Jahresbericht 2015
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JAHRESBERICHT 2015
1
Jahresbericht 2015
Inhalt
INHALT VORWORT DES GESCHÄFTSFÜHRERS KENNZAHLEN 2015
4
6
RAHMENBEDINGUNGEN
8
Datenschutz 10
DIENSTLEISTUNGEN FÜR DIE KUNDINNEN UND KUNDEN
12
Barrierefreie Kommunikation 13 Telefonischer Kundenservice 14 Schriftlicher Kundenservice 16 Service-Portal für Unternehmen 18 Gewinnung neuer Beitragszahlerinnen und Beitragszahler 20 Realisierung rückständiger Forderungen 24 Befreiung von der Rundfunkbeitragspflicht und Ermäßigung des Rundfunkbeitrags 26
GESCHÄFTSVERLAUF UND RÜCKBLICK
28
Beitragskonten (Wohnungen/Betriebsstätten/Gästezimmer/Ferienwohnungen/Kfz) 29 Beitragskonten (Befreiung und Ermäßigung) 31 Mahnverfahren hinsichtlich rückständiger Forderungen 32 Gesamterträge und Rundfunkbeitragsabrechnung 34 Aufwendungen für den Zentralen Beitragsservice 36
PROGNOSEBERICHT UND AUSBLICK
38
Beitragsertragsplanung 40 Sonstige Herausforderungen 41
JAHRESABSCHLUSS 2015
42
Bestätigungsvermerk des Wirtschaftsprüfers 44
ECKDATEN UND ORGANISATION
46
Verwaltungsrat 48 Fachgruppen 50 Entwicklung des Personalbestands 52
IMPRESSUM
3
Das Geschäftsjahr 2015 ist den Planungen entsprechend verlaufen. Die Rundfunkbeitragserträge haben sich planmäßig entwickelt und die Beitragssenkung konnte problemlos umgesetzt werden.
VORWORT
DES GESCHÄFTSFÜHRERS DR. STEFAN WOLF
4
Jahresbericht 2015
Die Gesamterträge aus dem Rund-
Vorwort des Geschäftsführers
Auf allen Kommunikationskanälen er-
funkbeitrag des Jahres 2015 entwickelten
reichten uns deutlich mehr Reaktionen
sich mit rd. 8.131,3 Mio. € positiv und mit
von Beitragszahler(n)/-innen als erwartet.
einer Abweichung von nur 0,6 % auf dem
Im Zuge der bereits laufenden Restruk-
geplanten Niveau.
turierungsmaßnahmen zur Reduzierung des Personalbestandes wurden parallel
Diese Entwicklung der Gesamt-
Maßnahmen ergriffen, um den Bearbei-
erträge – ein wesentlicher Effekt aus
tungsrückstand sukzessive aufzulösen.
dem in den Jahren 2013 bis 2014 durchgeführten Meldedatenabgleich und der
Es ist nicht zuletzt dem enormen
damit in Verbindung stehenden Herstel-
Engagement der Belegschaft zu verdan-
lung der Beitragsgerechtigkeit durch
ken, dass wir aktuell größtenteils wieder
Anmeldungen von bisher nicht erfassten
zeitnah auf die Anliegen unserer Bei-
Wohnungen – bildete für die Landes-
tragszahler/-innen antworten.
parlamente auch die Grundlage zur Entscheidung, zum 01.04.2015 erstmals in
Mit der Evaluierung des Rundfunk-
der Geschichte der Rundfunkfinanzierung
beitragsstaatsvertrags (RBStV) im Jahr
eine Beitragssenkung durchzuführen.
2015 und den nun für das kommende Jahr geplanten punktuellen Korrekturen
Die erfolgreiche Durchführung des
ist die letzte Phase der Umstellungen der
Meldedatenabgleichs führte aber auch zu
Rundfunkfinanzierung erfolgreich abge-
einem signifikant höheren Arbeitsvolu-
schlossen.
men, das auch noch in 2015 erheblichen Einfluss auf den Beitragsservice von ARD, ZDF und Deutschlandradio hatte.
Dr. Stefan Wolf
5
KENNZAHLEN 2015
*Stand 31.12.2015.
6
Jahresbericht 2015
Kennzahlen 2015
ANZAHL BEITRAGSKONTEN
44.661.473 ERTRÄGE AUS RUNDFUNKBEITRÄGEN
8.131.285.001,97 €
AUFWENDUNGEN FÜR DEN ZENTRALEN BEITRAGSSERVICE
171.271.010,88 € DURCHSCHNITTLICHE JÄHRLICHE AUFWENDUNGEN PRO BEITRAGSKONTO
3,83 €
ANTEIL DER AUFWENDUNGEN AN GESAMTERTRÄGEN
2,11 %
MITARBEITERKAPAZITÄTEN
1.046
AUSZUBILDENDE
17
7
RAHMENBEDINGUNGEN IM RUNDFUNKBEITRAGSEINZUG 2015
Im dritten Jahr nach der Umstellung der Rundfunk finanzierung waren die Auswirkungen damit zusammen hängender Änderungen immer noch spürbar. Die Entscheidung zur
Das Jahr 2015 war immer noch von
03.03.2013. Im Rahmen des stichtags-
Direktanmeldung, die
den Auswirkungen der Entscheidung
bezogenen Abgleichs wurden insgesamt
Ende 2013 getroffen
zur Anmeldung von Bürger(n)/-innen,
rd. 69,8 Mio. Datensätze übermittelt. Im
wurde, hatte auch im Jahr
die nicht auf die Klärungsschreiben des
Sinne der Beitragsgerechtigkeit wurden
2015 noch nachhaltigen
Beitragsservice reagieren – die so ge-
die gelieferten Bestands- und Änderungs-
Einfluss auf den Beitrags
nannte Direktanmeldung –, geprägt. Der
daten zum Abgleich und letztendlich für
service von ARD, ZDF und
öffentlich-rechtliche Rundfunk trägt auf
eine Direktanmeldung genutzt, sofern
Deutschlandradio.
diesem Wege der durch die Kommission
die vorangegangenen mehrstufigen Klä-
zur Ermittlung des Finanzbedarfs der
rungsschreiben zu keinerlei oder keiner
öffentlich-rechtlichen Rundfunkanstalten
sachdienlichen Reaktion geführt hatten.
(KEF) zum Ausdruck gebrachten Erwar-
Diese Anmeldungen erfolgten teilwei-
tungshaltung nach einem Höchstmaß an
se rückwirkend – bei den gelieferten
Beitragsgerechtigkeit Rechnung.
Bestandsdaten ggf. bis zum 01.01.2013 –, es sei denn, das Umzugsdatum oder das
Die Entscheidung zur Direktanmeldung war wichtig, aber auch folgenreich.
Erreichen der Volljährigkeit fiel auf ein späteres Datum.
Sie hat die Situation in den Geschäftsjahren 2014 und 2015 – sowohl hinsichtlich des Kundenservice als auch in Bezug auf die Ertragssituation – entscheidend geprägt.
Auswirkungen der Direktanmeldung Da der Beitragsservice mit dem neuen Verfahren der Direktanmeldung keinerlei Erfahrungen hatte, waren die
Meldedatenabgleich und anlassbezogene
Auswirkungen im Vorfeld nicht absehbar.
Meldedatenübermittlung
Das Telefon- und Korrespondenzauf-
Wie in § 14 Abs. 9 RBStV festgelegt,
8
kommen im Jahr 2014 erhöhte sich, denn
erhielten die Landesrundfunkanstal-
die direkt angemeldeten Beitragszah-
ten bzw. der Beitragsservice von ARD,
ler/-innen wendeten sich z. B. an den
ZDF und Deutschlandradio seit Anfang
Beitragsservice, um eine Mitbewohnerin
März 2013 verteilt über einen Zeitraum
oder einen Mitbewohner zu benennen,
von zwei Jahren parallel zur anlassbezoge-
die oder der für die angemeldete Wohnung
nen Meldedatenübermittlung, also der
bereits den Rundfunkbeitrag bezahlt.
Übermittlung von Informationen im Falle
Die direkt angemeldeten Beitragszah-
einer Veränderung, wie beispielsweise
ler/-innen konnten zum Teil aber auch
eines Umzugs, auch die Bestandsdaten
nachweisen, dass die Voraussetzungen
aller volljährigen Bürger/-innen mit Stand
für eine Befreiung von der Rundfunkbei-
Jahresbericht 2015
tragspflicht gegeben waren. In diesen
aus den besonderen Umständen, die zum
Fällen wurde eine Abmeldung bzw. eine
einen bei den Bürger(n)/-innen auf Un-
Befreiung vorgenommen.
verständnis stieß und zum anderen nicht
Rahmenbedingungen
dem Serviceanspruch des Beitragsservice Unerwartet häufig reagierten
entsprach. Daher wurde im Jahr 2015 ein
direkt angemeldete Beitragszahler/
Katalog an Maßnahmen in Abstimmung
-innen jedoch nicht auf die Schreiben
mit den öffentlich-rechtlichen Rundfunk-
des Beitragsservice und kamen auch
anstalten aufgesetzt, der den raschen
den Zahlungsaufforderungen nicht nach.
Abbau der Bearbeitungsrückstände be-
Für viele Beitragskonten musste daher
wirken sollte. Im Laufe des Berichtsjahres
das mehrstufige Mahnverfahren einge-
hat sich die Situation in den meisten
leitet werden, an dessen Ende – sofern
Bereichen bereits deutlich verbessert.
auch hier keine Reaktionen erfolgen – die Erstellung eines Vollstreckungsersuchens steht, häufig mit einer durch
Weitere Herausforderungen Neben dem Bearbeitungsrückstand
Neben dem Abbau der Bearbeitungsrückstände
die rückwirkende Anmeldung bedingten
stand der Beitragsservice im Jahr 2015
sind der fortschreitende
hohen Forderungssumme. Der dadurch
vor weiteren Herausforderungen. Der mit
Personalabbau und die
entstandene Bearbeitungsaufwand war
dem Systemumstieg erwartete Personal-
Beitragssenkung zum
und ist nicht nur beim Beitragsservice,
ressourcenabbau und die damit verbunde-
01.04.2015 als weitere
sondern auch bei den zuständigen Voll-
nen organisatorischen Umstrukturierungen
wichtige Themen für den
streckungsorganen der Städte und Kom-
im Unternehmen schritten im Laufe des
Beitragsservice von ARD,
munen immens.
Jahres 2015 weiter voran. Der reduzierte
ZDF und Deutschlandradio
Personalbestand erschwerte seinerseits
zu nennen.
Bearbeitungsrückstand im
die Bearbeitungssituation im Beitragsser-
Beitragsservice
vice. Dennoch konnte die Situation dank der
Der Beitragsservice geriet in einen
eingeleiteten Maßnahmen und dem beson-
Bearbeitungsrückstand, der das Jahr 2015
deren Engagement der Mitarbeiter/-innen
maßgeblich kennzeichnete. Die Ursache
im Laufe des Jahres 2015 erfolgreich ge-
hierfür ist nicht nur in der Masse der ein-
meistert werden.
gehenden Anrufe und der schriftlichen Korrespondenz über alle Kanäle zu sehen. Auch die Komplexität der Bearbeitung
Die für die Beitragszahler/-innen erfreuliche Entscheidung zur Beitragssen-
hat durch die Klärungssachverhalte zu-
kung zum 01.04.2015 wurde beim Beitrags-
genommen. Diese sind durch die Direkt-
service in einem relativ kleinen Zeitfenster
anmeldung häufig sehr aufwendig, vor
im technischen System abgebildet und in
allem dann, wenn der Vorgang sämtliche
den Bearbeitungsprozessen des Beitrags-
Bearbeitungsstufen bis hin zum Mahnver-
service umgesetzt.
fahren oder zum Widerspruchsverfahren durchläuft. Für eine möglichst umfas-
Im Jahr 2015 konnte zwar noch nicht
sende Information der Öffentlichkeit zur
von einem eingespielten Regelverfahren im
Situation im Beitragsservice wurde auf
beitragsfinanzierten Modell die Rede sein,
der Internetseite www.rundfunkbeitrag.de
durch den Abbau der Bearbeitungsrück-
regelmäßig zum Thema berichtet.
stände und mit zunehmenden Erfahrungswerten wurden jedoch wichtige Grundsteine
Für die Bürger/-innen hatte dies eine
für eine effiziente und reibungslose Ab-
eingeschränkte telefonische Erreichbar-
wicklung des zukünftigen Beitragseinzugs
keit des Beitragsservice und eine gewisse
gelegt.
Wartezeit bei der Beantwortung schriftlicher Anfragen zur Folge. Eine Konsequenz
9
DATENSCHUTZ Im Rahmen der Evaluierung des Rundfunkbeitrags staatsvertrages wurden einige Regelungen, die bislang nur in den Satzungen der Rundfunkanstalten enthalten waren, in den Rundfunkbeitragsstaatsvertrag überführt. Im Jahr 2015 lag ein wesentlicher Themenschwerpunkt auf der daten-
zurück. Es war folglich ein Rückgang um 239 Anfragen zu verzeichnen.
schutzrechtlichen Begleitung diverser Fragestellungen im Rahmen der Evalu-
Bei den Vorgängen, die durch die
ierung des Rundfunkbeitragsstaatsver-
Behördliche Datenschutzbeauftragte
trages. So wurden unter anderem diverse
betrachtet wurden, handelte es sich in
klarstellende Regelungen, die bislang
66 Fällen (2014: 32) um Ersuchen von
lediglich in den Satzungen der Rundfunk-
Finanzämtern oder anderen Dritten um
anstalten enthalten waren, nunmehr
Auskunft über Daten von Beitragszah-
in den Rundfunkbeitragsstaatsvertrag
ler(n)/-innen (insbesondere Bankverbin-
überführt.
dungen oder Anschriften), die mit Hinweis auf die strenge Zweckbindung der Daten
Die Gesamtzahl der An
Die Gesamtzahl der Anfragen oder
gemäß § 11 Abs. 5 RBStV jeweils ab-
fragen oder Beschwerden
Beschwerden zu Fragen des Datenschut-
gelehnt wurden. Von den verbliebenen
zu Fragen des Daten
zes beim Einzug der Rundfunkbeiträge
712 Anfragen (2014: 985) bezogen sich 401
schutzes beim Einzug
und speziell auch zu Mailingmaßnahmen
(gegenüber 433 im Jahr 2014) auf Mailing-
der Rundfunkbeiträge
ist – gemessen an der Menge der Beitrags-
aktionen, davon lediglich 14 aus dem nicht
kann nach wie vor als
zahler/-innen, dem Gesamtvolumen des
privaten Bereich. Bei 375 der insgesamt
gering bewertet werden.
Mailings bzw. der insgesamt angefallenen
387 zu bearbeitenden Anfragen mit
Datenschutzverstöße
Geschäftsvorgänge – nach wie vor als ge-
Mailingbezug im privaten Sektor war den
wurden nicht festgestellt.
ring zu bewerten und bewegt sich somit im
Anfragen eine Direktanmeldung vorausge-
unkritischen Bereich. Datenschutzverstöße
gangen, weil die Betroffenen – trotz deut-
wurden nicht festgestellt.
licher Ankündigung einer entsprechenden Maßnahme im Erinnerungsschreiben –
Im Hinblick auf die im Datenschutz-
nicht auf die Klärungsschreiben reagiert
bereich eingegangenen Anfragen bei der
oder mit ihrer Antwort nicht zur Klärung
Behördlichen Datenschutzbeauftrag-
der Beitragspflicht beigetragen hatten.
ten des Zentralen Beitragsservice hat sich die Situation nach Abschluss des
10
In einer nicht unerheblichen Anzahl
Bestandsdatenabgleichs mit Daten der
von Fällen versuchten die angeschriebe-
Einwohnermeldeämter in den Jahren
nen Personen im Nachhinein, mit Bezug
2013/2014 wieder normalisiert. Während
auf die angebliche Verfassungswidrigkeit
im Vorjahr ein Höchststand von 1.017 An-
des Rundfunkbeitragsstaatsvertrages
fragen erreicht worden war, ging die
eine Löschung bzw. Sperrung ihrer Daten
Anzahl der Anfragen in 2015 auf 778 Fälle
zu erlangen, obwohl inzwischen diverse
Jahresbericht 2015
Rahmenbedingungen Datenschutz
Urteile vorliegen, die die Verfassungsmä-
Ergänzend sind die jeweiligen landes-
ßigkeit der Regelungen des Rundfunkbei-
gesetzlichen Vorschriften zu beachten.
tragsstaatsvertrages bestätigen. Einige
Für die Landesrundfunkanstalten gelten
wandten sich zudem mit der Bitte, ihre
dabei jeweils die datenschutzrecht-
Daten zu löschen, an den Datenschutz-
lichen Vorschriften des Bundeslandes, in
bereich und begründeten dies in Unkennt-
dem die Rundfunkanstalt ihren Sitz hat.
nis der insoweit eindeutigen Rechtslage
Diese sind auch anzuwenden in Bezug
damit, dass für die Wohnung eine andere
auf die Daten der Beitragszahler/-innen
Person zahle, deren Daten sie „aus Grün-
des betreffenden Anstaltsbereichs, die
den des Datenschutzes” jedoch nicht
beim Beitragsservice von ARD, ZDF und
nennen wollten.
