HIV - Übertragungsbedingungen - BsAfB

Geschätzte Zahl der Erwachsenen und Kinder, die Ende 2005 mit HIV/AIDS .... keine sexuellen Risiken. Patientin aus Thailand HIV-1 E (genetische Identität).
781KB Größe 7 Downloads 56 Ansichten
Jens Jarke

Berufskrankheit HIV nicht nur bei Beschäftigten im Gesundheitswesen © Jarke 2006

Berufskrankheit HIV

Humanes Immunschwäche Virus - HIV Hepatitis B Virus - HBV

Gesetzliche Unfallversicherung - GUV © Jarke 2006

Geschätzte Zahl der Erwachsenen und Kinder, die Ende 2005 mit HIV/AIDS leben

Westeuropa

Osteuropa und Zentralasien

720 000 1.6 Millionen Ostasien und Pazifik 1,2 Millionen 870 000 Nordafrika, Naher SüdKaribik und Mittlerer Osten und Südostasien 300 000 510 000 7,4 Millionen Nordamerika

Lateinamerika

1,9 Millionen

Afrika südlich der Sahara

25,8 Millionen

Australien und Neuseeland

Todesfälle 3,1 Millionen

WHO/UNAIDS 12/2005

74 000

Neuinfektionen 4,9 Millionen

~ 40 Millionen

© Jarke 2006

HIV

~ 75.000 seit 1982

in Deutschland 2005

davon verstorben ~ 26.000

~ 49.000 Homosexuelle Kontakte bei Männern i.v. Drogenmissbrauch Heterosexuelle Kontakte Endemiegebiete

leben mit HIV ~ 63% ~ 12% ~ 11% ~ 11%

~ 8.000 davon mit AIDS häufigste

Infektionswege

~20%

~ 80% Männer Quelle: RKI Epid. Bull. 47/2005

Frauen Stand : 31. Dezember 2005

nach Geschlechtern

© Medienpaket AIDS, BWG 2005

Berufskrankheit HIV berufsbedingte Infektionen

GUV

bgw blutübertragene Krankheiten

Gesundheitsberufe

erhöhtes Risiko

© Jarke 2006

Berufskrankheit HIV erhöhtes Risiko bei Auslandstätigkeit

andere Berufe © Jarke 2006

EhfG

Gesundheitsberufe

Berufskrankheit HIV Berufskrankheitenverordnung

BK 3101 Eine Berufskrankheit liegt vor, wenn der Versicherte im Gesundheitsdienst, in der Wohlfahrtspflege oder in einem Laboratorium tätig oder durch eine andere Tätigkeit der Infektionsgefahr in ähnlichem Maße besonders ausgesetzt war. © Jarke 2006

Berufskrankheit HIV Neuinfektionen /Jahr anerkannte BK/Jahr in Deutschland

~ 50.000

~ 5.000 > 2.000

< 200 BK © Jarke 2006

> 250 BK Quelle: RKI - Jarke

~3 BK

Berufskrankheit HIV BKV anerkannte BERUFSKRANKHEITEN seit 1982

Gesundheitswesen

57 Unfallkassen

andere Tätigkeit



23

* davon 11 EhfG

Berufsgenossenschaften © Jarke 2006

Berufskrankheit HIV Berufsbedingte HIV-Infektionen weltweit Region

gesichert

wahrscheinlich

gesamt

Europa

35

85

120

5

33

Deutschland

38 (50)

USA

57

139

196

andere

14

14

28

weltweit

106

238

344

© Jarke 2006

„Occupational Transmission of HIV“, UK Health Protection Agency

Stand: 12/2002

Berufskrankheit HIV

berufsbedingte HIV-Infektion

gesichert

GUV

wahrscheinlich © Jarke 2006

Arbeitsplatzrisiko

gesichert Wissenschaft • berufliche Exposition zu Blut • Indexperson bzw. Quelle: HIV positiv • genetische Übereinstimmung der Virusstämme Unfallversicherung/GUV

• • •

berufliche Exposition zu Blut : Nadelstich- oder Schnittverletzung; Haut-, Schleimhaut- oder Wundkontamination mit Blut, negativer HIV-Test (“Nullserum“) vor oder kurz nach der Exposition und/oder eine akute HIV-Krankheit nach der Exposition; positiver HIV-Test (“Serokonversion“) in der Folge der Exposition © Jarke 2006

