten Sie während der Festivalzeiten täglich (während des Oster-Festivals ab dem 5. April) von 10.00 Uhr bis Konzertbeginn Karten für das je aktuelle Festival wie auch bereits für die Veranstaltungen des folgenden Festivals.

Duplikatdruck bei Kartenverlust Für verlorene Konzertkarten erstellen wir auf Anfrage Duplikate. Diese werden ausschliesslich an der Konzertkasse gegen einen Unkostenbeitrag von CHF 10 pro Auftrag aus­gehändigt. Für Karten, die ohne Angabe der Kundendaten am Schalter bei LUCERNE FESTIVAL oder an den Vorverkaufsstellen gekauft wurden, können generell keine Duplikate erstellt werden.

LUCERNE FESTIVAL | KONZERTkalender 2017

Abholung bestellter Konzertkarten Bereits bezahlte Karten sind ab einer Stunde vor Konzertbeginn am Veranstaltungsort hinterlegt.

Kartenrücknahme zum Wiederverkauf Bei ausverkauften Veranstaltungen können Konzertkarten zum Wiederverkauf in Kommission genommen werden. Die Kommissionsgebühr beträgt 30% des Kaufpreises. Die Überweisungskosten gehen zulasten des Empfängers. Für den Wiederverkauf zurückgegebener Konzertkarten übernimmt der Veranstalter keine Gewähr. Print­@ Home-Tickets sowie Karten, die ohne Angabe der Kundendaten am LU­CERNE FESTIVAL-Schalter oder an den Vorverkaufsstellen gekauft wurden, sind vom Wiederverkauf ausgeschlossen. Ermässigungen & Angebote

Ermässigung für Studenten, Schüler und KulturLegi-Inhaber Bei Vorlage eines gültigen Ausweises erhalten Studenten, Schüler, Berufsschüler und Mitglieder JTC bis inkl. 30 Jahren sowie KulturLegi-Inhaber ab einer Stunde vor Konzertbeginn für nicht ausverkaufte Veranstaltungen Karten zu CHF 20. Nachträglich können keine Vergünstigungen gewährt werden. Der Ausweis ist auch bei all­ fälligen Kontrollen an den Türen des jeweiligen Veranstaltungsorts vorzuweisen. Weitere spezielle Studentenangebote sind unter www.lucernefestival.ch angegeben. Aktion «Mit dem Nachwuchs ins Konzert» Was gibt es Schöneres, als den Nachwuchs in die Geheimnisse der klassischen Musik einzuführen? Beim Kauf einer Eintrittskarte für ausgewählte Veranstaltungen erhalten Erwachsene eine gleichwertige Freikarte für ihre jugendliche Begleitung dazu. Die Konzertauswahl finden Sie unter www.lucernefestival.ch. Wissenswertes zum Konzertbesuch Türöffnung Die Türöffnung bei Veranstaltungen im Konzertsaal des KKL Luzern erfolgt 30 Minuten vor Konzertbeginn. Bei Veranstaltungen im Luzerner Saal des KKL oder an den Aussenspielstätten findet die Türöffnung ggf. erst kurz vor Vorstellungsbeginn statt. Mit Rücksicht auf die Musiker und das Publikum werden verspätete Besucher erst während der Pause oder nach Anweisungen

des Saalpersonals eingelassen. Bei einzelnen Konzerten ist es möglich, dass es keinen Späteinlass und keine Pause gibt. Wird ein Konzert durch Zuspätkommen verpasst, können Kartenpreise nicht erstattet werden. Bild- und Tonaufnahmen Video-, Bild- oder Tonaufnahmen vor, während und nach der Veranstaltung im Saal, auch für den privaten Gebrauch, sind aus urheberrechtlichen Gründen untersagt. Konzertbesucher, die diese Richtlinien nicht befolgen, werden aus dem Saal gewiesen. LUCERNE FESTIVAL nimmt aus­ gewählte Vorstellungen auf Ton- und Bildträger auf. Mit dem Kauf der Konzertkarte erklärt sich der Kunde damit einverstanden, dass LUCERNE FESTIVAL auch Aufnahmen verwendet, auf denen allenfalls seine Person erkennbar sein kann. Informationen für Rollstuhlfahrer Im Konzertsaal des KKL Luzern stehen sechs Rollstuhlplätze mit guter Sicht auf die Bühne zu Spezialkonditionen zur Verfügung. Leider können wir nicht gewährleisten, dass einer Begleitperson ein Platz in der gleichen Preiskategorie bzw. in der Nähe zugewiesen wird. Über ebenerdige Eingänge gelangen Sie im KKL Luzern direkt in die Foyers, von wo aus Aufzüge in sämtliche Ebenen des Hauses führen. Rollstuhlgängige Toiletten befinden sich bei den Garderoben im Untergeschoss. Auch an den Aussenspielstätten sind Rollstuhlplätze verfügbar. Wenn Sie am Veranstaltungsort Hilfe be­nötigen, zögern Sie bitte nicht, uns an­zu­sprechen. Unsere Mitarbeiter vor Ort stehen Ihnen bei Fragen und Problemen jederzeit zur Verfügung. Allgemeine Geschäftsbedingungen Bitte beachten Sie die Allgemeinen Geschäfts­ bedingungen von LUCERNE FESTIVAL unter www.lucernefestival.ch. Karten & Informationen LUCERNE FESTIVAL Ticketing & Besucherservice | Postfach | CH–6002 Luzern t +41 (0)41 226 44 80 | f +41 (0)41 226 44 85 [email protected] www.lucernefestival.ch