Deutschlandradio gespeichert werden.
Datenschutzbeauftragte der Rundfunkanstalten
Neben den nach Landes
Die Überwachung des Datenschutzes obliegt – auch bezüglich der Verar-
recht für die jeweiligen
beitung der Beitragszahlerdaten – der
Landesrundfunkanstalten
Rundfunkanstalten haben sich entspre-
oder dem für die jeweilige Rundfunk-
zuständigen Datenschutz
chend den Vorjahren auch im Jahr 2015
anstalt zuständigen Datenschutzbe-
beauftragten ist gemäß
wiederholt mit Anfragen Betroffener oder
auftragten. Für die Bereiche von Radio
§ 11 Abs. 2 RBStV eine be
mit Fragen grundsätzlicher Natur, z. B.
Bremen, des Hessischen Rundfunks
hördliche Datenschutzbe
zum Verfahren der Direktanmeldung, an
und des Rundfunks Berlin-Brandenburg
auftragte beim Zentralen
die Behördliche Datenschutzbeauftragte
ist für die Datenschutzkontrolle außer-
Beitragsservice bestellt.
des Zentralen Beitragsservice gewandt,
halb der journalistisch-redaktionellen
um von dort aus über die Hintergründe
Datenverarbeitung zusätzlich der bzw.
von Einzelfallbearbeitungen oder über
die jeweilige Landesbeauftragte für den
Verfahrensfragen unterrichtet zu werden
Datenschutz zuständig. Beim Zentralen
und diese kritisch zu beleuchten. Darü-
Beitragsservice ist unbeschadet der
ber hinaus haben auch im Berichtsjahr
Zuständigkeit des oder der nach Landes-
regelmäßige Sitzungen des „Arbeitskrei-
recht für die jeweilige Landesrundfunk-
ses Datenschutzbeauftragte (AK DSB)”
anstalt zuständigen Datenschutzbeauf-
stattgefunden. Der Arbeitskreis hat
tragten gemäß § 11 Abs. 2 RBStV eine
sich unter anderem zum Ziel gesetzt,
behördliche Datenschutzbeauftragte
die Sicherstellung des Datenschutzes
bestellt worden, die unmittelbar der
beim Beitragsservice von ARD, ZDF und
Geschäftsführung untersteht.
Die Datenschutzbeauftragten der
Deutschlandradio nach möglichst einheitlichen Kriterien, d. h. nach den jeweils strengsten Anforderungen, zu gewährleisten. So hat sich der Arbeitskreis im Berichtsjahr unter anderem intensiv mit den datenschutzrechtlichen Themenstellungen im Rahmen der Evaluierung zum Rundfunkbeitragsstaatsvertrag befasst. Gesetzliche Grundlagen
Anzahl der Beitragskonten 2015
Anzahl der Anfragen bei der Behördlichen Datenschutzbeauftragten 2015
44,7 Mio. insgesamt
Soweit die personenbezogenen Daten der Beitragszahler/-innen verarbeitet werden, gelten seit 01.01.2013 die entsprechenden Regelungen des Rundfunkbeitragsstaatsvertrages (RBStV).
778 11
DIENSTLEISTUNGEN FÜR DIE KUNDINNEN UND KUNDEN
Ein besonderer Fokus lag im Jahr 2015 auf der Abarbeitung der Bearbeitungsrückstände und dem Ausbau der onlinebasierten Kommunikation. Im Jahr 2015 setzte die Geschäfts-
vicegrad, der sich aus dem Verhältnis der
führung in enger Abstimmung mit den
durch den Beitragsservice angenom-
öffentlich-rechtlichen Rundfunkanstal-
menen Anrufe zu der Anzahl der Anru-
ten Maßnahmen auf, die ein zentrales
fer/-innen ergibt, im Jahr 2015 wieder auf
Ziel verfolgten: den Service für die
durchschnittlich 79 %, in der monatlichen
Kund(en)/-innen zu optimieren. Die um-
Spitze sogar auf über 90 % gesteigert
fangreichen Klärungsmaßnahmen der
werden. Im Januar 2015 lag dieser bei-
Jahre 2013 und 2014 hatten nämlich auch
spielsweise noch bei 61 %. Auch die Situa-
im Jahr 2015 noch erheblichen Einfluss
tion im schriftlichen Kundenservice ver-
auf den Kundenservice. Zwar war der
besserte sich zusehends. Das heißt, dass
Vorgangseingang im Jahr 2015 rückläufig,
sich der Zeitraum vom Eingang einer
aber es gab immer noch enorme Bear-
Kundenanfrage in der Poststelle des Bei-
beitungsrückstände aus dem Jahr 2014,
tragsservice bis zu deren Beantwortung
die mit sinkenden Personalressourcen
in den meisten Fällen verkürzte. Einzig
bewältigt werden mussten. Konkret
die Bereiche des Kundenservice, die das
bedeutete das: Telefonisch war der Bei-
Mahnverfahren und die Widerspruchs-
tragsservice von ARD, ZDF und Deutsch-
bearbeitung betreuen, waren auch zum
landradio zeitweise schwer erreichbar,
Ende des Jahres 2015 immer noch stark
auf eine schriftliche Antwort mussten die
belastet. Daher wird weiterhin daran
Kund(en)/-innen zum Teil lange warten.
gearbeitet, die Bearbeitungsprozesse effizienter zu gestalten. Entsprechende
Die ergriffenen Maß
Daher hat man – um nur einige
Prozessuntersuchungen dieser Bereiche
nahmen zum Abbau der
Beispiele zu nennen – Bearbeitungs-
wurden Ende des Jahres 2015 auf den
Bearbeitungsrückstän
regeln auf mögliche Vereinfachungen
Weg gebracht.
de haben die Situation
hin untersucht und die automatische
im Kundenservice des
Verarbeitung von Vorgängen erweitert.
Zudem wurden Internetangebote,
Beitragsservice von ARD,
Außerdem haben die Mitarbeiter/-innen
wie das Service-Portal für Unternehmen
ZDF und Deutschlandradio
des Beitragsservice von ARD, ZDF und
oder Online-Formulare für private
im Laufe des Jahres 2015
Deutschlandradio mit viel Engagement
Kund(en)/-innen, eingeführt und optimiert.
immer weiter verbessert.
Mehrarbeit geleistet.
Diese Angebote erleichtern nicht nur die Kommunikation für die Kund(en)/-innen,
Als Folge der umgesetzten Maßnahmen und des rückläufigen Vorgangseingangs konnte der telefonische Ser-
12
sondern auch die Bearbeitung im Beitragsservice.
Jahresbericht 2015
Dienstleistungen Barrierefreie Kommunikation
BARRIEREFREIE KOMMUNIKATION
Der Beitragsservice von ARD, ZDF und Deutschland radio bietet Menschen mit Behinderung an, in barrierefreier Form mit ihm zu korrespondieren.
ordnung (BITV 2.0) zugrunde gelegt. Diese umfasst sowohl inhaltliche Vorgaben, wie beispielsweise zur Struktur und zum logischen Seitenaufbau des Internetauftritts, als auch technische Vorgaben, beispielsweise zu Kontrastwerten oder zur Zugänglichkeit des gesamten Inhalts für Maschinen wie Screen-Reader. Eine kurze Mitteilung
Menschen mit Behinderungen haben die Möglichkeit, die Korrespondenz mit dem
Bereits seit Längerem sind die
des/der Beitrags
Beitragsservice von ARD, ZDF und Deutsch-
Verfügbarkeit von Erläuterungen zum
zahler(s)/in an den
landradio in barrierefreier Form zu führen.
Rundfunkbeitrag in leichter Sprache und
Beitragsservice ist
Wenn der/die Beitragszahler/-in dem Bei-
die Vorlesefunktion der Captchas umge-
ausreichend, um
tragsservice mitteilt, dass er/sie barriere-
setzt. Bei Letzteren handelt es sich um
barrierefrei mit diesem
frei kommunizieren möchte, werden alle
eine Sicherheitsfunktion zur Vermeidung
zu kommunizieren.
Ausgangsdokumente des Beitragsservice
der missbräuchlichen Nutzung der Inter-
von ARD, ZDF und Deutschlandradio in
netformulare.
normaler Form und – mit kurzem zeitlichen Versatz – zusätzlich als Duplikate in der gewünschten barrierefreien Form versandt.
Gesetzliche Rahmenbedingungen Dem Beitragsservice von ARD, ZDF und Deutschlandradio ist es ein Anliegen,
Die barrierefreie Kommunikation kann grundsätzlich per E-Mail, im Text-
seinen gesetzlichen Verpflichtungen nachzukommen.
oder Audioformat auf CD-ROM, in Großdruck oder in Blindenschrift (Brailleschrift)
Durch die Ergänzung des Artikels 3
erfolgen. Auch die Möglichkeit, den Inhalt
Abs. 3 des Grundgesetzes, wonach nie-
der erstellten Schreiben telefonisch zu
mand wegen seiner Behinderung benach-
erhalten, wird angeboten. Im Jahr 2014
teiligt werden darf, erhielt im Jahr 1994
wurde ein Brailledrucker angeschafft, der
das Benachteiligungsverbot behinderter
Dokumente beidseitig in Brailleschrift
Menschen Verfassungsrang.
bedrucken kann. Darüber hinaus können mit Hilfe eines Scanners Brailledokumente in Klarschrift übersetzt werden.
Mit dem Ziel, die Benachteiligung von Menschen mit Behinderung zu beseitigen bzw. zu verhindern, wurde im
Barrierefreier Internetauftritt Zudem wurde das Internetangebot
Jahr 2002 das Gesetz zur Gleichstellung von Menschen mit Behinderung (BGG)
von www.rundfunkbeitrag.de in Inhalt,
verabschiedet. Vergleichbare Rege-
Gestaltung und in technischer Hinsicht
lungen wurden auch auf Landesebene
so optimiert, dass die Informationen für
erlassen, z. B. BGG NRW. Diese gelten
möglichst alle Nutzer/-innen zugänglich
für die Landesrundfunkanstalten und
sind. Hierbei wurden die Anforderungen
somit ebenso für den Beitragsservice
der Barrierefreie-Informationstechnik-Ver-
von ARD, ZDF und Deutschlandradio.
13
TELEFONISCHER KUNDENSERVICE
Das Anruf aufkommen war im Geschäftsjahr 2015 sehr hoch, was auch dem Beratungsbedarf zur Direktanmel dung geschuldet war.
Der Telefonservice im
Mit 4,43 Mio. bewegte sich das Ge-
ARD, ZDF und Deutschlandradio bedient
First Level erreichte einen
samtvolumen der angenommenen Anrufe
wird, ist zurückgegangen. Hier werden
durchschnittlichen Service
im Jahr 2015 annähernd auf dem hohen
Sachverhalte mit komplexen Anliegen
grad von rd. 79 %. Dadurch
Niveau des Vorjahres (2014: rd. 4,38 Mio.
von Beitragszahler(n)/-innen bearbeitet.
konnte der Servicegrad im
angenommene Anrufe). Der Monatsdurch-
Neben Anrufen, die zur abschließenden
Vergleich zum Vorjahr um
schnitt lag bei rd. 369.000 Gesprächen.
Bearbeitung aus dem First Level weiter-
rd. 19 Prozentpunkte deut lich gesteigert werden.
geleitet werden, erfolgt die Bearbeitung Insgesamt versuchten rd. 5,6 Mio.
von Anrufen an die Durchwahl von Sach-
Anrufer/-innen den Beitragsservice von
bearbeiter(n)/-innen. Die Anzahl der be-
ARD, ZDF und Deutschlandradio zu errei-
arbeiteten Anrufe lag im Berichtsjahr bei
chen. Dies entspricht einem Monatsdurch-
rd. 511.000 (2014: 535.000). Bei weiterhin
schnitt von rd. 467.000 Anrufer(n)/-innen
großem Beratungsbedarf zum Thema
(2014: 7,32 Mio. Anrufer/-innen; Monats-
Direktanmeldung konnten immer mehr
durchschnitt 610.000).
Anliegen im First Level abschließend bearbeitet werden, so dass keine Weiter-
Im Jahr 2015 erreichte der Telefon-
leitung mehr an den Second Level not-
service im First Level, der von externen
wendig war. Durch diese Entwicklung ist
Servicecentern erbracht wird, einen durch-
es gelungen, die Mitarbeiter/-innen des
schnittlichen Servicegrad von rd. 79 %.
Second Levels häufiger zur Bearbeitung
Der Servicegrad konnte im Vergleich zum
von schriftlichen Vorgängen einzusetzen
Vorjahr um rd. 19 Prozentpunkte deutlich
und damit die angewachsenen Vorgangs-
gesteigert werden.
bestände an schriftlicher Korrespondenz durch die Direktanmeldung wieder konti-
Die Anzahl der telefonischen
nuierlich zu senken.
Vorgangsbearbeitungen des Second Levels, der ausschließlich durch Mitarbeiter/-innen des Beitragsservice von
14
Insgesamt war das Jahr 2015 im Vergleich zum Jahr 2014 durch eine deut-
Jahresbericht 2015
Dienstleistungen Telefonischer Kundenservice
Angenommene Anrufe 2015 Servicegrad im First Level Anrufe/Monat
Servicegrad im First Level
700.000
Jahresdurchschnitt
79 %
600.000 500.000 400.000
369.031
300.000 Anzahl Anrufer/-innen Angenommene Anrufe
durchschnittlich angenommene Anrufe/Monat
200.000 100.000 Januar
April
Juli
Oktober
Dezember
liche Reduzierung des schriftlichen Vor-
kationsgesetzes im Jahr 2013 deutlich
Zum 01.04.2015 erfolgte
gangseingangs sowie der Anruferzahl ge-
kundenfreundlicher umzusetzen, als
eine technische Anpassung
prägt. Zwei wesentliche Faktoren haben zu
das bis dahin möglich war. Seit dem
in der Telefonie (Wechsel
dieser Entwicklung beigetragen. Zum einen
01.06.2013 dürfen den Anrufer(n)/-innen
der Rufnummerngasse).
wurden die Klärungsmaßnahmen des im
keine Wartezeiten mehr in Rechnung
Damit ist es erfolgreich
Jahr 2013 begonnenen Meldedatenab-
gestellt werden. Für die Anrufer/-innen
gelungen, eine Vorgabe
gleichs und die in diesem Zusammenhang
aus einem Mobilfunknetz bestand in-
aus der Novellierung des
erfolgten Direktanmeldungen vollständig
nerhalb der alten Rufnummerngasse
Telekommunikations
durchgeführt, so dass auch die Anzahl der
technisch keine Möglichkeit, Warte-
gesetzes im Jahr 2013
Reaktionen der Kund(en)/-innen zurück-
zeiten zu identifizieren und diese somit
deutlich kundenfreund
ging. Zum anderen arbeiteten die Mitar-
kostenneutral zu halten. Demnach
licher umzusetzen.
beiter/-innen des Beitragsservice von ARD,
konnten Anliegen von Mobilfunkan-
ZDF und Deutschlandradio zunehmend
rufer(n)/-innen, bei denen eine Weiter-
die bestehenden Vorgangsrückstände ab,
leitung vom First in den Second Level
wodurch sich die Anzahl an telefonischen
erforderlich war, nicht mehr direkt, son-
Kundennachfragen reduzierte. Da die An-
dern ausschließlich durch einen Rückruf
zahl der angenommenen Anrufe auf einem
abschließend bearbeitet werden. Durch
konstanten Niveau blieb, ist die Steigerung
den Wechsel der Rufnummerngasse
der telefonischen Erreichbarkeit auf die
kann die Kostenneutralität der Warte-
Reduzierung des Anrufaufkommens zu-
zeit für Mobilfunkanrufer/-innen seit
rückzuführen.