Fallgeschichte Nr.: 35 MTA-Schüler – Kreiskrankenhaus (Bayern) 27 Jahre Exposition

1999 massive Kontamination der Konjunktiva durch Serum aus Vakuumröhrchen (versehentliches Öffnen)

Serostatus

11/1998 HIV negativ 8 Wochen nach Unfall: HIV-1 E positiv

Akute Infektion

nicht beobachtet

andere Risiken

kein Blut/Blutprodukte, kein iv-Drogenkonsum, keine sexuellen Risiken

Indexperson

Patientin aus Thailand HIV-1 E (genetische Identität)

BK-Verfahren

Anzeige 1999 • LUK Bayern anerkannt: BK 3101 1999 © Jarke 2006

Fallgeschichte Nr.: 6 Krankenschwester – HIV-Praxis (Bremen) 33 Jahre Exposition

4/1993 spritzendes Blut aus Vakuumröhrchen auf Augen, Lippen (Herpes), Mundschleimhaut

Serostatus

4/1990 HIV negativ 5/1993 nach Unfall: HIV positiv

Akute Infektion

nicht beobachtet – PEP mit Monotherapie (Retrovir®)

andere Risiken

kein Blut/Blutprodukte, kein iv-Drogenkonsum, keine sexuellen Risiken

Indexperson

AIDS-Patient

BK-Verfahren

Anzeige 3/1995 • BGW anerkannt: BK 3101 1995 © Jarke 2006

wahrscheinlich Wissenschaft • berufliche Exposition zu Blut • HIV-Infektionen im Umfeld • außerberufliche Risiken unwahrscheinlich Unfallversicherung/GUV



berufliche Exposition zu Blut

negativer HIV-Test

und



Vorkommen von AIDS-Erkrankten/HIV-Infizierten in der Beschäftigungseinrichtung („ein gewisser Prozentsatz unerkannt HIV-Infizierter“) © Jarke 2006

Fallgeschichte Nr.: 40 Krankenpflegehelferin – Uni-Klinik (NRW) 30 Jahre Exposition

5/1993 Stichverletzung mit Infusionskanüle (Nadel von Dauerverweilkatheter)

Serostatus

5/1993 HIV negativ 9/1998 Test ohne Einwilligung: HIV positiv

Akute Infektion

nicht beobachtet

andere Risiken

kein Blut/Blutprodukte, kein iv-Drogenkonsum, keine sexuellen Risiken

Indexperson

unbekannt – HIV-Patienten im Arbeitsbereich

BK-Verfahren

Anzeige 10/1998 • LUK NRW anerkannt: BK 3101 1999 © Jarke 2006

Fallgeschichte Nr.: 30 Krankenpfleger – Psychiatrie Klinik (Saarland) 33 Jahre Exposition

3/1996 Gesicht und Auge großflächig mit Blut kontaminiert (Ösophagusvarizenblutung)

Serostatus

8/1995 HIV negativ 5/1996 nach Unfall: HIV positiv

Akute Infektion

nicht beobachtet

andere Risiken

kein Blut/Blutprodukte, kein iv-Drogenkonsum, keine sexuellen Risiken

Indexperson

AIDS-Patient

BK-Verfahren

Anzeige 7/1997 • UK Saarland anerkannt: BK 3101 1999 © Jarke 2006

Arbeitsplatzrisiko Unfallversicherung/GUV Tätigkeiten und Arbeitsbereiche im Gesundheitswesen in den großstädtischen Zentren der HIV-Epidemie • • • • •

operativ tätige Ärzte, Zahnärzte und Assistenzpersonal; Ärzte und Pflegepersonal in Notfallaufnahmen und Intensivstationen; Notärzte und Rettungssanitäter; Ärzte und Hebammen in geburtshilflichen Abteilungen; negativer medizinisches Personal in Dialyseeinrichtungen



Dialyseeinrichtungen; Intensivstationen; Operationseinheiten; Notfallaufnahmen; hämatologisch-onkologische Abteilungen; Rettungsdienste in Krankenhäusern der Schwerpunkt/Maximalversorgung und Universitäts-Kliniken in den Epizentren der HIV-Epidemie, alle AIDS-Stationen/HIV-Ambulanzen/Schwerpunktpraxen alle medizinischen Arbeitsbereiche in Endemie- und Hochprävalenzgebieten

