Heritage Resorts Mauritius | Prestigenews

18.04.2016 - Ombre, die ein „Destination within the d... (/post/5309). (/). BETA- ... marais, bevor die Taue des Kata- ... Mehr als die Hälfte seines Le- bens hat ...
21MB Größe 0 Downloads 310 Ansichten
Heritage Resorts Mauritius | Prestigenews

https://www.prestigenews.com/brand/heritage-resorts-mauritius

BETA-VERSION

(/)

Benutzername

Passwort

ANMELDEN

REGISTRIEREN

Heritage Resorts Mauritius letzter Post: 2 days ago Webseite anzeigen (http://www.heritageresorts.mu)

Nachricht schreiben

Profil Informationen:

Interest: Travel http://www.heritageresorts.mu (htt p://www.heritageresorts.mu) dabei seit: 13.04.2016

Member (3):

(/post/5309)

Heritage Resorts Mauritius Die luxuriösen Heritage Resorts liegen im Süden der Insel

1 von 2

18.04.2016 10:49

Heritage Resorts Mauritius | Prestigenews

https://www.prestigenews.com/brand/heritage-resorts-mauritius

Mauritius in der 2.500 Hektar großen Domaine de Bel Ombre, die ein „Destination within the d... BETA-VERSION

(/)

(/post/5309)

Keine weiteren Posts vorhanden Merken

2 von 2

ANMELDEN

REGISTRIEREN

18.04.2016 10:49

Die Kraft der Sonne Umweltschutz im Inselparadies: Mauritius arbeitet an einem grünen Image – davon proitieren auch Reisende Von Britta Lüers

S

ant gleitet der Katamaran aufs Meer hinaus. Nur das Meeresrauschen durchbricht die Stille. Dass kein störendes Motorengeräusch zu hören ist, haben die Passagiere Christophe Desmarais zu verdanken. 2007 gründete Desmarais, der ganz nebenbei noch erfolgreicher Hotelmanager ist, die „Catamaran Cruises Mauritius“. Seit vergangenem Sommer ist der gebürtige Mauritier, der französische Wurzeln hat, zudem „grüner“ Pionier der Insel. Der Unternehmer betreibt den ersten umweltfreundlichen Katamaran auf Mauritius: „Cat Cruiser“ hat er sein Gefährt getaut. Statt mit stinkendem Diesel oder Benzin schippert dieser Katamaran nur mit der Krat der Sonne zur Île aux Cerfs (deutsch: Hirschinsel) an der Ostküste der Insel. Und Sonne hat man hier wahrlich im Überluss. „Unser Motto lautet ‚Hinterlasse einen grünen Fußabdruck‘. Und genau diese Haltung wird doch in dieser Welt immer zentraler“, erzählt Christophe Desmarais, bevor die Taue des Katamarans losgebunden werden

Tanzen, essen, lieben: Auf Mauritius spielen sich die wichtigsten Dinge des Lebens am Strand ab. Das gefällt auch den ausländischen Gästen aus aller Welt. Jedes Jahr kommen mehr als eine Million Touristen, Tendenz steigend. Fotos: Veranda Resorts (2), Lüers (2)

und es leise hinaus aufs Meer geht. Jahrelang habe sein Land den Umweltschutz „strälich vernachlässigt“, klagt er: „Inzwischen hat jedoch ein Umdenken eingesetzt. Die Regierung arbei-

tet mit Hochdruck an einem ‚grünen’ Image.“ Rudy Virassamy hält an diesem Tag das Steuer des „Cat Cruiser“ in seinen Händen. Schon in dritter Generation ist

der Inselbewohner Skipper. Wasser trit hier auf weißen Mehr als die Hälte seines Le- Sandstrand. Ein Postkartenidyll, bens hat Virassamy auf dem das jeden Tag aufs Neue zahlreiWasser verbracht. „Strand, Na- che Touristen an Land zieht. In tur und das Meer sind das Kapi- knapp drei Stunden lässt sich tal unseres Landes. Das dürfen das Eiland umrunden. Vermutwir nicht leichtfertig aufs Spiel lich liefen auch hier vor einigen setzen“, sagt auch er. Ein emissi- hundert Jahren diese drolligen onsfreier Katamaran – für den Tiere herum, die inzwischen Skipper der einzig wahre Weg längst zum Wahrzeichen Mauridabei. Denn längst hat Rudy Vi- tius geworden sind: Dodos. Eine rassamy verstanden, welche Be- Art Vogel. Ungewöhnlich groß, deutung die regenerativen Ener- fast einen Meter hoch, fast gien für sein Mauritius haben: 25 Kilo schwer. Mit einem lan„Sie sichern unser Überleben, gen gebogenen Schnabel und unsere Zukunt. Ohne sie wür- blaugrauem Geieder. Das fand de vieles schlimmer werden. auch der niederländische Admiral van Neck, als er 1598 Die Lagune würde auf nach einer BegegDauer absterben. Und nung mit Dodos in das wäre auch mein sein Tagebuch Tod. Zumindest schrieb: „Hühder meines Herzens. Dieser ner, zweimal so Diamant im Ingroß wie dischen Ozean Schwäne, abdarf nicht verscheuliche Völoren gehen.“ gel.“ Die HolUnd auch seine länder nannten Familientradition den Vogel daher hätte ein abruptes „Dickarsch“, woraus Ende. Denn insgeverballhornt „Dieser Diamant heim hot der SkipDodo wurde. Als per: „Dass später im Indischen Ozean die Kolonialherauch mein kleiner ren Mauritius darf nicht Sohn am Steuer eiEnde des 16. Jahrnes Katamarans hunderts erreichverloren gehen.“ steht.“ Virassamy läten, gab es kaum chelt und rückt seine einen Fleck auf Rudy Virassamy, Skipper Sonnenbrille zuder 40 Mal 50 Kirecht. Es blendet lometer großen vom Himmel, als er Insel, an dem der langsam an den Steg der Île aux Vogel nicht herumlief. Denn Cerfs heranfährt. „Die Power, auch das konnte der Dodo nicht: die vom Himmel auf unsere So- liegen. Zu klein die Flügel, zu larzellen prallt, könnte auch vie- massig der Körper. Eben dieser le der anderen Boote, die hier Makel wurde ihm nur hundert herumschippern, mit Energie Jahre später zum Verhängnis. versorgen.“ Die Europäer jagten die hilloDie Île aux Cerfs ist eine vor- sen Kreaturen, teils aus Spaß am gelagerte Insel. Türkisblaues Töten, aber auch als Fleischvor-

Von Sonnenenergie angetrieben: Der „Cat Cruiser“ ist der erste umweltfreundliche Katamaran der Insel.

rat für lange Seefahrten. Bis er schließlich ausgerottet war. Doch mehr als 300 Jahre danach lebt der Dodo. Zumindest in Souvenirläden von Grand Baie im Norden bis Bel Ombre im Süden und selbst auf der Île aux Cerfs. Ob als kitschiges Plüschtier, auf den RupienScheinen, als Holz- oder Granitigur, in Gold gegossen oder abgebildet auf Strandtüchern, Tassen, Tellern und sogar Briefmarken. Der Blick von Rudy Virassamy fällt beim kurzen Landgang auf einen Plüsch-Dodo an einem Souvenirstand. Er bleibt stehen, dann sagt er mit ernster Stimme: „Wenn wir es schafen, das ‚grüne’ Image von Mauritius weiter auszubauen, dann laufen wir nicht Gefahr, dass es unserer Insel einmal wie dem Dodo ergehen wird.“

info

Das Klima auf Mauritius ist tropisch Anreise: Wer bequem reisen möchte, nimmt einen Direktlug. Den bietet zum Beispiel Condor ab Frankfurt am Main an. Die Flugzeit dauert knapp neun Stunden. Einreise: Ein Visum oder besondere Impfungen sind nicht erforderlich. Der Reisepass muss aber noch über das Reiseende hinaus gültig sein. Klima: Auf Mauritius herrscht tropisches Klima. Die feuchtwarme Sommerzeit dauert von November bis April. Dann betragen die Temperaturen etwa 25 bis 30 Grad Celsius. Allerdings regnet es zu dieser

Zeit auch häuiger, im Norden der Insel weniger als im Süden. Auch Zyklone können zu dieser Zeit auftreten. Im etwas kühleren Winter, von Mai bis Oktober, wird es 19 bis 25 Grad warm. Weitere Informationen: www.tourism-mauritius.mu

Wasser am Horizont: Vom Hotelpool des Veranda Pointe aux Biches blicken die Gäste auf den Indischen Ozean.

Die Kraft der Sonne Umweltschutz im Inselparadies: Mauritius arbeitet an einem grünen Image – davon proitieren auch Reisende Von Britta Lüers

S

ant gleitet der Katamaran aufs Meer hinaus. Nur das Meeresrauschen durchbricht die Stille. Dass kein störendes Motorengeräusch zu hören ist, haben die Passagiere Christophe Desmarais zu verdanken. 2007 gründete Desmarais, der ganz nebenbei noch erfolgreicher Hotelmanager ist, die „Catamaran Cruises Mauritius“. Seit vergangenem Sommer ist der gebürtige Mauritier, der französische Wurzeln hat, zudem „grüner“ Pionier der Insel. Der Unternehmer betreibt den ersten umweltfreundlichen Katamaran auf Mauritius: „Cat Cruiser“ hat er sein Gefährt getaut. Statt mit stinkendem Diesel oder Benzin schippert dieser Katamaran nur mit der Krat der Sonne zur Île aux Cerfs (deutsch: Hirschinsel) an der Ostküste der Insel. Und Sonne hat man hier wahrlich im Überluss. „Unser Motto lautet ‚Hinterlasse einen grünen Fußabdruck‘. Und genau diese Haltung wird doch in dieser Welt immer zentraler“, erzählt Christophe Desmarais, bevor die Taue des Katamarans losgebunden werden

Tanzen, essen, lieben: Auf Mauritius spielen sich die wichtigsten Dinge des Lebens am Strand ab. Das gefällt auch den ausländischen Gästen aus aller Welt. Jedes Jahr kommen mehr als eine Million Touristen, Tendenz steigend. Fotos: Veranda Resorts (2), Lüers (2)

und es leise hinaus aufs Meer geht. Jahrelang habe sein Land den Umweltschutz „strälich vernachlässigt“, klagt er: „Inzwischen hat jedoch ein Umdenken eingesetzt. Die Regierung arbei-

tet mit Hochdruck an einem ‚grünen’ Image.“ Rudy Virassamy hält an diesem Tag das Steuer des „Cat Cruiser“ in seinen Händen. Schon in dritter Generation ist

der Inselbewohner Skipper. Wasser trit hier auf weißen Mehr als die Hälte seines Le- Sandstrand. Ein Postkartenidyll, bens hat Virassamy auf dem das jeden Tag aufs Neue zahlreiWasser verbracht. „Strand, Na- che Touristen an Land zieht. In tur und das Meer sind das Kapi- knapp drei Stunden lässt sich tal unseres Landes. Das dürfen das Eiland umrunden. Vermutwir nicht leichtfertig aufs Spiel lich liefen auch hier vor einigen setzen“, sagt auch er. Ein emissi- hundert Jahren diese drolligen onsfreier Katamaran – für den Tiere herum, die inzwischen Skipper der einzig wahre Weg längst zum Wahrzeichen Mauridabei. Denn längst hat Rudy Vi- tius geworden sind: Dodos. Eine rassamy verstanden, welche Be- Art Vogel. Ungewöhnlich groß, deutung die regenerativen Ener- fast einen Meter hoch, fast gien für sein Mauritius haben: 25 Kilo schwer. Mit einem lan„Sie sichern unser Überleben, gen gebogenen Schnabel und unsere Zukunt. Ohne sie wür- blaugrauem Geieder. Das fand de vieles schlimmer werden. auch der niederländische Admiral van Neck, als er 1598 Die Lagune würde auf nach einer BegegDauer absterben. Und nung mit Dodos in das wäre auch mein sein Tagebuch Tod. Zumindest schrieb: „Hühder meines Herzens. Dieser ner, zweimal so Diamant im Ingroß wie dischen Ozean Schwäne, abdarf nicht verscheuliche Völoren gehen.“ gel.“ Die HolUnd auch seine länder nannten Familientradition den Vogel daher hätte ein abruptes „Dickarsch“, woraus Ende. Denn insgeverballhornt „Dieser Diamant heim hot der SkipDodo wurde. Als per: „Dass später im Indischen Ozean die Kolonialherauch mein kleiner ren Mauritius darf nicht Sohn am Steuer eiEnde des 16. Jahrnes Katamarans hunderts erreichverloren gehen.“ steht.“ Virassamy läten, gab es kaum chelt und rückt seine einen Fleck auf Rudy Virassamy, Skipper Sonnenbrille zuder 40 Mal 50 Kirecht. Es blendet lometer großen vom Himmel, als er Insel, an dem der langsam an den Steg der Île aux Vogel nicht herumlief. Denn Cerfs heranfährt. „Die Power, auch das konnte der Dodo nicht: die vom Himmel auf unsere So- liegen. Zu klein die Flügel, zu larzellen prallt, könnte auch vie- massig der Körper. Eben dieser le der anderen Boote, die hier Makel wurde ihm nur hundert herumschippern, mit Energie Jahre später zum Verhängnis. versorgen.“ Die Europäer jagten die hilloDie Île aux Cerfs ist eine vor- sen Kreaturen, teils aus Spaß am gelagerte Insel. Türkisblaues Töten, aber auch als Fleischvor-

Von Sonnenenergie angetrieben: Der „Cat Cruiser“ ist der erste umweltfreundliche Katamaran der Insel.

rat für lange Seefahrten. Bis er schließlich ausgerottet war. Doch mehr als 300 Jahre danach lebt der Dodo. Zumindest in Souvenirläden von Grand Baie im Norden bis Bel Ombre im Süden und selbst auf der Île aux Cerfs. Ob als kitschiges Plüschtier, auf den RupienScheinen, als Holz- oder Granitigur, in Gold gegossen oder abgebildet auf Strandtüchern, Tassen, Tellern und sogar Briefmarken. Der Blick von Rudy Virassamy fällt beim kurzen Landgang auf einen Plüsch-Dodo an einem Souvenirstand. Er bleibt stehen, dann sagt er mit ernster Stimme: „Wenn wir es schafen, das ‚grüne’ Image von Mauritius weiter auszubauen, dann laufen wir nicht Gefahr, dass es unserer Insel einmal wie dem Dodo ergehen wird.“

info

Das Klima auf Mauritius ist tropisch Anreise: Wer bequem reisen möchte, nimmt einen Direktlug. Den bietet zum Beispiel Condor ab Frankfurt am Main an. Die Flugzeit dauert knapp neun Stunden. Einreise: Ein Visum oder besondere Impfungen sind nicht erforderlich. Der Reisepass muss aber noch über das Reiseende hinaus gültig sein. Klima: Auf Mauritius herrscht tropisches Klima. Die feuchtwarme Sommerzeit dauert von November bis April. Dann betragen die Temperaturen etwa 25 bis 30 Grad Celsius. Allerdings regnet es zu dieser

Zeit auch häuiger, im Norden der Insel weniger als im Süden. Auch Zyklone können zu dieser Zeit auftreten. Im etwas kühleren Winter, von Mai bis Oktober, wird es 19 bis 25 Grad warm. Weitere Informationen: www.tourism-mauritius.mu

Wasser am Horizont: Vom Hotelpool des Veranda Pointe aux Biches blicken die Gäste auf den Indischen Ozean.

Die Kraft der Sonne Umweltschutz im Inselparadies: Mauritius arbeitet an einem grünen Image – davon proitieren auch Reisende Von Britta Lüers

S

ant gleitet der Katamaran aufs Meer hinaus. Nur das Meeresrauschen durchbricht die Stille. Dass kein störendes Motorengeräusch zu hören ist, haben die Passagiere Christophe Desmarais zu verdanken. 2007 gründete Desmarais, der ganz nebenbei noch erfolgreicher Hotelmanager ist, die „Catamaran Cruises Mauritius“. Seit vergangenem Sommer ist der gebürtige Mauritier, der französische Wurzeln hat, zudem „grüner“ Pionier der Insel. Der Unternehmer betreibt den ersten umweltfreundlichen Katamaran auf Mauritius: „Cat Cruiser“ hat er sein Gefährt getaut. Statt mit stinkendem Diesel oder Benzin schippert dieser Katamaran nur mit der Krat der Sonne zur Île aux Cerfs (deutsch: Hirschinsel) an der Ostküste der Insel. Und Sonne hat man hier wahrlich im Überluss. „Unser Motto lautet ‚Hinterlasse einen grünen Fußabdruck‘. Und genau diese Haltung wird doch in dieser Welt immer zentraler“, erzählt Christophe Desmarais, bevor die Taue des Katamarans losgebunden werden

Tanzen, essen, lieben: Auf Mauritius spielen sich die wichtigsten Dinge des Lebens am Strand ab. Das gefällt auch den ausländischen Gästen aus aller Welt. Jedes Jahr kommen mehr als eine Million Touristen, Tendenz steigend. Fotos: Veranda Resorts (2), Lüers (2)

und es leise hinaus aufs Meer geht. Jahrelang habe sein Land den Umweltschutz „strälich vernachlässigt“, klagt er: „Inzwischen hat jedoch ein Umdenken eingesetzt. Die Regierung arbei-

tet mit Hochdruck an einem ‚grünen’ Image.“ Rudy Virassamy hält an diesem Tag das Steuer des „Cat Cruiser“ in seinen Händen. Schon in dritter Generation ist

der Inselbewohner Skipper. Wasser trit hier auf weißen Mehr als die Hälte seines Le- Sandstrand. Ein Postkartenidyll, bens hat Virassamy auf dem das jeden Tag aufs Neue zahlreiWasser verbracht. „Strand, Na- che Touristen an Land zieht. In tur und das Meer sind das Kapi- knapp drei Stunden lässt sich tal unseres Landes. Das dürfen das Eiland umrunden. Vermutwir nicht leichtfertig aufs Spiel lich liefen auch hier vor einigen setzen“, sagt auch er. Ein emissi- hundert Jahren diese drolligen onsfreier Katamaran – für den Tiere herum, die inzwischen Skipper der einzig wahre Weg längst zum Wahrzeichen Mauridabei. Denn längst hat Rudy Vi- tius geworden sind: Dodos. Eine rassamy verstanden, welche Be- Art Vogel. Ungewöhnlich groß, deutung die regenerativen Ener- fast einen Meter hoch, fast gien für sein Mauritius haben: 25 Kilo schwer. Mit einem lan„Sie sichern unser Überleben, gen gebogenen Schnabel und unsere Zukunt. Ohne sie wür- blaugrauem Geieder. Das fand de vieles schlimmer werden. auch der niederländische Admiral van Neck, als er 1598 Die Lagune würde auf nach einer BegegDauer absterben. Und nung mit Dodos in das wäre auch mein sein Tagebuch Tod. Zumindest schrieb: „Hühder meines Herzens. Dieser ner, zweimal so Diamant im Ingroß wie dischen Ozean Schwäne, abdarf nicht verscheuliche Völoren gehen.“ gel.“ Die HolUnd auch seine länder nannten Familientradition den Vogel daher hätte ein abruptes „Dickarsch“, woraus Ende. Denn insgeverballhornt „Dieser Diamant heim hot der SkipDodo wurde. Als per: „Dass später im Indischen Ozean die Kolonialherauch mein kleiner ren Mauritius darf nicht Sohn am Steuer eiEnde des 16. Jahrnes Katamarans hunderts erreichverloren gehen.“ steht.“ Virassamy läten, gab es kaum chelt und rückt seine einen Fleck auf Rudy Virassamy, Skipper Sonnenbrille zuder 40 Mal 50 Kirecht. Es blendet lometer großen vom Himmel, als er Insel, an dem der langsam an den Steg der Île aux Vogel nicht herumlief. Denn Cerfs heranfährt. „Die Power, auch das konnte der Dodo nicht: die vom Himmel auf unsere So- liegen. Zu klein die Flügel, zu larzellen prallt, könnte auch vie- massig der Körper. Eben dieser le der anderen Boote, die hier Makel wurde ihm nur hundert herumschippern, mit Energie Jahre später zum Verhängnis. versorgen.“ Die Europäer jagten die hilloDie Île aux Cerfs ist eine vor- sen Kreaturen, teils aus Spaß am gelagerte Insel. Türkisblaues Töten, aber auch als Fleischvor-

Von Sonnenenergie angetrieben: Der „Cat Cruiser“ ist der erste umweltfreundliche Katamaran der Insel.

rat für lange Seefahrten. Bis er schließlich ausgerottet war. Doch mehr als 300 Jahre danach lebt der Dodo. Zumindest in Souvenirläden von Grand Baie im Norden bis Bel Ombre im Süden und selbst auf der Île aux Cerfs. Ob als kitschiges Plüschtier, auf den RupienScheinen, als Holz- oder Granitigur, in Gold gegossen oder abgebildet auf Strandtüchern, Tassen, Tellern und sogar Briefmarken. Der Blick von Rudy Virassamy fällt beim kurzen Landgang auf einen Plüsch-Dodo an einem Souvenirstand. Er bleibt stehen, dann sagt er mit ernster Stimme: „Wenn wir es schafen, das ‚grüne’ Image von Mauritius weiter auszubauen, dann laufen wir nicht Gefahr, dass es unserer Insel einmal wie dem Dodo ergehen wird.“

info

Das Klima auf Mauritius ist tropisch Anreise: Wer bequem reisen möchte, nimmt einen Direktlug. Den bietet zum Beispiel Condor ab Frankfurt am Main an. Die Flugzeit dauert knapp neun Stunden. Einreise: Ein Visum oder besondere Impfungen sind nicht erforderlich. Der Reisepass muss aber noch über das Reiseende hinaus gültig sein. Klima: Auf Mauritius herrscht tropisches Klima. Die feuchtwarme Sommerzeit dauert von November bis April. Dann betragen die Temperaturen etwa 25 bis 30 Grad Celsius. Allerdings regnet es zu dieser

Zeit auch häuiger, im Norden der Insel weniger als im Süden. Auch Zyklone können zu dieser Zeit auftreten. Im etwas kühleren Winter, von Mai bis Oktober, wird es 19 bis 25 Grad warm. Weitere Informationen: www.tourism-mauritius.mu

Wasser am Horizont: Vom Hotelpool des Veranda Pointe aux Biches blicken die Gäste auf den Indischen Ozean.

