Industrie 4.0 - Standortförderung Winterthur

02.03.2016 - Impressum. Herausgeberin Standortförderung Region Winterthur. Im Hauptbahnhof. Postfach. CH-8401 Winterthur. Tel. +41 52 267 67 97.
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Kurz und bündig

Industrie 4.0: Globale Bedeutung beginnt in der lokalen Wirkung Industrie und Pioniergeist stecken in der DNA des Wirtschaftsstandortes Winterthur. Es liegt auf der Hand, dass Winterthur auch ganz vorne mit dabei sein will, wenn es um die vierte industrielle Revolution geht. Bereits heute wirken globale Marktleader, von denen die Öffentlichkeit kaum etwas weiss, vom Standort Winterthur aus. Die Handelskammer und Arbeitgebervereinigung Winterthur (HAW), der Technopark Winterthur, die Standortförderung Region Winterthur und die ZHAW Zürcher Hochschule für Angewandte Wissenschaften widmen sich gemeinsam der Frage: «Was können wir angesichts der technologischen Entwicklungen tun, um zugunsten der Wertschöpfung an unserem Standort den grösstmöglichen Nutzen zu stiften?» Um Antworten auf diese Fragen zu finden, fühWissenstransfer und Sicherheitsfragen: Die HAW beschäf- ren die Organisationen unter tigt sich mit den Herausforderungen von Industrie 4.0. dem Lead der ZHAW School of Engineering zurzeit bei den hiesigen Unternehmen eine Befragung durch. Oberstes Ziel ist die Optimierung des Wissenstransfers – er soll der NährDefinition Industrie 4.0 boden sein für Zukunftstechnologien. Unter dem Begriff «Industrie 4.0» – auch «Internet der Dinge» genannt – versteht man die intelligente Produktion oder die Möglichkeit, Maschinen und Apparate direkt miteinander Informationen austauschen zu lassen. Die technologische Errungenschaft hat Einfluss auf die gesamte Wertschöpfungskette, vom Zulieferer bis zum Kunden bzw. zur Endverbraucherin. Industrie 4.0 verändert damit nicht nur die Industriebranche, sondern die gesamte Gesellschaft. Die Zahl 4.0 steht für die «vierte Revolution», nachdem bereits 1) der Einsatz von Wasser- und Dampfmaschine, 2) die Elektrizität und die damit möglich gewordene industrielle Massenproduktion sowie 3) die digitale Revolution die (Arbeits)Welt grundlegend verändert haben.

Um global bedeutsam zu sein, muss Winterthur lokal wirken. Erste indikative Erkenntnisse aus den Umfragen mit lokalen Playern haben die Studienverfasser der ZHAW bereits gewonnen, sagt Ralph Peterli, HAW-Projektleiter Industrie 4.0: «Das Wissen und die Erfahrungen der diversen Aspekte von Industrie 4.0 sind sehr unterschiedlich, was einheitliche Massnahmen als wenig zielführend erscheinen lassen. Die grösste Herausforderung ist die Anpassung und Optimierung von Prozessen. Daneben gibt es auch vielseitige Sicherheitsaspekte zu berücksichtigen. In der Folge werden die Vertreter der ZHAW School of Engineering und HAW die Analyse vertiefen und die lokale Wirtschaft baldmöglichst über die Erkenntnisse und das weitere Vorgehen informieren.»

Architekturpreis Zum dritten Mal wird dieses Jahr der Architekturpreis Region Winterthur verliehen. Die Ausschreibung startet am 2. März 2016 und dauert rund zwei Monate. Informationen und Teilnahmebedingungen finden Sie unter: www.architekturpreiswinterthur.ch