LUCERNE FESTIVAL | KONZERTkalender 2017

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Service

Vorverkaufsstellen schweizweit Basel

Luzern

Solothurn

Sursee

St. Gallen

Zürich

Musik Hug Basel

Freie Strasse 70 | 4001 Basel Mo – Fr, 10.00 bis 18.30 Uhr | Do, 10.00 bis 19.00 Uhr | Sa, 10.00 bis 18.00 Uhr

Kulturhaus Bider & Tanner Vorverkaufsstelle

Aeschenvorstadt 2 | 4010 Basel Mo – Mi und Fr, 9.00 bis 18.30 Uhr | Do, 9.00 bis 20.00 Uhr | Sa, 9.00 bis 18.00 Uhr

KKL Kartenverkauf (Eingang Bahnhof )

Europaplatz 1 | 6002 Luzern Mo – Fr, 9.00 bis 18.30 Uhr | Sa, 10.00 bis 16.00 Uhr

Musik Hug Luzern

Luzernerstrasse 45 | 6030 Ebikon Di – Fr, 10.00 bis 18.30 Uhr | Sa, 9.00 bis 16.00 Uhr

Zentrale Vorverkaufsstelle Buchhandlung Säli

Ritterquai 4 | 4500 Solothurn Mo, 14.00 bis 18.30 Uhr | Di – Fr, 9.00 bis 12.00 und 14.00 bis 18.30 Uhr | Sa, 9.00 bis 17.00 Uhr

von Matt AG Buchhandlung

Rathausplatz 2 | 6210 Sursee Mo, 13.30 bis 18.30 Uhr | Di – Fr, 7.45 bis 12.00 und 13.15 bis 18.30 Uhr (Do bis 20.00 Uhr) | Sa, 8.30 bis 16.00 Uhr

Musik Hug St. Gallen

Fürstenlandstr. 96 | 9014 St. Gallen Di – Fr, 10.00 bis 19.00 Uhr | Sa, 10.00 bis 17.00 Uhr

Musik Hug Zürich

Limmatquai 28–30 | 8022 Zürich Mo – Fr, 10.00 bis 18.30 Uhr | Sa, 10.00 bis 17.00 Uhr

Musikhaus Jecklin

Rämistrasse 30 | 8024 Zürich Mo – Fr, 10.00 bis 18.30 Uhr | Sa, 10.00 bis 17.00 Uhr

Das Einlösen von LUCERNE FESTIVAL-Gutscheinen, ein Duplikatdruck oder die Rückgabe von Karten zum Wiederverkauf sind an den Vorverkaufsstellen nicht möglich.

20

LUCERNE FESTIVAL | KONZERTkalender 2017

Saalpläne Saalplan 1 4. Galerie rechts 3. Galerie rechts 3. Galerie rechts 1. Galerie rechts

4. Balkon 3. Balkon

4. Galerie links 3. Galerie links 2. Galerie links 1. Galerie links

2. Balkon

Veranstaltung Sommer-Festival Preise pro Kategorie in CHF

1. Balkon Parkett

17302, 17311, 17313, 17301 17339, 17341, 17355, 17358, 17359, 17361

17342, 17348

I

350

320

290

II

300

270

240

III

240

220

190

IV

170

150

130

V

100

80

70

VI

50

40

40

Bühne Parkettgalerie rechts

Orgelempore

Parkettgalerie links

Saalplan 2 4. Galerie rechts 3. Galerie rechts 3. Galerie rechts 1. Galerie rechts