Die Kraft der Sonne Umweltschutz im Inselparadies: Mauritius arbeitet an einem grünen Image – davon proitieren auch Reisende Von Britta Lüers

S

ant gleitet der Katamaran aufs Meer hinaus. Nur das Meeresrauschen durchbricht die Stille. Dass kein störendes Motorengeräusch zu hören ist, haben die Passagiere Christophe Desmarais zu verdanken. 2007 gründete Desmarais, der ganz nebenbei noch erfolgreicher Hotelmanager ist, die „Catamaran Cruises Mauritius“. Seit vergangenem Sommer ist der gebürtige Mauritier, der französische Wurzeln hat, zudem „grüner“ Pionier der Insel. Der Unternehmer betreibt den ersten umweltfreundlichen Katamaran auf Mauritius: „Cat Cruiser“ hat er sein Gefährt getaut. Statt mit stinkendem Diesel oder Benzin schippert dieser Katamaran nur mit der Krat der Sonne zur Île aux Cerfs (deutsch: Hirschinsel) an der Ostküste der Insel. Und Sonne hat man hier wahrlich im Überluss. „Unser Motto lautet ‚Hinterlasse einen grünen Fußabdruck‘. Und genau diese Haltung wird doch in dieser Welt immer zentraler“, erzählt Christophe Desmarais, bevor die Taue des Katamarans losgebunden werden

Tanzen, essen, lieben: Auf Mauritius spielen sich die wichtigsten Dinge des Lebens am Strand ab. Das gefällt auch den ausländischen Gästen aus aller Welt. Jedes Jahr kommen mehr als eine Million Touristen, Tendenz steigend. Fotos: Veranda Resorts (2), Lüers (2)

und es leise hinaus aufs Meer geht. Jahrelang habe sein Land den Umweltschutz „strälich vernachlässigt“, klagt er: „Inzwischen hat jedoch ein Umdenken eingesetzt. Die Regierung arbei-

tet mit Hochdruck an einem ‚grünen’ Image.“ Rudy Virassamy hält an diesem Tag das Steuer des „Cat Cruiser“ in seinen Händen. Schon in dritter Generation ist

der Inselbewohner Skipper. Wasser trit hier auf weißen Mehr als die Hälte seines Le- Sandstrand. Ein Postkartenidyll, bens hat Virassamy auf dem das jeden Tag aufs Neue zahlreiWasser verbracht. „Strand, Na- che Touristen an Land zieht. In tur und das Meer sind das Kapi- knapp drei Stunden lässt sich tal unseres Landes. Das dürfen das Eiland umrunden. Vermutwir nicht leichtfertig aufs Spiel lich liefen auch hier vor einigen setzen“, sagt auch er. Ein emissi- hundert Jahren diese drolligen onsfreier Katamaran – für den Tiere herum, die inzwischen Skipper der einzig wahre Weg längst zum Wahrzeichen Mauridabei. Denn längst hat Rudy Vi- tius geworden sind: Dodos. Eine rassamy verstanden, welche Be- Art Vogel. Ungewöhnlich groß, deutung die regenerativen Ener- fast einen Meter hoch, fast gien für sein Mauritius haben: 25 Kilo schwer. Mit einem lan„Sie sichern unser Überleben, gen gebogenen Schnabel und unsere Zukunt. Ohne sie wür- blaugrauem Geieder. Das fand de vieles schlimmer werden. auch der niederländische Admiral van Neck, als er 1598 Die Lagune würde auf nach einer BegegDauer absterben. Und nung mit Dodos in das wäre auch mein sein Tagebuch Tod. Zumindest schrieb: „Hühder meines Herzens. Dieser ner, zweimal so Diamant im Ingroß wie dischen Ozean Schwäne, abdarf nicht verscheuliche Völoren gehen.“ gel.“ Die HolUnd auch seine länder nannten Familientradition den Vogel daher hätte ein abruptes „Dickarsch“, woraus Ende. Denn insgeverballhornt „Dieser Diamant heim hot der SkipDodo wurde. Als per: „Dass später im Indischen Ozean die Kolonialherauch mein kleiner ren Mauritius darf nicht Sohn am Steuer eiEnde des 16. Jahrnes Katamarans hunderts erreichverloren gehen.“ steht.“ Virassamy läten, gab es kaum chelt und rückt seine einen Fleck auf Rudy Virassamy, Skipper Sonnenbrille zuder 40 Mal 50 Kirecht. Es blendet lometer großen vom Himmel, als er Insel, an dem der langsam an den Steg der Île aux Vogel nicht herumlief. Denn Cerfs heranfährt. „Die Power, auch das konnte der Dodo nicht: die vom Himmel auf unsere So- liegen. Zu klein die Flügel, zu larzellen prallt, könnte auch vie- massig der Körper. Eben dieser le der anderen Boote, die hier Makel wurde ihm nur hundert herumschippern, mit Energie Jahre später zum Verhängnis. versorgen.“ Die Europäer jagten die hilloDie Île aux Cerfs ist eine vor- sen Kreaturen, teils aus Spaß am gelagerte Insel. Türkisblaues Töten, aber auch als Fleischvor-

Von Sonnenenergie angetrieben: Der „Cat Cruiser“ ist der erste umweltfreundliche Katamaran der Insel.

rat für lange Seefahrten. Bis er schließlich ausgerottet war. Doch mehr als 300 Jahre danach lebt der Dodo. Zumindest in Souvenirläden von Grand Baie im Norden bis Bel Ombre im Süden und selbst auf der Île aux Cerfs. Ob als kitschiges Plüschtier, auf den RupienScheinen, als Holz- oder Granitigur, in Gold gegossen oder abgebildet auf Strandtüchern, Tassen, Tellern und sogar Briefmarken. Der Blick von Rudy Virassamy fällt beim kurzen Landgang auf einen Plüsch-Dodo an einem Souvenirstand. Er bleibt stehen, dann sagt er mit ernster Stimme: „Wenn wir es schafen, das ‚grüne’ Image von Mauritius weiter auszubauen, dann laufen wir nicht Gefahr, dass es unserer Insel einmal wie dem Dodo ergehen wird.“

info

Das Klima auf Mauritius ist tropisch Anreise: Wer bequem reisen möchte, nimmt einen Direktlug. Den bietet zum Beispiel Condor ab Frankfurt am Main an. Die Flugzeit dauert knapp neun Stunden. Einreise: Ein Visum oder besondere Impfungen sind nicht erforderlich. Der Reisepass muss aber noch über das Reiseende hinaus gültig sein. Klima: Auf Mauritius herrscht tropisches Klima. Die feuchtwarme Sommerzeit dauert von November bis April. Dann betragen die Temperaturen etwa 25 bis 30 Grad Celsius. Allerdings regnet es zu dieser

Zeit auch häuiger, im Norden der Insel weniger als im Süden. Auch Zyklone können zu dieser Zeit auftreten. Im etwas kühleren Winter, von Mai bis Oktober, wird es 19 bis 25 Grad warm. Weitere Informationen: www.tourism-mauritius.mu

Wasser am Horizont: Vom Hotelpool des Veranda Pointe aux Biches blicken die Gäste auf den Indischen Ozean.

Die Kraft der Sonne Umweltschutz im Inselparadies: Mauritius arbeitet an einem grünen Image – davon profitieren auch Reisende Von Britta Lüers

S

anft gleitet der Katamaran aufs Meer hinaus. Nur das Meeresrauschen durchbricht die Stille. Dass kein störendes Motorengeräusch zu hören ist, haben die Passagiere Christophe Desmarais zu verdanken. 2007 gründete Desmarais, der ganz nebenbei noch erfolgreicher Hotelmanager ist, die „Catamaran Cruises Mauritius“. Seit vergangenem Sommer ist der gebürtige Mauritier, der französische Wurzeln hat, zudem „grüner“ Pionier der Insel. Der Unternehmer betreibt den ersten umweltfreundlichen Katamaran auf Mauritius: „Cat Cruiser“ hat er sein Gefährt getauft. Statt mit stinkendem Diesel oder Benzin schippert dieser Katamaran nur mit der Kraft der Sonne zur Île aux Cerfs (deutsch: Hirschinsel) an der Ostküste der Insel. Und Sonne hat man hier wahrlich im Überfluss. „Unser Motto lautet ‚Hinterlasse einen grünen Fußabdruck‘. Und genau diese Haltung wird doch in dieser Welt immer zentraler“, erzählt Christophe Desmarais, bevor die Taue des Katamarans losgebunden werden und es leise hinaus aufs Meer geht. Jahrelang habe sein Land den Umweltschutz „sträflich vernachlässigt“, klagt er: „Inzwischen hat jedoch ein Umdenken eingesetzt. Die Regierung arbeitet mit Hochdruck an einem ‚grünen’ Image.“ Rudy Virassamy hält an diesem Tag das Steuer des „Cat Cruiser“ in seinen Händen. Schon in dritter Generation ist der Inselbewohner Skipper. Mehr als die Hälfte seines Lebens hat Virassamy auf dem Wasser verbracht. „Strand, Natur und das Meer sind das Kapital unseres Landes. Das dürfen wir nicht leichtfertig aufs Spiel setzen“, sagt auch er. Ein emissionsfreier Katamaran – für den Skipper der einzig wahre Weg dabei. Denn längst hat Rudy Virassamy verstanden, welche Bedeutung die regenerativen Energien für sein Mauritius haben: „Sie sichern unser Überleben, unsere Zukunft. Ohne sie würde vieles schlimmer werden. Die Lagune würde auf Dauer absterben. Und das wäre auch mein Tod. Zumindest der meines Herzens. Dieser Diamant im Indischen Ozean darf nicht verloren gehen.“ Und auch seine Familientradition hätte ein abruptes Ende. Denn

Wasser am Horizont: Vom Hotelpool des Veranda Pointe aux Biches blicken die Gäste auf den Indischen Ozean.

Tanzen, essen, lieben: Auf Mauritius spielen sich die wichtigsten Dinge des Lebens am Strand ab. Das gefällt auch den ausländischen Gästen. Jedes Jahr kommen mehr als eine Million Touristen, Tendenz steigend. FOTOS: VERANDA RESORTS

insgeheim hofft der Skipper: „Dass später auch mein kleiner Sohn am Steuer eines Katamarans steht.“ Virassamy lächelt und rückt seine Sonnenbrille zurecht. Es blendet vom Himmel, als er langsam an den Steg der Île aux Cerfs heranfährt. „Die Power, die vom Himmel auf unsere Solarzellen prallt, könnte auch viele der anderen Boote, die hier herumschippern, mit Energie versorgen.“ Die Île aux Cerfs ist eine vorgelagerte Insel. Türkisblaues Wasser trifft hier auf weißen Sandstrand. Ein Postkartenidyll, das jeden Tag aufs Neue zahlreiche Touristen an Land zieht. In knapp drei Stunden lässt sich das Eiland umrunden. Vermutlich liefen auch hier vor einigen hundert Jahren diese drolligen Tiere herum, die längst zum Wahrzeichen Mauritius geworden sind: Dodos. Eine Art Vogel. Ungewöhnlich groß, fast einen Meter hoch, fast 25 Kilo schwer. Mit einem langen, gebogenen Schnabel und blaugrauem Gefieder. Das fand auch der niederländische Admiral van Neck, als er 1598 nach einer Begegnung mit Dodos in sein Tagebuch schrieb: „Hühner, zweimal so groß wie Schwäne, abscheuliche Vögel.“ Die Holländer nannten den Vogel daher „Dickarsch“, woraus verballhornt Dodo wurde. Als die Kolonialherren Mauritius Ende des 16. Jahrhunderts erreichten, gab es kaum einen Fleck auf der 40 Mal 50 Kilometer großen Insel, an dem der Vogel nicht herumlief. Denn auch das konnte der Dodo nicht: fliegen. Zu klein die Flügel, zu massig der Körper. Eben dieser Makel wurde ihm nur hundert Jahre später zum Verhängnis. Die Europäer jagten die hilflosen Kreaturen, teils aus Spaß am

Das Klima auf Mauritius ist tropisch Anreise Wer bequem nach Mauritius reisen möchte, nimmt einen Direktflug. Den bietet zum Beispiel Condor ab Frankfurt am Main an. Die Flugzeit dauert knapp neun Stunden. Einreise Ein Visum oder besondere Impfungen sind nicht erforderlich. Der Reisepass muss aber noch über das Reiseende hinaus gültig sein. Klima Auf Mauritius herrscht tropisches Klima. Die feucht-warme Sommerzeit dauert von November bis April. Dann betragen die Temperaturen etwa 25 bis 30 Grad Celsius. Allerdings regnet es zu dieser Zeit auch häufiger, im Norden der Insel weniger als im Süden. Auch Zyklone können dann auftre-

ten. Im etwas kühleren Winter, von Mai bis Oktober, wird es 19 bis 25 Grad warm. Sprache Hauptsprache auf Mauritius ist das Kreolisch. Ein grammatikalisch sehr vereinfachtes Französisch mit Wörtern aus dem Englischen, Arabischen oder Indischen. Französisch ist auf Mauritius die kulturelle Sprache, alle Zeitungen erscheinen in dieser Sprache. Aber auch Englisch wird fast überall verstanden. Geschichte Um 1500 entdeckten die Portugiesen Mauritius auf dem Seeweg von Afrika nach Indien. Später kamen die Holländer mit ihren Schiffen, dann Franzosen und Briten. Weitere Informationen www.tourism-mauritius.mu

Töten, aber auch als Fleischvorrat für lange Seefahrten. Bis er schließlich ausgerottet war. Doch mehr als 300 Jahre danach lebt der Dodo. Zumindest in Souvenirläden von Grand Baie im Norden bis Bel Ombre im Süden und selbst auf der Île aux

Cerfs. Ob als kitschiges Plüschtier, auf den Rupien-Scheinen, als Holz- oder Granitfigur, in Gold gegossen oder abgebildet auf Strandtüchern, Tassen, Tellern und sogar Briefmarken. Der Blick von Rudy Virassamy fällt beim kurzen Landgang auf einen Plüsch-Dodo an ei-

nem Souvenirstand. Er bleibt stehen, dann sagt er mit ernster Stimme: „Wenn wir es schaffen, das ‚grüne’ Image von Mauritius weiter auszubauen, dann laufen wir nicht Gefahr, dass es unserer Insel einmal wie dem Dodo ergehen wird.“

Die Kraft der Sonne Umweltschutz im Inselparadies: Mauritius arbeitet an einem grünen Image – davon proitieren auch Reisende Von Britta Lüers

S

ant gleitet der Katamaran aufs Meer hinaus. Nur das Meeresrauschen durchbricht die Stille. Dass kein störendes Motorengeräusch zu hören ist, haben die Passagiere Christophe Desmarais zu verdanken. 2007 gründete Desmarais, der ganz nebenbei noch erfolgreicher Hotelmanager ist, die „Catamaran Cruises Mauritius“. Seit vergangenem Sommer ist der gebürtige Mauritier, der französische Wurzeln hat, zudem „grüner“ Pionier der Insel. Der Unternehmer betreibt den ersten umweltfreundlichen Katamaran auf Mauritius: „Cat Cruiser“ hat er sein Gefährt getaut. Statt mit stinkendem Diesel oder Benzin schippert dieser Katamaran nur mit der Krat der Sonne zur Île aux Cerfs (deutsch: Hirschinsel) an der Ostküste der Insel. Und Sonne hat man hier wahrlich im Überluss. „Unser Motto lautet ‚Hinterlasse einen grünen Fußabdruck‘. Und genau diese Haltung wird doch in dieser Welt immer zentraler“, erzählt Christophe Desmarais, bevor die Taue des Katamarans losgebunden werden

Tanzen, essen, lieben: Auf Mauritius spielen sich die wichtigsten Dinge des Lebens am Strand ab. Das gefällt auch den ausländischen Gästen aus aller Welt. Jedes Jahr kommen mehr als eine Million Touristen, Tendenz steigend. Fotos: Veranda Resorts (2), Lüers (2)

und es leise hinaus aufs Meer geht. Jahrelang habe sein Land den Umweltschutz „strälich vernachlässigt“, klagt er: „Inzwischen hat jedoch ein Umdenken eingesetzt. Die Regierung arbei-

tet mit Hochdruck an einem ‚grünen’ Image.“ Rudy Virassamy hält an diesem Tag das Steuer des „Cat Cruiser“ in seinen Händen. Schon in dritter Generation ist

der Inselbewohner Skipper. Wasser trit hier auf weißen Mehr als die Hälte seines Le- Sandstrand. Ein Postkartenidyll, bens hat Virassamy auf dem das jeden Tag aufs Neue zahlreiWasser verbracht. „Strand, Na- che Touristen an Land zieht. In tur und das Meer sind das Kapi- knapp drei Stunden lässt sich tal unseres Landes. Das dürfen das Eiland umrunden. Vermutwir nicht leichtfertig aufs Spiel lich liefen auch hier vor einigen setzen“, sagt auch er. Ein emissi- hundert Jahren diese drolligen onsfreier Katamaran – für den Tiere herum, die inzwischen Skipper der einzig wahre Weg längst zum Wahrzeichen Mauridabei. Denn längst hat Rudy Vi- tius geworden sind: Dodos. Eine rassamy verstanden, welche Be- Art Vogel. Ungewöhnlich groß, deutung die regenerativen Ener- fast einen Meter hoch, fast gien für sein Mauritius haben: 25 Kilo schwer. Mit einem lan„Sie sichern unser Überleben, gen gebogenen Schnabel und unsere Zukunt. Ohne sie wür- blaugrauem Geieder. Das fand de vieles schlimmer werden. auch der niederländische Admiral van Neck, als er 1598 Die Lagune würde auf nach einer BegegDauer absterben. Und nung mit Dodos in das wäre auch mein sein Tagebuch Tod. Zumindest schrieb: „Hühder meines Herzens. Dieser ner, zweimal so Diamant im Ingroß wie dischen Ozean Schwäne, abdarf nicht verscheuliche Völoren gehen.“ gel.“ Die HolUnd auch seine länder nannten Familientradition den Vogel daher hätte ein abruptes „Dickarsch“, woraus Ende. Denn insgeverballhornt „Dieser Diamant heim hot der SkipDodo wurde. Als per: „Dass später im Indischen Ozean die Kolonialherauch mein kleiner ren Mauritius darf nicht Sohn am Steuer eiEnde des 16. Jahrnes Katamarans hunderts erreichverloren gehen.“ steht.“ Virassamy läten, gab es kaum chelt und rückt seine einen Fleck auf Rudy Virassamy, Skipper Sonnenbrille zuder 40 Mal 50 Kirecht. Es blendet lometer großen vom Himmel, als er Insel, an dem der langsam an den Steg der Île aux Vogel nicht herumlief. Denn Cerfs heranfährt. „Die Power, auch das konnte der Dodo nicht: die vom Himmel auf unsere So- liegen. Zu klein die Flügel, zu larzellen prallt, könnte auch vie- massig der Körper. Eben dieser le der anderen Boote, die hier Makel wurde ihm nur hundert herumschippern, mit Energie Jahre später zum Verhängnis. versorgen.“ Die Europäer jagten die hilloDie Île aux Cerfs ist eine vor- sen Kreaturen, teils aus Spaß am gelagerte Insel. Türkisblaues Töten, aber auch als Fleischvor-