WINSIGHT Bulletin der Standortförderung Region Winterthur Ausgabe 07 / März 2016

Vinterthur Am 17. Juni 2016 lädt die Standortförderung Region Winterthur wieder zum Weinerlebnis am Goldenberg ein. Unternehmerfrühstück in der Region Nach dem 3. erneut erfolgreichen Unternehmerfrühstück in Pfungen bei der Schenker Schweiz AG wird die Standortförderung Region Winterthur den nächsten Netzwerkanlass für Unternehmerinnen und Unternehmer aus den Gemeinden Hettlingen, Seuzach, Dägerlen, Dinhard, Rickenbach und Ellikon a.d. Thur durchführen. Infos zu Ort und Datum folgen. Stellenschafferpreis Der Stellenschafferpreis wird dieses Jahr im Rahmen des KMU-Forums an der Winti Mäss am 2. Dezember 2016 verliehen. Mehr Informationen zur Teilnahme folgen im Sommer. TheaterPlus Die Projektidee TheaterPlus wurde von den Initianten (Handelskammer und Arbeitgebervereinigung Winterthur, Winterthur Tourismus und Standortförderung Region Winterthur) im November 2015 dem Stadtrat übergeben. Auch wurde eine öffentliche Diskussion über die Zukunft des Theatergebäudes lanciert. Der Stadtrat hat nun beschlossen, die Schutzwürdigkeit des Gebäudes Theater Winterthur von der kantonalen Denkmalpflege überprüfen zu lassen. Weitere Infos finden Sie unter: www.theaterplus.ch

Impressum Herausgeberin Standortförderung Region Winterthur Im Hauptbahnhof Postfach CH-8401 Winterthur Tel. +41 52 267 67 97 Fax +41 52 267 67 98 [email protected] www.standort-winterthur.ch Konzept/Text Gestaltung Druck Auflage

Standortförderung Region Winterthur Roland Blassnig, www.mediaart.ch Mattenbach AG 2'500 Exemplare

An- und Abmeldungen für das WINSIGHT senden Sie bitte per E-Mail an [email protected].

Moderator Arthur Honegger freut sich auf den Internationalen Berufsbildungskongress.

«Es gibt hier auch ohne Gymi eine berufliche Zukunft» Arthur Honegger (36), Moderator des SRF-Nachrichtenmagazins 10vor10 und früherer US-Korrespondent, wird den Zweiten Internationalen Berufsbildungskongress in Winterthur moderieren. WINSIGHT: Die Schweiz gilt als Vorzeigeland, wenn es um die Berufsbildung geht. Wir sind stolz auf unser duales Bildungssystem. Welchen Eindruck haben Sie als Ausland-Korrespondent von den Angeboten in anderen Ländern gewonnen? Arthur Honegger: Die Schweiz hat tatsächlich den Gold-Status, wenn man sie im internationalen Kontext vergleicht. Aus meiner Sicht gibt es nur noch Deutschland, das mit dem Standard der Schweiz mithalten kann – oder Finnland, die Heimat meiner Frau. In den USA, wo ich lange Korrespondent war, herrscht die Verschulung, die Akademisierung. Ein CollegeAbschluss ist das Mass aller Dinge. Jeder will einen College-Degree, ob dies nun den Bedürf-

nissen des Arbeitsmarktes dienlich ist oder nicht. Wie wird das Bedürfnis des Arbeitsmarktes denn abgedeckt? Schlecht. Denn es fehlen die guten Berufsleute. Natürlich gibt es auch in den USA gute Handwerker. Aber sie bringen sich das Knowhow selber bei, eine solide Ausbildung dafür gibt es nicht. Und man gilt als Handwerker weniger in der Gesellschaft. Dabei wäre das praktische Wissen so gefragt und müsste eigentlich eine sichere berufliche Zukunft bedeuten. Wie kann ein Land, eine Regierung, diese Einstellung ändern? Die Obama-Administration steckt viel Geld in die Strategie, die Berufsbildung in Community-Colleges oder Trade Schools zu stärken. Es braucht aber ebenso Zeit und Überzeugungsarbeit, die praktische Ausbildung als etwas Wertvolles zu vermitteln – ein veritabler Kulturwandel. Einzelne Minderheiten in den USA haben ausserdem Angst, man versuche ihnen die Berufsbildung schmackhaft zu machen, um sie Fortsetzung auf Seite 2

«Es gibt hier auch ohne Gymi eine berufliche Zukunft»