Beginn des II. Quartals 2015 ermöglicht werden. Insgesamt ist die Anzahl der
Zum 01.04.2015 erfolgte eine
Rückrufe dadurch merklich zurück-
technische Anpassung in der Telefonie
gegangen, nämlich von rd. 231.000 im
(Wechsel der Rufnummerngasse). Damit
Jahr 2014 auf rd. 154.000 Rückrufe im
ist es erfolgreich gelungen, eine Vorgabe
Jahr 2015. Dieser Wert entspricht der
aus der Novellierung des Telekommuni-
Anzahl der Rückrufe früherer Jahre.
15
SCHRIFTLICHER KUNDENSERVICE
Im Rahmen des schriftlichen Kundenservice ist im Vergleich zum Vorjahr ein deutlicher Rückgang an eingegangenen Vorgängen zu verzeichnen.
Auch das Geschäftsjahr
Der schriftliche Vorgangseingang lag
zum Vorjahr zwar gesunken (-18,5 %), das
2015 stand unter dem
im Jahr 2015 mit rd. 17,15 Mio. Vorgängen
ist aber auf den Rückgang des schrift-
Einfluss der Klärungs
unter dem Niveau des Vorjahres (23,04 Mio.
lichen Vorgangseingangs insgesamt zu-
maßnahmen im Rahmen
Vorgänge). Die Versendung von Klärungs-
rückzuführen. Grundsätzlich ist der Anteil
der ab dem Jahr 2014
briefen im Rahmen des im Jahr 2013 be-
der elektronisch eingehenden Anliegen
durchgeführten Direkt
gonnenen Meldedatenabgleichs sowie die
gemessen an dem gesamten Schrift-
anmeldung.
in diesem Zusammenhang durchgeführten
verkehr gestiegen. Die Kund(en)/-innen
Direktanmeldungen waren im Jahr 2015
nutzen, sofern sie ihr Anliegen nicht tele-
weitgehend abgeschlossen. Die Kunden-
fonisch übermitteln können, vorwiegend
reaktionen nahmen daher ebenfalls ab.
den elektronischen Weg für die Kommu-
Dennoch stand dieses Geschäftsjahr noch
nikation mit dem Beitragsservice. Sowohl
unter dem Einfluss dieser Klärungsmaß-
die Nutzung des Eingangskanals E-Mail
nahmen, da die daraus resultierenden
(-33,3 %) als auch die Nutzung von
Vorgangsmengen im Jahr 2014 noch nicht
Online-Formularen (-13,1 %) ist aber auf-
vollständig abgearbeitet werden konnten
grund der Gesamtentwicklung im Jahr 2015
und auch im Jahr 2015 noch zu einem
zurückgegangen. Gleichzeitig konnte der
Bearbeitungsrückstand führten.
Gebrauch des E-Mail-Kanals aber auch durch eine stärkere Fokussierung auf die
Die Kommunikation über den elektronischen Eingangskanal ist im Vergleich
Online-Formulare der Internetseite www.rundfunkbeitrag.de gesenkt werden.
Schriftlicher Vorgangseingang 23,1
23,0
Vorgänge in Mio. 20,0
17,2 Mio. Sonstige Mailing Datensätze Befreiung Kundenpost
2013 16
2014
2015
Jahresbericht 2015
Dienstleistungen Schriftlicher Kundenservice
Der Eingangskanal Fax wurde gegenüber dem Vorjahr von den Kund(en)/-innen weniger genutzt (-5,5 %).
Antworten von Beitrags
Automatische Verarbeitung
zahler(n)/innen auf Briefe
Auch im Jahr 2015 konnte die automatische Verarbeitung von schriftlichen
der Marktbearbeitung
Vorgängen erfolgreich durchgeführt und
konnten im Jahr 2015
erweitert werden, so z. B. für Vorgänge,
zu rd. 70 % automatisch
service werden Kundenanliegen bearbeitet
die über das Service-Portal für Unter-
verarbeitet werden.
und geklärt, Beitragskonten bereinigt und
nehmen eingehen. Sie werden zu rd. 20 %
Stammdaten gepflegt. Zudem werden
automatisch verarbeitet. Antworten auf
potenzielle Beitragszahler/-innen mittels
Briefe zur Gewinnung neuer Beitragszah-
Anschreiben bzw. Klärungsschreiben erst-
ler/-innen konnten im Jahr 2015 zu rd. 70 %
mals kontaktiert. Die Kommunikation
automatisch verarbeitet werden, was einer
mit der Kundin oder dem Kunden findet
deutlichen Steigerung des Vorjahreswertes
Im Rahmen des schriftlichen Kunden-
überwiegend auf postalischem sowie tele-
entspricht (2014: rd. 52 %). Die Quote der
fonischem Weg statt. Auch eine barriere-
automatischen Verarbeitung formular-
freie Kommunikation mit dem Beitrags-
gebundener Antworten auf Direktanmel-
service ist möglich.
dungen lag bei 50 % (2014: rd. 42 %).
Darüber hinaus besteht die Möglichkeit, das vielfältige Angebot unter
Qualitätsmanagement Ziel des ganzheitlichen Qualitäts-
www.rundfunkbeitrag.de zu nutzen,
ansatzes ist eine organisationsübergrei-
hierüber mit dem Beitragsservice in
fende Betrachtung der Prozesse mit dem
Kontakt zu treten und beispielsweise
Schwerpunkt der Fehlervermeidung bzw.
Anmeldungen oder Änderungen online
der vorausschauenden Ausräumung
vorzunehmen.
möglicher Fehlerpotenziale. Hierbei stehen die optimale Bearbeitung der Anliegen der
Der Beitragsservice ist dauerhaft
Kund(en)/-innen sowie deren Zufriedenheit
bestrebt, die Durchlaufzeiten, die den Zeit-
im Vordergrund. Die hierfür eingesetzten
raum vom Eingang einer Kundenanfrage in
Qualitätscoaches stehen neben ihren
der Poststelle des Beitragsservice bis zu
Aktivitäten zur Qualifizierung der Sach-
deren Beantwortung umfassen, zu opti-
bearbeitung als fachliche Ansprechpart-
mieren. Im Vergleich zum Vorjahr konnte
ner/-innen für alle Sachbearbeitungs-
im Jahr 2015 eine spürbare Verkürzung der
bereiche zur Verfügung, um gezielt auf
Durchlaufzeiten erreicht werden.
die Qualitätssteigerung hinzuwirken.
Vergleich des Vorgangseingangs per Fax, EMail und OnlineFormularen Vorgänge in Mio.
Fax
EMail
OnlineFormulare
2,0
5,5 % 1,0
2014
2015
13,1 %
33,3 %
2014
2015
2014
2015 17
Mit dem ServicePortal haben nicht private Kundinnen und Kunden die Möglichkeit, ihre Daten online einzusehen und zu ändern.
SERVICEPORTAL FÜR UNTERNEHMEN
DIGITALE SELBERMACHER. PORTAL.RUNDFUNKBEITRAG.DE
18
Jahresbericht 2015
Dienstleistungen Service-Portal für Unternehmen
Die Entwicklung der aus dem Service-
Gleichzeitig bietet das Service-Portal
Das ServicePortal bietet
Portal für Unternehmen generierten Vor-
Vorteile bei häufigen Änderungen wie
für Unternehmen einen
gänge zeigt, dass das Service-Portal für
beispielsweise bei den meldepflichtigen
deutlichen Mehrwert und
Unternehmen sehr gut angenommen wird
Kraftfahrzeugen oder bei der Meldung
wird seit seiner Einführung
und den Unternehmen einen deutlichen
der durchschnittlich sozialversiche-
sehr gut angenommen.
Mehrwert bietet. Bis zum 31.12.2015
rungspflichtig Beschäftigten. Neben
hatten sich bereits mehr als 27.000 nicht
einer bequemen Kommunikation ist die
private Kund(en)/-innen für die Nutzung
beschleunigte Bearbeitung der über das
des Portals registriert.
Portal eingehenden Meldungen ein deutlicher Mehrwert für die nicht privaten
Mit dem Service-Portal haben nicht
Kund(en)/-innen.
private Kund(en)/-innen – Selbstständige, Unternehmen, Institutionen, Kommunen,
Zum Schutz der Kundendaten wird
Einrichtungen des Gemeinwohls usw. – die
das Service-Portal über eine sichere
Möglichkeit, ihre Daten online einzusehen
Verbindung angeboten. Um das Angebot
und zu ändern und so ihre Kommunikation
zu nutzen, bedarf es der Registrierung,
mit dem Beitragsservice von ARD, ZDF
die ebenfalls datenschutzrechtliche
und Deutschlandradio zu vereinfachen.
Aspekte in einem besonderen Ausmaß berücksichtigt.
Der Beitragsservice kommt mit dem Service-Portal für Unternehmen
In 2015 wurde das Service-Portal
In 2015 wurde das
auch dem Wunsch vieler nicht privater
für Unternehmen verstärkt beworben
ServicePortal für
Kund(en)/-innen nach, die Zahlungs-
(u. a. durch das Anschreiben von ausge-
Unternehmen verstärkt
aufforderung online per Download
wählten nicht privaten Kund(en)/-innen).
beworben, was den
zu erhalten. Ob Lastschriftzahlung
Zusätzlich wurde die einfache Nutzung
Kreis der Nutzer/innen
oder Einzelüberweisung – das Portal
des Service-Portals für Unternehmen im
erhöhte.
bietet die Möglichkeit, die regelmäßigen
Rahmen eines kleinen Films unter
Rechnungen digital zu speichern oder
www.rundfunkbeitrag.de und im Portal
für die eigenen Unterlagen auszu-
selbst (portal.rundfunkbeitrag.de)
drucken. Außerdem kann anhand der
vorgestellt. Nicht zuletzt durch diese
detaillierten Auflistungen die Höhe
Maßnahmen konnte das Angebot des
des berechneten Beitrags unmittelbar
Beitragsservice einer größeren Nutzer-
überprüft werden.
schaft nahegebracht werden.
19
GEWINNUNG NEUER BEITRAGSZAHLERINNEN UND BEITRAGSZAHLER
Im Auftrag der Rund funkanstalten verfolgt der Beitragsservice das Ziel, Beitrags gerechtigkeit herzustellen und die Finanzierung des öffentlichrechtlichen Rundfunks zu sichern.
Um Beitragsgerechtigkeit herzu-
ist in § 14 festgehalten, dass die Landes-
stellen und die Finanzierung des öffent-
rundfunkanstalten bis zum 31.12.2014
lich-rechtlichen Rundfunks zu sichern,
keine Adressdaten privater Personen für
verfolgt der Beitragsservice von ARD,
Mailingaktionen zur Gewinnung neuer
ZDF und Deutschlandradio im Auftrag
Beitragszahler/-innen anmieten dürfen.
der Rundfunkanstalten das Ziel, bisher
Im privaten Bereich standen in den Jahren
nicht angemeldete Bürger/-innen sowie
2013 und 2014 somit keine angemieteten
Unternehmen mittels personalisierter
Anschriften von externen Anbietern für
Klärungsschreiben über die Beitrags-
Mailingaktionen zur Verfügung.
pflicht zu informieren und letztlich zur Anmeldung zu veranlassen.
Stattdessen sieht die Übergangsbestimmung einen Datenabgleich mit den
Bundesweiter Meldedatenabgleich
Meldebehörden vor. Mittels der letzten
und Direktanmeldung
Übermittlung der Meldedaten aller voll-
In der Übergangsbestimmung des Rundfunkbeitragsstaatsvertrags (RBStV)
20
jährigen Personen mit einem Stand aller Daten vom 03.03.2013 wurde der Bei-
Jahresbericht 2015
Dienstleistungen Gewinnung neuer Beitragszahlerinnen und Beitragszahler
Anmeldung von Wohnungen INSGESAMT
DURCH DIREKTANMELDUNG
1,7 Mio.
1,4 Mio.
AUFGRUND EINER EINDEUTIG SACHVERHALTS KLÄRENDEN REAKTION 0,3 Mio.
tragsservice von ARD, ZDF und Deutsch-
mitgeteilt, dass für sie ein Beitragskonto
landradio in die Lage versetzt, im Auftrag
eröffnet wurde und somit die Rundfunk-
der Landesrundfunkanstalten mit den
beiträge erhoben werden.
noch nicht erfassten potenziellen Beitragszahler(n)/-innen eine mögliche Anmeldepflicht zu klären.
Dieses Verfahren trägt auch der Forderung der Kommission zur Ermittlung des Finanzbedarfs der öffentlich-
Im privaten Bereich erfolgte die
rechtlichen Rundfunkanstalten (KEF)
Kundengewinnung in den Jahren 2013
Rechnung, alle Instrumente zur Herstel-
und 2014 demnach durch einen bundes-
lung von Beitragsgerechtigkeit zu nutzen.
weiten Meldedatenabgleich sowie durch die bereits seit vielen Jahren praktizierte anlassbezogene Meldedatenübermittlung.
Anlassbezogene Meldedatenübermittlung Im Jahr 2015 wurden im Rahmen
Dazu werden Meldedaten volljähriger
des Klärungsverfahrens zur Gewinnung
Einwohner/-innen aufgrund einer Woh-
neuer Beitragszahler/-innen sowie zur
nungsanmeldung, Wohnungsabmeldung
Bestandssicherung der Beitragskonten
oder im Todesfall zum Zwecke des Rund-
und zur Klärung beitragsrelevanter Sach-
funkbeitragseinzugs von den Meldebe-
verhalte insgesamt rd. 6,8 Mio. Briefe
hörden an die Landesrundfunkanstalten
(Erst- und Erinnerungsschreiben) ver-
bzw. den Beitragsservice von ARD, ZDF
sandt, davon rd. 1,7 Mio. im nicht privaten
und Deutschlandradio übermittelt. Dies ist
Bereich. Mit den rd. 6,8 Mio. versandten
seit einigen Jahren in allen Bundesländern
Briefen wurden rd. 2,5 Mio. private
geltendes Recht.
Adressat(en)/-innen (zugestellte Erstbriefe) erreicht. Potenzielle Beitragszah
In diesem Rahmen erhalten die potenziellen Beitragszahler/-innen
Davon konnte in rd. 1,7 Mio. Fällen
ler/innen werden mittels
schriftliche Klärungsanfragen sowie –
die Anmeldung einer Wohnung vorge-
schriftlicher Klärungsan
sofern keine Reaktion erfolgt – weitere
nommen werden. Rund 0,3 Mio. Bür-
fragen sowie ggf. weiterer
Erinnerungsschreiben. Darin werden sie
ger/-innen reagierten mit eindeutigen
Erinnerungsschreiben um
um Mithilfe bei der Klärung des Beitrags-
Angaben auf die Klärungsschreiben und
Mithilfe bei der Klärung
sachverhalts gebeten. Sofern sie darauf
wurden entsprechend angemeldet. Rund
des Beitragssachverhalts
nicht reagieren oder nicht zur Klärung des
1,1 Mio. Anmeldungen erfolgten in Form
gebeten.