Von Sonnenenergie angetrieben: Der „Cat Cruiser“ ist der erste umweltfreundliche Katamaran der Insel.

rat für lange Seefahrten. Bis er schließlich ausgerottet war. Doch mehr als 300 Jahre danach lebt der Dodo. Zumindest in Souvenirläden von Grand Baie im Norden bis Bel Ombre im Süden und selbst auf der Île aux Cerfs. Ob als kitschiges Plüschtier, auf den RupienScheinen, als Holz- oder Granitigur, in Gold gegossen oder abgebildet auf Strandtüchern, Tassen, Tellern und sogar Briefmarken. Der Blick von Rudy Virassamy fällt beim kurzen Landgang auf einen Plüsch-Dodo an einem Souvenirstand. Er bleibt stehen, dann sagt er mit ernster Stimme: „Wenn wir es schafen, das ‚grüne’ Image von Mauritius weiter auszubauen, dann laufen wir nicht Gefahr, dass es unserer Insel einmal wie dem Dodo ergehen wird.“

info

Das Klima auf Mauritius ist tropisch Anreise: Wer bequem reisen möchte, nimmt einen Direktlug. Den bietet zum Beispiel Condor ab Frankfurt am Main an. Die Flugzeit dauert knapp neun Stunden. Einreise: Ein Visum oder besondere Impfungen sind nicht erforderlich. Der Reisepass muss aber noch über das Reiseende hinaus gültig sein. Klima: Auf Mauritius herrscht tropisches Klima. Die feuchtwarme Sommerzeit dauert von November bis April. Dann betragen die Temperaturen etwa 25 bis 30 Grad Celsius. Allerdings regnet es zu dieser

Zeit auch häuiger, im Norden der Insel weniger als im Süden. Auch Zyklone können zu dieser Zeit auftreten. Im etwas kühleren Winter, von Mai bis Oktober, wird es 19 bis 25 Grad warm. Weitere Informationen: www.tourism-mauritius.mu

Wasser am Horizont: Vom Hotelpool des Veranda Pointe aux Biches blicken die Gäste auf den Indischen Ozean.

Die Kraft der Sonne Umweltschutz im Inselparadies: Mauritius arbeitet an einem grünen Image – davon profitieren auch Reisende Von Britta Lüers

S

anft gleitet der Katamaran aufs Meer hinaus. Nur das Meeresrauschen durchbricht die Stille. Dass kein störendes Motorengeräusch zu hören ist, haben die Passagiere Christophe Desmarais zu verdanken. 2007 gründete Desmarais, der ganz nebenbei noch erfolgreicher Hotelmanager ist, die „Catamaran Cruises Mauritius“. Seit vergangenem Sommer ist der gebürtige Mauritier, der französische Wurzeln hat, zudem „grüner“ Pionier der Insel. Der Unternehmer betreibt den ersten umweltfreundlichen Katamaran auf Mauritius: „Cat Cruiser“ hat er sein Gefährt getauft. Statt mit stinkendem Diesel oder Benzin schippert dieser Katamaran nur mit der Kraft der Sonne zur Île aux Cerfs (deutsch: Hirschinsel) an der Ostküste der Insel. Und Sonne hat man hier wahrlich im Überfluss. „Unser Motto lautet ‚Hinterlasse einen grünen Fußabdruck‘. Und genau diese Haltung wird doch in dieser Welt immer zentraler“, erzählt Christophe Desmarais, bevor die Taue des Katamarans losgebunden werden und es leise hinaus aufs Meer geht. Jahrelang habe sein Land den Umweltschutz „sträflich vernachlässigt“, klagt er: „Inzwischen hat jedoch ein Umdenken eingesetzt. Die Regierung arbeitet mit Hochdruck an einem ‚grünen’ Image.“ Rudy Virassamy hält an diesem Tag das Steuer des „Cat Cruiser“ in seinen Händen. Schon in dritter Generation ist der Inselbewohner Skipper. Mehr als die Hälfte seines Lebens hat Virassamy auf dem Wasser verbracht. „Strand, Natur und das Meer sind das Kapital unseres Landes. Das dürfen wir nicht leichtfertig aufs Spiel setzen“, sagt auch er. Ein emissionsfreier Katamaran – für den Skipper der einzig wahre Weg dabei. Denn längst hat Rudy Virassamy verstanden, welche Bedeutung die regenerativen Energien für sein Mauritius haben: „Sie sichern unser Überleben, unsere Zukunft. Ohne sie würde vieles schlimmer werden. Die Lagune würde auf Dauer absterben. Und das wäre auch mein Tod. Zumindest der meines Herzens. Dieser Diamant im Indischen Ozean darf nicht verloren gehen.“ Und auch seine Familientradition hätte ein abruptes Ende. Denn

Wasser am Horizont: Vom Hotelpool des Veranda Pointe aux Biches blicken die Gäste auf den Indischen Ozean.

Tanzen, essen, lieben: Auf Mauritius spielen sich die wichtigsten Dinge des Lebens am Strand ab. Das gefällt auch den ausländischen Gästen. Jedes Jahr kommen mehr als eine Million Touristen, Tendenz steigend. FOTOS: VERANDA RESORTS

insgeheim hofft der Skipper: „Dass später auch mein kleiner Sohn am Steuer eines Katamarans steht.“ Virassamy lächelt und rückt seine Sonnenbrille zurecht. Es blendet vom Himmel, als er langsam an den Steg der Île aux Cerfs heranfährt. „Die Power, die vom Himmel auf unsere Solarzellen prallt, könnte auch viele der anderen Boote, die hier herumschippern, mit Energie versorgen.“ Die Île aux Cerfs ist eine vorgelagerte Insel. Türkisblaues Wasser trifft hier auf weißen Sandstrand. Ein Postkartenidyll, das jeden Tag aufs Neue zahlreiche Touristen an Land zieht. In knapp drei Stunden lässt sich das Eiland umrunden. Vermutlich liefen auch hier vor einigen hundert Jahren diese drolligen Tiere herum, die längst zum Wahrzeichen Mauritius geworden sind: Dodos. Eine Art Vogel. Ungewöhnlich groß, fast einen Meter hoch, fast 25 Kilo schwer. Mit einem langen, gebogenen Schnabel und blaugrauem Gefieder. Das fand auch der niederländische Admiral van Neck, als er 1598 nach einer Begegnung mit Dodos in sein Tagebuch schrieb: „Hühner, zweimal so groß wie Schwäne, abscheuliche Vögel.“ Die Holländer nannten den Vogel daher „Dickarsch“, woraus verballhornt Dodo wurde. Als die Kolonialherren Mauritius Ende des 16. Jahrhunderts erreichten, gab es kaum einen Fleck auf der 40 Mal 50 Kilometer großen Insel, an dem der Vogel nicht herumlief. Denn auch das konnte der Dodo nicht: fliegen. Zu klein die Flügel, zu massig der Körper. Eben dieser Makel wurde ihm nur hundert Jahre später zum Verhängnis. Die Europäer jagten die hilflosen Kreaturen, teils aus Spaß am

Das Klima auf Mauritius ist tropisch Anreise Wer bequem nach Mauritius reisen möchte, nimmt einen Direktflug. Den bietet zum Beispiel Condor ab Frankfurt am Main an. Die Flugzeit dauert knapp neun Stunden. Einreise Ein Visum oder besondere Impfungen sind nicht erforderlich. Der Reisepass muss aber noch über das Reiseende hinaus gültig sein. Klima Auf Mauritius herrscht tropisches Klima. Die feucht-warme Sommerzeit dauert von November bis April. Dann betragen die Temperaturen etwa 25 bis 30 Grad Celsius. Allerdings regnet es zu dieser Zeit auch häufiger, im Norden der Insel weniger als im Süden. Auch Zyklone können dann auftre-

ten. Im etwas kühleren Winter, von Mai bis Oktober, wird es 19 bis 25 Grad warm. Sprache Hauptsprache auf Mauritius ist das Kreolisch. Ein grammatikalisch sehr vereinfachtes Französisch mit Wörtern aus dem Englischen, Arabischen oder Indischen. Französisch ist auf Mauritius die kulturelle Sprache, alle Zeitungen erscheinen in dieser Sprache. Aber auch Englisch wird fast überall verstanden. Geschichte Um 1500 entdeckten die Portugiesen Mauritius auf dem Seeweg von Afrika nach Indien. Später kamen die Holländer mit ihren Schiffen, dann Franzosen und Briten. Weitere Informationen www.tourism-mauritius.mu

Töten, aber auch als Fleischvorrat für lange Seefahrten. Bis er schließlich ausgerottet war. Doch mehr als 300 Jahre danach lebt der Dodo. Zumindest in Souvenirläden von Grand Baie im Norden bis Bel Ombre im Süden und selbst auf der Île aux

Cerfs. Ob als kitschiges Plüschtier, auf den Rupien-Scheinen, als Holz- oder Granitfigur, in Gold gegossen oder abgebildet auf Strandtüchern, Tassen, Tellern und sogar Briefmarken. Der Blick von Rudy Virassamy fällt beim kurzen Landgang auf einen Plüsch-Dodo an ei-

nem Souvenirstand. Er bleibt stehen, dann sagt er mit ernster Stimme: „Wenn wir es schaffen, das ‚grüne’ Image von Mauritius weiter auszubauen, dann laufen wir nicht Gefahr, dass es unserer Insel einmal wie dem Dodo ergehen wird.“

Die Kraft der Sonne Umweltschutz im Inselparadies: Mauritius arbeitet an einem grünen Image – davon profitieren auch Reisende Von Britta Lüers

S

anft gleitet der Katamaran aufs Meer hinaus. Nur das Meeresrauschen durchbricht die Stille. Dass kein störendes Motorengeräusch zu hören ist, haben die Passagiere Christophe Desmarais zu verdanken. 2007 gründete Desmarais, der ganz nebenbei noch erfolgreicher Hotelmanager ist, die „Catamaran Cruises Mauritius“. Seit vergangenem Sommer ist der gebürtige Mauritier, der französische Wurzeln hat, zudem „grüner“ Pionier der Insel. Der Unternehmer betreibt den ersten umweltfreundlichen Katamaran auf Mauritius: „Cat Cruiser“ hat er sein Gefährt getauft. Statt mit stinkendem Diesel oder Benzin schippert dieser Katamaran nur mit der Kraft der Sonne zur Île aux Cerfs (deutsch: Hirschinsel) an der Ostküste der Insel. Und Sonne hat man hier wahrlich im Überfluss. „Unser Motto lautet ‚Hinterlasse einen grünen Fußabdruck‘. Und genau diese Haltung wird doch in dieser Welt immer zentraler“, erzählt Christophe Desmarais, bevor die Taue des Katamarans losgebunden werden und es leise hinaus aufs Meer geht. Jahrelang habe sein Land den Umweltschutz „sträflich vernachlässigt“, klagt er: „Inzwischen hat jedoch ein Umdenken eingesetzt. Die Regierung arbeitet mit Hochdruck an einem ‚grünen’ Image.“ Rudy Virassamy hält an diesem Tag das Steuer des „Cat Cruiser“ in seinen Händen. Schon in dritter Generation ist der Inselbewohner Skipper. Mehr als die Hälfte seines Lebens hat Virassamy auf dem Wasser verbracht. „Strand, Natur und das Meer sind das Kapital unseres Landes. Das dürfen wir nicht leichtfertig aufs Spiel setzen“, sagt auch er. Ein emissionsfreier Katamaran – für den Skipper der einzig wahre Weg dabei. Denn längst hat Rudy Virassamy verstanden, welche Bedeutung die regenerativen Energien für sein Mauritius haben: „Sie si-

Wasser am Horizont: Vom Hotelpool des Veranda Pointe aux Biches blicken die Gäste auf den Indischen Ozean.

Tanzen, essen, leben, lieben: Auf Mauritius spielen sich die wichtigsten Dinge des Lebens am Strand ab. Das gefällt auch den ausländischen Gästen. Jedes Jahr kommen mehr als eine Million Touristen, Tendenz steigend. FOTOS: VERANDA RESORTS (2), LÜERS

chern unser Überleben, unsere Zukunft. Ohne sie würde vieles schlimmer werden. Die Lagune würde auf Dauer absterben. Und das wäre auch mein Tod. Zumindest der meines Herzens. Dieser Diamant im Indischen Ozean darf nicht verloren gehen.“ Und auch seine Familientradition hätte ein abruptes Ende. Denn insgeheim hofft der Skipper: „Dass später auch mein kleiner Sohn am Steuer eines Katamarans steht.“ Virassamy lächelt und rückt seine Sonnenbrille zurecht. Es blendet vom Himmel, als er langsam an den Steg der Île aux Cerfs heranfährt. „Die Power, die vom Himmel auf unsere Solarzellen prallt, könnte auch viele der anderen Boote, die hier herumschippern, mit Energie versorgen.“ Die Île aux Cerfs ist eine vorgelagerte Insel. Türkisblaues Wasser trifft hier auf weißen Sandstrand. Ein Postkartenidyll, das jeden Tag aufs Neue zahlreiche Touristen an Land zieht. In knapp drei Stunden lässt sich das Eiland umrunden. Vermutlich liefen auch hier vor einigen hundert Jahren diese drolligen Tiere herum, die längst zum Wahrzeichen Mauritius geworden

Växjö. Für Fahrrad-Urlauber gibt es ab dem 18. Juni einen neuen Fernradweg in Südschweden. Die Strecke heißt Sydostleden und verbindet über 270 Kilometer Växjö in der Provinz Småland mit Simrishamn an der Ostseeküste. Sie besteht hauptsächlich aus autofreien Asphaltwegen. Nur 43 Kilometer verlaufen über verkehrsarme Straßen. Der Radweg führt an Attraktionen wie dem Wasserreich Kristianstad vorbei.

Kulturzug verbindet Berlin und Breslau Berlin. Im Sommer können PolenUrlauber die diesjährige Kulturhauptstadt Breslau mit einem Kulturzug ab Berlin erreichen. Die Bahn fährt zwischen dem 30. April und 25. September immer am Wochenende. Abfahrt in Berlin-Lichtenberg ist Sonnabendabend und Sonntagmorgen. Der Zug hält unterwegs in Cottbus und Forst. Die einfache Fahrt kostet 19 Euro.

Das Klima auf Mauritius ist tropisch Anreise Wer bequem nach Mauritius reisen möchte, nimmt einen Direktflug. Den bietet zum Beispiel Condor ab Frankfurt am Main an. Die Flugzeit dauert knapp neun Stunden. Einreise Ein Visum oder besondere Impfungen sind nicht erforderlich. Der Reisepass muss aber noch über das Reiseende hinaus gültig sein. Klima Auf Mauritius herrscht tropisches Klima. Die feucht-warme Sommerzeit dauert von November bis April. Dann betragen die Temperaturen etwa 25 bis 30 Grad Celsius. Allerdings regnet es zu dieser Zeit auch häufiger, im Norden der Insel weniger als im Süden. Auch Zyklone können dann auftreten. Im etwas kühleren Winter, von Mai bis Oktober, wird es 19 bis 25 Grad warm. Sprache Hauptsprache auf Mauritius ist das Kreolisch. Ein grammatikalisch sehr vereinfachtes Französisch mit Wörtern aus dem Englischen, Arabischen oder

Indischen. Französisch ist auf Mauritius die kulturelle Sprache, daher erscheinen auch alle Zeitungen in dieser Sprache. Aber auch Englisch wird fast überall verstanden. Geschichte Um 1500 entdeckten die Portugiesen Mauritius auf dem Seeweg von Afrika nach Indien. Später kamen die Holländer mit ihren Schiffen, dann Franzosen und Briten. Weitere Informationen www.tourism-mauritius.mu

Faltenfrei ans Ferienziel

IN KÜRZE Neuer Fernradweg in Südschweden

sind: Dodos. Eine Art Vogel. Un- hilflosen Kreaturen, teils aus Spaß gewöhnlich groß, fast einen Me- am Töten, aber auch als Fleischter hoch, fast 25 Kilo schwer. Mit vorrat für lange Seefahrten. Bis er einem langen, gebogenen Schna- schließlich ausgerottet war. Doch mehr als 300 Jahre dabel und blaugrauem Gefieder. Das nach lebt der Dodo. fand auch der nieZumindest in Souvederländische AdmiDieser nirläden von Grand ral van Neck, als er Diamant im Baie im Norden bis 1598 nach einer BeBel Ombre im Sügegnung mit Do- Indischen Ozean den und selbst auf dos in sein Tagebuch darf nicht der Île aux Cerfs. Ob schrieb: „Hühner, verloren gehen.“ als kitschiges Plüschzweimal so groß wie tier, auf den RupienSchwäne, abscheuliScheinen, als Holzche Vögel.“ Die Hol- Rudy Virassamy oder Granitfigur, in länder nannten den Skipper Gold gegossen oder Vogel daher „Dickabgebildet auf Strandarsch“, woraus verballtüchern, Tassen, Telhornt Dodo wurde. lern und sogar BriefAls die Kolonialhermarken. Der Blick ren Mauritius Ende von Rudy Virassamy des 16. Jahrhunfällt beim kurzen derts erreichten, gab Landgang auf einen es kaum einen Fleck Plüsch-Dodo an eiauf der 40 Mal 50 Kinem Souvenirstand. Er lometer großen Insel, an bleibt stehen, dann sagt dem der Vogel nicht heer mit ernster Stimme: „Wenn rumlief. Denn auch das konnte der Dodo nicht: fliegen. Zu klein wir es schaffen, das ‚grüne’ Image die Flügel, zu massig der Körper. von Mauritius weiter auszubauEben dieser Makel wurde ihm nur en, dann laufen wir nicht Gefahr, hundert Jahre später zum Ver- dass es unserer Insel einmal wie hängnis. Die Europäer jagten die dem Dodo ergehen wird.“

Hemd und Bluse sehen nach ein paar Stunden im Koffer oft nicht mehr vorzeigbar aus. So bringen Sie Ihr Gepäck optimal zum Urlaubsort. Von Marc Reisner

Vor dem Einpacken steht die Auswahl des richtigen Koffers. Die klassischen, nicht zu schweren Hartschalen- oder modernen Hybridkoffer, die die positiven Eigenschaften von Hard- und SoftshellGepäck vereinen, sind besonders praktisch. Wichtig: elastische und verstellbare Gurte im Inneren, die die Bekleidung am richtigen Platz halten. Eine gute Vorbereitung ist wichtig. Machen Sie sich eine Liste mit all den Dingen, die Sie wirklich am Urlaubsziel brauchen. Dicke Pullover brauchen Sie bei Nachttemperaturen um 20 Grad nicht unbedingt. Dafür allerdings gehört eine leichte Strickjacke ins Handgepäck. Es gilt: So viel wie nötig, so wenig wie möglich. Falls Sie Sorge haben, dass Fön oder Bügeleisen nicht im Hotelzimmer vorhanden sind, schreiben Sie einfach eine Mail an die Rezeption.