• •

HIV-Test

© Jarke 2006

Fallgeschichte Nr.: 41 HNO-Arzt – Uni-Klinik (Baden-Württ). 39 Jahre Exposition

7/1990 – 7/1993 besondere berufliche Gefährdung (HNO-OP, Notfallaufnahme, Intensivstation)

Serostatus

6/1988 HIV negativ 8/1993: HIV positiv

Akute Infektion

nicht beobachtet

andere Risiken

kein Blut/Blutprodukte, kein iv-Drogenkonsum, keine sexuellen Risiken

Partnerin BK-Verfahren

HIV negativ Anzeige 2001 • UKBW anerkannt: BK 3101 2001 © Jarke 2006

Fallgeschichte Nr.: 52 Krankenpfleger – Landeskrankenhaus (NRW) 49 Jahre Exposition

1992 - 2003 besondere berufliche Gefährdung (Drogenentgiftung)

Serostatus

1992 HIV negativ 5/2003 Zufallsbefund: HIV positiv

Akute Infektion

nicht beobachtet

andere Risiken

kein Blut/Blutprodukte, kein iv-Drogenkonsum, keine sexuellen Risiken

Partnerin BK-Verfahren

HIV negativ Anzeige 10/2003 • Rhein. GUVV anerkannt: BK 3101 2005 © Jarke 2006

Berufskrankheit HIV/AIDS nach Nr. 3101 BKV 1982 bis 2005

HIV-Infektionen gesichert

wahrscheinlich

Arbeitsplatz

n=8

n = 20

n = 30

Schnitt-/Stichverletzung

4

13

Schleimhaut-/Hautkontakt

4

4

Gesundheitswesen

n = 58 (57 BK) Art der Exposition

30

Arbeitsplatzrisiko

3

unbekannt Beruf

© Jarke 2006

Pflege

4

Arzthelfer/in

1

Laborant/in

1

1

4

Ärztin/Arzt

2

4

7

3

1

andere

12

17 1

Arbeitsplatzrisiko - Ausland Unfallversicherung/GUV



besondere Verhältnisse des Tätigkeitsortes und Ansteckungsrisiken der dort lebenden Bevölkerung (Hochprävalenzgebiete)

sowie • ansteckungsgefährdende Situationen • • •

Blutkontakte bei gleichzeitig vorhandenen Eigenverletzungen und/oder Schädigungen der Haut, z.B. bei der Ersten Hilfe und/oder durch Verletzungen mit blutig verunreinigten Gegenständen, Bluttransfusionen und/oder invasive ärztliche/zahnärztliche Eingriffe unter unzureichenden medizinischen Standards bzw. Hygienebedingungen, ungeschützten eindringenden/aufnehmenden Geschlechtsverkehr

© Jarke 2006

negativer HIV-Test

Fallgeschichte Nr.: 15 A Entwicklungshelfer (Elektrotechniker) - Burkina Faso 42 Jahre Exposition

12/1992 - 07/1995 ungeschützter Geschlechtsverkehr mit Afrikanerin (9/1998 verstorben an AIDS)

Serostatus

12/1992 HIV negativ 07/1995 HIV positiv: HIV-1 A („Westafrika“)

Akute Infektion andere Risiken Partnerin BK-Verfahren

nicht beobachtet kein Blut/Blutprodukte, kein iv-Drogenkonsum, keine (zahn-) medizinischen Eingriffe HIV negativ (Ehefrau, nicht mit ausgereist) Anzeige 06/1999 • UK Bund (BAfU) anerkannt: § 10 EhfG 2000 © Jarke 2006

Fallgeschichte Nr.: 12 A Entwicklungshelferin (Lehrerin) - Simbabwe 30 Jahre Exposition

09/1995 - 11/1997 Erste Hilfe bei Afrikanern (verletzte Haut) Sexuelle Risiken nicht ausgeschlossen

Serostatus

10/1996 HIV negativ 11/1997 HIV positiv: HIV-1 C

Akute Infektion

nicht beobachtet

andere Risiken

kein Blut/Blutprodukte, kein iv-Drogenkonsum, keine (zahn-) medizinischen Eingriffe

Partner BK-Verfahren

keiner Anzeige 08/1998 • UK Bund anerkannt: BK 3101 1999 © Jarke 2006

Berufskrankheit HIV

Ausland 1982 bis 2005 „andere Tätigkeit“

Nr. 3101 BKV

Gesamt 23

1982 bis 2005 „ bes. Gefährdung“

§ 10 EhfG 11

20 Männer

3 Frauen

(2 Chemielaboranten) © Jarke 2006

12 Nr. 3101 BKV

Was sollte nach einer Reise bedacht werden ?