Kommentar aus der Wirtschaft

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Lokale und regionale Unternehmen ziehen Bilanz

vom prestigeträchtigeren College fernzuhalten. Diese müssen natürlich für alle offen bleiben. Warum funktioniert hierzulande, was andernorts schwierig durchzusetzen ist? Die Durchlässigkeit unseres Bildungssystems spielt da sicher eine Rolle: Nach der Erstausbildung ist man nicht für den Rest des Lebens an den ursprünglich erlernten Beruf gebunden. Mit Weiterbildungsmodulen, insbesondere an Fachhochschulen, steht der Weg auch für einfache Berufsleute offen bis hin zur akademischen Laufbahn. Andererseits wegen der Wertschätzung, die unsere Gesellschaft – ganz im Gegensatz zu anderen Ländern – den praktisch ausgebildeten Berufsleuten entgegenbringt. Wir wissen es zu schätzen, bei einem Schaden im Haus einen guten Sanitär rufen zu können und sind bereit, für seine Arbeitsqualität etwas zu bezahlen. Diese zwei Faktoren sind auch für Eltern entscheidend: Sie wissen, dass ihre Kinder eine berufliche Zukunft haben, auch wenn diese nicht das Gymnasium besuchen.

Jill Biden, Gattin des US-Vizepräsidenten Joe Biden, referierte in der Kongress-Erstausgabe im Herbst 2014.

sind hier Vorreiter, weil sie wahnsinnig offen gegenüber Neuem sind.

Die Standortförderung Region Winterthur hat sich 2012 im Rahmen ihrer Vierjahres-Strategie zum Ziel gesetzt, die Rahmenbedingungen für die Unternehmen am Wirtschaftsstandort Winterthur bis 2015 zu verbessern. Um zu überprüfen, ob das Ziel erreicht werden konnte, befragte sie im Januar dieses Jahres die Unternehmen. Die Ergebnisse liegen jetzt vor. Themen waren die generelle Zufriedenheit am Standort im Vergleich zu 2012. Dazu gehören auch die Einschätzungen zum Standort-Image, zur Arbeitsmarktsituation, Steuerbelastung, Verfügbarkeit von Bauland und Mietflächen, Verkehrslage, Kundenfreundlichkeit der Verwaltung, Zusammenarbeit mit der Hochschule am Standort sowie des Handlungsbedarfs.

Was reizt Sie persönlich, den Kongress in Winterthur zu moderieren? Ich bin selber ein von der praktischen Ausbildung geprägter Berufsmann, habe also einen starken Bezug zum Thema und bin Verfechter der Berufsbildung. Ich habe die Ringier Journalistenschule gemacht und dafür mein Studium abgebrochen. Bereut habe ich das nie. Vielen, die von der Universität kommen, fehlt das praktische Knowhow. Als Vater von zwei Kindern vertrete ich den Standpunkt, dass diese lernen sollen, was ihnen Freude macht, worin sie ihre Leidenschaft stecken können, egal, ob sie die akademische Laufbahn einschlagen oder nicht.

Im Vergleich zu 2012 positiver eingeschätzt werden der allgemeine Arbeitsmarkt und die Verfügbarkeit von qualifiziertem Personal. Weniger gut als 2012 schätzen die Unternehmen das Image des Standortes als Wirtschaftsstandort ein. Die Steuersituation wird im Vierjahresvergleich hingegen als positiver bewertet: Schätzten im 2012 gerade mal 40% der Befragten die Steuerbelastung als eher gering ein, so beurteilt im 2016 nun fast die Hälfte der Befragten die Situation als eher positiv, wie die Grafik rechts zeigt.

«Entscheidungsträger sollten die positiven Seiten Winterthurs betonen – und diese gibt es mehr als genug. Dies trägt zum guten Image bei. Verordnungen über die Höhe von Vermögenssteuersätzen zum Beispiel sind eine kantonale Angelegenheit, die Stadt Winterthur steht hier nicht in der Verantwortung, obwohl das oft behauptet wird. Winterthur hat unglaublich viel zu bieten, und das sollten wir gemeinsam – auch wir Wirtschaftsvertreter – stets an vorderster Front thematisieren.» Philipp Jöhr, Verwaltungsratspräsident der BWT Bau AG Konjunkturprognose Arbeitsmarkt 2012

7

2016

6

sehr gut

32 27 gut

Was aber kann die Schweiz umgekehrt lernen? Die Schweiz setzt stark auf bestehende Werte, pflegt diese und ist bestrebt, sie noch weiter zu verbessern. Das ist durchaus sinnvoll und nobel. Sie läuft aber damit Gefahr, globale Veränderungen und Trends zu verpassen, die in einer sich immer schneller drehenden Wirtschaftswelt nun mal Realität sind. Ich denke konkret an die vielen neuen Technologien, auch an die omnipräsenten Ratings, die den Konkurrenzdruck verstärken. Die rasanten Veränderungen wirken sich auf jedes einzelne Berufsbild aus, vom Taxifahrer bis hin zur Reisebüro-Angestellten. Aber die Schweiz gilt als innovatives Land? Ja natürlich, aber nicht unbedingt, wenn es um richtige Umbrüche geht – Dinge, die die Welt verändern: iPhone, Facebook, Twitter, aber auch Gastrokonzepte wie Starbucks... Die USA

Alle Ergebnisse aus der Umfrage finden Sie auf www.standort-winterthur.ch/kp16

Der Zweite Internationale Berufsbildungskongress findet vom 20.–22. Juni 2016 in Winterthur statt.