Wenn Sie wissen, was Sie mitnehmen möchten, können Sie die passende Koffergröße bestimmen. Denken Sie beim Packen daran, dass sich ihre Lieben über Mitbringsel freuen. Und vielleicht finden Sie ja auch etwas für sich selbst. Also planen Sie für die Rückreise etwas mehr Platz ein. Packen Sie zunächst Ihre Schuhe ein. Diese werden einzeln in dünne Stoffbeutel – zur Not auch in Plastiktüten – gelegt und dann unten an den Außenseiten des Koffers verstaut. Alternativ passen sie in den Kofferbereich, wo die Rollen den Innenraum einschränken. Dort passt auch der Kulturbeutel – sicher verstaut in einer extra Tasche – hin. Gürtel finden aufgerollt und hochkant daneben Platz. Ladegeräte und Kabel sollten ebenfalls unten untergebracht werden, falls möglich in eingenähten Stofftaschen. Kosmetika sollten – einzeln verpackt in verschließbare Plastik-

Damit die Kleidung ansehnlich am Reiseziel ankommt, sollte der Koffer mit Bedacht gepackt werden. FOTO: SRT/ARCHIV

beutel – eher weich liegen. Clevere Vielreisende verzichten unterwegs aufs eigene Duschgel und greifen auf die im Hotel bereitliegenden Produkte zurück.

Ordentlich gefaltete Pullover und Freizeit-Jacken bilden die nächste Schicht, wobei zerbrechliche Dinge wie ein Laptop (Tipp: besser mit ins Handgepäck nehmen) zwischen die weichen Gegenstände gehören. Obendrauf passen leichtere Sachen wie TShirts und Unterwäsche. Socken und andere Kleinteile füllen etwaige Lücken am Rand. Es folgen Hosen, die flach in den Koffer kommen, wobei der Bund unten glatt aufliegt, die Beine an den Seiten über den Rand hängen. Mehrere Hosen werden wechselseitig links und rechts ins Gepäck gelegt. Wer auf Nummer sicher gehen möchte, legt Seidenpapier dazwischen. Röcke werden nach Möglichkeit nicht oder nur auf links gedreht einmal gefaltet. Hemden und Blusen legen Sie zugeknöpft und mit der Knopfleiste nach unten darüber. Die Ärmel werden sorgsam an der Schulternaht nach hinten umgeschlagen.

Perfektionisten ziehen in jedes Stück ein weiteres Blatt Seidenpapier ein. Vielreisende sollten über den Kauf einer Hemdentasche nachdenken. Die Investition lohnt sich vor allem für Geschäftsleute; zudem sind die Taschen praktische Falthilfen. Wenn jetzt der Koffer etwa halbvoll ist, schlagen Sie die Hosenbeine nach innen ein. Danach kommen Anzüge und Blazer ins Gepäck. Auch Sakkos werden glatt ausgelegt, die Ärmel zeigen dabei schräg nach außen. Sind alle Kleidungsstücke verpackt, können die Ärmel über Kreuz zur Mitte gelegt, Sakkos von unten in der Mitte eingeschlagen werden. Nun kann der Koffer geschlossen werden. Dazu spannen Sie erst die Gurte, dann drücken Sie die obere Kofferhälfte behutsam auf die untere. Klar: Die Kanten müssen frei von störendem Stoff sein.

Die Kraft der Sonne Umweltschutz im Inselparadies: Mauritius arbeitet an einem grünen Image – davon proitieren auch Reisende Von Britta Lüers

S

ant gleitet der Katamaran aufs Meer hinaus. Nur das Meeresrauschen durchbricht die Stille. Dass kein störendes Motorengeräusch zu hören ist, haben die Passagiere Christophe Desmarais zu verdanken. 2007 gründete Desmarais, der ganz nebenbei noch erfolgreicher Hotelmanager ist, die „Catamaran Cruises Mauritius“. Seit vergangenem Sommer ist der gebürtige Mauritier, der französische Wurzeln hat, zudem „grüner“ Pionier der Insel. Der Unternehmer betreibt den ersten umweltfreundlichen Katamaran auf Mauritius: „Cat Cruiser“ hat er sein Gefährt getaut. Statt mit stinkendem Diesel oder Benzin schippert dieser Katamaran nur mit der Krat der Sonne zur Île aux Cerfs (deutsch: Hirschinsel) an der Ostküste der Insel. Und Sonne hat man hier wahrlich im Überluss. „Unser Motto lautet ‚Hinterlasse einen grünen Fußabdruck‘. Und genau diese Haltung wird doch in dieser Welt immer zentraler“, erzählt Christophe Desmarais, bevor die Taue des Katamarans losgebunden werden

Tanzen, essen, lieben: Auf Mauritius spielen sich die wichtigsten Dinge des Lebens am Strand ab. Das gefällt auch den ausländischen Gästen aus aller Welt. Jedes Jahr kommen mehr als eine Million Touristen, Tendenz steigend. Fotos: Veranda Resorts (2), Lüers (2)

und es leise hinaus aufs Meer geht. Jahrelang habe sein Land den Umweltschutz „strälich vernachlässigt“, klagt er: „Inzwischen hat jedoch ein Umdenken eingesetzt. Die Regierung arbei-

tet mit Hochdruck an einem ‚grünen’ Image.“ Rudy Virassamy hält an diesem Tag das Steuer des „Cat Cruiser“ in seinen Händen. Schon in dritter Generation ist

der Inselbewohner Skipper. Wasser trit hier auf weißen Mehr als die Hälte seines Le- Sandstrand. Ein Postkartenidyll, bens hat Virassamy auf dem das jeden Tag aufs Neue zahlreiWasser verbracht. „Strand, Na- che Touristen an Land zieht. In tur und das Meer sind das Kapi- knapp drei Stunden lässt sich tal unseres Landes. Das dürfen das Eiland umrunden. Vermutwir nicht leichtfertig aufs Spiel lich liefen auch hier vor einigen setzen“, sagt auch er. Ein emissi- hundert Jahren diese drolligen onsfreier Katamaran – für den Tiere herum, die inzwischen Skipper der einzig wahre Weg längst zum Wahrzeichen Mauridabei. Denn längst hat Rudy Vi- tius geworden sind: Dodos. Eine rassamy verstanden, welche Be- Art Vogel. Ungewöhnlich groß, deutung die regenerativen Ener- fast einen Meter hoch, fast gien für sein Mauritius haben: 25 Kilo schwer. Mit einem lan„Sie sichern unser Überleben, gen gebogenen Schnabel und unsere Zukunt. Ohne sie wür- blaugrauem Geieder. Das fand de vieles schlimmer werden. auch der niederländische Admiral van Neck, als er 1598 Die Lagune würde auf nach einer BegegDauer absterben. Und nung mit Dodos in das wäre auch mein sein Tagebuch Tod. Zumindest schrieb: „Hühder meines Herzens. Dieser ner, zweimal so Diamant im Ingroß wie dischen Ozean Schwäne, abdarf nicht verscheuliche Völoren gehen.“ gel.“ Die HolUnd auch seine länder nannten Familientradition den Vogel daher hätte ein abruptes „Dickarsch“, woraus Ende. Denn insgeverballhornt „Dieser Diamant heim hot der SkipDodo wurde. Als per: „Dass später im Indischen Ozean die Kolonialherauch mein kleiner ren Mauritius darf nicht Sohn am Steuer eiEnde des 16. Jahrnes Katamarans hunderts erreichverloren gehen.“ steht.“ Virassamy läten, gab es kaum chelt und rückt seine einen Fleck auf Rudy Virassamy, Skipper Sonnenbrille zuder 40 Mal 50 Kirecht. Es blendet lometer großen vom Himmel, als er Insel, an dem der langsam an den Steg der Île aux Vogel nicht herumlief. Denn Cerfs heranfährt. „Die Power, auch das konnte der Dodo nicht: die vom Himmel auf unsere So- liegen. Zu klein die Flügel, zu larzellen prallt, könnte auch vie- massig der Körper. Eben dieser le der anderen Boote, die hier Makel wurde ihm nur hundert herumschippern, mit Energie Jahre später zum Verhängnis. versorgen.“ Die Europäer jagten die hilloDie Île aux Cerfs ist eine vor- sen Kreaturen, teils aus Spaß am gelagerte Insel. Türkisblaues Töten, aber auch als Fleischvor-

Von Sonnenenergie angetrieben: Der „Cat Cruiser“ ist der erste umweltfreundliche Katamaran der Insel.

rat für lange Seefahrten. Bis er schließlich ausgerottet war. Doch mehr als 300 Jahre danach lebt der Dodo. Zumindest in Souvenirläden von Grand Baie im Norden bis Bel Ombre im Süden und selbst auf der Île aux Cerfs. Ob als kitschiges Plüschtier, auf den RupienScheinen, als Holz- oder Granitigur, in Gold gegossen oder abgebildet auf Strandtüchern, Tassen, Tellern und sogar Briefmarken. Der Blick von Rudy Virassamy fällt beim kurzen Landgang auf einen Plüsch-Dodo an einem Souvenirstand. Er bleibt stehen, dann sagt er mit ernster Stimme: „Wenn wir es schafen, das ‚grüne’ Image von Mauritius weiter auszubauen, dann laufen wir nicht Gefahr, dass es unserer Insel einmal wie dem Dodo ergehen wird.“

info

Das Klima auf Mauritius ist tropisch Anreise: Wer bequem reisen möchte, nimmt einen Direktlug. Den bietet zum Beispiel Condor ab Frankfurt am Main an. Die Flugzeit dauert knapp neun Stunden. Einreise: Ein Visum oder besondere Impfungen sind nicht erforderlich. Der Reisepass muss aber noch über das Reiseende hinaus gültig sein. Klima: Auf Mauritius herrscht tropisches Klima. Die feuchtwarme Sommerzeit dauert von November bis April. Dann betragen die Temperaturen etwa 25 bis 30 Grad Celsius. Allerdings regnet es zu dieser

Zeit auch häuiger, im Norden der Insel weniger als im Süden. Auch Zyklone können zu dieser Zeit auftreten. Im etwas kühleren Winter, von Mai bis Oktober, wird es 19 bis 25 Grad warm. Weitere Informationen: www.tourism-mauritius.mu

Wasser am Horizont: Vom Hotelpool des Veranda Pointe aux Biches blicken die Gäste auf den Indischen Ozean.

Reise

URlaUb

| Sonnabend/Sonntag, 23./24. april 2016 | nr. 95 | Seite r/1

Die Kraft der Sonne

Reiselust Von Ronald MeyeR-aRlt

Umweltschutz im inselparadies: Mauritius arbeitet an einem grünen image – davon proitieren auch reisende

Richtig angekommen

hin & Weg

ichtig im Urlaub angekommen bist du nicht, wenn das Navi „Sie haben Ihr Ziel erreicht“ quakt. Auch wenn alle T-Shirts und Badehosen sicher in den Schränken verstaut sind und wenn du zum ersten Mal die Anlage erkundet und den Pool durchtaucht hast, bist du noch nicht richtig angekommen. Richtig angekommen bist du erst, wenn du den Begrüßungscocktail hinter dich gebracht hast. Und das muss nicht unbedingt am ersten Tag geschehen. Der freundliche Manager (sanfte Bräune, rosa Hemd, die Sonnenbrille irgendwo im vollen Haupthaar vergraben) heißt alle Neuen herzlich willkommen, erklärt noch mal, was du gestern beim Erkundungsrundgang schon gesehen hast, und fragt, ob noch jemand eine Frage habe. Jetzt wird sich zeigen, mit wem du es die nächsten zwölf Tage zu tun haben wirst. Du befürchtest das Schlimmste. Gleich werden sie sich melden, die Besserwisser, Vorturner, Ganzgenaunehmer, die Angeber, Aufschneider, Abwinker, die Nörgler, Neider, Nervensägen. „Noch Fragen?“ ist ja nichts als eine schamlose Aufforderung zur Selbstdarstellung. „Keine Fragen mehr?“, sagt der Manager, „auch gut, dann wünsche ich ihnen: schöne Ferien.“ Keine Fragen! Könnte sein, dass sein Wunsch in Erfüllung geht.

R

■■■AnReiSe Wer bequem reisen möchte, nimmt einen direktlug. den bietet zum beispiel Condor ab Frankfurt am Main an. die Flugzeit dauert knapp neun Stunden. ■■■einReiSe ein Visum oder besondere impfungen sind nicht erforderlich. der reisepass muss aber noch über das reiseende hinaus gültig sein.

Denn längst hat Rudy Virassamy verstanden, welche Bedeutung die regeneanft gleitet der Katamaran aufs rativen Energien für sein Mauritius haMeer hinaus. Nur das Meeresrau- ben: „Sie sichern unser Überleben, schen durchbricht die Stille. Dass unsere Zukunft. Ohne sie würde vieles kein störendes Motorengeräusch zu hö- schlimmer werden. Die Lagune würde ren ist, haben die Passagiere Christophe auf Dauer absterben. Und das wäre auch Desmarais zu verdanken. mein Tod. Zumindest der meines Her2007 gründete Desmarais, der ganz zens. Dieser Diamant im Indischen Ozenebenbei noch erfolgreicher Hotelmana- an darf nicht verloren gehen.“ Und auch ger ist, die „Catamaran Cruises Mauriti- seine Familientradition hätte ein abrupus“. Seit vergangenem Sommer ist der tes Ende. Denn insgeheim hofft der Skipgebürtige Mauritier, der französische per: „Dass später auch mein kleiner Wurzeln hat, zudem „grüner“ Pionier Sohn am Steuer eines Katamarans der Insel. Der Unternehmer betreibt den steht.“ Virassamy lächelt und rückt seiersten umweltfreundlichen Katamaran ne Sonnenbrille zurecht. Es blendet vom auf Mauritius: „Cat Cruiser“ hat er sein Himmel, als er langsam an den Steg der Gefährt getauft. Statt mit stinkendem Île aux Cerfs heranfährt. „Die Power, die Diesel oder Benzin schippert dieser Ka- vom Himmel auf unsere Solarzellen tamaran nur mit der Kraft der prallt, könnte auch viele der anSonne zur Île aux Cerfs deren Boote, die hier herum(deutsch: Hirschinsel) an schippern, mit Energie verder Ostküste der Insel. sorgen.“ Und Sonne hat man hier Die Île aux Cerfs ist wahrlich im Überfluss. eine vorgelagerte Insel. „Unser Motto lautet Türkisblaues Wasser ‚Hinterlasse einen grütrifft hier auf weißen nen Fußabdruck‘. Und Sandstrand. Ein Postgenau diese Haltung kartenidyll, das jeden wird doch in dieser Welt Tag aufs Neue zahlreiche immer zentraler“, erzählt Touristen an Land zieht. In Christophe Desmarais, bevor knapp drei Stunden lässt sich die Taue des Katamarans das Eiland umrunden. losgebunden werden und Vermutlich liefen auch Dieser Diamant es leise hinaus aufs Meer hier vor einigen hundert im Indischen Ozean Jahren diese drolligen geht. Jahrelang habe sein Land den Umweltdarf nicht verloren Tiere herum, die inzwischutz „sträflich vernachschen längst zum Wahrgehen. lässigt“, klagt er: „Inzwizeichen Mauritius geschen hat jedoch ein worden sind: Dodos. Rudy Virassamy Umdenken eingesetzt. Eine Art Vogel. UngeSkipper Die Regierung arbeitet wöhnlich groß, fast eimit Hochdruck an einem nen Meter hoch, fast 25 ‚grünen’ Image.“ Kilo schwer. Mit einem Rudy Virassamy hält langen, gebogenen an diesem Tag das SteuSchnabel und blaugrauer des „Cat Cruiser“ in seinen Händen. em Gefieder. Das fand auch der niederSchon in dritter Generation ist der Insel- ländische Admiral van Neck, als er 1598 bewohner Skipper. Mehr als die Hälfte nach einer Begegnung mit Dodos in sein seines Lebens hat Virassamy auf dem Tagebuch schrieb: „Hühner, zweimal so Wasser verbracht. „Strand, Natur und groß wie Schwäne, abscheuliche Vögel.“ das Meer sind das Kapital unseres Lan- Die Holländer nannten den Vogel daher des. Das dürfen wir nicht leichtfertig „Dickarsch“, woraus verballhornt Dodo aufs Spiel setzen“, sagt auch er. Ein wurde. Als die Kolonialherren Mauritius emissionsfreier Katamaran – für den Ende des 16. Jahrhunderts erreichten, Skipper der einzig wahre Weg dabei. gab es kaum einen Fleck auf der 40 Mal 50 Kilometer großen Insel, an dem der Vogel nicht herumlief. Denn auch das konnte der Dodo nicht: fliegen. Zu klein die Flügel, zu massig der Körper. Eben dieser Makel wurde ihm nur hundert Jahre später zum Verhängnis. Die Europäer jagten die hilflosen Kreaturen, teils aus Spaß am Töten, aber auch als Fleischvorrat für lange Seefahrten. Bis er schließlich ausgerottet war. Doch mehr als 300 Jahre danach lebt der Dodo. Zumindest in Souvenirläden von Grand Baie im Norden bis Bel Ombre im Süden und selbst auf der Île aux Cerfs. Ob als kitschiges Plüschtier, auf den Rupien-Scheinen, als Holz- oder Granitfigur, in Gold gegossen oder abgebildet auf Strandtüchern, Tassen, Tellern und sogar Briefmarken. Der Blick von Rudy Virassamy fällt beim kurzen Landgang auf einen Plüsch-Dodo an einem Souvenirstand. Er bleibt stehen, dann sagt er mit ernster Stimme: „Wenn wir es schaffen, das ‚grüne’ Image von Mauritius weiter auszubauen, dann lauWasser am Horizont: Vom Hotelpool des fen wir nicht Gefahr, dass es unserer InVeranda Pointe aux Biches blicken die sel einmal wie dem Dodo ergehen Gäste auf den Indischen Ozean. wird.“ Von BRitta lüeRs

Wem gehört welche Lehne im Flugzeug? BeRlin. Spätestens nach dem Start des Flugzeugs geht es oft los: das Schieben und Drücken an den mittleren Armlehnen der Sitzreihen. Drei Menschen müssen sich dann zum Beispiel insgesamt vier Armstützen teilen. Doch welchem Fluggast gehört welche? „Es gibt kein Recht auf Armlehnen“, erklärt Heinz Klewe, Geschäftsführer der Schlichtungsstelle für den öffentlichen Personenverkehr (SÖP) in Berlin. Deshalb gebe es auf die Frage keine rechtlich basierte Antwort. Es gilt aber häufig die ungeschriebene Regel, dass der Fluggast in der Mitte einen Armlehnenvorzug bekommt, sagt Klewe, der zwischen Reisenden und Verkehrsunternehmen außergerichtlich vermittelt. Der Arbeitskreis Umgangsformen International (AUI) erklärt, wie auch eine mittlere Lehne fair geteilt werden kann: Ein Fluggast stützt seinen Ellenbogen vorn, der andere am hinteren Ende der Lehne zwischen ihnen ab. „Das würde gut gehen, wenn sich jeder daran hält“, sagt die AUI-Vorsitzende Inge Wolff. Zeigt sich der Sitznachbar beim Verteilen des Armlehnen-Platzes störrisch, rät Wolff, ihn direkt darauf anzusprechen. „Dabei ist es wichtig, Ich-Botschaften zu senden.“ Der Platznachbar reagiere eher positiv auf ein freundliches „Ich möchte bitte auch einen Teil der Lehne benutzen“ als auf „Sie machen sich zu breit“.

in dieseR AusgAbe euRopA

Familienspaß in der Stadt

Harry-potter-tour in london, piraten-törn in oslo, disneylandbesuch in paris – Citytrips mit Sehenswürdigkeiten für alt und Jung und viel action für die Kids liegen im trend. Seite R/2