© Jarke 2001

Sexuell und blutübertragene Virusinfektionen

Diagnostik bei Rückkehrern

• Serologie

• Antik örpertest Antikörpertest

© Jarke 2001

Sexuell und blutübertragene Virusinfektionen

Serokonversionslatenz • anti -HBs anti-HBs Verlängerung 2 nach - 6 Monate HIV-PEP > 98%

• anti -HIV anti-HIV 3 Monate > 95% 6 Monate > 98%

Infektionsausschluss sicher nach 3 – 6 Monaten © Jarke 2000

Sexuell und blutübertragene Virusinfektionen

Diagnostik akute HIV-Krankheit ~2. bis 8. Woche Fieber Hautausschlag LK-Vergrößerung Pharyngitis Allgemeinbefinden selten: Meningoencephalitis, Hepatitis u.a.

HIV-Test: negativ HIV-PCR: positiv

© Jarke 2000

Sexuell und blutübertragene Virusinfektionen

Serokonversion Im Zusammenhang mit einer beruflichen Auslandsreise bzw. mit einem llängeren ängeren Auslandsaufenthalt:

an Berufskrankheit denken ! GUV Anzeigepflicht § 202 SGB VII © Jarke 2000

Berufskrankheit HIV

Rückgang berufsbedingter HIV-Infektionen im Gesundheitswesen

Seit Mitte der 1990er Jahre Prävention: Unfallverhütung und Hygiene © Jarke 2006

Sofortmaßnahmen

HIV-PEP

HIV

HCV

HBV

SOFORTMASSNAHMEN Stich- oder Stich- oder Schnittverletzung Schnittverletzung Blutfluß fördern durch Druck auf das umliegende Gewebe (≥ 1 Minute)

Kontamination von Kontamination von geschädigter Haut, geschädigter Haut, Auge Auge oder Mundhöhle oder Mund Intensive Spülung mit nächstmöglich erreichbarem Wasser oder Kochsalz, ggf. PVP-Jodlösung

Intensive aseptische Spülung bzw. Anlegen eines antiseptischen Wirkstoffdepots

HIV-medikamentöse Postexpositionsprophylaxe Systemische, Postexpositionsprophylaxe Unfallmeldung und -dokumentation (D-Arzt)

Unfallmeldung

1. HIV-Antikörper-Test, Hepatitis-Serologie

DMW (1998):25/26 Suppl.

© Jarke 3/1998

Berufskrankheit HIV

berufsbedingte HIV-Infektion

gesichert

GUV

wahrscheinlich © Jarke 2006

Arbeitsplatzrisiko

Exkurs: HIV Postexpositionsprophylaxe

HIV PEP Aktualisierung

1998 2004

www.rki.de DMW (2003)128: 1 Suppl., S36-S50 PEP Titel © Jarke 3/1998 - 2004

HIV PEP VORAUSSETZUNGEN Ausland: PEP ggf. immer z HIV-negative Person z HIV-positive (Kontakt-)Person z Erhöhtes Übertragungsrisiko Maximaler Schutz innerhalb von 2 Stunden DMW (1998):25/26 Suppl.

© Jarke 3/1998

HIV

HCV

HBV

SOFORTMASSNAHMEN Stich- oder Stich- oder Schnittverletzung Schnittverletzung Blutfluß fördern durch Druck auf das umliegende Gewebe (≥ 1 Minute)

Kontamination von Kontamination von geschädigter Haut, geschädigter Haut, Auge Auge oder Mundhöhle oder Mund Intensive Spülung mit nächstmöglich erreichbarem Wasser oder Kochsalz, ggf. PVP-Jodlösung

Intensive aseptische Spülung bzw. Anlegen eines antiseptischen Wirkstoffdepots Systemische, medikamentöse Postexpositionsprophylaxe Unfallmeldung und -dokumentation (D-Arzt)

Unfallmeldung

1. HIV-Antikörper-Test, Hepatitis-Serologie

DMW (1998):25/26 Suppl.