Beitragssachverhalts beitragen, erfolgt
einer Direktanmeldung durch den Bei-
eine Anmeldung durch den Beitragsservice,
tragsservice, wenn die angeschriebenen
eine so genannte Direktanmeldung. Hier-
Personen überhaupt nicht oder nicht
bei wird den betroffenen Bürger(n)/-innen
sachdienlich auf die vorangegangenen
21
Ergebnisse der regionalen Sachverhaltsklärung der Landesrundfunkanstalten ABGABE NICHTREAGIERER
ANMELDUNGEN VON BETRIEBSSTÄTTEN
Anzahl
Anzahl
%
277.000
39.000
14,08
Klärungsanfragen reagiert haben. In
nicht auf die zuvor versandten Klärungs-
weiteren rd. 0,3 Mio. Fällen erfolgte
schreiben reagiert haben, zur so genann-
zwar eine Rückmeldung durch die ange-
ten regionalen Sachverhaltsklärung an die
schriebenen Bürger/-innen, allerdings
Landesrundfunkanstalten übermittelt.
mit einem Anmeldedatum, das von den
Von den insgesamt rd. 184.000 angemelde-
übermittelten Daten der Meldebehörden
ten Betriebsstätten wurden rd. 39.000 An-
abwich. Aufgrund dieser abweichenden
meldungen von Betriebsstätten infolge
Angaben wurden diese Anmeldungen mit
dieser Maßnahme vorgenommen.
dem durch die Meldebehörde mitgeteilDie anlassbezogene
ten Datum durchgeführt und als Direkt-
Anlassbezogene Übermittlung
Meldedatenübermittlung
anmeldung gezählt. Somit wurden im
von Meldedaten
dient der Gewinnung neu
Jahr 2015 rd. 1,4 Mio. Direktanmeldungen
er Beitragszahler/innen
durch den Beitragsservice von ARD, ZDF
lassbezogenen Meldedatenübermittlung
sowie der Aktualisierung
und Deutschlandradio durchgeführt.
wurden im Jahr 2015 die Meldedaten
der Anschriftendaten des
Im Rahmen der so genannten an-
volljähriger Einwohner/-innen zum
Beitragsservice von
Kundengewinnung im nicht privaten
Zwecke des Rundfunkbeitragseinzugs
ARD, ZDF und Deutsch
Bereich
an den Beitragsservice von ARD, ZDF
landradio.
Im Jahr 2015 wurden im Rahmen
und Deutschlandradio übermittelt.
der Kundengewinnung im nicht privaten Bereich an rd. 0,9 Mio. Adressat(en)/-innen
Die anlassbezogene Meldedaten-
Klärungsanfragen versandt, mit denen
übermittlung dient der Aktualisierung
rd. 0,6 Mio. Adressat(en)/-innen erreicht
der Anschriftendaten des Beitrags-
wurden (zugestellte Erstbriefe). Insgesamt
service von ARD, ZDF und Deutsch-
wurden rd. 184.000 Betriebsstätten ange-
landradio sowie der Gewinnung neuer
meldet. Im Rahmen der Aufgabenteilung
Beitragszahler/-innen. Das Verfah-
zwischen dem Beitragsservice und den
ren leistet damit einen wesentlichen
dezentralen Stellen bei den Landesrund-
Beitrag zur Ertragssicherung des
funkanstalten wurden rd. 277.000 An-
öffentlich-rechtlichen Rundfunks und
schriften von potenziellen Beitragszah-
zur Wirtschaftlichkeit des Rundfunk-
ler(n)/-innen im nicht privaten Bereich, die
beitragseinzugs.
Anmeldungen von Betriebsstätten INSGESAMT 184.000
22
DAVON DURCH REGIONALE SACHVERHALTSKLÄRUNG DER LANDESRUNDFUNKANSTALTEN 39.000
Jahresbericht 2015
Dienstleistungen Gewinnung neuer Beitragszahler/-innen
Die im Jahr 2015 insgesamt im
Meldedaten, die nicht benötigt
Rahmen der anlassbezogenen Melde-
werden, die insbesondere auch nicht zur
datenübermittlung übersandten
Aktualisierung von Beitragskontendaten
rd. 13,3 Mio. Datensätze wurden wie
beitragen, werden unter Beachtung der
folgt bearbeitet:
datenschutzrechtlichen Anforderungen innerhalb der gesetzlichen Fristen ge-
• 3,5 Mio. Datensätze führten zu einer
löscht.
Aktualisierung der Beitragskonten, davon rd. 70.000 zur Abmeldung wegen Todes
Weitere Maßnahmen zur Gewinnung
der Beitragszahlerin/des Beitragszahlers
neuer Beitragszahler/innen
oder wegen Umzugs ins Ausland.
Neben diesen beschriebenen Klärungsverfahren stehen für Bürger/-innen,
• 3,3 Mio. Bür ger/-innen wurden
Unternehmen und Institutionen sowie für
zur weiteren Sachverhaltsklärung
Einrichtungen des Gemeinwohls auf der
und ggf. Anmeldung als Beitrags-
Internetseite www.rundfunkbeitrag.de
zahler/-in angeschrieben. Hieraus
umfangreiche Informationen und Service-
resultierten die auf S. 21 darge-
möglichkeiten zum Thema „Rundfunkbei-
stellten 1,7 Mio. Anmeldungen von
trag” zur Verfügung.
Wohnungen. Das seit 2012 existierende Online-
Über den OnlineService
Angebot war eingerichtet und beworben
www.rundfunkbeitrag.de
Meldebehörde übermittelte neue
worden, um im Vorfeld der Umstellung
können Anmeldungen
Anschrift bereits im Beitragskonto
die Möglichkeit zu bieten, Informationen
und Änderungen zum
vermerkt, so dass sich eine weitere
zu den anstehenden Änderungen einzu-
Beitragskonto schnell und
Bearbeitung erübrigte, oder die
holen oder mit dem Beitragsservice von
einfach mitgeteilt werden.
übermittelten Datensätze wurden
ARD, ZDF und Deutschlandradio in Kon-
Bereits ein größerer Anteil
ohne Bearbeitung gelöscht (z. B.
takt zu treten. Über diesen Weg können
der Anmeldungen wird
Meldedaten von Haushaltsange-
auch Anmeldungen und Änderungen zum
hierüber generiert.
hörigen).
Beitragskonto schnell und einfach mitge-
• In 6,5 Mio. Fällen war die von der
teilt werden. Daher werden seit dem Die anlassbezogene Meldedaten-
Jahr 2013 verstärkt Anmeldungen über den
übermittlung führt bei einer erheblichen
Online-Service www.rundfunkbeitrag.de
Anzahl von Beitragskonten zu einer
generiert. Dieser Trend setzte sich in den
Aktualisierung der Anschrift und stellt
Jahren 2014 und 2015 weiter fort.
damit u. a. sicher, dass die Beitragszahler/-innen erreicht und die Beiträge der zuständigen Landesrundfunkanstalt zugeordnet werden können. Darüber hinaus leistet auch diese Maßnahme einen wesentlichen Beitrag zur Herstellung der Beitragsgerechtigkeit.
23
REALISIERUNG RÜCKSTÄNDIGER FORDERUNGEN
Die Realisierung rückständiger Forderungen des Beitrags service gegen säumige Beitragszahler/innen umfasst verschiedene Mahnstufen.
Kommt es trotz zahl
Die Realisierung rückständiger
schriftliches Mahnverfahren ein: Zah-
reicher Mahnmaßnahmen
Forderungen durch den Beitragsservice
lungserinnerungen, Gebühren-/Beitrags-
zu keinen Zahlungen,
von ARD, ZDF und Deutschlandradio
bescheide und Mahnschreiben. Kommt es
stellt die zuständige
umfasst verschiedene Stufen.
dennoch zu keinen Zahlungen, stellt die
Landesrundfunkanstalt
zuständige Landesrundfunkanstalt bei der
bei der örtlichen Voll
Wird auf eine Zahlungsaufforderung
streckungsbehörde ein
seitens der Angeschriebenen nicht reagiert,
Vollstreckungsersuchen.
leitet der Beitragsservice ein mehrstufiges,
örtlichen Vollstreckungsbehörde ein Vollstreckungsersuchen.
Entwicklung der Mahnmaßnahmen 2009–2015 (ohne Vollstreckungsersuchen)
24,0 Mio.
versandte Mahnmaßnahmen von Zahlungserinnerungen bis Mahnungen
20,2
24
13,0
13,3
13,4
13,7
14,2
2009
2010
2011
2012
2013
(s. auch S. 32 und 33)
2014
2015
Jahresbericht 2015
Dienstleistungen Realisierung rückständiger Forderungen
Grundlage für die Vollstreckung
Insolvenzordnung (InsO) im Jahr 1999.
von ausstehenden Rundfunkbeiträgen
Der Rückgang bei den Unternehmens-
ist in jedem Bundesland das jeweilige
insolvenzen (-3,3 %) hat sich aber deutlich
Landesverwaltungsvollstreckungsgesetz.
verlangsamt.
Sowohl das Verfahren als auch die Art der Vollstreckungsmaßnahmen liegen
Bei den Verbraucherinsolvenzen
in der Zuständigkeit der örtlichen Voll-
kam es im Berichtsjahr nochmals zu einem
streckungsbehörden. Sie sind gesetzlich
deutlichen Rückgang um 8,6 % (2014: -5,4 %).
geregelt. Für den Rundfunkbeitrag gelten
79.030 Fälle wurden innerhalb des Jahres
keine besonderen Regelungen.
gezählt (2014: 86.460).
Die Gesamtzahl aller erfassten Insolvenzen
Die Gesamtzahl aller erfassten Insol-
Insgesamt wurden im Jahr 2015
beläuft sich im Jahr 2015
rd. 25,4 Mio. Mahnmaßnahmen erstellt,
venzen beläuft sich somit im Jahr 2015 auf
auf 126.200 Fälle. Das
davon allein rd. 1,4 Mio. Vollstreckungs-
126.200 Fälle (2014: 135.020; -6,5 %). Das ist
ist der niedrigste Wert
ersuchen.
der niedrigste Wert seit dem Jahr 2004.
seit dem Jahr 2004.
Entwicklung der Insolvenzen in 2015 Aufgrund der guten Wirtschaftslage in Deutschland* wurden erneut weniger Insolvenzen registriert. Im Jahr 2015 mussten 23.230 Unternehmen Insolvenz anmelden (2014: 24.030). Das ist der niedrigste Wert seit der Einführung der
*Quelle zu Insolvenzen in Deutschland: Creditreform.
Entwicklung der Vollstreckungsersuchen 2009 – 2015
1,4 Mio.
erstellte Vollstreckungs ersuchen an die zuständigen Vollstreckungsorgane (s. auch S. 32 und 33)
740.435
723.515
714.145
697.703
700.666
2009
2010
2011
2012
2013
890.912
2014
2015 25
BEFREIUNG
VON DER RUNDFUNKBEITRAGSPFLICHT UND ERMÄSSIGUNG DES RUNDFUNKBEITRAGS
Auch im Geschäftsjahr 2015 ist die Anzahl der Beitragszahler/innen, denen eine Befreiung von der Beitragspflicht bewilligt wurde, gegenüber dem Vorjahr angestiegen. Den größten Zuwachs
Zum 31.12.2015 waren rd. 2,86 Mio.
56,68 % auf den Personenkreis behin-
(19,06 %) gegenüber dem
Kund(en)/-innen von der Beitragspflicht
derter Menschen mit einem Grad der
Vorjahr verzeichnete die
befreit und rd. 0,48 Mio. Personen wurde
Behinderung von 80 % oder mehr und die
Gruppe der Personen,
eine Ermäßigung gewährt. Damit ist die
an öffentlichen Veranstaltungen ständig
denen eine Befreiung
Anzahl der Kund(en)/-innen, denen eine
nicht teilnehmen können (§ 4 Abs. 2 Nr. 3
aufgrund des Bezugs von
Befreiung von der Beitragspflicht bewilligt
RBStV). Es ist davon auszugehen, dass
Sozialgeld/Arbeitslosen
wurde, um 13,03 % gegenüber dem Vorjahr
Personen mit einer Schwerbehinderung
geld II gewährt wurde.
angestiegen.
von der Möglichkeit Gebrauch gemacht
Diese Gruppe bildet mit 69,03 % auch den größten Anteil der Begünstigten.
haben, eine Befreiung aus sozialen Gründen Die Befreiungen erfolgten in 99,97 %
in Anspruch zu nehmen, wodurch die An-
der Fälle gemäß RBStV und in 0,03 % der
zahl der Beitragskonten, für die ein Drittel-
Fälle gemäß Rundfunkgebührenstaatsver-
beitrag zu zahlen ist, rückläufig war.
trag (RGebStV). Bei den Befreiungen nach RGebStV handelt es sich um solche, die
Im Jahr 2015 gingen insgesamt
auf längerfristigen Leistungsbescheiden
rd. 3,72 Mio. schriftliche und telefonische
basieren und daher auch längerfristige
Befreiungs- bzw. Ermäßigungsvorgänge
Befreiungszeiträume umfassen.
beim Beitragsservice von ARD, ZDF und Deutschlandradio ein. Damit lag das Vor-
Den größten Zuwachs (19,06 %)
gangsaufkommen deutlich unter dem Vor-
gegenüber dem Vorjahr verzeichnete die
jahresniveau. Die Anzahl der telefonisch
Gruppe der Personen, denen eine Befrei-
vorgebrachten Anliegen fiel um knapp
ung aufgrund des Bezugs von Sozialgeld/
37 % auf insgesamt rd. 0,42 Mio. Vorgänge,
Arbeitslosengeld II (§ 4 Abs. 1 Nr. 3 RBStV
während die Anzahl der schriftlich vor-
bzw. § 6 Abs. 1 Nr. 3 RGebStV) gewährt
gebrachten Anliegen um rd. 41 % auf ins-
wurde. Diese Gruppe bildet mit 69,03 %
gesamt rd. 3,3 Mio. Vorgänge abnahm.
auch den größten Anteil der Begünstigten. Mit dem deutlich spürbaren RückBei den Ermäßigungen ist im glei-
26
gang des Telefonaufkommens im Bereich
chen Zeitraum ein Rückgang um 4,62 %
Befreiungen hat sich der Servicegrad
zu verzeichnen. Davon entfallen 43,32 %
hier im Jahr 2015 verbessert. Der tele-
der Ermäßigungen auf den Personenkreis
fonische Servicegrad, der sich aus dem
sehbehinderter oder hörgeschädigter
Verhältnis der durch den Beitragsservice
Menschen (§ 4 Abs. 2 Nr. 1–2 RBStV) und
angenommenen Anrufe zu der Anzahl der
Jahresbericht 2015
Dienstleistungen Befreiung
Übersicht über die Befreiungen und Ermäßigungen 2015 dargestellt nach Gründen PERSONEN MIT GEWÄHRTER BEFREIUNG
GESAMT
Grund Empfänger von Hilfe zum Lebensunterhalt Empfänger von Grundsicherung im Alter und bei Erwerbsminderung Empfänger von Sozialgeld oder Arbeitslosengeld II
Anzahl
Anteil
99.495
3,48 %
573.135
20,05 %
1.972.903
69,03 %
43.423
1,52 %
117.959
4,13 %
Empfänger von Leistungen nach dem Asylbewerbergesetz Empfänger von Ausbildungsförderung Empfänger von Berufsausbildungsbeihilfe
16.456
0,58 %
Empfänger von Ausbildungsgeld für behinderte Menschen
2.144
0,08 %
Sonderfürsorgeberechtigte
2.802
0,10 %
Empfänger von Hilfe zur Pflege Empfänger von Pflegezulagen Leistungen nach dem SGB VIII (KJHG)
19.637
0,69 %
37
0,00 %
3.066
0,11 %
681
0,02 %
Blindenhilfe SGB XII
2.748
0,10 %
Härtefälle
3.734
0,13 %
2.858.220
100,00 %
Sehbehinderte oder hörgeschädigte Menschen
208.860
43,32 %
Behinderte Menschen, deren Grad der Behinderung nicht nur vorübergehend wenigstens 80 % beträgt
273.299
56,68 %
482.159
100,00 %
2.858.220
85,57 %
Taubblinde
Summe
PERSONEN MIT GEWÄHRTER ERMÄSSIGUNG Grund
Summe
Gesamtsumme Befreiungen Gesamtsumme Ermäßigungen GESAMTSUMME BEFREIUNGEN UND ERMÄSSIGUNGEN
482.159
14,43 %
3.340.379
100,00 %
Anrufer/-innen ergibt, ist gegenüber dem
pflicht nicht einverstanden, kann schrift-
Mit dem deutlich spür
Vorjahr im Jahresdurchschnitt von 53 % auf
lich Widerspruch eingelegt werden.
baren Rückgang des Telefonaufkommens im
80 % gestiegen. Die Anzahl der Widersprüche, die
Bereich Befreiungen hat
mit einem rechtsmittelfähigen Bescheid
sich der Servicegrad im
keit und der Verwaltungsvereinfachung
bearbeitet wurden, ist im Jahr 2015 mit
Jahr 2015 verbessert. Der
wird bei Folgeanträgen auf Befreiung bzw.
rd. 3.240 förmlichen Bescheiden im Ver-
telefonische Servicegrad
Ermäßigung auf das nochmalige Ausfül-
gleich zum Vorjahr um rd. 6 % gesunken
ist demnach gegenüber
len eines Antragsformulars verzichtet. In
(2014: rd. 3.400 förmliche Bescheide).
dem Vorjahr im Jahres
diesen Fällen genügt die Vorlage des ent-
Im Jahr 2015 wurden rd. 83 % der Wider-
durchschnitt von 53 % auf
sprechenden Leistungsbescheides bzw.
sprüche abgelehnt. Eine Teilstattgabe
80 % gestiegen.
der Drittbescheinigung.
erfolgte in rd. 7 % der Fälle. Nur 10 % der
Aus Gründen der Kundenfreundlich-
Widersprüche waren berechtigt und führIst ein/-e Beitragszahler/-in mit der
ten zu einer Stattgabe.