KReuzfAhRt

Fünf Sterne und ein besonderes Plus auf dem luxus-Kreuzfahrtschif „MS europa“ bleibt fast kein passagierwunsch unerfüllt – bei der Überraschungsreise im Mittelmeer wählen die reisenden sogar die route. Seite R/3 Weitere Reisethemen inden Sie unter www.haz.de/reisen

S

Tanzen, essen, lieben: Auf Mauritius spielen sich die wichtigsten Dinge des Lebens am Strand ab. Das gefällt auch den ausländischen Gästen. Jedes Jahr kommen mehr als eine Million Touristen, Tendenz steigend (oben). Der „Cat Cruiser“ ist der erste umweltfreundliche Katamaran der Insel (rechts). Fotos: Veranda resorts (2), lüers

■■■KlimA auf Mauritius herrscht tropisches Klima. die feucht-warme Sommerzeit dauert von november bis april. dann betragen die temperaturen etwa 25 bis 30 grad Celsius. allerdings regnet es zu dieser Zeit auch häuiger, im norden der insel weniger als im Süden. auch Zyklone können dann auftreten. im etwas kühleren Winter, von Mai bis oktober, wird es 19 bis 25 grad warm. ■■■WeiteRe inFoRmAtionen

z www.tourism-mauritius.mu

Reise

URlaUb

| SONNABEND/SONNTAG, 23./24. APRIL 2016 | NR. 95 | SEITE R/1

Die Kraft der Sonne

Reiselust Von Ronald MeyeR-aRlt

Umweltschutz im Inselparadies: Mauritius arbeitet an einem grünen Image – davon proitieren auch Reisende

Richtig angekommen

hin & Weg

ichtig im Urlaub angekommen bist du nicht, wenn das Navi „Sie haben Ihr Ziel erreicht“ quakt. Auch wenn alle T-Shirts und Badehosen sicher in den Schränken verstaut sind und wenn du zum ersten Mal die Anlage erkundet und den Pool durchtaucht hast, bist du noch nicht richtig angekommen. Richtig angekommen bist du erst, wenn du den Begrüßungscocktail hinter dich gebracht hast. Und das muss nicht unbedingt am ersten Tag geschehen. Der freundliche Manager (sanfte Bräune, rosa Hemd, die Sonnenbrille irgendwo im vollen Haupthaar vergraben) heißt alle Neuen herzlich willkommen, erklärt noch mal, was du gestern beim Erkundungsrundgang schon gesehen hast, und fragt, ob noch jemand eine Frage habe. Jetzt wird sich zeigen, mit wem du es die nächsten zwölf Tage zu tun haben wirst. Du befürchtest das Schlimmste. Gleich werden sie sich melden, die Besserwisser, Vorturner, Ganzgenaunehmer, die Angeber, Aufschneider, Abwinker, die Nörgler, Neider, Nervensägen. „Noch Fragen?“ ist ja nichts als eine schamlose Aufforderung zur Selbstdarstellung. „Keine Fragen mehr?“, sagt der Manager, „auch gut, dann wünsche ich ihnen: schöne Ferien.“ Keine Fragen! Könnte sein, dass sein Wunsch in Erfüllung geht.

R

■■■AnReiSe Wer bequem reisen möchte, nimmt einen Direktlug. Den bietet zum Beispiel Condor ab Frankfurt am Main an. Die Flugzeit dauert knapp neun Stunden. ■■■einReiSe Ein Visum oder besondere Impfungen sind nicht erforderlich. Der Reisepass muss aber noch über das Reiseende hinaus gültig sein.

Denn längst hat Rudy Virassamy verstanden, welche Bedeutung die regeneanft gleitet der Katamaran aufs rativen Energien für sein Mauritius haMeer hinaus. Nur das Meeresrau- ben: „Sie sichern unser Überleben, schen durchbricht die Stille. Dass unsere Zukunft. Ohne sie würde vieles kein störendes Motorengeräusch zu hö- schlimmer werden. Die Lagune würde ren ist, haben die Passagiere Christophe auf Dauer absterben. Und das wäre auch Desmarais zu verdanken. mein Tod. Zumindest der meines Her2007 gründete Desmarais, der ganz zens. Dieser Diamant im Indischen Ozenebenbei noch erfolgreicher Hotelmana- an darf nicht verloren gehen.“ Und auch ger ist, die „Catamaran Cruises Mauriti- seine Familientradition hätte ein abrupus“. Seit vergangenem Sommer ist der tes Ende. Denn insgeheim hofft der Skipgebürtige Mauritier, der französische per: „Dass später auch mein kleiner Wurzeln hat, zudem „grüner“ Pionier Sohn am Steuer eines Katamarans der Insel. Der Unternehmer betreibt den steht.“ Virassamy lächelt und rückt seiersten umweltfreundlichen Katamaran ne Sonnenbrille zurecht. Es blendet vom auf Mauritius: „Cat Cruiser“ hat er sein Himmel, als er langsam an den Steg der Gefährt getauft. Statt mit stinkendem Île aux Cerfs heranfährt. „Die Power, die Diesel oder Benzin schippert dieser Ka- vom Himmel auf unsere Solarzellen tamaran nur mit der Kraft der prallt, könnte auch viele der anSonne zur Île aux Cerfs deren Boote, die hier herum(deutsch: Hirschinsel) an schippern, mit Energie verder Ostküste der Insel. sorgen.“ Und Sonne hat man hier Die Île aux Cerfs ist wahrlich im Überfluss. eine vorgelagerte Insel. „Unser Motto lautet Türkisblaues Wasser ‚Hinterlasse einen grütrifft hier auf weißen nen Fußabdruck‘. Und Sandstrand. Ein Postgenau diese Haltung kartenidyll, das jeden wird doch in dieser Welt Tag aufs Neue zahlreiche immer zentraler“, erzählt Touristen an Land zieht. In Christophe Desmarais, bevor knapp drei Stunden lässt sich die Taue des Katamarans das Eiland umrunden. losgebunden werden und Vermutlich liefen auch Dieser Diamant es leise hinaus aufs Meer hier vor einigen hundert im Indischen Ozean Jahren diese drolligen geht. Jahrelang habe sein Land den Umweltdarf nicht verloren Tiere herum, die inzwischutz „sträflich vernachschen längst zum Wahrgehen. lässigt“, klagt er: „Inzwizeichen Mauritius geschen hat jedoch ein worden sind: Dodos. Rudy Virassamy Umdenken eingesetzt. Eine Art Vogel. UngeSkipper Die Regierung arbeitet wöhnlich groß, fast eimit Hochdruck an einem nen Meter hoch, fast 25 ‚grünen’ Image.“ Kilo schwer. Mit einem Rudy Virassamy hält langen, gebogenen an diesem Tag das SteuSchnabel und blaugrauer des „Cat Cruiser“ in seinen Händen. em Gefieder. Das fand auch der niederSchon in dritter Generation ist der Insel- ländische Admiral van Neck, als er 1598 bewohner Skipper. Mehr als die Hälfte nach einer Begegnung mit Dodos in sein seines Lebens hat Virassamy auf dem Tagebuch schrieb: „Hühner, zweimal so Wasser verbracht. „Strand, Natur und groß wie Schwäne, abscheuliche Vögel.“ das Meer sind das Kapital unseres Lan- Die Holländer nannten den Vogel daher des. Das dürfen wir nicht leichtfertig „Dickarsch“, woraus verballhornt Dodo aufs Spiel setzen“, sagt auch er. Ein wurde. Als die Kolonialherren Mauritius emissionsfreier Katamaran – für den Ende des 16. Jahrhunderts erreichten, Skipper der einzig wahre Weg dabei. gab es kaum einen Fleck auf der 40 Mal 50 Kilometer großen Insel, an dem der Vogel nicht herumlief. Denn auch das konnte der Dodo nicht: fliegen. Zu klein die Flügel, zu massig der Körper. Eben dieser Makel wurde ihm nur hundert Jahre später zum Verhängnis. Die Europäer jagten die hilflosen Kreaturen, teils aus Spaß am Töten, aber auch als Fleischvorrat für lange Seefahrten. Bis er schließlich ausgerottet war. Doch mehr als 300 Jahre danach lebt der Dodo. Zumindest in Souvenirläden von Grand Baie im Norden bis Bel Ombre im Süden und selbst auf der Île aux Cerfs. Ob als kitschiges Plüschtier, auf den Rupien-Scheinen, als Holz- oder Granitfigur, in Gold gegossen oder abgebildet auf Strandtüchern, Tassen, Tellern und sogar Briefmarken. Der Blick von Rudy Virassamy fällt beim kurzen Landgang auf einen Plüsch-Dodo an einem Souvenirstand. Er bleibt stehen, dann sagt er mit ernster Stimme: „Wenn wir es schaffen, das ‚grüne’ Image von Mauritius weiter auszubauen, dann lauWasser am Horizont: Vom Hotelpool des fen wir nicht Gefahr, dass es unserer InVeranda Pointe aux Biches blicken die sel einmal wie dem Dodo ergehen Gäste auf den Indischen Ozean. wird.“ Von BRitta lüeRs

Wem gehört welche Lehne im Flugzeug? BeRlin. Spätestens nach dem Start des Flugzeugs geht es oft los: das Schieben und Drücken an den mittleren Armlehnen der Sitzreihen. Drei Menschen müssen sich dann zum Beispiel insgesamt vier Armstützen teilen. Doch welchem Fluggast gehört welche? „Es gibt kein Recht auf Armlehnen“, erklärt Heinz Klewe, Geschäftsführer der Schlichtungsstelle für den öffentlichen Personenverkehr (SÖP) in Berlin. Deshalb gebe es auf die Frage keine rechtlich basierte Antwort. Es gilt aber häufig die ungeschriebene Regel, dass der Fluggast in der Mitte einen Armlehnenvorzug bekommt, sagt Klewe, der zwischen Reisenden und Verkehrsunternehmen außergerichtlich vermittelt. Der Arbeitskreis Umgangsformen International (AUI) erklärt, wie auch eine mittlere Lehne fair geteilt werden kann: Ein Fluggast stützt seinen Ellenbogen vorn, der andere am hinteren Ende der Lehne zwischen ihnen ab. „Das würde gut gehen, wenn sich jeder daran hält“, sagt die AUI-Vorsitzende Inge Wolff. Zeigt sich der Sitznachbar beim Verteilen des Armlehnen-Platzes störrisch, rät Wolff, ihn direkt darauf anzusprechen. „Dabei ist es wichtig, Ich-Botschaften zu senden.“ Der Platznachbar reagiere eher positiv auf ein freundliches „Ich möchte bitte auch einen Teil der Lehne benutzen“ als auf „Sie machen sich zu breit“.

in dieseR AusgAbe euRopA

Familienspaß in der Stadt

Harry-Potter-Tour in London, Piraten-Törn in Oslo, Disneylandbesuch in Paris – CityTrips mit Sehenswürdigkeiten für Alt und Jung und viel Action für die Kids liegen im Trend. Seite R/2

KReuzfAhRt

Fünf Sterne und ein besonderes Plus Auf dem Luxus-Kreuzfahrtschif „MS Europa“ bleibt fast kein Passagierwunsch unerfüllt – bei der Überraschungsreise im Mittelmeer wählen die Reisenden sogar die Route. Seite R/3

S

Tanzen, essen, lieben: Auf Mauritius spielen sich die wichtigsten Dinge des Lebens am Strand ab. Das gefällt auch den ausländischen Gästen. Jedes Jahr kommen mehr als eine Million Touristen, Tendenz steigend (oben). Der „Cat Cruiser“ ist der erste umweltfreundliche Katamaran der Insel (rechts). Fotos: Veranda Resorts (2), Lüers

■■■KlimA Auf Mauritius herrscht tropisches Klima. Die feucht-warme Sommerzeit dauert von November bis April. Dann betragen die Temperaturen etwa 25 bis 30 Grad Celsius. Allerdings regnet es zu dieser Zeit auch häuiger, im Norden der Insel weniger als im Süden. Auch Zyklone können dann auftreten. Im etwas kühleren Winter, von Mai bis Oktober, wird es 19 bis 25 Grad warm. ■■■WeiteRe inFoRmAtionen

z www.tourism-mauritius.mu

Die Kraft der Sonne Umweltschutz im Inselparadies: Mauritius arbeitet an einem grünen Image – davon profitieren auch Reisende Von Britta Lüers

S

anft gleitet der Katamaran aufs Meer hinaus. Nur das Meeresrauschen durchbricht die Stille. Dass kein störendes Motorengeräusch zu hören ist, haben die Passagiere Christophe Desmarais zu verdanken. 2007 gründete Desmarais, der ganz nebenbei noch erfolgreicher Hotelmanager ist, die „Catamaran Cruises Mauritius“. Seit vergangenem Sommer ist der gebürtige Mauritier, der französische Wurzeln hat, zudem „grüner“ Pionier der Insel. Der Unternehmer betreibt den ersten umweltfreundlichen Katamaran auf Mauritius: „Cat Cruiser“ hat er sein Gefährt getauft. Statt mit stinkendem Diesel oder Benzin schippert dieser Katamaran nur mit der Kraft der Sonne zur Île aux Cerfs (deutsch: Hirschinsel) an der Ostküste der Insel. Und Sonne hat man hier wahrlich im Überfluss. „Unser Motto lautet ‚Hinterlasse einen grünen Fußabdruck‘. Und genau diese Haltung wird doch in dieser Welt immer zentraler“, erzählt Christophe Desmarais, bevor die Taue des Katamarans losgebunden werden und es leise hinaus aufs Meer geht. Jahrelang habe sein Land den Umweltschutz „sträflich vernachlässigt“, klagt er: „Inzwischen hat jedoch ein Umdenken eingesetzt. Die Regierung arbeitet mit Hochdruck an einem ‚grünen’ Image.“ Rudy Virassamy hält an diesem Tag das Steuer des „Cat Cruiser“ in seinen Händen. Schon in dritter Generation ist der Inselbewohner Skipper. Mehr als die Hälfte seines Lebens hat Virassamy auf dem Wasser verbracht. „Strand, Natur und das Meer sind das Kapital unseres Landes. Das dürfen wir nicht leichtfertig aufs Spiel setzen“, sagt auch er. Ein emissionsfreier Katamaran – für den Skipper der einzig wahre Weg dabei. Denn längst hat Rudy Virassamy verstanden, welche Bedeutung die regenerativen Energien für sein Mauritius haben: „Sie sichern unser Überleben, unsere Zukunft. Ohne sie würde vieles schlimmer werden. Die Lagune würde auf Dauer absterben. Und das wäre auch mein Tod. Zumindest der meines Herzens. Dieser Diamant im Indischen Ozean darf nicht verloren gehen.“ Und auch seine Familientradition hätte ein abruptes Ende. Denn

Wasser am Horizont: Vom Hotelpool des Veranda Pointe aux Biches blicken die Gäste auf den Indischen Ozean.

Tanzen, essen, lieben: Auf Mauritius spielen sich die wichtigsten Dinge des Lebens am Strand ab. Das gefällt auch den ausländischen Gästen. Jedes Jahr kommen mehr als eine Million Touristen, Tendenz steigend. FOTOS: VERANDA RESORTS

insgeheim hofft der Skipper: „Dass später auch mein kleiner Sohn am Steuer eines Katamarans steht.“ Virassamy lächelt und rückt seine Sonnenbrille zurecht. Es blendet vom Himmel, als er langsam an den Steg der Île aux Cerfs heranfährt. „Die Power, die vom Himmel auf unsere Solarzellen prallt, könnte auch viele der anderen Boote, die hier herumschippern, mit Energie versorgen.“ Die Île aux Cerfs ist eine vorgelagerte Insel. Türkisblaues Wasser trifft hier auf weißen Sandstrand. Ein Postkartenidyll, das jeden Tag aufs Neue zahlreiche Touristen an Land zieht. In knapp drei Stunden lässt sich das Eiland umrunden. Vermutlich liefen auch hier vor einigen hundert Jahren diese drolligen Tiere herum, die längst zum Wahrzeichen Mauritius geworden sind: Dodos. Eine Art Vogel. Ungewöhnlich groß, fast einen Meter hoch, fast 25 Kilo schwer. Mit einem langen, gebogenen Schnabel und blaugrauem Gefieder. Das fand auch der niederländische Admiral van Neck, als er 1598 nach einer Begegnung mit Dodos in sein Tagebuch schrieb: „Hühner, zweimal so groß wie Schwäne, abscheuliche Vögel.“ Die Holländer nannten den Vogel daher „Dickarsch“, woraus verballhornt Dodo wurde. Als die Kolonialherren Mauritius Ende des 16. Jahrhunderts erreichten, gab es kaum einen Fleck auf der 40 Mal 50 Kilometer großen Insel, an dem der Vogel nicht herumlief. Denn auch das konnte der Dodo nicht: fliegen. Zu klein die Flügel, zu massig der Körper. Eben dieser Makel wurde ihm nur hundert Jahre später zum Verhängnis. Die Europäer jagten die hilflosen Kreaturen, teils aus Spaß am

Das Klima auf Mauritius ist tropisch Anreise Wer bequem nach Mauritius reisen möchte, nimmt einen Direktflug. Den bietet zum Beispiel Condor ab Frankfurt am Main an. Die Flugzeit dauert knapp neun Stunden. Einreise Ein Visum oder besondere Impfungen sind nicht erforderlich. Der Reisepass muss aber noch über das Reiseende hinaus gültig sein. Klima Auf Mauritius herrscht tropisches Klima. Die feucht-warme Sommerzeit dauert von November bis April. Dann betragen die Temperaturen etwa 25 bis 30 Grad Celsius. Allerdings regnet es zu dieser Zeit auch häufiger, im Norden der Insel weniger als im Süden. Auch Zyklone können dann auftre-

ten. Im etwas kühleren Winter, von Mai bis Oktober, wird es 19 bis 25 Grad warm. Sprache Hauptsprache auf Mauritius ist das Kreolisch. Ein grammatikalisch sehr vereinfachtes Französisch mit Wörtern aus dem Englischen, Arabischen oder Indischen. Französisch ist auf Mauritius die kulturelle Sprache, alle Zeitungen erscheinen in dieser Sprache. Aber auch Englisch wird fast überall verstanden. Geschichte Um 1500 entdeckten die Portugiesen Mauritius auf dem Seeweg von Afrika nach Indien. Später kamen die Holländer mit ihren Schiffen, dann Franzosen und Briten. Weitere Informationen www.tourism-mauritius.mu

Töten, aber auch als Fleischvorrat für lange Seefahrten. Bis er schließlich ausgerottet war. Doch mehr als 300 Jahre danach lebt der Dodo. Zumindest in Souvenirläden von Grand Baie im Norden bis Bel Ombre im Süden und selbst auf der Île aux

Cerfs. Ob als kitschiges Plüschtier, auf den Rupien-Scheinen, als Holz- oder Granitfigur, in Gold gegossen oder abgebildet auf Strandtüchern, Tassen, Tellern und sogar Briefmarken. Der Blick von Rudy Virassamy fällt beim kurzen Landgang auf einen Plüsch-Dodo an ei-

nem Souvenirstand. Er bleibt stehen, dann sagt er mit ernster Stimme: „Wenn wir es schaffen, das ‚grüne’ Image von Mauritius weiter auszubauen, dann laufen wir nicht Gefahr, dass es unserer Insel einmal wie dem Dodo ergehen wird.“

Die Kraft der Sonne Umweltschutz im Inselparadies: Mauritius arbeitet an einem grünen Image – davon profitieren auch Reisende Von Britta Lüers

S

anft gleitet der Katamaran aufs Meer hinaus. Nur das Meeresrauschen durchbricht die Stille. Dass kein störendes Motorengeräusch zu hören ist, haben die Passagiere Christophe Desmarais zu verdanken. 2007 gründete Desmarais, der ganz nebenbei noch erfolgreicher Hotelmanager ist, die „Catamaran Cruises Mauritius“. Seit vergangenem Sommer ist der gebürtige Mauritier, der französische Wurzeln hat, zudem „grüner“ Pionier der Insel. Der Unternehmer betreibt den ersten umweltfreundlichen Katamaran auf Mauritius: „Cat Cruiser“ hat er sein Gefährt getauft. Statt mit stinkendem Diesel oder Benzin schippert dieser Katamaran nur mit der Kraft der Sonne zur Île aux Cerfs (deutsch: Hirschinsel) an der Ostküste der Insel. Und Sonne hat man hier wahrlich im Überfluss. „Unser Motto lautet ‚Hinterlasse einen grünen Fußabdruck‘. Und genau diese Haltung wird doch in dieser Welt immer zentraler“, erzählt Christophe Desmarais, bevor die Taue des Katamarans losgebunden werden und es leise hinaus aufs Meer geht. Jahrelang habe sein Land den Umweltschutz „sträflich vernachlässigt“, klagt er: „Inzwischen hat jedoch ein Umdenken eingesetzt. Die Regierung arbeitet mit Hochdruck an einem ‚grünen’ Image.“ Rudy Virassamy hält an diesem Tag das Steuer des „Cat Cruiser“ in seinen Händen. Schon in dritter Generation ist der Inselbewohner Skipper. Mehr als die Hälfte seines Lebens hat Virassamy auf dem Wasser verbracht. „Strand, Natur und das Meer sind das Kapital unseres Landes. Das dürfen wir nicht leichtfertig aufs Spiel setzen“, sagt auch er. Ein emissionsfreier Katamaran – für den Skipper der einzig wahre Weg dabei. Denn längst hat Rudy Virassamy verstanden, welche Bedeutung die regenerativen Energien für sein Mauritius haben: „Sie sichern unser Überleben, unsere Zukunft. Ohne sie würde vieles schlimmer werden. Die Lagune würde auf Dauer absterben. Und das wäre auch mein Tod. Zumindest der meines Herzens. Dieser Diamant im Indischen Ozean darf nicht verloren gehen.“ Und auch seine Familientradition hätte ein abruptes Ende. Denn

Wasser am Horizont: Vom Hotelpool des Veranda Pointe aux Biches blicken die Gäste auf den Indischen Ozean.