4. Balkon 3. Balkon

4. Galerie links 3. Galerie links 2. Galerie links 1. Galerie links

Veranstaltung Sommer-Festival Oster-Festival

2. Balkon

Piano-Festival

1. Balkon

Preise pro Kategorie in CHF

Parkett

17352, 17320 17305, 17307, 17338 17308, 17310 17354 17351 17110 17501

I

320

290

240

220

170

II

270

240

200

190

150

III

220

190

150

150

110

IV

150

130

100

110

90

V

80

70

60

70

60

VI

40

40

30

30

30

Bühne Parkettgalerie rechts

Orgelempore

Parkettgalerie links

LUCERNE FESTIVAL | KONZERTkalender 2017

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Service

4. Galerie rechts 3. Galerie rechts 3. Galerie rechts 1. Galerie rechts

Saalplan 3 4. Balkon 3. Balkon

4. Galerie links 3. Galerie links 2. Galerie links 1. Galerie links

Veranstaltung Sommer-Festival Oster-Festival Preise pro Kategorie in CHF

1. Balkon Parkett

17317, 17323 17107

Piano-Festival

2. Balkon

17321, 17324, 17328 17513

I

220

170

II

190

150

III

150

110

IV

110

90

V

70

60

VI

30

30

Bühne Parkettgalerie rechts

Orgelempore

Parkettgalerie links

Saalplan 4 4. Galerie rechts 3. Galerie rechts 3. Galerie rechts 1. Galerie rechts

4. Balkon 3. Balkon

4. Galerie links 3. Galerie links 2. Galerie links 1. Galerie links

2. Balkon

Veranstaltung Sommer-Festival Preise pro Kategorie in CHF

1. Balkon Parkett

17357

I

220

II

190

III

140

IV

100

V

60

VI

30

Bühne Parkettgalerie rechts

Orgelempore

Parkettgalerie links

Saalplan 5 4. Galerie rechts 3. Galerie rechts 3. Galerie rechts 1. Galerie rechts

4. Balkon 3. Balkon

4. Galerie links 3. Galerie links 2. Galerie links 1. Galerie links

1. Balkon Parkett

Bühne Orgelempore

Oster-Festival Preise pro Kategorie in CHF

2. Balkon

Parkettgalerie rechts

Veranstaltung Sommer-Festival

Parkettgalerie links

17306, 17318, 17349

17315, 17336, 17350

17109

17106, 17108

I

170

120

II

150

100

III

110

80

IV

90

70

V

60

50

VI

30

30

Saalplan 6 4. Galerie rechts 3. Galerie rechts 3. Galerie rechts 1. Galerie rechts

4. Balkon 3. Balkon

4. Galerie links 3. Galerie links 2. Galerie links 1. Galerie links

Veranstaltung Piano-Festival Preise pro Kategorie in CHF

2. Balkon 1. Balkon

17511

17505

17503, 17509

I

170

120

150

II

130

100

120

III

90

80

80

IV

60

50

50

V

30

30

30

Parkett

Bühne Parkettgalerie rechts

Orgelempore

Parkettgalerie links

Saalplan 7 4. Galerie rechts 3. Galerie rechts 3. Galerie rechts 1. Galerie rechts

4. Balkon 3. Balkon

4. Galerie links 3. Galerie links 2. Galerie links 1. Galerie links

2. Balkon 1. Balkon

Veranstaltung Piano-Festival Preise pro Kategorie in CHF

17507

I

170

II

130

III

90

IV

60

V

30

Parkett

Bühne Parkettgalerie rechts

Orgelempore

Parkettgalerie links

Bildnachweise

S. 1: Foto Stefan Deuber – S. 2, 6 (oben und unten), 7 (unten) und 9 (unten): Fotos Priska Ketterer/LUCERNE FESTIVAL – S. 4 (oben) und 12 (oben): Foto Peter Fischli/LUCERNE FESTIVAL – S. 8: Foto Sim Canetty-Clarke – S. 9 (oben): Foto Andrea Huber – S. 11 (links): Foto Shelley Mosman – S. 11 (rechts): Foto Cihan Alpgiray – S. 12 (unten): Foto MG de Saint Venant – S. 12 (rechts): Foto Chris Aadland Der Konzertkalender wurde im Oktober 2016 publiziert. Änderungen vorbehalten. Alle abgedruckten Preise ohne Gewähr. Printed in Switzerland | © 2016 by LUCERNE FESTIVAL

LUCERNE FESTIVAL | KONZERTkalender 2017

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www.lucernefestival.ch