Entscheidung über den Antrag auf Befreiung oder Ermäßigung von der Beitrags-
27
GESCHAFTSVERLAUF UND RUCKBLICK Wesentliche Effekte aus dem in den Jahren 2013 bis 2014 durchgeführten bundes weiten Meldedatenabgleich wirkten noch in das Berichtsjahr hinein. Ebenso hatte die Entscheidung der Landesparlamente, zum 01.04.2015 eine Beitragssenkung durchzuführen, Auswirkungen auf die Ergebnisse des Jahres 2015. Das Geschäftsjahr 2015 war von
Im Jahr 2015 sind die Gesamterträge
folgenden Parametern geprägt.
im Vergleich zum Vorjahr um 193 Mio. € gesunken und liegen bei rd. 8.131,3 Mio. €.
Im nicht privaten Bereich gab es
Dieses Ergebnis ist auch der Beitragssen-
einen Zuwachs bei den angemeldeten
kung, die zum 01.04.2015 gültig wurde,
Betriebsstätten und den Gästezimmern.
geschuldet. Die Aufwendungen für den
Die Menge der angemeldeten Kraftfahr-
Beitragseinzug sind – unter Berücksichti-
zeuge stieg ebenfalls nochmals leicht an.
gung der Bereinigung um Sondereffekte
Hingegen nahm die Anzahl der im Bestand
aus der Umstellung auf das neue Finan-
des Beitragsservice von ARD, ZDF und
zierungsmodell – gegenüber dem Vorjahr
Deutschlandradio verzeichneten Wohnun-
hingegen leicht gestiegen. Sie liegen im
gen im Laufe des Berichtsjahres erstmals
Jahr 2015 bei 171,3 Mio. €. Diese Entwick-
seit Einführung des neuen Finanzierungs-
lung ist auch auf den Anstieg der Mahn-
modells ab.
maßnahmen aufgrund der durchgeführten Direktanmeldungen ab dem Jahr 2014 zurückzuführen (s. dazu auch S. 24 f.).
Die Anzahl der Personen, denen eine Befreiung von der Beitragspflicht
Wie sich die Entwicklungen des Be-
gewährt wurde, erhöhte sich im Jahr 2015 weiter (um 13,03 %), die Anzahl der
richtsjahres 2015 im Einzelnen darstellen
gewährten Ermäßigungen ging jedoch
und welche Ergebnisse erzielt wurden, wird
zurück (um 4,62 %).
in den nachfolgenden Kapiteln beschrieben.
Überblick über die wichtigsten Kennzahlen der letzten drei Geschäftsjahre 2013
2014
2015
Anzahl der Beitragskonten im privaten und nicht privaten Bereich
POSITIONEN
42.426.364
44.508.096
44.661.473
Wohnungen im Beitragskontenbestand
36.385.345
39.346.878
39.002.073
3.316.951
3.462.590
3.602.027
Gästezimmer
889.089
901.458
904.009
Ferienwohnungen
123.251
126.752
126.430
Kraftfahrzeuge
4.173.543
4.250.407
4.255.979
Personen mit Befreiung
2.499.843
2.528.674
2.858.220
527.756
505.506
482.159
rd. 14,9 Mio.
rd. 21,1 Mio.
rd. 25,4 Mio.
Gesamterträge
rd. 7.681,2 Mio. €
rd. 8.324,3 Mio. €
rd. 8.131,3 Mio. €
Aufwendungen
rd. 167,0 Mio. €*
rd. 170,6 Mio. €*
rd. 171,3 Mio. €
Betriebsstätten
Personen mit Ermäßigung Mahnmaßnahmen
*Bereinigt um Sondereffekte aus der Umstellung aus dem neuen Finanzierungsmodell.
28
Jahresbericht 2015
Geschäftsverlauf und Rückblick Beitragskonten
BEITRAGSKONTEN
AUFGEGLIEDERT NACH WOHNUNGEN, BETRIEBS STÄTTEN, GÄSTEZIMMERN UND FERIENWOHNUNGEN SOWIE KRAFTFAHRZEUGEN
In diesem Kapitel wird die Entwicklung der Beitragskonten im Beitragsservice von ARD, ZDF und Deutschlandradio dargestellt.
Das seit dem 01.01.2013 geltende
privat genutzten Kraftfahrzeuge abge-
Rundfunkfinanzierungsmodell knüpft an
deckt. Jedoch gilt dies nicht für die Zweit-
das so genannte „Innehaben” einer Woh-
oder Nebenwohnung. Für diese ist geson-
nung oder Betriebsstätte an.
dert ein Rundfunkbeitrag zu entrichten.
Wohnungen
Mit Stand 31.12.2014 befanden sich
Das seit dem 01.01.2013
39.346.878 Wohnungen im Beitrags-
geltende Rundfunk
Beitrag in Höhe von monatlich 17,50 € (bis
kontenbestand des Beitragsservice von
finanzierungsmodell
zum 31.03.2015: 17,98 €) zu zahlen. Es
ARD, ZDF und Deutschlandradio. Dieser
knüpft an das so
spielt dabei keine Rolle, wie viele Perso-
Bestand ist im Jahr 2015 um 0,88 % auf
genannte „Innehaben”
nen in dieser Wohnung leben. Bewohnen
39.002.073 Wohnungen zurückgegangen,
einer Wohnung oder
mehrere Personen eine Wohnung, muss
da im Jahr 2015 mehr Abmeldungen als
Betriebsstätte an.
sich ein/-e volljährige/-r Bewohner/-in als
Anmeldungen vorgenommen wurden. Für
Beitragszahler/-in anmelden und zahlt
7,34 % der Wohnungen entfällt die Beitrags-
den Rundfunkbeitrag für die gemeinsam
pflicht aufgrund einer Befreiung. Für 1,24 %
bewohnte Wohnung. Mit dem Rundfunk-
der Wohnungen ist aufgrund einer Ermäßi-
beitrag ist auch die Beitragspflicht für die
gung ein Drittelbeitrag zu entrichten.
Für eine Wohnung ist daher ein
29
Bestand der Beitragskontensachverhalte im Jahr 2015 im privaten und nicht privaten Bereich BESTAND ZUM 31.12.2014 Wohnungen
BESTAND ZUM 31.12.2015 39.346.878
39.002.073
3.462.590
3.602.027
Gästezimmer
901.458
904.009
Ferienwohnungen
126.752
126.430
4.250.407
4.255.979
Betriebsstätten
Kraftfahrzeuge
Betriebsstätten Die Höhe des Rundfunkbeitrags für
Gästezimmer und Ferienwohnungen Beherbergungsbetriebe unterliegen
Unternehmen und Institutionen orientiert
einer gesonderten Beitragspflicht. So
sich an der Anzahl der Betriebsstätten.
ist neben dem Beitrag für die Betriebs-
Pro Betriebsstätte richtet sich die Bei-
stätte, von der aus die Verwaltung der
tragshöhe nach der durchschnittlichen
Gästezimmer/Ferienwohnungen erfolgt,
Anzahl der Beschäftigten in einem
auch die Anzahl der Gästezimmer und
Jahr. Daraus ergibt sich die zu zahlen-
Ferienwohnungen mit einzubeziehen.
de Beitragshöhe, die nach Anzahl der
Das jeweils erste Zimmer oder die erste
Beschäftigten gestaffelt ist. Klein- und
Wohnung für jede zugehörige Betriebs-
Kleinstunternehmen mit durchschnitt-
stätte ist beitragsfrei. Für jede/-s weite-
lich bis zu acht Beschäftigten (Staffel 1)
re Ferienwohnung/Gästezimmer ist ein
zahlen für jede Betriebsstätte nur einen
Drittelbeitrag in Höhe von 5,83 € (bis zum
Drittelbeitrag – monatlich 5,83 € (bis zum
31.03.2015: 5,99 €) zu entrichten.
31.03.2015: 5,99 €). Bei durchschnittlich bis zu 19 Beschäftigten (Staffel 2) sind
Mit Stand 31.12.2015 sind 904.009
monatlich 17,50 € (bis zum 31.03.2015:
Gästezimmer und 126.430 Ferienwohnun-
17,98 €) je Betriebsstätte zu zahlen. Be-
gen im Bestand zu verzeichnen.
findet sich eine Betriebsstätte in einer Privatwohnung, für die bereits ein Beitrag entrichtet wird, fällt kein gesonderter Bei-
Kraftfahrzeuge Grundsätzlich ist für jedes nicht
trag für die Betriebsstätte an. Insgesamt
privat genutzte Kraftfahrzeug (Kfz) ein
fallen 90 % der Betriebsstätten in eine
Drittelbeitrag in Höhe von monatlich
der drei zuvor genannten Kategorien und
5,83 € (bis zum 31.03.2015: 5,99 €) zu
zahlen maximal einen Beitrag in Höhe von
entrichten. Pro Betriebsstätte, für die
17,50 € (bis zum 31.03.2015: 17,98 €).
bereits ein Beitrag entrichtet wird, ist jedoch ein Kfz beitragsfrei. Der/Die
Der Bestand der Betriebsstätten ist
Beitragszahler/-in darf von der Anzahl
im Jahr 2015 von 3.462.590 um 4,03 % auf
seiner/ihrer Kraft fahrzeuge die Anzahl
3.602.027 angestiegen. Bei den Betriebs-
der beitragspflichtigen Betriebsstätten
stätten handelt es sich überwiegend
abziehen und muss nur die verbleibende
um Standard-Betriebsstätten (93,08 %),
Anzahl der Kraftfahrzeuge anmelden.
d. h. um Betriebsstätten, die weder den Beherbergungsbetrieben noch den Einrichtungen zuzuordnen sind (Beherbergungen 2,33 % und Einrichtungen 4,58 %).
30
Mit Stand 31.12.2015 sind 4.255.979 Kraftfahrzeuge angemeldet.
Jahresbericht 2015
Geschäftsverlauf und Rückblick Beitragskonten
BEITRAGSKONTEN
BEFREIUNG VON DER RUNDFUNKBEITRAGSPFLICHT UND ERMÄSSIGUNG DES RUNDFUNKBEITRAGS
Die Befreiung von der Beitragspflicht wurde im Jahr 2015 gemäß gesetzlichen Bestimmungen in erster Linie aus sozialen Gründen gewährt. Mit Stand 31.12.2014 waren 2.528.674
zwar 2.858.220 Personen von der Bei-
Personen von der Beitragspflicht befreit und
tragspflicht befreit, gleichzeitig betraf die
505.506 Personen wurde eine Ermäßigung
Befreiung aber 2.861.027 Wohnungen.
gewährt. Die Anzahl der Personen, denen eine Befreiung von der Beitragspflicht be-
Bezüglich der Ermäßigungen ergab
willigt wurde, ist im Jahr 2015 um 329.546
sich ein ähnliches Bild. 482.159 Personen
(13,03 %) auf 2.858.220 Personen angestie-
zahlen einen ermäßigten Beitrag, davon
gen. Bei den Ermäßigungen ist im gleichen
waren aber 484.492 Wohnungen be-
Zeitraum ein Rückgang um 23.347 (4,62 %)
troffen.
auf 482.159 zu verzeichnen (s. dazu auch S. 26 f.).
Der sich aus den privaten Beitrags-
Die Inanspruchnahme
befreiungen bzw. -ermäßigungen für die
der Befreiungsmöglich
Rundfunkanstalten ergebende Ausfall
keit ist im Jahr 2015
nungen verfügen kann und sich eine Be-
an Rundfunkbeiträgen entspricht einem
deutlich gestiegen.
freiung/Ermäßigung auf alle Wohnungen
Gegenwert von ca. 650,7 Mio. € im Jahr
der Person erstreckt, entspricht die Anzahl
(Bezug: private Beitragssachverhalte mit
der befreiten/ermäßigten Personen nicht
Stand 31.12.2015 ohne Berücksichtigung
der Anzahl der befreiten/ermäßigten Woh-
von Bestandsveränderungen im Laufe des
nungen. So waren zum Jahresende 2015
Jahres).
Da eine Person über mehrere Woh-
31
MAHNVERFAHREN HINSICHTLICH RÜCKSTÄNDIGER FORDERUNGEN
Das Mahnverfahren im Rahmen des Beitragseinzugs ist ein wichtiges Instrument, um Beitragsgerechtigkeit herzustellen. Es dient zudem der Beitragsstabilität. Von Januar bis Dezember 2015 wur-
Mahnverfahren durchlaufen, ist der An-
den rd. 25,4 Mio. Mahnmaßnahmen er-
stieg in den einzelnen Mahnstufen nicht
stellt (2013: 14,9 Mio.; 2014: 21,1 Mio.). Die
einheitlich. Dieses geänderte Verfahren
Anzahl der erstellten Mahnmaßnahmen
hat keinerlei Nachteile für die betroffenen
ist somit im Vergleich zum Vorjahr 2014
Beitragszahler/-innen. Es ist jedoch auf-
um 20,37 % angestiegen. Ein Anstieg der
grund der im Absatz „Auswirkungen auf
Mahnmaßnahmen im Jahr 2015 gegen-
das Aufgabengebiet Vollstreckungen und
über dem Jahr 2014 ist hauptsächlich bei
Insolvenzen” erläuterten verzögerten
der Mahnstufe „Vollstreckungsersuchen”
Ausbringung der Vollstreckungsersuchen
(mit einem Zuwachs in Höhe von 62,29 %)
notwendig.
zu verzeichnen. Auch die Mahnstufen Die Ursache für den
„Festsetzungsbescheid” (mit einem Zu-
Ursachen für die aktuellen Entwicklungen
Anstieg der Mahnmaß
wachs in Höhe von 26,66 %) und „Mah-
im Mahnverfahren
nahmen ab dem Jahr 2014
nung” (mit einem Zuwachs in Höhe von
ist die hohe Anzahl an
46,72 %) zeigen im Vergleich zum Vorjahr
öffentlich-rechtlichen Rundfunks wurde
Personen, die durch den
steigende Werte. Ein Rückgang der erstell-
zum 01.01.2013 auf den Rundfunkbeitrag
Beitragsservice angemel
ten Mahnmaßnahmen gegenüber dem
umgestellt und knüpft an das so ge-
det wurden, weil sie nicht
Jahr 2014 ist bei den Mahnstufen „Erin-
nannte „Innehaben” einer Wohnung oder
oder in nicht qualifizierter
nerung” in Höhe von 0,58 % und „2. Mah-
Betriebsstätte an. Im Zuge der Gleich-
Weise auf Klärungs
nung” in Höhe von 12,28 % festzustellen.
behandlung sind die Rundfunkanstalten
anfragen reagiert haben. In diesem Fall wird eine
32
Das Finanzierungssystem des
verpflichtet, im privaten Bereich eine AnAb dem Jahr 2014 wurde eine hohe
meldung zum Zeitpunkt des Einzugs in die
Anmeldung durch den
Anzahl an Personen durch den Beitrags-
Wohnung vorzunehmen, falls bisher noch
Beitragsservice vorge
service von ARD, ZDF und Deutschland-
kein Rundfunkbeitrag für die entsprechen-
nommen: die so genannte
radio im Rahmen des bundesweiten Mel-
de Wohnung gezahlt wird. Rückwirkend
Direktanmeldung.
dedatenabgleichs (in den Jahren 2014 und
findet eine Anmeldung jedoch maximal
2015) sowie der anlassbezogenen Mel-
bis zum Start des neuen Finanzierungs-
dedatenübermittlung (ab dem Jahr 2014)
modells am 01.01.2013 statt. Dieses
direkt angemeldet. Da diese potenziellen
Vorgehen dient der Sicherung der Bei-
Beitragszahler/-innen ein angepasstes
tragsgerechtigkeit sowie der langfristigen
Jahresbericht 2015
Geschäftsverlauf und Rückblick Mahnverfahren
Beitragsstabilität für alle Beitragszah-
des Beitragssachverhalts, Mitteilungen
ler/-innen.