Tanzen, essen, lieben: Auf Mauritius spielen sich die wichtigsten Dinge des Lebens am Strand ab. Das gefällt auch den ausländischen Gästen. Jedes Jahr kommen mehr als eine Million Touristen, Tendenz steigend. FOTOS: VERANDA RESORTS

insgeheim hofft der Skipper: „Dass später auch mein kleiner Sohn am Steuer eines Katamarans steht.“ Virassamy lächelt und rückt seine Sonnenbrille zurecht. Es blendet vom Himmel, als er langsam an den Steg der Île aux Cerfs heranfährt. „Die Power, die vom Himmel auf unsere Solarzellen prallt, könnte auch viele der anderen Boote, die hier herumschippern, mit Energie versorgen.“ Die Île aux Cerfs ist eine vorgelagerte Insel. Türkisblaues Wasser trifft hier auf weißen Sandstrand. Ein Postkartenidyll, das jeden Tag aufs Neue zahlreiche Touristen an Land zieht. In knapp drei Stunden lässt sich das Eiland umrunden. Vermutlich liefen auch hier vor einigen hundert Jahren diese drolligen Tiere herum, die längst zum Wahrzeichen Mauritius geworden sind: Dodos. Eine Art Vogel. Ungewöhnlich groß, fast einen Meter hoch, fast 25 Kilo schwer. Mit einem langen, gebogenen Schnabel und blaugrauem Gefieder. Das fand auch der niederländische Admiral van Neck, als er 1598 nach einer Begegnung mit Dodos in sein Tagebuch schrieb: „Hühner, zweimal so groß wie Schwäne, abscheuliche Vögel.“ Die Holländer nannten den Vogel daher „Dickarsch“, woraus verballhornt Dodo wurde. Als die Kolonialherren Mauritius Ende des 16. Jahrhunderts erreichten, gab es kaum einen Fleck auf der 40 Mal 50 Kilometer großen Insel, an dem der Vogel nicht herumlief. Denn auch das konnte der Dodo nicht: fliegen. Zu klein die Flügel, zu massig der Körper. Eben dieser Makel wurde ihm nur hundert Jahre später zum Verhängnis. Die Europäer jagten die hilflosen Kreaturen, teils aus Spaß am

Das Klima auf Mauritius ist tropisch Anreise Wer bequem nach Mauritius reisen möchte, nimmt einen Direktflug. Den bietet zum Beispiel Condor ab Frankfurt am Main an. Die Flugzeit dauert knapp neun Stunden. Einreise Ein Visum oder besondere Impfungen sind nicht erforderlich. Der Reisepass muss aber noch über das Reiseende hinaus gültig sein. Klima Auf Mauritius herrscht tropisches Klima. Die feucht-warme Sommerzeit dauert von November bis April. Dann betragen die Temperaturen etwa 25 bis 30 Grad Celsius. Allerdings regnet es zu dieser Zeit auch häufiger, im Norden der Insel weniger als im Süden. Auch Zyklone können dann auftre-

ten. Im etwas kühleren Winter, von Mai bis Oktober, wird es 19 bis 25 Grad warm. Sprache Hauptsprache auf Mauritius ist das Kreolisch. Ein grammatikalisch sehr vereinfachtes Französisch mit Wörtern aus dem Englischen, Arabischen oder Indischen. Französisch ist auf Mauritius die kulturelle Sprache, alle Zeitungen erscheinen in dieser Sprache. Aber auch Englisch wird fast überall verstanden. Geschichte Um 1500 entdeckten die Portugiesen Mauritius auf dem Seeweg von Afrika nach Indien. Später kamen die Holländer mit ihren Schiffen, dann Franzosen und Briten. Weitere Informationen www.tourism-mauritius.mu

Töten, aber auch als Fleischvorrat für lange Seefahrten. Bis er schließlich ausgerottet war. Doch mehr als 300 Jahre danach lebt der Dodo. Zumindest in Souvenirläden von Grand Baie im Norden bis Bel Ombre im Süden und selbst auf der Île aux

Cerfs. Ob als kitschiges Plüschtier, auf den Rupien-Scheinen, als Holz- oder Granitfigur, in Gold gegossen oder abgebildet auf Strandtüchern, Tassen, Tellern und sogar Briefmarken. Der Blick von Rudy Virassamy fällt beim kurzen Landgang auf einen Plüsch-Dodo an ei-

nem Souvenirstand. Er bleibt stehen, dann sagt er mit ernster Stimme: „Wenn wir es schaffen, das ‚grüne’ Image von Mauritius weiter auszubauen, dann laufen wir nicht Gefahr, dass es unserer Insel einmal wie dem Dodo ergehen wird.“

Die Kraft der Sonne Umweltschutz im Inselparadies: Mauritius arbeitet an einem grünen Image – davon profitieren auch Reisende

Tanzen, essen, lieben: Auf Mauritius spielen sich die wichtigsten Dinge des Lebens am Strand ab. Das gefällt auch den ausländischen Gästen. Jedes Jahr kommen mehr als eine Million Touristen, Tendenz steigend. FOTOS: VERANDA RESORTS, LÜERS

ser verbracht. „Strand, Natur und das Meer sind das Kapital unseres Landes. Das düranft gleitet der Katamaran aufs Meer fen wir nicht leichtfertig aufs Spiel setzen“, hinaus. Nur das Meeresrauschen sagt auch er. Ein emissionsfreier Katamaran durchbricht die Stille. Dass kein stö- – für den Skipper der einzig wahre Weg darendes Motorengeräusch zu hören ist, ha- bei. Denn längst hat Rudy Virassamy verben die Passagiere Christophe Desmarais standen, welche Bedeutung die regenerativen Energien für sein Mauritius haben: „Sie zu verdanken. 2007 gründete Desmarais, der ganz ne- sichern unser Überleben, unsere Zukunft. benbei noch erfolgreicher Hotelmanager Ohne sie würde vieles schlimmer werden. ist, die „Catamaran Cruises Mauritius“. Seit Die Lagune würde auf Dauer absterben. vergangenem Sommer ist der gebürtige Und das wäre auch mein Tod. Zumindest Mauritier, der französische Wurzeln hat, zu- der meines Herzens. Dieser Diamant im Indischen Ozean darf nicht verdem „grüner“ Pionier der Inloren gehen.“ Und auch seine sel. Der Unternehmer betreibt Dieser Familientradition hätte ein abden ersten umweltfreundliruptes Ende. Denn insgeheim chen Katamaran auf Mauri- Diamant im hofft der Skipper: „Dass spätius: „Cat Cruiser“ hat er sein Indischen Ozean ter auch mein kleiner Sohn am Gefährt getauft. Statt mit stindarf nicht Steuer eines Katamarans steht.“ kendem Diesel oder Benzin Virassamy lächelt und rückt schippert dieser Katamaran verloren gehen.“ seine Sonnenbrille zurecht. Es nur mit der Kraft der Sonne zur blendet vom Himmel, als er Île aux Cerfs (deutsch: Hirsch- Rudy Virassamy langsam an den Steg der Île aux insel) an der Ostküste der In- Skipper Cerfs heranfährt. „Die Power, sel. Und Sonne hat man hier die vom Himmel auf unsere Sowahrlich im Überfluss. larzellen prallt, könnte auch vie„Unser Motto lautet ‚Hinterle der anderen Boote, die hier lasse einen grünen Fußabherumschippern, mit Energie druck‘. Und genau diese Halversorgen.“ tung wird doch in dieser Welt Die Île aux Cerfs ist eine vorimmer zentraler“, erzählt gelagerte Insel. TürkisblauChristophe Desmarais, bevor es Wasser trifft hier auf weißen die Taue des Katamarans losSandstrand. Ein Postkartenidyll, gebunden werden und es leise das jeden Tag aufs Neue zahlreihinaus aufs Meer geht. Jahrelang che Touristen an Land zieht. In knapp habe sein Land den Umweltschutz „sträflich vernachlässigt“, klagt er: „Inzwi- drei Stunden lässt sich das Eiland umrunschen hat jedoch ein Umdenken eingesetzt. den. Vermutlich liefen auch hier vor einiDie Regierung arbeitet mit Hochdruck an gen hundert Jahren diese drolligen Tiere herum, die längst zum Wahrzeichen Maueinem ‚grünen’ Image.“ Rudy Virassamy hält an diesem Tag das ritius geworden sind: Dodos. Eine Art Vogel. Steuer des „Cat Cruiser“ in seinen Hän- Ungewöhnlich groß, fast einen Meter hoch, den. Schon in dritter Generation ist der In- fast 25 Kilo schwer. Mit einem langen, geselbewohner Skipper. Mehr als die Hälfte bogenen Schnabel und blaugrauem Gefieseines Lebens hat Virassamy auf dem Was- der. Das fand auch der niederländische AdVon Britta Lüers

S

Das Klima auf Mauritius ist tropisch Anreise Wer bequem nach Mauritius reisen möchte, nimmt einen Direktflug. Den bietet zum Beispiel Condor ab Frankfurt am Main an. Die Flugzeit dauert knapp neun Stunden. Einreise Ein Visum oder besondere Impfungen sind nicht erforderlich. Der Reisepass muss aber noch über das Reiseende hinaus gültig sein. Klima Auf Mauritius herrscht tropisches Klima. Die feucht-warme Sommerzeit dauert von November bis April. Dann betragen die Temperaturen etwa 25 bis 30 Grad Celsius. Allerdings regnet es zu dieser Zeit auch häufiger, im Norden der Insel weniger als im Süden. Auch Zyklone können dann auftre-

ten. Im etwas kühleren Winter, von Mai bis Oktober, wird es 19 bis 25 Grad warm. Sprache Hauptsprache auf Mauritius ist das Kreolisch. Ein grammatikalisch sehr vereinfachtes Französisch mit Wörtern aus dem Englischen, Arabischen oder Indischen. Französisch ist auf Mauritius die kulturelle Sprache, alle Zeitungen erscheinen in dieser Sprache. Aber auch Englisch wird fast überall verstanden. Geschichte Um 1500 entdeckten die Portugiesen Mauritius auf dem Seeweg von Afrika nach Indien. Später kamen die Holländer mit ihren Schiffen, dann Franzosen und Briten. Weitere Informationen www.tourism-mauritius.mu

miral van Neck, als er 1598 nach einer Begegnung mit Dodos in sein Tagebuch schrieb: „Hühner, zweimal so groß wie Schwäne, abscheuliche Vögel.“ Die Holländer nannten den Vogel daher „Dickarsch“, woraus verballhornt Dodo wurde. Als die Kolonialherren Mauritius Ende des 16. Jahrhunderts erreichten, gab es kaum einen Fleck auf der 40 Mal 50 Kilometer großen Insel, an dem der Vogel nicht herumlief. Denn auch das konnte der Dodo nicht: fliegen. Zu klein die

Flügel, zu massig der Körper. Eben dieser Makel wurde ihm nur hundert Jahre später zum Verhängnis. Die Europäer jagten die hilflosen Kreaturen, teils aus Spaß am Töten, aber auch als Fleischvorrat für lange Seefahrten. Bis er schließlich ausgerottet war. Doch mehr als 300 Jahre danach lebt der Dodo. Zumindest in Souvenirläden von Grand Baie im Norden bis Bel Ombre im Süden und selbst auf der Île aux Cerfs. Ob als kitschiges Plüschtier, auf

den Rupien-Scheinen, als Holz- oder Granitfigur, in Gold gegossen oder abgebildet auf Strandtüchern, Tassen, Tellern und sogar Briefmarken. Der Blick von Rudy Virassamy fällt beim kurzen Landgang auf einen Plüsch-Dodo an einem Souvenirstand. Er bleibt stehen, dann sagt er mit ernster Stimme: „Wenn wir es schaffen, das ‚grüne’ Image von Mauritius weiter auszubauen, dann laufen wir nicht Gefahr, dass es unserer Insel einmal wie dem Dodo ergehen wird.“

Die Kraft der Sonne Umweltschutz im Inselparadies: Mauritius arbeitet an einem grünen Image – davon profitieren auch Reisende Von Britta Lüers

S

anft gleitet der Katamaran aufs Meer hinaus. Nur das Meeresrauschen durchbricht die Stille. Dass kein störendes Motorengeräusch zu hören ist, haben die Passagiere Christophe Desmarais zu verdanken. 2007 gründete Desmarais, der ganz nebenbei noch erfolgreicher Hotelmanager ist, die „Catamaran Cruises Mauritius“. Seit vergangenem Sommer ist der gebürtige Mauritier, der französische Wurzeln hat, zudem „grüner“ Pionier der Insel. Der Unternehmer betreibt den ersten umweltfreundlichen Katamaran auf Mauritius: „Cat Cruiser“ hat er sein Gefährt getauft. Statt mit stinkendem Diesel oder Benzin schippert dieser Katamaran nur mit der Kraft der Sonne zur Île aux Cerfs (deutsch: Hirschinsel) an der Ostküste der Insel. Und Sonne hat man hier wahrlich im Überfluss. „Unser Motto lautet ‚Hinterlasse einen grünen Fußabdruck‘. Und genau diese Haltung wird doch in dieser Welt immer zentraler“, erzählt Christophe Desmarais, bevor die Taue des Katamarans losgebunden werden und es leise hinaus aufs Meer geht. Jahrelang habe sein Land den Umweltschutz „sträflich vernachlässigt“, klagt er: „Inzwischen hat jedoch ein Umdenken eingesetzt. Die Regierung arbeitet mit Hochdruck an einem ‚grünen’ Image.“ Rudy Virassamy hält an diesem Tag das Steuer des „Cat Cruiser“ in seinen Händen. Schon in dritter Generation ist der Inselbewohner Skipper. Mehr als die Hälfte seines Lebens hat Virassamy auf dem Wasser verbracht. „Strand, Natur und das Meer sind das Kapital unseres Landes. Das dürfen wir nicht leichtfertig aufs Spiel setzen“, sagt auch er. Ein emissionsfreier Katamaran – für den Skipper der einzig wahre Weg dabei. Denn längst hat Rudy Virassamy verstanden, welche Bedeutung die regenerativen Energien für sein Mauritius haben: „Sie sichern unser Überleben, unsere Zukunft. Ohne sie würde vieles schlimmer werden. Die Lagune würde auf Dauer absterben. Und das wäre auch mein Tod. Zumindest der meines Herzens. Dieser Diamant im Indischen Ozean darf nicht verloren gehen.“ Und auch seine Familientradition hätte ein abruptes Ende. Denn

Wasser am Horizont: Vom Hotelpool des Veranda Pointe aux Biches blicken die Gäste auf den Indischen Ozean.

Tanzen, essen, lieben: Auf Mauritius spielen sich die wichtigsten Dinge des Lebens am Strand ab. Das gefällt auch den ausländischen Gästen. Jedes Jahr kommen mehr als eine Million Touristen, Tendenz steigend. FOTOS: VERANDA RESORTS

insgeheim hofft der Skipper: „Dass später auch mein kleiner Sohn am Steuer eines Katamarans steht.“ Virassamy lächelt und rückt seine Sonnenbrille zurecht. Es blendet vom Himmel, als er langsam an den Steg der Île aux Cerfs heranfährt. „Die Power, die vom Himmel auf unsere Solarzellen prallt, könnte auch viele der anderen Boote, die hier herumschippern, mit Energie versorgen.“ Die Île aux Cerfs ist eine vorgelagerte Insel. Türkisblaues Wasser trifft hier auf weißen Sandstrand. Ein Postkartenidyll, das jeden Tag aufs Neue zahlreiche Touristen an Land zieht. In knapp drei Stunden lässt sich das Eiland umrunden. Vermutlich liefen auch hier vor einigen hundert Jahren diese drolligen Tiere herum, die längst zum Wahrzeichen Mauritius geworden sind: Dodos. Eine Art Vogel. Ungewöhnlich groß, fast einen Meter hoch, fast 25 Kilo schwer. Mit einem langen, gebogenen Schnabel und blaugrauem Gefieder. Das fand auch der niederländische Admiral van Neck, als er 1598 nach einer Begegnung mit Dodos in sein Tagebuch schrieb: „Hühner, zweimal so groß wie Schwäne, abscheuliche Vögel.“ Die Holländer nannten den Vogel daher „Dickarsch“, woraus verballhornt Dodo wurde. Als die Kolonialherren Mauritius Ende des 16. Jahrhunderts erreichten, gab es kaum einen Fleck auf der 40 Mal 50 Kilometer großen Insel, an dem der Vogel nicht herumlief. Denn auch das konnte der Dodo nicht: fliegen. Zu klein die Flügel, zu massig der Körper. Eben dieser Makel wurde ihm nur hundert Jahre später zum Verhängnis. Die Europäer jagten die hilflosen Kreaturen, teils aus Spaß am

Das Klima auf Mauritius ist tropisch Anreise Wer bequem nach Mauritius reisen möchte, nimmt einen Direktflug. Den bietet zum Beispiel Condor ab Frankfurt am Main an. Die Flugzeit dauert knapp neun Stunden. Einreise Ein Visum oder besondere Impfungen sind nicht erforderlich. Der Reisepass muss aber noch über das Reiseende hinaus gültig sein. Klima Auf Mauritius herrscht tropisches Klima. Die feucht-warme Sommerzeit dauert von November bis April. Dann betragen die Temperaturen etwa 25 bis 30 Grad Celsius. Allerdings regnet es zu dieser Zeit auch häufiger, im Norden der Insel weniger als im Süden. Auch Zyklone können dann auftre-

ten. Im etwas kühleren Winter, von Mai bis Oktober, wird es 19 bis 25 Grad warm. Sprache Hauptsprache auf Mauritius ist das Kreolisch. Ein grammatikalisch sehr vereinfachtes Französisch mit Wörtern aus dem Englischen, Arabischen oder Indischen. Französisch ist auf Mauritius die kulturelle Sprache, alle Zeitungen erscheinen in dieser Sprache. Aber auch Englisch wird fast überall verstanden. Geschichte Um 1500 entdeckten die Portugiesen Mauritius auf dem Seeweg von Afrika nach Indien. Später kamen die Holländer mit ihren Schiffen, dann Franzosen und Briten. Weitere Informationen www.tourism-mauritius.mu

Töten, aber auch als Fleischvorrat für lange Seefahrten. Bis er schließlich ausgerottet war. Doch mehr als 300 Jahre danach lebt der Dodo. Zumindest in Souvenirläden von Grand Baie im Norden bis Bel Ombre im Süden und selbst auf der Île aux

Cerfs. Ob als kitschiges Plüschtier, auf den Rupien-Scheinen, als Holz- oder Granitfigur, in Gold gegossen oder abgebildet auf Strandtüchern, Tassen, Tellern und sogar Briefmarken. Der Blick von Rudy Virassamy fällt beim kurzen Landgang auf einen Plüsch-Dodo an ei-

nem Souvenirstand. Er bleibt stehen, dann sagt er mit ernster Stimme: „Wenn wir es schaffen, das ‚grüne’ Image von Mauritius weiter auszubauen, dann laufen wir nicht Gefahr, dass es unserer Insel einmal wie dem Dodo ergehen wird.“

.Reise.