© Jarke 3/1998

BERUFLICHE EXPOSITION 1. Unfallmeldung (mindestens Verbandbuch) 2. Blutentnahme für Hepatitis-Serologie, HIV-Test 3. Ggf. Untersuchung der Indexperson (freiwillig)

4. Weitere Blutentnahmen für Serologie: 6 Wochen sowie 3, 6 und 12 Monate 5. Klinische Beobachtung (Krankheitszeichen) Bei Serokonversion(anti-HIV-positiv, HBsAG-positiv, anti-HCV-positiv) Anerkennung als Berufskrankheit nach Nr. 3101 der BKV © Jarke 3/1998

Berufskrankheit HIV Beweissicherung

HIV-Test GUV

Versicherte in der GUV sind beweispflichtig, deshalb

nach Expositionen zu Blut und/oder ansteckungsgefährdenden Situationen Wiederholung nach 3, 6 und 12 Monaten

und freiwillig BioStoffV: HBV-/HCV-Serologie BioStoffV vor Tätigkeitsaufnahme G 42:vor HIV -SerologieRfreiwillig Ausreise/bei ückkehr bzw. Kostenübernahme durch Arbeitgeber bzw. Unfallversicherung © Jarke 2006

© mp aids 1989

2006

AIDS hat den Schrecken verloren

© Jarke 2004

Vielen Dank ! Berufskrankheit HIV nicht nur bei Beschäftigten im Gesundheitswesen © Jarke 2006

Dr. Jens Jarke

Leitender Arzt Behörde für Wissenschaft und Gesundheit

Fon: ++040/428 63-60 12 e-mail: [email protected] Fuhlsbüttlerstraße 401, 22309 Hamburg

Postexpositionsprophylaxe (PEP) an die nach beruflicher HIV-Exposition angelehnt Deutsch-Österreichischen Empfehlungen vom Mai 2002

2 Stunden

UNVERZÜGLICH

Berufliche Berufliche Exposition Exposition mit mit möglicherweise möglicherweise oder oder sicher sicher HIV-haltigem HIV-haltigem Material Material StichStich- oder oder Schnittverletzung Schnittverletzung mit mit Skalpell, Skalpell, Kanüle, Kanüle, Instrument Instrument

Blutfluss Blutfluss fördern fördern mindestens mindestens 11 Minute Minute sofort sofort anschließend anschließend

Desinfektion Desinfektion satt satt mit mit Antiseptikum Antiseptikum getränkten getränkten Tupfer Tupfer auflegen auflegen (mind. (mind. 10 10 Minuten) Minuten)

Exposition Exposition verletzter verletzter oder oder geschädigter geschädigter Haut Haut oder oder Schleimhaut Schleimhaut

Exposition Exposition der der Lippen Lippen und/oder und/oder der der Mundhöhle Mundhöhle

Exposition Exposition des des Auges Auges

Exposition Exposition intakter intakter Haut Haut

Reinigung Reinigung mit mit Tupfer Tupfer

Ausspucken Ausspucken sofort sofort anschließend anschließend

Augenspülung Augenspülung mit mit Wasser Wasser

Reinigung Reinigung mit mit Wasser Wasser oder oder Alkohol Alkohol oder oder Antiseptikum Antiseptikum

satt satt getränkt getränkt mit Alkohol mit Alkohol (80%) (80%) oder oder Antiseptikum Antiseptikum

Mundspülungen Mundspülungen mit mit Wasser Wasser

PVP-Jod-Lösung PVP-Jod-Lösung

oder oder

(5% (5% wässrig) wässrig)

oder oder

Alkohol Alkohol (80%) (80%)

Betriebsarzt, Betriebsarzt, Notfallambulanz Notfallambulanz oder oder HIV-Spezialisten HIV-Spezialisten aufsuchen: aufsuchen: Beratung! Beratung!

Risikoabschätzung Risikoabschätzung und und Indikation Indikation zur zur PEP PEP prüfen prüfen

→ → Tab. Tab. 11

Art Art der der Exposition/Verletzung, Exposition/Verletzung, Blutmenge, Blutmenge, HIV-Status/ggf. HIV-Status/ggf. Befunde Befunde der der Kontaktperson Kontaktperson ??