über die Eröffnung eines Beitragskontos und die somit folgende Erhebung von
Die Ursache für den Anstieg der
Rundfunkbeiträgen sowie Zahlungsauf-
Maßnahmen ab dem Jahr 2014 ist die
forderungen) an die Beitragspflichtige
hohe Anzahl an Personen, die durch
bzw. den Beitragspflichtigen versandt
den Beitragsservice von ARD, ZDF und
(s. S. 20 ff.).
Deutschlandradio direkt angemeldet wurden (s. S. 20 f.). Die entsprechenden
Kommt es trotz mehrfacher Auffor-
Klärungsanfragen und Anmeldungen
derungen in verschiedenen Mahnstufen
wurden im Rahmen des bundesweiten
zu keiner Zahlung, stellt die zuständige
Meldedatenabgleichs sowie der anlass-
Landesrundfunkanstalt bei der örtlichen
bezogenen Meldedatenübermittlung
Vollstreckungsbehörde ein Vollstreckungs-
vorgenommen.
ersuchen. Hierzu sind die Rundfunkanstalten aus Gründen der Beitragsgerechtigkeit
Ohne diese so genannte Direktanmeldung würde die Entwicklung der
und der gleichmäßigen Belastung aller
Ohne die Direkt
Beitragszahler/-innen angehalten.
anmeldungen würde die Entwicklung der
Mahnmaßnahmen in der Größenordnung des Jahres 2013 liegen. In den folgenden
Auswirkungen auf das Aufgabengebiet
Mahnmaßnahmen in
Jahren ist ein dauerhaft erhöhtes Niveau
„Vollstreckungen und Insolvenzen”
der Größenordnung
der auszubringenden Mahnmaßnahmen
Durch die erhöhte Ausbringung von
zu erwarten, da es weiterhin Direktan-
Vollstreckungsersuchen ab Ende 2014
meldungen durch den Beitragsservice
liegt eine Belastung der bundesweiten
geben wird.
Vollstreckungsorgane (z. B. örtliche
des Jahres 2013 liegen.
Vollstreckungsbehörden) vor. Um diese Herstellen der Beitragsgerechtigkeit Dem Vollstreckungsverfahren geht
Vollstreckungsorgane zu entlasten, wird seit November 2014 die Ausbringung der
ein bundesweit einheitliches mehrstufi-
Vollstreckungsersuchen bei den Beitrags-
ges Mahnverfahren voraus, im Rahmen
konten, die im Rahmen des bundesweiten
dessen der Beitragsservice von ARD,
Meldedatenabgleichs und der anlass-
ZDF und Deutschlandradio Zahlungs-
bezogenen Meldedatenübermittlung
erinnerungen, Beitragsbescheide und
aufgrund des Ausbleibens einer Reaktion
Mahnschreiben verschickt. Der/Die Bei-
der/des Beitragspflichtigen angemeldet
tragszahler/-in wird dabei umfassend
wurden, auf monatlich rd. 60.000 Voll-
über seinen/ihren Beitragsrückstand
streckungsersuchen begrenzt. Diese Voll-
informiert und zur Zahlung aufgefor-
streckungsersuchen werden prozentual
dert. Im Rahmen der Klärung der Bei-
anteilig auf die Bundesländer verteilt.
tragspflicht werden bis zum Eintritt in das Mahnverfahren mindestens vier Schreiben (schriftliche Klärungsanfragen, weitere Erinnerungsschreiben mit der Bitte um Mithilfe bei der Klärung
33
GESAMTERTRAGE UND RUNDFUNKBEITRAGSABRECHNUNG
Die Rundfunkbeitragsabrechnung ist die Darstellung des monetären Ergebnisses des Beitragseinzuges durch den Beitragsservice von ARD, ZDF und Deutschlandradio.
Die Gesamterträge
Die Rundfunkbeitragsabrechnung
Rundfunk. Grund für die unterschied-
belaufen sich im
weist für das Jahr 2015 wertberichtigte
lichen Beträge ist die Anzahl der Beitrags-
Jahr 2015 auf insgesamt
Gesamterträge in Höhe von
zahler/-innen mit Wohnsitz und/oder
rd. 8.131,3 Mio. €.
8.131.285.001,97 € aus. Diese liegen um
Betriebsstätte im Gebiet der jeweiligen
Im Vergleich zu 2014
192.978.770,72 € unter dem Ergebnis von
Landesrundfunkanstalt.
bedeutet dies eine
2014. Im Vorjahresvergleich bedeutet
Verringerung der
dies eine Verringerung der Gesamt-
Gesamterträge um
erträge um 2,32 %. Diese Entwicklung
erträge* (gemäß der Rundfunkbeitrags-
rd. 193,0 Mio. €.
der Erträge resultiert unter anderem aus
abrechnung 2015) auf die Landesrund-
der Beitragssenkung, die zum 01.04.2015
funkanstalten, das Deutschlandradio und
gültig wurde.
das ZDF ist in der nachfolgenden Tabelle
Die genaue Verteilung der Gesamt-
dargestellt. Das Deutschlandradio und das ZDF erhalten jeweils die in der nachstehenden
Die Grundlage der Rundfunkbeitrags-
Tabelle aufgeführten Anteile am Gesamt-
abrechnung ist eine auf die Erfordernisse
volumen. Das Volumen der Gesamterträge
der Rundfunkanstalten abgestellte Buch-
der Landesrundfunkanstalten der ARD
haltung des Rundfunkbeitragsrechnungs-
reicht von 46,2 Mio. € bei Radio Bremen
wesens.
bis zu 1.237,7 Mio. € beim Westdeutschen
*Als Gesamterträge werden die Rundfunkbeitragserträge und Erträge im Zusammenhang mit dem Rundfunkbeitragseinzug ausgewiesen.
34
Jahresbericht 2015
Geschäftsverlauf und Rückblick Gesamterträge und Rundfunkbeitragsabrechnung
Die Buchhaltung enthält die Be-
als auch getrennt je Landesrundfunk-
stands-, die Ertrags- und Aufwands-
anstalt, Deutschlandradio und ZDF. Die
konten im Hauptbuch sowie die Debi-
Bilanzierung und Bewertung entspricht
torenkonten, die im Nebenbuch geführt
den für große Kapitalgesellschaften
werden. Die Rundfunkbeiträge werden
geltenden Grundsätzen. Die Gliederung
in Bestandsrechnungen (Bilanzen) und
der Bilanzen und Ertrags- und Aufwands-
Ertrags- und Aufwandsrechnungen ab-
rechnungen wird den Besonderheiten der
gerechnet, und zwar sowohl insgesamt
Rundfunkbeitragsabrechnung angepasst.
Verteilung der Gesamterträge des Jahres 2015 GESAMTERTRÄGE in € ohne Anteile der Landesmedienanstalten
RUNDFUNKANSTALT ARD
GESAMTERTRÄGE in € inkl. Anteile der Landesmedienanstalten
Bayerischer Rundfunk
937.846.919,50
25.052.511,27
962.899.430,77
Hessischer Rundfunk
431.026.740,33
11.495.489,38
442.522.229,71
Mitteldeutscher Rundfunk
607.502.167,51
16.150.898,25
623.653.065,76
1.002.276.892,78
26.683.298,98
1.028.960.191,76
45.009.255,72
1.209.486,81
46.218.742,53
415.026.039,02
11.049.711,29
426.075.750,31
68.615.525,52
1.821.838,95
70.437.364,47
Südwestrundfunk
1.045.096.765,64
27.816.807,66
1.072.913.573,30
Westdeutscher Rundfunk
1.205.580.221,86
32.108.503,01
1.237.688.724,87
5.757.980.527,88
153.388.545,60
5.911.369.073,48
Norddeutscher Rundfunk Radio Bremen Rundfunk Berlin-Brandenburg Saarländischer Rundfunk
Deutschlandradio
LANDESMEDIEN ANSTALTENANTEILE* in €
218.080.457,43
218.080.457,43
Zweites Deutsches Fernsehen
2.001.835.471,06
2.001.835.471,06
GESAMT
7.977.896.456,37
8.131.285.001,97
*Die Landesmedienanstalten-Anteile für Deutschlandradio und für das ZDF sind bei den ARD-Anstalten enthalten und werden von diesen direkt – einschließlich der Anteile Deutschlandradio und ZDF – abgeführt.
35
AUFWENDUNGEN FÜR DEN ZENTRALEN BEITRAGSSERVICE
Die Aufwendungen für den Zentralen Beitragsservice bewegen sich im Jahr 2015 fast auf dem Niveau des Vorjahres, wenn die Sondereffekte des Jahres 2014 nicht berücksichtigt werden.
Anteil der Aufwendungen an den Gesamterträgen pro Jahr in %
2,13
2,13
2,13
2,15
2,11 %
2,17 2,05
2009
2010
2011*
2012*
*Aufwand bereinigt um die Sondereffekte aus den Umstellungsaktivitäten.
36
2013*
2014*
des Gesamtertrags werden für den Beitrags service aufgewandt
2015
Jahresbericht 2015
Geschäftsverlauf und Rückblick Aufwendungen für den Zentralen Beitragsservice
Der durchschnittliche Aufwand zur
Im Jahr 2015 weist der Jahresabschluss Aufwendungen in Höhe von
Führung eines Beitragskontos spiegelt
rd. 171,3 Mio. € aus. Gemessen an den
sich in der Kennzahl Aufwand je Bei-
Gesamterträgen von rd. 8.131,3 Mio. €
tragskonto wider. Bezieht man den Auf-
im Jahr 2015 liegt der prozentuale An-
wand des Zentralen Beitragsservice auf
teil der Aufwendungen des Zentralen
die Anzahl der betreuten Beitragskonten,
Beitragsservice somit bei 2,11 %.
ergibt sich für das Jahr 2015 ein Wert von 3,83 €. Dieser Wert ist im Vergleich zum
Im Jahr 2014 betrug die entspre-
(um die Sondereffekte bereinigten) Vor-
chende Kennzahl (bereinigt um die 2014
jahr konstant geblieben.
letztmalig angefallenen Sondereffekte aus der Umstellung auf das neue Rundfunkfinanzierungsmodell) noch 2,05 %. Der Anstieg der Kennzahl um 0,06 Prozentpunkte resultiert im Wesentlichen aus den um rd. 193 Mio. € gesunkenen Gesamterträgen. Die Aufwendungen 2015 sind hingegen – verglichen mit den bereinigten Aufwendungen 2014 – nur um rd. 0,7 Mio. € gestiegen und hatten somit nur einen marginalen Einfluss auf die Veränderung der Kennzahl.
Durchschnittlicher Aufwand je Beitragskonto pro Jahr in €
3,83 €
3,94 3,85
3,83
3,84
3,86
3,83
durchschnittlicher Aufwand pro Beitragskonto im Jahr
2009
2010
2011*
2012*
2013*
2014*
2015
*Aufwand bereinigt um die Sondereffekte aus den Umstellungsaktivitäten.
37
PROGNOSEBERICHT UND AUSBLICK
Der 19. Rundfunkänderungsstaatsvertrag wurde im Jahr 2015 beschlossen, erste Vorbereitungen zur Umsetzung der gesetzlichen Änderungen liefen bereits in 2015 an.
Die neuen gesetzlichen
Gesetzliche Neuregelungen im Rahmen
verständigt. Am 03.12.2015 hatten die
Regelungen zugunsten
der Evaluierung
Ministerpräsident(en)/-innen die Novelle
der privaten Beitrags
Die Evaluierung des Rundfunk-
unterzeichnet, so dass diese nach der in
zahler/innen betreffen
beitragsstaatsvertrags (RBStV) wird
2016 anstehenden Ratifizierung durch die
insbesondere den
einige entscheidende gesetzliche
Länderparlamente am 01.01.2017 in Kraft
Bereich Befreiungen.
Änderungen zugunsten der Beitrags-
treten kann.
zahler/-innen in Bezug auf den Beitragseinzug mit sich bringen. Bereits auf
38
Die Änderungen betreffen ins-
ihrer Konferenz am 18.06.2015 haben
besondere die Regelungen im Bereich
sich die Ministerpräsident(en)/-innen
Befreiungen für private Beitragszah-
der Länder auf die Eckpunkte des
ler/-innen. Hier wird die Möglichkeit
19. Rundfunkänderungsstaatsvertrags
der Beitragsbefreiung auf volljährige
Jahresbericht 2015
Personen ausgedehnt, die noch in der
des 19. Rundfunkänderungsstaatsvertrags
Wohnung der Eltern wohnen. Zudem
nach ihrem Inkrafttreten unmittelbar in den
wird die Antragstellung insgesamt er-
Prozessen abzubilden und somit weiter-
leichtert und die Befreiungszeiträume
hin ein reibungsloses Einzugsverfahren zu
werden verlängert.
gewährleisten.
Auch im nicht privaten Bereich soll es Anpassungen hinsichtlich der Rege-
Gemeinsame Planung der Beitragserträge Ein weiteres Thema dieses Kapitels
Prognosebericht und Ausblick
Die gemeinsame Planung der Beitragserträge ist
lungen zum Beitragseinzug geben. So
sind die Planungen für die nächste Bei-
eine wichtige Dienst
können die Betriebe und Unternehmen
tragsperiode (2017 bis 2020). Dazu finden
leistung des Beitrags
bei der Staffelung der Mitarbeiteranzahl
Sie auf S. 40 die ausführlichen Informa-
service von ARD, ZDF und
einer Betriebsstätte demnächst durch
tionen. Besonders hervorzuheben ist in
Deutschlandradio für die
ein Wahlrecht die Beschäftigten auch
diesem Zusammenhang, dass bereits
öffentlichrechtlichen
nach Vollzeitäquivalenten berechnen.
nach drei Jahren im neuen Finanzierungs-
Rundfunkanstalten. Die
Dies ist eine Kennzahl, die angibt, wie
modell die gewohnte Planungssicherheit
Planungssicherheit ist
viele Vollzeitstellen sich rechnerisch bei
des gebührenfinanzierten Modells wieder
hierbei das oberste Ziel.
einer gemischten Personalbelegung mit
erreicht werden konnte, obwohl sich mit der
Teilzeitbeschäftigten ergeben. Dabei
Umstellung auf den Rundfunkbeitrag auch
handelt es sich um eine hypothetische
die Voraussetzungen für den Beitragsein-
Größe, die besagt, wie hoch die Zahl
zug generell geändert haben. Denn das
der Erwerbstätigen wäre, wenn es nur
seit dem 01.01.2013 geltende Rundfunk-
Vollzeitarbeitsplätze gäbe. Zudem wird
finanzierungsmodell knüpft nun an das so
der Rundfunkbeitrag von privilegierten
genannte „Innehaben” einer Wohnung oder
Einrichtungen, wie z. B. gemeinnützigen
Betriebsstätte an. Dies gilt unabhängig
Einrichtungen oder Kindertagesstätten,
davon, ob Rundfunkgeräte vorhanden sind.
von einem Beitrag auf einen Drittelbeitrag reduziert.