Zimmer mit Aussicht In unserer Serie schicken Leser außergewöhnliche, schöne und atemberaubende Ausblicke aus ihrem Reisedomizil.

Neue Presse Seite R/1 Sonnabend, 23. April 2016

REISELUST Von Ronald MeyeR-aRlt

richtig im urlaub angekommen bist du nicht, wenn das Navi „Sie haben Ihr Ziel erreicht“ quakt. Auch wenn alle T-Shirts und Badehosen sicher in den Schränken verstaut sind und wenn du zum ersten Mal die Anlage erkundet und den Pool durchtaucht hast, bist du noch nicht richtig angekommen. Richtig angekommen bist du erst, wenn du den Begrüßungscocktail hinter dich gebracht hast. Und das muss nicht unbedingt am ersten Tag geschehen. Der freundliche Manager (sanfte Bräune, rosa Hemd, die Sonnenbrille irgendwo im vollen Haupthaar vergraben) heißt alle Neuen herzlich willkommen, erklärt noch mal, was du gestern beim Erkundungsrundgang schon gesehen hast, und fragt, ob noch jemand eine Frage habe. Jetzt wird sich zeigen, mit wem du es die nächsten zwölf Tage zu tun haben wirst. Du befürchtest das Schlimmste. Gleich werden sie sich melden, die Besserwisser, Vorturner, Ganzgenaunehmer, die Angeber, Aufschneider, Abwinker, die Nörgler, Neider, Nervensägen. „Noch Fragen?“ ist ja nichts als eine schamlose Auforderung zur Selbstdarstellung. „Keine Fragen mehr?“, sagt der Manager, „auch gut, dann wünsche ich ihnen: schöne Ferien.“ Keine Fragen! Könnte sein, dass sein Wunsch in Erfüllung geht.

Welchem Passagier gehört welche Lehne im Flugzeug? BerLin. Spätestens nach dem Start des Flugzeugs geht es oft los: das Schieben und Drücken an den mittleren Armlehnen der Sitzreihen. Drei Menschen müssen sich dann zum Beispiel insgesamt vier Armstützen teilen. Doch welchem Fluggast gehört welche? „Es gibt kein Recht auf Armlehnen“, erklärt Heinz Klewe, Geschäftsführer der Schlichtungsstelle für den öfentlichen Personenverkehr (SÖP) in Berlin. Deshalb gebe es auf die Frage keine rechtlich basierte Antwort. Es gilt aber häuig die ungeschriebene Regel, dass der Fluggast in der Mitte einen Armlehnenvorzug bekommt, sagt Klewe, der zwischen Reisenden und Verkehrsunternehmen außergerichtlich vermittelt. Der Arbeitskreis Umgangsformen International (AUI) erklärt, wie auch eine mittlere Lehne fair geteilt werden kann: Ein Fluggast stützt seinen Ellenbogen vorn, der andere am hinteren Ende der Lehne zwischen ihnen ab. „Das würde gut gehen, wenn sich jeder daran hält“, sagt die AUI-Vorsitzende Inge Wolf. Zeigt sich der Sitznachbar beim Verteilen des Armlehnen-Platzes störrisch, rät Wolf, ihn direkt darauf anzusprechen. „Dabei ist es wichtig, Ich-Botschaften zu senden.“ Der Platznachbar reagiere eher positiv auf ein freundliches „Ich möchte bitte auch einen Teil der Lehne benutzen“ als auf „Sie machen sich zu breit“.

iNhALt

Europas Metropolen: Familienspaß in der Stadt Harry-Potter-Tour in London, Piraten-Törn in Oslo, Disneylandbesuch in Paris – City-Trips mit Sehenswürdigkeiten für Alt und Jung und viel Action für den Nachwuchs liegen im Trend. !seite r2

Kreuzfahrt: Fünf Sterne und ein besonderes Plus Auf dem Luxus-Kreuzfahrtschif „MS Europa“ bleibt fast kein Passagierwunsch unerfüllt – bei der Überraschungsreise im Mittelmeer wählen die Reisenden sogar die Route. !seite r3

s

Per Mausklick um die Welt Mehr Reiseberichte inden Sie unter www.neuepresse.de/reisen, zum Beispiel interessante Reportagen und aktuelle Informationen.

Die Krat der Sonne Umweltschutz im Inselparadies: Mauritius arbeitet an einem grünen Image – davon proitieren auch Reisende

Hin & WEg …

ANreise Direktlüge bietet zum Beispiel Condor ab Frankfurt am Main an. Die Flugzeit dauert knapp neun Stunden.

eiNreise Ein Visum oder besondere Impfungen sind nicht erforderlich. Der Reisepass muss aber noch über das Reiseende hinaus gültig sein.

KLimA

den, welche Bedeutung die regenerativen Energien für sein Mauritius Port Louis. Sanft gleitet der Kata- haben: „Sie sichern unser Überleben, maran aufs Meer hinaus. Nur das unsere Zukunft. Ohne sie würde vieMeeresrauschen durchbricht die les schlimmer werden. Die Lagune Stille. Dass kein störendes Motoren- würde auf Dauer absterben. Und das geräusch zu hören ist, haben die Pas- wäre auch mein Tod. Zumindest der sagiere Christophe Desmarais zu ver- meines Herzens. Dieser Diamant im Indischen Ozean darf nicht verlodanken. 2007 gründete Desmarais, der ganz ren gehen.“ Und auch seine Familinebenbei noch erfolgreicher Hotel- entradition hätte ein abruptes Ende. manager ist, die „Catamaran Crui- Denn insgeheim hoft der Skipper: ses Mauritius“. Seit vergangenem „Dass später auch mein kleiner Sohn Sommer ist der gebürtige Mauritier, am Steuer eines Katamarans steht.“ der französische Wurzeln hat, zudem Virassamy lächelt und rückt seine „grüner“ Pionier der Insel. Der Unter- Sonnenbrille zurecht. Es blendet vom nehmer betreibt den ersten umwelt- Himmel, als er langsam an den Steg freundlichen Katamaran auf Mauri- der Île aux Cerfs heranfährt. „Die tius: „Cat Cruiser“ hat er sein Gefährt Power, die vom Himmel auf unsere getauft. Statt mit stinkendem Diesel Solarzellen prallt, könnte auch viele oder Benzin schippert dieser Kata- der anderen Boote, die hier herummaran nur mit der Kraft der Sonne schippern, mit Energie versorgen.“ zur Île aux Cerfs Die Île aux Cerfs (deutsch: Hirschinist eine vorgelagerte sel) an der Ostküste Insel. Türkisblaues der Insel. Und Sonne Wasser trift hier auf hat man hier wahrweißen Sandstrand. lich im Überluss. Ein Postkartenidyll, „Unser Motto das jeden Tag aufs lautet ‚Hinterlasse Neue zahlreiche Toueinen grünen Fußristen an Land zieht. abdruck‘. Und In knapp drei Stungenau diese Haltung den lässt sich das wird doch in dieser Eiland umrunden. Welt immer zentraVermutlich liefen ler“, erzählt Chris- Der Skipper auch hier vor einitophe Desmarais, rudy gen hundert Jahren Virassamy bevor die Taue des wünscht sich diese drolligen Tiere Katamarans losge- eine sichere Zukunft für seine herum, die inzwibunden werden und Heimat Mauritius. schen längst zum es leise hinaus aufs Wahrzeichen MauriMeer geht. Jahrelang habe sein Land tius geworden sind: Dodos. Eine Art den Umweltschutz „strälich ver- Vogel. Ungewöhnlich groß, fast einen nachlässigt“, klagt er: „Inzwischen Meter hoch, fast 25 Kilo schwer. Mit hat jedoch ein Umdenken eingesetzt. einem langen, gebogenen Schnabel Die Regierung arbeitet mit Hoch- und blaugrauem Geieder. Das fand druck an einem ‚grünen’ Image.“ auch der niederländische Admiral van Rudy Virassamy hält an diesem Tag Neck, als er 1598 nach einer Begegdas Steuer des „Cat Cruiser“ in sei- nung mit Dodos in sein Tagebuch nen Händen. Schon in dritter Gene- schrieb: „Hühner, zweimal so groß wie ration ist der Inselbewohner Skipper. Schwäne, abscheuliche Vögel.“ Die Mehr als die Hälfte seines Lebens Holländer nannten den Vogel daher hat Virassamy auf dem Wasser ver- „Dickarsch“, woraus verballhornt bracht. „Strand, Natur und das Meer Dodo wurde. Als die Kolonialherren sind das Kapital unseres Landes. Das Mauritius Ende des 16. Jahrhunderts dürfen wir nicht leichtfertig aufs Spiel erreichten, gab es kaum einen Fleck setzen“, sagt auch er. Ein emissions- auf der 40 Mal 50 Kilometer großen freier Katamaran – für den Skipper Insel, an dem der Vogel nicht herumder einzig wahre Weg dabei. Denn lief. Denn auch das konnte der Dodo längst hat Rudy Virassamy verstan- nicht: liegen. Zu klein die Flügel, zu massig der Körper. Dieser Makel wurde ihm nur hundert Jahre später zum Verhängnis. Die Europäer jagten die hillosen Kreaturen, teils aus Spaß am Töten, aber auch als Fleischvorrat für lange Seefahrten. Bis er schließlich ausgerottet war. Doch mehr als 300 Jahre danach lebt der Dodo. Zumindest in Souvenirläden von Grand Baie im Norden bis Bel Ombre im Süden und selbst auf der Île aux Cerfs. Ob als kitschiges Plüschtier, auf den RupienScheinen, als Holz- oder Granitigur, in Gold gegossen oder abgebildet auf Strandtüchern, Tassen, Tellern und sogar Briefmarken. Der Blick von Rudy Virassamy fällt beim kurzen Landgang auf einen PlüschDodo an einem Souvenirstand. Er bleibt stehen, dann sagt er mit ernster Stimme: „Wenn wir es schafen, das ‚grüne’ Image von Mauritius weiter auszubauen, dann laufen wir nicht Wasser am Horizont: Vom Hotelpool Gefahr, dass es unserer Insel einmal des Veranda Pointe aux Biches blicken wie dem Dodo ergehen wird.“ die Gäste auf den indischen ozean. VON BRITTA LÜERS

Dieser Diamant im Indischen Ozean darf nicht verloren gehen.

tanzen, essen, lieBen: auf mauritius spielen sich die wichtigsten Dinge des lebens am strand ab. Das gefällt auch den ausländischen Gästen. Jedes Jahr kommen mehr als eine million touristen (oben). Der „Cat Cruiser“ ist der erste umweltfreundliche Katamaran der insel (rechts). Fotos: Veranda Resorts (2), Lüers

Auf Mauritius herrscht tropisches Klima. Die feucht-warme Sommerzeit mit Temperaturen von etwa 25 bis 30 Grad Celsius dauert von November bis April. Allerdings regnet es dann auch häuiger, im Norden der Insel weniger als im Süden. Auch Zyklone können dann auftreten. Im etwas kühleren Winter, von Mai bis Oktober, wird es 19 bis 25 Grad warm.

Weitere iNformAtioNeN www.tourism-mauritius.mu

Die Kraft der Sonne Umweltschutz im Inselparadies: Mauritius arbeitet an einem grünen Image – davon proitieren auch Reisende Von Britta Lüers

S

ant gleitet der Katamaran aufs Meer hinaus. Nur das Meeresrauschen durchbricht die Stille. Dass kein störendes Motorengeräusch zu hören ist, haben die Passagiere Christophe Desmarais zu verdanken. 2007 gründete Desmarais, der ganz nebenbei noch erfolgreicher Hotelmanager ist, die „Catamaran Cruises Mauritius“. Seit vergangenem Sommer ist der gebürtige Mauritier, der französische Wurzeln hat, zudem „grüner“ Pionier der Insel. Der Unternehmer betreibt den ersten umweltfreundlichen Katamaran auf Mauritius: „Cat Cruiser“ hat er sein Gefährt getaut. Statt mit stinkendem Diesel oder Benzin schippert dieser Katamaran nur mit der Krat der Sonne zur Île aux Cerfs (deutsch: Hirschinsel) an der Ostküste der Insel. Und Sonne hat man hier wahrlich im Überluss. „Unser Motto lautet ‚Hinterlasse einen grünen Fußabdruck‘. Und genau diese Haltung wird doch in dieser Welt immer zentraler“, erzählt Christophe Desmarais, bevor die Taue des Katamarans losgebunden werden

Tanzen, essen, lieben: Auf Mauritius spielen sich die wichtigsten Dinge des Lebens am Strand ab. Das gefällt auch den ausländischen Gästen aus aller Welt. Jedes Jahr kommen mehr als eine Million Touristen, Tendenz steigend. Fotos: Veranda Resorts (2), Lüers (2)

und es leise hinaus aufs Meer geht. Jahrelang habe sein Land den Umweltschutz „strälich vernachlässigt“, klagt er: „Inzwischen hat jedoch ein Umdenken eingesetzt. Die Regierung arbei-

tet mit Hochdruck an einem ‚grünen’ Image.“ Rudy Virassamy hält an diesem Tag das Steuer des „Cat Cruiser“ in seinen Händen. Schon in dritter Generation ist

der Inselbewohner Skipper. Wasser trit hier auf weißen Mehr als die Hälte seines Le- Sandstrand. Ein Postkartenidyll, bens hat Virassamy auf dem das jeden Tag aufs Neue zahlreiWasser verbracht. „Strand, Na- che Touristen an Land zieht. In tur und das Meer sind das Kapi- knapp drei Stunden lässt sich tal unseres Landes. Das dürfen das Eiland umrunden. Vermutwir nicht leichtfertig aufs Spiel lich liefen auch hier vor einigen setzen“, sagt auch er. Ein emissi- hundert Jahren diese drolligen onsfreier Katamaran – für den Tiere herum, die inzwischen Skipper der einzig wahre Weg längst zum Wahrzeichen Mauridabei. Denn längst hat Rudy Vi- tius geworden sind: Dodos. Eine rassamy verstanden, welche Be- Art Vogel. Ungewöhnlich groß, deutung die regenerativen Ener- fast einen Meter hoch, fast gien für sein Mauritius haben: 25 Kilo schwer. Mit einem lan„Sie sichern unser Überleben, gen gebogenen Schnabel und unsere Zukunt. Ohne sie wür- blaugrauem Geieder. Das fand de vieles schlimmer werden. auch der niederländische AdmiDie Lagune würde auf ral van Neck, als er 1598 Dauer absterben. Und nach einer Begegdas wäre auch mein nung mit Dodos in Tod. Zumindest sein Tagebuch der meines Herschrieb: „Hühzens. Dieser ner, zweimal so Diamant im Ingroß wie dischen Ozean Schwäne, abdarf nicht verscheuliche Völoren gehen.“ gel.“ Die HolUnd auch seine länder nannten Familientradition den Vogel daher hätte ein abruptes „Dickarsch“, woraus Ende. Denn insgeverballhornt „Dieser Diamant heim hot der SkipDodo wurde. Als per: „Dass später im Indischen Ozean die Kolonialherauch mein kleiner ren Mauritius darf nicht Sohn am Steuer eiEnde des 16. Jahrnes Katamarans hunderts erreichverloren gehen.“ steht.“ Virassamy läten, gab es kaum chelt und rückt seine einen Fleck auf Rudy Virassamy, Skipper Sonnenbrille zuder 40 Mal 50 Kirecht. Es blendet lometer großen vom Himmel, als er Insel, an dem der langsam an den Steg der Île aux Vogel nicht herumlief. Denn Cerfs heranfährt. „Die Power, auch das konnte der Dodo nicht: die vom Himmel auf unsere So- liegen. Zu klein die Flügel, zu larzellen prallt, könnte auch vie- massig der Körper. Eben dieser le der anderen Boote, die hier Makel wurde ihm nur hundert herumschippern, mit Energie Jahre später zum Verhängnis. versorgen.“ Die Europäer jagten die hilloDie Île aux Cerfs ist eine vor- sen Kreaturen, teils aus Spaß am gelagerte Insel. Türkisblaues Töten, aber auch als Fleischvor-

Von Sonnenenergie angetrieben: Der „Cat Cruiser“ ist der erste umweltfreundliche Katamaran der Insel.

rat für lange Seefahrten. Bis er schließlich ausgerottet war. Doch mehr als 300 Jahre danach lebt der Dodo. Zumindest in Souvenirläden von Grand Baie im Norden bis Bel Ombre im Süden und selbst auf der Île aux Cerfs. Ob als kitschiges Plüschtier, auf den RupienScheinen, als Holz- oder Granitigur, in Gold gegossen oder abgebildet auf Strandtüchern, Tassen, Tellern und sogar Briefmarken. Der Blick von Rudy Virassamy fällt beim kurzen Landgang auf einen Plüsch-Dodo an einem Souvenirstand. Er bleibt stehen, dann sagt er mit ernster Stimme: „Wenn wir es schafen, das ‚grüne’ Image von Mauritius weiter auszubauen, dann laufen wir nicht Gefahr, dass es unserer Insel einmal wie dem Dodo ergehen wird.“

info

Das Klima auf Mauritius ist tropisch Anreise: Wer bequem reisen möchte, nimmt einen Direktlug. Den bietet zum Beispiel Condor ab Frankfurt am Main an. Die Flugzeit dauert knapp neun Stunden. Einreise: Ein Visum oder besondere Impfungen sind nicht erforderlich. Der Reisepass muss aber noch über das Reiseende hinaus gültig sein. Klima: Auf Mauritius herrscht tropisches Klima. Die feuchtwarme Sommerzeit dauert von November bis April. Dann betragen die Temperaturen etwa 25 bis 30 Grad Celsius. Allerdings regnet es zu dieser

Zeit auch häuiger, im Norden der Insel weniger als im Süden. Auch Zyklone können zu dieser Zeit auftreten. Im etwas kühleren Winter, von Mai bis Oktober, wird es 19 bis 25 Grad warm. Weitere Informationen: www.tourism-mauritius.mu

Wasser am Horizont: Vom Hotelpool des Veranda Pointe aux Biches blicken die Gäste auf den Indischen Ozean.