Am Internationalen Berufsbildungskongress 2016 treten angesehene Persönlichkeiten aus dem In- und Ausland als Referenten auf. Dazu gehören Marianne Thyssen, die EU-Kommissarin für Beschäftigung, Soziales, Qualifikationen und Arbeitskräftemobilität, der brasilianische CEO von Indústrias Romi S.A., Luiz Cassiano Rando Rosolen und Dr. Ursula Renold, Leiterin Forschungsbereich Bildungssysteme, KOF Konjunkturforschungsstelle der ETH Zürich. Neben den Referaten und Panel-Diskussionen wird den Teilnehmenden ein abwechslungsreiches Programm geboten: Im «Skills Village» wird eine kleine Berufsmesse aufgebaut, wo unter anderem lokale Unternehmen praxisnah ihre Ausbildungsbetriebe präsentieren. Über die gesamte Kongressdauer stehen Lernende im Service und in der Gästebetreuung im Einsatz, in Betrieben und Schulen wird vor Ort die duale Berufsbildung in der Praxis gezeigt.

Folgen Sie dem Kongress: Twitter: www.twitter.com/vpet_congress Facebook: www.facebook.com/VPET.Congress Website: www.vpet-congress.ch

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eher gut

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schlecht

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sehr schlecht

Steuerbelastung 38

2012 2 2016 niedrig

43 43

5 mittel

hoch

17 37

15

sehr hoch

Image Wirtschaftsstandort 2012

16

2016 2 Erster Internationaler Berufsbildungskongress 2014 in Winterthur: Bundesrat Johann Schneider-Ammann tauscht sich mit Bildungsexperten aus.

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sehr gut

47 40

gut

eher gut

27 37

eher schlecht

8 2 14

schlecht

52

sehr schlecht

Im Vergleich die Ergebnisse des Economic Research der Credit Suisse:

Neues auf der aufgefrischten Website

Die Ergebnisse der Standortförderung Region Winterthur basieren auf Einschätzungen von lokalen Unternehmern. Laut Studie der Credit Suisse hat die Standortqualität für Unternehmen in der Zeitspanne der letzten vier Jahre nicht eingebüsst. Winterthur steht nach wie vor auf dem 7. Rang von 110. Im Jahr 2011 war die Stadt

noch auf dem 10. Rang. Im 2015 ist die Standortqualität von «Winterthur-Land» jedoch um zwei Ränge nach hinten gerutscht, von Rang 16 auf Rang 18. Von der Credit Suisse wird die Standortqualität anhand von messbaren Teilindikatoren errechnet. Factsheets der Credit Suisse siehe: www.standort-winterthur.ch/business

Die Website der Standortförderung Region Winterthur – www.standort-winterthur.ch – macht seit Ende 2015 eine aufgefrischte und aufgeräumte Falle. Wer Interesse am Standort Winterthur bekundet, findet dank Kachelsystem bequem Informationen und Links, welche Ihre Fragen zu Wirtschaft, Bildung und Immobilien am Standort Winterthur beantworten. Ausserdem finden Sie in der Rubrik «Region» wichtige Kennzahlen über die Mitgliedsgemeinden. Neu zu entdecken gibt es die Rubrik «Erfolgsge-

schichten», wo Sie mittels zahlreicher Kurztexte spannende Geschichten über wegweisende Pioniere und weltberühmte Produkte aus Winterthur finden. Die Liste wird laufend ergänzt. Ab Frühjahr 2016 bietet die Standortförderung Region Winterthur ein Immobilien-Suchportal und eine Datenbank mit Gewerbeflächen, Bauland sowie freiem Wohnraum. Gerne berichten wir im nächsten Online-Newsletter über den neuen Service.