Der 20. KEFBericht und seine Auswirkungen
In der Gesetzesnovelle wurden
Die KEF schlägt in ihrem 20. Bericht,
darüber hinaus Datenschutzregelungen
der den Bedarf der Rundfunkanstalten
präzisiert bzw. ergänzt, die auch bei der
für die Jahre 2017 bis 2020 abbildet, eine
Durchführung eines weiteren Bestandsda-
erneute Beitragssenkung ab dem Jahr
tenabgleichs, zu dem die öffentlich-recht-
2017 vor. Die erste Beitragssenkung in der
lichen Rundfunkanstalten ausdrücklich
Geschichte der Finanzierung des öffent-
berechtigt werden, hilfreich und zielführend
lich-rechtlichen Rundfunks erfolgte zum
sein werden. Dazu zählt die Nennung der
01.04.2015. Damals wurde der monatliche
öffentlichen Stellen, die zur Übermittlung
Betrag von 17,98 € um 48 Cent auf 17,50 €
der Daten einzelner Inhaber/-innen von
reduziert.
Wohnungen oder Betriebsstätten befugt sind. Dies sind insbesondere Meldebe-
Die Ministerpräsident(en)/-innen der
hörden, Handelsregister, Gewerberegister
Bundesländer werden sich im Juni 2016
und Grundbuchämter. Nichtöffentliche
mit den Empfehlungen der KEF befassen.
Stellen im Sinne von Satz 1 sind Unternehmen des Adresshandels und der Adressverifizierung. Derzeit laufen im Beitragsservice von ARD, ZDF und Deutschlandradio die Vorbereitungen, um alle Bestimmungen
39
BEITRAGSERTRAGSPLANUNG Seit dem Jahr 1996 hat der Beitragsservice von ARD, ZDF und Deutschlandradio die Federführung für die gemeinsame Planung der Beitragserträge inne. Bereits nach zwei Jahren im neuen Finanzierungsmodell konnte die gewohnte
Planung noch nicht vorlagen, führen zu marginalen Anpassungen.
Planungssicherheit wieder erreicht werden, denn die Planung der wertberichtigten
Trotz der bereits erreichten hohen
Gesamterträge führte für das Jahr 2015
Planungssicherheit gestaltet sich die
lediglich zu einer Planabweichung von 0,6 %.
Datenlage im Rundfunkbeitrag nach wie vor als Herausforderung für die Beitrags-
Der Verwaltungsrat hat im Jahr 1996
ertragsplanung. Es gibt eine Reihe von
dem Beitragsservice von ARD, ZDF und
Faktoren, die die Planung beeinflussen
Deutschlandradio die Federführung für
können. Zu den wichtigsten zählen die
die gemeinsame Planung der Beitrags-
Datenabgleiche mit den Meldebehörden
erträge übertragen. Die Planung erfolgt
und die daraus resultierenden Direktan-
auf Basis umfangreicher Vorarbeiten
meldungen, zu denen noch keine abschlie-
durch den Beitragsservice von ARD, ZDF
ßenden Ergebnisse vorliegen. Im Zuge der
und Deutschlandradio und wird in der
Evaluation des Rundfunkbeitrags haben
durch die Finanzkommission der Rund-
die Ministerpräsident(en)/-innen Ände-
funkanstalten eingesetzten Arbeitsgruppe
rungen des Rundfunkbeitragsstaatsver-
„Beitragsplanung” beraten. Final wird
trags beschlossen, deren Auswirkungen
die Planung in der Finanzkommission der
ebenfalls zum Teil nur geschätzt werden
Rundfunkanstalten verabschiedet. Die
können. Des Weiteren steht die Ent-
geplanten Gesamterträge bilden die Basis
scheidung über die Empfehlung der KEF
für die Haushaltsplanung bei den Rund-
für eine weitere Beitragssenkung zum
funkanstalten.
01.01.2017 noch aus, die ebenfalls die Beitragsertragsplanung beeinflusst.
Die Planungsergebnisse
40
Grundlage für die Anmeldung zum
aus Juli 2015 bildeten
20. KEF-Bericht war die Planung des Bei-
die Grundlage für die
tragsservice aus dem Juli 2015. Nach aus-
runden wird das Planungsmodell auf
Anmeldung zum 20. KEF
giebiger Prüfung hat die KEF die Planung
Optimierungsmöglichkeiten geprüft, um
Bericht.
für die Jahre 2015 bis 2020 akzeptiert.
durch kontinuierliche Weiterentwicklun-
Lediglich die vorliegenden Ist-Ergebnisse
gen die inzwischen erreichte Planungs-
des Jahres 2015, die zum Zeitpunkt der
güte sicherzustellen bzw. zu verbessern.
Auch in den folgenden Planungs-
Jahresbericht 2015
Prognosebericht und Ausblick Sonstige Herausforderungen
SONSTIGE HERAUSFORDERUNGEN FÜR DEN BEITRAGSSERVICE
Nach den ersten Jahren im neuen Finanzierungsmodell gilt es, Optimierungs potenziale in den Prozessen des Beitragseinzugsverfahrens zu identifizieren und umzusetzen. Die Herausforderungen für den Beitragsservice von ARD, ZDF
räteunabhängige Finanzierungsmodell, das seit dem 01.01.2013 Gültigkeit hat.
und Deutschlandradio werden in den nächsten Monaten darin bestehen, die
Um diese Herausforderungen zu
aktuellen Prozesse und Verfahren des
bewerkstelligen, ist es nun erforderlich, die
Beitragseinzugs – des Kerngeschäfts
Erfahrungen der ersten drei Jahre nach der
des Beitragsservice von ARD, ZDF und
Umstellung zu bewerten und zu verarbei-
Deutschlandradio – zu optimieren und
ten. Vor diesem Hintergrund wurden Ende
damit in ein zeitgemäßes und zukunfts-
2015 Prozessuntersuchungen aufgesetzt.
fähiges Regelgeschäft zu überführen. Die Erkenntnisse aus den Prozess-
Bisherige Erfahrungen
untersuchungen fließen auch in die Vorbe-
im neuen Finanzierungs
die Ergebnisse aus der Evaluierung des
reitungen für den im Jahr 2018 geplanten
system werden genutzt,
Rundfunkbeitragsstaatsvertrags (RBStV),
bundesweiten Meldedatenabgleich ein.
um die Prozesse und Ver
die sich in den Anpassungen des 19. Rund-
Dieses Instrument dient unter anderem
fahren im Beitragseinzug
funkänderungsstaatsvertrags (RÄStV)
dazu, die bisher erreichte Beitragsgerech-
effizienter zu gestalten.
wiederfinden, in dem zukünftigen Bei-
tigkeit längerfristig auf einem hohen Niveau
tragseinzugsverfahren zu berücksich-
zu halten sowie potenzielle Beitragszah-
tigen. Das heißt, sie sind zum einen in
ler/-innen, die bisher auf keine der Maß-
den Prozessen und Verfahren des Bei-
nahmen im Rahmen der Gewinnung neuer
tragseinzugs abzubilden, zum anderen ist
Kund(en)/-innen reagiert haben, zu identifi-
durch den Beitragsservice dafür Sorge zu
zieren bzw. zur Mitwirkung bei der Klärung
tragen, dass diese ab Inkrafttreten des
ihres Sachverhaltes zu bringen.
Darüber hinaus ist es notwendig,
Gesetzes auch angewandt werden. Darüber hinaus werden – in enger Zudem wird der Beitragsservice – wie
Zusammenarbeit mit den öffentlich-
bisher – kontinuierlich weitere Anstren-
rechtlichen Rundfunkanstalten – perma-
gungen unternehmen, geforderte Einspar-
nent Überlegungen angestellt, wie sich
potenziale zu erzielen. Dazu zählen die
das Thema „Service” weiter vorantreiben
Steigerung von Effizienz und Effektivität
und optimieren lässt. Dazu zählen, neben
des Beitragseinzugs sowie die konsequente
dem weiteren Ausbau der automatisier-
Weiterverfolgung des Personalabbaus. Das
ten Verarbeitung von Vorgängen, auch
Erreichen dieser Einsparziele entspricht
die Verbesserung der Service-Infrastruk-
den Erwartungen der Politik und der öf-
tur für die Kund(en)/-innen sowie das
fentlich-rechtlichen Rundfunkanstalten als
Selfcare-Verfahren im Internetauftritt
Konsequenz auf den Umstieg auf das ge-
www.rundfunkbeitrag.de.
41
JAHRESABSCHLUSS 2015 Die Ertrags und Aufwands rechnung schließt im Jahr 2015 mit einem Jahresvolumen von 171.271.010,88 € ab.
Der Verwaltungsrat hat –
Die auf Seite 43 zusammengefasste
Die Erträge und Aufwendungen
wie auch in den Jahren
Ertrags- und Aufwandsrechnung
waren mit 178.120.600,00 € geplant.
zuvor – die Entlastung
schließt mit einem Jahresvolumen von
Der Finanzplan wies ein Soll von
der Geschäftsführung
171.271.010,88 € ab und weist damit
4.589.000,00 € auf. Einschließlich der
beschlossen, nachdem
gegenüber dem Abschluss des Vorjahres
aus dem Haushaltsjahr 2014 übertrage-
er am 09.06.2016 den
eine Verringerung um 15.986.344,94 € auf
nen Reste in Höhe von 316.146,00 €
Jahresabschluss anhand
(s. dazu auch die Erläuterungen auf den
ergab der Finanzplan somit eine Mittel-
des Prüfungsberichts
Seiten 36 f. zu den Aufwendungen für den
aufbringung und Mittelverwendung von
des Wirtschaftsprüfers
Zentralen Beitragsservice). Der Verwal-
4.905.146,00 €.
festgestellt hatte.
tungsrat hat den Jahresabschluss anhand des Prüfungsberichts des Wirtschafts-
Der Jahresabschluss des Beitrags-
prüfers am 09.06.2016 festgestellt und
service von ARD, ZDF und Deutschland-
die Entlastung der Geschäftsführung
radio besteht entsprechend den Be-
beschlossen.
stimmungen der Finanzordnung aus der Vermögensrechnung, der Ertrags- und
Die Wirtschaftsführung des
Aufwandsrechnung, dem Anhang, dem
Beitragsservice von ARD, ZDF und
Lagebericht sowie aus der Abrechnung
Deutschlandradio für das Jahr 2015
des Haushaltsplans. Seine Aufstellung
wurde zunächst bestimmt durch
erfolgt in Anlehnung an die Vorschriften
den vom Ver waltungsrat in seiner
des Handelsgesetzbuchs für große
181. Sitzung am 27.08.2014 genehmigten Haushaltsplan.
42
Kapitalgesellschaften.
Jahresabschluss 2015
Jahresbericht 2015
Jahresbilanz 2015 Ertrags- und Aufwandsrechnung ERTRÄGE in €
2015
1. Betriebsbeiträge 2. Sonstige betriebliche Erträge
2014
170.759.345,04 a) Kostenerstattungen b) Erträge aus dem Abgang von Gegenständen des Anlagevermögens c) Erträge aus der Auflösung von Rückstellungen d) Erträge aus dem Verkauf von Material e) Periodenfremde und nicht laufende Erträge
186.513.737,84
43.300,44
44.410,04
6.391,85
0,00
271.899,09
433.298,78
0,00
73,80
190.009,55
3. Zinsen und ähnliche Erträge
511.600,93
264.039,13
741.821,75
64,91
1.796,23
171.271.010,88
187.257.355,82
AUFWENDUNGEN in € 4. Personalaufwendungen
a) Gehälter und Löhne b) Sonstige Arbeitsentgelte
3.500.687,57
c) Gesetzliche soziale Aufwendungen
10.978.451,09
13.362.279,54
d) Aufwendungen für die Altersversorgung
11.506.612,44
13.182.667,65
f) Sonstige Personalaufwendungen a) Material für Datenverarbeitung/ Druckerzeugnisse b) Bücher und Zeitschriften
145.198,27
2.781.954,20
26.879,12
213.283,40
254.410,50
d) Sonstiges Material
222.735,96
d) Repräsentations- und Bewirtungskosten
50.443.601,63
50.201.017,23
2.359.814,19
2.795.319,70
97.558,66
94.167,02
46.013,15 52.946.987,63
36.600,36 3.006.538,94
b) Mieten für technische Einrichtungen
5.901.174,49
5.868.101,89
c) Unterhalts-, Bewirtschaftungsund Reparaturkosten
7.333.367,05 16.267.004,01
7.176.589,61
a) Beförderungskosten, Frachten, Rollgelder und Zollgebühren
d) Versicherungen e) Andere Aufwendungen f) Betriebssteuern, übrige Aufwendungen
22.241,95
23.807,20
7.162.607,57
8.611.010,69
2.268.433,36
3.757.614,78
66.096,43
73.833,99
2.894,00
661,00
740,00
9.523.013,31
3.278.614,84
4.376.404,34
3.032.462,47
c) Prüfungs-, Beratungs- und Rechtskosten, sonstige Gebühren
ERGEBNIS
104.168,95
a) Nutzungsentgelt und Mieten
b) Postkosten
10. Aufwendungen aus Aufzinsung
3.240.511,68
3.452.732,29 a) EDV-Fremdleistungen, Fremdbearbeitung
97.789.469,22
2.893.156,27
c) Verbrauchsmaterial
c) Reise- und Fahrtkosten
9. Sonstige betriebliche Aufwendungen
109.589,54
22.538,12
b) Verschiedene Dienstleistungen
8. Aufwendungen für Mieten und Unterhalt
174.946,20
69.885,28 85.570.527,96
6. Abschreibungen auf immaterielle Vermögensgegen stände und Sachanlagen 7. Fremdleistungen
67.459.298,72
3.528.871,36
e) Aufwendungen für Unterstützungen 5. Materialaufwendungen
59.341.509,52
950,00
53.127.104,31
16.051.230,44
12.467.877,66
270.234,00
166.655,01
171.271.010,88
187.257.355,82
0,00
0,00
43
BESTATIGUNGSVERMERK DES WIRTSCHAFTSPRUFERS
Nach dem abschließenden Ergebnis
Lagebericht des ARD ZDF Deutschlandradio
unserer Prüfung sind keine Einwendungen
Beitragsservice, Köln, für das Geschäftsjahr
zu dem als Anlage 1 bis 3 sowie Anlage
vom 1. Januar 2015 bis 31. Dezember 2015
5 bis 11 wiedergegebenen Jahresabschluss
geprüft. Die Buchführung und die Aufstel-
zum 31. Dezember 2015 und dem als
lung von Jahresabschluss und Lagebericht
Anlage 4 wiedergegebenen Lagebericht
nach den deutschen handelsrechtlichen
für das Geschäftsjahr 2015 des ARD ZDF
Vorschriften und der Finanzordnung des ARD
Deutschlandradio Beitragsservice, Köln,
ZDF Deutschlandradio Beitragsservice, Köln,
zu machen. Wir haben daher den Bestä-
liegen in der Verantwortung der Geschäfts-
tigungsvermerk erteilt, der nachfolgend
führung des ARD ZDF Deutschlandradio Bei-
wiedergegeben wird:
tragsservice, Köln. Unsere Aufgabe ist es, auf der Grundlage der von uns durchgeführten
„Bestätigungsvermerk des Abschlussprüfers: Wir haben den Jahresabschluss –
Prüfung eine Beurteilung über den Jahresabschluss unter Einbeziehung der Buchführung und über den Lagebericht abzugeben.
bestehend aus der Vermögensrechnung
44
(Bilanz), der Ertrags- und Aufwandsrechnung
Wir haben unsere Jahresabschluss-
(Gewinn- und Verlustrechnung), dem Anhang
prüfung nach § 317 HGB unter Beachtung
und der Abrechnung des Haushaltsplans –
der vom Institut der Wirtschaftsprüfer (IDW)
unter Einbeziehung der Buchführung und den
festgestellten deutschen Grundsätze ord-
Jahresbericht 2015
Jahresabschluss 2015 Bestätigungsvermerk des Wirtschaftsprüfers
nungsmäßiger Abschlussprüfung vorgenom-
ZDF Deutschlandradio Beitragsservice, Köln,
men. Danach ist die Prüfung so zu planen
und vermittelt unter Beachtung der Grund-
und durchzuführen, dass Unrichtigkeiten und
sätze ordnungsmäßiger Buchführung ein den
Verstöße, die sich auf die Darstellung des
tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes
durch den Jahresabschluss unter Beachtung
Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage
der Grundsätze ordnungsmäßiger Buchfüh-
des ARD ZDF Deutschlandradio Beitragsser-
rung und durch den Lagebericht vermittelten
vice, Köln. Der Lagebericht steht in Einklang
Bildes der Vermögens-, Finanz- und Ertrags-
mit dem Jahresabschluss, vermittelt insge-
lage wesentlich auswirken, mit hinreichender
samt ein zutreffendes Bild von der Lage des
Sicherheit erkannt werden. Bei der Fest-
ARD ZDF Deutschlandradio Beitragsservice,
legung der Prüfungshandlungen werden
Köln, und stellt die Chancen und Risiken der
die Kenntnisse über die Geschäftstätigkeit
zukünftigen Entwicklung zutreffend dar.”
und über das wirtschaftliche und rechtliche Umfeld des ARD ZDF Deutschlandradio Beitragsservice, Köln, sowie die Erwartun-
Düsseldorf, den 21. April 2016
gen über mögliche Fehler berücksichtigt. Im Rahmen der Prüfung werden die Wirksamkeit des rechnungslegungsbezogenen internen
Warth & Klein Grant Thornton AG
Kontrollsystems sowie Nachweise für die
Wirtschaftsprüfungsgesellschaft
Angaben in Buchführung, Jahresabschluss und Lagebericht überwiegend auf der Basis
Riese
Schreiner
von Stichproben beurteilt. Die Prüfung
Wirtschaftsprüfer
Wirtschaftsprüfer
umfasst die Beurteilung der angewandten Bilanzierungsgrundsätze und der wesentlichen Einschätzungen der Geschäftsführung sowie die Würdigung der Gesamtdarstellung des Jahresabschlusses und des Lageberichts. Wir sind der Auffassung, dass unsere Prüfung eine hinreichend sichere Grundlage für unsere Beurteilung bildet. Unsere Prüfung hat zu keinen Einwendungen geführt. Nach unserer Beurteilung aufgrund der bei der Prüfung gewonnenen Erkenntnisse entspricht der Jahresabschluss des ARD ZDF Deutschlandradio Beitragsservice, Köln, für das Geschäftsjahr vom 1. Januar 2015 bis 31. Dezember 2015 den gesetzlichen Vorschriften und der Finanzordnung des ARD
45
ECKDATEN UND ORGANISATION
Geschäftsführung
Dr. Stefan Wolf
Datenschutzbeauftragte Kerstin Arens
Geschäftsführung Gemäß der Verwaltungsvereinbarung „Beitragseinzug” hat die Geschäftsführung die Aufgabe, für den gemeinsamen Beitragseinzug die Geschäfte nach Maßgabe der Verwaltungsvereinbarung und der Beschlüsse des Verwaltungsrats zu führen. Dr. Stefan Wolf Geschäftsführer
Geschäftsleitung*
Holger Hemme, Dr. Stefan Wolf, Claudia Seifert, Dr. Joachim Altmann (v. l. n. r.)
*Nicht auf dem Bild: Hermann-Josef Flosbach, ausgeschieden zum 31.12.2015.
46
Eckdaten und Organisation
Jahresbericht 2015
AM Anforderungsmanagement
KMB Kundenmanagement und Berichtswesen
ZA Zentrale Aufgaben
IR Revision/Risikomanagement
Charlotte Wirtz
Bernd Roßkopf
Kerstin Arens
Michael Neuy
D Datenverarbeitung
S* Steuerung Produktion und Verfahren/ Beitragsrechnungswesen
Holger Hemme
Dr. Joachim Altmann
HermannJosef Flosbach
VRP Recht und Personal
DPA Systemprogrammierung/ ITBetrieb
SPM Produktions management
BK1 Kundenservice 1
Susanne Wagenfeld
Benedikt Lohner
Stefanie Freytag
Matthias Strick
VFB Finanzen und Betrieb
DAE Systementwicklung
SBM Beitragsmanagement
BK2 Kundenservice 2
Mathias Vogel
Ulrich Hillen
Michael Renz
Adalbert von Cramm
QM Qualitätsmanagement
BK3 Kundenservice 3
Stefanie Freytag
Axel Fell
V Recht, Verwaltung und Betrieb
*Befristete Organisationseinheit bis längstens zum 31.12.2015.
B* Beitragseinzug
Claudia Seifert
Stand: 31.12.2015
47
VERWALTUNGSRAT
Bei der Steuerung und Überwachung
Der Verwaltungsrat besteht aus
der Aufgabenerfüllung durch den Zentralen
je einem Vertreter oder einer Vertreterin
Beitragsservice arbeiten die öffentlich-
der Landesrundfunkanstalten und des
rechtlichen Rundfunkanstalten gemäß der
Deutschlandradios sowie drei Vertreterinnen
Verwaltungsvereinbarung „Beitragseinzug”
bzw. Vertretern des Zweiten Deutschen
in einem Verwaltungsrat zusammen.
Fernsehens:
Vorsitzende
Dr. Katrin Vernau Verwaltungsdirektorin WDR seit 01.03.2015 Vorsitzende seit 24.03.2015
Hans W. Färber Verwaltungsdirektor WDR bis 28.02.2015 Vorsitzender bis 28.02.2015
48
Jahresbericht 2015
Eckdaten und Organisation Verwaltungsrat
Stellvertretende Vorsitzende
Jürgen Betz Justiziar HR
Karin Brieden Verwaltungsdirektorin ZDF
Rainer Kampmann Verwaltungs- und Betriebsdirektor Deutschlandradio
Mitglieder Petra Birkenbeil, Hauptabteilungsleiterin Finanzen ZDF | Angela Böckler, Verwaltungsdirektorin NDR | Hagen Brandstäter, Verwaltungsdirektor RBB | Dr. Hermann Eicher, Justiziar SWR | Dr. Albrecht Frenzel, Verwaltungsdirektor BR | Astrid Göbel, Verwaltungsdirektorin MDR bis 31.07.2015 | Martin Karren, Verwaltungs- und Betriebsdirektor SR | Ralf Ludwig, Verwaltungsdirektor MDR seit 01.12.2015/zuvor seit 01.08.2015 kommissarischer Verwaltungsdirektor | Jan Schrader, Leiter Finanzen/Allgemeine Verwaltung RB | Peter Weber, Justiziar ZDF Gemäß der „Verwaltungsvereinbarung zur Gremienkontrolle von Gemeinschaftseinrichtungen” überwacht zudem der Verwaltungsrat des WDR als Sitzanstalt nach Maßgabe der für den WDR geltenden Vorschriften die Aufgabenerfüllung durch den Zentralen Beitragsservice.
49
FACHGRUPPEN Mit Inkrafttreten der Verwaltungsvereinbarung „Beitragseinzug” zum 01.10.2013 haben die Fachgruppen „Finanzen/Organisation/IT” und „Kundenmanagement” ihre Arbeit aufgenommen. Sie beraten den Verwaltungsrat und die Geschäftsführung und bereiten grundsätzliche Fragen zur Entscheidung im Verwaltungsrat vor.
Fachgruppe „Finanzen/Organisation/IT” Diese Fachgruppe bereitet unter anderem
Lothar Basche
die Entscheidungen des Verwaltungsrats
Leiter Informationstechnik HR
zu folgenden Themen vor: • Finanzierung inkl. Haushaltsplan und Jahresabschlüssen
Prof. Dr. Thomas Becker Leiter IT Koordination Intendanz ZDF
• Zahlungsverkehr • Innere Verwaltung einschließlich Aufbau- und Ablauforganisation • Datenverarbeitung und
Dr. Thomas Bilstein Hauptabteilungsleiter Betriebsmanagement WDR
Informationstechnik Thomas Bücker Abteilungsleiter Haushalt ZDF Wolfgang Hecker Abteilungsleiter Beitragsservice NDR Prof. Dr. Armin Herb Rundfunkbeauftragter für Datenschutz und IT-Sicherheitsbeauftragter SWR Hagen Brandstäter
Dr. Markus Holzporz
Verwaltungsdirektor RBB
Leitung Zentrale Betriebswirtschaft
(Vorsitzender)
und Controlling Deutschlandradio Dr. Thomas Schmieden Hauptabteilungsleiter Informationsund Kommunikationssysteme SWR Jan Schrader Leiter Finanzen/Allgemeine Verwaltung RB
50
Jahresbericht 2015
Eckdaten und Organisation Fachgruppen
Fachgruppe „Kundenmanagement” Diese Fachgruppe ist insbesondere
Hannah Basten
zuständig für:
stellv. Abteilungsleiterin Beitragsservice SWR
• Umsetzung des Rundfunkbeitrags-
seit 24.09.2015
staatsvertrags auf der operativen Ebene • Tonalität der Kundenansprache
Jürgen Gruhler
• Strategie und konkrete Maßnahmen
Abteilungsleiter Beitragsservice SWR
der Marktbearbeitung • Grundsätzliche Festlegung des Brief- und Formularwesens, Beschwerdemanage-
Wolfgang Hecker Abteilungsleiter Beitragsservice NDR
ment, Qualitätssicherung • Erarbeitung von Richtlinien für das Kundenmanagement
Franka Jenn Abteilungsleiterin Beitragsservice BR Christian Kramer Referent Hauptabteilung Verwaltung MDR Doris Merkewitz Abteilungsleiterin Beitragsservice HR Liza Rychter Abteilungsleiterin Beitragsservice WDR seit 30.10.2015
Jürgen Betz Justiziar HR (Vorsitzender)
Gerald Schermuck Abteilungsleiter Beitragsservice RBB Angela Schöneberg Leiterin Zuschauerredaktion ZDF Kai Winter Abteilungsleiter Beitragsservice WDR bis 29.10.2015
51
ENTWICKLUNG DES PERSONALBESTANDS
Das Jahr 2015 stand im Zeichen des Personalabbaus. Im Rahmen laufender Strukturmaßnahmen sind zum Jahresende 2015 weitere befristete Arbeitsverträge ausgelaufen.
Von 1.072 Planstellen
Der Personalhaushalt 2015 weist
17 Auszubildenden) beschäftigt. Die
waren 963,60 mit
1.072 Planstellen aus. Über die vorge-
Mitarbeiter/-innen waren überwiegend
unbefristeten Mit
nannten 1.072 Planstellen hinaus werden
in Vollzeit, teilweise aber auch in Teilzeit
arbeiterkapazitäten
29 befristete Stellen als temporärer
mit Zeitanteilen zwischen 40 und 75 % der
und 28,00 Planstellen
Kapazitätsbedarf für den operativen
Normalarbeitszeit beschäftigt, so dass
mit befristeten Mit
Beitragseinzug ausgewiesen.
sich eine Gesamtmitarbeiterkapazität
arbeiterkapazitäten besetzt.
von insgesamt 1.045,85 ergab. Der Personalbestand hat sich wie folgt entwickelt:
• Von den 1.072 Planstellen waren 963,60
• Zum Ende des Jahres 2015 waren insge-
mit unbefristeten Mitarbeiterkapazitä-
samt 1.138 Mitarbeiter/-innen (inklusive
ten und 28,00 Planstellen mit befriste-
Entwicklung des Personalbestands über die Jahre 2009 bis 2015 STAND ZUM JAHRESENDE Unbefristet oder befristet angestellte Mitarbeiter/-innen auf Planstellen (IST) Angestellte Mitarbeiter/-innen auf befristeten Stellen Befristet angestellte Mitarbeiter/ -innen im Rahmen der Umstellung der Rundfunkfinanzierung Aushilfen und Auszubildende MITARBEITERKAPAZITÄTEN INSGESAMT
2009
2010
2011
2012
2013
2014
2015
966,50
981,90
999,75
981,50
1.000,00
1.000,00
992,60
71,00
76,00
73,25
78,00
79,75
83,25
36,25
0,00
0,00
85,25
164,50
186,45
108,15
0,00
21,00*
18,00
16,00
14,00
18,00
16,00
17,00
1.058,50
1.075,90
1.174,25
1.238,00
1.284,20
1.207,40
1.045,85
*Nicht enthalten in der Aufstellung sind 23 Aushilfen, die in einer Sonderaktion zur Bestandspflege vom 15.07.2009 bis 14.01.2010 befristet beschäftigt waren.
52
Jahresbericht 2015
Eckdaten und Organisation Entwicklung des Personalbestands
ten Mitarbeiterkapazitäten besetzt. Eine
• Insgesamt 240 Mitarbeiter/-innen nahmen
Planstelle war im Rahmen der Einarbei-
zum Jahresende 2015 die Möglichkeit der
tung doppelt besetzt. 80,40 Planstellen
Teilzeitbeschäftigung wahr. Ende des Jah-
waren zum 31.12.2015 unbesetzt. Die
res 2014 waren es 241 Mitarbeiter/-innen.
Anzahl der freien Planstellen belief sich im Jahresdurchschnitt auf 68,75 Plan-
• 190 Mitarbeiter/-innen, deren Verträge
190 Mitarbeiter/innen,
stellen (6,41 %). Im Jahr 2014 war durch-
am 31.12.2014 endeten oder unterjäh-
deren Verträge am
schnittlich eine Planstelle (0,1 %) nicht
rig im Jahr 2015 bis zum 30.12.2015
31.12.2014 endeten oder
besetzt.
ausgelaufen sind, schieden aus dem
unterjährig im Jahr 2015
Unternehmen aus. Dies entspricht im
bis zum 30.12.2015 aus
Jahresdurchschnitt 16,6 %.
gelaufen sind, schieden aus
• Auf den 29 befristeten Stellen waren
dem Unternehmen aus.
zum Jahresende 2015 36,25 Mitarbeiterkapazitäten (einschließlich 2,25
• Die Zahl der Versorgungsgeld-
personellen Unterstützungen sowie
empfänger/-innen stieg von 427 auf
5,00 Mitarbeiterkapazitäten ohne
453 Personen.
Planstellen) eingesetzt. Im Jahr 2015 waren keine • 23 Bewerber/-innen – einschließlich
Praktikant(en)/-innen im Zentralen
sechs Auszubildenden – wurden im
Beitragsservice von ARD, ZDF und
Berichtsjahr neu eingestellt, und zwar
Deutschlandradio beschäftigt.
überwiegend als Ersatz für ausgeschiedene Mitarbeiter/-innen. Es wurden
Zum Ende des Jahres 2015 arbeiteten
212 Mitarbeiter/-innen aus einem bisher
113 Mitarbeiter/-innen in alternierender Tele-
befristeten Anstellungsvertrag in eine
arbeit. Zum Ende des Jahres 2014 waren
Festanstellung übernommen.
es noch 107 Mitarbeiter/-innen.
• Im Laufe des Jahres 2015 haben vier
Im Rahmen laufender Strukturmaß-
Auszubildende ihre Berufsausbildung
nahmen sind von den 1.045,85 Mitarbeiter-
erfolgreich beendet. Drei haben einen
kapazitäten zum 31.12.2015 weitere befris-
befristeten Anschlussarbeitsvertrag ab-
tete Arbeitsverträge ausgelaufen. Die Zahl
geschlossen. Zum Jahresende standen
der Gesamtmitarbeiterkapazitäten ist damit
insgesamt 17 Auszubildende in einem
im Januar 2016 auf 1.026,15 Kapazitäten (in-
Ausbildungsverhältnis.
klusive 17 Auszubildenden) weiter gesunken.
53
54
IMPRESSUM ARD ZDF Deutschlandradio Beitragsservice Postfach 11 03 63 50403 Köln www.rundfunkbeitrag.de/beitragsservice Juni 2016
55
www.rundfunkbeitrag.de
56