Die Kraft der Sonne Umweltschutz im Inselparadies: Mauritius arbeitet an einem grünen Image – davon profitieren auch Reisende Von Britta Lüers

S

anft gleitet der Katamaran aufs Meer hinaus. Nur das Meeresrauschen durchbricht die Stille. Dass kein störendes Motorengeräusch zu hören ist, haben die Passagiere Christophe Desmarais zu verdanken. 2007 gründete Desmarais, der ganz nebenbei noch erfolgreicher Hotelmanager ist, die „Catamaran Cruises Mauritius“. Seit vergangenem Sommer ist der gebürtige Mauritier, der französische Wurzeln hat, zudem „grüner“ Pionier der Insel. Der Unternehmer betreibt den ersten umweltfreundlichen Katamaran auf Mauritius: „Cat Cruiser“ hat er sein Gefährt getauft. Statt mit stinkendem Diesel oder Benzin schippert dieser Katamaran nur mit der Kraft der Sonne zur Île aux Cerfs (deutsch: Hirschinsel) an der Ostküste der Insel. Und Sonne hat man hier wahrlich im Überfluss. „Unser Motto lautet ‚Hinterlasse einen grünen Fußabdruck‘. Und genau diese Haltung wird doch in dieser Welt immer zentraler“, erzählt Christophe Desmarais, bevor die Taue des Katamarans losgebunden werden und es leise hinaus aufs Meer geht. Jahrelang habe sein Land den Umweltschutz „sträflich vernachlässigt“, klagt er: „Inzwischen hat jedoch ein Umdenken eingesetzt. Die Regierung arbeitet mit Hochdruck an einem ‚grünen’ Image.“ Rudy Virassamy hält an diesem Tag das Steuer des „Cat Cruiser“ in seinen Händen. Schon in dritter Generation ist der Inselbewohner Skipper. Mehr als die Hälfte seines Lebens hat Virassamy auf dem Wasser verbracht. „Strand, Natur und das Meer sind das Kapital unseres Landes. Das dürfen wir nicht leichtfertig aufs Spiel setzen“, sagt auch er. Ein emissionsfreier Katamaran – für den Skipper der einzig wahre Weg dabei. Denn längst hat Rudy Virassamy verstanden, welche Bedeutung die regenerativen Energien für sein Mauritius haben: „Sie sichern unser Überleben, unsere Zukunft. Ohne sie würde vieles schlimmer werden. Die Lagune würde auf Dauer absterben. Und das wäre auch mein Tod. Zumindest der meines Herzens. Dieser Diamant im Indischen Ozean darf nicht verloren gehen.“ Und auch seine Familientradition hätte ein abruptes Ende. Denn

Wasser am Horizont: Vom Hotelpool des Veranda Pointe aux Biches blicken die Gäste auf den Indischen Ozean.

Tanzen, essen, lieben: Auf Mauritius spielen sich die wichtigsten Dinge des Lebens am Strand ab. Das gefällt auch den ausländischen Gästen. Jedes Jahr kommen mehr als eine Million Touristen, Tendenz steigend. FOTOS: VERANDA RESORTS

insgeheim hofft der Skipper: „Dass später auch mein kleiner Sohn am Steuer eines Katamarans steht.“ Virassamy lächelt und rückt seine Sonnenbrille zurecht. Es blendet vom Himmel, als er langsam an den Steg der Île aux Cerfs heranfährt. „Die Power, die vom Himmel auf unsere Solarzellen prallt, könnte auch viele der anderen Boote, die hier herumschippern, mit Energie versorgen.“ Die Île aux Cerfs ist eine vorgelagerte Insel. Türkisblaues Wasser trifft hier auf weißen Sandstrand. Ein Postkartenidyll, das jeden Tag aufs Neue zahlreiche Touristen an Land zieht. In knapp drei Stunden lässt sich das Eiland umrunden. Vermutlich liefen auch hier vor einigen hundert Jahren diese drolligen Tiere herum, die längst zum Wahrzeichen Mauritius geworden sind: Dodos. Eine Art Vogel. Ungewöhnlich groß, fast einen Meter hoch, fast 25 Kilo schwer. Mit einem langen, gebogenen Schnabel und blaugrauem Gefieder. Das fand auch der niederländische Admiral van Neck, als er 1598 nach einer Begegnung mit Dodos in sein Tagebuch schrieb: „Hühner, zweimal so groß wie Schwäne, abscheuliche Vögel.“ Die Holländer nannten den Vogel daher „Dickarsch“, woraus verballhornt Dodo wurde. Als die Kolonialherren Mauritius Ende des 16. Jahrhunderts erreichten, gab es kaum einen Fleck auf der 40 Mal 50 Kilometer großen Insel, an dem der Vogel nicht herumlief. Denn auch das konnte der Dodo nicht: fliegen. Zu klein die Flügel, zu massig der Körper. Eben dieser Makel wurde ihm nur hundert Jahre später zum Verhängnis. Die Europäer jagten die hilflosen Kreaturen, teils aus Spaß am

Das Klima auf Mauritius ist tropisch Anreise Wer bequem nach Mauritius reisen möchte, nimmt einen Direktflug. Den bietet zum Beispiel Condor ab Frankfurt am Main an. Die Flugzeit dauert knapp neun Stunden. Einreise Ein Visum oder besondere Impfungen sind nicht erforderlich. Der Reisepass muss aber noch über das Reiseende hinaus gültig sein. Klima Auf Mauritius herrscht tropisches Klima. Die feucht-warme Sommerzeit dauert von November bis April. Dann betragen die Temperaturen etwa 25 bis 30 Grad Celsius. Allerdings regnet es zu dieser Zeit auch häufiger, im Norden der Insel weniger als im Süden. Auch Zyklone können dann auftre-

ten. Im etwas kühleren Winter, von Mai bis Oktober, wird es 19 bis 25 Grad warm. Sprache Hauptsprache auf Mauritius ist das Kreolisch. Ein grammatikalisch sehr vereinfachtes Französisch mit Wörtern aus dem Englischen, Arabischen oder Indischen. Französisch ist auf Mauritius die kulturelle Sprache, alle Zeitungen erscheinen in dieser Sprache. Aber auch Englisch wird fast überall verstanden. Geschichte Um 1500 entdeckten die Portugiesen Mauritius auf dem Seeweg von Afrika nach Indien. Später kamen die Holländer mit ihren Schiffen, dann Franzosen und Briten. Weitere Informationen www.tourism-mauritius.mu

Töten, aber auch als Fleischvorrat für lange Seefahrten. Bis er schließlich ausgerottet war. Doch mehr als 300 Jahre danach lebt der Dodo. Zumindest in Souvenirläden von Grand Baie im Norden bis Bel Ombre im Süden und selbst auf der Île aux

Cerfs. Ob als kitschiges Plüschtier, auf den Rupien-Scheinen, als Holz- oder Granitfigur, in Gold gegossen oder abgebildet auf Strandtüchern, Tassen, Tellern und sogar Briefmarken. Der Blick von Rudy Virassamy fällt beim kurzen Landgang auf einen Plüsch-Dodo an ei-

nem Souvenirstand. Er bleibt stehen, dann sagt er mit ernster Stimme: „Wenn wir es schaffen, das ‚grüne’ Image von Mauritius weiter auszubauen, dann laufen wir nicht Gefahr, dass es unserer Insel einmal wie dem Dodo ergehen wird.“

Die Kraft der Sonne Umweltschutz im Inselparadies: Mauritius arbeitet an einem grünen Image – davon proitieren auch Reisende Von Britta Lüers

S

ant gleitet der Katamaran aufs Meer hinaus. Nur das Meeresrauschen durchbricht die Stille. Dass kein störendes Motorengeräusch zu hören ist, haben die Passagiere Christophe Desmarais zu verdanken. 2007 gründete Desmarais, der ganz nebenbei noch erfolgreicher Hotelmanager ist, die „Catamaran Cruises Mauritius“. Seit vergangenem Sommer ist der gebürtige Mauritier, der französische Wurzeln hat, zudem „grüner“ Pionier der Insel. Der Unternehmer betreibt den ersten umweltfreundlichen Katamaran auf Mauritius: „Cat Cruiser“ hat er sein Gefährt getaut. Statt mit stinkendem Diesel oder Benzin schippert dieser Katamaran nur mit der Krat der Sonne zur Île aux Cerfs (deutsch: Hirschinsel) an der Ostküste der Insel. Und Sonne hat man hier wahrlich im Überluss. „Unser Motto lautet ‚Hinterlasse einen grünen Fußabdruck‘. Und genau diese Haltung wird doch in dieser Welt immer zentraler“, erzählt Christophe Desmarais, bevor die Taue des Katamarans losgebunden werden

Tanzen, essen, lieben: Auf Mauritius spielen sich die wichtigsten Dinge des Lebens am Strand ab. Das gefällt auch den ausländischen Gästen aus aller Welt. Jedes Jahr kommen mehr als eine Million Touristen, Tendenz steigend. Fotos: Veranda Resorts (2), Lüers (2)

und es leise hinaus aufs Meer geht. Jahrelang habe sein Land den Umweltschutz „strälich vernachlässigt“, klagt er: „Inzwischen hat jedoch ein Umdenken eingesetzt. Die Regierung arbei-

tet mit Hochdruck an einem ‚grünen’ Image.“ Rudy Virassamy hält an diesem Tag das Steuer des „Cat Cruiser“ in seinen Händen. Schon in dritter Generation ist

der Inselbewohner Skipper. Wasser trit hier auf weißen Mehr als die Hälte seines Le- Sandstrand. Ein Postkartenidyll, bens hat Virassamy auf dem das jeden Tag aufs Neue zahlreiWasser verbracht. „Strand, Na- che Touristen an Land zieht. In tur und das Meer sind das Kapi- knapp drei Stunden lässt sich tal unseres Landes. Das dürfen das Eiland umrunden. Vermutwir nicht leichtfertig aufs Spiel lich liefen auch hier vor einigen setzen“, sagt auch er. Ein emissi- hundert Jahren diese drolligen onsfreier Katamaran – für den Tiere herum, die inzwischen Skipper der einzig wahre Weg längst zum Wahrzeichen Mauridabei. Denn längst hat Rudy Vi- tius geworden sind: Dodos. Eine rassamy verstanden, welche Be- Art Vogel. Ungewöhnlich groß, deutung die regenerativen Ener- fast einen Meter hoch, fast gien für sein Mauritius haben: 25 Kilo schwer. Mit einem lan„Sie sichern unser Überleben, gen gebogenen Schnabel und unsere Zukunt. Ohne sie wür- blaugrauem Geieder. Das fand de vieles schlimmer werden. auch der niederländische AdmiDie Lagune würde auf ral van Neck, als er 1598 Dauer absterben. Und nach einer Begegdas wäre auch mein nung mit Dodos in Tod. Zumindest sein Tagebuch der meines Herschrieb: „Hühzens. Dieser ner, zweimal so Diamant im Ingroß wie dischen Ozean Schwäne, abdarf nicht verscheuliche Völoren gehen.“ gel.“ Die HolUnd auch seine länder nannten Familientradition den Vogel daher hätte ein abruptes „Dickarsch“, woraus Ende. Denn insgeverballhornt „Dieser Diamant heim hot der SkipDodo wurde. Als per: „Dass später im Indischen Ozean die Kolonialherauch mein kleiner ren Mauritius darf nicht Sohn am Steuer eiEnde des 16. Jahrnes Katamarans hunderts erreichverloren gehen.“ steht.“ Virassamy läten, gab es kaum chelt und rückt seine einen Fleck auf Rudy Virassamy, Skipper Sonnenbrille zuder 40 Mal 50 Kirecht. Es blendet lometer großen vom Himmel, als er Insel, an dem der langsam an den Steg der Île aux Vogel nicht herumlief. Denn Cerfs heranfährt. „Die Power, auch das konnte der Dodo nicht: die vom Himmel auf unsere So- liegen. Zu klein die Flügel, zu larzellen prallt, könnte auch vie- massig der Körper. Eben dieser le der anderen Boote, die hier Makel wurde ihm nur hundert herumschippern, mit Energie Jahre später zum Verhängnis. versorgen.“ Die Europäer jagten die hilloDie Île aux Cerfs ist eine vor- sen Kreaturen, teils aus Spaß am gelagerte Insel. Türkisblaues Töten, aber auch als Fleischvor-

Von Sonnenenergie angetrieben: Der „Cat Cruiser“ ist der erste umweltfreundliche Katamaran der Insel.

rat für lange Seefahrten. Bis er schließlich ausgerottet war. Doch mehr als 300 Jahre danach lebt der Dodo. Zumindest in Souvenirläden von Grand Baie im Norden bis Bel Ombre im Süden und selbst auf der Île aux Cerfs. Ob als kitschiges Plüschtier, auf den RupienScheinen, als Holz- oder Granitigur, in Gold gegossen oder abgebildet auf Strandtüchern, Tassen, Tellern und sogar Briefmarken. Der Blick von Rudy Virassamy fällt beim kurzen Landgang auf einen Plüsch-Dodo an einem Souvenirstand. Er bleibt stehen, dann sagt er mit ernster Stimme: „Wenn wir es schafen, das ‚grüne’ Image von Mauritius weiter auszubauen, dann laufen wir nicht Gefahr, dass es unserer Insel einmal wie dem Dodo ergehen wird.“

info

Das Klima auf Mauritius ist tropisch Anreise: Wer bequem reisen möchte, nimmt einen Direktlug. Den bietet zum Beispiel Condor ab Frankfurt am Main an. Die Flugzeit dauert knapp neun Stunden. Einreise: Ein Visum oder besondere Impfungen sind nicht erforderlich. Der Reisepass muss aber noch über das Reiseende hinaus gültig sein. Klima: Auf Mauritius herrscht tropisches Klima. Die feuchtwarme Sommerzeit dauert von November bis April. Dann betragen die Temperaturen etwa 25 bis 30 Grad Celsius. Allerdings regnet es zu dieser

Zeit auch häuiger, im Norden der Insel weniger als im Süden. Auch Zyklone können zu dieser Zeit auftreten. Im etwas kühleren Winter, von Mai bis Oktober, wird es 19 bis 25 Grad warm. Weitere Informationen: www.tourism-mauritius.mu

Wasser am Horizont: Vom Hotelpool des Veranda Pointe aux Biches blicken die Gäste auf den Indischen Ozean.

Die Kraft der Sonne Umweltschutz im Inselparadies: Mauritius arbeitet an einem grünen Image – davon proitieren auch Reisende Von Britta Lüers

S

ant gleitet der Katamaran aufs Meer hinaus. Nur das Meeresrauschen durchbricht die Stille. Dass kein störendes Motorengeräusch zu hören ist, haben die Passagiere Christophe Desmarais zu verdanken. 2007 gründete Desmarais, der ganz nebenbei noch erfolgreicher Hotelmanager ist, die „Catamaran Cruises Mauritius“. Seit vergangenem Sommer ist der gebürtige Mauritier, der französische Wurzeln hat, zudem „grüner“ Pionier der Insel. Der Unternehmer betreibt den ersten umweltfreundlichen Katamaran auf Mauritius: „Cat Cruiser“ hat er sein Gefährt getaut. Statt mit stinkendem Diesel oder Benzin schippert dieser Katamaran nur mit der Krat der Sonne zur Île aux Cerfs (deutsch: Hirschinsel) an der Ostküste der Insel. Und Sonne hat man hier wahrlich im Überluss. „Unser Motto lautet ‚Hinterlasse einen grünen Fußabdruck‘. Und genau diese Haltung wird doch in dieser Welt immer zentraler“, erzählt Christophe Desmarais, bevor die Taue des Katamarans losgebunden werden

Tanzen, essen, lieben: Auf Mauritius spielen sich die wichtigsten Dinge des Lebens am Strand ab. Das gefällt auch den ausländischen Gästen aus aller Welt. Jedes Jahr kommen mehr als eine Million Touristen, Tendenz steigend. Fotos: Veranda Resorts (2), Lüers (2)

und es leise hinaus aufs Meer geht. Jahrelang habe sein Land den Umweltschutz „strälich vernachlässigt“, klagt er: „Inzwischen hat jedoch ein Umdenken eingesetzt. Die Regierung arbei-

tet mit Hochdruck an einem ‚grünen’ Image.“ Rudy Virassamy hält an diesem Tag das Steuer des „Cat Cruiser“ in seinen Händen. Schon in dritter Generation ist

der Inselbewohner Skipper. Wasser trit hier auf weißen Mehr als die Hälte seines Le- Sandstrand. Ein Postkartenidyll, bens hat Virassamy auf dem das jeden Tag aufs Neue zahlreiWasser verbracht. „Strand, Na- che Touristen an Land zieht. In tur und das Meer sind das Kapi- knapp drei Stunden lässt sich tal unseres Landes. Das dürfen das Eiland umrunden. Vermutwir nicht leichtfertig aufs Spiel lich liefen auch hier vor einigen setzen“, sagt auch er. Ein emissi- hundert Jahren diese drolligen onsfreier Katamaran – für den Tiere herum, die inzwischen Skipper der einzig wahre Weg längst zum Wahrzeichen Mauridabei. Denn längst hat Rudy Vi- tius geworden sind: Dodos. Eine rassamy verstanden, welche Be- Art Vogel. Ungewöhnlich groß, deutung die regenerativen Ener- fast einen Meter hoch, fast gien für sein Mauritius haben: 25 Kilo schwer. Mit einem lan„Sie sichern unser Überleben, gen gebogenen Schnabel und unsere Zukunt. Ohne sie wür- blaugrauem Geieder. Das fand de vieles schlimmer werden. auch der niederländische AdmiDie Lagune würde auf ral van Neck, als er 1598 Dauer absterben. Und nach einer Begegdas wäre auch mein nung mit Dodos in Tod. Zumindest sein Tagebuch der meines Herschrieb: „Hühzens. Dieser ner, zweimal so Diamant im Ingroß wie dischen Ozean Schwäne, abdarf nicht verscheuliche Völoren gehen.“ gel.“ Die HolUnd auch seine länder nannten Familientradition den Vogel daher hätte ein abruptes „Dickarsch“, woraus Ende. Denn insgeverballhornt „Dieser Diamant heim hot der SkipDodo wurde. Als per: „Dass später im Indischen Ozean die Kolonialherauch mein kleiner ren Mauritius darf nicht Sohn am Steuer eiEnde des 16. Jahrnes Katamarans hunderts erreichverloren gehen.“ steht.“ Virassamy läten, gab es kaum chelt und rückt seine einen Fleck auf Rudy Virassamy, Skipper Sonnenbrille zuder 40 Mal 50 Kirecht. Es blendet lometer großen vom Himmel, als er Insel, an dem der langsam an den Steg der Île aux Vogel nicht herumlief. Denn Cerfs heranfährt. „Die Power, auch das konnte der Dodo nicht: die vom Himmel auf unsere So- liegen. Zu klein die Flügel, zu larzellen prallt, könnte auch vie- massig der Körper. Eben dieser le der anderen Boote, die hier Makel wurde ihm nur hundert herumschippern, mit Energie Jahre später zum Verhängnis. versorgen.“ Die Europäer jagten die hilloDie Île aux Cerfs ist eine vor- sen Kreaturen, teils aus Spaß am gelagerte Insel. Türkisblaues Töten, aber auch als Fleischvor-

Von Sonnenenergie angetrieben: Der „Cat Cruiser“ ist der erste umweltfreundliche Katamaran der Insel.

rat für lange Seefahrten. Bis er schließlich ausgerottet war. Doch mehr als 300 Jahre danach lebt der Dodo. Zumindest in Souvenirläden von Grand Baie im Norden bis Bel Ombre im Süden und selbst auf der Île aux Cerfs. Ob als kitschiges Plüschtier, auf den RupienScheinen, als Holz- oder Granitigur, in Gold gegossen oder abgebildet auf Strandtüchern, Tassen, Tellern und sogar Briefmarken. Der Blick von Rudy Virassamy fällt beim kurzen Landgang auf einen Plüsch-Dodo an einem Souvenirstand. Er bleibt stehen, dann sagt er mit ernster Stimme: „Wenn wir es schafen, das ‚grüne’ Image von Mauritius weiter auszubauen, dann laufen wir nicht Gefahr, dass es unserer Insel einmal wie dem Dodo ergehen wird.“

info

Das Klima auf Mauritius ist tropisch Anreise: Wer bequem reisen möchte, nimmt einen Direktlug. Den bietet zum Beispiel Condor ab Frankfurt am Main an. Die Flugzeit dauert knapp neun Stunden. Einreise: Ein Visum oder besondere Impfungen sind nicht erforderlich. Der Reisepass muss aber noch über das Reiseende hinaus gültig sein. Klima: Auf Mauritius herrscht tropisches Klima. Die feuchtwarme Sommerzeit dauert von November bis April. Dann betragen die Temperaturen etwa 25 bis 30 Grad Celsius. Allerdings regnet es zu dieser

Zeit auch häuiger, im Norden der Insel weniger als im Süden. Auch Zyklone können zu dieser Zeit auftreten. Im etwas kühleren Winter, von Mai bis Oktober, wird es 19 bis 25 Grad warm. Weitere Informationen: www.tourism-mauritius.mu

Wasser am Horizont: Vom Hotelpool des Veranda Pointe aux Biches blicken die Gäste auf den Indischen Ozean.