keine keine PEP PEP

Kontaktperson Kontaktperson

Kontaktperson Kontaktperson

Kontaktperson Kontaktperson

ist ist HIV-positiv HIV-positiv

ist ist wahrscheinlich wahrscheinlich HIV-positiv HIV-positiv

ist ist wahrscheinlich wahrscheinlich nicht nicht HIV-positiv HIV-positiv

ist ist sicher sicher nicht nicht HIV-positiv HIV-positiv

→Tab. 1

→Tab. 1

bei bei Indikation Indikation PEP PEP beginnen beginnen

bei bei Indikation Indikation PEP PEP beginnen beginnen

COMBIVIR®

COMBIVIR®

+

keine keine PEP PEP

Ausnahme: bei hohem Risiko PEP beginnen

bei bei hohem hohem Risiko Risiko CRIXIVAN® + NORVIR®

keine keine PEP PEP

→Tab. 2

COMBIVIR®

12 - 24 Stunden

Kontaktperson, Kontaktperson, ggf. ggf. behandelnden behandelnden Arzt Arzt beteiligen beteiligen klinische klinische Befunde Befunde abklären: abklären: •• CD CD 4-Zellen 4-Zellen •• Viruslast Viruslast •• Therapie Therapie und und ggf. Resistenzen ggf. Resistenzen ggf. ggf. PEP PEP ändern ändern

HIV-AntikörperHIV-Antikörper(Schnell-)Test (Schnell-)Test

HIV-AntikörperHIV-Antikörper(Schnell-)Test (Schnell-)Test

(nach (nach Einwilligung!) Einwilligung!)

(nach (nach Einwilligung!) Einwilligung!)

HIV-negativ: HIV-negativ: PEP PEP beenden beenden

HIV-negativ: HIV-negativ: PEP PEP beenden beenden

COMBIVIR®

HIV+ HIVpositiv*: positiv*:

CRIXIVAN® + NORVIR®

COMBIVIR®

HIV+ HIVpositiv*: positiv*:

CRIXIVAN® + NORVIR®

Betriebsarzt Betriebsarzt oder oder D-Arzt D-Arzt aufsuchen: aufsuchen: Unfalldokumentation Unfalldokumentation und und Beratung! Beratung! sofort sofort und und nach nach 6, 6, 12, 12, 24 24 Wochen: Wochen: HIV-Antikörpertest HIV-Antikörpertest und und ggf. ggf. Hepatitis-Serologie Hepatitis-Serologie * ggf. klinische Befunde abklären (siehe linke Spalte unten)

Autoren: Dr. J. Jarke, Hamburg und Dr. H. v. Schwarzkopf, Bremen unter fachlicher Beratung von Prof. L. Gürtler, Greifswald und Prof. F. Hofmann, Wuppertal

2 Stunden

Kontaktperson Kontaktperson

Medikamente zur PEP

COMBIVIR® 2x1 oder RETROVIR 250® 2 x 1 + EPIVIR® 2 x 1

+*

CRIXIVAN 400® 2x2 + NORVIR® 2x1 oder CRIXIVAN 400® 3 x2

Dauer: 4 Wochen

oder

Kaletra® 2x3

oder

Viracept® 2x5

( oder )

Medikamente zur PEP (Dauer: 4 Wochen)

Sustiva 600® 1x1

* Schwangerschaft: nur Combivir® empfehlen; Experten hinzuziehen; Sustiva® kontraindiziert Je nach individuellen Gegebenheiten können auch andere Medikamente eingesetzt werden; insbesondere dann, wenn die Kontaktperson antiretroviral behandelt wird und evtl. Resistenzen vorliegen. Crixivan® : Flüssigkeitszufuhr 2 bis 3l/Tag. Sustiva ® nur bei evtl. Kontraindikationen gegen Protease-Inhibitoren einsetzen. Experten hinzuziehen.

Verlaufsbeobachtung Verlaufsbeobachtung bei bei der der mit mit PEP PEP behandelten behandelten Person Person Spätestens bis 3. Tag nach PEP-Beginn Betriebsarzt oder HIV-Spezialisten aufsuchen: Beratung, Dokumentation von Nebenwirkungen und Laboruntersuchungen (sofort, nach 2, 4 und 6 Wochen: Blutbild, Bilirubin, Transaminasen, alk. Phosphatase, Gamma-GT, Kreatinin, Harnstoff, Blutzucker, Urinstatus und -Sediment)

PEP- Medikamente werden vorgehalten:

Nächster HIV-Experte:

Ort

Name

Telefon

Telefon

MSD 089 / 45611-0

Autoren: Dr. J. Jarke, Hamburg und Dr. H. v. Schwarzkopf, Bremen unter fachlicher Beratung von Prof. L. Gürtler, Greifswald und Prof. F. Hofmann, Wuppertal

Tab. Tab. 2: 2: